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ID1617507900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Paul Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Genau aus dem Grund lehnt Die Linke diesen Etat ab.

    Kriegsführungsfähigkeit ist teuer. Nach NATO-Krite-
    rien geben wir jetzt 33,5 Milliarden Euro dafür aus. Es
    kann nicht oft genug gesagt werden: Wer hochrüstet, ent-
    zieht der Wirtschaft und der Gesellschaft Ressourcen,
    Finanzen und Arbeitskraft. Das sind 33,5 Milliarden
    Euro, die woanders sinnvoller eingesetzt werden kön-
    nen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das kennen Sie alles noch aus der DDR!)


    Wir müssen diese Ausgaben senken, statt sie immer wei-
    ter nach oben zu treiben.

    Frieden schaffen mit immer weniger Waffen – das hat
    einmal ein CDU-Bundeskanzler gesagt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das hat die DDR ja vorgemacht!)


    Aber Sie machen genau das Gegenteil. Die Große Koali-
    tion hat den Rüstungshaushalt seit 2006 um insgesamt

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    (C (D ,2 Milliarden Euro erhöht, und in den nächsten Jahren oll es weiter nach oben gehen. Allein dieser Haushaltslan weist eine Steigerung von 1,6 Milliarden Euro auf. er größte Teil davon fließt in die investiven Ausgaben. as sind vor allem die militärischen Beschaffungen. 33,5 Milliarden Euro für die Rüstung sind keine gute nvestition in die Zukunft, nicht zuletzt deshalb, weil mit er langfristigen Verpfändung der Steuergelder die Mögichkeiten künftiger Haushaltsgestaltung stark eingeengt erden. Die Verpflichtungsermächtigungen steigen in iesem Haushalt wieder um knapp 10 Milliarden Euro. ür die Zeit ab 2010 sind damit bereits 56 Milliarden uro festgelegt, über die der künftige Bundestag gar icht mehr entscheiden kann. Das ist einfach nicht hinehmbar. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Ich hänge nicht der naiven Vorstellung an, man könne
    on einem Tag auf den anderen von einem Topf in den
    nderen verschieben. Aber es ist trotzdem hilfreich, sich
    infach einmal klarzumachen, wo wir Prioritäten setzen
    der wie Prioritäten anders gesetzt werden müssten. Wir
    ordern zum Beispiel, die Kinderbetreuung flächende-
    kend auszubauen; das fordern andere Fraktionen auch.
    ie geschätzten Kosten dafür betragen 9 Milliarden
    uro. Allen Kindern in der Schule eine warme Mahlzeit
    u ermöglichen, wird mit Kosten in Höhe von 4 Milliar-
    en Euro veranschlagt. Die Kosten für die Anhebung des
    artz-IV-Regelsatzes auf 435 Euro werden auf 9 Mil-

    iarden Euro geschätzt. Diese drei Maßnahmen wären
    it der Summe des Wehretats locker zu finanzieren. Und
    ie hätten noch mehr als genug übrig, um die Summe für
    en zivilen Teil der Afghanistan-Hilfe zu verdreifachen.


    (Widerspruch bei der SPD)


    Ja, das wäre drin.

    Ich sage noch einmal, dass ich nicht der Vorstellung
    nhänge, man könne von einem Tag auf den anderen
    mschichten. Aber wir müssen doch endlich einmal an-
    angen, die Prioritäten neu zu setzen und von den hohen
    üstungsausgaben herunterzukommen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Ich weiß, dass der Einwand kommen wird, dass Si-
    herheit ein teures Gut ist. Die Frage ist aber, ob der
    reis stimmt. Worum geht es denn, wenn heute von Si-
    herheit die Rede ist? Drei Dinge werden genannt:
    chutz vor militärischer Gewalt, Sicherung unserer
    nergieversorgung, Schutz der Bürgerinnen und Bürger
    or terroristischen Anschlägen.

    Der erste Punkt führt zu der Frage, ob wir in absehba-
    er Zeit militärisch bedroht sind. Nein, das sind wir
    icht, und niemand hier wird das ernsthaft behaupten.
    rotzdem wurden während des Krieges in der Kaukasus-
    egion Versuche unternommen, eine solche Wahrneh-
    ung zu erzeugen. Aber sehen wir die Sache nüchtern.
    eder die Balten noch die Polen sind durch Russland
    ilitärisch bedroht. Russland hat heute weder die Fähig-

    eiten noch im Geringsten die Absicht, diese Länder an-






    (A) )



    (B) )


    Paul Schäfer (Köln)

    zugreifen und zu besetzen. Das gilt für Deutschland erst
    recht.

    Richtig ist allerdings, dass die Russen sich dank Erdöl
    und Erdgas wieder als starke Macht sehen, und sie wol-
    len den Zustand permanenter Demütigung nicht länger
    akzeptieren. Es geht jetzt mitnichten darum, sich die In-
    teressen Moskaus zu eigen zu machen oder sich ihnen
    gar zu unterwerfen. Von uns steht niemand auf der
    Gazprom-Gehaltsliste.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Aber man muss schlicht zur Kenntnis nehmen, dass eu-
    ropäische Sicherheit nur mit Russland zu haben ist. In
    besseren Zeiten ist gerne von einer strategischen Partner-
    schaft mit Russland gesprochen worden. Mir würde eine
    ehrliche Partnerschaft schon genügen. Denn dann würde
    man darauf verzichten, neue Raketen in Polen zu statio-
    nieren, dann würde man darauf verzichten, rund um
    Russland Militärbasen der NATO aufzubauen, und dann
    würde man darauf verzichten, die NATO bis nach Zen-
    tralasien auszudehnen. Dann würde sich auch das Thema
    neue Angst vor Russland zumindest tendenziell erledi-
    gen. Grund zur Hochrüstung ist das jedenfalls nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Zweiten: Dass wir es mit wachsenden Ressour-
    cenkonflikten zu tun haben, spricht sich herum. Der
    Kaukasus und Zentralasien sind dafür Beispiele. Es
    stimmt, wir haben eine wachsende Konkurrenz um die
    zur Neige gehenden fossilen Brennstoffe, und es gibt ei-
    nen Wettlauf um den Zugang zu den sogenannten strate-
    gischen Rohstoffen. Dieser reicht von der Arktis über
    den Nahen Osten bis ins südliche Afrika. Aber allein die
    Vorstellung, man könne Erdölquellen, Pipelines und
    Schifffahrtsrouten mit militärischer Gewalt dauerhaft
    absichern, ist schlicht abwegig. Es geht um ökologisches
    Umsteuern in der Energiepolitik, um eine gerechtere in-
    ternationale Wirtschaftspolitik. Es geht also um zivile
    Antworten auf das Ressourcenproblem, nicht um militä-
    rische.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was drittens die Terrorgefahr und den notwendigen
    Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger anbetrifft, so ist
    bei anderen Gelegenheiten hier schon alles gesagt wor-
    den. Man kann dem Terror nicht mit militärischer Ge-
    walt und Gegenterror begegnen. Das nährt ihn, statt ihn
    auszutrocknen. Der siebenjährige Krieg, der Global War
    on Terrorism, hat genau dies gezeigt. Dass Gewalteska-
    lation die falsche Antwort ist, zeigt auch und gerade der
    Schauplatz Afghanistan. Nach sieben Jahren Krieg wird
    die Sicherheitslage immer prekärer. Selbst dem US-Ge-
    neralstabschef sind jetzt Zweifel am Erfolg der Mission
    gekommen. Es ist, wie es ist: Die NATO kann diesen
    asymmetrischen Krieg ebenso wenig gewinnen wie die
    Taliban.

    Es wird eine wirklich neue Strategie gebraucht. Wir
    brauchen einen Waffenstillstand, der von den afghani-
    schen Konfliktparteien selbst ausgehandelt werden
    muss. Da sollten Sie genauer auf die Meinung von circa

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    (C (D 000 Stammesvertretern – inzwischen sind es sehr viel ehr – vor allem aus den Paschtunengebieten hören, die ich im Mai als afghanische Friedensdschirga konstituert haben. Diese Friedensversammlung sagt klar: Der fghanische Dialog wird nur zu einem Erfolg geführt erden können, wenn klar ist, dass die auswärtigen ruppen möglichst rasch abziehen. Das ist der Punkt. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Monika Knoche [DIE LINKE]: Wie peinlich!)


    Die NATO hat nicht nur in Afghanistan gezeigt, dass
    ie das ungeeignete Instrument für eine gedeihliche Frie-
    ensentwicklung in der Welt ist. Diese Debatte werden
    ir im nächsten Jahr führen. Ich freue mich darauf, und
    ann wird man sehen, ob es sinnvoll ist, an einer Militär-
    llianz festzuhalten, die zwei Drittel der Weltmilitäraus-
    aben bestreitet und die doch, wie sich jetzt gezeigt hat,
    em alten Freund-Feind-Denken verhaftet bleibt. Wir
    erden darüber streiten, ob man die NATO nicht durch
    ooperative Sicherheitsstrukturen überwinden muss.
    as ist die Position der Linken.

    Zum Schluss: Wir fordern erstens, dass sich die Bun-
    eswehr auf den Grundgesetzauftrag konzentrieren soll.
    er Militärinterventionismus Out of Area muss beendet
    erden.

    Das bedeutet zweitens, dass dann die neuen U-Boote,
    regatten und Einsatzgruppenversorger oder auch
    ampfhubschrauber nicht mehr gebraucht werden. Wir
    erden in diesem Sinne Einsparvorschläge im Umfang
    on circa 10 Prozent des Wehretats machen. Diese Ein-
    parungen können für soziale, entwicklungspolitische
    wecke, für den sozialverträglichen Umbau der Streit-
    räfte und für die soziale Besserstellung gerade der
    annschaften und der Unteroffiziere verwendet werden.

    Drittens braucht die Bundesrepublik keine Hand an
    uklearen Vernichtungswaffen. Deshalb kann die Torna-
    ostaffel in Büchel außer Dienst gestellt werden.


    (Beifall des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Viertens ist die Aufhebung der Wehrpflicht überfällig.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Na, na!)


    ie greift ohne äußere Not in das Leben junger Männer
    in – in diesem Fall nur Männer.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wir brauchen die Wehrpflicht!)


    ie ist sicherheitspolitisch nicht mehr begründbar.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Ständig!)


    Fünftens sind die deutschen Truppen aus Afghanistan
    bzuziehen, und zwar so schnell wie möglich. Es ist in
    iesem Zusammenhang gut, wenn an diesem Samstag
    iele Menschen in Berlin und Stuttgart für diese Forde-
    ung auf die Straße gehen und demonstrieren.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])







    (A)



    (B) )



Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Alexander Bonde von der

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Eigentlich müssten wir heute bei dieser Debatte sehr in-
    tensiv über die verschiedenen Fragen, die sich im Zu-
    sammenhang mit dem Afghanistan-Mandat und dessen
    Verlängerung stellen, diskutieren. Dass wir es heute
    nicht tun, ist ein Stück symptomatisch für die Politik, die
    wir vom Minister und der Bundesregierung in dieser
    Frage erleben. Wir diskutieren heute nicht über Afgha-
    nistan, weil Sie entschieden haben, dass das wichtigste
    Mandat und der wichtigste internationale Einsatz der
    Bundeswehr und die wichtigen Fragen, die sich stellen,
    nämlich ob der zivile Wiederaufbau im Zentrum steht
    und die militärische Strategie richtig gepolt ist oder
    nicht, weniger wichtig sind als die Bitte von zwei Land-
    tagswahlkämpfern in Bayern, nämlich dem CSU-Vorsit-
    zenden und dem Ministerpräsidenten.

    Aus diesem Grund haben Sie diese Debatte heute
    nicht geführt. Aus diesem Grund wollen Sie diese De-
    batte nächste Woche nicht führen. Sie wird vielmehr in
    einer Sondersitzung nach der Wahl in Bayern geführt.
    Ich glaube, allein dieser Vorgang macht deutlich, mit
    welcher komischen Haltung und mit welchen Trickse-
    reien diese Bundesregierung und dieser Bundesverteidi-
    gungsminister in zentralen sicherheitspolitischen Fragen
    unterwegs sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)


    Im Rahmen dieser Debatte reden wir über den letzten
    Haushalt dieses Verteidigungsministers. Insofern muss
    man die Bilanz dieser gesamten Amtszeit durchgehen.
    Der Haushalt der Bundeswehr ist seit 2005 um über
    3 Milliarden Euro gestiegen. Allein dieses Jahr gibt es
    einen ordentlichen Schluck aus der Pulle mit 1,6 Milliar-
    den Euro mehr. Die Ursprungsbegründung für diese Er-
    höhung war übrigens, man brauche 1 Milliarde Euro, um
    die Tarifsteigerungen einzuarbeiten. Interessanterweise
    fließen von diesem Aufwuchs jetzt nur knapp mehr als
    500 Millionen Euro ins Personal. Aber auch das ist ein
    Stück weit symptomatisch für diesen Haushalt.

    Herr Minister, ich will nicht verhehlen, dass Sie in Ih-
    rer Amtszeit auch Erfolge hatten. Zwei davon werden in
    die Geschichte sicherlich als die große Legacy Ihrer
    Amtszeit eingehen: Es ist Ihnen zweimal gelungen
    – beim Ehrenmal und bei der Frage des öffentlichen Ge-
    löbnisses –, das Grünflächenamt Berlin-Mitte im
    Rechtsstreit zu besiegen. Herzlichen Glückwunsch!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – HansJoachim Fuchtel [CDU/CSU]: Primitiv!)


    Ich muss offen sagen: In anderen Bereichen suchen wir
    diesen Einsatz, diese Reformkraft und auch den Erfolg.

    Nach wie vor unbeantwortet sind die Fragen: Wie
    setzt sich eigentlich der Transformationsprozess der

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    (C (D undeswehr fort? Was sind eigentlich die Konsequenzen araus, dass die Bundeswehr mit heute 250 000 Soldatinen und Soldaten an ihr Limit stößt, wenn 7 000 davon bei insätzen im Rahmen eines UN-Mandats international ur Stabilisierung beitragen? An dieser Baustelle arbeitet einer. Da ist nicht Mittagspause, sondern Sendepause, nd das schon Ihre gesamte Amtszeit über. In Wirklichkeit haben Sie in Sachen Wehrpflicht das ad zurückgedreht. Sie haben mit einer ideologischen egründung dafür gesorgt, dass 5 000 Wehrpflichtige ehr zur Bundeswehr eingezogen werden. Das klingt im rsten Moment nicht nach einer zentralen Fragestellung. enn man sich aber einmal anschaut, welche Ausgaben as mit sich bringt, wie viel Personal zur Ausbildung nd Betreuung dieser 5 000 Zusätzlichen, die in der Kaerne hinterher von niemandem gebraucht werden und uch in der Stabilisierungsmission nicht einsetzbar sind, rforderlich ist, dann wird es interessant. Ich will darauf inweisen, dass die OECD in einer Studie vor kurzem eröffentlicht hat, was die Wehrpflicht volkswirtschaftich kostet. Nach Angaben der OECD mindert sie das achstum um 0,5 Prozent. Ich finde, das ist schon etas, angesichts dessen man in der finanzund wirt chaftspolitischen Diskussion, die wir gerade führen, inmal aufhorchen müsste. Reden wir noch einmal über die 5 000 Wehrpflichtien, die zusätzlich zur Bundeswehr eingezogen werden. ie haben vorhin die Situation von gering bezahlten eistungsträgern in der Bundeswehr beklagt; auch der ollege Kahrs hat dieses Argument zu Recht angeführt. an sollte sich heute einmal die Standorte der Bundesehr anschauen, an denen Ausbildungskompanien aus em Boden gestampft wurden. Wenn man mit den Leuten ort spricht, erfährt man Interessantes. Die Kapazitäten erlagern sich zum Teil von Einheiten, die in Einsätze geen, hin zur Ausbildung von neuen Wehrpflichtigen, die iemals ein Einsatzland sehen werden. Genau die Gruppe von schlechtbezahlten Leistungsrägern in der Bundeswehr, die keinen Rechtsanspruch uf Übernachtung in der Kaserne haben, muss die Kaerne verlassen, bevor die Wehrpflichtigen kommen. Sie ahlen dann ein paar Hundert Euro für eine Stube außeralb der Kaserne. Sie wissen genau: Das sind die Leisungsträger, die gemeint sind, wenn Sie hier immer über ttraktivität reden. Aber ideologisch wichtiger ist Ihnen m Ende dann doch, die Wehrpflicht aufrechtzuerhalten. ch glaube, das Kernproblem ist: An den richtigen Stellchrauben dreht diese Regierung einfach nie. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das sehen wir auch in anderen Bereichen, etwa bei
    er zivilen Krisenprävention. Man stelle sich einmal
    ie Frage: Wie kommt man eigentlich bei der Ressortab-
    timmung voran? Bei den Einsätzen der Bundeswehr ist
    as nicht das Problem. Wenn man sich anschaut, wie
    oldatinnen und Soldaten, Vertreterinnen und Vertreter
    es Auswärtigen Amtes sowie des Entwicklungsministe-
    iums – bei diesen beiden muss man sagen: wenn sie
    enn einmal im Einsatzland sind – und NGOs zusam-
    enarbeiten, dann stellt man fest: Das funktioniert. Aber
    )






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde
    in dem Moment, wo es wieder auf die ministerielle
    Ebene geht, sind wir mitten im Kampf der Ministerien.

    Sie haben auch noch etwas dazu beigetragen, dass das
    nicht besser wird. Den Ansatz für strukturelle Krisen-
    vorsorge, den Sie bisher im Einzelplan hatten und von
    dem Sie uns immer berichtet haben, die Resonanz sei
    gut, die Erfahrung damit sei in hohem Maße zu loben,
    setzen Sie auf null. Dieses wichtige Instrument für die
    Zusammenarbeit wird in Ihrem Haushalt einfach gestri-
    chen. Auch da ist die Bilanz: Es geht rückwärts in der
    strukturellen Krisenvorsorge. Es geht rückwärts in der
    koordinierten Krisenprävention. – Auch das ist eine
    schlechte Bilanz Ihres Hauses, Herr Jung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Rüstungspriorisierung hat die Kollegin Hoff zu
    Recht angesprochen. Was ist uns in den letzten Jahren
    von Ihnen alles an dicken Rüstungsprojekten auf den
    Tisch gelegt worden! Was den Eurofighter angeht, wol-
    len Sie demnächst die dritte Tranche bestellen. Einen
    Gegner für diesen alten Flieger gibt es bis heute nicht.
    Ihre Argumentation in den letzten Jahren war auch klar:
    Wir reden hier über Industriepolitik und nicht über si-
    cherheitspolitische Anforderungen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sollen die einen Luftballon fliegen?)


    Ähnlich ist es bei der Fregatte F 125, die wir zum
    Dreifachen des üblichen Preises gekauft haben, damit
    deutsche Werften bauen. Ich nenne weiter die Abwehrra-
    kete PARS 3, und das zweite Los U-Boote. Am Ende ist
    Ihre Amtszeit davon geprägt, dass die Bundeswehr am
    Bedarf vorbei Industriepolitik betreibt – und das milliar-
    denschwer auf dem Rücken der Steuerzahlerinnen und
    Steuerzahler.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Brauchen wir den Dingo nicht?)


    Wenn wir uns anschauen, in welchen Bereichen ge-
    nau diese Bugwelle an Investitionen Schaden hinterlässt,
    welche Projekte auf die lange Bank geschoben werden,
    dann erkennen wir: Das ist wieder genau dort, wo es
    vielleicht nicht spannend ist, weil es kleine Dinge sind,
    die man nicht in einer großen Eröffnung auf dem Roll-
    feld im Blitzlichtgewitter vorstellen kann. Das sind
    Dinge, die die Soldatinnen und Soldaten dort brauchen,
    wo wir sie brauchen, nämlich in den von den UN gebil-
    ligten Einsätzen für Stabilisierung. Es sind die Kleinig-
    keiten, die bei dieser Rüstungsbeschaffung am Ende im-
    mer hinten runterfallen, weil die Milliardenprojekte den
    Haushalt 2009 blockieren und weil Sie die Bugwelle
    weiterschieben auf 2010 und 2011. Das ist auch genau
    der Grund dafür, dass das zusätzliche Geld, das Sie in
    den letzten Jahren bekommen haben, keinerlei Entspre-
    chung in dem hat, was die Bundeswehr für das leisten
    kann, für das wir sie wollen.

    Herr Minister, die Transformationspause hat uns ein
    paar Milliarden gekostet. Die darf man sich aber nicht
    länger leisten. Es ist wirklich an der Zeit, die nächste
    Stufe der Transformation der Bundeswehr in Angriff zu
    nehmen. Es ist wirklich an der Zeit, die Personenzahl zu

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    (C (D eduzieren. Wir brauchen eine spezialisierte Bundeswehr it 200 000 Leistungsträgerinnen und Leistungsträgern, ie für Stabilisierungsmissionen ausgerüstet und darauf onzentriert ist. Und bei der für die schwere Arbeit, die a geleistet wird, entsprechend bezahlt wird. Da haben ir keinen Platz für Wehrpflichtige. Die können in solch omplizierten Missionen keinen Beitrag leisten. Das ist er Weg, der dringend eingeschlagen werden muss. uch diese große Chance hat die angeblich Große Koali ion in den letzten Jahren nicht wahrgenommen. Ich ürchte, wir haben da wichtige Zeit verloren. Ich kann ur hoffen, dass die Koalition am Ende ihren sicherheitsolitischen Stillstand und die Verweigerung eines sichereitspolitischen Diskurses beendet und wir in die Lage ommen, hier eine ehrliche Diskussion zu führen: Wofür rauchen wir die Bundeswehr? Wofür brauchen wir sie icht? Was heißt das dann für die Frage, welche Bundesehr wir eigentlich brauchen? Vielen Dank. Das Wort hat der Kollege Bernhard Kaster von der DU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! assen Sie mich mit einer Vorbemerkung beginnen. Der inzelplan 14, der Verteidigungshaushalt, ist auch als in Beispiel dafür zu nennen, dass es sehr wohl möglich nd kein Widerspruch ist, wenn der Gesamthaushalt uner der Überschrift „Haushaltskonsolidierung“ steht. aushaltskonsolidierung und gleichzeitige Investitionen n Bereichen, in denen sie unabdingbar notwendig sind, ehen zusammen. Dafür ist der Verteidigungsetat durchus ein gutes Beispiel, denn die Verteidigungsund icherheitspolitik unseres Landes in einer globalisierten elt steht schon seit Jahren vor großen Herausforde ungen. Ich nenne hier den internationalen Terrorismus nd damit die Verschmelzung von innerer und äußerer icherheit, nach wie vor vorhandene Gefahren der Verreitung atomarer, biologischer oder chemischer Waffen, as Nuklearprogramm des Iran, aber auch die neuen Heausforderungen, vor denen die Gemeinsame Außennd Sicherheitspolitik der Europäischen Union steht. ie jüngste Kaukasuskrise hat uns dies noch einmal ge eigt. Diesen Herausforderungen können wir uns nicht alein stellen. Die Bundeswehr ist in die transatlantische icherheitsarchitektur der NATO eingebettet. Sie nimmt hre Verantwortung innerhalb der europäischen Sichereitsund Verteidigungspolitik wahr und leistet ihren ienst im Auftrag der Vereinten Nationen. Als Union, ls CDU und CSU, stehen wir für diese transatlantische, uropäische und globale Einbindung unserer Streitkräfte in. Bernhard Kaster Wird der vorliegende Wehretat diesen Herausforderungen gerecht? Ich antworte mit einem klaren Ja. Als Union sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, innere und äußere Sicherheit als Grundvoraussetzung für eine freiheitliche Gesellschaft zu gewährleisten. Hier beziehe ich den Verteidigungsetat, aber auch den Innenetat mit ein. Der Verteidigungsetat steigt um 1,6 Milliarden Euro auf nun insgesamt 31,1 Milliarden Euro. Allein die Ausgaben für militärische Beschaffungen, Wehrforschung, militärische Anlagen etc. steigen um rund 700 Millionen Euro auf jetzt 10,2 Milliarden Euro. Die eingestellten Verpflichtungsermächtigungen, auch das ist wichtig, ermöglichen auch für die Folgejahre, dass die entsprechenden Beschaffungsmaßnahmen stetig fortentwickelt und in Auftrag gegeben werden können. Eine moderne Ausstattung und Ausrüstung sind ein absolutes Muss. Das Wichtigste aber sind unsere hoch motivierten Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Mitarbeiter. Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten wirklich Großartiges. Ihr Ruf und ihr Ansehen sind weltweit beispielhaft. Deshalb sind wir verpflichtet, unseren Soldatinnen und Soldaten Dank zu sagen. Wir sind verpflichtet, mit großer Verantwortung über das Ob und das Wie von Auslandseinsätzen zu entscheiden. Wir sind verpflichtet, sie bestmöglich auszustatten. Als Arbeitgeber sind wir auch verpflichtet, Perspektiven zu geben. Die Tarifund Gehaltserhöhungen waren daher ebenso wichtig wie die Wehrsolderhöhung. Das war uns als Union wichtig. Dafür haben wir uns eingesetzt. Wir haben uns für die Wehrsolderhöhung und für die entsprechende Tariflohnerhöhung eingesetzt. Die Personalkosten steigen um rund 800 Millionen Euro. Tausende zusätzliche Beförderungen sind im Rahmen der Stellenstruktur jetzt möglich. Es ist mehrfach schon angesprochen worden, dass die Unterbringung der Truppe durch die Fortführung des Sondersanierungsprogramms für lange vernachlässigte Kasernen erheblich verbessert wird. Die Kasernen müssen natürlich zeitgemäß verbessert werden, das ist richtig. Lassen Sie mich jetzt noch auf einen Punkt zu sprechen kommen, den ich für wichtig halte. Die notwendigen Antworten auf die Herausforderungen heutiger Sicherheitspolitik, konkret auf die gefährlichen Aufgaben, die unsere Bundeswehr in einer globalisierten Welt wahrnehmen muss, sind heute sehr viel schwieriger vermittelbar. Unsere Soldatinnen und Soldaten müssen aber wissen, dass Politik und Gesellschaft, dass die Bürger unseres Landes hinter ihnen stehen und ihren Einsatz schätzen. Das müssen wir deutlich machen. Deshalb begrüße ich es auch ausdrücklich, dass der Herr Minister die Truppe so ausgiebig besucht und vor Ort ist. Auch die Sommerreise mit dem Besuch von über 30 Standorten war ein wichtiger Beitrag, um zu zeigen, dass die Politik und die Gesellschaft hinter unseren Soldatinnen und Soldaten stehen. D k b W l z Z t K d z H C a c W t u w d d A l d H w g f d S k e h w W d w m P (C (D eswegen wird die Wehrpflicht jetzt und auch in Zuunft einen ganz entscheidenden Beitrag zur festen Einindung der Bundeswehr in unsere Gesellschaft leisten. ir, die Union, stehen fest zu dieser Wehrpflicht. (Beifall bei der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Da klatschen aber relativ wenige!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)