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ID1617514900

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Thilo Hoppe


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
      üsste ich meinen Kommentar zum vorgelegten Haus-

      altsentwurf in einem Slogan zusammenfassen, dann
      ürde ich sagen: Gut, aber nicht gut genug. Wir erken-
      en an und begrüßen ausdrücklich, dass die entwick-
      ungsrelevanten Mittel um 800 Millionen Euro steigen
      erden. Doch es gilt: Versprochen ist versprochen, und
      ersprechen muss man halten.


      (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Ach!)


      Ja, natürlich. Das ist klar.

      Das, was die Bundesregierung auf vielen Konferen-
      en versprochen hat, zum Schluss die Kanzlerin sehr
      edienwirksam in Heiligendamm, würde bedeuten, die
      ittel Jahr um Jahr um 1 Milliarde Euro zu steigern.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wir nehmen Sie da beim Wort und werden im Haus-
      altsverfahren Anträge einbringen, die die Kluft zwi-
      chen dem Versprochenen und dem tatsächlich Eingehal-
      enen zumindest etwas kleiner machen. Denn wenn wir
      o weitermachen wie bisher, dann wird die Lücke immer
      rößer. Die Europäische Kommission hat genau ausge-
      echnet, dass bereits in diesem Jahr 1,6 Milliarden Euro
      ehlen. Wenn keine Kurskorrektur erfolgt, dann wird die
      ücke im nächsten Jahr bereits 3 Milliarden Euro betra-
      en. Der Regierung geht die Puste aus, und sie wird ihre
      ersprechen nicht erfüllen können, da sie nicht dafür
      orgt, eine solide Finanzierung für die zugesagten Stei-
      erungen auf die Beine zu stellen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wir haben uns immer für einen Dreiklang ausgespro-
      hen, um die ODA-Mittel steigern zu können: höhere
      aushaltsmittel, weitere Entschuldung und – das ist jetzt
      anz besonders wichtig – neue innovative Finanzie-
      ungsinstrumente. Sich dabei ausschließlich auf den
      missionshandel zu stützen, wie das die Bundesregie-

      ung tut, wird nicht ausreichen. Es rächt sich, dass die






      (A) )



      (B) )


      Thilo Hoppe
      Koalition es nicht geschafft hat, sich auf die Einführung
      einer Flugticketabgabe zu einigen. Auch das Projekt De-
      visenumsatzsteuer hat sie wahrscheinlich ad acta gelegt.
      Eine Flugticketabgabe, wie sie die Franzosen bereits
      praktizieren, würde allein 300 Millionen Euro pro Jahr
      einbringen. Wenn man eine Devisenumsatzsteuer ein-
      führen würde – ich weiß, das geht nur im Einklang mit
      vielen anderen Playern –, brächte ein Satz von nur
      0,005 Prozent Mehreinnahmen in zweistelliger Milliar-
      denhöhe.


      (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, warum darauf verzichten?)


      Wir haben diese Vorschläge auf den Tisch gelegt.
      Wenn die Regierung unsere Vorschläge ablehnt – das
      kann sie tun –, muss sie aber Alternativen vorlegen


      (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      und deutlich machen, mit welchen Instrumenten und
      welchen Finanzierungsmöglichkeiten sie diese Erhöhun-
      gen erreichen will. Oder seien Sie bitte ehrlich und sagen
      Sie: Wir können uns nicht auf andere Finanzierungs-
      instrumente einigen, wir können uns die zusätzlichen
      Milliarden nicht aus den Rippen schneiden. Dann lässt
      sich aber das 0,7-Prozent-Ziel bis 2015 nicht erreichen.

      Wir stehen vor zwei riesengroßen globalen Heraus-
      forderungen, die wir nur stemmen können, wenn wir
      erstens deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, wenn
      wir zweitens die Qualität der Entwicklungszusammen-
      arbeit entscheidend verbessern und wenn wir drittens
      endlich damit aufhören, Erfolge der Entwicklungszu-
      sammenarbeit durch krasse Fehlentscheidungen auf an-
      deren Politikfeldern, wie im Handels- und Agrarbereich,
      wieder zunichtezumachen. Wir haben da von den Kolle-
      gen einige Beispiele gehört. Ich nenne nur die Wieder-
      einführung von Agrarexportsubventionen für Schweine-
      fleisch. Das ist völlig kontraproduktiv zu dem, was wir
      in der Entwicklungspolitik machen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Diese Inkohärenz muss beseitigt werden.

      Die beiden Megaherausforderungen sind der Klima-
      wandel und die Erreichung der Millenniumsziele. Durch
      die sich dramatisch zuspitzende Welternährungskrise
      aufgrund der stark ansteigenden Preise sind wir gerade
      beim wichtigsten Millenniumsziel – der Halbierung der
      Zahl der Hungernden – weit weg von der Erfolgsspur.
      Entwicklungspolitik kann nur dann erfolgreich sein,
      wenn sie Armutsbekämpfung und globalen Umwelt- und
      Klimaschutz konsequent zusammenbringt und nicht ge-
      geneinander ausspielt.

      Lassen Sie mich zum Klimawandel nur so viel sagen:
      Maßnahmen, die den Klimawandel eindämmen sollen,
      wie etwa große Programme zum Schutz der tropischen
      Regenwälder, können nicht allein aus den Etats der Ent-
      wicklungshilfeministerien finanziert werden. Es kann
      höchstens ein Anfang sein, dass man Pilotprojekte auf
      den Weg bringt.

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      (C (D onst fehlt das Geld für die Verfolgung der anderen ichtigen Millenniumsziele: für die Aids-Bekämpfung, ie Hungerbekämpfung, die Bildung und die Gesundeit. Das Klima zu retten und die Erderwärmung zu berenzen, ist eine große globale Gemeinschaftsaufgabe. afür brauchen wir dringend neue Finanzierungsmechaismen. Das geht nicht allein aus den Kassen der Enticklungspolitik. Was die klassischen Millenniumsziele betrifft – das urde bereits erwähnt –, sind wir gerade bei der Hunerbekämpfung von der Erfolgsspur noch sehr weit enternt. Die Hunger Task Force, die sich auf Initiative von an Ki-moon neu gebildet hat, geht davon aus, dass wir ielleicht schon im nächsten Jahr die 1-Milliarde-Grenze rreichen, was die Zahl der Menschen angeht, die chroisch bedrohlich unterernährt sind. Ich bin mir nicht sicher, ob wir alle uns darüber im laren sind, was das bedeutet; das gilt auch für die breite ffentlichkeit. Um nur einige Konsequenzen zu nennen: eben den vielen schrecklichen Einzelschicksalen hunernder und verhungernder Menschen wird es zu Wanerbewegungen und zu einem verstärkten Druck auf die älder kommen, die im Hinblick auf die biologische ielfalt und das Klima eigentlich geschützt werden üssten. Es werden Aufstände stattfinden, und die Hun erfrage wird sich zu einer Sicherheitsfrage entwickeln. Auf dem Welternährungsgipfel im Rom wurde endich die entscheidende Rolle der Kleinbauern herausgetellt und betont, dass gerade sie auf nachhaltige Art und eise gefördert werden müssen, um für lokale und re ionale Märkte Nahrungsmittel zur Verfügung stellen zu önnen. Wir haben das seit langer Zeit gefordert, schon u Zeiten von Rot-Grün, (Hellmut Königshaus [FDP]: Da wurde aber nichts gemacht!)


      aben uns gegenüber unserem Koalitionspartner aber
      eider nicht immer durchsetzen können. Schon damals
      st die ländliche Entwicklung leider vernachlässigt wor-
      en.


      (Zuruf von der SPD: Zugunsten anderer Schwerpunkte!)


      Zur Bekämpfung des Hungers sind viele Maßnahmen
      otwendig. Dazu gehört die schnellstmögliche Abschaf-
      ung der Agrarexportsubventionen. Was diese Maß-
      ahme betrifft, werden wir Entwicklungspolitiker einer
      einung sein. Davon müssen wir eher die Agrarlobby

      berzeugen.

      Weitere wichtige Punkte sind die Eindämmung der
      pekulation mit Lebensmitteln, die Einführung von ver-
      indlichen Menschenrechts- und Nachhaltigkeitskrite-
      ien für die gesamte Agrarpalette – nicht nur für die
      grotreibstoffe, sondern auch für die Futtermittelpro-
      uktion, für Kaffee, Baumwolle usw. –, damit es nicht zu
      iner Flächenkonkurrenz kommt und das Recht auf Nah-
      ung nicht ausgehöhlt wird.

      Für uns Entwicklungspolitiker spielt insbesondere in
      en Haushaltsberatungen auch Folgendes eine Rolle:
      ir brauchen mehr Geld und bessere Konzepte für die






      (A) )



      (B) )


      Thilo Hoppe
      ländliche Entwicklung. In diesem Bereich sind zwar
      große Steigerungsraten zu verzeichnen, allerdings ausge-
      hend von einem sehr geringen Niveau. Bisher sind ge-
      rade einmal etwas mehr als 3 Prozent der bilateralen EZ
      in den ländlichen Bereich geflossen. Jetzt sollen es
      5 Prozent werden.

      Die Hunger Task Force der Vereinten Nationen for-
      dert ein Zehn-zu-zehn-Abkommen, das wir mit Nach-
      druck unterstützen. Sie möchte, dass 10 Prozent der na-
      tionalen Entwicklungsetats in den Agrarsektor fließen.
      Allerdings sollten auch die afrikanischen Staaten ihre
      Zusage, die sie auf einer Konferenz in Maputo gegeben
      haben, einhalten und 10 Prozent ihrer nationalen Haus-
      haltsmittel in die Förderung des Agrarsektors stecken.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Zusammenfassend ist zu sagen: Wir fordern mehr
      Mittel und tragfähige Konzepte für Ernährungssiche-
      rung, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Außer-
      dem fordern wir mehr Mittel für den zivilen Aufbau in
      Afghanistan; in den nächsten Wochen werden wir über
      dieses Thema noch viele Debatten führen. Wir fordern
      pro Jahr mindestens 200 Millionen Euro, um die große
      Diskrepanz zwischen zivilen und militärischen Anstren-
      gungen ein wenig auszugleichen. Außerdem fordern wir
      mehr Geld für den Erhalt der tropischen Regenwälder
      und für Maßnahmen, die den Klimawandel aufhalten
      und die biologische Vielfalt schützen.

      Um die Millenniumsziele zu erreichen und die Quali-
      tät sowie die Quantität der Entwicklungszusammen-
      arbeit zu verbessern, sind große Anstrengungen notwen-
      dig. Was die Qualität angeht, warten wir noch immer auf
      die versprochene institutionelle Reform. Leider mussten
      und müssen wir mit ansehen, dass sie im Koalitionsstreit
      steckengeblieben ist. Wir halten es für dringend notwen-
      dig, GTZ und KfW zu einer schlagkräftigen bundeseige-
      nen Entwicklungsagentur zusammenzuführen. Wir hof-
      fen, dass sich die Koalition auf den letzten Metern doch
      noch einigt und sich zu einem entsprechenden Projekt
      durchringt.

      Wie ich sehe, läuft mir die Zeit davon. Allerdings
      möchte ich noch kurz darauf hinweisen, dass zur Quali-
      tät der Entwicklungszusammenarbeit auch gehört, dass
      dieses Haus zur Kenntnis nimmt, über was auf den gro-
      ßen Konferenzen, zum Beispiel auf der Konferenz in
      Accra, diskutiert wird. Denn die Diskussion über die
      Qualität klafft international und national weit auseinan-
      der.


      (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


      In Accra – wir sind mit einer Delegation dort gewesen –
      haben alle Player – Nichtregierungsorganisationen, Ver-
      treter der Entwicklungsländer und Vertreter anderer Ge-
      bernationen – darauf hingewiesen, dass gerade die Mittel
      für die Instrumente, die Sie sehr kritisch beurteilt haben,
      zum Beispiel die programmorientierte Gemeinschafts-
      finanzierung und die Budgethilfe, gesteigert werden
      müssten, natürlich nicht unkonditioniert.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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      (C (D n diese Richtung geht die internationale Diskussion. ier aber streiten besonders viele – nicht alle, aber viele on Union und FDP – eher für eine Nationalisierung der ntwicklungspolitik, ganz stark für das bilaterale Eleent, an das wieder die deutsche Flagge geheftet werden ann. Zudem gibt es eine große Diskussion über die Lieerentbindung, also darüber, Entwicklungspolitik und ußenwirtschaftsförderung nicht miteinander zu verzahen. Bei Union und FDP zeigt sich immer wieder das estreben, diese beiden Bereiche, die beide ihre Berech igung haben, aber sauber getrennt werden sollten, mitinander zu verzahnen. Die Entwicklungsaufgaben, die DGs, sind so wichtig, so lebensnotwendig, dass jeder uro so effizient wie möglich genutzt werden muss. Anere Ziele wie die Sicherung von Arbeitsplätzen in eutschland sind auch wichtig und erstrebenswert. Das ollte aber bitte nicht aus den Kassen des Entwicklungsinisteriums bezahlt werden. Herr Kollege Hoppe, ich muss Sie jetzt wirklich an hre Zeit erinnern. Quantität und Qualität der Entwicklungszusammen rbeit müssen verbessert werden. Vor allen Dingen muss ndlich eine kohärente Politik angestrebt werden, bei der lle Politikbereiche an einem Strang ziehen. Ich danke Ihnen. Für die SPD-Fraktion spricht nun Frau Kollegin r. Bärbel Kofler. Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle en! Auch ich möchte zu Beginn den sehr erfreulichen orliegenden Haushalt loben. Ich denke, es ist sehr wichig, noch einmal deutlich festzustellen, dass der Haushalt m Vergleich zum Vorjahr um 12,4 Prozent aufwächst. as ist eine positive Entwicklung, und das ist von allen ednern in diesem Haus begrüßt worden. Mittlerweile ind wir bei einer Summe von knapp 5,8 Milliarden Euro ür die Entwicklungszusammenarbeit – für Entwickungszusammenarbeit, Herr Kollege Vaatz, nicht für Enticklungshilfe. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Hellmut Königshaus [FDP]: Oh, mein Gott!)


    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Thilo Hoppe


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)