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ID1618100300

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    7. Redner.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/181 Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19305 D 19307 C 19308 D 19310 C 19312 B 19313 C 19314 D 19315 D 19317 B 19318 A 19335 D 19336 A 19337 C 19339 D 19340 D 19342 B 19343 C 19345 C Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Walter Riester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Thomas Mahlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) und fol- gender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) vom 22. September 2008 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10473) . . . . . . . . . . . . . . . . . T A B m D D J O D 19305 A 19305 B 19305 B Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19319 B 19320 A undestag er Bericht ung 7. Oktober 2008 t : agesordnungspunkt 2: bgabe einer Regierungserklärung durch die undeskanzlerin: zur Lage auf den Finanz- ärkten r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . skar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19321 C 19324 D 19325 D 19328 A 19330 A 19330 B 19330 D 19333 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19347 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19305 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 15.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 19347 (A) ) (B) ) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 07.10.2008 Fograscher, Gabriele SPD 07.10.2008 Fornahl, Rainer SPD 07.10.2008 Kleiminger, Christian SPD 07.10.2008 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.10.2008 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Altmaier, Peter CDU/CSU 07.10.2008 Bahr (Münster), Daniel FDP 07.10.2008 Barnett, Doris SPD 07.10.2008 Barth, Uwe FDP 07.10.2008 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 07.10.2008 Dr. Berg, Axel SPD 07.10.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 07.10.2008 Binder, Karin DIE LINKE 07.10.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 07.10.2008 Bodewig, Kurt SPD 07.10.2008 Bollen, Clemens SPD 07.10.2008 Brandner, Klaus SPD 07.10.2008 Bülow, Marco SPD 07.10.2008 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 07.10.2008 Dörmann, Martin SPD 07.10.2008 Dr. Dressel, Carl- Christian SPD 07.10.2008 Edathy, Sebastian SPD 07.10.2008 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 07.10.2008 Ernstberger, Petra SPD 07.10.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 07.10.2008 Faße, Annette SPD 07.10.2008 Flach, Ulrike FDP 07.10.2008 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.10.2008 F F D G G G G G G G H H D H H H H H H H D J K A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ricke, Otto FDP 07.10.2008 ritz, Erich G. CDU/CSU 07.10.2008 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 07.10.2008 leicke, Iris SPD 07.10.2008 loser, Günter SPD 07.10.2008 oldmann, Hans- Michael FDP 07.10.2008 radistanac, Renate SPD 07.10.2008 riefahn, Monika SPD 07.10.2008 riese, Kerstin SPD 07.10.2008 ünther (Plauen), Joachim FDP 07.10.2008 änsel, Heike DIE LINKE 07.10.2008 eil, Hubertus SPD 07.10.2008 r. Hemker, Reinhold SPD 07.10.2008 erlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 erzog, Gustav SPD 07.10.2008 eß, Petra SPD 07.10.2008 iller-Ohm, Gabriele SPD 07.10.2008 ochbaum, Robert CDU/CSU 07.10.2008 off, Elke FDP 07.10.2008 umme, Christel SPD 07.10.2008 r. Jahr, Peter CDU/CSU 07.10.2008 ung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 07.10.2008 elber, Ulrich SPD 07.10.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19348 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 (A) (C) (B) ) Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.10.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kröning, Volker SPD 07.10.2008 Dr. Küster, Uwe SPD 07.10.2008 Lange (Backnang), Christian SPD 07.10.2008 Lehn, Waltraud SPD 07.10.2008 Lenke, Ina FDP 07.10.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.10.2008 Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 07.10.2008 Löning, Markus FDP 07.10.2008 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 07.10.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 Mark, Lothar SPD 07.10.2008 Marks, Caren SPD 07.10.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.10.2008 Müntefering, Franz SPD 07.10.2008 Nahles, Andrea SPD 07.10.2008 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 07.10.2008 Pieper, Cornelia FDP 07.10.2008 Piltz, Gisela FDP 07.10.2008 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 07.10.2008 Reichenbach, Gerold SPD 07.10.2008 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 07.10.2008 Schäfer (Bochum), Axel SPD 07.10.2008 D S S D S S D D S S S S T U V D W D W Z Z Z Z (D r. Schavan, Annette CDU/CSU 07.10.2008 chieder, Marianne SPD 07.10.2008 chily, Otto SPD 07.10.2008 r. Schmidt, Frank SPD 07.10.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.10.2008 cholz, Olaf SPD 07.10.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 07.10.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.10.2008 egner, Kurt CDU/CSU 07.10.2008 panier, Wolfgang SPD 07.10.2008 pieth, Frank DIE LINKE 07.10.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.10.2008 illmann, Antje CDU/CSU 07.10.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 07.10.2008 oßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 07.10.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 07.10.2008 icklein, Andrea SPD 07.10.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 07.10.2008 istuba, Engelbert SPD 07.10.2008 apf, Uta SPD 07.10.2008 eil, Martin FDP 07.10.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 07.10.2008 öller, Wolfgang CDU/CSU 07.10.2008 S chauerte, Hartmut CDU/CSU 07.10.2008 181. Sitzung Berlin, Dienstag, den 7. Oktober 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Hoyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    ch frage mich: Wenn AWACS in diesen Antrag nicht
    hineingerührt“ worden ist, warum hat man ihn dem Par-
    ament dann nicht etwas früher vorlegen können?


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Zumindest ist damit klar, worüber wir heute nicht re-
    en: Wir reden nicht über AWACS; dadurch fällt die
    ntscheidung, diesem Antrag zuzustimmen, manch ei-
    em vielleicht etwas leichter. Wir reden heute auch nicht
    ber OEF. Der Minister hat eben auf KSK Bezug ge-
    ommen. Ich denke, er meinte KSK im Rahmen von
    EF und nicht etwa auch KSK im Rahmen von ISAF;


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Ja, natürlich!)


    as muss noch geklärt werden. Denn selbstverständlich
    ibt es auch im Rahmen von ISAF Situationen, die einen
    esonderen Schutz erforderlich machen. In einem sol-
    hen Fall ist KSK nach meiner Auffassung das Mittel
    er Wahl.

    Meine Damen und Herren, wir sprechen heute über ein
    ichtiges Mandat, im Grunde genommen über eine Fort-

    chreibung dessen, was es bereits gibt. Wir, die Freien De-
    okraten, tragen die Aufstockung um 1 000 Soldatinnen

    nd Soldaten mit; die Begründung ist schlüssig.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Werner Hoyer
    Wir haben allerdings einige kritische Anmerkungen
    zu machen. Das tue ich aber nicht, ohne vorher namens
    der Freien Demokraten allen, die sich in Afghanistan be-
    mühen und dort für uns eine sehr wichtige Aufgabe er-
    füllen, ganz herzlich Dank zu sagen. Das gilt insbeson-
    dere für die Angehörigen unserer Streitkräfte – um sie
    geht es heute –, die dort eine hervorragende Arbeit leis-
    ten. Dieser Dank gilt völlig unabhängig von der Tatsa-
    che, dass wir auch kritische Anmerkungen machen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Warum sind wir eigentlich mit Soldaten, Aufbauhel-
    fern, Polizisten und anderen Kräften in Afghanistan ver-
    treten? Wir sind dort nicht, um anderen, auch nicht ande-
    ren im Bündnis, einen Gefallen zu tun. Wir sind dort
    auch nicht nur aus Solidarität mit den Afghanen; sie ist
    ein wichtiger Punkt, aber nicht der entscheidende. Wir
    sind in Afghanistan um unserer eigenen Interessen und
    unserer eigenen Sicherheit willen. Das müssen wir unse-
    ren Bürgerinnen und Bürgern auch immer wieder deut-
    lich vor Augen führen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wissen, warum wir nach Afghanistan gegangen
    sind. Wir wissen auch, was passieren würde, wenn wir
    das Land Hals über Kopf verlassen würden. Wir würden
    den Kräften Spielraum eröffnen, die nicht nur ihr eige-
    nes Land terrorisieren, sondern den Terror von Afgha-
    nistan aus auch zu uns tragen würden. Um das zu verhin-
    dern, müssen wir dort weitermachen. Wir dürfen unseren
    Beitrag allerdings nicht im Sinne eines „Weiter so“ leis-
    ten; dazu sind schon einige wichtige Anmerkungen ge-
    macht worden.

    Herr Minister, ich verhehle keineswegs die Erfolge,
    die erzielt worden sind, sehe aber natürlich auch die
    Schwachstellen. Bei der Polizeiarbeit hat die Bundes-
    republik Deutschland eine Führungsrolle übernommen.
    Ich finde, dieses Kapitel ist für Deutschland ein ziemlich
    dunkles Kapitel.


    (Beifall der Abg. Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Denn das, was in diesem Bereich von der Bundesregie-
    rung geleistet wird – das gilt nicht für die Polizeibeam-
    ten vor Ort, die eine Superarbeit leisten –, kommt einem
    politischen Offenbarungseid ziemlich nahe.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    Die Bundesregierung hat uns einen Schlingerkurs
    vorgeführt, den ich beachtlich finde. Noch im Jahre 2004
    hat sie voller Stolz gesagt, sie sei, wie es damals hieß,
    am Aufbau eines multiethnischen Polizeidienstes, und
    zwar landesweit und auf allen Ebenen, beteiligt. Heute
    wird so getan, als hätte man nie etwas anderes als die
    Beratung des afghanischen Innenministeriums im Sinn
    gehabt. Dieser Schlingerkurs rächt sich.

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    (C (D Ich denke, wir werden darüber nachdenken müssen, b wir es bei unserem Beitrag zur europäischen Polizeiruppe belassen können oder ob wir nicht doch auf den roßen Wunsch unserer amerikanischen Freunde eingeen sollten, auch bilateral mit ihnen gemeinsam etwas zu nternehmen; denn von ihnen wird der Großteil des Polieiaufbaus geleistet. Wir müssen uns darüber hinaus die Frage stellen, ob ir uns im Hinblick auf unsere Verantwortung bei der ntsendung von Polizeibeamten nicht in eine vergleichare Situation begeben sollten wie bei der Entsendung on Soldatinnen und Soldaten. Es darf nicht der Einruck entstehen, als würde das Parlament die Verantworung gegenüber den zu entsendenden Polizeibeamtinnen nd Polizeibeamten geringer einschätzen als die Verantortung, die wir qua Parlamentsbeschluss für die Solda innen und Soldaten der Bundeswehr übernehmen. Ich in der Auffassung, dass wir uns überlegen sollten, ob ir hier im Hinblick auf die Bundespolizei nicht eine eue Rechtsgrundlage schaffen sollten. Dann würde uch das ständige Gezeter mit den Ländern aufhören. Letzte Bemerkung in meinem sehr kurzen Beitrag. m 4. November 2008 werden wir eine neue Weichen tellung der amerikanischen Politik erleben. Es wird keieswegs egal sein, wer dort das Amt des Präsidenten bernehmen wird. In jedem Fall gehe ich aber davon us, dass die Bereitschaft zur Kooperation mit den Nacharländern Afghanistans zunehmen wird. Das halte ich uch für außerordentlich wichtig. Am Beispiel Pakisans sehen wir doch – der Herr Minister hat das bereits esagt –: Ohne die Zusammenarbeit bzw. das Zusamenwirken mit den Nachbarn Afghanistans wird es icht funktionieren. Wir haben den dringenden Ruf gehört, mit dem Iran usammenzuarbeiten. Es wäre schön, wenn er in der age wäre, einmal direkt mit den Amerikanern zu reden. s gibt das Angebot der Shanghai Cooperation Organiation, und wir wissen, dass es ohne Russland und China icht funktionieren wird. Ich meine, die Bundesregierung sollte im Bündnis ihen Beitrag dazu leisten, dass dieser Ansatz in und für fghanistan, der internationaler als der bisherige ist, tat ächlich Wirklichkeit wird. Vielen Dank. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Dr. Peter Ramsauer, CDU/CSU-Fraktion, ist der

ächste Redner.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Neue Töne der CDU/CSU!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Ramsauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir
    ebattieren heute in erster Lesung über eine Verlänge-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer
    rung des Afghanistan-Mandats, zum siebten Mal, seit
    wir diese Mission begonnen haben. Ich finde es richtig
    und wichtig, dass wir dies jedes Jahr in dieser ausführli-
    chen parlamentarischen Weise tun. Entsprechend dem,
    was der Herr Außenminister gerade gesagt hat, geht es
    nämlich nicht um ein „Weiter so“; vielmehr müssen wir
    uns im Hinblick auf die deutsche Öffentlichkeit und alle
    Belange unserer Soldatinnen und Soldaten immer
    wieder, Jahr für Jahr, gründlich und sorgfältig vergewis-
    sern, ob unsere „Marschrichtung“, unsere politische
    Richtung, die Richtung des Einsatzes – es geht darum,
    wie er ausgestaltet ist und erfolgreich sein soll –, richtig
    und verantwortbar ist.

    Im Zusammenhang mit dieser Verlängerung müssen
    wir uns fragen, worauf wir in den nächsten 14 Monaten
    insbesondere Wert legen müssen. Wir dürfen es uns bei
    der Beantwortung dieser Frage in der Tat nicht leicht
    machen; denn unsere Soldatinnen und Soldaten – es sol-
    len 1 000 mehr werden – halten auch für uns alle den
    Kopf hin.

    Aus all den Gründen, die der Herr Außenminister
    schon vorgetragen hat und die uns allen bekannt sind,
    sage ich ein klares Ja zu dieser Verlängerung des Man-
    dats und auch zu einer Aufstockung der Zahl unserer
    Soldatinnen und Soldaten von 3 500 auf 4 500.

    Den Gegnern dieser Verlängerung sei ein kleiner – er
    ist zwar nicht maßgeblich, aber immerhin doch bemer-
    kenswert – Hinweis gegeben: In wenigen Wochen wer-
    den wir uns auch mit der Verlängerung von OEF aus-
    einanderzusetzen haben. Ende des vorletzten Jahres, also
    beim vorletzten Mandat, betrug die Zahl der Soldatinnen
    und Soldaten im Rahmen von OEF 1 800. Diese werden
    wir voraussichtlich auf 800 reduzieren. Wenn man sich
    die Zahlen der beiden Mandate anschaut, die ja in gewis-
    ser Weise in einem politischen Zusammenhang zu be-
    trachten sind, dann stellt man fest, dass wir bei ISAF die
    Zahl der Soldatinnen und Soldaten in derselben Größen-
    ordnung erhöhen, wie wir sie bei der OEF reduzieren.

    Wir können überhaupt nicht erwarten – ich hoffe, dass
    das die Gegner dieses Einsatzes auch nicht tun –, dass
    wir die Probleme, die es in Afghanistan zu lösen gibt,
    über Nacht lösen. In all den Debatten – auch jetzt gerade
    wieder in unserer Fraktion – ist auch die Frage erörtert
    worden, ob man das nur militärisch erreichen kann oder
    ob das auch nichtmilitärisch möglich ist. Eines ist völlig
    klar: Die Probleme in Afghanistan werden wir niemals
    allein militärisch lösen können. Aber wir können ohne
    die militärische Komponente die Probleme dort eben-
    falls nicht lösen und die Aufbau- und Stabilisierungs-
    arbeit, die wir uns vorgenommen haben, nicht leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Unsere Absicht ist es – man kann es nicht oft genug
    sagen –, die dortigen Strukturen im Bereich der eigenen
    militärischen Kompetenzen und Fähigkeiten, der Ver-
    waltungskräfte, der Polizei, der Infrastruktureinrichtun-
    gen und im Bildungswesen so zu stärken, dass in Afgha-
    nistan eine selbsttragende Stabilität erzeugt wird.
    Deswegen müssen wir dafür sorgen, dass unsere Sicher-

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    (C (D eitskräfte für sich selbst und zur Erfüllung der gesamen Aufbauarbeit entsprechende Möglichkeiten und Resourcen haben. Ein wichtiger Aspekt ist vor allen Dingen, dass wir ei den militärischen und polizeilichen Sicherheitskräfen in Afghanistan hinreichend Sicherheit schaffen und ür eine ausreichende Entlohnung sorgen, damit die dorige Korruption und die schlimme Praxis des Seitenechselns – manchmal je nach Tageszeit: am Tag für die inen und in der Nacht für die anderen – nachhaltig unerbunden werden. Erst dann, wenn wir alle diese Aufgaen erfüllt haben, werden unsere Soldaten nach Hause urückkehren können. Jetzt komme ich zu einem Punkt, der in den letzten agen auch durch mich angestoßen worden ist; auch Sie, err Außenminister Steinmeier, haben ihn gerade ange prochen. Ich frage Sie: Gibt es hier jemanden im Hause, er möchte, dass unsere Soldatinnen und Soldaten auf auer in Afghanistan bleiben? Ich glaube, das will kein inziges Mitglied des Deutschen Bundestages. Aber wir ind es der deutschen Öffentlichkeit schuldig, dass wir nsere Zielrichtung dartun. Wir müssen deutlich mahen, worauf wir abzielen und wohin das Ganze führt. Ich bin froh, dass wir vorletztes Jahr darauf gedrunen haben, dass unsere Soldaten zum 30. November aus em Kongo nach Hause zurückkehren. Ich bin froh, dass ir darauf gedrungen haben, dass wir beim UNIFILinsatz klare Voraussetzungen schaffen, und wir reduieren unsere Kräfte dort weiter. Ich bin froh – der Balkan ist ein hervorragendes Beipiel –, dass man erfolgreich auf ein Ende oder die Berenzung eines solchen Einsatzes hinarbeiten kann und ass wir dort, insbesondere in Bosnien, den Einsatz unerer Soldaten immer stärker zurückfahren können. Ich habe einer Agenturmeldung entnommen, dass uch CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer eine Beristung des Einsatzes fordert. Das ist völliger Quatsch. ine Befristung fordert niemand. ines muss klar sein – ich greife in diesem Zusammenang Ihre Frage auf, Herr Steinmeier, ob wir gehen solen, wenn es schwierig wird –: Wenn es schwierig wird, ann ist auf die Deutschen in Afghanistan Verlass; dann erden wir dort die entsprechende Flankierung leisten. ber wenn dort die Aufgaben so zu Ende gebracht sind, ass wir das Land den eigenen Kräften überlassen könen – egal, ob das in fünf oder acht Jahren der Fall sein ird; man kann sicherlich den Zeitpunkt heute nicht estlegen –, dann ist auch die Zeit für den militärischen insatz der Bundeswehr dort abgelaufen. Man kann nicht oft genug betonen, dass wir neben en militärischen Anstrengungen auch den ganzen Beeich der nichtmilitärischen Anstrengungen eher beflüeln und ausbauen denn begrenzen müssen. Ich habe mir on den beteiligten Ressorts die Zahlen vorlegen lassen, ie viel Geld wir jeweils im militärischen und im nichtilitärischen Bereich einsetzen. In diesem Jahr – aller Dr. Peter Ramsauer dings bis zum Ende des noch laufenden Mandats gerechnet; die Monate des Anschlussmandats sind also noch nicht berücksichtigt – geben wir für den militärischen 428 Millionen Euro und für den nichtmilitärischen Bereich, einschließlich humanitärer Ausgaben, 163 Millionen Euro aus. Ich bin sofort dafür – wenn uns das in den Haushaltsberatungen, die in den kommenden Wochen vor uns liegen, gelingt –, den nichtmilitärischen Bereich weiter zu stärken. Gerade Bildung und Sicherheit stellen die Grundlagen für nachhaltige Veränderungen und Stabilität in Afghanistan dar. Was den schon angesprochenen Schlafmohnanbau angeht: In 21 der 34 Provinzen in Afghanistan wird Mohn angebaut. Aber das tun die Bauern nicht aus Jux und Tollerei. Vielmehr müssen sie so den kärglichen Lebensunterhalt für ihre armen Familien bestreiten. Wir müssen alles daransetzen, eine alternative Wertschöpfungskette in Gang zu setzen. Es geht nicht – das wurde bereits versucht –, die Bauern dazu zu bringen, Weizen anzubauen, ohne ihnen gleichzeitig den Absatz zu sichern. Keiner der dortigen Bauern, die Weizen statt Mohn anbauen und anschließend keinen Zentner verkaufen, wird so schnell noch einmal Weizen anbauen. Wir müssen also dort die Wertschöpfungskette und die Absatzkette für alternative pflanzliche Produkte sicherstellen. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Opiumproduktion und den Mohnanbau werden wir niemals aus Afghanistan hinausbomben können. Wir müssen vielmehr auf Mittel des zivilen Aufbaus, unter anderem auf Beratung, setzen, um den Bauern Stück für Stück eine vernünftige Alternative zu geben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte noch einen Punkt aus Ihrer Rede aufgrei-
    fen, Herr Außenminister. Die Probleme in Afghanistan
    werden wir niemals lösen können, wenn wir nicht auch
    – Sie haben die Lage und die Zusammenhänge hervorra-
    gend beschrieben – die Probleme im Nachbarland Pakis-
    tan lösen; denn dort ist in zunehmendem Maße das neue
    Rekrutierungsfeld und das Aufmarschgebiet der Taliban.
    Nach Angaben des pakistanischen Religionsministers ist
    heute in Pakistan – das ist eine erschreckende Zahl –
    jede zehnte der mindestens 15 000 Koranschulen fun-
    damentalistisch und extremistisch ausgerichtet. Die so
    ideologisch Ausgebildeten gehen dann in Militärcamps,
    um militärisch ausgebildet zu werden. Sie sind für die
    Taliban der personelle Nachschub in Afghanistan. Das
    können wir auf Dauer nicht hinnehmen. Wir müssen die
    zivilen Schulen wesentlich stärker ausbauen. Das ist un-
    sere Aufgabe als Europäer und insbesondere als Deut-
    sche. Arme pakistanische Eltern schicken ihre Kinder
    viel lieber in zivile Schulen als in die Koranschulen. Die
    Koranschule ist allerdings oft die einzige Alternative.
    Das darf nicht so bleiben. Wenn es stimmt – viel spricht
    dafür –, dass diese 15 000 Koranschulen maßgeblich aus
    saudi-arabischen Quellen finanziert werden, dann muss
    ich sagen: Das dürfen wir nicht hinnehmen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Herr Kollege Ramsauer. Ich weiß, meine Redezeit ist zu Ende. Wir fühlen uns dem Aufbau in Afghanistan verpflichet. Ich darf für meine Fraktion klar bekennen, dass wir u diesem Aufbau stehen. Aber wir wollen auch klarmahen, wohin die Reise geht und unter welchen Bedinungen wir diesen Einsatz eines Tages beenden werden. Das Wort erhält nun die Kollegin Monika Knoche für ie Fraktion Die Linke. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])