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    12. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reinhard Schultz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Ich bin der Auffassung, dass diese Krise, die
    ich seit über einem Jahr immer mehr zuspitzt – das ist
    on den meisten Vorrednern ebenfalls vorgetragen wor-
    en –, eine sehr grundsätzliche politische Dimension hat,
    eil das Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft
    eu austariert wird.

    Das ist ein Lernprozess, der nicht ganz einfach ist,
    rstens nicht für uns, die Akteure, die verschiedenen po-
    itischen Parteien, im Verhältnis zur Wirtschaft, aber
    weitens und erst recht nicht in der internationalen Di-
    ension, weil eine rein nationalwirtschaftliche Betrach-

    ung entschieden zu kurz greift und wir nur im europäi-
    chen Rahmen oder sogar im Weltverbund bestimmte
    inge auf die Schiene bringen können, um das Verhält-
    is neu auszutarieren, um Regeln zu finden, unter denen
    ich Markt dann entfaltet.

    Ich bin sehr froh darüber, dass unser Finanzminister,
    eitdem die IKB-Krise losgetreten worden ist, seit
    erbst letzten Jahres sofort in die Spur gekommen ist
    nd jede Gelegenheit auf internationaler Ebene genutzt
    at – insofern trifft auch nicht zu, was Herr Westerwelle
    der erst recht Herr Lafontaine vorgetragen haben –, um
    eben dem Aspekt des Ratings folgende Fragen anzu-
    prechen: Was gehört in die Bilanz eines Unternehmens
    nd erst recht einer Bank hinein? Wie kann man interna-
    ionale Sicherungssysteme schaffen?

    Damit wurde ein Prozess initiiert, der anfangs nur
    ehr schwerfällig in die Gänge kam und erst dadurch an
    empo zunahm, weil auch die Krise sich weiter zu-
    pitzte,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Reinhard Schultz (Everswinkel)

    denn es gab natürlich wenig Begeisterung in den USA,
    wenig Begeisterung in Großbritannien oder überall da,
    wo man besonders intensiv an die Freiheit des Finanz-
    marktes glaubte, weil man daran auch besonders viel
    verdiente. Dieser Lernprozess hat sich erst durch die dra-
    matische Zuspitzung beschleunigt, sodass ein internatio-
    naler Dialog über das Verhältnis von politischen Regeln
    und internationalem Markt überhaupt erst sinnvoll ge-
    führt werden kann. Diesen Zeitpunkt haben wir jetzt
    Gott sei Dank erreicht. Daran hat die Bundesregierung,
    daran haben der Finanzminister und die Bundeskanzlerin
    einen erheblichen Anteil. Das muss man zunächst ein-
    mal würdigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der zweite Punkt bezieht sich auf folgende Fragen:
    Was heißt Krisenmanagement? Was heißt Krise? Im
    Hinblick auf die deutsche Szene gibt es doch sehr unter-
    schiedliche Elemente zu beobachten. Wir haben die
    IKB, wo mit krimineller Energie ökonomische Fakten
    über den Zustand der Bank verschleiert, über Jahre aus
    dem Bilanzkreislauf herausgenommen und vor den Wirt-
    schaftsprüfern verheimlicht und sogar vor dem eigenen
    Aufsichtsrat im Dunkeln gehalten worden sind, was erst
    im Nachhinein sehr mühselig, sozusagen mit bergbauli-
    chen Methoden, ans Tageslicht gebracht werden musste.

    Ein anderes Beispiel ist die Hypo Real Estate, bei
    der es zu einer Liquiditätskrise kam. Hier hat man be-
    herzt gehandelt. Dann musste man allerdings feststellen,
    dass ein Bankvorstand zu dem Zeitpunkt, als er mit Re-
    gierung und Finanzaufsicht verhandelt hat, nicht in der
    Lage war, die Dimension dieser Liquiditätskrise auch
    nur halbwegs genau zu benennen. Er hat schlicht und
    einfach vergessen, Commercial Papers in einer Größen-
    ordnung von 20 Milliarden Euro zu berücksichtigen, die
    man nach Irland vergeben hatte; in diesem Zusammen-
    hang ist immer wieder von Irland die Rede. Diese Nach-
    richt ereilte ihn erst, nachdem sich die Bundesbank die
    Unterlagen genauer angesehen hat. Das ist Versagen des
    Managements.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Hier stellt sich natürlich die Frage: Wo ist in einer sol-
    chen Situation die Aufsicht? Ich sage es einmal so: Die
    Aufsicht kann nur das prüfen, was sie prüfen darf. Wenn
    es zulässig ist, wesentliche ökonomische Tatbestände ei-
    nes Unternehmens in Länder oder Zweckgesellschaften,
    die außerhalb der Bilanz geführt werden und in denen
    man nicht einmal prüfen darf, zu verlagern, dann kann
    die deutsche Bankenaufsicht, egal wie sie aufgestellt ist,
    nichts unternehmen. In einem solchen Fall wird sie ge-
    nauso hinter die Fichte geführt wie manch ein Aufsichts-
    rat oder Wirtschaftsprüfer. Diese Regeln müssen wir än-
    dern.


    (Beifall bei der SPD)


    Der wichtigste Punkt ist: Wir müssen dafür sorgen, dass
    sich künftig alle Risiken und alle ökonomischen Aktivi-
    täten einer Bank in der Bilanz niederschlagen.

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    (C (D Der zweite wichtige Punkt ist: Alle wichtigen Aktiviäten einer Bank müssen mit einem Mindesteigenkapialanteil unterlegt sein. Es kann nicht sein, dass Luftummern in der Größenordnung mehrerer Milliarden uro hinund hergeschoben werden, ohne dass sich diees Risiko im Hinblick auf die Eigenkapitalausstattung es Bankhauses in irgendeiner Form niederschlägt. as zerstört jedes Risikobewusstsein des verantwortlihen Vorstands, weil das sozusagen ein Risiko zum ulltarif ist. Das ist nicht der Sinn von Basel II und nicht er Sinn von Risikomanagement, wie wir es uns vortellen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir uns generell edanken darüber machen müssen, inwieweit be timmte Geschäfte, die durch Schulden finanziert weren, überhaupt noch möglich sein sollen; auch darüber uss geredet werden. Denn sie haben eine Schuldenkas ade zur Folge, die irgendwann auch den Staat einholt. n den USA ist das im Großformat zu beobachten, im leinformat inzwischen aber leider auch bei uns. Der vierte wichtige Punkt betrifft die Krisenprävenion. Wir müssen uns darauf einigen, dass es in Zukunft erboten sein soll, spekulative Geschäfte bzw. Wettgechäfte auf die Entwicklung der Kurse von Wertpapieren bzuschließen, möglicherweise sogar mit der Absicht, iese durch die Begleitmusik, die man macht, in Grund nd Boden zu stampfen, um sich hinterher darüber zu undern, dass möglicherweise ein ganzer Wirtschafts weig zusammengebrochen ist. Leerverkäufe – diese nregung hat auch Peer Steinbrück in einer der letzten ebatten gemacht – müssen grundsätzlich auf den Prüf tand gestellt werden. Ich bin der Meinung, sie gehören erboten, eil sie ein unökonomisches Mittel sind, das in die phäre des Kasinos gehört, nicht aber in die Sphäre von anken und Finanzdienstleistern. Ich glaube, dass wir in unserer Diskussion bereits ber das Stadium des reinen Krisenmanagements hinaus ind – natürlich wird uns das Krisenmanagement auch in en nächsten Tagen und Wochen noch beschäftigen – nd dass wir uns schon in einer breiten Diskussion über ie Perspektiven befinden, wie der Regelungsrahmen ür den Finanzmarkt und die Banken in Zukunft ausehen soll. Über diese Perspektiven müssen wir uns icht erst noch Gedanken machen, sondern große Bauteine sind bereits jetzt erkennbar, sowohl im nationalen ahmen als auch im internationalen Dialog; darüber bin ch sehr froh. Ich bin davon überzeugt, dass wir sehr iele unserer Vorschläge werden durchsetzen können, enn wir uns gemeinsam anstrengen. Ein Beispiel sind die Ratings. Ich erinnere mich daan, welche Erfahrungen einige von uns machten, als sie n den USA waren und verschiedene Finanzakteure fragen: Was ist eigentlich an der Immobilienblase dran? Uns urde gesagt: Erst einmal nichts. – Allerdings bahnte sie Reinhard Schultz sich schon an, und die Fachwelt sprach darüber. Außerdem fragten wir: Seht ihr keinen Bedarf, die Ratingagenturen zu regulieren? Auf diese Frage antwortete uns ein ziemlich alter Senator – im Vergleich zu ihm ist Otto Schily ein sehr junger Politiker –: Die Ratingagenturen sind doch diejenigen, die nach der Schlacht die Verwundeten erschießen. (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)





    (A) )


    (B) )


    So viel zum Problembewusstsein, das die führenden
    Ökonomen der USA an den Tag legten. Daran hat sich
    inzwischen Gott sei Dank etwas geändert.

    Ich finde, es ist verantwortungslos, wenn sich Rating-
    agenturen Kenntnisse anmaßen bzw. vorgaukeln, über
    Kenntnisse zu verfügen, die sie gar nicht haben können,
    zum Beispiel über neue strukturierte Finanzprodukte.
    Kein Mensch weiß, wie sie sich entwickeln und was da-
    rin enthalten ist. Dafür fehlen statistische und empirische
    Reihen, die das Wesen des Ratings überhaupt ausma-
    chen. Das sind aus der Hüfte geschossene Prognosen, die
    eigentlich nur den Zweck erfüllen, den Besteller der Pro-
    gnose zufriedenzustellen und das Honorar zu kassieren.
    Ich finde, das kann nicht als Ersatz für eine funktionie-
    rende und eigenverantwortliche Risikovorsorge in den
    Banken und bei den Finanzdienstleistern gelten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube schon, dass wir darüber reden müssen,
    welche Möglichkeiten wir der Bankenaufsicht künftig
    geben. Wir müssen sie ihr aber auch geben. Sie kann
    sich nämlich nur in dem Rechtsrahmen bewegen, den sie
    vorfindet. Ich bin Freund einer prozessbegleitenden
    Finanzaufsicht, wenn es sich um Häuser handelt, die
    eine Bedeutung für das gesamte System haben. Das ist
    aber eine völlig andere Aufstellung, nämlich ungefähr so
    wie die Großbetriebsprüfung, die sich in dem Großbe-
    trieb regelrecht einnistet und ständig vor Ort ist. So et-
    was müssen wir erreichen. Ich glaube, ansonsten wird
    immer wieder eine Situation auftreten, in der wir bekla-
    gen müssen, dass die Bankenaufsicht etwas nicht mitbe-
    kommen hat, weil sie es gar nicht mitbekommen konnte.

    Herr Westerwelle, ich denke, hier müssen wir alle ein
    bisschen ehrlicher sein, und wir dürfen nicht so tun, als
    ob die armen Beamten, die die Gesetze zu vollziehen ha-
    ben, die Verantwortlichen sind. Wir sind die Verantwort-
    lichen; denn den Rahmen für die Finanzaufsicht setzen
    wir.


    (Jörg van Essen [FDP]: Das hat er doch gesagt!)


    Dieser war bislang zureichend und ist es aus heutiger
    Sicht nicht mehr. Das hat aber überhaupt nichts damit zu
    tun, ob das die Bundesbank oder die BaFin ist. Das ist
    völlig egal. Es geht darum, wie tief die Bankenaufsicht
    in den operativen Prozess überraschend eingreifen darf.


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich finde es gut,
    dass der Finanzminister und die Bundeskanzlerin ge-

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    (C (D einsam die politische Erklärung abgegeben haben, ass die Spareinlagen sicher sind, egal was passiert. as ist ein sehr wichtiges Signal. Dass das im weiteren rozess – zum Beispiel hinsichtlich der Einlagensicheung der drei Säulen – gesetzgeberisch weiter unterlegt erden muss, ist doch gar keine Frage. Darüber werden ir auch reden. Entscheidend ist aber doch das Signal ieser Koalition, dass die Spareinlagen sicher sind, egal as passiert und welche Überraschungen noch auf uns ukommen. Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, amit das Versprechen auch eingehalten werden kann. ehr kann man im Augenblick von der Bundesregie ung kaum erwarten. Wir alle sind aufgefordert, daran itzuwirken, dass erstens das Einhalten des Verspre hens nicht notwendig wird und dass zweitens die erforerlichen gesetzgeberischen Voraussetzungen geschafen werden, wenn es doch eingehalten werden muss. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ist es!)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Alexander Bonde für

ie Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    ir haben heute einen denkwürdigen Auftritt vom Kol-

    egen Westerwelle erlebt, der hier den Kampf für die
    ankenaufsicht und gegen das Spekulantentum ausge-

    ragen hat.


    (Jörg Tauss [SPD]: Mutig!)


    etzt stellt sich natürlich die Frage, ob sich jemand als
    obin Hood eignet, der seit Jahrzehnten der Sheriff von
    ottingham der deutschen Politik ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    r muss sich natürlich auch die Frage stellen lassen, wa-
    um er, wenn er es mit dem Untersuchen und dem Verän-
    ern der Bankenaufsicht so ernst meint, hinsichtlich des
    ntersuchungsausschusses, bei dem es um die KfW,
    ie IKB und auch die jetzigen Vorgänge geht, eigentlich
    o zögert. Ich finde, wer hier gackert, der muss das Ei
    uch legen, Herr Westerwelle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Um was geht es heute in dieser Debatte? Wir haben
    m Kern die Frage zu beantworten, mit welchem Ziel
    olitik ihr Krisenmanagement hinsichtlich dieser
    chwierigen Finanzkrise verfolgt. Ich finde, wir müssen
    ier sehr genau aufpassen, damit wir nicht die falschen
    ignale im Hinblick auf die Frage setzen, um wen es ei-
    entlich geht, wen die Politik also retten bzw. stützen
    ill.






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde
    Ich denke, das Signal muss sein, dass es die Aufgabe
    der Bundesregierung ist, zu sichern, dass die Menschen
    nicht zum Opfer dieser Finanzkrise werden, und dass es
    nicht ihre Aufgabe ist, zu sichern, dass die Banken, die
    diese Krise zum Teil als Täter herbeigeführt haben,
    schuldfrei aus dieser herauskommen. Am Ende muss es
    also darum gehen, wie man die kleinen Leute und die
    funktionierenden Institutionen, die man für das tägliche
    Leben und Wirtschaften braucht, schützen kann.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Aber es geht nicht darum, wie man es erreicht, dass
    die Banker aus ihrer Verantwortung entlassen werden
    und dass schlechte Banken trotzdem am Markt bleiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Kanzlerin, da haben Sie vom Leipziger Parteitag
    bis hierher einen langen Weg hinter sich.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte nicht wissen, was auf Ihrem Parteitag damals
    mit Rednern passiert wäre, die Ihre heutigen Thesen vor-
    gestellt hätten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Aber schenken wir uns das. Ich glaube, dass viel Wahres
    daran ist und dass Sie im Kern ähnlich argumentieren
    wie wir.

    Man muss aber genau hingucken, wie Ihr Krisen-
    management genau aussieht. Sie haben heute festge-
    stellt, es könne nicht sein, dass die Hypo Real Estate
    vom Staat mit einer Bürgschaft gerettet wird, ohne dass
    der Staat etwas davon hat. Die Wahrheit ist: Was eine
    Gebühr für die Bürgschaft angeht, ist nichts verhandelt
    oder fixiert. Es gibt nichts außer der lauen Aussage, man
    wolle noch einmal darüber reden. Das verbirgt sich hin-
    ter der Fassade Ihrer Ankündigung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben gesagt, Sie verlangen mehr Verantwor-
    tung und Haftung von Managern und Bankern, die in
    der Krise versagt haben. Auch da zeigt der Abgleich:
    Hypo-Real-Estate-Chef Funke, der – nachdem er uns ta-
    gelang ein paar Milliardenlöcher nicht richtig erklären
    konnte – heute nach wochenlangem Hin und Her endlich
    zurückgetreten ist, geht mit einer saftigen Rente in Höhe
    von 70 Prozent seines Gehaltes ab sofort.


    (Joachim Poß [SPD]: Dafür kann aber der Finanzminister oder die Kanzlerin nichts!)


    Das ist nicht das, was ich unter Verantwortung verstehe.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich erwarte von der Bundesregierung, die eine solche
    Bank rettet – ob sie abgewickelt wird, wissen wir bis
    heute nicht –, dass der Staat Einfluss nimmt, wenn er
    handelt, und solche Ungerechtigkeiten, die draußen kein
    Mensch versteht, abstellt. Auch das ist ein Versagen in-
    nerhalb des Krisenmanagements.

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    (C (D enn Sie haben versäumt, auf die Frage Einfluss zu nehen, wer wie und zu welchen Konditionen operiert, und war mit einer dicken staatlichen Bürgschaft im Hinterrund, von der wir alle hoffen, dass sie niemand braucht. ber sie wird vom Staat gewährt, und daher kann es kein ensch verstehen, dass Herr Funke mit der Staatsknete ls Bürgschaft im Hintergrund jetzt mit goldenen Löffeln n den Ruhestand geht. Ich finde, dass die Debatte über die Verantwortung er Banken, die wir führen, Folgen haben muss. Wir üssen analysieren, was konkret passiert ist. Es kann icht sein, dass Herr Ackermann und andere einerseits ie Rettung der HRE fordern, aber andererseits bis zum chluss in Kauf nehmen, dass die Rettung scheitert, weil ie beim Anteil der Banken um jede einzelne Million eilschen und selbst bei der Rettung bis zum Schluss die ockermentalität nicht ablegen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube insofern, Sie müssen gut aufpassen, dass
    ie in der Frage, wie Sie in der Rettung verfahren, keine
    idersprüche zu dem herstellen, was Sie hier zu Recht

    ormuliert haben. Sie werden auch aufpassen müssen,
    ass Sie mit dem, was Sie vorhaben, nicht langfristig an-
    elegte notwendige Strukturmaßnahmen hintertreiben.
    ir alle wissen, dass Krisenmanagement notwendig ist.
    ber wenn die Krise vorbei ist, müssen auch die not-
    endigen Strukturänderungen erfolgen. Wir werden Sie

    ehr genau daran messen, was gilt, Frau Merkel: der
    undestag in Berlin oder der Parteitag in Leipzig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)