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ID1617700300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/177 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18875 D 18877 C 18879 D 18881 A 18883 C 18885 A 18886 A 18887 D 18888 D 18891 A 18909 A 18910 D 18911 C 18912 C 18914 C 18915 A 18916 A Deutscher B Stenografisch 177. Sitz Berlin, Freitag, den 19 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D O J D J D O P D 18873 A 18873 B 18873 B undestag er Bericht ung . September 2008 t : Schlussrunde Haushaltsgesetz 2009 r. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18892 B 18893 D 18896 D 18898 B 18900 D 18901 A 18901 C 18904 A 18908 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 18873 (A) ) (B) ) 177. Sitz Berlin, Freitag, den 19 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 18915 (A) ) (B) ) Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 19.09.2008 Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 19.09.2008* Kipping, Katja DIE LINKE 19.09.2008 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 19.09.2008 Dr. Stadler, Max FDP 19.09.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 19.09.2008 Dr. Akgün, Lale SPD 19.09.2008 Beckmeyer, Uwe SPD 19.09.2008** Binder, Karin DIE LINKE 19.09.2008 Brüning, Monika CDU/CSU 19.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 19.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 19.09.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 19.09.2008 Dr. h.c. Erler, Gernot SPD 19.09.2008 Freitag, Dagmar SPD 19.09.2008 Gerster, Martin SPD 19.09.2008 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 Griefahn, Monika SPD 19.09.2008 Gruß, Miriam FDP 19.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 19.09.2008 Haustein, Heinz-Peter FDP 19.09.2008 Heilmann, Lutz DIE LINKE 19.09.2008 Heller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 19.09.2008 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 19.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 19.09.2008 Hoffmann (Wismar), Iris SPD 19.09.2008 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 K K K K L L L L L L M M M N O R R R S S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten noche, Monika DIE LINKE 19.09.2008 örper, Fritz Rudolf SPD 19.09.2008 otting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 ramer, Rolf SPD 19.09.2008 afontaine, Oskar DIE LINKE 19.09.2008 enke, Ina FDP 19.09.2008 eutert, Michael DIE LINKE 19.09.2008 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 19.09.2008 ink (Heilbronn), Michael FDP 19.09.2008** ips, Patricia CDU/CSU 19.09.2008 eierhofer, Horst FDP 19.09.2008 öller, Kornelia DIE LINKE 19.09.2008 üller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 19.09.2008 itzsche, Henry fraktionslos 19.09.2008 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 19.09.2008 aidel, Hans CDU/CSU 19.09.2008** ohde, Jörg FDP 19.09.2008 oth (Esslingen), Karin SPD 19.09.2008 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 19.09.2008 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 19.09.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 18916 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 846. Sitzung am 4. Juli 2008 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuregelung des Wohngeldrechts und zur Änderung des Sozialgesetzbuches – Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch – Verbesserung der Ausbil- dungschancen förderungsbedürftiger junger Menschen – Achtes Gesetz zur Änderung des Gemeinde- finanzreformgesetzes – Gesetz zur verbesserten Einbeziehung der selbstge- nutzten Wohnimmobilie in die geförderte Alters- vorsorge (Eigenheimrentengesetz – EigRentG) – Gesetz zur Änderung des Bevölkerungsstatistik- gesetzes – Gesetz zur Ergänzung der Bekämpfung der Geld- wäsche und der Terrorismusfinanzierung (Geldwä- schebekämpfungsergänzungsgesetz – GwBekErgG) – Gesetz zur Einführung der nachträglichen Siche- rungsverwahrung bei Verurteilungen nach Ju- gendstrafrecht – Gesetz zu den Protokollen vom 12. Februar 2004 zur Änderung des Übereinkommens vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zu- satzprotokolls vom 28. Januar 1964 und des Pro- – – – – – – – – – – – – ß r i r s u Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 Dr. Stinner, Rainer FDP 19.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2008 Veit, Rüdiger SPD 19.09.2008 Wegener, Hedi SPD 19.09.2008** Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 19.09.2008** Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 19.09.2008 Zeil, Martin FDP 19.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D tokolls vom 16. November 1982 und zur Ände- rung des Zusatzübereinkommens vom 31. Januar 1963 zum Pariser Übereinkommen vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zu- satzprotokolls vom 28. Januar 1964 und des Pro- tokolls vom 16. November 1982 (Gesetz zu den Pariser Atomhaftungs-Protokollen 2004) Gesetz zur Änderung haftungsrechtlicher Vor- schriften des Atomgesetzes und zur Änderung sonstiger Rechtsvorschriften Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energien-Wärme- gesetz – EEWärmeG) Gesetz zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopp- lung Gesetz zur Öffnung des Messwesens bei Strom und Gas für Wettbewerb Erstes Gesetz zur Änderung des Seelotsgesetzes Gesetz zu dem Abkommen vom 8. November 2007 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Saudi-Arabien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steu- ern vom Einkommen und vom Vermögen von Luftfahrtunternehmen und der Steuern von den Vergütungen ihrer Arbeitnehmer Gesetz zu dem Abkommen vom 24. September 2005 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate über die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich Gesetz zu dem Fakultativprotokoll vom 18. De- zember 2002 zum Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder er- niedrigende Behandlung oder Strafe Viertes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedin- gungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG) Gesetz zur Begrenzung der mit Finanzinvestitio- nen verbundenen Risiken (Risikobegrenzungsge- setz) Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Erneuer- baren Energien im Strombereich und zur Ände- rung damit zusammenhängender Vorschriften Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat teilt die Auffassung der Bundesregie- ung, dass die bewusste Aufteilung von Biogasanlagen n mehrere Einheiten zum Zwecke der Erlangung höhe- er Vergütungen dem Gesetzeszweck des EEG wider- pricht. Er verweist allerdings auf die Sorge vieler Investoren nd Betreiber bereits mehrere Jahre bestehender Biogas- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 18917 (A) ) (B) ) anlagen, der Anlagenbegriff des § 19 EEG n. F. verän- dere sich in einer Weise, die beträchtliche negative wirt- schaftliche Folgen nach sich zöge und den Erfolg der Investitionen im Nachhinein gefährde. Dies kann im In- teresse der entstandenen Arbeitsplätze und des Vertrau- ensschutzes für erfolgte Investitionen nicht gewollt sein. Der Bundesrat hatte in diesem Zusammenhang in seiner Stellungnahme vom 15. Februar 2008 (Bundesratsdruck- sache 10/08 – Beschluss –, Ziffer 27) explizit darum ge- beten, die neue Formulierung des Anlagenbegriffs gemäß § 19 Abs. 1 nicht auf Bestandsanlagen zu erstre- cken. Diesem Wunsch ist die Bundesregierung nicht nachgekommen. Die Bundesregierung hat zu der Problematik im Sach- standsbericht des Bundesumweltministeriums zu § 19 Abs. 1 bestätigt, dass alle bekannten Anlagen von § 19 Abs. 1 ab 2009 so eingestuft würden, wie es bereits nach geltendem Recht der Fall sei. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die Situation der Anlagen nach In- krafttreten des Gesetzes nochmals zu überprüfen und dem Bundesrat zu berichten. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zu Prüfbitten zur Änderung von Wahlrechts- vorschriften – Drucksachen 16/9253, 16/9517 Nr. 1.3 – Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 – Drucksachen 16/1246, 16/1476 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 23. bis 27. Januar 2006 in Straßburg – Drucksachen 16/1253, 16/1476 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 51. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 11. bis 15. November 2005 in Kopenha- gen, Dänemark – Drucksachen 16/1500, 16/1941 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- politik 2006/2007 – Drucksachen 16/7086, 16/7376 Nr. 2 – (C (D – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 25. bis 29. Juni 2007 in Straßburg – Drucksachen 16/8170, 16/8585 Nr. 1 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Evaluierungsbericht der Bundesregierung über die Er- fahrungen und Ergebnisse mit der Regulierung durch das Energiewirtschaftsgesetz – Drucksache 16/6532 – Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Evaluation der Ausnahmeregelungen von der Zuzah- lungspflicht – Drucksachen 16/8652, 16/8964 Nr. 2 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erfahrungsbericht 2007 zum Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG-Erfahrungsbericht 2007) – Drucksachen 16/7119, 16/7793 Nr. 1.1 – Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Un- terzeichnung und Ratifikation europäischer Abkom- men und Konventionen durch die Bundesrepublik Deutschland für den Zeitraum Juli 2005 bis Juni 2007 – Drucksachen 16/5375, 16/5682 Nr. 3 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Bemühungen zur Stärkung der gesetzgeberischen Befugnisse des Europäischen Parlaments 2006 – Drucksachen 16/5402, 16/5682 Nr. 4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bilanz der deutschen EU-Ratspräsidentschaft – Europa gelingt gemeinsam – Drucksachen 16/6042, 16/6369 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- mediterranen Parlamentarischen Versammlung Dritte Plenartagung vom 16. bis 18. März 2007 in Tunis – Drucksache 16/8490 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Bemühungen zur Stärkung der gesetzgeberischen Befugnisse des Europäischen Parlaments 2007 – Drucksachen 16/8607, 16/8814 Nr. 5 – 18918 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 177. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. September 2008 (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- mediterranen Parlamentarischen Versammlung Vierte Plenartagung am 26. und 27. März 2008 in Vouliagmeni (Athen), Griechenland – Drucksache 16/9183 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- mediterranen Parlamentarischen Versammlung Zweite Plenartagung am 26. und 27. März 2006 in Brüs- sel (Belgien) – Drucksache 16/9207 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Ratsdokument 13045/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.12 Ratsdokument 13046/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.13 Ratsdokument 13048/07 Drucksache 16/8983 Nr. A.11 Ratsdokument 7154/08 Drucksache 16/8983 Nr. A.12 Ratsdokument 7241/08 Drucksache 16/8983 Nr. A.13 Ratsdokument 7585/08 Drucksache 16/8983 Nr. A.14 Ratsdokument 7979/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.7 Ratsdokument 8049/08 Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/8983 Nr. A.2 Ratsdokument 7702/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.1 EuB-EP 1681; P6_TA-PROV(2008)0100 Drucksache 16/9169 Nr. A.2 Ratsdokument 8065/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.3 Ratsdokument 8167/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.4 Ratsdokument 8222/08 Drucksache 16/9169 Nr. A.5 Ratsdokument 8228/08 Finanzausschuss Drucksache 16/9394 Nr. A.3 Ratsdokument 8686/08 Haushaltsausschuss Drucksache 16/8815 Nr. A.11 Ratsdokument 7207/08 Drucksache 16/9394 Nr. A.4 Ratsdokument 8425/08 Drucksache 16/9538 Nr. A.5 Ratsdokument 8934/08 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/5681 Nr. 1.43 Ratsdokument 9860/07 Drucksache 16/6501 Nr. 1.1 EuB-EP 1540; P6_TA-PROV(2007)0326 Drucksache 16/6865 Nr. 1.10 Ratsdokument 13043/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.11 (D Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/8609 Nr. A.8 Ratsdokument 6295/08 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/8135 Nr. A.19 Ratsdokument 5089/08 Drucksache 16/8455 Nr. A.16 Ratsdokument 5862/08 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/8296 Nr. A.5 EuB-EP 1640; P6_TA-PROV(2008)0622 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/4258 Nr. 2.24 Ratsdokument 5261/07 Drucksache 16/4258 Nr. 2.43 Ratsdokument 5204/07 Drucksache 16/4258 Nr. 2.45 Ratsdokument 5214/07 Drucksache 16/4501 Nr. 2.27 Ratsdokument 5666/07 Drucksache 16/5505 Nr. 2.22 Ratsdokument 8754/07 Drucksache 16/7223 Nr. A.12 Ratsdokument 14238/07 Drucksache 16/7393 Nr. A.35 Ratsdokument 14523/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.2 EuB-EP 1595; P6_TA-PROV(2007)0472 Drucksache 16/7817 Nr. A.17 Ratsdokument 15694/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.18 Ratsdokument 15651/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.18 Ratsdokument 16780/07 91, 1 0, T 177. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nach drei

    ahren konjunkturellem Sonnenschein in Deutschland






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    muss die Bundesregierung jetzt im Abschwung ihre Fä-
    higkeiten als Krisenmanager beweisen. Es ist allerdings
    ein Irrglaube, zu meinen, man könnte die Wirtschaft
    steuern und Konjunkturschwankungen abschaffen. Das
    musste schon einmal eine Große Koalition erfahren.
    Seitdem sind antizyklische Maßnahmen zur Konjunktur-
    steuerung nur noch im Gespräch, wenn man Schulden
    machen will. Haushaltsüberschüsse aus guten Zeiten
    sind in den vergangenen 30 Jahren unrealistisches
    Wunschdenken geblieben; sie wurden nie erreicht.

    Worüber hier im Parlament zu reden ist, ist nicht die
    Tatsache, dass wir uns im Abschwung befinden. Das
    kommt in der Wirtschaft von Zeit zu Zeit vor; das kann
    man gar nicht vermeiden. Wir müssen über die Tatsache
    reden, dass die Bundesregierung nicht rechtzeitig für
    diesen Fall vorgesorgt und Maßnahmen ergriffen hat.


    (Beifall bei der FDP)


    Im Mittelstandsland Deutschland muss sich der Mit-
    telstand von der Bundesregierung verschaukelt vorkom-
    men.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Na, na!)


    Man hat fast das Gefühl, die schwarz-rote Regierung
    hätte ein systematisches Programm zur Schwächung des
    deutschen Mittelstands aufgelegt.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Schon kurz nach der letzten Bundestagswahl wurde das
    Immunsystem des Mittelstands durch die größte Steuer-
    erhöhung in der Geschichte der Republik geschwächt.
    Bei der drastischen Mehrwertsteuererhöhung darf man
    sich nicht wundern, wenn der private Konsum, der zwei
    Drittel der Nachfrageseite ausmacht, nicht anspringt,
    wenn die Menschen ihr Geld zusammenhalten und somit
    nicht durch mehr Nachfrage die Wirtschaft stützen.

    Die Sozialabgaben für Unternehmen und Arbeitneh-
    mer sind nicht – wie versprochen – dauerhaft unter
    40 Prozent gesunken. Der Zwangsgesundheitsfonds wird
    im kommenden Jahr eine Erhöhung der Krankenkassen-
    beiträge und zusätzliche Belastungen bringen. Die Büro-
    kratie ist in einem höchst bescheidenen und fast zu ver-
    nachlässigenden Maß abgebaut worden. Allein die
    Vorverlegung der Erhebung der Sozialversicherungsbei-
    träge auf den Monatsersten hat eine Zusatzbelastung von
    4 Milliarden Euro ausgelöst. Dagegen ist eine Entlastung
    von 60 Millionen Euro ein Witz.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig! – Zuruf von der CDU/CSU: Welche Gesundheitsleistung wollen Sie als FDP im Gesundheitswesen ausgrenzen?)


    4 Milliarden Euro draufzuknallen und 60 Millionen Euro
    zu geben, ist ein schlechtes Geschäft.


    (Beifall bei der FDP – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: 1,8 Milliarden Entlastung!)


    Die Bundesregierung hat der Wirtschaft die Schutz-
    jacke der Mittelstandsförderung dank der Ausflüge der
    KfW in die private Bankenwelt schon halb ausgezogen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Leider wahr!)


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    (C (D err Minister Glos, Sie haben versprochen, dass das RP-Fördervolumen auch nach der Übertragung auf die fW vollständig erhalten bleibt. (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Dazu hat er heute nichts gesagt!)


    önnen Sie diese Garantie heute vor diesem Parlament
    estätigen? – Diese Frage muss gestellt werden.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig! Das wurde bislang nicht beantwortet!)


    Mit den Platzhaltergeschäften bei Post, Telekom und
    ADS wurde die KfW von einer Förderbank zu einem
    ktienfonds. Mit dem IKB-Abenteuer wurde sie zu ei-
    em Hegdefonds, und in den vergangenen Tagen hatte
    an den Verdacht, dass sie zu einer Art Spielkasino
    urde.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das kann man wohl sagen! – Zuruf von der CDU: Das ist dummes Zeug!)


    er Mittelstand darf nicht die Zeche für die Aktivitäten
    es Staates im Banksektor zahlen müssen.


    (Beifall bei der FDP)


    Die angeblich aktive Rolle der Bundesregierung bei
    er Bewältigung der internationalen Finanzkrise sieht
    ehr bescheiden aus. Als die Finanzmärkte bei dem G-7-
    rühjahrstreffen der Finanzminister und des IWF im
    pril letzten Jahres international zu einem politischen
    hema wurden, war der Bundesfinanzminister auf Sa-

    ari. Es muss offensichtlich eine hohe Bedeutung gehabt
    aben, sich um die Angelegenheit zu kümmern, wenn
    an lieber auf Safari geht, statt beim IWF tätig zu sein.

    Meine Damen und Herren, es geht so weiter. Als Me-
    izin verordnet die Bundesregierung jetzt ausgerechnet
    ine mittelstandsfeindliche Vergaberechtsnovelle. Die
    ffentlichen Unternehmen werden bevorzugt, und pri-
    ate Handwerker werden aus dem Markt gedrängt. Der
    nergiepreis wird vom Staat künstlich hoch gehalten,
    dem durch die Kraft-Wärme-Kopplung und das Erneuer-

    are-Energien-Gesetz Subventionstatbestände fortgeführt
    erden. Da helfen auch keine Konjunkturprogramme in
    orm von Kühlschrank- oder Neuwagensubventionen.
    eue Ausgabenprogramme helfen überhaupt nicht wei-

    er, auch dann nicht, wenn sie im Kostüm des Klima-
    chutzes daherkommen.

    Fatal ist die ungeklärte Situation bei der Erbschaft-
    teuer.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig!)


    ie Erbschaftsteuer ist eine Riesenbelastung für Fami-
    ienunternehmen, für die mittelständische Wirtschaft.
    ier muss Klarheit sein; hier muss Entlastung stattfin-
    en. Am besten wäre es, die Erbschaftsteuer komplett
    bzuschaffen. Übertragen Sie wenigstens die Kompetenz
    uf die Bundesländer, sodass der föderale Wettbewerb
    iejenigen, die mutiger sind, nach vorne bringt! Die Mit-
    elständler müssen nicht nach Österreich oder in ein an-






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    deres Land gehen, sondern können in Deutschland blei-
    ben, wenn der Mittelstand durch die Abschaffung der
    Erbschaftsteuer gefördert wird.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Sie reden wie die CSU! Herr Brüderle hält hier CSU-Reden!)


    Die wachstumsfeindlichen Maßnahmen der Bundes-
    regierung – Steuererhöhung für den Mittelstand, Min-
    destlöhne, Gesundheitsreform, Antidiskriminierungsge-
    setz – haben weit mehr Belastungen für den Mittelstand
    gebracht, als die Förderprogramme an Entlastung brin-
    gen. Hier wäre der Bundeswirtschaftsminister als ord-
    nungspolitisches Gewissen gefordert, sich dem entge-
    genzustellen. Wenn er sagt, von Bayern zu lernen, heiße
    für die Bundesregierung, besser zu werden, dann soll er
    das auch umsetzen. Die Bayern haben die Steuerentlas-
    tung kurz vor der Wahl entdeckt. Das heißt, es sind nicht
    gerade Initiativworte des Wirtschaftsministers, endlich
    die Entlastung durchzuführen, damit Luft zum Investie-
    ren ist, Luft, voranzukommen, neue Arbeitsplätze zu
    schaffen und vorhandene zu halten.

    Ein Teil des Erfolgs der letzten drei Jahre war die
    Steuerreform von 2000, die damals dank des Vermitt-
    lungsausschusses und auch dank unserer Stimme aus
    Rheinland-Pfalz möglich gemacht wurde. Es dauert län-
    gere Zeit, bis die Wirkungen das Wirtschaftsgeschehen
    nachhaltig beeinflussen und ein Stück voranbringen kön-
    nen; deshalb wäre es überfällig, die Steuerreform auf
    den Weg zu bringen. Aber all das geschieht nicht. Wir
    beschäftigen uns mit Nebenpunkten. Es gibt tolle Erklä-
    rungen, aber die wahren Weichenstellungen erfolgen
    nicht.

    Was wir jetzt an den Finanzmärkten erleben, ist letztlich
    Teil eines Verfalls der ordnungspolitischen Verhaltenswei-
    sen und des klaren Kurses in der Wirtschaftspolitik. Wir
    erleben es bei der Konzentration in der Energiewirt-
    schaft. Da wird Monopoly gespielt, und wir wundern
    uns, wenn die Energiepreise nicht entsprechend reagie-
    ren und die Benzinpreise, selbst wenn die Rohölpreise
    sinken, trotzdem oben bleiben. Das hat etwas mit Markt-
    strukturen zu tun. Da sind Dinge nicht in Ordnung. Im
    Bankenbereich hat es damit zu tun, dass die Aufsicht
    nicht funktioniert, dass offensichtlich auch die Verwo-
    benheit des Staates mit Teilen des Bankensektors nicht
    funktioniert. Es ist doch bemerkenswert, dass die Lan-
    desbanken, die öffentlich-rechtlichen Banken, ganz vorn
    sind bei den Fehlentscheidungen,


    (Beifall bei der FDP)


    bei der Misswirtschaft und beim Aufkauf von miserablen
    amerikanischen Wertpapieren, den Subprime-Papieren.
    Da sind die Strukturen nicht in Ordnung.

    Unsere Debatte muss darüber geführt werden, wie wir
    die soziale Marktwirtschaft wieder zur Wirkung brin-
    gen und wie deren Prinzipien wieder Beachtung finden.
    Schon die Gründungsväter, Eucken und andere, haben
    darauf hingewiesen, dass es schiefgeht, wenn nicht zwei
    Dinge beachtet werden: Eine zu hohe Konzentration
    muss vermieden werden, denn sonst kann die Wirtschaft
    nicht funktionieren, und es muss vermieden werden,

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    (C (D ass der Staat – Eucken nannte es Punktualismus – zuunsten einzelner Unternehmen in das Marktgeschehen ingreift; Holzmann war der klassische Fall. Wir sind, wenn wir nicht eine Kurskorrektur im arktwirtschaftlichen Denken, eine Renaissance der so ialen Marktwirtschaft anpacken, voll dabei, diese Beürchtung der Gründungsväter der sozialen Marktwirtchaft Realität werden zu lassen. Wir stemmen uns agegen. Machen Sie mit! Noch gibt es eine Chance, den urs zu ändern. Das Wort erhält nun der Kollege Ludwig Stiegler für ie SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir befin en uns inmitten eines Prozesses, in dem wir unsere alte iskussion über Staat und Markt praktisch beobachten önnen. Wir Sozialdemokraten haben seit dem Godeserger Programm den Grundsatz: So viel Markt wie öglich, so viel Staat wie nötig. Jetzt sehen wir, gerade n den Diskussionen der letzten Jahrzehnte, dass alle iejenigen, die den Staat aus der Regulierung vertreiben ollten, heute vor den Scherben ihrer Politik stehen. lle Liberalen, innerhalb und außerhalb der FDP, haben egen die Regulierung durch den Staat gekämpft. Heute ind sie diejenigen, die die Trauermärsche anführen. (Beifall bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das stimmt doch gar nicht! Das ist doch gar nicht zutreffend!)


    (Beifall bei der FDP)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ludwig Stiegler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    o schnell kann man nicht vom Sünder zum Proselyten
    erden in diesem Bereich.

    All die stolzen Banker – erinnern Sie sich an die
    ictory-Zeichen – haben sich als die wahren Wertschöp-

    er dieses Jahrhunderts dargestellt.


    (Jan Mücke [FDP]: Wem gehört denn die KfW? – Ulrike Flach [FDP]: Die sind doch gar nicht betroffen, Herr Stiegler!)


    ie haben sich als diejenigen gezeigt, auf die man hören
    uss. Der Staat sollte möglichst weit weg bleiben. Wenn

    eute der Staat und die Zentralbanken nicht wären, dann
    ären all diese wertvollen und erfolgreichen Typen weg.
    ann wäre alles verbrannt. Die Finanzmärkte würden

    ich selber kannibalisieren. Jetzt ist der Staat der Lender
    f Last Resort. Wir sagen diesen Typen: Ihr habt einmal
    o gewirtschaftet, wie ihr wolltet. Nie wieder! Wir wer-
    en euch auf die Finger schauen.


    (Beifall bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Verstaatlichung!)


    Da kommen Sie schon wieder mit dem Zuruf „Ver-
    taatlichung!“. – Das sind die Leute, die sagen: Der Staat
    ollte fernbleiben, wenn es darum geht, den Alltag zu re-
    ulieren. – Kaum aber sind Milliarden verbrannt, kaum
    ind Millionen Schicksale davon berührt – zum Beispiel






    (A) )



    (B) )


    Ludwig Stiegler
    im Rahmen der Altersvorsorge –, dann schreit man nach
    des Staates Hilfe und sagt dann, wenn er geholfen hat:
    Nun geh wieder; nun wollen wir wieder alleine Beute
    machen.

    Wenn die Weltwirtschaft etwas daraus gelernt hat,
    dann müssen jetzt all die guten Vorsätze, die die Bank
    für Internationalen Zahlungsausgleich formuliert hat,
    auch umgesetzt werden. Noch im April hatte man diese
    guten Vorsätze, und die G 7 hat entsprechende Fristen
    gesetzt. Je näher es zur Umsetzung kommt, desto zöger-
    licher wird man. Wenn man sieht, wie es in Amerika auf
    den Finanzmärkten zugeht – wie in einem Westernfilm –,
    weiß man, dass die Welt dafür sorgen muss, dass auf den
    Finanzmärkten Recht und Ordnung herrschen und nicht
    der Wilde Westen.


    (Beifall bei der SPD)


    Seit 1998 haben sich alle sozialdemokratischen
    Finanzminister weltweit bemüht,


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Mit der IKB! – Ulrike Flach [FDP]: Vor allem haben sie Schulden gemacht!)


    ohne Unterstützung durch die Liberalen, ohne Unterstüt-
    zung durch andere, zum Beispiel durch sogenannte Wis-
    senschaftler. Was haben die uns in Frankfurt alles er-
    zählt! Sie haben gesagt, dass man die Märkte sich selber
    überlassen muss. Was haben die uns alles aufgeschrie-
    ben! Dies alles ist belegt und dokumentiert.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ein bisschen mehr Selbstkritik, Herr Stiegler, wäre schon gut!)


    Daran werden wir uns deutlich erinnern. Wir bzw. die
    Menschen haben hinterher die Folgen zu tragen. Also
    werden wir diesen Wilden Westen nie mehr zulassen
    können und unseren Beitrag leisten müssen. Ich hoffe,
    dass die Staaten auf der IMF-Konferenz im Oktober et-
    was tun.

    Auch die arroganten Engländer spüren, was sie ange-
    richtet haben. Man muss sehen, wie stolz sie vor drei
    Jahren argumentiert haben und wie kleinlaut sie jetzt da-
    herkommen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Labour!)


    Man sollte sich einmal die ganzen Reden ansehen, in
    denen wir Deutsche belächelt wurden und der deutsche
    Finanzminister als Dorfdepp in der Finanzwirtschaft dar-
    gestellt wurde. All diese tollen Typen haben jetzt den Sa-
    lat. Jetzt werden wir wieder Ordnung schaffen. Wir hof-
    fen, dass wir genügend Unterstützung haben. Es gibt zu
    viele, die dafür bitter gezahlt haben.


    (Beifall bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Der arme Tony Blair! Der muss ja gegen Sie verteidigt werden, Herr Stiegler!)


    – Da sieht man einmal, wie objektiv wir sind. Wir sehen,
    dass selbst ein Blair Blödsinn machen kann und dass wir
    hinterher dafür büßen müssen. Da haben wir keine Hem-
    mungen.


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    (C (D (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das glaube ich Ihnen unbesehen, dass Sie keine Hemmungen haben, Herr Stiegler!)


    Gerade ein Herr Kampeter, der immer mit den Jägern
    ejagt hat und jetzt mit den Hasen flüchten will,


    (Beifall bei der SPD – Heiterkeit bei der CDU/ CSU und der FDP)


    st der Letzte, der uns Belehrungen erteilen kann. Aber
    n aller koalitionären pflichtschuldigsten Liebe werden
    ir das miteinander ertragen.

    Meine Damen und Herren, unsere Hauptaufgabe ist es
    etzt, die Realwirtschaft von diesen Ereignissen abzu-
    oppeln. Das hat uns am meisten zu beschäftigen. Viele
    aben die Konjunkturausblicke bisher immer aus dem
    ückspiegel bezogen und gesagt: Na ja, so weit ist es
    anz gut gelaufen, das Wachstum ist gekommen. Nun
    üssen wir aber miteinander zur Kenntnis nehmen, dass

    uf der vor uns liegenden Wegstrecke mancher Baum
    mgefallen und manche Straße nicht mehr passierbar ist.
    as ist etwas, was uns nicht ruhig lassen kann. Gefragt

    st aber nicht Laisser-faire, wie die Liberalen sagen, das
    ird der Vater im Himmel schon richten. Wir haben eine
    erantwortung für die kommende Entwicklung.

    Wenn wir sehen – ich nenne nur eine Branche –, dass
    ie Bauwirtschaft bezogen auf das Jahr 2000 im Bereich
    es Wohnungsbaus schon heute einen Index-Wert von
    nter 50 hat, dann ist klar, dass Handlungsbedarf besteht.
    ir haben aber auch Handlungsmöglichkeiten. Wir ha-

    en die Chance, die Bruttowertschöpfung zu steigern.
    it bescheidenen Einsätzen können wir etwas tun, dass

    ie Konjunktur in den Wirtschaftsbereichen, in denen sie
    uf die Binnennachfrage angewiesen ist, nicht ab-
    chmiert. Wir können wenig tun, was die internationalen
    erflechtungen betrifft. Im Bereich der Binnenwirtschaft
    önnen wir aber eine ganze Menge tun.

    Wir sind die Erfinder des Programms zur energe-
    ischen Gebäudesanierung. Wir wollen unsere öffentli-
    hen, privaten und gewerblichen Gebäude bis zum
    ahr 2020 auf einen energetischen Standard bringen, der
    er Situation auf den Weltenergiemärkten und den Not-
    endigkeiten des Klimaschutzes angemessen ist. Da-
    urch entstehen Wachstum, Beschäftigung und Wert-
    chöpfung. Darum sollten wir beim Haushalt die
    otwendigen Entscheidungen treffen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben schon Erfolge vorzuweisen. Ich möchte
    en Finanzminister ausdrücklich dafür loben, dass er die
    ittel für dieses Programm im Sommer binnen 14 Ta-

    en um 500 Millionen Euro aufgestockt hat, damit die-
    es Programm keinen Fadenriss bekommt. Es hat sich
    ezeigt, dass die Nachfrage größer ist, als man bisher ge-
    acht hat. Ich bin nicht dafür, dass man dieses Programm
    xplosionsartig aufwachsen lässt, sondern dafür, Gesprä-
    he mit den beteiligten Kreisen zu führen und das Pro-
    ramm auf einen Wachstumspfad zu setzen, der sich
    icht auf die Preise auswirkt.

    Hinzu kommt der ganze Bereich des Stadtumbaus,
    er in das Ressort von Wolfgang Tiefensee fällt. Der






    (A) )



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    Ludwig Stiegler
    Stadtumbau erzeugt flächendeckend eine Nachfrage bei
    Handwerk und Gewerbe und bringt gleichzeitig eine
    nachhaltige Wertschöpfung mit sich. Wir haben hier die
    Chance, mit einem überschaubaren öffentlichen Einsatz
    eine hohe private Investition auszulösen. Wir haben in
    Deutschland nach wie vor weit mehr Ersparnisse als In-
    vestitionen. Wenn es uns gelingt, einen Teil dieser Er-
    sparnisse in Investitionen umzulenken, dann erreichen
    wir unser Wachstumsziel, ohne das Konsolidierungsziel
    zu schädigen. Herr Kampeter, man kann sich aus dem
    Elend nicht heraussparen; das haben wir gelernt. Diese
    Große Koalition hat 2005 gezeigt, dass wir aus dem
    Elend herauswachsen können, und wir sind herausge-
    wachsen. Darauf sind Sie neidisch. Sie haben uns die
    Kohl’sche Katastrophe hinterlassen. Sie sollten ganz
    kleinlaut sein, was den Haushalt und die Finanzen be-
    trifft.


    (Beifall bei der SPD)


    Konsolidieren und wachsen, das ist das Entschei-
    dende.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das war einmal ein richtiger Satz!)


    Hinzu kommt: Wir brauchen ordentliche Löhne, damit
    sich Arbeitnehmereinkommen in Kaufkraft verwan-
    deln. Wir haben zur Kenntnis zu nehmen, dass wir zwar
    über 1 Millionen Beschäftigte mehr haben, das Einkom-
    men der Arbeitnehmer, gemessen am gesamten Volks-
    einkommen, aber nicht sonderlich gewachsen ist, weil
    das untere Drittel der Einkommen besondere Probleme
    hat. Wir haben Gott sei Dank starke Gewerkschaften. Im
    Exportbereich und im Maschinenbau kann ein fairer An-
    teil durchgesetzt werden. Wir haben aber auch viele Be-
    reiche, die schlecht organisiert sind und in denen nicht
    angemessen gezahlt wird. Wir sind dafür, dass wir in
    diesem Jahr zumindest den tariflichen Mindestlohn in
    Kraft setzen; denn es gibt nur dann mehr netto, wenn wir
    auch mehr brutto haben. Im unteren Bereich hilft eine
    Steuersenkung nichts. Da helfen nur höhere Löhne und
    Gehälter. Da helfen nur faire relative Preise. Mir kann
    keiner erklären, dass derjenige, der eine Anlage sauber
    hält, weniger produktiv ist als derjenige, der etwas erfin-
    det oder produziert. Denn wenn die Anlage nicht sauber
    wäre, wäre die Kreativität des anderen bald beim Teufel.
    Man muss also Haupt und Glieder zusammen sehen.
    Deshalb müssen wir für die unteren Einkommen ge-
    meinsam eine Besserstellung erreichen. Dann haben wir
    wieder Massenkaufkraft und der Konsum trägt zu
    Wachstum und Beschäftigung bei.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Bundeswirtschaftsminister hat wieder seine
    Atomarie gesungen.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Da müssen Sie Tinnitus haben!)


    Ich kann nur sagen: Jetzt endlich sind auch die Energie-
    versorgungsunternehmen bereit, in erneuerbare und al-
    ternative Energien zu investieren. Wer davon den
    Druck nimmt, versündigt sich an der Zukunft. Jemand,
    der wie Bayern den Mist nur produziert und sagt, die

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    (C (D iedersachsen sollen ihn nehmen, pflegt keine gute achbarschaft. Man kann nicht sagen: Die einen sind um Putzen da und die anderen zum Protzen. Das weren wir Michael Glos nicht durchgehen lassen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie haben gesehen: Sein Papier zur Energiepolitik war
    ichts anderes als ein Wrapper, eine Tüte, um seine
    tomgeschichten durchzusetzen.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das nehmen Sie sofort zurück!)


    ehr fällt ihm nicht ein, obwohl es gerade Herr Glos
    ar, der ein virtuelles Netz gestartet hat, in dem alle
    öglichkeiten der erneuerbaren Energien sogar grund-

    astfähig werden. Michael Glos weiß das also; zumindest
    enn er seine Sprechzettel liest, müsste er es wissen und
    ürfte nicht wider besseres Wissen handeln. Deshalb
    ird in diesem Bereich nichts gehen.


    (Beifall bei der SPD)


    Meine Damen und Herren, wir stehen in der Weltwirt-
    chaft und in der europäischen Wirtschaft vor ernsten
    erausforderungen. Ich denke, wir müssen alles tun, um
    iesen Finanzmarktkapitalismus zu bändigen und diese
    asinomentalität zu brechen. Das Wichtigste ist, dass
    ir gleichzeitig die Realwirtschaft vor den Schäden aus
    er Finanzindustrie bewahren. Das ist in Deutschland
    och leichter als in anderen Ländern. Diese Chance soll-
    en wir nutzen, damit wir durchkommen. Aber wir soll-
    en uns auch vornehmen, nie mehr wieder solche Zu-
    tände zuzulassen, die zu dem geführt haben, was wir
    eute zu beklagen haben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)