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ID1617511200

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    9. Klaeden,DU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    enn wir heute über die UNIFIL-Mission sprechen,
    ann möchte ich zu Beginn für die FDP-Bundestagsfrak-
    ion klarstellen, dass wir UNIFIL damals sehr wohl als
    inen Beitrag zum Waffenstillstand gesehen haben. Wir
    ls FDP haben nicht UNIFIL an sich infrage gestellt; wir
    aben vielmehr infrage gestellt, ob die maritime Kompo-
    ente tatsächlich der richtige deutsche Beitrag ist.

    Das sind die Fragen, die wir stellen. Wir haben gefor-
    ert, den Schwerpunkt auf die zivile Unterstützung zu
    egen. In der Debatte gestern ist deutlich gemacht wor-
    en, dass man erreichen will, den Libanon in die Lage zu
    ersetzen, selbst die Seeseite zu sichern. Dafür hat man
    nterstützung gewährt. Auch das unterstützen wir als
    DP-Bundestagsfraktion, aber wir halten diese Bemü-
    ungen bei weitem nicht für ausreichend.

    Der Bundesverteidigungsminister hat gestern gesagt,
    ass die Mission erfolgreich war. Ich denke, man muss
    wischen dem, was die Soldatinnen und Soldaten tun,
    nd der politischen Bewertung unterscheiden. Die Sol-
    atinnen und Soldaten leisten eine exzellente Arbeit. Sie






    (A) )



    (B) )


    Birgit Homburger
    verdienen Respekt und Anerkennung für die Art ihres
    Auftretens und für die Erfüllung der Aufgaben. Wir sa-
    gen von unserer Seite ein herzliches Dankeschön für
    diese Arbeit.


    (Beifall bei der FDP)


    Aber die Wirksamkeit der Mission ist begrenzt, so-
    lange es keinen Fortschritt bei der Sicherung der land-
    seitigen Grenzen gibt. Die Hisbollah weist immer wieder
    darauf hin, dass sie jetzt mehr Waffen hat als vor dem
    Krieg. Man kann einwenden, dass man auf das, was die
    Hisbollah sagt, nichts geben muss. Aber in einem UN-
    Bericht aus dem letzten Jahr, der nach wie vor Gültigkeit
    hat, wird eindeutig festgestellt, dass es an der landseiti-
    gen Sicherung der Grenzen mangelt und damit dem
    Waffenschmuggel Tür und Tor geöffnet sind. Hier be-
    dürfte es einer zentralen Unterstützung, um landseitig
    eine Sicherung aufzubauen. Aber das ist bislang nicht
    der Fall. Fazit ist, dass die Landseite für den Waffen-
    schmuggel offen wie ein Scheunentor ist und dass der
    Einsatz auf der Seeseite aus diesem Grund eher wie ein
    Placebo wirkt.


    (Beifall bei der FDP – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Unglaublich!)


    Die entscheidende Frage ist, ob die Resolution 1701
    erfüllt ist. Das ist bislang bei weitem nicht der Fall.
    Noch immer führen die Israelis Überflüge über dem Li-
    banon durch. Diese hätten längst eingestellt werden
    müssen. Ich erwarte, dass die internationale Gemein-
    schaft dafür deutliche Worte findet. Zudem gibt es kei-
    nen Fortschritt bei der Entwaffnung der Hisbollah; das
    habe ich bereits angesprochen. Auch das ist Bestandteil
    der Resolution 1701. Es gibt den nationalen Dialog, der
    gestern eine Rolle gespielt hat. Seit langer Zeit geht es
    wieder um die Entwaffnung der Hisbollah. Aber ich
    möchte Sie auf die Regierungserklärung der neuen Re-
    gierung im Libanon vom August dieses Jahres aufmerk-
    sam machen. In dieser wurde „das Recht des Libanon,
    seiner Regierung, des Volkes und des Widerstandes zum
    Gebrauch aller möglichen Mittel, um vom Libanon be-
    anspruchtes Gebiet wiederzuerlangen“, festgelegt. Das
    bedeutet nichts anderes, als dass die Hisbollah aus dieser
    Regierungserklärung das Recht ableitet, ihre Waffen be-
    halten zu dürfen. Das liegt nicht im Interesse der interna-
    tionalen Gemeinschaft und entspricht nicht der UN-Re-
    solution.


    (Beifall bei der FDP)


    Das alles zeigt, wie zerbrechlich die Situation ist.

    Ich komme zum – aus Sicht meiner Fraktion – zentra-
    len Punkt. Die Entsendung von Soldatinnen und Sol-
    daten darf immer nur das letzte Mittel sein. Wer aller-
    dings Soldatinnen und Soldaten entsendet, hat die
    Pflicht, in besonderem Maß politisch initiativ zu werden.
    Aber wir erkennen nicht, dass die Bundesregierung die
    Initiative ergreift. Fehlanzeige! Wie sieht die politische
    Situation im Libanon aus? Im Libanon wurde nach einer
    langen Hängepartie ein Präsident gewählt. Es gibt eine
    neue Regierung, in der die Hisbollah gestärkt ist und die
    Opposition eine Sperrminorität hat. Die politische Lage
    ist weiter fragil. Das zeigen auch die Anschläge in den

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    (C (D etzten Wochen. Es gibt einen Hoffnungsschimmer im erhältnis zu Syrien. Aber nach wie vor ist die Rolle des ran – auch mit Blick auf Waffenlieferungen an die Hisollah – völlig ungeklärt. In der Region gibt es in Israel eine Regierung mit Prolemen, eine schwache Palästinenserführung und seit eginn der UNIFIL-Mission eine Trennung in Gaza und estjordanland, also eine größere Zerrissenheit. Interna ional gesehen befinden sich die USA im Wahlkampf. om Nahostquartett haben wir schon lange nichts mehr ehört. (Dr. Rolf Mützenich [SPD]: Deswegen stimmen Sie nicht zu?)


    eswegen gibt es ein Vakuum. Aber dieses Vakuum
    ann nicht mit Soldatinnen und Soldaten ausgefüllt wer-
    en. Es bedarf eines massiven politischen Engagements.
    ine nachhaltige Lösung des Nahostkonflikts kann nur
    in tragfähiger, umfassender politischer Prozess gewähr-
    eisten. Wir fordern daher eine umfassende regionale
    riedensinitiative nach dem Vorbild der KSZE, näm-

    ich eine KSZNO. Wir haben dazu immer wieder An-
    räge eingebracht. Wir sind nach wie vor der Meinung,
    ass das richtig wäre.

    Ich fasse zusammen: Solange die Wirksamkeit des
    andats nicht gewährleistet ist und solange der politi-

    che Begleitprozess völlig unbefriedigend ist, so lange
    ieht sich die FDP-Bundestagsfraktion nicht in der Lage,
    er Verlängerung des Mandats zuzustimmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Schade, Frau Homburger!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich gebe das Wort dem Kollegen Eckart von Klaeden,

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckart von Klaeden


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kolle-

    en! Was die Lage im Libanon sowie die Wirksamkeit
    nd den – wenn auch beschränkten – Erfolg der
    NIFIL-Mission angeht, beziehe ich mich auf das, was
    er Kollege Mützenich beschrieben hat. Ich glaube, er
    at die Situation einfühlsam und zutreffend dargestellt.
    ersetzen wir uns in die Zeit von vor zwei Jahren zu-

    ück, als wir das erste Mal über das Mandat abgestimmt
    aben. Wir haben damals angesichts der Schwierigkeiten
    icht angenommen – das gilt jedenfalls für die Kollegin-
    en und Kollegen meiner Fraktion sowie des Koalitions-
    artners im Auswärtigen Ausschuss –, dass das Mandat
    o erfolgreich sein wird, wie es heute ist. Das kann man
    ei allen Schwierigkeiten, die hier geschildert worden
    ind, feststellen.

    Welches sind die wesentlichen Einwände gewesen,
    rau Kollegin Homburger? Es sind nicht diejenigen ge-
    esen, die Sie eben neu vorgetragen haben. Der wesent-

    iche Einwand der FDP vor zwei Jahren ging auf einen
    erquasten Neutralitätsbegriff und die Sorge zurück,






    (A) )



    (B) )


    Eckart von Klaeden
    dass Deutschland durch die Entsendung der Marine Par-
    tei im Nahostkonflikt werden könnte. Das hat sich ein-
    deutig als falsch erwiesen. Sowohl die israelische Regie-
    rung als auch die libanesische Regierung begrüßen das
    Mandat und unser Engagement und halten es für richtig,
    dass wir uns nicht nur mit der Bundesmarine auf der
    Seeseite engagieren, sondern dass wir auch die langsa-
    men Fortschritte bei der Grenzsicherung mit Bundespo-
    lizei und anderen unterstützen. Ich fände es gut, wenn
    die FDP angesichts dieser Entwicklung in der Lage
    wäre, zu sagen: Die Entwicklung hat sich anders darge-
    stellt, als wir befürchtet haben, und


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    deswegen sind wir bereit, zuzustimmen.

    Ihr Generalsekretär, Frau Homburger, hat Ihrer Frak-
    tion schon vor einem Jahr empfohlen, dem Mandat zuzu-
    stimmen, weil diese Entwicklung vor einem Jahr schon
    abzusehen war. Wenn man einmal die Zustimmung bzw.
    Ablehnung vonseiten der FDP in Bezug auf die Auslands-
    einsätze der Bundeswehr betrachtet, muss man bedauer-
    licherweise feststellen, dass Sie gerade die erfolgreichs-
    ten Einsätze – nämlich die in Mazedonien, im Kongo
    und im Rahmen von UNIFIL – ablehnen. Wenn man
    sich Ihre Zustimmung bzw. Nichtzustimmung zu den
    Afghanistan-Einsätzen vor Augen führt, erkennt man,
    dass diese nicht einer klaren Linie folgt, sondern eher
    der eines Riesenslaloms gleicht. Das ist keine verant-
    wortungsvolle außenpolitische Position.


    (Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das zweite Argument, das immer zu hören gewesen
    ist, war das der angeblichen Militarisierung unserer
    Außenpolitik. Dieses wird mit besonderer Vorliebe von
    der Linken vorgetragen. Wie man allerdings von einer
    Militarisierung der Außenpolitik sprechen kann, wenn
    wir helfen, Waffenschmuggel in den Libanon auf der
    Seeseite zu unterbinden


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Es gab gar keinen Waffenschmuggel!)


    und die Landesgrenze zu sichern, wird auf lange Zeit das
    Geheimnis der Linkspartei bleiben.

    Der dritte Einwand ist vor zwei Jahren immer wieder
    gewesen, dass es keinen politischen Prozess gibt, in den
    der Einsatz eingebettet ist. Auch wir haben vor zwei Jah-
    ren gesagt, dass ein Waffenstillstand – wie der Kollege
    Mützenich zutreffend ausgeführt hat – Voraussetzung
    dafür ist, dass dieser politische Prozess beginnen kann.
    Dieser ist in der UN-Resolution 1701 entsprechend be-
    schrieben. Wir können heute feststellen, dass dieser poli-
    tische Prozess trotz aller Schwierigkeiten begonnen hat
    und dass der UNIFIL-Einsatz eine nicht hinwegzuden-
    kende Voraussetzung für diesen politischen Prozess ist.

    Es gibt im Libanon wieder einen Präsidenten. Es gibt
    Kontakte zwischen Israel und Syrien sowie zwischen
    dem Libanon und Syrien. Wir haben die Annapolis-
    Konferenz, die, wenn Sie die Dinge etwas mehr im Zu-
    sammenhang beurteilen würden, Frau Homburger, Ihrem

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    (C (D orschlag einer Konferenz für den Nahen Osten nach em Vorbild der KSZE relativ nahe kommt. Wir haben s mit einem schwierigen Prozess zu tun. Deswegen ann ich verstehen, dass der eine oder andere sagt, es inge ihm nicht schnell genug. Aber gerade in dieser chwierigen Situation brauchen wir Geduld. Das Abkommen von Doha vom 21. Mai dieses Jahes ist ein weiterer wichtiger Schritt in diesem Prozess. s ist gelungen, im Libanon eine Regierung der nationa en Einheit zu bilden. Der bisherige Kommandant der ibanesischen Armee, Michel Suleiman, ist zum Präsienten gewählt worden. Für die im nächsten Jahr ansteenden Parlamentswahlen soll ein Wahlgesetz verabchiedet werden. In den innenpolitischen useinandersetzungen soll auf Gewalt verzichtet weren, und die Milizen sollen entwaffnet werden. Diese unkte sind noch nicht alle durchgesetzt, aber sie sind eschlossen, und die wesentlichen innenpolitischen räfte im Libanon haben sich auf dieses Abkommen ge inigt und auf diese Prinzipien verständigt. Das ist angeichts der Lage in diesem Land ein deutlicher Fortschritt. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Rolf Mützenich [SPD])


    Man kann nun sagen, die Hisbollah habe sich durch
    ie Verzögerung dieses Prozesses mit ihrer Blockade-
    olitik durchgesetzt. Ich glaube, dass das nicht ganz
    ichtig ist, sondern dass die Minderheit durch diesen
    ompromiss, durch dieses Abkommen, durch diesen
    rozess in die Pflicht genommen worden ist und dass
    as im Libanon geltende Konsensprinzip nicht länger
    on der Hisbollah gegen das nationale Interesse des
    ibanon instrumentalisiert werden kann.

    Wir müssen die Politik der syrischen Regierung wei-
    er kritisch begleiten und Syrien ermutigen, eine kon-
    truktive Rolle in diesem Prozess zu spielen. Es ist rich-
    ig, dass es ohne eine konstruktive Rolle Syriens nicht
    ird gehen können. Deswegen ist es ein gutes Signal,
    ass Syrien jetzt nach langer Zeit seine Bereitschaft er-
    lärt hat, mit dem Libanon diplomatische Beziehungen
    ufzunehmen. Unsere Syrien-Politik ist von zwei we-
    entlichen Prinzipien geprägt: Zum einen muss das Maß
    er Kooperation mit Syrien davon abhängen, wie sehr
    yrien selber zu einem konstruktiven Beitrag in der Re-
    ion, insbesondere in Bezug auf seine Beziehungen zum
    ibanon, bereit ist, und zum anderen: Wenn wir als Eu-

    opäer Erfolg haben wollen, dann müssen wir bereit sein,
    yrien gegenüber mit einer Stimme zu sprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    s gibt einige Aspekte, die bei allem Positiven genannt
    erden müssen. Wir erwarten von Syrien die Freilas-

    ung der unzähligen libanesischen Gefangenen aus syri-
    chen Gefängnissen, die Aufklärung über das Schicksal
    er Verschwundenen, die Bereitschaft Syriens, sich aus
    en inneren Angelegenheiten des Libanon herauszuhal-
    en und die Souveränität des Libanon anzuerkennen.

    Wie groß das internationale Interesse am Frieden im
    ibanon ist und wie groß die Bereitschaft der internatio-
    alen Gemeinschaft ist, sich an UNIFIL zu beteiligen,
    eigt die beeindruckende Liste von 26 teilnehmenden






    (A) )



    (B) )


    Eckart von Klaeden
    Nationen. Wenn die Linke glaubt, der Bundesregierung,
    den sie tragenden Fraktionen und in diesem Fall auch
    den Grünen die Militarisierung der Außenpolitik unter-
    stellen zu müssen, dann kann sie die Frage bei ihren Be-
    suchen in China, in Kroatien, in Mazedonien, in Guate-
    mala, in Malaysia, in Irland, in Indien, in Polen oder in
    Korea stellen, ob auch diese Nationen tatsächlich an ei-
    ner Militarisierung ihrer Außenpolitik interessiert sind
    und sich deswegen an UNIFIL beteiligen. UNIFIL ist
    eine wichtige Mission, gerade weil der beschriebene
    Prozess fragil ist, gerade weil dieser Prozess unsere Un-
    terstützung verdient, nicht nur für die Menschen dort
    – für sie zu allererst –, aber auch deshalb, weil er in un-
    serem Interesse ist; denn die Region liegt – deswegen
    heißt sie Naher Osten – direkt vor unseren Grenzen. Er-
    neute Kriegshandlungen bedrohen die Sicherheit auch
    Europas. Deswegen gibt es viele gute Gründe, dieser
    Mission zuzustimmen. Ich darf noch einmal an die FDP
    appellieren, es sich zu überlegen und mit Ja zu votieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)