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ID1618104000

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    10. diePD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Kollege Eichel, ich habe da ein ganz anderes

    Parlamentsverständnis: Die Gesetze werden vom Deut-

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    (C (D chen Bundestag gemacht, mit oder ohne Zustimmung es Bundesbankpräsidenten. Noch tragen wir für die Geetze Verantwortung. Herr Kollege Eichel, da Sie gefragt haben, was mir ales bekannt sei, frage ich Sie: Ist Ihnen eigentlich beannt, dass das, was Sie hier immer noch vertreten, von hrem Nachfolger im Amt des Finanzministers längst icht mehr vertreten wird? Es wird zur Beseitigung geau dieser Doppelstruktur kommen, besser spät als nie. ätten Sie früher gehandelt, hätten Sie diesen Unfug icht beschlossen, wäre uns möglicherweise einiges an osten für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler er part geblieben. (Beifall bei der FDP – Ludwig Stiegler [SPD]: Eine Frechheit! Die Aufsicht beschuldigen, nur um seine Banker zu schützen!)


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und
    erren, das Problem an dieser Stelle liegt nicht nur im
    eschichtlichen Streit. Vielmehr hat dies Auswirkungen
    ür die Gegenwart; dieses Denken verfolgt uns in Wahr-
    eit immer noch, leider auch in der neuen Regierungs-
    oalition. Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, als Sie
    m November des letzten Jahres hier im Deutschen Bun-
    estag einen Gesetzentwurf eingereicht haben, der auch
    eschlossen wurde, jetzt mit den Stimmen der neuen
    ehrheit: „Nach fünf Jahren Allfinanzaufsicht durch die
    undesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht besteht
    ein Zweifel, dass sich deren Konzept voll bewährt hat.“

    Werden Sie doch wenigstens jetzt aus dem Schaden
    lug.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Es ist eine Frechheit, die Aufsicht zu beschuldigen!)


    as ist das Mindeste, was die Bürgerinnen und Bürger
    on Ihnen verlangen können.


    (Beifall bei der FDP)


    Nun heißt es an dieser Stelle, die Staatsbehörde mit
    600 Mitarbeitern solle zur Prüfung nicht in der Lage

    ewesen sein, weil die zu prüfende Tochter schließlich
    n Irland ihren Sitz habe. Auch darauf muss man kurz
    ingehen. Was heißt das denn? Das heißt, dass der deut-
    che Steuerzahler ein Bürgschaftspaket von 35 Milliar-
    en Euro schnürt und im Gegenzug nicht einmal ver-
    angt, dass diejenigen, die eine Bürgschaft bekommen,
    omplett alle ihre Bücher offenlegen.

    Es ist doch ein bemerkenswerter Vorgang, dass eine
    andvoll Prüfer einer privaten Bank innerhalb von Ta-
    en Löcher finden, die einer Staatsaufsicht seit Monaten
    erborgen geblieben sind. Das zeigt abermals: Das ist
    taatsversagen, und dafür trägt die Regierung Verant-
    ortung,


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Das ist eine falsche Anschuldigung! Es ist eine Frechheit, so etwas zu behaupten!)


    nd bei allem staatstragenden Verantwortungsbewusst-
    ein der FDP werden wir Sie aus dieser Verantwortung






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    nicht entlassen, meine sehr geehrten Damen und Herren
    von der Bundesregierung, trotz aller weihevollen Reden
    hier.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie haben bei der Bankenaufsicht bisher nur Krisen-
    reaktion, aber nie Krisenprävention betrieben. Sie ha-
    ben in vielen Bereichen auch noch nicht die Konsequen-
    zen gezogen, die aus unserer Sicht gezogen werden
    müssten. Wie wir wissen, gibt es Ratingagenturen – das
    ist für diejenigen, die in diesem Thema nicht so tief drin
    sind, natürlich ein Buch mit sieben Siegeln –: private
    Agenturen, die die Wertigkeit von Banken und anderen
    Unternehmungen einschätzen. Viel zu oft und viel zu re-
    gelmäßig mussten wir darauf hinweisen, dass hier Inter-
    essenskollisionen vorgezeichnet sind.

    Unser Vorschlag, eine unabhängige Stiftung zu grün-
    den, gewissermaßen eine Stiftung Warentest für den
    Finanzmarkt, liegt auf dem Tisch. Mich würde sehr inte-
    ressieren, welche Vorschläge die Bundesregierung selbst
    macht, um dafür zu sorgen, dass Ratingagenturen in Zu-
    kunft keine so große Macht mehr haben und nicht mehr,
    wie es manchmal der Fall war, interessengeleitet agie-
    ren.


    (Beifall bei der FDP)


    Frau Bundeskanzlerin, es ist richtig und absolut not-
    wendig – darüber haben Sie gesprochen –, dass die
    Bilanzierungsregeln auch kurzfristig verändert werden
    müssen. Ich habe Ihnen schon gestern gesagt – dabei
    bleibt es auch –: Hier haben Sie unsere volle Rücken-
    deckung. Wenn Sie Maßnahmen ergreifen, um im Rah-
    men unseres nationalen Rechts schneller handeln zu
    können, weil man nicht immer auf die Zustimmung aller
    europäischen Länder warten kann, werden wir auch dies
    mittragen; denn wir wissen, dass dieses Problem eine
    schnelle Lösung erfordert.

    Frau Bundeskanzlerin, Sie müssen aber auch zur
    Kenntnis nehmen, worüber wir in diesem Hohen Hause
    nur zwei Tage vor der Landtagswahl in Bayern gespro-
    chen haben, als es um die Neuregelung der Bilanzricht-
    linien, das sogenannte Bilanzrechtsmodernisierungsge-
    setz, ging. Genau das, was Sie jetzt zu Recht kritisieren,
    steht in Ihrem eigenen Gesetzentwurf, den wir vor etwas
    mehr als einer Woche beraten haben. Wir sagen Ihnen
    schon seit langer Zeit, gerade im Hinblick auf das Ver-
    trauen: Halten Sie an den bewährten Prinzipien des deut-
    schen Handelsgesetzbuches fest. Sie selbst sind aller-
    dings gerade dabei, in Deutschland amerikanische
    Prinzipien, vor denen wir in diesem Hause gewarnt ha-
    ben, einzuführen. Auch das gehört zur Wahrheit.


    (Beifall bei der FDP)


    Schließlich würden wir gerne einmal erfahren, Frau
    Bundeskanzlerin: Was wird jetzt eigentlich aus dem
    Haushalt? Wir haben heute eine Regierungserklärung
    gehört, in der Sie viele Problemkreise beschrieben ha-
    ben. Aber dazu, was für die Regierung politisch-hand-
    werklich daraus folgt, ist bisher nichts gesagt worden.
    Was bedeutet die jetzige Krise für den Bundeshaushalt,
    den wir gerade beraten?


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


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    (C (D Zumindest Ihren eigenen Bundeshaushalt müssen Sie hrlich aufstellen. Sie wissen, dass Sie nicht die Einnahen bekommen, die Sie in die Finanzplanung geschrie en haben. Da Sie wissen, dass Sie nicht die geplanten innahmen erzielen werden, müssen Sie in den nächsten ochen und Monaten mit uns gemeinsam zumindest da an arbeiten, dass der Haushalt ehrlich wird und dass die usgaben reduziert werden. Es kann gar nicht anders ein. Das Mindeste, was man von Ihnen erwarten darf, st, dass Sie Ihre Finanzplanung umstellen. Jeder weiß, ass diese Finanzkrise nicht ohne Auswirkungen auf die irtschaft und damit auch nicht ohne Auswirkungen auf en Bundeshaushalt bleibt. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Frau Bundeskanzlerin, Sie haben die Ergebnisse der
    oalitionsrunde gelobt; das ist Ihr gutes Recht. Aller-

    ings wissen und spüren wir, dass diese Finanzmarkt-
    rise auch zu einem Problem für die reale Wirtschaft
    erden wird. Weil das so ist, muss die Politik jetzt alles
    nternehmen, was Wirtschaft und Wachstum stärkt, und
    lles unterlassen, was Wirtschaft und Wachstum
    chwächt. Dass Sie trotzdem durch Ihre Gesundheitspo-
    itik die Lohnzusatzkosten erhöhen, ist in diesen Zeiten
    in schwerer Fehler.


    (Beifall bei der FDP)


    ass Sie trotzdem bei der Erbschaftsteuer einen An-
    chlag auf die Familienunternehmen vorbereiten,


    (Widerspruch bei der SPD)


    st ein schwerer Fehler.


    (Beifall bei der FDP)


    us dieser Verantwortung werden wir Sie nicht entlas-
    en. Die FDP kennt ihre staatspolitische Verantwortung.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    ir, die Opposition, werden nicht darum herumkom-
    en, auch Sie an Ihre Verantwortung zu erinnern.

    Es reicht nicht, zu sagen, dass diese oder jene Maß-
    ahme möglich ist. Sie haben keinen Plan A, Sie haben
    uch keinen Plan B. Sie stolpern von Problem zu Pro-
    lem. In Wahrheit fehlt es an Konzepten. Solche sind
    ber das Mindeste, was man hier heute bei allem, was
    ir gemeinsam gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern

    u schultern haben, auch erwarten darf. So können Sie
    ns nicht davonkommen.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP – Ludwig Stiegler [SPD]: Mit so einem Dampfplauderer gibt es keine Gemeinsamkeit! So ein Schmarrer!)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Joachim Poß für die

PD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)







(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Kollege Westerwelle, Sie sind der Brandstifter, der sich
    hier als Biedermann verkleidet. Nichts anderes wird
    durch Ihre Praxis belegt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie wollen von der Verantwortung Ihrer Freunde in
    der Wirtschaft ablenken.


    (Dirk Niebel [FDP]: Unverschämtheit!)


    Das ist doch ganz deutlich geworden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie wollen von der Verantwortung derjenigen ablenken,
    von denen Sie Ihre Parteispenden erhalten. Das ist doch
    die Realität in der Bundesrepublik Deutschland.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jörg van Essen [FDP]: Wie tief die Sozialdemokraten gesunken sind!)


    Ihre Ideologie ist in diesen Tagen doch in Scherben zer-
    brochen, Herr Westerwelle. Nichts anderes ist gesche-
    hen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie wissen doch ganz genau: Mit den Investmentbanken
    und den Finanzmärkten ist auch Ihre ganze neoliberale
    Ideologie des Marktradikalismus zusammengebro-
    chen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Dirk Niebel [FDP]: Sie sind ja Lafontaine!)


    Herr Westerwelle, mit Ihrem ganzen Gerede von der
    unbeschränkten Marktfreiheit haben Sie sich und allen
    anderen das Diktat der Finanzmärkte über Jahre hinweg
    schöngeredet.


    (Dirk Niebel [FDP]: Sie regieren doch seit zehn Jahren!)


    Heute zeigt sich, dass nur ein wirtschaftlich starker
    Staat, wie ihn die Sozialdemokraten wollen,


    (Lachen bei der LINKEN)


    den Bürgerinnen und Bürgern und auch Märkten das bie-
    ten kann, was sie als unverzichtbaren Gegenstand ge-
    nauso wie die echte Freiheit brauchen, nämlich Sicher-
    heit.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich empfehle allen, die noch bis vor wenigen Tagen
    mit abenteuerlichen Programmen für Steuersenkungen
    durchs Land gerannt oder für staatliche Verschuldungs-

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    (C (D erbote ohne jede Ausnahme eingetreten sind, sich das lles noch einmal ganz genau zu überlegen. er in der Krise Ausgabenkürzungen fordert, der muss konomisch gesehen ja mit dem Klammerbeutel gepuert sein, Herr Westerwelle. Das ist doch unglaublich. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    (Beifall des Abg. Ludwig Stiegler [SPD])


    Sie schieben jetzt der Finanzaufsicht eine Verantwor-
    ung für diese Situation zu, die sie nun wahrlich nicht
    erschuldet hat. Das kann nicht unwidersprochen blei-
    en. Ihre Partei war stets gegen eine Verschärfung jed-
    eder Aufsicht; das wissen wir alle, die wir hier mit die-

    en Fragen zu tun haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    ie wollten die Aufsicht geradezu lahmlegen und haben
    ede Beschwerde aus dem Bankenbereich aufgenommen
    nd im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages
    orgetragen. Sie haben das Recht verwirkt, hier so zu re-
    en, wie Sie vorhin geredet haben, Herr Westerwelle.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir danken Frau Merkel und dem Bundesfinanz-
    inister Peer Steinbrück für das hervorragende Krisen-
    anagement in den letzten Wochen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei der FDP)


    ie Bundesregierung hat gezeigt, dass sie entschlossen
    nd fähig ist, zu handeln, und zwar mit Augenmaß und
    m vollen Bewusstsein ihrer Verantwortung gegenüber
    en steuerzahlenden Bürgerinnen und Bürgern. Die Bun-
    eskanzlerin und der Bundesfinanzminister können sich
    abei – da bin ich mir ganz sicher, Herr Kauder – auf die
    eschlossene Unterstützung der Koalitionsfraktionen
    erlassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    iese Geschlossenheit in Regierung und Koalition ist
    in wichtiges Element der Stabilität in einer Zeit, in der
    ertrauen gerade auf den sensiblen Finanzmärkten zu ei-
    em äußerst knappen Gut geworden ist.

    Ein weiteres Element der Stabilität – und zwar unmit-
    elbar auf dem deutschen Finanzmarkt angesiedelt – sind
    nsere Sparkassen und Volksbanken. Vor allem ihnen
    st es zu verdanken, dass die Turbulenzen der Weltfi-
    anzmärkte bisher noch nicht zu einer Kreditklemme für
    ie deutschen Unternehmen, insbesondere den Mittel-
    tand, geführt haben.






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Unsere Sparkassen und Volksbanken haben in der
    Vergangenheit die besinnungslose Renditejagd des an-
    gelsächsisch dominierten Weltfinanzsystems nicht mit-
    gemacht, sondern sich weiterhin auf ihre Kunden als Ba-
    sis eines soliden Bankgeschäfts konzentriert. Dafür sind
    sie teilweise belächelt, ja beschimpft worden.

    Heute zeigt sich: Das Bankgeschäft ohne Kundenein-
    lagen in völliger Abhängigkeit von den Launen der Ka-
    pitalmärkte zu betreiben, mag zwar die Gewinne in gu-
    ten Zeiten erhöhen; in Krisenzeiten führt ein solches
    Geschäftsmodell aber geradewegs in die Katastrophe.
    Die großen Investmentbanken der Wall Street – die
    Ikonen dieses von Renditegier getriebenen Turbokapita-
    lismus – sind untergegangen, aufgekauft oder sie ver-
    suchen sich gerade durch die Umwandlung in Geschäfts-
    banken ein Leben nach dem Tod zu verschaffen.

    Vergessen wir nicht: Die großen privaten Banken in
    Deutschland waren vor gar nicht langer Zeit auch noch
    ganz auf dem Investmentbankentrip. Die Filialkunden in
    Cottbus oder im Ruhrgebiet waren für die Herren
    Ackermann und Co halt nicht ganz so sexy wie die smar-
    ten Händler in London, New York und Hongkong, mit
    denen man immer aberwitziger konstruierte Wertpapiere
    handeln und bei dieser Gelegenheit ebenso aberwitzige
    Gehälter und Bonuszahlungen kassieren konnte.


    (Beifall bei der SPD)


    Etwas anderes sollten wir ebenfalls nicht vergessen:
    Bis heute betreiben die Lobbyisten dieser privaten Ban-
    ken ihre Arbeit in Brüssel, um über den Umweg der EU
    den Sparkassen und Volksbanken in Deutschland die
    Existenzberechtigung streitig zu machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Ludwig Stiegler [SPD]: Mit Unterstützung der FDP!)


    Der Verzicht auf die Renditejagd bei den Sparkassen
    und Volksbanken wird dabei schamlos als Wettbewerbs-
    verzerrung zulasten der Privatbanken umgedeutet. Diese
    Lobbyisten haben zu viel Unterstützung in der Kommis-
    sion. Das muss sich ändern.


    (Beifall bei der SPD)


    Die deutsche Haltung dazu ist klar.

    Wenn jetzt also gerade die privaten Banken in
    Deutschland und überall sonst auf der Welt nach Rettung
    durch den Staat – das heißt den Steuerzahler – rufen,
    dann muss das, so meine ich, zwei ganz unmittelbare
    Konsequenzen haben. Erstens müssen die privaten Ban-
    ken ihre Brüsseler Wühlarbeit umgehend einstellen und
    die Existenz des dreigliedrigen Bankenwesens in
    Deutschland endlich akzeptieren.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    Zweitens muss das Thema der exzessiven Gehälter in
    Vorständen und Handelsräumen nicht nur diskutiert,
    sondern geregelt werden. Beim letzten Thema scheint

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    (C (D ich in den letzten Tagen einiges zu bewegen. In den SA und in der EU wird die Begrenzung der Topgehäl er offenbar als selbstverständlich für ein zwingendes egleitinstrument der Rettungsaktion betrachtet. Den Äußerungen des lieben Kollegen Röttgen zuolge ist das Thema Verantwortung und Bezahlung der anager neuerdings auch ein Kernanliegen seiner Parei. Das finden wir Sozialdemokraten gut. (Beifall bei der SPD – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das habe ich aber nirgendwo gesagt!)


    s fällt uns allerdings auf, dass das erst seit ein paar Ta-
    en so ist.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das ist aber nicht so!)


    Als wir im Frühjahr im SPD-Präsidium konkrete Ge-
    etzesvorschläge zum Thema Managergehälter be-
    chlossen haben, haben Sie, Herr Röttgen, das noch als
    nseriös bezeichnet.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist unseriös!)


    uch verehrte Frau Merkel und Herr Glos ließen sich im
    etzten Dezember im Manager-Magazin dafür feiern,
    ass sie bei der Begrenzung von Managergehältern
    massiv auf die Bremse“ treten. Hoffentlich kommen
    ir schnell von der Bremse herunter und gemeinsam zu
    rgebnissen.


    (Beifall bei der SPD)


    Nicht nur wegen der zeitlichen Nähe zum Tag der
    eutschen Einheit am letzten Freitag lohnt es sich in die-

    em Zusammenhang, noch einmal an die Haltung der
    DP zum Thema Managervergütung zu erinnern. Herr
    esterwelle, noch im Frühjahr haben Sie jeglichen Ein-

    riff verdammt und von einer „DDR … ohne Mauer“ ge-
    prochen. Das ist derselbe Herr Westerwelle, der seine
    ede mit antikapitalistischen Tönen eröffnet hat. So
    laubwürdig ist dieser Mann.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Nein! Bitte nicht! Das geht zu weit! Zu viel der Ehre! – Zuruf von der FDP: Der Mann hat Logorrhö!)


    Was heißt „Das geht zu weit“? – Herr Westerwelle, Sie
    ollten sich selbst prüfen – vielleicht gehen Sie eine Wo-
    he ins Kloster und in sich –


    (Heiterkeit bei der SPD)


    nd genau darüber nachdenken, wie Ihr Verhältnis zu
    ahrheit und Praxis ist. Das Auseinanderklaffen von
    eden und Handeln ist bei keinem Politiker in Deutsch-

    and so offenkundig wie bei Ihnen; das muss ich festhal-
    en.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Bundeskanzlerin hat wichtige Stichworte für das
    enannt, was jetzt zu regeln ist. Wir arbeiten gut. In den
    etzten Monaten wurden viele Vorarbeiten geleistet. Auf-
    ichtsstrukturen und Eigenkapitalregeln zum Beispiel
    üssen so verbessert werden, dass sich bestimmte Ent-






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    wicklungen, die sich als krisenverursachend oder krisen-
    verschärfend erwiesen haben, künftig nicht wiederholen
    können.