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ID1617511000

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    10. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Anwesenheit deutscher Soldaten vor der libanesischen
    Küste ist nicht selbstverständlich. Angesichts der deut-
    schen Vergangenheit bleibt die Stationierung deutscher
    Soldaten an Israels Grenzen ein Wagnis. Deshalb lehnten
    einige Kolleginnen und Kollegen meiner Fraktion vor
    zwei Jahren den Einsatz deutscher Soldaten ab. Wenige
    Abgeordnete werden dies heute wieder tun. Ich respek-
    tiere deren Entscheidung. Gleichwohl komme ich bei der
    Gewichtung der Argumente zu einem anderen Ergebnis.

    Wir wissen, dass gewaltsam ausgetragene Konflikte
    nur politisch befriedet können werden. Vorher müssen
    aber die Waffen schweigen. Nach meinem Verständnis
    ist die Absicherung der Waffenruhe der Kernauftrag von
    UNIFIL.

    Die Mission im Libanon bleibt gefährlich. Rund
    50 Soldaten der internationalen Schutztruppe kamen in
    den vergangenen zwei Jahren ums Leben oder wurden
    verletzt. Im Südlibanon sterben weiterhin Menschen

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    (C (D urch Minen und Streubomben. Das ist das schreckliche rbe eines Krieges, den unverantwortliche Männer prooziert und geführt haben. Die politische Bilanz von UNIFIL ist gemischt: Der affenschmuggel wurde nicht unterbunden, und die age an der Blauen Linie bleibt angespannt. Israel hält ebiete im Libanon weiterhin besetzt und überfliegt lianesisches Hoheitsgebiet. Das Grenzmanagement steckt och in den Anfängen. Dennoch gibt es Erfolge: Es konnte vor allem ein iederaufflammen der Kämpfe verhindert werden, lüchtlinge kehrten zurück, Kriegsschäden wurden beeitigt und Minen geräumt. Die Menschen müssen nicht tündlich um ihr Leben fürchten. Die Kinder gehen wieer zur Schule. Der mühsame Alltag gewinnt neue Konuren. Die Libanesen hoffen auf eine bessere Zukunft. Das hat UNIFIL nicht allein geschafft. Doch ohne die riedensmission wären diese Fortschritte kaum möglich ewesen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Erst vor wenigen Wochen konnte der Libanon eine
    efährliche innenpolitische Krise bewältigen. Zahlreiche
    lutige Anschläge, die Unfähigkeit gewaltbereiter liba-
    esischer Politiker zum Kompromiss und der Einfluss
    xterner Akteure brachten das Land an den Abgrund ei-
    es neuen Bürgerkrieges.

    Heute hat der Libanon eine begrenzte Stabilität er-
    eicht. Obwohl die Lage angespannt bleibt, sind die

    ahl eines Staatspräsidenten und die Bildung einer All-
    arteienregierung wichtige positive Signale. Die größten
    erausforderungen aber bleiben eine handlungsfähige
    nd verantwortungsvolle Regierung in Beirut, der Wille
    ur Verständigung und die Demilitarisierung des Alltags
    owie gewaltbereiter Gruppen. Ich setze große Hoffnun-
    en in den nationalen Dialog und die bevorstehenden
    arlamentswahlen.

    In diesem Zusammenhang möchte ich mit Erlaubnis
    es Präsidenten einige Kolleginnen und Kollegen aus
    em Libanon ganz herzlich begrüßen, die auf Einladung
    er Bundesregierung im Rahmen des Gästeprogramms
    nsere heutige Debatte auf der Zuschauertribüne verfol-
    en.


    (Beifall)


    ch freue mich, dass sie gerade zum Thema Wahlrechts-
    eform bei uns sind. Es ist wichtig, dass wir unsere Hoff-
    ungen äußern und den Libanon unterstützen.

    Eine wichtige Voraussetzung für das Aufweichen der
    lockaden im Nahen Osten war ein Umdenken in den
    SA. Nach Jahren der Gleichgültigkeit engagiert sich
    ie Regierung in Washington wieder mit diplomatischen
    itteln und Initiativen. Auch die Verantwortlichen in
    ashington mussten akzeptieren, dass es ohne Syrien

    eine Fortschritte geben kann. Die Einladung einer syri-
    chen Delegation nach Annapolis war daher folgerichtig
    nd notwendig.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Rolf Mützenich
    Es war der deutsche Außenminister, der seine ameri-
    kanische Kollegin von dieser Geste überzeugen konnte,
    und es war Frank-Walter Steinmeier, der in Syrien für
    eine konstruktive Mitarbeit geworben hat.


    (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Supertyp!)


    Das waren kluge, starke und ausgewogene Botschaf-
    ten. Sie waren nicht ohne Risiko. Doch eine Außenpoli-
    tik, die nur auf schöne Bilder setzt, schafft keine Verän-
    derungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man sich in der Politik an Kriterien wie Zunei-
    gung/Abneigung oder gut/böse ausrichtet, verleitet dies
    zu Fehlurteilen, gerade im Nahen Osten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    In Zeiten neuer Spannungen brauchen wir eine Politik,
    die zur Entspannung beiträgt. Deshalb hätte ich mir ge-
    wünscht, dass Frank-Walter Steinmeier von Anfang an
    die Unterstützung der gesamten Bundesregierung gehabt
    hätte.


    (Beifall bei der SPD)


    Vor wenigen Wochen haben Syrien und der Libanon
    die Absicht geäußert, diplomatische Beziehungen zu-
    einander aufzunehmen; das ist eine gute Nachricht.
    Mehr noch: Syrien und Israel verhandeln unter Vermitt-
    lung der Türkei über Frieden. Hätte die Waffenruhe im
    Länderdreieck nicht gehalten, wären solche Fortschritte
    unwahrscheinlich gewesen. UNIFIL hat hier politische
    Lösungen mit ermöglicht.

    Bei uns haben einige die Mission allein mit Sicher-
    heitsinteressen Israels begründet. Diese Aussage ist aus
    meiner Sicht missverständlich und engt den Handlungs-
    spielraum der Politik ein. Zweifellos fördert die Waffen-
    ruhe auch die Sicherheit Israels. Aber das Mandat ist
    ebenso ein Instrument, um die Integrität und die Souve-
    ränität des Libanon zu stärken. Ohne UNIFIL hätte Is-
    rael die Seeblockade nicht beendet. Erst die internatio-
    nale Mission hat der libanesischen Innenpolitik neue
    Spielräume eröffnet.

    Im Übrigen wird Israel erst dann Sicherheit finden,
    wenn es mit seinen Nachbarn in Frieden lebt. Dafür
    braucht es politischen Willen und Mut sowie die Fähig-
    keit zum Kompromiss auf allen Seiten.

    UNIFIL ist im Kern eine klassische Blauhelmmis-
    sion. Das Mandat unterstreicht die Verantwortung der
    Vereinten Nationen als Hüter der internationalen Sicher-
    heit. Deshalb war ich vor zwei Jahren enttäuscht, als die
    FDP nahezu geschlossen das Mandat ablehnte. Es waren
    damals ganz offensichtlich innenpolitische Gründe, die
    ihr Nein motivierten. Ihr Spielraum, ihr Verhalten heute
    zu ändern, ist deshalb begrenzt. Das ist bedauerlich;
    denn UNIFIL hätte eine breite Mehrheit im deutschen
    Parlament verdient.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Auch die Linke hätte UNIFIL zum Beginn eines auenpolitischen Lernprozesses machen können. Andere inksparteien hatten dem Mandat von Beginn an zugetimmt. Im Gegensatz zu Ihnen wissen diese Parteien, ass UN-Friedenstruppen dann sinnvoll sind, wenn sie as Töten stoppen und den Rahmen für Stabilität bilden. ie Linke wird an dieser grundsätzlichen Frage nicht orbeikommen. Konstruktiver Pazifismus erschöpft sich icht im Antimilitarismus. Begrenzte militärische Beiräge können den Aufbau ziviler Strukturen und Mentaliäten erleichtern. Das kann aber nur erkennen, wer erantwortlich handeln will. Doch die Linke ist die Geangene eines Mannes, der Verantwortung scheut. (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Bundeswehrangehörigen, die im Rahmen von
    NIFIL ihre Arbeit tun, tragen Verantwortung. Wir kön-
    en ihnen die Last nicht abnehmen. Wir können aber
    azu beitragen, dass die Mission breite Akzeptanz fin-
    et. Wenn es dann noch gelingt, zu helfen, den Libanon
    u stabilisieren und Frieden im Nahen Osten zu fördern,
    ann haben wir die Chancen der UNIFIL-Mission ge-
    utzt. Deshalb ist die Verlängerung des Mandats um
    eitere 15 Monate gerechtfertigt. Ich bitte um Ihre Zu-

    timmung.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Birgit Homburger von

er FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    enn wir heute über die UNIFIL-Mission sprechen,
    ann möchte ich zu Beginn für die FDP-Bundestagsfrak-
    ion klarstellen, dass wir UNIFIL damals sehr wohl als
    inen Beitrag zum Waffenstillstand gesehen haben. Wir
    ls FDP haben nicht UNIFIL an sich infrage gestellt; wir
    aben vielmehr infrage gestellt, ob die maritime Kompo-
    ente tatsächlich der richtige deutsche Beitrag ist.

    Das sind die Fragen, die wir stellen. Wir haben gefor-
    ert, den Schwerpunkt auf die zivile Unterstützung zu
    egen. In der Debatte gestern ist deutlich gemacht wor-
    en, dass man erreichen will, den Libanon in die Lage zu
    ersetzen, selbst die Seeseite zu sichern. Dafür hat man
    nterstützung gewährt. Auch das unterstützen wir als
    DP-Bundestagsfraktion, aber wir halten diese Bemü-
    ungen bei weitem nicht für ausreichend.

    Der Bundesverteidigungsminister hat gestern gesagt,
    ass die Mission erfolgreich war. Ich denke, man muss
    wischen dem, was die Soldatinnen und Soldaten tun,
    nd der politischen Bewertung unterscheiden. Die Sol-
    atinnen und Soldaten leisten eine exzellente Arbeit. Sie






    (A) )



    (B) )


    Birgit Homburger
    verdienen Respekt und Anerkennung für die Art ihres
    Auftretens und für die Erfüllung der Aufgaben. Wir sa-
    gen von unserer Seite ein herzliches Dankeschön für
    diese Arbeit.


    (Beifall bei der FDP)


    Aber die Wirksamkeit der Mission ist begrenzt, so-
    lange es keinen Fortschritt bei der Sicherung der land-
    seitigen Grenzen gibt. Die Hisbollah weist immer wieder
    darauf hin, dass sie jetzt mehr Waffen hat als vor dem
    Krieg. Man kann einwenden, dass man auf das, was die
    Hisbollah sagt, nichts geben muss. Aber in einem UN-
    Bericht aus dem letzten Jahr, der nach wie vor Gültigkeit
    hat, wird eindeutig festgestellt, dass es an der landseiti-
    gen Sicherung der Grenzen mangelt und damit dem
    Waffenschmuggel Tür und Tor geöffnet sind. Hier be-
    dürfte es einer zentralen Unterstützung, um landseitig
    eine Sicherung aufzubauen. Aber das ist bislang nicht
    der Fall. Fazit ist, dass die Landseite für den Waffen-
    schmuggel offen wie ein Scheunentor ist und dass der
    Einsatz auf der Seeseite aus diesem Grund eher wie ein
    Placebo wirkt.


    (Beifall bei der FDP – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Unglaublich!)


    Die entscheidende Frage ist, ob die Resolution 1701
    erfüllt ist. Das ist bislang bei weitem nicht der Fall.
    Noch immer führen die Israelis Überflüge über dem Li-
    banon durch. Diese hätten längst eingestellt werden
    müssen. Ich erwarte, dass die internationale Gemein-
    schaft dafür deutliche Worte findet. Zudem gibt es kei-
    nen Fortschritt bei der Entwaffnung der Hisbollah; das
    habe ich bereits angesprochen. Auch das ist Bestandteil
    der Resolution 1701. Es gibt den nationalen Dialog, der
    gestern eine Rolle gespielt hat. Seit langer Zeit geht es
    wieder um die Entwaffnung der Hisbollah. Aber ich
    möchte Sie auf die Regierungserklärung der neuen Re-
    gierung im Libanon vom August dieses Jahres aufmerk-
    sam machen. In dieser wurde „das Recht des Libanon,
    seiner Regierung, des Volkes und des Widerstandes zum
    Gebrauch aller möglichen Mittel, um vom Libanon be-
    anspruchtes Gebiet wiederzuerlangen“, festgelegt. Das
    bedeutet nichts anderes, als dass die Hisbollah aus dieser
    Regierungserklärung das Recht ableitet, ihre Waffen be-
    halten zu dürfen. Das liegt nicht im Interesse der interna-
    tionalen Gemeinschaft und entspricht nicht der UN-Re-
    solution.


    (Beifall bei der FDP)


    Das alles zeigt, wie zerbrechlich die Situation ist.

    Ich komme zum – aus Sicht meiner Fraktion – zentra-
    len Punkt. Die Entsendung von Soldatinnen und Sol-
    daten darf immer nur das letzte Mittel sein. Wer aller-
    dings Soldatinnen und Soldaten entsendet, hat die
    Pflicht, in besonderem Maß politisch initiativ zu werden.
    Aber wir erkennen nicht, dass die Bundesregierung die
    Initiative ergreift. Fehlanzeige! Wie sieht die politische
    Situation im Libanon aus? Im Libanon wurde nach einer
    langen Hängepartie ein Präsident gewählt. Es gibt eine
    neue Regierung, in der die Hisbollah gestärkt ist und die
    Opposition eine Sperrminorität hat. Die politische Lage
    ist weiter fragil. Das zeigen auch die Anschläge in den

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    (C (D etzten Wochen. Es gibt einen Hoffnungsschimmer im erhältnis zu Syrien. Aber nach wie vor ist die Rolle des ran – auch mit Blick auf Waffenlieferungen an die Hisollah – völlig ungeklärt. In der Region gibt es in Israel eine Regierung mit Prolemen, eine schwache Palästinenserführung und seit eginn der UNIFIL-Mission eine Trennung in Gaza und estjordanland, also eine größere Zerrissenheit. Interna ional gesehen befinden sich die USA im Wahlkampf. om Nahostquartett haben wir schon lange nichts mehr ehört. (Dr. Rolf Mützenich [SPD]: Deswegen stimmen Sie nicht zu?)


    eswegen gibt es ein Vakuum. Aber dieses Vakuum
    ann nicht mit Soldatinnen und Soldaten ausgefüllt wer-
    en. Es bedarf eines massiven politischen Engagements.
    ine nachhaltige Lösung des Nahostkonflikts kann nur
    in tragfähiger, umfassender politischer Prozess gewähr-
    eisten. Wir fordern daher eine umfassende regionale
    riedensinitiative nach dem Vorbild der KSZE, näm-

    ich eine KSZNO. Wir haben dazu immer wieder An-
    räge eingebracht. Wir sind nach wie vor der Meinung,
    ass das richtig wäre.

    Ich fasse zusammen: Solange die Wirksamkeit des
    andats nicht gewährleistet ist und solange der politi-

    che Begleitprozess völlig unbefriedigend ist, so lange
    ieht sich die FDP-Bundestagsfraktion nicht in der Lage,
    er Verlängerung des Mandats zuzustimmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Schade, Frau Homburger!)