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ID1617612300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/176 Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . Renate Schmidt (Nürnberg) (SPD) . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18761 B 18764 B 18765 B 18767 A 18768 A 18769 A 18770 A 18771 B 18772 A 18772 D 18781 C 18782 C 18784 C 18785 C 18786 A 18786 B 18787 B 18788 C 18788 C 18789 A 18790 B Deutscher B Stenografisch 176. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales S A D D 18799 C 18761 A 18761 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18773 D undestag er Bericht ung 18. September 2008 t : tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18774 D 18775 B 18776 B 18777 C 18778 D 18779 B 18781 A Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 18791 C 18792 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. September 2008 Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 7. Dezember 2004 zwischen der Regie- rung der Bundesrepublik Deutschland und dem Schweizerischen Bundesrat zum Vertrag vom 23. November 1964 über die Einbeziehung der Gemeinde Büsingen am Hochrhein in das schwei- zerische Zollgebiet über die Erhebung und die Ausrichtung eines Anteils der von der Schweiz in ihrem Staatsgebiet und im Gebiet der Gemeinde Büsingen am Hochrhein erhobenen leistungsab- hängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA- Abkommen Büsingen) (Drucksachen 16/9041, 16/9762) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. September 2008 18869 (A) (C) (B) (D) Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Berichtigungen 175. Sitzung, Seite 18714 (D), erster Absatz: Der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Noch kann die Bun- deswehr pro Jahrgang auf 460 000 Männer zurückgrei- fen.“ 175. Sitzung, Seite 18715 (D), erster Absatz: Der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Eine letzte Bemer- kung dazu: Aufgrund der vielen zivilen Opfer, die es in Afghanistan gegeben hat – übrigens wurden 800 Zivilis- ten von Terroristen umgebracht –, werden wir nie einfach zur Tagesordnung übergehen können.“ Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. September 2008 18871 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuld bgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 18.09.2008 Beckmeyer, Uwe SPD 18.09.2008** Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 18.09.2008 (Heilbronn), chael FDP 18.09.2008** ch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.09.2008 rdnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 18.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 18.09.2008 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.09.2008 Gerster, Martin SPD 18.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 18.09.2008 Haustein, Heinz-Peter FDP 18.09.2008 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.09.2008 Hinsken, Ernst CDU/CSU 18.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 18.09.2008 Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 18.09.2008* Kipping, Katja DIE LINKE 18.09.2008 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.09.2008 Lenke, Ina FDP 18.09.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 18.09.2008 R R R S S W W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE aidel, Hans CDU/CSU 18.09.2008** amelow, Bodo DIE LINKE 18.09.2008 ohde, Jörg FDP 18.09.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.09.2008 tokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.09.2008 egener, Hedi SPD 18.09.2008** eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 18.09.2008** ellmann, Karl- Georg CDU/CSU 18.09.2008** r. Westerwelle, Guido FDP 18.09.2008 eil, Martin FDP 18.09.2008 igten A Link Mi Mais Abgeo 176. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. September 2008 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sylvia Kotting-Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen

    nd Kollegen! Der Hit zum Umwelthaushalt heißt:
    00 Millionen Euro mehr für den Klimaschutz. Wie vie-
    es, das man von der Regierung zum Klimaschutz hört,
    lingt das gut. Aber was nützen diese 600 Millionen
    uro, wenn es nicht die richtige Begleitmusik zum Hit
    ibt, also die richtige Politik? Da herrscht statt Harmonie
    ie reine Dissonanz. Diese 600 Millionen Euro für den
    limaschutz sind eingebettet in eine Politik von ab-

    chreibungsfähigen Dienstwagen, die gerne auch mit ei-
    em CO2-Ausstoß von 360 Gramm pro Kilometer über
    utobahnen ohne Tempolimit brettern dürfen, in eine
    iospritstrategie, die die Urwaldrodung direkt anheizt,
    nd in Ihre Kohlepolitik, Herr Umweltminister. Was
    ollen Sie allein gegen diese von Ihrer falschen Politik
    roduzierten Emissionen mit 600 Millionen Euro anfan-
    en? Diese 600 Millionen Euro haben Ähnlichkeit mit
    hrer Patenschaft für Knut


    (Jörg Tauss [SPD]: Nichts gegen Knut!)


    nichts gegen Knut –, den Bildern der Kanzlerin vor
    en Eisbergen und mit den Reden auf der COP 9, die
    uch 2009 mit Kürzungen in Höhe von fast 3 Millionen
    uro beim Naturschutz bezahlt wird. Das ist mehr PR als

    eeller Klimaschutz. Wir brauchen aber reellen Klima-
    chutz mit hohem Wirkungsgrad.


    (Ulrich Kelber [SPD]: UN-Konferenz ist PR?)







    (A) )



    (B) )


    Sylvia Kotting-Uhl
    – Sie können eine Zwischenfrage stellen, Herr Kelber.
    Meine Redezeit ist zu kurz.

    Dafür müssten Sie als Erstes im Kabinett den
    Lobbyisten der Automobil- und Energiekonzerne die
    Tür weisen. Als Zweites müssten Sie lernen, Ihr Ressort
    gegen die Interessen, auch die Wahlkampfinteressen, Ih-
    rer Kabinettskollegen zu verteidigen. Was Sie sich beim
    Abstimmungsprozess zum Umweltgesetzbuch von den
    bayerischen Kollegen Seehofer und Glos haben bieten
    lassen, spottet der Beschreibung. Das als größtes um-
    weltpolitisches Vorhaben dieser Legislatur angekündigte
    Werk glänzt nun damit, die Eingriffsregel, das zentrale
    Element des Naturschutzes, im Einvernehmen mit dem
    Landwirtschaftsminister und dem Verkehrsminister fest-
    legen zu wollen. Das sind bekanntermaßen oberste Na-
    turschützer. Das Begehr, Naturverlust durch Geld aus-
    gleichen zu lassen, ist bei ihnen gut aufgehoben. Aber
    hier geht es leider nicht um Einnahmen, sondern – ganz
    im Gegenteil – um immense zukünftige Kosten durch
    den dadurch weiter angeheizten Natur- und Biodiversi-
    tätsverlust.

    Auch das Buch „Erneuerbare Energien“ haben Sie
    sich von Ihren Kollegen aus dem UGB schmeißen las-
    sen. Dieser Entwurf eines UGB in Zeiten des Klimawan-
    dels enthält nun außer dem von der EU vorgegebenen
    Emissionshandel nichts zum Klimaschutz, nichts zu den
    Wirkungsgraden fossiler Kraftwerke, nichts zur Res-
    sourcenschonung und nichts zum Anbau von Biomasse.
    Das ist kein Umweltgesetzbuch. Das ist eine Umge-
    hungsstraße, um den Klima- und Naturschutz.

    Auch die Umweltbrisanz bergbaulicher Vorhaben
    wird im UGB-Entwurf ignoriert. Die Asse ist vermutlich
    nur das hässlichste Beispiel für diese Brisanz. Die grüne
    Opposition konnte Sie – so sind nun einmal die parla-
    mentarischen Gepflogenheiten – nicht dazu bringen, das
    Atommüllendlager Asse unter Atomrecht zu stellen. Die
    Macht des Faktischen und die nicht mehr zu überse-
    hende – vorsichtig ausgedrückt – Inkompetenz der Be-
    treiber haben Sie jetzt dazu gebracht. Ich gratuliere Ih-
    nen, zwar nicht zu einem Vergnügen – das weiß ich –,
    aber zu einer überfälligen richtigen Entscheidung.


    (Jörg Tauss [SPD]: Letzte Woche wolltet ihr die inkompetenten Menschen noch anhören! Sehr merkwürdig!)


    Diese Entscheidung wird Geld kosten. Ergibt der Op-
    tionenvergleich, den das BfS durchführt, dass der Atom-
    müll teilweise oder gar vollständig zurückgeholt werden
    muss, dann reichen die dafür in den Entwurf des
    Haushalts 2009 eingestellten 89,7 Millionen Euro nicht
    aus. Auch die Asse-Gesamtkosten in Höhe von ge-
    schätzten 536 Millionen Euro werden sich eher in der
    Größenordnung von Milliardenbeträgen bewegen.

    Angesichts des immer eindringlicheren Verdachts,
    dass die Asse von den EVU über den Umweg über das
    Forschungszentrum Karlsruhe zur billigen Entsorgung
    genutzt wurde, stellt sich wirklich die Frage, ob die Sa-
    nierung des Skandalfalles Asse allein eine öffentliche
    Aufgabe ist.

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    (C (D Angesichts der ständig steigenden Kosten für die tommüllentsorgung auf dem Rücken der Steuerzahler diese Kosten stiegen von 77 Millionen Euro im Haushalt 007 auf 300 Millionen Euro im Haushalt für 2009 –, rate ch Ihnen, Herr Minister: Schaffen Sie im Hinblick auf ie Asse eine rechtliche Grundlage zur Beteiligung der etreiber. Das wäre sicherlich auch ganz im Sinne von rau Flach, nicht wahr? Vielen Dank. Jetzt spricht der Kollege Dr. Georg Nüßlein für die DU/CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Ich arf am Ende dieser Debatte feststellen, dass in keinem nderen Bereich so viel Wirtschaftspolitik gemacht wird ie im Umweltbereich. ieser Verantwortung wollen und müssen wir gerecht erden. Ich möchte zunächst das Thema Umweltgesetzbuch ufgreifen, das bereits mehrfach angesprochen wurde. rau Bulling-Schröter und Frau Kotting-Uhl, es geht daum, dass wir Transparenz schaffen und Bürokratie abauen wollen. Die singulären Interessen irgendeines Naurschutzverbandes spielen keine Rolle. Es geht darum, ie Umweltgesetze übersichtlich zusammenzufassen, icht darum, bei dieser Gelegenheit die Standards zu eröhen. (Beifall bei der CDU/CSU – Sylvia KottingUhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man darf sie aber auch nicht senken!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Gleichzeitig sage ich aber auch: Zur Beratung eines
    esetzeswerkes, das einen Umfang von 1 200 Seiten
    at, braucht man natürlich Zeit. Einen solchen Gesetz-
    ntwurf kann man nicht im Husch-husch-Verfahren
    urch das Parlament jagen. Wir müssen uns genau über-
    egen, was wir wo regeln und wie wir die Regelungen so
    estalten, dass diejenigen, die betroffen sind und sich da-
    on zum Beispiel einfachere Genehmigungsverfahren
    ersprechen, letztlich mit Fug und Recht sagen können:
    n dieser Stelle hat die Politik etwas erreicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Damit möchte ich ein ausdrückliches Lob gegenüber
    em Bundesumweltminister aussprechen, der heute
    eutlich gemacht hat, wie eng die Verknüpfung von
    kologie und Ökonomie sein muss und dass wir im Hin-
    lick auf Ökologie und Umweltschutz nur dann etwas
    rreichen, wenn wir auch ökonomisch vorankommen;
    as sage ich insbesondere Ihnen, Frau Bulling-Schröter.
    hr Versuch, hier bayerischen Landtagswahlkampf zu
    achen, ist gründlich verunglückt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Georg Nüßlein

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir sind stolz darauf, dass sich in Bayern etwas be-
    wegt, dass sich im Verkehrsbereich etwas tut, dass die
    Wirtschaft wächst und dass wir in vielen Bereichen die
    Technologieführerschaft haben;


    (Lachen bei der LINKEN)


    darüber freuen wir uns. Die CSU hat über viele Jahr-
    zehnte hinweg den Grundstein dafür gelegt, dass Bayern
    unter allen Bundesländern ganz vorn dabei ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Michael Leutert [DIE LINKE]: Da müssen Sie ja selber lachen!)


    Wir haben auch dafür gesorgt, dass der Umweltschutz
    heute eine große Bedeutung hat. Denn den Leuten in
    Bayern, die nicht arbeitslos sind, ist es ein Anliegen,
    Umweltschutz zu betreiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Es ist schon erstaunlich, was man manchmal erzählen muss, wenn Wahlkampf ist!)


    Andere, die keinen Job haben und keinen bekommen,
    wenn Leute wie Sie Politik machen, haben natürlich an-
    dere Sorgen und Nöte. Diese versuchen Sie zu verführen
    mit Sprüchen über Sozialtarife und darüber, was Sie ih-
    nen alles Gutes tun wollen, was Sie ihnen alles schenken
    wollen. Sorgen Sie mit einer sinnvollen Wirtschaftspoli-
    tik dafür, dass sie in Lohn und Brot kommen, dass sie
    nicht auf Hartz IV angewiesen sind. Dann muss man
    nicht derartige Klimmzüge machen, sondern jeder kann
    sich letztendlich selbst finanzieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sylvia KottingUhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer macht denn jetzt Wahlkampf?)


    Das haben wir in Bayern erreicht. Das ist ein großes
    Verdienst der Menschen, der Unternehmer und der Ar-
    beitnehmer, aber auch ein Verdienst der CSU. Ich hoffe,
    dass Sie das an dieser Stelle zur Kenntnis nehmen.

    Natürlich ist die Verknüpfung von Klimaschutz- und
    Energiepolitik wichtig. Ich sage auch deutlich: Wir ha-
    ben in das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das wir meines
    Erachtens in der Großen Koalition gut novelliert haben,
    hineingeschrieben, dass wir den Anteil der erneuerbaren
    Energien bis zum Jahr 2020 auf mindestens 30 Prozent
    ausbauen wollen. Das war wichtig und richtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Beiträge dazu haben wir geleistet. Man muss sich
    aber auch die Frage stellen, woher die restlichen
    70 Prozent kommen. Wir wollen keine Denkverbote,
    weder für Herrn Fischer noch für Herrn Clement.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Noch für Herrn Töpfer!)



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    (C (D Noch für Herrn Töpfer. Wir wollen offen darüber disutieren und nicht die Antwort auf die Frage schuldig leiben, wie wir diese 70 Prozent wirtschaftlich sinnvoll nd ökologisch vertretbar und wie wir sie vor allen Dinen in diesem Land produzieren wollen. Das ist ganz ichtig. Man kann nicht einfach mir nichts, dir nichts ast 50 Prozent der Grundlast herausschneiden wollen nd so tun, als seien die Kernkraftwerke in diesem Land icht notwendig. (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Den Müll holen Sie in Ihren Vorgarten! – Gegenruf des Abg. Ulrich Kelber [SPD]: Nein, da darf das nicht hin! Das ist ein bayerischer Vorgarten!)


    Als der Umweltminister die Themen Ökologie und
    konomie angesprochen hat, hat er sich aus meiner Sicht
    so hoffe ich es – insbesondere auf den Emissionshan-
    el bezogen, dessen Ausgestaltung noch bevorsteht. Was
    assiert hier?

    Die Franzosen lehnen sich momentan zurück und sa-
    en, dass sie einen 80-prozentigen Anteil der Kernener-
    ie haben. Ihr Anteil ist erfüllt. Das kann doch nicht die
    ahrheit sein.

    Wir müssen auf der einen Seite den deutschen Aus-
    tieg aus der Kernenergie überdenken und auf der ande-
    en Seite den Emissionshandel so ausgestalten, dass
    nergieintensive Unternehmen nicht einfach aus dem
    and getrieben werden. Ich bin der festen Überzeugung,
    ass der Emissionshandel nur dann zu einem kosten-
    ünstigen Klimaschutz führt, wenn der Wettbewerb auf
    em Energiemarkt tatsächlich funktioniert. Auf dem
    nergiemarkt herrscht jedoch nach wie vor ein Oligopol,
    as die Preise so durchsetzt, wie es dies möchte.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Deswegen müssen die Kraftwerke länger laufen? Was ist das für eine Logik?)


    Herr Kelber, das eine sind Produktionskapazitäten, und
    as andere betrifft die Frage, wie wir den Wettbewerb
    estalten. Vorhin hat sogar Frau Bulling-Schröter einge-
    äumt, dass es sich hierbei um eine kostengünstige Ener-
    ie handelt.


    (Jörg Tauss [SPD]: Was?)


    s kann doch nicht sein, dass es keine Preiswirkungen
    ach sich zieht, wenn man einen Zweig herausschneidet
    nd durch teurere Kernkraftwerke ersetzt. Das glauben
    ie doch selbst nicht. Das wissen Sie doch ganz genau.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Ich verstehe nur, dass Sie die Kraftwerke länger laufen lassen wollen!)


    Zurück zum Thema Emissionshandel. Solange wir die
    roblematik der Oligopolsituation haben, so lange be-
    teht das Risiko, dass das, was durch den Emissionshan-
    el geschieht, am Ende nur eingepreist wird und zu hö-
    eren Strompreisen führt, was angesichts einer niedrigen
    reiselastizität der Nachfrage das Ganze letztlich nur
    och teurer macht.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Georg Nüßlein
    Entscheidend ist, dass wir eine Verknüpfung zur Öko-
    steuer sehen, die heute auch schon mehrfach angespro-
    chen worden ist. Wir werden doch am Schluss nicht eine
    Energiepolitik machen wollen, bei der wichtig ist, dass
    jede Kilowattstunde teuer ist, sodass die Leute entspre-
    chend weniger verbrauchen. Das kann doch nicht unser
    Ziel sein. Das ist im Hinblick auf die Verbraucherinnen
    und Verbraucher unsozial und im Hinblick auf die Unter-
    nehmen gefährlich; denn wir beschädigen am Ende den
    Standort Deutschland. Das darf nicht sein.

    Einiges, was vonseiten der EU in unsere Richtung
    lanciert wird, erweckt bei mir den Eindruck, als ziele es
    darauf ab, den Standort Deutschland etwas einzuengen
    und einzuschränken. Ich erinnere an das, was der Um-
    weltminister im Zusammenhang mit den Flottenzielen
    für unsere Automobilindustrie angesprochen hat. Ent-
    scheidend ist, sorgfältig mit dem Thema umzugehen und
    dafür Sorge zu tragen, dass am Standort Deutschland die
    Premiummodelle der Welt produziert werden, dass wir
    letztlich im Bereich der Automobilindustrie vorankom-
    men.