Rede:
ID1618101900

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Winfried Nachtwei


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ist

    der Aufbau in Afghanistan gescheitert? Wer das behaup-
    tet, verzerrt die Wirklichkeit in Afghanistan.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Diejenigen, die in Masar, in Herat, in Kundus und an an-
    deren Stellen in Afghanistan waren, haben es erlebt: Es
    geht einiges voran; das ist unbestreitbar. Wer einen So-
    fortabzug fordert, setzt diese Fortschritte aufs Spiel und
    fordert de facto einen Rückfall Afghanistans in die frü-
    hen 90er-Jahre, in den Bürgerkrieg.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Der Aufbau verläuft jedoch viel zu langsam. Er findet
    viel zu wenig in der Fläche – auf dem Land – statt, und
    ist auch angesichts des rasanten Bevölkerungswachs-
    tums viel zu schwach. Außerdem ist er aufgrund der im-
    mer schlechteren Sicherheitslage akut gefährdet.

    Im Süden und im Osten des Landes sind inzwischen
    einige Zehntausend Soldaten im Einsatz. Dennoch hat
    die Zahl der Zusammenstöße und Anschläge zugenom-
    men; in vielen Distrikten herrscht eine Situation, die ei-
    nem asymmetrischen Krieg gleicht. Im Norden und im

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    (C (D esten des Landes sind viel weniger Soldaten im Einatz, nur einige Tausend. Sie haben es vor allem mit Anriffen einsickernder aufständischer Gruppen zu tun, geen die sie sich wehren müssen. Im Rahmen von ISAF ässt man sich allerdings nicht darauf ein, auf die Aktioen der Aufständischen kriegerisch zu reagieren. Man andelt nach wie vor sehr besonnen. Das haben wir vor rt beobachten können. In Afghanistan sind zwei Dynamiken festzustellen: ine negative, destruktive Dynamik und eine positive, onstruktive Dynamik. Mein inzwischen leider sehr verärteter Eindruck ist, dass die negative Dynamik zurzeit eutlich größer ist als die positive. Soll ein solch negatier Trend gestoppt und umgekehrt werden, bedarf es anz besonderer Anstrengungen: auf afghanischer, auf nternationaler und auf deutscher Seite. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Was tut die Bundesregierung? Ich sage ausdrücklich:
    ie Verlängerung des ISAF-Mandats ist richtig und
    nverzichtbar. Die Aufstockung der Obergrenze des
    undeswehrkontingents ist im Hinblick auf die Flexibi-

    ität, die Wahlen und die Ausbildungsunterstützung mili-
    ärisch plausibel. Wie wir wissen, führt das Militärische
    llein aber nicht zum Erfolg. Daher frage ich: Was ge-
    chieht darüber hinaus? Was das Afghanistan-Konzept
    er Bundesregierung angeht, muss ich sagen: Nachjus-

    ieren reicht nicht aus. In diesem Konzept wird lediglich
    ier und da nachjustiert. Insgesamt setzen Sie aber Ihre
    albherzige Afghanistan-Politik fort. „Halbherzigkeit“
    st übrigens ein Begriff, den die Einsatzkräfte vor Ort
    erwendet haben, nicht etwa ein Wortgebilde der Oppo-
    ition.

    Wo ist nach sieben Jahren Afghanistan-Engagement
    ine ehrliche und ungeschönte Bestandsaufnahme? An
    ieser Stelle schließe ich die Fehler und Fehleinschät-
    ungen, zu denen es unter Rot-Grün gekommen ist und
    ie wir mitverantworten müssen, ausdrücklich ein. Wenn
    an in der Afghanistan-Politik Glaubwürdigkeit zurück-

    ewinnen will, dann muss man schließlich auch sagen,
    o man sich selbst geirrt hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wo ist der regionale Stabilisierungsansatz, in dessen
    ahmen nicht nur Pakistan – davon war gerade die Rede
    , sondern auch Indien, Iran und die zentralasiatischen
    nrainer einbezogen werden? Wo ist die Klärung des

    aktischen strategischen Dissenses zwischen den ver-
    chiedenen Teilnehmerstaaten der NATO? Wo sind im
    inblick auf das deutsche Engagement die realistischen
    nd ehrgeizigen Ziele, durch die Perspektiven für die
    erantwortungsübergabe im Sicherheitsbereich und für
    inen Abzug in absehbarer Zeit eröffnet werden? Wo ist
    ie Aufbauoffensive – hier spielt die Förderung der
    andwirtschaft eine große Rolle –, und wo ist eine aus-
    ewogene zivil-militärische Zusammenarbeit?

    Afghanistan braucht einen langen Atem. Kai Eide und
    ie ISAF-Generale haben betont, dass uns die Zeit weg-
    äuft. Die meisten hier im Saal sind sich einig: Wir wol-






    (A) )



    (B) )


    Winfried Nachtwei
    len die Menschen in Afghanistan nach 30 Jahren Krieg
    nicht im Stich lassen. Aber eine Politik, die den Ernst der
    Lage nicht erkennen lässt, untergräbt den Sinn dieses
    Einsatzes und den Sinn des Engagements der vielen fan-
    tastischen Leute, die vor Ort im Einsatz sind: der Diplo-
    maten, der Soldaten, der Polizisten und der Entwick-
    lungshelfer.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Kollegin Ursula Mogg hat nun das Wort für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ursula Mogg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir diskutieren

    heute in erster Lesung über die Fortsetzung unseres
    ISAF-Mandats, und ich denke, wir haben jeden Grund,
    das mit großer Ernsthaftigkeit zu tun. Die Präsenz heute
    im Plenum des Deutschen Bundestages ist für mich ein
    Beleg dafür, dass Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    dies auch so sehen.

    Ich hatte in der vergangenen Woche die Gelegenheit,
    mich vor Ort in Afghanistan zu informieren und viele
    Gespräche zu führen. Deshalb ist es mir ein besonderes
    Bedürfnis, zu Beginn meines Beitrages diese Ernsthaf-
    tigkeit und all die Fragen anzusprechen, um die es im
    militärischen und sicherheitspolitischen Bereich im Kern
    geht. Ich will auch noch einmal darauf hinweisen, wa-
    rum wir in Afghanistan sind. Ich habe nämlich in vielen
    Debatten den Eindruck gewonnen, dass in der Öffent-
    lichkeit in Vergessenheit geraten ist, weshalb wir in
    Afghanistan sind. Wir sind in Afghanistan, weil durch
    die Ereignisse am 11. September 2001 all unsere sicher-
    heitspolitischen Vorstellungen, die wir bis dahin hatten,
    auf den Kopf gestellt wurden.

    Wir diskutieren über diese Fragen auf der Basis eines
    UN-Mandats, das gerade wieder verlängert worden ist.
    Wir beziehen uns auf ein Konzept, das mit dem Namen
    Petersberg verbunden ist, wir beziehen uns auf den
    Afghanistan Compact und auf die Konferenz in Paris. Es
    ist mir auch ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass be-
    reits in dem Namen dieses Mandats, ISAF, enthalten ist,
    dass es um „Assistance“ geht, um die Unterstützung der
    afghanischen Bevölkerung. Es handelt sich also nicht
    um einen Anspruch, militärisch vorzugehen. Dass ein
    langer Atem für diesen Einsatz gebraucht wird, haben
    viele Vorredner bereits angesprochen. Ich erinnere mich
    noch sehr gut an Präsident Karzai in Bukarest, wo er mit
    Blick darauf, dass Afghanistan kein Failed State, son-
    dern ein Destroyed State ist, ebenfalls einen langen
    Atem gefordert hat.

    Wir beraten heute über 1 000 zusätzliche Soldaten für
    dieses Mandat. In den Debatten, die wir führen, wird im-
    mer wieder die Frage gestellt, ob die Aufstockung eine

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    (C (D eitere Militarisierung unseres Einsatzes bedeutet. Ich öchte ausdrücklich sagen: Nein, das bedeutet sie nicht. Sie alle kennen den Vergleich mit dem, was wir auf em Balkan, im Kosovo, militärisch geleistet haben, und ie kennen die Größenverhältnisse. Für Kosovo haben ir in der Spitze über 4 500 Soldaten gesprochen. Über o viele Soldaten diskutieren wir heute auch für Afghaistan. Das Kosovo ist so groß wie das Bundesland Hesen. Unser Zuständigkeitsbereich in RC North ist halb so roß wie die gesamte Bundesrepublik. Im Übrigen müssen wir uns immer wieder verdeutlihen, dass wir im Deutschen Bundestag über den Einsatz er Bundeswehr und militärischer Mitteln diskutieren. ir diskutieren aber nicht – Herr Kollege Hoyer, hier in ich sehr nahe bei Ihnen – über die Einsätze unserer olizisten im Rahmen eines Mandats, auch nicht über en Einsatz unserer NGOs und auch nicht über all das, as unsere Diplomatinnen und Diplomaten in Afghanis an leisten. An dieser Stelle sei erwähnt, dass „Mandatsoberrenze“ aus der Sicht der Soldatinnen und Soldaten das nwort des Jahres 2008 ist. Vor wenigen Tagen hat mir n Afghanistan eine Soldatin berichtet, dass sie vier Wohen lang auf gepackten Koffern saß und fortgesetzt unerschiedliche Nachrichten darüber erhalten hat, ob sie un in den Einsatz geht oder nicht. Das ist für die Soldainnen und Soldaten in der Tat eine schwierige Situation. Warum sind weitere Soldatinnen und Soldaten in fghanistan nötig? Sie sind notwendig, weil wir mehr lexibilität brauchen, um auf unvorhergesehene Sichereitslagen reagieren zu können. Daneben wollen wir uns n geeigneter Weise auf die Situation rund um die Präsientschaftswahl im kommenden Jahr vorbereiten. Das st also absolut nachvollziehbar. Es wird viel gefordert, zum Beispiel, dass wir ein usstiegsszenario haben müssen. Liebe Kolleginnen nd Kollegen, ein solches Szenario gibt es. Das haben ir in Bukarest beschlossen, und zwar entlang der Frage, ie wir in Afghanistan in der Lage sind, Polizeiund ilitärkräfte auszubilden und aufzubauen. Dafür gibt es uch Zeitlinien. Insofern kann ich nur dringend raten, all as zu berücksichtigen, was wir schon in der Vergangeneit diskutiert und beschlossen haben. Es wird auch viel über das Verhältnis von zivilen nd militärischen Mitteln diskutiert, die wir einsetzen. s wurde schon angesprochen, dass wir eine militärische lankierung brauchen, wenn wir im zivilen Bereich tätig erden wollen; ohne diese Flankierung geht es leider icht. Es ist mir aber auch ein Anliegen, darauf hinzueisen, dass wir die Mittel für den zivilen Bereich aufestockt haben, aber dass es nicht allein um mehr Geld ehen kann. Die Mittel müssen auch abfließen und in rojekte umgesetzt werden können. Ich gestehe offen und ehrlich: Die Sicherheitsund erteidigungspolitikerinnen und -politiker der SPDraktion hätten sich bei der Bekämpfung des Droenanbaus ein bisschen mehr Butter bei die Fische Ursula Mogg gewünscht. Es geht nicht darum, Felder abzubrennen oder den Bauern die Existenzgrundlage zu nehmen, sondern darum, beispielsweise Wege zu sperren oder Labore stillzulegen. Dazu hätten wir uns ein bisschen mehr gewünscht als die Formulierung im Antrag der Bundesregierung zu der Mandatsverlängerung. Daran sollten wir weiter arbeiten. Mit Blick auf die Zeit komme ich zum letzten Punkt. Die Bundesregierung hat in Bukarest folgende Erklärung unterschrieben: Wir stützen uns – ich zitiere – auf einen mittelfristigen, internen politisch-militärischen Plan – in Übereinstimmung mit dem Afghanistan Compact und der nationalen afghanischen Entwicklungsstrategie –, der regelmäßig aktualisiert wird und auf dessen Grundlage wir die Fortschritte messen werden. Frau Kollegin! – Ich bin gleich fertig. – Jetzt kommt mein allerletzter Gedanke: Eine Mandatsdebatte ist auch immer dazu geeignet, eine Evaluierung herbeizuführen. Aber die zitierte Formulierung aus der Erklärung von Bukarest ist für uns Anlass, eine jährliche Evaluierung in einer formalisierten Form zu fordern. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und Ihre Geduld, Herr Präsident. Das Wort erhält nun der Kollege Gert Winkelmeier. Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich hätte mir für heute gewünscht, dass ein Redner der Regierungsfraktion klipp und klar erklärt hätte: Seit Wochen steht der Termin für die erste Lesung der ISAFMandatsverlängerung fest. Es ist eine Frechheit, dass der Antrag der Bundesregierung zur Mandatsverlängerung dem Parlament erst vier Stunden vor der Sondersitzung des Bundestages vorgelegt wird. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)





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