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ID1618106400

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    9. dieSPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Diese Debatte macht deutlich, dass neben der
    inanzkrise die Einordnung der Veränderungen und He-
    ausforderungen in die gesellschaftspolitische Debatte
    ehr wichtig ist. Wir haben als Christliche Demokraten
    nd Christlich-Soziale Union immer sehr viel Wert da-
    auf gelegt, dass wir dem Leitbild der sozialen Markt-
    irtschaft verpflichtet waren. Die ersten Grundlagen-

    ntscheidungen sind von Adenauer und Erhard in den
    0er-Jahren getroffen worden. Die zentrale Bewährungs-
    robe nach der Grundsatzentscheidung war die deutsche
    iedervereinigung, als wir zwei unterschiedliche Wirt-

    chafts- und Gesellschaftssysteme auf der Basis der
    ozialen Marktwirtschaft vereinigt haben.

    Jetzt wird sich die soziale Marktwirtschaft angesichts
    er wohl schwerwiegendsten finanzwirtschaftlichen Ver-
    erfungen im 21. Jahrhundert mit einer ähnlichen Quali-
    t, wie ich glaube, erneut bewähren müssen. Es ist jetzt
    nsere staatspolitische Aufgabe, diese Herausforderungen






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    anzunehmen und unser Wirtschafts- und Gesellschaftssys-
    tem gegenüber diesen schlimmen Herausforderungen zu
    verteidigen, fortzuentwickeln und die richtigen Antwor-
    ten auf die Fragen der Menschen zu formulieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte an dieser Stelle als Leitbild ein Motiv von
    Wilhelm Röpke, einem großen Theoretiker der sozialen
    Marktwirtschaft, aufgreifen, das er zum Titel eines Bu-
    ches gemacht hat: Maß und Mitte. Wir stehen als Christ-
    liche Demokraten und als Christlich-Soziale Union auch
    im 21. Jahrhundert für Maß und Mitte ein. Vieles, was
    wir heute kritisch beurteilen, hat nichts, aber auch gar
    nichts mit unserem Leitbild von Maß und Mitte zu tun.
    Deshalb müssen wir es auch nicht verteidigen. Rendite-
    ziele in Höhe von 25 Prozent, Gier, hemmungsloses Ab-
    zocken und verantwortungsloses Handeln in der Finanz-
    wirtschaft, all dies sind Exzesse, die mit unserem
    Verständnis von einer freiheitlichen und sozialen Wirt-
    schafts- und Gesellschaftsordnung nichts zu tun haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will an dieser Stelle deutlich machen: Wir vertei-
    digen nichts, was unanständig ist. Nicht alles können wir
    mit unmittelbarem staatlichen Handeln verändern. Es hat
    aber nichts mit Maß und Mitte zu tun, wenn heutzutage
    Erträge in den angelsächsischen Ländern ohne Risiko
    und Verantwortung erwirtschaftet werden. Es hat nichts
    mit Maß und Mitte zu tun, wenn sich die Entlohnung
    nicht nach dem langfristigen, sondern nach dem kurz-
    fristigen Erfolg bemisst. Und es hat auch nichts mit Maß
    und Mitte zu tun, wenn viele in den Unternehmen bei
    Schwierigkeiten in finanziell gut ausgestattete Pensions-
    fonds flüchten und nicht bereit sind, Verantwortung für
    das zu übernehmen, was sie angerichtet sowie den Men-
    schen in unserem Land und darüber hinaus zugemutet
    haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will deutlich machen, dass Maß und Mitte für un-
    sere staatliche Reaktion ein wichtiger Maßstab sind.
    Deswegen ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es
    diese Bundesregierung war, die bereits in Heiligen-
    damm auf die Bedeutung der sozialen Marktwirtschaft
    für die internationale Ebene hingewiesen und bestimmte
    Herausforderungen gegenüber anderen Ländern, die an-
    derer Auffassung waren, deutlich gemacht hat. Es ist ein
    Ausweis der Politik von Maß und Mitte, dass wir bei-
    spielsweise bei der Sanierung von Unternehmen Einfluss
    nehmen wollen. Warum ist denn heute der Vorstandsvor-
    sitzende von Hypo Real Estate zurückgetreten? Das ge-
    schah, weil diese Bundesregierung gesagt hat: Mit dem
    Personal und dem Aufsichtsrat sind wir nicht bereit, eine
    Sanierung durchzuführen. Das zeigt: Dort, wo wir ein-
    greifen, nehmen wir gestaltend Einfluss. Wer wie Sie,
    Herr Kuhn, etwas anderes behauptet, sagt bewusst die
    Unwahrheit und will in die Irre führen. Das ist nicht un-
    ser Verständnis von Sanierung. Wir wollen im Interesse
    der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes Einfluss neh-
    men.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D Es hat auch etwas mit Maß und Mitte zu tun, dass wir ie größte Bürgschaft nicht für die Investoren oder die roßanleger übernehmen. Vielmehr haben die Bundesanzlerin und der Bundesfinanzminister den Kleinanleern, den Sparerinnen und Sparern, in diesem Land geagt: Unsere Sorge gilt nicht zuvorderst dem großen apital, sondern dem Sparbuch. Auch das ist ein Auseis der Politik von Maß und Mitte und macht unsere esellschaftspolitische Grundkonzeption ganz besonders eutlich. Ich will an dieser Stelle meine Verwunderung zum usdruck bringen, dass der Kollege Lafontaine außer elbstgerechter Inszenierung nur den Vorschlag, die artz-IV-Sätze anzupassen, zur Bewältigung der Finanzrise gemacht hat. (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Sie haben nicht zugehört! Sagen Sie mal!)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    enn der Weltökonom Lafontaine demnächst auf einem
    -7-Gipfel oder in Washington verkündet: „Wir lösen
    ie Finanzkrise, indem wir die Hartz-IV-Sätze anheben“,


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Jetzt wird es peinlich!)


    ann mag das für die Betroffenen eine gute Botschaft
    ein. Das ist aber keine ursachenadäquate Lösung, son-
    ern Populismus, eine selbstgerechte Augenwischerei,
    ine Inszenierung eines mit dieser staatspolitischen Auf-
    abe hoffnungslos Überforderten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir müssen aber auch feststellen, dass wir noch nicht
    uf alle Herausforderungen Antworten gefunden haben.
    ie Liquiditäts- und Vertrauenskrise hält an. Wir er-

    ahren, dass weitere Banken durch die Vertrauenskrise in
    ine schwierige Situation getrieben werden. Deswegen
    st die Frage berechtigt, ob wir mit dem Einzelfallma-
    agement weitermachen können. Ich verstehe die Äuße-
    ungen des Bundesfinanzministers dahin gehend, dass
    ir uns künftig in Bezug auf strategische Fragen besser
    appnen müssen. Deswegen ist eine Übereinkunft mit
    en Akteuren des Finanzmarktes wichtig. Wir müssen
    ystemische Krisen mit einem umfassenderen System
    eantworten. Wir sind am Anfang einer Debatte, und wir
    üssen eingestehen, dass wir nicht auf jede Herausfor-

    erung in dieser Krise eine Antwort haben. Aber es ist
    er entschlossene politische Wille in Deutschland und in
    llen europäischen Staaten, die Funktionsfähigkeit des
    inanzmarktes im Interesse aller Menschen, die hier
    ohnen und arbeiten, aufrechtzuerhalten. Wir brauchen

    unktionsfähige Finanzmärkte, und wir als Staat sind be-
    eit, diese Funktionsfähigkeit tatsächlich zu garantieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir als Christlich Demokratische Union und wir als
    hristlich-Soziale Union sind der Auffassung, dass jetzt
    ie Stunde der Politik ist. Wir wollen diese Krise bewäl-
    igen. Wir sagen den Bürgerinnen und Bürgern in unse-
    em Land, dass vor allen Dingen sie es sind, die im Mit-






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    telpunkt unseres Handelns stehen. Wir glauben, dass,
    wie Norbert Röttgen es ausgedrückt hat, das öffentliche
    Gut „funktionsfähiger Finanzmarkt“ in unser aller Inte-
    resse ist. Ein funktionsfähiger Finanzmarkt garantiert,
    dass wir Lohn- und Gehaltszahlungen abwickeln kön-
    nen, dass der Sozialstaat funktioniert und dass der kleine
    Mittelständler seine Maschine finanzieren kann. Wir alle
    sind auf die Finanzmärkte und auf ein funktionsfähiges
    Bankensystem angewiesen. Es geht hier nicht um den
    Schutz einiger weniger Reicher und die Sicherung ihrer
    Existenz, sondern es geht um die Zukunft unseres Lan-
    des, es geht um Maß und Mitte in unserer Volkswirt-
    schaft und in unserem Gesellschaftssystem.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es geht um die Frage, ob die Menschen uns zutrauen, die
    Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die Regie-
    rungserklärung der Bundeskanzlerin hat deutlich ge-
    macht, dass wir als Koalition diese staatspolitische He-
    rausforderung im Interesse der Menschen annehmen und
    an der Bewältigung der Probleme weiter arbeiten wer-
    den.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Ortwin Runde für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ortwin Runde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich muss sagen: Die Entwicklung und die Dramatik die-
    ser Krise sind etwas, was ich so nicht vorhergesehen
    habe. Diese Exzesse an den Finanzmärkten, das Einstür-
    zen der Kreditpyramiden und die wellenförmige Aus-
    weitung der Krise habe ich in dieser Form und Dramatik
    nicht vorhergesehen. Es mag andere geben, die das alles
    schon vorher gewusst haben.

    Ich freue mich, dass die Kollegen von der CDU/CSU
    sagen, es sei jetzt die Aufgabe der Politik, die Krise zu
    bewältigen und das Vertrauen wiederherzustellen. In die-
    sem Zusammenhang möchte ich einen Einwand zu
    Herrn Röttgen machen: Die Orientierung an der sozialen
    Marktwirtschaft und die Berufung auf die Ethik der so-
    zialen Marktwirtschaft sind immer etwas, was aus einer
    Gesellschaft heraus kommt, aus dem Wertesystem unse-
    rer Gesellschaft. Aber angesichts des globalen Wirt-
    schaftssystems und der globalen Finanzmärkte zu glau-
    ben, mit der Ethik unseres rheinischen Kapitalismus die
    Erlösung bringen zu können, ist ein bisschen wenig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Da bin ich sehr viel näher bei Helmut Schmidt, der
    sagte: Seefahrt braucht Regeln, und zwar internationale
    Regeln. Luftfahrt braucht Regeln, und zwar internatio-
    nale Regeln. Es gilt auch, dass die internationalen Fi-

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    (C (D anzmärkte international durchsetzungsfähige Regeln rauchen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    a gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen
    ns, Herr Westerwelle: Das können keine Regeln sein,
    ie die Märkte selbst entwickeln; denn wir haben erlebt,
    ohin das führt.


    (Beifall bei der SPD)


    s müssen Regeln sein, die für alle gelten und die aus-
    ahmslos gelten. Das heißt, es darf keine nicht regulier-
    en Bereiche in den Finanzmärkten geben; sonst bekom-

    en wir die Probleme nicht in den Griff.

    Ich finde aber den Ansatz von Herrn Röttgen und
    errn Kampeter bezogen auf unsere gesellschaftliche Si-

    uation und als Leitlinie für eigenes Verhalten zielfüh-
    end. Dabei geht es darum, eine funktionsfähige Finanz-
    truktur als öffentliches Gut zu sehen und entsprechend
    u behandeln. Wenn das die Leitlinie ist, werden wir bei
    en Schritten, die wir gehen müssen, gut vorankommen.
    ch bin voller freudiger Erwartung, was die Zusammen-
    rbeit angeht.


    (Beifall bei der SPD)


    as gilt auch für die Anreizsysteme, nicht nur auf der
    orstandsebene, sondern auch auf der Mitarbeiterebene.
    iese sollen, wie ich höre, in Richtung Nachhaltigkeit
    nd Vermeidung von Exzessen verändert werden. Da
    erden wir, unter Rückgriff auf Vorarbeiten, Regulie-

    ung und Ergebnisse erreichen können.

    Ebenfalls begrüße ich unsere Übereinstimmung in
    em Punkt, dass es bei den Ratingagenturen keine Inte-
    essengegensätze zwischen Bewertung und Beratung ge-
    en darf. Darauf müssen wir hinwirken, und das werden
    ir auch tun.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    uch in Bezug auf die Eigenkapitalunterlegung und an-
    ere Punkte gibt es weitgehend Übereinstimmung. Da-
    an kann man konkret arbeiten. Das unterscheidet sich
    esentlich von dem, was in den vergangenen Jahren die
    iskussion bestimmt hat, nämlich ein „level playing

    ield“ gegenüber den angloamerikanischen Akteuren
    erzustellen, was schlicht Deregulierung bedeutete.

    Ebenso bin ich froh, dass wir gemeinsam der Auffas-
    ung sind, dass wir uns mit den Differenzen zwischen in
    er Realwirtschaft erreichbaren Renditen von 8 bis
    2 Prozent und, wie Herr Kampeter eben noch sagte, der
    inanzwirtschaft mit Renditeerwartungen zwischen
    5 und 35 Prozent beschäftigen müssen.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Das ist immer gelobt und als Vorbild hingestellt worden!)


    enn da besteht eine Diskrepanz und Nichtbalance. Das
    uss in die Balance gebracht werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Ortwin Runde
    Es gibt entsprechende Möglichkeiten, da heranzugehen.
    Auch da bin ich sehr gespannt auf die gemeinsame Ar-
    beit.

    Schon auf der Ebene der Feuerwehrfunktion wird
    deutlich, dass wir die Probleme ohne europäische
    Dimension nicht lösen können. Wenn ich mir die Insel-
    lösungen anschaue – in Island, als unverdächtige Insel,
    das durch Garantien, die es gewährt hat, inzwischen im
    Staatsbankrott zu landen droht, aber auch in Irland –,
    habe ich Sorge. DEPFA, Ormond Quay – woher kam
    denn der ganze „Segen“? Wie ist es gekommen, dass
    deutsche Banken dort ihre Tochtergesellschaften ange-
    siedelt haben? Wegen des Vorteils von nur 12,5 Prozent
    Steuern!


    (Joachim Poß [SPD]: Steueroasen!)


    Anschließend haben wir das Ganze auszubaden. Ich bin
    der Meinung, wir müssen auf der europäischen Ebene zu
    Vereinbarungen und Abstimmungen kommen, auch
    schon bei den Feuerwehraktivitäten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das gilt auch für die Garantien. Denn wenn diese Ga-
    rantien sehr unterschiedlich sind, haben wir dort eine
    Arbitrage, wie die Banker das immer so schön nennen.
    Das bezieht sich auf die Frage: Was machen wir mit den
    Banken, die in der Krise sind? Wie werden sie saniert?
    Wie werden sie herangezogen? Welche Kontrolle übt der
    Staat aus, was setzt er an Steuerung ein, was macht er
    zur Sicherung der Gelder von Steuerzahlern im Sanie-
    rungserfolgsfall? Dies wird meines Erachtens europa-
    weit geregelt werden müssen. Ebenso werden wir auf
    europäischer Ebene an die Frage herangehen müssen,
    wie wir der Befeuerung einer Krise durch Leerverkäufe
    begegnen können; auch das gehört zum Feuerwehrbe-
    reich. Diesen Leerverkäufen muss ein Ende gesetzt wer-
    den. Auch halte ich sehr viel von dem, was Reinhard
    Schultz gefordert hat, nämlich ein Verbot solcher sys-
    temdestabilisierender Instrumente.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden – das wird sehr schnell wirksam werden
    müssen – an die Bilanzierungsvorschriften herangehen
    müssen. Wir müssen das, was die SEC an der Wall Street
    gemacht hat, ganz schnell in Europa umsetzen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden dies nicht allein in Deutschland machen
    können, weil alle deutschen Gesellschaften europäisch
    aufgestellt sind. Hier halte ich sehr viel von Bilanzie-
    rungsvorschriften, die dicht am HGB orientiert sind.

    Wenn wir im Geiste dieser Diskussion ans Handeln
    gehen und dies in den Alltag übersetzen, dann sind wir
    in der Tat in der Lage, eine etwas bessere Ordnung der
    Finanzmärkte zu erreichen. Das wäre schon ein wichti-
    ges Ergebnis.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Letzter Redner in dieser Debatte ist nun der Kollege artholomäus Kalb für die CDU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Ludwig Stiegler [SPD])