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ID1618105000

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Joachim Poß


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Lieber Kollege Brüderle, Sie wissen, dass das nicht

      im Widerspruch zu dem steht, was wir sagen. Ein Pro-
      blem wie Hedgefonds können wir nur international
      lösen. Dazu haben Frau Merkel und Herr Steinbrück ent-
      sprechende Vorschläge gemacht. Vor dem Investment-
      modernisierungsgesetz war es Bundeskanzler Schröder,

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      (C (D er sich mit diesem Thema befasst hat. Vom historischen blauf her liegen Sie mit Ihren Entlastungsfragen gänz ich schief. Ich verstehe Ihre Schmerzen. Ihr Vorsitzener sah heute nicht sehr gut aus. Wir haben viel Vorarbeit geleistet. Ein besonders ringliches Anliegen ist – Frau Merkel hat bereits darauf ingewiesen –, eine kurzfristige Änderung der Bilanzieungsvorschriften in Europa herbeizuführen. Genauso ie in den USA muss verhindert werden, dass vorüberehend nicht mehr handelbare Wertpapiere in den Bankilanzen sofort als Totalverlust abgeschrieben werden üssen. Gestatten Sie mir eine letzte Bemerkung. Das Verrauen und die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger um weiteren Krisenmanagement der Bundesregierung erden nicht zuletzt davon abhängig sein, dass dabei bernommene Lasten zwischen dem Staat und dem Banensektor, aber auch – was den staatlichen Anteil angeht – nter den Steuerzahlern gerecht verteilt werden. Ich sage ies ganz bewusst vor dem Hintergrund der Diskussion ber die Erbschaftsteuer. Ich halte es für nur schwer rträglich, dass wir möglicherweise gezwungen sind, teuergelder zur Rettung gestrauchelter Banken, ihrer nteilseigner und Gläubiger einzusetzen, und gleichzeig einige in diesem Haus – auch beim Koalitionspartner – ersuchen, die Erbschaftsteuer ganz abzuschaffen oder us ihr auf Biegen und Brechen eine Art Grundsicherung ür Vermögensmillionäre zu machen. Das passt nicht in ie Zeit. Das passt auch nicht zu einer Volkspartei. Für die Fraktion Die Linke spricht nun der Kollege skar Lafontaine. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      (Beifall bei der SPD)


      (Beifall bei der SPD)


    Rede von Gerda Hasselfeldt
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Oskar Lafontaine


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

      erren!


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt kommt Poß II!)


      m Mittelpunkt dieser Debatte steht das Wort „Ver-
      rauen“. Die Bundeskanzlerin hat gesagt, dass die wich-
      igste Währung der Finanzmärkte das Vertrauen sei. Ich
      abe in den letzten Jahren nicht beobachten können, dass
      ertrauen die Grundlage des Handelns der Finanzmärkte
      ar. Die Finanzmärkte haben sich mehr und mehr zu

      pekulativen Märkten entwikkelt, und spekulative
      ärkte basieren auf allem anderen, aber nicht auf Ver-

      rauen.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      ertrauen war lange Zeit das Kapital der Banken, bevor
      s die Finanzmärkte in der gegenwärtigen Form gab.
      ber wenn das Vertrauen in die Banken zerstört ist,






      (A) )



      (B) )


      Oskar Lafontaine
      wenn die Sparerinnen und Sparer kein Vertrauen mehr in
      die Banken haben, dann können in unserer Ordnung nur
      noch zwei Instanzen handeln: Die eine ist die Zentral-
      bank – sie kann durch ihr Handeln Vertrauen herstellen –,
      die andere ist die Bundesregierung.

      Ich will jetzt von der Bundesregierung sprechen. Ver-
      trauen schafft man nicht, indem man verharmlost. Ich
      stelle hier für meine Fraktion fest: Sie haben viel zu
      lange die Krise verharmlost und sich insoweit schuldig
      gemacht, als das Vertrauen der Bevölkerung in das Han-
      deln der Regierung verloren gegangen ist.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Damit dieser Satz nicht so stehen bleibt, zitiere ich, was
      der Finanzminister vor wenigen Tagen gesagt hat:

      Deshalb und weil die Verhältnisse bei uns andere
      sind, ist ein ähnliches Programm

      – wie in den USA –

      in Deutschland oder Europa weder notwendig noch
      sinnvoll.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Bleibt richtig!)


      Nach wie vor ist wahr: Die Finanzmarktkrise ist vor
      allem ein amerikanisches Problem!

      Am Anfang der Krise, als jeder wusste, dass die Situa-
      tion hochgefährlich war, hat die Regierung kein Ver-
      trauen dadurch geschaffen, dass der Finanzminister die
      Lage völlig falsch eingeschätzt hat. Das ist die Wahrheit;
      sie ist hier dokumentiert.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Während andere von „Massenvernichtungswaffen“ spra-
      chen – derjenige, der dieses Wort geprägt hat, kennt sich
      auf den internationalen Finanzmärkten aus; er sprach
      auch die Vernetzung der Produkte an –, hieß es hier
      noch, das sei ein Problem der USA. Die Kanzlerin hat
      sich dieser nun wirklich lächerlichen Analyse ange-
      schlossen; das heißt, Sie haben zu Beginn, vor einigen
      Tagen überhaupt nicht überblickt, worum es hier über-
      haupt geht. Ich will das in aller Klarheit für meine Frak-
      tion hier feststellen.


      (Dr. Peter Struck [SPD]: Hauptsache, Sie überblicken alles!)


      Ich zitiere die Welt, die nicht im Verdacht steht, Ihnen in
      irgendeiner Form kritisch gegenüberzustehen:

      Das Chaos ist groß. Wochenlang hatten die Kanzle-
      rin und ihr Finanzminister die Krise kleingeredet.

      Das ist die Wahrheit, und deshalb haben Sie kein Ver-
      trauen geschaffen, sondern Sie haben die Unsicherheit in
      der Bevölkerung verstärkt.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Nachdem Sie festgestellt haben, dass diese Verharmlo-
      sung ein Fehler war, und nachdem Sie von den Ereignis-

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      (C (D en überrollt worden sind, haben Sie eben kein fachlich olides Krisenmanagement zustande gebracht. Aus Zeitründen möchte ich nicht auf die IKB eingehen, sondern uf die HRE, und ich möchte sagen, was nach meiner uffassung falsch gelaufen ist. Es ist noch akzeptabel, ass man in einer Situation von international vernetzten ärkten nicht kurzfristig alle Löcher feststellen kann, ie auftreten können. Das möchte ich zunächst von nieandem erwarten. Aber wenn man zumindest das Pro lem erkannt hat – das hat schon in den Zeitungen getanden –, dass der Fehler gemacht wurde, mit urzfristigem Geld langfristige Kredite zu finanzieren, nd wenn dann ein Finanzminister von der „Abwickung“ des Unternehmens spricht, dann zeigt das, dass er iesem Problem fachlich überhaupt nicht gewachsen ist. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      ann ist er Mitverursacher dafür, dass dieses Institut in
      mmer größere Schwierigkeiten gerät. Ich hätte mir nicht
      orstellen können, dass ein Bundesfinanzminister im
      usammenhang mit einem DAX-Unternehmen und sol-
      hen Volumina, die hier zur Rede standen, von „Abwick-
      ung“ spricht und damit einen völlig falschen Terminus
      n die Öffentlichkeit bringt.

      Das geht auf diese Art und Weise weiter: Nun haben
      ir im Fernsehen erlebt, wie die Kanzlerin neben dem
      inanzminister stand und sagte, dass sie die Spareinla-
      en garantieren. Zunächst würde jeder in diesem Hause
      agen – das will ich auch für meine Fraktion ausdrück-
      ich sagen –, dass er erleichtert wäre, wenn mit diesem

      ort die Dinge geklärt wären. Wer wäre da nicht er-
      eichtert? Dies wäre natürlich vertrauensbildend. Aber
      anach ging doch der ganze Zirkus erst los. Ich rede
      ewusst von Zirkus; denn zuerst hörte man von 586 Mil-
      iarden Euro, dann von über 700 Milliarden Euro, dann
      on vielleicht 1 Billion Euro, dann von 1,5 Billionen
      uro und von bis zu 2 Billionen Euro. So schafft man
      och kein Vertrauen. So schürt man nur Unsicherheit un-
      er den Sparerinnen und Sparern, die überhaupt nicht

      ehr wissen, was sie von all dem halten sollen.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Wir Abgeordneten wurden gefragt: Wie soll das denn
      ehen? Dazu haben Sie überhaupt kein Wort gesagt. Sie
      aben wahrscheinlich selbst keine Vorstellung davon.
      ie anderen europäischen Staaten haben Ihnen ja mitt-

      erweile vorgehalten, dass Ihre Vorgehensweise völlig
      nproduktiv gewesen sei. Es war Unilateralismus, der in
      iesem Falle zu Schäden in anderen Volkswirtschaften
      ühren wird. Die Kritik, die heute in Europa an Ihrer
      orgehensweise geübt worden ist, ist mehr als berech-

      igt.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wollen Sie die Sparer nicht schützen?)


      s ist wirklich kein Ausweis von Stärke, dass Sie auf
      iesen gravierenden Fehler nicht einmal eingegangen
      ind. Stattdessen haben Sie hier so getan, als würden Sie
      uropäisch abgestimmt handeln. Sie haben damit ande-






      (A) )



      (B) )


      Oskar Lafontaine
      ren Staaten in Europa große Probleme bereitet. So
      schafft man kein Vertrauen auf den Finanzmärkten.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Dr. Peter Struck [SPD]: Das ist absoluter Stuss!)


      In den Zeitungen steht, dass Notenbanker auf die
      Frage, was die Kanzlerin und der Finanzminister ge-
      meint haben, antworten, dass sie nicht wissen, was ge-
      meint ist, und dass Sie es wahrscheinlich selbst nicht
      wissen. Daran sieht man, dass man mit einer solchen
      Vorgehensweise kein Vertrauen schafft. Ich hätte mir
      nicht vorstellen können, dass in einer solchen Situation
      so vorgegangen wird. Wenn man eine solche Garantie
      abgibt – wie gesagt, die Absicht ist löblich –, dann muss
      doch ein Mindestmaß an Vorstellung darüber herrschen,
      was damit eigentlich gemeint war.

      Sie haben hier den irischen Weg kritisiert. Das ist
      nun wirklich eine Frechheit, Frau Bundeskanzlerin.


      (Jörg Tauss [SPD]: Was?)


      Wenn Sie den irischen Weg der einseitigen Garantie für
      die eigenen Banken kritisieren, aber gleichzeitig hin-
      sichtlich der Ersparnisse den gleichen Weg gehen, dann
      sind Sie völlig unglaubwürdig. Genau das wird Ihnen
      auf europäischer Ebene vorgehalten.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Volker Kauder [CDU/CSU]: Mannomann!)


      Ebenso fahrlässig wie das fehlerhafte Vorgehen bei
      den Spareinlagen, wo bis zum heutigen Tage niemand
      hier in der Lage ist, zu sagen, was überhaupt gemeint ist,
      ist es, von einem „Plan B“ zu reden, wenn man erstens
      kaum Vorstellungen hat, wie dieser aussehen soll, und
      zweitens eigentlich Beruhigung in die Märkte bringen
      will. Was macht denn jemand, der über die Finanzströme
      bei den Banken zu entscheiden hat, wenn er auf der ei-
      nen Seite hört, die Spareinlagen sollen garantiert wer-
      den, aber nicht weiß, wie das zu geschehen hat, und auf
      der anderen Seite hört, es gibt einen Plan B in Reserve,
      auch wenn das später, wie üblich, wieder revidiert wird?
      Dadurch wird doch ein Abwarten in den einzelnen Insti-
      tutionen bewirkt, was gerade das Gegenteil von dem ist,
      was wir eigentlich gebrauchen könnten. Wir brauchen
      Sicherheit, Verlässlichkeit und zumindest eine Grund-
      lage für die Planungen der Kreditinstitute. Wenn Sie von
      einem Plan B sprechen, dann müssen alle Verantwortli-
      chen in diesen Instituten abwarten, wie dieser wohl aus-
      sieht und wie sie damit optimal für ihre Bank entschei-
      den können. Insofern war das ein Fehler.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Ich möchte ein Zitat aus den Zeitungen des heutigen
      Tages nennen, das einen wirklich umhaut. Der Bundes-
      finanzminister, der in dieser Regierung verantwortlich
      ist, die Krise zu managen, hat ernsthaft gesagt, er hätte
      sich vor einer Woche nicht vorstellen können, dass Tur-
      bulenzen bei isländischen Banken Auswirkungen bei uns
      haben. Wenn Sie das so gesagt haben, dann muss ich
      feststellen, dass Sie nicht die blasseste Ahnung von den

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      (C (D echanismen auf den internationalen Finanzmärkten aben. Das ist eine traurige Feststellung, aber ich muss as hier ganz klar sagen. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Dr. Peter Struck [SPD]: Aber Sie haben Ahnung!)


      Herr Kollege Struck, von Ihnen verlangt man so etwas
      icht. Aber von einem Bundesfinanzminister sollte man
      rwarten können, dass er die Vernetzung der interna-
      ionalen Finanzmärkte kennt.


      (Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


      enn Sie bisher so gearbeitet haben, Herr Finanzminis-
      er, dann haben Sie sich durch diese Aussage bis auf die
      nochen blamiert. Es tut mir leid, dass ich Ihnen das
      ier in dieser Klarheit vorhalten muss.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Weil die internationalen Finanzmärkte so verflochten
      ind, brauchen wir jetzt eine internationale Zusam-
      enarbeit. Ohne internationale Zusammenarbeit – wie

      esagt, mit Ihrer Vorgehensweise bei den Spareinlagen
      aben Sie gegen dieses Prinzip verstoßen – ist in die
      inanzmärkte keine Ordnung zu bringen. Die Kritik auf
      er europäischen Ebene ist eindeutig: Die Europäer be-
      lagen, dass die Bundesregierung hier zu wenig koope-
      iert.

      Nun komme ich zu einem Punkt, der in der heutigen
      ebatte zu kurz gekommen ist. Die Realwirtschaft
      richt mittlerweile ein. Man hätte erwarten können, dass
      rgendetwas dazu gesagt wird, was man tun will, um die-
      en Einbruch zu verhindern. Dass dazu nichts gesagt
      orden ist, lässt wiederum Zweifel aufkommen, ob Sie
      as Ausmaß der Krise überhaupt erkennen.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Angesichts dessen, dass jetzt im gesamten Automo-
      ilbereich die Nachfrage einbricht, dort bereits Leute
      ntlassen werden, Produktionen für Wochen stillgelegt
      erden, demnächst die Weiterverarbeiter an der Reihe

      ind und auch in anderen Branchen Entlassungen ange-
      ündigt werden, sieht man an einer klitzekleinen Ent-
      cheidung, dass Sie überhaupt nicht verstanden haben,
      orum es geht: Wer in dieser Situation die Arbeitslo-

      enversicherungsbeiträge senkt, weiß überhaupt nicht,
      as auf dieses Land zukommt.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      ie werden die Arbeitslosenversicherungsbeiträge bald
      ieder anheben müssen; das sage ich Ihnen voraus. Das

      st eine völlig unverantwortliche Vorgehensweise.

      Insofern ist es bedauerlich, dass in dieser schwierigen
      ituation kein Einvernehmen zwischen Frankreich und
      eutschland herrscht. Das, was die französische Politik

      eit Wochen fordert, nämlich ein konzertiertes Vorge-
      en der europäischen Staaten anzustreben, um die
      onjunkturelle Krise zu bewältigen, ist bislang von der






      (A) )



      (B) )


      Oskar Lafontaine
      deutschen Politik verhindert worden. Diese Vorgehens-
      weise wird auf unsere Konjunktur in erheblichem Um-
      fang zurückschlagen.

      Wir sagen hierzu: Wir brauchen jetzt ein Gegensteu-
      ern des Staates; das heißt eine andere Fiskalpolitik. Ich
      kann also die Aussage nur unterstreichen: Wer in dieser
      Situation sagt – Sie haben das wieder getan, Frau Bun-
      deskanzlerin –: „Wir werden den Haushalt weiter konso-
      lidieren und an unseren Haushaltszielen festhalten“, lässt
      erhebliche Zweifel aufkommen, ob er verstanden hat,
      was in der Welt überhaupt los ist und was auf Deutsch-
      land zukommen wird.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Außer Ihnen hat sowieso niemand in der Welt etwas verstanden! Selbstgerecht!)


      Ein Gegensteuern wäre eine expansive Fiskalpolitik,
      eine Lohnpolitik, die nicht wie in der Krise 1929/1930
      auf einen Kürzungswettlauf hinausläuft, sondern auf
      Produktivität und Preissteigerung orientiert ist und,
      wenn es denn geht, vielleicht sogar ein Anheben der
      Hartz-IV-Sätze. Das würde sich nämlich direkt stabili-
      sierend auf die Konjunktur auswirken. Wer von den
      Hartz-IV-Empfängern versteht denn noch, dass in
      Deutschland sofort zig Milliarden für Pleitiers bereitge-
      stellt werden, aber nicht ein paar Hundert Millionen
      Euro für Hartz-IV-Empfänger?


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      Letzte Bemerkung. Sie haben heute die Managerhaf-
      tung angesprochen. Ich möchte ganz leise daran erin-
      nern, dass dies von meiner Fraktion immer wieder vor-
      gebracht worden ist und dass wir für diesen Vorschlag
      als sozialistische Neidhammel diffamiert worden sind.
      Ich will mich gar nicht darüber lustig machen. Meine
      Vermutung ist nur die, dass Sie populistisch von Ihrer ei-
      genen Verantwortung ablenken wollen. Sie sollten sich
      den gleichen Kriterien stellen, die Sie den Managern ge-
      genüber aufstellen, um zu deren Entlassung aufzufor-
      dern. Angesichts der Fahrlässigkeit, mit der Sie mit
      Bürgschaftszusagen usw. umgehen, sollten Sie diese
      Kriterien an sich selbst anlegen. Das hieße dann auch,
      Ihre eigene Zuständigkeit infrage zu stellen. Sie haben
      also kein Risikomanagement betrieben, das Vertrauen
      schafft, sondern haben Ängste und Unsicherheiten in der
      Bevölkerung geschürt. Das ist leider ein Politikversagen.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])