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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/177 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18875 D 18877 C 18879 D 18881 A 18883 C 18885 A 18886 A 18887 D 18888 D 18891 A 18909 A 18910 D 18911 C 18912 C 18914 C 18915 A 18916 A Deutscher B Stenografisch 177. Sitz Berlin, Freitag, den 19 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D O J D J D O P D 18873 A 18873 B 18873 B undestag er Bericht ung . September 2008 t : Schlussrunde Haushaltsgesetz 2009 r. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18892 B 18893 D 18896 D 18898 B 18900 D 18901 A 18901 C 18904 A 18908 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 18873 (A) ) (B) ) 177. Sitz Berlin, Freitag, den 19 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 18915 (A) ) (B) ) Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 19.09.2008 Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 19.09.2008* Kipping, Katja DIE LINKE 19.09.2008 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 19.09.2008 Dr. Stadler, Max FDP 19.09.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 19.09.2008 Dr. Akgün, Lale SPD 19.09.2008 Beckmeyer, Uwe SPD 19.09.2008** Binder, Karin DIE LINKE 19.09.2008 Brüning, Monika CDU/CSU 19.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 19.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 19.09.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 19.09.2008 Dr. h.c. Erler, Gernot SPD 19.09.2008 Freitag, Dagmar SPD 19.09.2008 Gerster, Martin SPD 19.09.2008 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 Griefahn, Monika SPD 19.09.2008 Gruß, Miriam FDP 19.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 19.09.2008 Haustein, Heinz-Peter FDP 19.09.2008 Heilmann, Lutz DIE LINKE 19.09.2008 Heller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 19.09.2008 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 19.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 19.09.2008 Hoffmann (Wismar), Iris SPD 19.09.2008 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 K K K K L L L L L L M M M N O R R R S S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten noche, Monika DIE LINKE 19.09.2008 örper, Fritz Rudolf SPD 19.09.2008 otting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 ramer, Rolf SPD 19.09.2008 afontaine, Oskar DIE LINKE 19.09.2008 enke, Ina FDP 19.09.2008 eutert, Michael DIE LINKE 19.09.2008 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 19.09.2008 ink (Heilbronn), Michael FDP 19.09.2008** ips, Patricia CDU/CSU 19.09.2008 eierhofer, Horst FDP 19.09.2008 öller, Kornelia DIE LINKE 19.09.2008 üller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 19.09.2008 itzsche, Henry fraktionslos 19.09.2008 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 19.09.2008 aidel, Hans CDU/CSU 19.09.2008** ohde, Jörg FDP 19.09.2008 oth (Esslingen), Karin SPD 19.09.2008 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 19.09.2008 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 19.09.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 18916 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 846. Sitzung am 4. Juli 2008 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuregelung des Wohngeldrechts und zur Änderung des Sozialgesetzbuches – Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch – Verbesserung der Ausbil- dungschancen förderungsbedürftiger junger Menschen – Achtes Gesetz zur Änderung des Gemeinde- finanzreformgesetzes – Gesetz zur verbesserten Einbeziehung der selbstge- nutzten Wohnimmobilie in die geförderte Alters- vorsorge (Eigenheimrentengesetz – EigRentG) – Gesetz zur Änderung des Bevölkerungsstatistik- gesetzes – Gesetz zur Ergänzung der Bekämpfung der Geld- wäsche und der Terrorismusfinanzierung (Geldwä- schebekämpfungsergänzungsgesetz – GwBekErgG) – Gesetz zur Einführung der nachträglichen Siche- rungsverwahrung bei Verurteilungen nach Ju- gendstrafrecht – Gesetz zu den Protokollen vom 12. Februar 2004 zur Änderung des Übereinkommens vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zu- satzprotokolls vom 28. Januar 1964 und des Pro- – – – – – – – – – – – – ß r i r s u Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 Dr. Stinner, Rainer FDP 19.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 Veit, Rüdiger SPD 19.09.2008 Wegener, Hedi SPD 19.09.2008** Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 19.09.2008** Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 19.09.2008 Zeil, Martin FDP 19.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D tokolls vom 16. November 1982 und zur Ände- rung des Zusatzübereinkommens vom 31. Januar 1963 zum Pariser Übereinkommen vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zu- satzprotokolls vom 28. Januar 1964 und des Pro- tokolls vom 16. November 1982 (Gesetz zu den Pariser Atomhaftungs-Protokollen 2004) Gesetz zur Änderung haftungsrechtlicher Vor- schriften des Atomgesetzes und zur Änderung sonstiger Rechtsvorschriften Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energien-Wärme- gesetz – EEWärmeG) Gesetz zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopp- lung Gesetz zur Öffnung des Messwesens bei Strom und Gas für Wettbewerb Erstes Gesetz zur Änderung des Seelotsgesetzes Gesetz zu dem Abkommen vom 8. November 2007 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Saudi-Arabien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steu- ern vom Einkommen und vom Vermögen von Luftfahrtunternehmen und der Steuern von den Vergütungen ihrer Arbeitnehmer Gesetz zu dem Abkommen vom 24. September 2005 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate über die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich Gesetz zu dem Fakultativprotokoll vom 18. De- zember 2002 zum Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder er- niedrigende Behandlung oder Strafe Viertes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedin- gungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG) Gesetz zur Begrenzung der mit Finanzinvestitio- nen verbundenen Risiken (Risikobegrenzungsge- setz) Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Erneuer- baren Energien im Strombereich und zur Ände- rung damit zusammenhängender Vorschriften Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat teilt die Auffassung der Bundesregie- ung, dass die bewusste Aufteilung von Biogasanlagen n mehrere Einheiten zum Zwecke der Erlangung höhe- er Vergütungen dem Gesetzeszweck des EEG wider- pricht. Er verweist allerdings auf die Sorge vieler Investoren nd Betreiber bereits mehrere Jahre bestehender Biogas- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 18917 (A) ) (B) ) anlagen, der Anlagenbegriff des § 19 EEG n. F. verän- dere sich in einer Weise, die beträchtliche negative wirt- schaftliche Folgen nach sich zöge und den Erfolg der Investitionen im Nachhinein gefährde. Dies kann im In- teresse der entstandenen Arbeitsplätze und des Vertrau- ensschutzes für erfolgte Investitionen nicht gewollt sein. Der Bundesrat hatte in diesem Zusammenhang in seiner Stellungnahme vom 15. Februar 2008 (Bundesratsdruck- sache 10/08 – Beschluss –, Ziffer 27) explizit darum ge- beten, die neue Formulierung des Anlagenbegriffs gemäß § 19 Abs. 1 nicht auf Bestandsanlagen zu erstre- cken. Diesem Wunsch ist die Bundesregierung nicht nachgekommen. Die Bundesregierung hat zu der Problematik im Sach- standsbericht des Bundesumweltministeriums zu § 19 Abs. 1 bestätigt, dass alle bekannten Anlagen von § 19 Abs. 1 ab 2009 so eingestuft würden, wie es bereits nach geltendem Recht der Fall sei. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die Situation der Anlagen nach In- krafttreten des Gesetzes nochmals zu überprüfen und dem Bundesrat zu berichten. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zu Prüfbitten zur Änderung von Wahlrechts- vorschriften – Drucksachen 16/9253, 16/9517 Nr. 1.3 – Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 – Drucksachen 16/1246, 16/1476 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 23. bis 27. Januar 2006 in Straßburg – Drucksachen 16/1253, 16/1476 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 51. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 11. bis 15. November 2005 in Kopenha- gen, Dänemark – Drucksachen 16/1500, 16/1941 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- politik 2006/2007 – Drucksachen 16/7086, 16/7376 Nr. 2 – (C (D – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 25. bis 29. Juni 2007 in Straßburg – Drucksachen 16/8170, 16/8585 Nr. 1 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Evaluierungsbericht der Bundesregierung über die Er- fahrungen und Ergebnisse mit der Regulierung durch das Energiewirtschaftsgesetz – Drucksache 16/6532 – Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Evaluation der Ausnahmeregelungen von der Zuzah- lungspflicht – Drucksachen 16/8652, 16/8964 Nr. 2 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erfahrungsbericht 2007 zum Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG-Erfahrungsbericht 2007) – Drucksachen 16/7119, 16/7793 Nr. 1.1 – Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Un- terzeichnung und Ratifikation europäischer Abkom- men und Konventionen durch die Bundesrepublik Deutschland für den Zeitraum Juli 2005 bis Juni 2007 – Drucksachen 16/5375, 16/5682 Nr. 3 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Bemühungen zur Stärkung der gesetzgeberischen Befugnisse des Europäischen Parlaments 2006 – Drucksachen 16/5402, 16/5682 Nr. 4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bilanz der deutschen EU-Ratspräsidentschaft – Europa gelingt gemeinsam – Drucksachen 16/6042, 16/6369 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- mediterranen Parlamentarischen Versammlung Dritte Plenartagung vom 16. bis 18. März 2007 in Tunis – Drucksache 16/8490 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Bemühungen zur Stärkung der gesetzgeberischen Befugnisse des Europäischen Parlaments 2007 – Drucksachen 16/8607, 16/8814 Nr. 5 – 18918 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- mediterranen Parlamentarischen Versammlung Vierte Plenartagung am 26. und 27. März 2008 in Vouliagmeni (Athen), Griechenland – Drucksache 16/9183 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- mediterranen Parlamentarischen Versammlung Zweite Plenartagung am 26. und 27. März 2006 in Brüs- sel (Belgien) – Drucksache 16/9207 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Ratsdokument 13045/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.12 Ratsdokument 13046/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.13 Ratsdokument 13048/07 Drucksache 16/8983 Nr. A.11 Ratsdokument 7154/08 Drucksache 16/8983 Nr. A.12 Ratsdokument 7241/08 Drucksache 16/8983 Nr. A.13 Ratsdokument 7585/08 Drucksache 16/8983 Nr. A.14 Ratsdokument 7979/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.7 Ratsdokument 8049/08 Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/8983 Nr. A.2 Ratsdokument 7702/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.1 EuB-EP 1681; P6_TA-PROV(2008)0100 Drucksache 16/9169 Nr. A.2 Ratsdokument 8065/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.3 Ratsdokument 8167/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.4 Ratsdokument 8222/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.5 Ratsdokument 8228/08 Finanzausschuss Drucksache 16/9394 Nr. A.3 Ratsdokument 8686/08 Haushaltsausschuss Drucksache 16/8815 Nr. A.11 Ratsdokument 7207/08 Drucksache 16/9394 Nr. A.4 Ratsdokument 8425/08 Drucksache 16/9538 Nr. A.5 Ratsdokument 8934/08 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/5681 Nr. 1.43 Ratsdokument 9860/07 Drucksache 16/6501 Nr. 1.1 EuB-EP 1540; P6_TA-PROV(2007)0326 Drucksache 16/6865 Nr. 1.10 Ratsdokument 13043/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.11 (D Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/8609 Nr. A.8 Ratsdokument 6295/08 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/8135 Nr. A.19 Ratsdokument 5089/08 Drucksache 16/8455 Nr. A.16 Ratsdokument 5862/08 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/8296 Nr. A.5 EuB-EP 1640; P6_TA-PROV(2008)0622 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/4258 Nr. 2.24 Ratsdokument 5261/07 Drucksache 16/4258 Nr. 2.43 Ratsdokument 5204/07 Drucksache 16/4258 Nr. 2.45 Ratsdokument 5214/07 Drucksache 16/4501 Nr. 2.27 Ratsdokument 5666/07 Drucksache 16/5505 Nr. 2.22 Ratsdokument 8754/07 Drucksache 16/7223 Nr. A.12 Ratsdokument 14238/07 Drucksache 16/7393 Nr. A.35 Ratsdokument 14523/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.2 EuB-EP 1595; P6_TA-PROV(2007)0472 Drucksache 16/7817 Nr. A.17 Ratsdokument 15694/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.18 Ratsdokument 15651/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.18 Ratsdokument 16780/07 91, 1 0, T 177. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Omid Nouripour


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    ollegin Lötzsch, ich habe noch immer nicht verstan-
    en, wo Oskar Lafontaine gestern war. Aber vielleicht
    ekommen wir das noch heraus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Erlauben Sie mir noch eine Vorbemerkung. Sie haben
    erade davon gesprochen, dass Ihre Partei antimilitaris-
    isch sei und es Ihnen darum gehe, den Einflussbereich
    er NATO zu beschränken, um es einmal mit meinen
    orten auszudrücken. In dieser Woche fand die Abstim-
    ung über den Einsatz im Sudan statt. Bei diesem Ein-

    atz im Sudan ging es nicht um die NATO, es ist eine
    N-geführte Mission. Es ging nicht darum, eventuell auf
    enschen zu schießen. Es ging darum, Konvois mit Le-

    ensmitteln, die für Flüchtlinge in Lagern bestimmt sind,
    u beschützen. Auch gegen diese Mission haben Sie ge-
    timmt.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die internationale Solidarität!)


    aher müssen Sie sich den Vorwurf anhören, dass Sie
    eine verantwortungsvolle Außenpolitik betreiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Zum Haushalt.

    O Glaubensvater, sieh die Not, in der wir uns befin-
    den.

    o beginnt ein katholisches Kirchenlied. Es ist dem
    postel der Deutschen, dem heiligen Bonifatius, gewid-
    et.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Der Peter Struck der Grünen!)







    (A) )



    (B) )


    Omid Nouripour
    Ich hatte diesen Vers in dieser Woche einige Male im
    Kopf, als ich der Einbringung des Haushalts zugehört
    habe. Was mussten wir dabei erleben? Wir sahen einen
    Finanzminister, der uns wieder und wieder erzählt, 2011
    gebe es einen Haushalt ohne Schulden. Wenn das nicht
    der Fall sein würde, so hat er versprochen, dann werde er
    im Jahre 2011 zurücktreten. Welch ein manifestes Ver-
    sprechen!

    „Heiliger Bonifatius, hilf!“, kann ich da nur sagen,
    dass wir im nächsten Jahr bis zur Bundestagswahl noch
    unbeschadet davonkommen und dass dann endlich diese
    schwarz-rote Trauergemeinde auseinandergeht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Der Haushaltsentwurf 2009 liegt jetzt zusammen mit
    dem Finanzplan bis 2012 auf dem Tisch. Die riesengroße
    Verpackungsüberschrift ist „Konsolidierter Haushalt“.
    Schade, dass man auch da genau hineinschauen muss,
    um festzustellen, ob es so ist, zumal ich gerade nach die-
    ser Woche nicht nur das Gefühl habe, dass Sie das nicht
    schaffen werden; ich habe vielmehr das Gefühl, dass Sie
    gar kein Interesse daran haben, das zu schaffen. Das ist
    ein Problem für dieses Land. Es ist viel von Zukunft ge-
    sprochen worden. Ich habe den Eindruck, Ihr Begriff
    von Zukunft reicht bloß bis zum 27. September 2009.
    Dann wird nämlich gewählt. Sonst hätten Sie nicht einen
    ausschließlichen Wahlkampfetat vorgelegt. Das ist ein
    riesengroßes Problem. Wir werden in den Ausschusssit-
    zungen alles daransetzen, dies zu ändern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unser Maßstab für den Haushalt ist der Dreiklang von
    Schuldenabbau – das machen Sie nicht –, Investitio-
    nen in die Zukunft – das machen Sie nicht – und Entlas-
    tung der Bürgerinnen und Bürger – auch das machen Sie
    nicht. Alle nur denkbaren Ziele, die man für einen Haus-
    halt haben kann, werden von Ihnen nicht erreicht. Das
    Schlimme daran ist, dass die Voraussetzungen zur Kon-
    solidierung für das Jahr 2009 so gut sind wie schon
    lange nicht mehr. Der Kollege Krüger hat vorhin leider
    nicht gesagt, dass die Einnahmen 25 Prozent höher sind
    als zu Zeiten von Hans Eichel. Sie haben leider auch
    nicht erwähnt, dass in diesem Jahr und im Jahr 2009 mit
    voraussichtlich 250 Milliarden Euro so viel wie noch nie
    eingenommen werden wird. Sie haben vor allem nicht
    gesagt, dass dies damit einhergeht, dass man wiederum
    10,5 Milliarden Euro auf Kosten der Kinder und der
    Kindeskinder dieses Landes pumpt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie, Herr Minister, haben Ihre Amtszeit mit der Erhö-
    hung der Mehrwertsteuer begonnen. Sofort danach ha-
    ben Sie versprochen, es werde mehr Netto geben. Ich
    habe in den letzten Monaten keine Normalverdiener ge-
    sehen, die behaupten konnten, sie hätten jetzt mehr Netto
    auf dem Konto. Ein Beispiel: Am 1. Juli ist der Pflege-
    versicherungsbeitrag um 0,25 Prozentpunkte gestiegen.
    Sie konnten nicht einmal versprechen, dass es ein klei-
    nes bisschen mehr Netto geben würde; denn wir werden
    ab dem 1. Januar das unglaubliche Projekt namens Ge-
    sundheitsfonds haben, das alle Hoffnungen auf mehr

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    (C (D etto zugrunde richten wird. Der Streit geht darum, ob ie Beiträge um 0,8 oder 1,3 Prozentpunkte steigen weren. Das ist vollkommen unklar. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Gehaltssteigerungen für die Pflegekräfte! Wollen Sie den Ärzten nicht auch ein bisschen Gehaltsaufwuchs gönnen, Herr Kollege Nouripour?)


    Ich habe Sie, Herr Kollege Kampeter, akustisch leider
    icht verstanden. –


    (Otto Fricke [FDP]: Das war nicht schlimm!)


    hr Zahlenwerk ist ungefähr so solide wie die Zwischen-
    ufe des Herrn Kampeter.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    Der Haushalt ist mit heißer Nadel gestrickt. Sie gehen
    avon aus, dass die Einnahmen des Bundes bis in alle
    wigkeit steigen und eines Tages die Einnahmenkurve,
    teil von unten kommend, die Kurve der Ausgaben
    chneiden wird. So funktioniert Ihre Konsolidierung im
    ahr 2011. Spannend. Die Einnahmesteigerung ist für
    ie so sicher wie das Amen in der Kirche. Verstehen Sie
    ich nicht falsch: Auch als Muslim halte ich sehr viel

    om Amen in der Kirche. Ich habe da großes Vertrauen.
    ch habe aber kein Vertrauen, wenn bei der Haushalts-
    onsolidierung nicht seriös kalkuliert wird, nicht ent-
    chlossen gespart wird und wenn nicht sinnvoll umge-
    chichtet wird.

    Ich nenne Ihnen ein Beispiel für den Finanzplan. Sie
    ollen bis zum Jahre 2011 2,7 Milliarden Euro bei den
    usgaben für das Arbeitslosengeld II einsparen. Jeder
    inzelne und jede Einzelne in diesem Haus wünscht sich
    elbstverständlich, dass die Zahl derjenigen, die Arbeits-
    osengeld II erhalten, sinken wird. Aber wir haben un-
    laublich große Konjunkturrisiken, zu denen Sie nach-
    er hoffentlich etwas sagen werden. Diese werden
    elbstverständlich einen Einfluss auf den Arbeitsmarkt
    aben. Deshalb ist das Augenwischerei. Oder haben Sie
    twa die paar Spinner, über die ich in den letzten Tagen
    esen durfte, dass sie der Meinung sind, mit 132 Euro im

    onat könne man wunderbar klarkommen, eingestellt,
    amit sie für Sie den Haushalt aufstellen? So könnte ich
    ir erklären, wie Sie 2,7 Milliarden Euro beim ALG II

    insparen. Sozial wäre das allerdings nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie selbst, Herr Minister, haben in dieser Woche ge-
    agt, die Finanzkrise sei unfassbar und die Konjunktur
    drehe in Abschwung“. Gleichzeitig planen Sie immer
    och ein Wachstum von 1,5 Prozent bis zum Jahr 2011
    nd 1,2 Prozent für das Jahr 2009 ein. Wie das zusam-
    enpasst, werden Sie uns auch gleich erklären. Auch

    as habe ich noch nicht so ganz verstanden. Vor allem ist
    ir aufgefallen, dass Sie in dieser Woche die Haushalts-

    eden halten, aber die Erklärung zur Finanzkrise erst
    ächste Woche abgeben und die ganze Zeit so tun, als
    abe das eine auf das andere gar keinen Einfluss. Ihr
    ort in Gottes Ohr. Ich glaube das allerdings auf keinen

    all. Das werden Sie spätestens nächste Woche zugege-
    en haben.






    (A) )



    (B) )


    Omid Nouripour

    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Bundeskanzlerin hat darauf hingewiesen, und Steinbrück wird das gleich aufgreifen!)


    Jetzt zum Haushalt 2009. Ich will nicht falsch ver-
    standen werden: Wir wollen nicht nur sparen. Wir wol-
    len auch investieren. Das ist uns wichtig, und wir sind
    der festen Überzeugung, dass wir uns sonst die Zukunft
    verbauen würden. Wir wollen aber an den richtigen Stel-
    len investieren. Wir wollen in den Klimaschutz, in die
    Bildung, in die Familienförderung, in die Kinderbetreu-
    ung und in die Entwicklungszusammenarbeit investie-
    ren.

    Noch einmal: Dabei muss man ein paar Tage weiter
    als bis zum nächsten Wahltag denken. Das kommt im
    Haushalt 2009 aber leider nicht zum Ausdruck. Ich kann
    Sie nur warnen: Ihre Wahltaktik bei der Haushaltsauf-
    stellung wird nicht aufgehen.

    Ende nächster Woche werden in Bayern Landtags-
    wahlen stattfinden. Dort gibt es das Duo infernale
    Beckstein und Huber.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Maß ist voll!)


    Die beiden gehen von Wahlzelt zu Wahlzelt und versu-
    chen, die Menschen zu begeistern. Wenn das nicht funk-
    tioniert, dann versprechen sie halt ein paar Milliarden
    mehr und gehen weiter auf ihrem Kriegspfad mit den
    Grundrechenarten. Ich prophezeie Ihnen: Das wird nicht
    gut gehen. Die Menschen lassen sich ganz bestimmt
    nicht für dumm verkaufen. Ich kann nur hoffen, Herr
    Steinbrück, dass Sie sich davon belehren lassen und die
    richtigen Konsequenzen ziehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben Ihnen in den Jahren seit 2005 vorgerech-
    net, wie man eine Haushaltskonsolidierung bis zum
    Jahre 2009 zustande bringen kann. Wir haben Ihnen vor-
    gerechnet, wie man die notwendigen Investitionen trotz-
    dem tätigen kann. Wir waren der festen Überzeugung,
    dass dies das beste Wahlgeschenk ist, das man den Men-
    schen in diesem Land, ihren Kindern und ihren Kindes-
    kindern geben kann. Das ist besser, als Schulden zu ma-
    chen, die sie dann tilgen müssen, Herr Steinbrück.

    Stichwort „Investitionen“: Ich möchte zwei Beispiele
    für nach unserer festen Überzeugung sinnvolle Investi-
    tionen bringen.

    Erstes Beispiel: der Bereich Klimaschutz. Beim Kli-
    maschutz geht es darum, dass die Weltsicherheitslage,
    die Weltwirtschaftslage und auch die Klimaberichte den
    Schluss nahelegen: Wir müssen weg vom Öl. In diversen
    Beschlüssen der Koalition, etwa nach Klausuren, ist im-
    mer irgendwo zu finden: Wir müssen weg vom Öl. Aber
    das Geld, das man braucht, um zum Beispiel die dafür
    notwendige Forschung zu betreiben, steht leider nicht in
    dem notwendigen Maße zur Verfügung. Wir werden in
    den Haushaltsberatungen Anträge stellen, um dies zu
    ändern. Wir haben Ihnen bereits gezeigt, wie man für
    Klimaschutz 10 Milliarden Euro mehr einsetzen, gleich-
    zeitig aber 20 Milliarden Euro Subventionen, die um-

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    (C (D eltschädlich sind, streichen kann. So funktioniert eine escheite Haushaltspolitik. Zweites Beispiel: Datenschutz, das Thema des Somers. Wir hatten etliche Skandale. Auch die Letzten in er CDU/CSU-Fraktion, die der Meinung waren, Datenchutz sei bloß ein Hindernis bei der Bekämpfung von erbrechen, sind mittlerweile auf die Idee gekommen: atenschutz ist kein Luxus. Der Haushalt des Bundesinisteriums des Innern beinhaltet einen Aufwuchs um 33 Millionen Euro. Dadurch werden unter anderem 30 neue Stellen geschaffen; das ergibt sich durch das KA-Gesetz. Diese Stellen werden zu dem Zweck ge chaffen, mehr, mehr und immer mehr Daten zu sameln. Gleichzeitig sagte der Minister in der Sommer ause: Wir brauchen keine neuen Gesetze für atenschutz, wir brauchen mehr Kontrolle. – Die An ahl der Datensätze steigt, aber der Bundesdatenschutzeauftragte bekommt keine einzige neue Stelle. Meine rage ist: Wer um Gottes willen soll diese ganzen Daten berhaupt noch kontrollieren, wenn Sie in den Datenchutz kein Geld investieren? o funktioniert Datenschutz nicht. Diese Beispiele sind aus meiner Sicht sehr charakteistisch für den ganzen Haushalt: Draußen werden Reden eschwungen, die sich in der nackten Realität der Zahlen icht widerspiegeln. Ich freue mich sehr auf die Haushaltsberatungen. Ja, wir alle freuen uns sehr. – Wir werden den Maßstab es Dreiklangs anlegen. Wir wollen es doch noch zutande bringen, Schulden abzubauen, in die Zukunft zu nvestieren und die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. och einmal: Das ist unser Maßstab. Ich weiß, dass das in Balanceakt ist. Sie, Herr Minister, haben versucht, inen solchen Balanceakt zu vollführen. Ich habe diese Woche in einer Frauenzeitschrift geleen – wir als Opposition versuchen überall, wo es geht, ie Regierung zu kontrollieren, und lesen alles, was wir n die Finger bekommen –, dass die Frau Kanzlerin elbst zugibt, dass sie nicht so gut auf einem Schwebealken balancieren kann – das kann ich auch nicht – und ass sie es gerne können würde. Wenn ich mir diesen aushalt anschaue, dann kann ich nur sagen: Ein Ba anceakt funktioniert so nicht. So werden Sie vom chwebebalken auf die Nase fallen. Das wäre vielleicht in Grund für Schadenfreude, wenn es für das Land icht so traurig wäre. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Otto Fricke [FDP])


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir auch!)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die Bundesregierung hat das Wort nun Herr Bun-

esminister Peer Steinbrück.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Ich möchte mich für die meisten Beiträge in die-
    ser Haushaltsdebatte sehr herzlich bedanken. Ich möchte
    mich insbesondere für die Unterstützung aus den Reihen
    der Koalitionsfraktionen bedanken. Nachdem ich den
    Beitrag von Frau Lötzsch gehört habe, möchte ich mich
    auch ausdrücklich für alle Beiträge von FDP und Grünen
    sehr herzlich bedanken.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


    Ich werde mich mit diesem schwurbeligen Brei aus
    Antikapitalismus und Antirüstung, internationalem Fi-
    nanzkapital und Relikten aus Marxismus und „Senilis-
    mus“ nicht lange beschäftigen können, Frau Lötzsch.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


    Da ist alles drin – mit jedem Vorurteil behaftet und na-
    türlich auch mit dem Versuch, bei denjenigen, die dafür
    vielleicht empfänglich sind, entsprechende Reflexe aus-
    zulösen.

    Zwei, drei Sachen lasse ich nicht stehen:

    Erstens. Wenn Sie wirklich der Auffassung sind, dass
    Verwaltungsratsmitglieder für die Organisation eines
    konkreten Zahlungsverkehrsvorgangs in einer Bank oder
    in einem Unternehmen verantwortlich sind, dann sollten
    wir zur Naturalwirtschaft zurückkehren.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD, der CDU/ CSU und der FDP – Otto Fricke [FDP]: Da wollen die ja hin!)


    – Da wollen sie hin.

    Zweitens. Wenn ich jemandem abspreche, über die
    Kontrolle von Zahlungsverkehrsvorgängen reden zu
    können, dann sind Sie das. Ich verbinde das mit der Fra-
    gestellung, wo die Milliarden des SED- und des DDR-
    Vermögens geblieben sind.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da kommen Sie nicht raus! Solange Sie das nicht aufge-
    arbeitet haben, können Sie mit mir darüber nicht reden.
    Ich frage Sie ganz konkret: Wo sind die Milliarden ge-
    blieben, die Sie den ehemaligen DDR-Bürgern geklaut
    haben,


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    die Sie schön verschoben, verbunkert, in Form von zins-
    losen Darlehen an Altkader ausgegeben haben? Bevor
    Sie das nicht aufgearbeitet haben


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig!)


    und bevor Sie sich zu dieser Geschichte nicht bekennen,
    können Sie mit mir über solche Sachverhalte nicht re-
    den.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Dritte bezieht sich auf Ihre Dienstagsrede, in der
    ie glaubten, in Ihrer Schlussapotheose dem Kollegen
    chäuble fast zynisch – aber es klang so, als ob es iro-
    isch sein sollte – unter dem Rubrum „Nah bei den
    enschen“ das Thema Datensicherheit oder Datenverar-

    eitung vorhalten zu müssen. Wenn jemand mit Über-
    achungspraktiken und mit schikanösen Praktiken
    irklich Erfahrung hat, dann sind das die, die in Ihre
    artei Eingang gefunden haben.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist das zweite Thema, das Sie aufzuarbeiten ha-
    en: menschenverachtende Überwachungs- und Schika-
    eaktivitäten, und zwar aus den politischen Herkünften,
    ie nach wie vor bei Ihnen versammelt sind. Da ist mit
    ir nicht zu reden, besonders nicht nach einem Besuch

    es Stasigefängnisses in Hohenschönhausen. Sind Sie
    al da gewesen? Wissen Sie, wie das hieß, wie die un-

    efähr 210 000 bis 250 000 Menschen, die von der Stasi
    erhaftet worden waren, da behandelt worden sind? Wis-
    en Sie, wie das in dem Sprachgebrauch hieß, in diesem
    ynischen Sprachgebrauch derjenigen, die das immer
    och nicht historisch aufgearbeitet haben? Revolutionäre
    erurteilung auf dem neuesten Stand der Technik. So ha-
    en Sie das genannt! Arbeiten Sie das erst einmal auf,
    evor Sie Herrn Schäuble oder der Bundesregierung ir-
    endeinen Vorwurf zu solchen Sachverhalten machen!


    (Anhaltender Beifall bei der SPD, der CDU/ CSU und der FDP – Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Was die Haushaltsdebatte selbst und auch die jeden-
    alls vergleichsweise erfreulichen Beiträge der FDP und
    er Grünen betrifft,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Nur vergleichsweise?)


    uss ich sagen: Ich habe wieder vieles gehört, was
    chon in den früheren Debatten immer eine Rolle spielte.


    (Otto Fricke [FDP]: Auch da schon richtig war!)


    Ja, Herr Fricke, aber unter anderen Bedingungen. Sie
    ind immer einer der Ersten, die sagen: Der Haushalt ist
    chon im Aufstellungsverfahren Makulatur. – Das höre
    ch nun schon das dritte oder vierte Mal.


    (Otto Fricke [FDP]: Nein, nicht „Makulatur“!)


    ch finde Ihre Prognosefähigkeiten bewundernswürdig.
    ie wissen immer schon, wie das am Ende, nach Sekun-
    är- und Tertiäreffekten, irgendwo ankommt, bei den
    teuereinnahmen etwa, und was das für die Kalkulation
    es Bundeshaushalts heißt. Meine Antwort mit Blick auf
    ie Vorsorgenotwendigkeiten – Vorsorge ist vor dem
    intergrund einer abgeschwächten Konjunktur zu tref-

    en – lautet: Das Notwendige wird die Bundesregierung
    ber die Eckpunkte festlegen, die sie ihren weiteren
    aushaltsplanungen zugrunde legt.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Ich habe nach übereinstimmendem Urteil all derjeni-
    gen, auf deren Aussage man etwas hält – nicht derjeni-
    gen, die Extrempositionen, wie ich einmal sagen
    möchte, einnehmen –, zusammen mit dem Bundeswirt-
    schaftsminister, mit dem Kollegen Glos, im Augenblick
    keine Veranlassung, auch nicht im Lichte der Steuer-
    schätzung vom November, die für das Jahr 2009 zu-
    grunde gelegten Eckpunkte zu revidieren.


    (Zuruf des Abg. Otto Fricke [FDP])


    – Dann reden Sie mal mit einem Unverdächtigen! Sie
    haben offenbar den Eindruck, ich sei nur Propagandist in
    eigener Sache,


    (Otto Fricke [FDP]: Nein, aber befangen!)


    nach dem Motto – das würde ich ja noch gelten lassen –:
    Der redet nur pro domo. Reden Sie bitte mit dem Bun-
    desbankpräsidenten! Er hat seine Einschätzung im Kabi-
    nett vorgetragen. Reden Sie mit denjenigen, die im Sach-
    verständigenrat Verantwortung dafür haben! Ich komme
    jedenfalls zu dem nüchternen Urteil, dass das, was wir
    unseren Planungen zugrunde gelegt haben, die Aufre-
    gung, diese Spekulation auf Baisse, die bei Ihnen immer
    eine Rolle spielt,


    (Beifall des Abg. Joachim Poß [SPD])


    jedenfalls nicht rechtfertigt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich habe ein schlüssiges, konzises, alternatives Fi-
    nanzkonzept weder von den Grünen noch von Ihnen ge-
    hört, das nicht nur Oppositionssemantik folgt, sondern
    auch einen Wirklichkeitstest bestehen würde.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jeden Tag!)


    Dass Sie einzelne Punkte angreifen, bei denen für Ihre
    Kritik gelegentlich gilt: „Touché!“, steht auf einem an-
    deren Blatt. Sie alle haben ja ein ausgeprägtes Urteils-
    vermögen. Das will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber
    ein schlüssiges Gegenkonzept zu dem, was diese Große
    Koalition in Gang gesetzt hat, habe ich noch nicht vorge-
    legt bekommen.

    Sie fordern auf der einen Seite: „Mehr sparen!“, Sie
    sagen dem Publikum aber nie, wo denn genau und wie
    viel.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Doch!)


    – Nein, das sagen Sie nicht. Es tut mir leid, aber ich habe
    in dieser Debatte nichts von Ihnen dazu gehört,


    (Otto Fricke [FDP]: Aber wenn wir was dazuhaben wollen, fällt Ihnen das auf!)


    ob Sie die zusätzlichen Investitionen der Bundesregie-
    rung in Bildung, in Kinderbetreuung, in Forschung und
    Entwicklung, in Hochschulen, in Infrastruktur


    (Otto Fricke [FDP]: In den Gesundheitsfonds!)


    zurücknehmen wollen, damit die Nettoneuverschuldung
    schneller zurückgeht, oder ob Sie der Meinung sind, dass
    das eigentlich richtige Zukunftsinvestitionen sind. Ich
    habe dazu nichts gehört.

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    (C (D Ich glaube auch, dass Ihr Versuch, ein Szenario ausumalen – das entspricht ja schon fast Ihrem Wunschenken –, nach dem die Haushaltsplanungen der Bunesregierung scheitern werden, nur vor dem Hintergrund hrer Oppositionsrolle verständlich ist. Aber eine verantortlich handelnde Bundesregierung würde niemals so twas aufstellen, auch nicht die sie tragenden Fraktioen. m Übrigen weise ich noch einmal darauf hin: Ich beomme immer mehr Stimmen aus dem Ausland, die etzte übrigens vor gut 24 Stunden von Jean-Claude uncker, die alle dem Motto folgen, Europa sei nicht in leichem Maße von der aktuellen Finanzkrise betroffen ie die USA, das europäische Finanzsystem sei stabiler ufgestellt, man habe hier diese Risikogeschäfte nicht in ergleichbarem Maße mitvollzogen und es werde desalb in der Euro-Zone keine Rezession geben. Vielfach ind sie auch mit einem deutlichen Lob an die Bundesreierung, was mich freut, verbunden, da wir in den letzten ahren zur Glaubwürdigkeit des Maastrichter Stabilitätsnd Wachstumspaktes beigetragen haben. Ich könnte das ortsetzen, indem ich einschlägige Äußerungen vonseien des IWF, der OECD und anderer Organisationen ziierte. All diese Stimmen kommen offenbar in unserer eienen innenpolitischen Bauchspiegelung überhaupt icht vor. Ich frage mich doch, ob nicht gelegentlich anche der Protagonisten im Ausland, die unsere Enticklung begleiten, einen etwas realistischeren Blick haen als wir. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will einige Bemerkungen dazu machen, dass sich
    uf den Finanzmärkten zwischen meiner Einbringungs-
    ede vor drei Tagen und meiner heutigen Rede in der Tat
    ine Entwicklung abgespielt hat, die zu Beginn dieser
    oche so überhaupt nicht vorherzusehen war. Ich

    timme all denjenigen zu, die sagen, dass wir noch tiefer
    n den Abgrund schauen, als wir es zu Beginn dieser

    oche taten. In Amerika hat es seit August/September
    etzten Jahres – das muss man sich einmal vorstellen! –
    4 Schließungen, Zusammenbrüche und Übernahmen
    merikanischer Banken im Zuge der Weltfinanzmarkt-
    rise gegeben. 24! Allein in den drei Tagen seit meiner
    inbringungsrede haben Themen wie die Zukunft von
    errill Lynch, Morgan Stanley, AIG und anderen – das
    issen Sie alle – eine erhebliche Rolle gespielt. Es ging

    n der Tat darum, ein Krisenmanagement zu entwerfen,
    amit es nicht zu wirklich hochbrisanten und gefährli-
    hen Entwicklungen kommt.

    Ich will deshalb an dieser Stelle, ohne der Regie-
    ungserklärung vorzugreifen, die nach einer Verabre-
    ung der Bundesregierung mit den Koalitionsfraktionen
    ächsten Donnerstag zu diesem Thema abgegeben wer-
    en wird, noch einmal zwei, drei Bemerkungen zu die-
    em Thema machen, um deutlich zu machen, wo wir
    tehen. Auf der einen Seite geht es um ein Krisenma-
    agement, und auf der anderen Seite geht es um die Prä-
    ention bzw. Vorsorge, damit sich solche Krisen mög-
    ichst nicht wiederholen.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Das augenblickliche Krisenmanagement hat nichts
    mit dem zu tun, wonach ich gelegentlich immer wieder
    gefragt werde, nämlich: Was tust du denn jetzt mit Blick
    auf Bankenüberwachung, Eigenkapitalunterlegung und
    Liquiditätsstandards? Das Krisenmanagement wird viel-
    mehr vom Finanzministerium, von den Zentralbanken
    und von den Aufsichtsbehörden betrieben. Es ist der
    Zeitpunkt gekommen, an dem, wie ich glaube, auch von
    dieser Stelle aus dem amerikanischen Finanzminister
    Hank Paulson ein großer Dank dafür abgestattet werden
    muss, dass er mit seinem Krisenmanagement maßgeb-
    lich zur Stabilisierung der Finanzmärkte in den letzten
    Wochen und Monaten beigetragen hat.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wie Sie aus den Zeitungen wissen und wie wir direkt
    von den Amerikanern wissen, sind diese vor dem Hinter-
    grund, dass es keinen Sinn macht, von Einzelfall zu Ein-
    zelfall zu hecheln und jedes Mal wieder überrascht zu
    werden, dabei, ein Gesamtkonzept zu organisieren. Die
    Konstruktion, die offenbar den beteiligten Partnern
    durch den Kopf geht, basiert darauf, zu versuchen, alle,
    wenn man so will, notleidenden Kredite der betroffenen
    Banken zusammenzuführen und dann dieses Gesamtpa-
    ket zu managen. Diese Situation ist nicht ganz unbe-
    kannt. Eine ähnliche hat es, wie ich glaube, in den USA
    schon einmal in den 90er-Jahren gegeben.

    Es ist jetzt auch der Zeitpunkt, den beteiligten Zen-
    tralbanken weltweit zu danken, dass sie unmittelbar han-
    deln und rechtzeitig Liquidität bereitstellen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Dabei erwähne ich maßgeblich auch die Bundesbank mit
    Herrn Weber an der Spitze. Es war wichtig, dass man
    dort handlungsfähig gewesen ist. Das ist Bestandteil des
    Krisenmanagements. Das erstreckt sich auch auf die
    Aufsichtsbehörden.

    Es wird niemanden von Ihnen wundern, dass ich an
    dieser Stelle auch meinen Mitarbeitern im Bundes-
    finanzministerium danken möchte, die während Tele-
    fonkonferenzen aufgrund der Zeitdifferenz gegenüber
    den USA von sechs Stunden bis tief in die Nacht buch-
    stäblich in Abstimmungen gefangen genommen werden.
    Wenn die USA kurz vor Mitternacht eine Lösung herbei-
    führen wollen, weil diese mit Blick auf die Öffnung der
    Börsen in Asien wichtig ist, dann bedeutet das, dass
    meine Leute um drei oder vier Uhr morgens bereitstehen
    müssen. Es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man
    darauf hinweisen muss, dass dieses Krisenmanagement
    – unbenommen der Dramatik, der Schwierigkeiten und
    der Detailfragen, die es dazu gibt, – bisher einigermaßen
    geklappt hat. Ich wünsche mir, dass es so bleibt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Bei einem anderen Thema können wir dann, wenn wir
    von Eigenkapitalunterlegung reden, nichts machen. Dies
    gilt zum Beispiel mit Blick auf die unsäglichen Produkte
    – Verbriefungen und strukturierten Produkte –, die alle
    außerhalb der Bilanzen gehandelt wurden. Da nützt es
    gar nicht, mir die Antwort auf die Frage abzuverlangen:


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    (C (D Herr Steinbrück, müssen da jetzt nicht die Eigenkapialregeln verschärft werden?“ Wenn wir das jetzt täten, ann hätten wir noch mehr Zusammenbrüche. Bei diesem Krisenmanagement geht es vielmehr um ie Frage, wie wir in Zukunft versuchen können, eine hnliche Krise zu vermeiden, ohne dass ich Ihnen je zuagen kann, dass die nächste Finanzmarktkrise nicht ielleicht ganz anders aussieht. Wir sind aber aufgeforert, dies zu tun. Am Donnerstag werde ich ausführliher dazu Stellung nehmen, aber an dieser Stelle sage ch, es wäre gelegentlich ganz schön, eine Ermunterung er Bundesregierung für das zu hören, was wir auf den eg gebracht haben. Ich höre einzelne Stimmen, die sa en, was alles nicht gemacht worden ist. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ich will mich gleich anstrengen!)


    Es ist unvorstellbar, was in einem halben Jahr zusam-
    en mit den Anglo-Amerikanern auf den Weg gebracht
    urde. Das hätte ich vor einem Jahr für undenkbar ge-
    alten. Ich hoffe, dass der kleine bewertende Ausflug
    on Ludwig Stiegler hin zu den Engländern meine Mög-
    ichkeiten auf dem Londoner Parkett nicht weiter er-
    chwert.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Ludwig Stiegler [SPD]: Ich bin froh, dass ich geholfen habe!)


    Es konnten nicht alle mithören, aber ich will das nicht
    iederholen, weil das nur zusätzliche Aufmerksamkeit

    rregen würde. Ich hoffe, es ist niemand von der briti-
    chen Botschaft unter den Zuhörern.


    (Heiterkeit)


    Ich werde am Donnerstag eine Regierungserklärung
    azu abgeben. Einen Tag später werde ich die wichtigs-
    en Vertreter der deutschen Finanzwirtschaft zu einem
    ustausch einladen, nicht zu einem Krisengipfel, weil

    ch denke, dass es im Lichte der jetzigen Ereignisse not-
    endig ist, dass sowohl Vertreter der Versicherungswirt-

    chaft als auch der Bankenwirtschaft mit dem Bundes-
    inanzminister zusammenkommen, um die Lage zu
    eurteilen und um eine Bewertung vorzunehmen. Ich
    öchte mich durch sie auch auf die Termine vorbereiten

    assen, die ich im Oktober in Washington habe. Bei die-
    en Terminen geht es zum Beispiel darum, zu prüfen,
    as von dem 100-Tage-Programm umgesetzt wurde und
    ie der Zwischenbericht des Financial Stability Forums

    ussieht.

    Ich komme zum Thema IKB. Ich will hier nicht aus-
    olen. Ich glaube, gestern ist den Mitgliedern des Ver-
    altungsrats und damit auch Frau Scheel und Herrn
    oppelin von unverdächtigen Vertretern wie zum Bei-

    piel von Herrn Börner und Herrn Müller, dem
    ufsichtsratvorsitzenden der Commerzbank, deutlich
    emacht worden, von welcher Bedeutung diese Ret-
    ungsaktion gewesen ist. Ich denke, darüber sollten wir
    rgendwann einmal Konsens erzielen, weil die Kosten
    nd Risiken, die über ein Moratorium und eine anschlie-
    ende Insolvenz ausgelöst worden wären, ein Vielfaches






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    größer gewesen wären als das, was wir auf die Beine ge-
    stellt haben.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Schade, dass Lafontaine das nicht mitgekriegt hat!)


    Zweitens. Ich wäre dankbar, wenn wir auch mit Blick
    auf die Wirkung auf das breite Publikum – auf die Bür-
    gerinnen und Bürger – nicht so schnell aus der Hüfte
    schießen würden, um den Beifall eines Nachmittags zu
    bekommen oder um eine Attacke zu landen. Ich stelle
    hier klar: Bei der IKB sind nicht 10,7 Milliarden Euro
    Steuergelder verbrannt worden. Herr Koppelin, nach den
    gestrigen Erläuterungen wäre ich sehr dankbar, wenn wir
    davon Abstand nehmen könnten. Bisher sind 1,2 Milliar-
    den Euro Steuergelder drin. Das ist ein bedingt rückzahl-
    bares Darlehen des Bundes, von dem ich weiß, dass der
    Bund das nicht zurückkriegt. Weiter ist eine Bürgschaft
    über 600 Millionen Euro drin, wobei uns eine auswärtige
    Expertise bestätigt, dass dieser Bürgschaftsfall wahr-
    scheinlich nicht eintreten wird. Weiterhin enthalten ist
    eine Abschirmung in Höhe von 7,4 Milliarden Euro
    durch die KfW selber, die maßgeblich durch das Auf-
    fressen des Risikofonds der KfW gespeist wird, den sie
    aus früheren Ergebnissen aufgefüllt hat. Das bedeutet
    natürlich, dass die KfW diesen Fonds dann, wenn er leer
    ist, aus zukünftigen Ergebnissen wieder auffüllen muss.
    Es findet auch in Bezug auf den erwarteten Kaufpreis
    der IKB eine Abschreibung statt.

    Das heißt, das berührt die ehemalige und die zukünf-
    tige Ergebniserzielung, damit auch Eigenkapitalpositio-
    nen der KfW und damit mögliche Verzinsungen, die
    man darauf erhalten kann. Das sind aber keine Steuergel-
    der. Das sage ich mit einer gewissen Verzweiflung.


    (Otto Fricke [FDP]: Aber Steuervermögen!)


    – Entschuldigen Sie bitte, die sind erzielt aus der Masse,
    aus den Aktivitäten, aus den Ergebnissen, aus den För-
    deraktivitäten der KfW.


    (Otto Fricke [FDP]: Und die gehören dem Steuerzahler!)


    – Ich bin doch gar nicht so weit entfernt. Aber wenn Sie
    es genauso darstellen würden wie ich und ich käme dann
    zu derselben Konklusion wie Sie, Herr Fricke, wäre das
    ein Erkenntnisfortschritt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Für uns beide!)


    Dass am Ende in einer weiteren Ableitung dadurch
    auch Steuerpositionen betroffen sind, will ich gar nicht
    in Abrede stellen. Keiner weiß übrigens, wann. Warum?
    Weil Risikoabschirmung und Wertberichtigungen nicht
    gleichzusetzen sind mit real eingetretenen Verlusten. Da
    stimmen wir doch sicherlich überein. Dann könnte ich
    an dieser Stelle abbrechen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dann hätten wir einen großen Fortschritt erzielt. Wenn
    wir, weil das hochkomplex ist, versuchen würden, das
    den Menschen zu erläutern, die das nicht wissen können


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    (C (D woher sollten sie das wissen? –, und bei denen um ein isschen Verständnis dafür zu werben, dass da nicht einach jemand mit einem Streichholz herumgefummelt at, einen riesigen Sack von Banknoten, sprich: Steuereldern, angezündet hat und dann noch einen Veitstanz arum herum gemacht hat, wäre das sehr gut. (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will auf andere Positionen von Frau Lötzsch gar
    icht mehr eingehen. Das führt nur in die Irre. Was Ihre
    ersönlichen Attacken gegen mich angeht, sage ich mit
    erbert Wehner: Das ignoriere ich nicht einmal.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das merkt man!)


    Ich will abschließend, weil die Zeit davonläuft, noch
    inen anderen Punkt aufgreifen, der in den ganzen Aus-
    inandersetzungen eine Rolle spielt. Das ist das Thema
    er Abzocke oder des – so die ewigen Zwischenrufe von
    errn Koppelin – Abkassierens. Vielleicht könnten wir
    a auch zu dem Ergebnis kommen, dass das nicht mit
    em platten Vorwurf des Abkassierens abgetan werden
    ann. Die Belastungsquote der Bürgerinnen und Bür-
    er in der Bundesrepublik Deutschland im Zehnjahres-
    ergleich, bezogen auf dasselbe Einkommen, ist nach-
    eislich nicht gestiegen, sondern gesunken.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    ch lasse allen Abgeordneten des Deutschen Bundesta-
    es die einschlägige Finanzstatistik in die Fächer legen;
    ch habe sie hier in meinen Unterlagen.

    Das heißt, die verschiedenen Steuerreformschritte,
    nsbesondere unter der Vorgängerregierung, haben dazu
    eigetragen, dass sowohl bei den Singles, die übrigens in
    eutschland vergleichsweise schlechter gestellt sind als

    n vielen anderen europäischen Ländern, als auch bei
    en Verheirateten, die deutlich besser gestellt worden
    ind – die Familien auch über das Kindergeld –, zu be-
    bachten ist, dass es, gemessen am selben Einkommen –
    lso 25 000 Euro 1998, 25 000 Euro heute; das Gleiche
    ür 30 000 und 35 000 Euro –, keine Abzocke gegeben
    at. Vielmehr erfahren die Menschen spürbar, dass sie
    it dem Nominalzuwachs teilweise in eine Progression

    ineinkommen, wo der von mir zitierte Staubsauger-
    ffekt vieles herauszieht, und dass es andere Effekte,
    icht aus der Steuer- und Abgabenpolitik, gegeben hat,
    ie das Portemonnaie tatsächlich geschmälert haben. Ei-
    er der Oppositionsredner hatte natürlich völlig recht,
    ls er gesagt hat: Die Menschen sehen nicht genau hin,
    as bedingt ist durch kommunale Gebühren, Abgaben,
    ozialversicherungsbeiträge, Steuern, Tankstellen- und
    upermarktpreise, sondern sie sagen: Verfluchte Kiste,

    ch habe weniger im Portemonnaie als vorher!


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    as ist mir klar. Aber dann lassen Sie uns doch auch so
    rgumentieren, damit wir richtige Schlussfolgerungen
    araus ziehen können.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    In dem Zusammenhang macht es auch keinen Sinn, in
    einer Rede – ich weiß nicht, ob von Herrn Westerwelle
    oder von einem anderen Redner – zu sagen, das seien
    diverse Steuererhöhungen in der Zeit der Großen Ko-
    alition gewesen. Ich glaube, jemand hat die Zahl von
    19 Steuererhöhungen genannt. Das ist natürlich völliger
    Unsinn. Es hat die Mehrwertsteuererhöhung gegeben,
    gekoppelt daran die Erhöhung der Versicherungsteuer,
    und die dritte Steuererhöhung – mehr sind es nicht – ist
    die Erhöhung des Balkons für diejenigen, die 250 000 Euro
    als Single bzw. 500 000 Euro als Verheirateter verdie-
    nen; da ist die Steuer von 42 auf 45 Prozent hochgegan-
    gen. Jetzt können ja einmal alle aufstehen hier in diesem
    Saal, die als Single mehr als 250 000 Euro bzw. als Ver-
    heirateter mehr als 500 000 Euro verdienen. –


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Keiner steht auf. Dann frage ich Sie: Wo ist das Pro-
    blem?


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)


    Das muss doch einmal ein bisschen entdramatisiert wer-
    den, dieser Kram, der da in die Welt hineingejagt wird.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist Steuergeheimnis, Herr Minister!)


    – Wir wollen alle gerne da hin; allerdings soll da alles
    abkassiert werden. Das sind steuerliche Vorschläge. Das
    ist eigentlich aberwitzig.

    Frau Lötzsch, ein Argument sei mir noch im Zusam-
    menhang mit dem Satz: „Die Reichen zahlen keine
    Steuern“ gestattet: Dieser Herr L., der sich bei hellem
    Licht vor Feigheit vor dem Freund aus meinem Ministe-
    rium vom Acker gemacht hat – den Namen nehme ich
    gar nicht in den Mund –,


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)


    erklärt ja immer: Die Reichen in Deutschland zahlen
    keine Steuern. – 25 Prozent der Steuerzahler, also dieje-
    nigen mit einem Einkommen im oberen Bereich, zahlen
    über 80 Prozent der Steuern in Deutschland. Irgendwann
    muss es Ihnen doch einmal auffallen, dass es diese Sta-
    tistik gibt.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


    Ich merke, dass ich zu leidenschaftlich für ein gutes
    Schlusswort – jedenfalls für ein staatstragendes – bin:
    Sie werden mich bei der abschließenden Lesung wieder
    hier erleben.

    Herzlichen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)