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ID1618500200

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/185 Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe ge- gen die USA auf Grundlage des Artikels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Verein- ten Nationen (Drucksache 16/10720) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutsch- land weiter fördern Drucksache 16/10775 (neu)) . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Antisemitismus verstär- ken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Drucksache 16/10776) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19754 A 19754 B 19755 C 19767 C 19768 D 19769 A 19769 A Deutscher B Stenografisch 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. h. c. Wolfgang Thierse . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Joachim Günther (Plauen) und der Abgeordneten Rita Pawelski . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Daniel Volk und Dr. Erwin Lotter . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Eidesleistung der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D D W N D N T P D G 19753 A 19753 B 19753 B 19753 B 19753 B 19753 D Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19757 B undestag er Bericht ung . November 2008 t : r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . 19758 C 19758 D 19759 A 19760 A 19761 D 19763 A 19763 A 19763 B 19764 D 19765 C 19766 C Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 19770 D 19771 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte: Wachstum stärken – Beschäftigung sichern – Finanzmarktkrise überwinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeord- neten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dadelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling- Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Abstimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter för- dern (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung zu dem Antrag der Bun- desregierung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 19773 A 19774 B 19776 A 19777 A 19777 D 19779 A 19779 A 19781 A 19782 D 19785 A 19786 D 19788 A 19791 A 19792 B Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 l r T 19789 C 19790 D 386 (2001) und folgender Resolutionen, zu- etzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheits- ates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, agesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 19792 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19753 (A) ) (B) ) 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 Beginn: 14.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19791 (A) ) (B) ) Grütters, Monika CDU/CSU 04.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 04.11.2008 Marlene Schauerte, Hartmut CDU/CSU 04.11.2008 Schily, Otto SPD 04.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Akgün, Lale SPD 04.11.2008 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Bätzing, Sabine SPD 04.11.2008 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Berg, Axel SPD 04.11.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 04.11.2008 Bierwirth, Petra SPD 04.11.2008 Blumentritt, Volker SPD 04.11.2008 Brandner, Klaus SPD 04.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 04.11.2008 Bülow, Marco SPD 04.11.2008 Bulmahn, Edelgard SPD 04.11.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 04.11.2008 Edathy, Sebastian SPD 04.11.2008 Ferner, Elke SPD 04.11.2008 Fritz, Erich G. CDU/CSU 04.11.2008 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 04.11.2008 Geis, Norbert CDU/CSU 04.11.2008 Gloser, Günter SPD 04.11.2008 Götz, Peter CDU/CSU 04.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 04.11.2008 Grasedieck, Dieter SPD 04.11.2008 Griese, Kerstin SPD 04.11.2008 Gröhe, Hermann CDU/CSU 04.11.2008 H H H H H H K K K K D L M M M M O R R R R A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten aibach, Holger CDU/CSU 04.11.2008 auer, Nina SPD 04.11.2008 erzog, Gustav SPD 04.11.2008 inz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 öfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 örster, Joachim CDU/CSU 04.11.2008 limke, Jürgen CDU/CSU 04.11.2008 ramer, Rolf SPD 04.11.2008 richbaum, Gunther CDU/CSU 04.11.2008 urth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 r. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 04.11.2008 aurischk, Sibylle FDP 04.11.2008 attheis, Hilde SPD 04.11.2008 einhardt, Patrick FDP 04.11.2008 ortler, Marlene CDU/CSU 04.11.2008 ühlstein, Marko SPD 04.11.2008 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 04.11.2008 achel, Thomas CDU/CSU 04.11.2008 amelow, Bodo DIE LINKE 04.11.2008 eiche (Cottbus), Steffen SPD 04.11.2008 upprecht (Tuchenbach), SPD 04.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19792 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 (A) ) (B) ) Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeordneten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dağdelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling-Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Ab- stimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Tagesordnungs- punkt 3 a und b) Wir haben uns an der Abstimmung über den Antrag „Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdi- sches Leben in Deutschland weiter fördern“ nicht betei- ligt, obwohl der Antrag ein richtiges und notwendiges Anliegen formuliert. Die Linke und wir persönlich ha- ben uns stets in Wort und Tat gegen Antisemitismus, gleichgültig in welcher Spielart er vorgetragen wird, ent- schieden engagiert. Jedoch ist der Antrag ein überaus schlechter Kompromiss, der diesem wichtigen Anliegen bei Weitem nicht gerecht wird, und die Umstände seines Zustandekommens sind skandalös. Wir stellen mit Bedauern fest, dass die Unionsfrak- tion versucht, das Gedenken an die Reichspogromnacht und an die faschistischen Verbrechen an der jüdischen B z W a K d e d r d v f s K t t m m f l t u v A l A s v A b b k S t d g f v Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 04.11.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 04.11.2008 Dr. Schwanholz, Martin SPD 04.11.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Teuchner, Jella SPD 04.11.2008 Voßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 04.11.2008 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 04.11.2008 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Wright, Heidi SPD 04.11.2008 Zapf, Uta SPD 04.11.2008 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 04.11.2008 Zöllmer, Manfred SPD 04.11.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D evölkerung Europas für eigene, parteitaktische Zwecke u instrumentalisieren. Das degradiert diesen Antrag zur ahlkampfveranstaltung. Der Antrag versucht, diejenigen als antisemitisch und ntiamerikanisch zu diskreditieren, die Kritik an der riegspolitik von Nato, USA und Israel äußern. Unter em Deckmantel der Antisemitismus-Bekämpfung will r damit wesentliche außen- und innenpolitische Ziele er Bundesregierung legitimieren. Die deklaratorische Feststellung, die Solidarität mit Is- ael entspreche der deutschen Staatsräson, soll nicht nur as Existenzrecht Israels bestätigen, sondern sie dient ielmehr dazu, jegliche Kritik an der israelischen Politik ür illegitim zu erklären. Der Antrag suggeriert: Wer für ich das Recht in Anspruch nimmt, den sogenannten rieg gegen Terror abzulehnen oder die israelische Poli- ik gegenüber der palästinensischen Bevölkerung zu kri- isieren, stelle sich außerhalb der demokratischen Ge- einschaft. Diese undemokratische, anmaßende Tendenz acht den Antrag für uns untragbar. Darüber hinaus drückt der Antrag zu viel Selbstzu- riedenheit mit den tatsächlichen Zuständen in Deutsch- and und dem Eintreten der Bundesregierung gegen An- isemitismus aus und bleibt uns zu unkonkret, wenn es m die praktischen Schritte geht, die zur Bekämpfung on Antisemitismus gegangen werden müssen. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 6 a) Ich werde dem Antrag der Bundesregierung auf Ver- ängerung des ISAF-Mandates und der Erhöhung der nzahl der Bundeswehrsoldaten von 3 500 auf 4 500 zu- timmen; dies aus folgenden Gründen: Erstens. Die rot-grüne Bundesregierung hat durch den on ihr 2001 in Gang gesetzten Petersbergprozess den fghaninnen und Afghanen gezeigt, dass Deutschland ereit ist, Afghanistan in einem schwierigen Wiederauf- au- und Demokratisierungsprozess zu helfen. Es war lar, dass dieser Wiederaufbau nicht ohne militärischen chutz vonstattengeht. Dieses Vorhaben wurde auch un- er großer Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen auf en Weg gebracht. Wenn es heute schwierig wird und es roße Probleme durch die aggressive Gegnerbekämp- ung im Rahmen von OEF gibt, die rücksichtslos auch iele Tote unter der Zivilbevölkerung in Kauf nimmt, Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19793 (A) (C) (B) (D) dann darf dies trotz alledem nicht dazu führen, dass wir Afghanistan den Rücken kehren und es wieder den Tali- ban überlassen. Ein Nein bei der Abstimmung würde ge- nau dieses Signal aussenden. Zweitens. Der Wiederaufbau wird nur dann weiterge- hen, wenn er militärisch gestützt wird. Die afghanische Bevölkerung, die dabei ist, ein aufgeklärtes demokrati- sches Staatswesen aufzubauen, in dem Gleichberechti- gung herrscht, Mädchen zur Schule gehen und Frauen öffentliche Ämter innehaben und aus der Abhängigkeit von Patriarchen befreit werden sollen, muss dies ohne Furcht um Leib und Leben tun können. Und dazu bedarf es für eine gewisse Zeit des Schutzes von ISAF. Drittens. Trotz der großen Schwäche der afghanischen Regierung, die zum Beispiel weder ernsthaft die Korrup- tion noch den Drogenhandel bekämpft, trotz der großen Versäumnisse der Bundesregierung und einer mangelhaf- ten Kooperation beim Wiederaufbau, trotz der zögerli- chen Umsetzung eines dringend erforderlichen Strategie- wechsels – welcher zum Beispiel beinhalten sollte: besseren Schutz der Bevölkerung statt aggressive Geg- nerbekämpfung; Intensivierung der Ausbildung afghani- scher Sicherheitskräfte; Stärkung der Zivilgesellschaft; Förderung regionaler Friedensinitiativen – stimme ich mit Ja, um den Taliban keine falschen Signale der Ermu- tigung zu geben. Viertens. Mein Ja ist auch der Tatsache geschuldet, dass in Afghanistan selbst Menschenrechtsorganisatio- nen, Frauenorganisationen, befreundete Politiker und Po- litikerinnen und Aufbauhelfer sich dringend gegen jede Form der Reduzierung der Truppen aussprechen. Ange- sichts der anstehenden Wahlen in Afghanistan ist – im Gegenteil – eine Erhöhung der internationalen Präsenz notwendig. Das Ja ist ein Zeichen an die Menschen in Af- ghanistan, die uns vertrauen und auf unsere Unterstüt- zung hoffen: Wir lassen Euch nicht im Stich! 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die neue Bundes-

    ministerin hat den nach dem Grundgesetz vorgeschriebe-
    et. Ich darf ihr in Ergänzung der gerade
    eindrucksvollen persönlichen Gratula-
    ch die geballten guten Wünsche und die
    ganzen Hohen Hauses übermitteln. Ih-
    n Bundes-
    t und Ver-
    us seinem

    nen Eid geleist
    stattgefundenen
    tionskur nun au
    Gratulation des






    (A) )



    (B) )


    Präsident Dr. Norbert Lammert
    nen, verehrte Frau Aigner, wünschen wir für die Über-
    nahme des neuen Amtes Freude, Erfolg und Gottes Se-
    gen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Ich möchte gleichzeitig dem ausgeschiedenen Bun-
    desminister Horst Seehofer für seine Tätigkeit als Mit-
    glied der Bundesregierung herzlich danken und auch
    ihm für die neue Aufgabe alles Gute wünschen. Wir wer-
    den ihn ja ganz sicher gelegentlich auf der anderen Seite,
    der Bundesratsbank, in neuer Funktion erleben und dann
    Gelegenheit haben, die einen oder anderen guten Wün-
    sche oder Hinweise vorzutragen.

    Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 2:

    Beratung des Antrags der Bundesregierung

    Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deut-
    scher Streitkräfte bei der Unterstützung der
    gemeinsamen Reaktion auf terroristische An-
    griffe gegen die USA auf Grundlage des Arti-
    kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen
    und des Artikels 5 des Nordatlantikvertrags
    sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373

    (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Natio-

    nen

    – Drucksache 16/10720 –
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Rechtsausschuss
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache eineinviertel Stunden vorgesehen. – Ich
    sehe, dass dazu Einvernehmen besteht. Dann ist das so
    beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile zunächst
    dem Bundesminister des Auswärtigen, Frank-Walter
    Steinmeier, das Wort.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des
    Auswärtigen:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Nach den Anschlägen vom 11. September 2001
    haben alle Fraktionen hier im Deutschen Bundestag ge-
    sagt – wir erinnern uns –: Der Kampf gegen den Terror,
    der Kampf gegen al-Qaida wird wohl einen langen
    Atem brauchen. Auch wenn es in Europa und den USA
    von heute aus gesehen seit mehreren Jahren keinen An-
    schlag der al-Qaida mehr gegeben hat und Afghanistan
    heute nicht mehr die Brutstätte und das Trainingszen-
    trum für die al-Qaida-Terroristen ist, bleibt es dennoch
    dabei: Die Gefahr ist in der Tat nicht gebannt. Sie hat
    sich aber verändert.

    Darum müssen wir diese Mandate, durch die der Rah-
    men für unser militärisches Engagement in Afghanistan

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    (C (D egeben wird, auch an veränderte Situationen und neue erausforderungen anpassen. Das entspricht dem, was iele von Ihnen gefordert haben, nämlich kein simples Weiter so!“. Das gilt auch für das ISAF-Mandat und uch für das OEF-Mandat, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Wolfgang Götzer [CDU/CSU])


    Es hat sich in Afghanistan in der Tat die Erkenntnis
    urchgesetzt – das haben wir alle hier in vielen Debatten
    iteinander ausgesprochen –, dass der Kampf gegen den
    error nicht allein mit militärischen Mitteln zu gewinnen

    st und dass wir mehr für den Wiederaufbau von Insti-
    utionen und für den Wiederaufbau der zivilen Infra-
    truktur tun müssen. Darum ist die Zahl der Soldaten für
    ie ISAF-Mission, die neben der Gewährleistung von
    icherheit eben auch den zivil-militärischen Aufbau des
    andes sicherstellt, in den letzten Jahren von 10 000 auf
    0 000 angewachsen, während sich in der gleichen Zeit
    ie Zahl der bei OEF eingesetzten Soldaten von 20 000
    uf etwa 10 000 halbiert hat.

    Auch im Norden Afghanistans spiegelt der Einsatz
    nserer Bundeswehr durchaus diese Entwicklung wider.
    uch wir haben in der Tat die Zahl der Soldaten unter

    SAF erhöht, auch, um den militärischen Wiederaufbau
    bzusichern, auch, um mit den zusätzlich eingesetzten
    oldatinnen und Soldaten Polizeiausbildung und vor al-

    en Dingen Armeeausbildung zu betreiben, damit die
    egierung dieses Landes nach und nach mehr in die
    age versetzt wird, für Sicherheit und Ordnung im eige-
    en Land zu arbeiten. Dafür sind unsere Soldatinnen und
    oldaten in Afghanistan. Das ist – der Überzeugung bin

    ch – ein weiterhin sinnvoller und notwendiger Einsatz.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Gleichwohl – auch das gehört dazu – müssen wir uns
    it der Veränderung der Lage in der Region auch stärker

    m Pakistan kümmern. Sie wissen, dass ein Teil der al-
    aida, die früher in Afghanistan tätig und präsent war,
    ach Pakistan ausgewichen ist und dort teilweise unkon-
    rolliert agieren kann. Deshalb muss es uns gelingen, Pa-
    istan zu stabilisieren. Das kann uns nur gelingen, wenn
    ir mit der Regierung in Islamabad und dem neu ge-
    ählten Präsidenten zusammenarbeiten. Ich füge auch
    inzu: Keine Hilfe sind die grenzüberschreitenden Luft-
    chläge. Das trägt nicht zur Stabilisierung dieser Regie-
    ung bei, wie ich jüngst bei meinem Besuch in Pakistan
    rfahren konnte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    onkrete Politik hilft da sehr viel mehr. Darum bemühen
    ir uns durch Gespräche mit der Regierung in Pakistan
    der wie zuletzt auf der Reise nach Pakistan und in die
    olfstaaten.

    Worum geht es nämlich? Neben der Bekämpfung von
    errorismus geht es darum, Pakistan insgesamt zu stabi-

    isieren und dieses Land und seine Regierung fähig zu
    alten, Terrorismus im eigenen Land zu bekämpfen. Da-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    rum beteiligen wir uns mit anderen an einer internationa-
    len Pakistan-Freundesgruppe. Wir treffen uns bereits
    am 17. November in Abu Dhabi. Daran mögen Sie er-
    kennen, warum es sinnvoll ist, das Rettungsseil, das wir
    Pakistan jetzt mit der möglichen Bereitstellung von
    IWF-Krediten hingehalten haben, an möglichst vielen
    Stellen auf der Erde zu verankern. Dafür brauchen wir
    die Golfstaaten. Ich bin jedenfalls froh, festzustellen,
    dass in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabi-
    schen Emiraten offensichtlich Bereitschaft besteht, Pa-
    kistan im Konzert mit anderen zu unterstützen.

    Was bedeuten die Veränderungen, von denen ich spre-
    che, insgesamt für die deutsche Beteiligung am OEF-
    Mandat? Wir ziehen jetzt die Konsequenzen daraus,
    dass es seit mehreren Jahren keine deutschen OEF-Ein-
    sätze mehr in Afghanistan gegeben hat. Wir haben des-
    halb die für den Afghanistan-Einsatz vorgesehenen Spe-
    zialkräfte aus dem OEF-Mandat herausgenommen. In
    Zukunft werden wir uns in Afghanistan militärisch nur
    noch im Rahmen von ISAF engagieren.

    Das ist gleichzeitig der Grund, weshalb wir die Per-
    sonalobergrenze von 1 400 auf zukünftig 800 Soldaten
    reduzieren. Wir werden damit weiterhin an der Mission
    teilnehmen können, die im Mittelmeer bzw. am Horn
    von Afrika operiert, und da die Bewegungsfreiheit von
    Terroristen und ihren Unterstützern auch weiterhin nach-
    haltig einschränken können. Das beinhaltet noch nicht
    – um auch das vorweg zu sagen – den Kampf gegen
    Piraterie in der Region. Dazu wird die Bundesregierung
    ein gesondertes Mandat vorlegen, das die Beteiligung
    Deutschlands an einer geplanten EU-Mission regeln
    wird.

    Herr Präsident, meine Damen und Herren, das OEF-
    Mandat ist nur ein Faktor in unserer vielfältigen Arbeit
    für Sicherheit und Stabilität in Afghanistan. Ich weiß,
    dass nach der Rechtsgrundlage gefragt wird. Debattiert
    worden ist darüber auch in den Fraktionen. Ich will des-
    halb noch einmal darauf hinweisen: Dieser Einsatz ist
    nach wie vor durch das Recht auf Selbstverteidigung
    durch Art. 51 der Charta der Vereinten Nationen ge-
    deckt. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das
    mehrfach bekräftigt und diesen Einsatz, wie Sie wissen,
    auch mehrfach positiv gewürdigt.

    Alles in allem ist das Grund genug, um Sie als Mit-
    glieder des Deutschen Bundestages um eine breite Zu-
    stimmung zu einer Verlängerung des OEF-Mandates zu
    bitten. Das wäre nicht nur ein politisches Signal, dass
    wir uns aus der Solidarität der internationalen Staatenge-
    meinschaft nicht verabschieden; es wäre vor allen Din-
    gen auch ein starkes Zeichen für unsere Soldatinnen und
    Soldaten, die bei ihrem Einsatz für unsere Sicherheit
    Leib und Leben riskieren. Wir schulden unseren Solda-
    ten dafür nicht nur Dank; wir schulden ihnen dafür vor
    allen Dingen unsere volle Unterstützung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich appelliere deshalb an das Hohe Haus: Bitte geben Sie
    den Soldatinnen und Soldaten die notwendige politische
    Rückendeckung!

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    (C (D Ganz herzlichen Dank. Ich erteile das Wort dem Kollegen Stinner für die DP-Fraktion. Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle en! Die FDP-Fraktion wird dem Mandatsantrag der undesregierung zustimmen. Aber diese Zustimmung st mit vielen Fragenzeichen und vielen Forderungen unererseits an die Bundesregierung verbunden. Das jetige Mandat unterscheidet sich wesentlich von dem vorerigen Mandat, und zwar vor allem deshalb, weil iesmal zum ersten Mal die Unterstützung der OEF in fghanistan nicht einbezogen ist. Das heißt, dass die 00 KSK-Kräfte nicht mehr mandatiert werden. Diese nderung des Mandats ist eindeutig parteipolitisch motiiert. Herr Außenminister, das ist die weiße Salbe, die ie auf die Wunden Ihrer SPD-Fraktion auftragen; denn n der SPD-Fraktion ist seit jeher die Diskussion über as „gute“ ISAF-Mandat und das „schlechte“ OEF-Manat im Gange. Das möchte man abmildern, bzw. diesem öchte man ausweichen, indem man diesmal das Man at entsprechend ändert. Es erscheint uns allerdings, liebe Kolleginnen und ollegen von der SPD-Fraktion, als ob Sie die Tatsache erbergen möchten, dass Spezialkräfte in Afghanistan och eingesetzt werden. Deswegen wiederhole ich ganz eutlich, was wir in einem Entschließungsantrag zur erlängerung des ISAF-Mandats vor einigen Wochen esagt haben: Selbstverständlich ist es auch in Zukunft öglich, KSK-Kräfte in Afghanistan einzusetzen. Es ob iegt allein und ausschließlich der militärischen Führung, ie Kräfte einzusetzen, die sie für notwendig hält, um as Mandat zu erfüllen. Aufgabe des Parlamentes, unsere Aufgabe ist, dafür u sorgen, dass die eingesetzten Soldaten richtig ausgeildet und vor allem richtig ausgerüstet sind. azu gibt es gerade im Hinblick auf Afghanistan eine anze Reihe von Fragen. Unsere Soldaten in Afghanisan sind nicht nur dazu da, Sicherheit in Afghanistan herustellen. Sie dienen auch dazu, die Sicherheit in eutschland zu erhalten und zu fördern. Auch das ist ihr uftrag in Afghanistan. Wir haben eine Kleine Anfrage ur Ausrüstung der Soldaten in Afghanistan an die undesregierung gestellt. Interessanterweise – oder freelhafterweise – sind die Antworten klassifiziert woren. Das heißt, sie sind vertraulich gegeben worden, soass mit ihnen politisch nicht gearbeitet werden kann. eine Damen und Herren von der Bundesregierung, das irft ein schlechtes Licht auf das, was Sie in Afghanis an tun. Natürlich wird dadurch das Vertrauen der Bevölerung und auch der Soldaten, dass wir das Richtige tun, Dr. Rainer Stinner nicht gerade gefördert. Ich bitte Sie herzlich, diese Ihre Entscheidung nachhaltig zu überdenken. Ich verhehle nicht, dass die völkerrechtliche Grundlage dieses Mandates auch in unserer Fraktion wieder zu umfangreichen Diskussionen geführt hat. Selbstverständlich ist es richtig, die Frage zu stellen, ob die Begründung noch Bestand hat. Wir müssen darüber diskutieren, ob das Selbstverteidigungsrecht und der Angriff nach Art. 5 des NATO-Vertrages noch heute, sieben Jahre später, Grundlage sein können. Für uns gilt: Ad infinitum kann diese Begründung nicht dafür herhalten, dieses Mandat fortzuführen. Wir müssen darüber gemeinsam nachdenken. Kern dieses neuen Mandats ist also der Marineeinsatz am Horn von Afrika. Es ist ohne jeden Zweifel in unserem deutschen Interesse, dass die Seewege am Horn von Afrika sicherer werden. Wir als größte Exportnation dieser Welt haben ein vehementes eigenes, nationales Interesse daran, dass diese Wege sicher sind. Deshalb ist der Einsatz deutscher Soldaten dort sinnvoll und richtig. Was machen aber nun unsere Soldaten am Horn von Afrika? Genauso wichtig ist die Frage: Stimmen eigentlich die Regeln, unter denen sie arbeiten, mit ihrem Auftrag heute noch überein? Im Antrag zur Erteilung des Mandats steht wörtlich, es sei Aufgabe, „Führungsund Ausbildungseinrichtungen von Terroristen auszuschalten, Terroristen zu bekämpfen, gefangen zu nehmen und vor Gericht zu stellen …“. Wie können aber Soldaten das machen, wenn sie zum Beispiel ein Schiff gegen den Willen des Kapitäns nicht betreten dürfen? Ganz zu schweigen von der Anwendung militärischer Gewalt, wenn es sich nicht um eng definierte Nothilfe handelt. Wie können eigentlich deutsche Soldaten Führungsund Ausbildungsstrukturen ausschalten, wenn sie militärisch nur im Rahmen eng begrenzter Nothilfe vorgehen können? Das sind offene Fragen, denen wir uns stellen müssen. Das sind nicht Fragen des Mandats, meine Damen und Herren von der Regierung, das sind Fragen, die die Bundesregierung beantworten muss. Es ist Ihre Aufgabe, für unsere Soldaten eindeutige Regeln festzulegen, damit sie den Auftrag, den wir ihnen hier geben, wirklich erfüllen können; denn wenn wir unsere Soldaten nicht mit einem klaren Auftrag und klaren Einsatzregeln versehen, bringen wir sie, wie geschehen – das erfahren wir alle, wenn wir in Einsatzgebieten sind –, in eine unmögliche, in eine ungünstige Situation. Das dürfen wir unseren Soldaten nicht zumuten. Genauso schlimm ist: Wir machen uns leider häufig vor aller Welt lächerlich. Das gilt auch für das Problem der Abgrenzung zwischen Terrorismus und Piraterie. Die Bundesregierung hat bis dato immer wieder gesagt, das könne man klar voneinander abgrenzen. Ich sage Ihnen: Die deutsche Marine ist schon etwas klüger. Das Flottenkommando der deutschen Marine schreibt nämlich in einem B T n S s P i z s D M i D v s u v r e s m l B d b w g G t t d N M D D S d d S d R d d S z d h N Ä A k (C (D ericht, dass der grenzüberschreitende internationale errorismus, der von Piraterie und organisierter Krimialität häufig nicht zu trennen sei, ebenfalls den freien eeverkehr zum illegalen Transport von Waffen und Peronen nutze. Hier ist eindeutig festgehalten, was unsere artnernationen seit Jahren betonen. Selbstverständlich st gerade am Horn von Afrika eine eindeutige Trennung wischen Piraterie und Terrorismus nicht möglich. Unere Partnernationen verfahren entsprechend. as heißt, sie gehen schon heute im Rahmen des OEFandats gegen Piraterie vor, wo es möglich und geboten st. Nur unsere Bundesregierung verstrickt sich hier in eine ebatte, die mittlerweile kein Mensch mehr richtig nachollziehen und verstehen kann. Die Regierungsparteien ind in dieser Frage heillos zerstritten. Wir bekommen auf nsere Anfragen völlig unterschiedliche Mitteilungen om Außenministerium und vom Verteidigungsministeium. So bestätigt zum Beispiel das Auswärtige Amt auf ine schriftliche Anfrage von uns, dass die Bundeswehr elbstverständlich Polizeiaufgaben im Ausland übernehen dürfe und es selbstverständlich weder völkerrecht ich noch verfassungsrechtlich ein Problem sei, dass die undeswehr gegen Piraten vorgehe. Das ist die Aussage es Auswärtigen Amts. Das Verteidigungsministerium ehauptet das Gegenteil. Herr Kossendey geht sogar so eit, die Nothilfe auf einen ganz engen Bereich zu berenzen, nämlich auf den Moment der Piraterie und der efangennahme. Nach Aussage des Verteidigungsminis eriums besteht Nothilfe dann nicht mehr, wenn die Piraen ein Schiff gekapert haben und mit Geiseln abgeampft sind. Nein, liebe Kolleginnen und Kollegen, othilfe besteht so lange, wie die Not für die betroffenen enschen anhält. Das ist, glaube ich, eine eindeutige efinition. ie Regierungspraxis steht im klaren Widerspruch zum eerechtsübereinkommen, das wir, der Deutsche Bunestag, im Jahr 1994 ratifiziert haben. Darin ist das eineutig geregelt. Ich kann auch hierzu nur sagen: Unsere oldaten schütteln den Kopf darüber und unsere Verbüneten wundern sich ein weiteres Mal. Dieses Problem setzt sich leider fort. Wir haben im ahmen der NATO einen Verband – er war sowieso auf em Wege zum Horn von Afrika –, der jetzt auf Wunsch er Vereinten Nationen die Aufgabe übernehmen soll, chiffe des World Food Programme am Horn von Afrika u schützen. Sehr geehrte Frau Ministerin Wieczorek-Zeul, die eutsche Bundesregierung, Ihre Bundesregierung, verindert, dass deutsche Soldaten im Auftrag der Vereinten ationen Lebensmittellieferungen schützen, die die rmsten dieser Welt erreichen sollen. Das ist deutsche ußenund Sicherheitspolitik des Jahres 2008. Das ann so nicht weitergehen. Dr. Rainer Stinner Es geht aber weiter. Jetzt ist die Rede davon, eine ESVP-Mission zur Bekämpfung der Piraterie zu unternehmen, wahrscheinlich ab Dezember. Es ist uns – übrigens, wie ich erkannt habe, auch vielen Kolleginnen und Kollegen der SPD – beim besten Willen nicht klarzumachen, wieso der Bezug auf Art. 24 des Grundgesetzes für die ESVP-Mission gilt und möglich ist, aber für die NATO-Mission nicht. Hier sind, glaube ich, Debatten im Gange, die völlig widersprüchlich sind. Deshalb sagen wir: Wir müssen Klarheit schaffen in den Regeln und in den Abgrenzungen zwischen der OEF-Mission und der ESVP-Mission. Hier gibt es erhebliche Schnittstellen. Die Bundesregierung erweckt den Eindruck, als wolle sie unter allen Umständen den Anschein verhindern, dass deutsche Soldaten schließlich auch einmal militärische Mittel einsetzen müssen. Deshalb agiert sie nach unserem Dafürhalten hier in einer unklaren Art und Weise. Mit diesem Verhalten lässt die deutsche Bundesregierung viele Soldaten im Stich, und wir machen uns, wie gesagt, international unglaubwürdig. Dies muss geändert werden. Sie sehen also: Wir haben uns die Entscheidung zu diesem Mandat weiß Gott nicht leichtgemacht. Wir haben weiterhin viele Fragen. Wir stimmen trotzdem zu, weil es als politisch Verantwortliche im Deutschen Bundestag unsere Aufgabe ist, die grundsätzlichen Weichenstellungen im Hinblick auf das, was zu tun ist, hier vorzunehmen. Aber wir verlangen von der Bundesregierung, dass sie ihre Anstrengungen hinsichtlich der Art und Weise der Ausführung dieses Mandates wesentlich verbessert, damit Sicherheit und Vertrauen herrschen, nicht nur bei unseren Soldaten, sondern insbesondere auch bei denen, für die wir diese Aufgabe weltweit erfüllen. Herzlichen Dank. Ich erteile das Wort Bundesminister Franz Josef Jung. (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wenn wir mit Klatschen fertig sind!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der FDP)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Stinner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)





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    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)





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    (Beifall bei der FDP)