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ID1618106600

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Ortwin Runde


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

      Ich muss sagen: Die Entwicklung und die Dramatik die-
      ser Krise sind etwas, was ich so nicht vorhergesehen
      habe. Diese Exzesse an den Finanzmärkten, das Einstür-
      zen der Kreditpyramiden und die wellenförmige Aus-
      weitung der Krise habe ich in dieser Form und Dramatik
      nicht vorhergesehen. Es mag andere geben, die das alles
      schon vorher gewusst haben.

      Ich freue mich, dass die Kollegen von der CDU/CSU
      sagen, es sei jetzt die Aufgabe der Politik, die Krise zu
      bewältigen und das Vertrauen wiederherzustellen. In die-
      sem Zusammenhang möchte ich einen Einwand zu
      Herrn Röttgen machen: Die Orientierung an der sozialen
      Marktwirtschaft und die Berufung auf die Ethik der so-
      zialen Marktwirtschaft sind immer etwas, was aus einer
      Gesellschaft heraus kommt, aus dem Wertesystem unse-
      rer Gesellschaft. Aber angesichts des globalen Wirt-
      schaftssystems und der globalen Finanzmärkte zu glau-
      ben, mit der Ethik unseres rheinischen Kapitalismus die
      Erlösung bringen zu können, ist ein bisschen wenig.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Da bin ich sehr viel näher bei Helmut Schmidt, der
      sagte: Seefahrt braucht Regeln, und zwar internationale
      Regeln. Luftfahrt braucht Regeln, und zwar internatio-
      nale Regeln. Es gilt auch, dass die internationalen Fi-

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      (C (D anzmärkte international durchsetzungsfähige Regeln rauchen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      a gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen
      ns, Herr Westerwelle: Das können keine Regeln sein,
      ie die Märkte selbst entwickeln; denn wir haben erlebt,
      ohin das führt.


      (Beifall bei der SPD)


      s müssen Regeln sein, die für alle gelten und die aus-
      ahmslos gelten. Das heißt, es darf keine nicht regulier-
      en Bereiche in den Finanzmärkten geben; sonst bekom-

      en wir die Probleme nicht in den Griff.

      Ich finde aber den Ansatz von Herrn Röttgen und
      errn Kampeter bezogen auf unsere gesellschaftliche Si-

      uation und als Leitlinie für eigenes Verhalten zielfüh-
      end. Dabei geht es darum, eine funktionsfähige Finanz-
      truktur als öffentliches Gut zu sehen und entsprechend
      u behandeln. Wenn das die Leitlinie ist, werden wir bei
      en Schritten, die wir gehen müssen, gut vorankommen.
      ch bin voller freudiger Erwartung, was die Zusammen-
      rbeit angeht.


      (Beifall bei der SPD)


      as gilt auch für die Anreizsysteme, nicht nur auf der
      orstandsebene, sondern auch auf der Mitarbeiterebene.
      iese sollen, wie ich höre, in Richtung Nachhaltigkeit
      nd Vermeidung von Exzessen verändert werden. Da
      erden wir, unter Rückgriff auf Vorarbeiten, Regulie-

      ung und Ergebnisse erreichen können.

      Ebenfalls begrüße ich unsere Übereinstimmung in
      em Punkt, dass es bei den Ratingagenturen keine Inte-
      essengegensätze zwischen Bewertung und Beratung ge-
      en darf. Darauf müssen wir hinwirken, und das werden
      ir auch tun.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      uch in Bezug auf die Eigenkapitalunterlegung und an-
      ere Punkte gibt es weitgehend Übereinstimmung. Da-
      an kann man konkret arbeiten. Das unterscheidet sich
      esentlich von dem, was in den vergangenen Jahren die
      iskussion bestimmt hat, nämlich ein „level playing

      ield“ gegenüber den angloamerikanischen Akteuren
      erzustellen, was schlicht Deregulierung bedeutete.

      Ebenso bin ich froh, dass wir gemeinsam der Auffas-
      ung sind, dass wir uns mit den Differenzen zwischen in
      er Realwirtschaft erreichbaren Renditen von 8 bis
      2 Prozent und, wie Herr Kampeter eben noch sagte, der
      inanzwirtschaft mit Renditeerwartungen zwischen
      5 und 35 Prozent beschäftigen müssen.


      (Ludwig Stiegler [SPD]: Das ist immer gelobt und als Vorbild hingestellt worden!)


      enn da besteht eine Diskrepanz und Nichtbalance. Das
      uss in die Balance gebracht werden.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)







      (A) )



      (B) )


      Ortwin Runde
      Es gibt entsprechende Möglichkeiten, da heranzugehen.
      Auch da bin ich sehr gespannt auf die gemeinsame Ar-
      beit.

      Schon auf der Ebene der Feuerwehrfunktion wird
      deutlich, dass wir die Probleme ohne europäische
      Dimension nicht lösen können. Wenn ich mir die Insel-
      lösungen anschaue – in Island, als unverdächtige Insel,
      das durch Garantien, die es gewährt hat, inzwischen im
      Staatsbankrott zu landen droht, aber auch in Irland –,
      habe ich Sorge. DEPFA, Ormond Quay – woher kam
      denn der ganze „Segen“? Wie ist es gekommen, dass
      deutsche Banken dort ihre Tochtergesellschaften ange-
      siedelt haben? Wegen des Vorteils von nur 12,5 Prozent
      Steuern!


      (Joachim Poß [SPD]: Steueroasen!)


      Anschließend haben wir das Ganze auszubaden. Ich bin
      der Meinung, wir müssen auf der europäischen Ebene zu
      Vereinbarungen und Abstimmungen kommen, auch
      schon bei den Feuerwehraktivitäten.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Das gilt auch für die Garantien. Denn wenn diese Ga-
      rantien sehr unterschiedlich sind, haben wir dort eine
      Arbitrage, wie die Banker das immer so schön nennen.
      Das bezieht sich auf die Frage: Was machen wir mit den
      Banken, die in der Krise sind? Wie werden sie saniert?
      Wie werden sie herangezogen? Welche Kontrolle übt der
      Staat aus, was setzt er an Steuerung ein, was macht er
      zur Sicherung der Gelder von Steuerzahlern im Sanie-
      rungserfolgsfall? Dies wird meines Erachtens europa-
      weit geregelt werden müssen. Ebenso werden wir auf
      europäischer Ebene an die Frage herangehen müssen,
      wie wir der Befeuerung einer Krise durch Leerverkäufe
      begegnen können; auch das gehört zum Feuerwehrbe-
      reich. Diesen Leerverkäufen muss ein Ende gesetzt wer-
      den. Auch halte ich sehr viel von dem, was Reinhard
      Schultz gefordert hat, nämlich ein Verbot solcher sys-
      temdestabilisierender Instrumente.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Wir werden – das wird sehr schnell wirksam werden
      müssen – an die Bilanzierungsvorschriften herangehen
      müssen. Wir müssen das, was die SEC an der Wall Street
      gemacht hat, ganz schnell in Europa umsetzen.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Wir werden dies nicht allein in Deutschland machen
      können, weil alle deutschen Gesellschaften europäisch
      aufgestellt sind. Hier halte ich sehr viel von Bilanzie-
      rungsvorschriften, die dicht am HGB orientiert sind.

      Wenn wir im Geiste dieser Diskussion ans Handeln
      gehen und dies in den Alltag übersetzen, dann sind wir
      in der Tat in der Lage, eine etwas bessere Ordnung der
      Finanzmärkte zu erreichen. Das wäre schon ein wichti-
      ges Ergebnis.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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      (C (D Letzter Redner in dieser Debatte ist nun der Kollege artholomäus Kalb für die CDU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Ludwig Stiegler [SPD])


    Rede von Gerda Hasselfeldt
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Bartholomäus Kalb


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


      Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

      erren! Als letzter Redner in dieser Debatte will ich zu-
      rst der Frau Bundeskanzlerin, dem Bundesfinanzminis-
      er und auch dem Präsidenten der Deutschen Bundes-
      ank, Professor Weber, ganz herzlich für die enorme
      rbeit danken, die in den letzten Tagen und Wochen zu

      eisten war.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Ludwig Stiegler [SPD]: Den Sanio darfst du nicht vergessen!)


      Und natürlich auch den Mitarbeitern der verschiedenen
      äuser, die mitgeholfen haben, die Krise, soweit es in

      hrer und in unserer Hand lag, zu bewältigen.

      Die internationale Finanzkrise hat, wie heute schon
      um Ausdruck gebracht worden ist, nicht nur bei den
      arktteilnehmern zu einer Vertrauenskrise geführt. Zum

      eil ist die Vertrauenskrise ihrerseits Ursache für Weite-
      ungen des Problems. Gerade in den letzten Tagen haben
      ns viele Bürgerinnen und Bürger besorgt gefragt, wie
      icher ihre Einlagen und Gelder sind. Deswegen ist die
      usage der Frau Bundeskanzlerin und des Bundesfinanz-
      inisters von vorgestern und heute in der Regierungs-

      rklärung sehr wichtig. Die Menschen müssen wissen:
      ie brauchen keine Sorge zu haben. Das ist eine wichtige
      oraussetzung dafür, dass nicht weitere Auswirkungen
      nd Unsicherheiten in den Markt kommen. Wir müssen
      afür sorgen, dass wieder Ruhe in die Märkte einkehrt.
      ir müssen dafür sorgen, dass die Nervosität beseitigt
      ird und Vertrauen zurückkommt.


      (Beifall bei der CDU/CSU)


      Jeder von uns ärgert sich natürlich über die grandio-
      en Fehlleistungen im Management vieler Finanzinsti-
      ute. Kritik und Ärger sind verständlich und berechtigt.
      ie Schuldigen müssen – auch das ist heute schon gesagt
      orden – stärker als bisher zur Verantwortung gezogen
      erden. Trotzdem müssen wir jetzt mit Besonnenheit an
      er Problemlösung arbeiten. Es geht um die Stabilität
      es Finanzsystems. Es geht um die Begrenzung negati-
      er Auswirkungen auf die Realwirtschaft, auf unsere
      nternehmen, auf den Mittelstand und auf die Arbeits-
      lätze. Letztlich geht es auch darum, dass die Menschen
      n finanzieller Sicherheit leben können, dass sie mit
      inanzieller Sicherheit rechnen können und dass die klei-
      en Leute keine Sorge haben müssen.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


      ir handeln nicht im Interesse der Bankmanager, son-
      ern im Interesse der Bürgerinnen und Bürger.

      Die Maßnahmen, die im Falle der Hypo Real Estate
      onkret ergriffen werden mussten, sind notwendig und
      ichtig, um weitere negative Folgen zu vermeiden. Dazu






      (A) )



      (B) )


      Bartholomäus Kalb
      gibt es keine Alternative. Viele Institutionen und Bürger
      wären unmittelbar betroffen, auch wenn es manche noch
      gar nicht wissen.

      Über den Tag hinaus müssen wir uns aber den ande-
      ren Aufgaben zuwenden; das ist in der Debatte heute
      schon angesprochen worden. Es geht um die Verbesse-
      rung der Finanzaufsicht und vor allen Dingen um die
      Koordinierung der Finanzaufsicht auf internationaler
      und globaler Ebene. Alleingänge helfen nicht weiter. Die
      Bundesregierung hat, wie schon erwähnt, bereits wäh-
      rend der G-7-/G-8-Präsidentschaft und der EU-Ratsprä-
      sidentschaft einige wichtige Themen, was die Regeln
      des Finanzmarktes betrifft, auf die Tagesordnung ge-
      setzt, was seinerzeit noch brüsk insbesondere von den
      USA, aber auch von anderen zurückgewiesen wurde.
      Heute wären manche froh, wenn man früher auf den
      Kurs der Bundesregierung eingeschwenkt wäre.

      Vorhin wurde schon von einem Kollegen ein Beispiel
      dafür genannt, wie arrogant man behandelt worden ist.
      Als ich in einem kleinen Kreis von Fachleuten im Früh-
      sommer das Thema Leerverkäufe angesprochen habe
      und gefragt habe, ob es sinnvoll sein könne, dass mit
      spekulativer Absicht ganze Unternehmen in die Knie ge-
      zwungen werden, hat man nur schnodderig geantwortet:
      So sind nun einmal Börsen. – Diese Antwort hilft uns
      aber nicht weiter. Auch hier ist unser entschiedenes Han-
      deln dringend notwendig.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


      Man kann nur staunen, welche Finanzprodukte mit
      welchen Kunstnamen von wem auf den Markt gebracht
      worden sind. Nicht einmal die Fachleute konnten diese
      Dinge durchschauen, schon gar nicht anderen erklären.
      Vieles lief außerhalb der Bilanzen.

      Merkwürdig ist, dass die USA ursprünglich mit Nach-
      druck gefordert haben, bei Basel II schnell zu einer Eini-
      gung zu kommen, sich aber, als es beschlossen war, ge-
      wehrt haben, Basel II im eigenen Bereich umzusetzen.
      Basel II lässt keine Aktivitäten, keine Zweckgesellschaf-
      ten außerhalb der Bilanzen zu.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


      Basel II enthält ferner strenge Regeln zur Eigenkapi-
      talunterlegung.

      Ich füge hinzu: Vielleicht ist es jetzt nicht der richtige
      Zeitpunkt, aber zu gegebener Zeit müssen wir über eine
      weitere Verschärfung und Verbesserung der Eigenkapi-
      talregeln befinden. Das betrifft insbesondere den Bereich
      des Interbankenverkehrs; das möchte ich anmahnen.
      Hier ist erheblicher Handlungsbedarf gegeben.

      Vorhin ist hier schon die Rolle der Ratingagenturen
      angesprochen worden. Es kann nicht sein, dass, wie ver-
      mutet wird, ein und dieselben Leute zugleich in den Auf-
      sichtsräten von Bankunternehmen und von Ratingagen-
      turen sitzen. Es kann beispielsweise nicht sein, dass sich
      Ratingagenturen an der Strukturierung der Produkte, die
      auf den Markt geworfen werden, beteiligen und diesen
      Produkten hinterher – das haben wir erlebt – wie ein
      Fleischbeschauer den Stempel „Triple A“ aufdrücken.

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      (C (D inzu kam der blinde Glaube an das Urteil der Ratinggenturen, der sich als grob fahrlässig herausstellt. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      uch diese Dinge gehören international auf den Prüf-
      tand. Der Bundesfinanzminister ist in einer vorherge-
      enden Debatte auf die Frage eingegangen, wie weit wir
      m Internationalen Währungsfonds und in anderen Insti-
      utionen hier vorankommen können.

      Unsere Bankmanager müssen wieder lernen, nach den
      rundsätzen ordentlicher, umsichtiger Kaufleute zu ar-
      eiten und zu handeln.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Maß und Mitte!)


      Kollege Kampeter hat schon vorhin gesagt: „Maß und
      itte“. Das heißt: Kurzfristiges Renditedenken, kurz-

      ristige Renditeerwartungen und hohe Boni dürfen nicht
      as Handeln bestimmen; vielmehr müssen wieder Tu-
      enden wie Seriosität, Solidität, langfristige Wertorien-
      ierung und Nachhaltigkeit das Handeln bestimmen.


      (Beifall des Abg. Ortwin Runde [SPD])


      Zusammenfassend möchte ich sagen: In allererster
      inie brauchen wir wieder Vertrauen. Heute und in die-
      en Tagen ist von der Bundesregierung Wichtiges dazu
      eigetragen worden. Dazu gehört: Die Aufsicht muss
      erbessert sowie international und global koordiniert
      erden. Stellung, Urteil und Geschäftsgebaren der Ra-

      ingagenturen müssen einem kritischen Urteil unterzo-
      en werden. Die Bilanzierungsvorschriften müssen, wie
      orhin vorgetragen, modifiziert werden. Es darf keine
      ktivitäten außerhalb von Bilanzen geben. Die Eigenka-
      italregeln müssen verbessert werden. Wir müssen auch
      ie Fragen klären: Wer darf welche Finanzprodukte
      mittieren? Wer darf sie unter welchen Voraussetzungen
      aufen?

      Die Anreizsysteme bei den Banken dürfen nicht zu
      iner Kurzfristorientierung führen, sondern müssen wie-
      er auf Nachhaltigkeit und langfristige Werterhaltung
      usgerichtet werden.


      (Ludwig Stiegler [SPD]: Wir kommen darauf zurück!)


      ie Haftungsregeln, die für die Verantwortlichen gelten,
      üssen verschärft werden. Das deutsche Universalban-

      ensystem und das Dreisäulensystem haben sich be-
      ährt; sie müssen erhalten und gestärkt werden und dür-

      en nicht wieder von manchen in Zweifel gezogen
      erden.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


      ch sage noch einmal: Bankmanager müssen wieder ler-
      en, zu handeln wie ein umsichtiger Kaufmann.

      Danke.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Ludwig Stiegler [SPD]: Willkommen zurück im Klub!)







      (A) (C)



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