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ID1618106200

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    8. Kampeter.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    ir haben heute einen denkwürdigen Auftritt vom Kol-

    egen Westerwelle erlebt, der hier den Kampf für die
    ankenaufsicht und gegen das Spekulantentum ausge-

    ragen hat.


    (Jörg Tauss [SPD]: Mutig!)


    etzt stellt sich natürlich die Frage, ob sich jemand als
    obin Hood eignet, der seit Jahrzehnten der Sheriff von
    ottingham der deutschen Politik ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    r muss sich natürlich auch die Frage stellen lassen, wa-
    um er, wenn er es mit dem Untersuchen und dem Verän-
    ern der Bankenaufsicht so ernst meint, hinsichtlich des
    ntersuchungsausschusses, bei dem es um die KfW,
    ie IKB und auch die jetzigen Vorgänge geht, eigentlich
    o zögert. Ich finde, wer hier gackert, der muss das Ei
    uch legen, Herr Westerwelle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Um was geht es heute in dieser Debatte? Wir haben
    m Kern die Frage zu beantworten, mit welchem Ziel
    olitik ihr Krisenmanagement hinsichtlich dieser
    chwierigen Finanzkrise verfolgt. Ich finde, wir müssen
    ier sehr genau aufpassen, damit wir nicht die falschen
    ignale im Hinblick auf die Frage setzen, um wen es ei-
    entlich geht, wen die Politik also retten bzw. stützen
    ill.






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde
    Ich denke, das Signal muss sein, dass es die Aufgabe
    der Bundesregierung ist, zu sichern, dass die Menschen
    nicht zum Opfer dieser Finanzkrise werden, und dass es
    nicht ihre Aufgabe ist, zu sichern, dass die Banken, die
    diese Krise zum Teil als Täter herbeigeführt haben,
    schuldfrei aus dieser herauskommen. Am Ende muss es
    also darum gehen, wie man die kleinen Leute und die
    funktionierenden Institutionen, die man für das tägliche
    Leben und Wirtschaften braucht, schützen kann.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Aber es geht nicht darum, wie man es erreicht, dass
    die Banker aus ihrer Verantwortung entlassen werden
    und dass schlechte Banken trotzdem am Markt bleiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Kanzlerin, da haben Sie vom Leipziger Parteitag
    bis hierher einen langen Weg hinter sich.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte nicht wissen, was auf Ihrem Parteitag damals
    mit Rednern passiert wäre, die Ihre heutigen Thesen vor-
    gestellt hätten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Aber schenken wir uns das. Ich glaube, dass viel Wahres
    daran ist und dass Sie im Kern ähnlich argumentieren
    wie wir.

    Man muss aber genau hingucken, wie Ihr Krisen-
    management genau aussieht. Sie haben heute festge-
    stellt, es könne nicht sein, dass die Hypo Real Estate
    vom Staat mit einer Bürgschaft gerettet wird, ohne dass
    der Staat etwas davon hat. Die Wahrheit ist: Was eine
    Gebühr für die Bürgschaft angeht, ist nichts verhandelt
    oder fixiert. Es gibt nichts außer der lauen Aussage, man
    wolle noch einmal darüber reden. Das verbirgt sich hin-
    ter der Fassade Ihrer Ankündigung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben gesagt, Sie verlangen mehr Verantwor-
    tung und Haftung von Managern und Bankern, die in
    der Krise versagt haben. Auch da zeigt der Abgleich:
    Hypo-Real-Estate-Chef Funke, der – nachdem er uns ta-
    gelang ein paar Milliardenlöcher nicht richtig erklären
    konnte – heute nach wochenlangem Hin und Her endlich
    zurückgetreten ist, geht mit einer saftigen Rente in Höhe
    von 70 Prozent seines Gehaltes ab sofort.


    (Joachim Poß [SPD]: Dafür kann aber der Finanzminister oder die Kanzlerin nichts!)


    Das ist nicht das, was ich unter Verantwortung verstehe.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich erwarte von der Bundesregierung, die eine solche
    Bank rettet – ob sie abgewickelt wird, wissen wir bis
    heute nicht –, dass der Staat Einfluss nimmt, wenn er
    handelt, und solche Ungerechtigkeiten, die draußen kein
    Mensch versteht, abstellt. Auch das ist ein Versagen in-
    nerhalb des Krisenmanagements.

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    (C (D enn Sie haben versäumt, auf die Frage Einfluss zu nehen, wer wie und zu welchen Konditionen operiert, und war mit einer dicken staatlichen Bürgschaft im Hinterrund, von der wir alle hoffen, dass sie niemand braucht. ber sie wird vom Staat gewährt, und daher kann es kein ensch verstehen, dass Herr Funke mit der Staatsknete ls Bürgschaft im Hintergrund jetzt mit goldenen Löffeln n den Ruhestand geht. Ich finde, dass die Debatte über die Verantwortung er Banken, die wir führen, Folgen haben muss. Wir üssen analysieren, was konkret passiert ist. Es kann icht sein, dass Herr Ackermann und andere einerseits ie Rettung der HRE fordern, aber andererseits bis zum chluss in Kauf nehmen, dass die Rettung scheitert, weil ie beim Anteil der Banken um jede einzelne Million eilschen und selbst bei der Rettung bis zum Schluss die ockermentalität nicht ablegen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube insofern, Sie müssen gut aufpassen, dass
    ie in der Frage, wie Sie in der Rettung verfahren, keine
    idersprüche zu dem herstellen, was Sie hier zu Recht

    ormuliert haben. Sie werden auch aufpassen müssen,
    ass Sie mit dem, was Sie vorhaben, nicht langfristig an-
    elegte notwendige Strukturmaßnahmen hintertreiben.
    ir alle wissen, dass Krisenmanagement notwendig ist.
    ber wenn die Krise vorbei ist, müssen auch die not-
    endigen Strukturänderungen erfolgen. Wir werden Sie

    ehr genau daran messen, was gilt, Frau Merkel: der
    undestag in Berlin oder der Parteitag in Leipzig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU-Fraktion spricht nun der Kollege

teffen Kampeter.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Diese Debatte macht deutlich, dass neben der
    inanzkrise die Einordnung der Veränderungen und He-
    ausforderungen in die gesellschaftspolitische Debatte
    ehr wichtig ist. Wir haben als Christliche Demokraten
    nd Christlich-Soziale Union immer sehr viel Wert da-
    auf gelegt, dass wir dem Leitbild der sozialen Markt-
    irtschaft verpflichtet waren. Die ersten Grundlagen-

    ntscheidungen sind von Adenauer und Erhard in den
    0er-Jahren getroffen worden. Die zentrale Bewährungs-
    robe nach der Grundsatzentscheidung war die deutsche
    iedervereinigung, als wir zwei unterschiedliche Wirt-

    chafts- und Gesellschaftssysteme auf der Basis der
    ozialen Marktwirtschaft vereinigt haben.

    Jetzt wird sich die soziale Marktwirtschaft angesichts
    er wohl schwerwiegendsten finanzwirtschaftlichen Ver-
    erfungen im 21. Jahrhundert mit einer ähnlichen Quali-
    t, wie ich glaube, erneut bewähren müssen. Es ist jetzt
    nsere staatspolitische Aufgabe, diese Herausforderungen






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    anzunehmen und unser Wirtschafts- und Gesellschaftssys-
    tem gegenüber diesen schlimmen Herausforderungen zu
    verteidigen, fortzuentwickeln und die richtigen Antwor-
    ten auf die Fragen der Menschen zu formulieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte an dieser Stelle als Leitbild ein Motiv von
    Wilhelm Röpke, einem großen Theoretiker der sozialen
    Marktwirtschaft, aufgreifen, das er zum Titel eines Bu-
    ches gemacht hat: Maß und Mitte. Wir stehen als Christ-
    liche Demokraten und als Christlich-Soziale Union auch
    im 21. Jahrhundert für Maß und Mitte ein. Vieles, was
    wir heute kritisch beurteilen, hat nichts, aber auch gar
    nichts mit unserem Leitbild von Maß und Mitte zu tun.
    Deshalb müssen wir es auch nicht verteidigen. Rendite-
    ziele in Höhe von 25 Prozent, Gier, hemmungsloses Ab-
    zocken und verantwortungsloses Handeln in der Finanz-
    wirtschaft, all dies sind Exzesse, die mit unserem
    Verständnis von einer freiheitlichen und sozialen Wirt-
    schafts- und Gesellschaftsordnung nichts zu tun haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will an dieser Stelle deutlich machen: Wir vertei-
    digen nichts, was unanständig ist. Nicht alles können wir
    mit unmittelbarem staatlichen Handeln verändern. Es hat
    aber nichts mit Maß und Mitte zu tun, wenn heutzutage
    Erträge in den angelsächsischen Ländern ohne Risiko
    und Verantwortung erwirtschaftet werden. Es hat nichts
    mit Maß und Mitte zu tun, wenn sich die Entlohnung
    nicht nach dem langfristigen, sondern nach dem kurz-
    fristigen Erfolg bemisst. Und es hat auch nichts mit Maß
    und Mitte zu tun, wenn viele in den Unternehmen bei
    Schwierigkeiten in finanziell gut ausgestattete Pensions-
    fonds flüchten und nicht bereit sind, Verantwortung für
    das zu übernehmen, was sie angerichtet sowie den Men-
    schen in unserem Land und darüber hinaus zugemutet
    haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will deutlich machen, dass Maß und Mitte für un-
    sere staatliche Reaktion ein wichtiger Maßstab sind.
    Deswegen ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es
    diese Bundesregierung war, die bereits in Heiligen-
    damm auf die Bedeutung der sozialen Marktwirtschaft
    für die internationale Ebene hingewiesen und bestimmte
    Herausforderungen gegenüber anderen Ländern, die an-
    derer Auffassung waren, deutlich gemacht hat. Es ist ein
    Ausweis der Politik von Maß und Mitte, dass wir bei-
    spielsweise bei der Sanierung von Unternehmen Einfluss
    nehmen wollen. Warum ist denn heute der Vorstandsvor-
    sitzende von Hypo Real Estate zurückgetreten? Das ge-
    schah, weil diese Bundesregierung gesagt hat: Mit dem
    Personal und dem Aufsichtsrat sind wir nicht bereit, eine
    Sanierung durchzuführen. Das zeigt: Dort, wo wir ein-
    greifen, nehmen wir gestaltend Einfluss. Wer wie Sie,
    Herr Kuhn, etwas anderes behauptet, sagt bewusst die
    Unwahrheit und will in die Irre führen. Das ist nicht un-
    ser Verständnis von Sanierung. Wir wollen im Interesse
    der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes Einfluss neh-
    men.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D Es hat auch etwas mit Maß und Mitte zu tun, dass wir ie größte Bürgschaft nicht für die Investoren oder die roßanleger übernehmen. Vielmehr haben die Bundesanzlerin und der Bundesfinanzminister den Kleinanleern, den Sparerinnen und Sparern, in diesem Land geagt: Unsere Sorge gilt nicht zuvorderst dem großen apital, sondern dem Sparbuch. Auch das ist ein Auseis der Politik von Maß und Mitte und macht unsere esellschaftspolitische Grundkonzeption ganz besonders eutlich. Ich will an dieser Stelle meine Verwunderung zum usdruck bringen, dass der Kollege Lafontaine außer elbstgerechter Inszenierung nur den Vorschlag, die artz-IV-Sätze anzupassen, zur Bewältigung der Finanzrise gemacht hat. (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Sie haben nicht zugehört! Sagen Sie mal!)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    enn der Weltökonom Lafontaine demnächst auf einem
    -7-Gipfel oder in Washington verkündet: „Wir lösen
    ie Finanzkrise, indem wir die Hartz-IV-Sätze anheben“,


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Jetzt wird es peinlich!)


    ann mag das für die Betroffenen eine gute Botschaft
    ein. Das ist aber keine ursachenadäquate Lösung, son-
    ern Populismus, eine selbstgerechte Augenwischerei,
    ine Inszenierung eines mit dieser staatspolitischen Auf-
    abe hoffnungslos Überforderten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir müssen aber auch feststellen, dass wir noch nicht
    uf alle Herausforderungen Antworten gefunden haben.
    ie Liquiditäts- und Vertrauenskrise hält an. Wir er-

    ahren, dass weitere Banken durch die Vertrauenskrise in
    ine schwierige Situation getrieben werden. Deswegen
    st die Frage berechtigt, ob wir mit dem Einzelfallma-
    agement weitermachen können. Ich verstehe die Äuße-
    ungen des Bundesfinanzministers dahin gehend, dass
    ir uns künftig in Bezug auf strategische Fragen besser
    appnen müssen. Deswegen ist eine Übereinkunft mit
    en Akteuren des Finanzmarktes wichtig. Wir müssen
    ystemische Krisen mit einem umfassenderen System
    eantworten. Wir sind am Anfang einer Debatte, und wir
    üssen eingestehen, dass wir nicht auf jede Herausfor-

    erung in dieser Krise eine Antwort haben. Aber es ist
    er entschlossene politische Wille in Deutschland und in
    llen europäischen Staaten, die Funktionsfähigkeit des
    inanzmarktes im Interesse aller Menschen, die hier
    ohnen und arbeiten, aufrechtzuerhalten. Wir brauchen

    unktionsfähige Finanzmärkte, und wir als Staat sind be-
    eit, diese Funktionsfähigkeit tatsächlich zu garantieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir als Christlich Demokratische Union und wir als
    hristlich-Soziale Union sind der Auffassung, dass jetzt
    ie Stunde der Politik ist. Wir wollen diese Krise bewäl-
    igen. Wir sagen den Bürgerinnen und Bürgern in unse-
    em Land, dass vor allen Dingen sie es sind, die im Mit-






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    telpunkt unseres Handelns stehen. Wir glauben, dass,
    wie Norbert Röttgen es ausgedrückt hat, das öffentliche
    Gut „funktionsfähiger Finanzmarkt“ in unser aller Inte-
    resse ist. Ein funktionsfähiger Finanzmarkt garantiert,
    dass wir Lohn- und Gehaltszahlungen abwickeln kön-
    nen, dass der Sozialstaat funktioniert und dass der kleine
    Mittelständler seine Maschine finanzieren kann. Wir alle
    sind auf die Finanzmärkte und auf ein funktionsfähiges
    Bankensystem angewiesen. Es geht hier nicht um den
    Schutz einiger weniger Reicher und die Sicherung ihrer
    Existenz, sondern es geht um die Zukunft unseres Lan-
    des, es geht um Maß und Mitte in unserer Volkswirt-
    schaft und in unserem Gesellschaftssystem.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es geht um die Frage, ob die Menschen uns zutrauen, die
    Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die Regie-
    rungserklärung der Bundeskanzlerin hat deutlich ge-
    macht, dass wir als Koalition diese staatspolitische He-
    rausforderung im Interesse der Menschen annehmen und
    an der Bewältigung der Probleme weiter arbeiten wer-
    den.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)