Rede:
ID1617504200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. nun: 1
    5. der: 1
    6. Kollege: 1
    7. Dr.: 1
    8. Werner: 1
    9. Hoyer: 1
    10. fürie: 1
    11. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Weitere Wortmeldungen zu diesem Einzelplan liegen

    icht vor.

    Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Auswär-
    igen Amtes, Einzelplan 05.

    Das Wort hat der Bundesminister des Auswärtigen,
    r. Frank-Walter Steinmeier.


    (Beifall bei der SPD)


    Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des
    uswärtigen:
    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    erren Abgeordneten! In Deutschland und in Europa
    erden Frieden und Stabilität als etwas empfunden,
    as so selbstverständlich wie der Sonnenaufgang und
    as tägliche Brot ist. In vielen Teilen der Welt – das wis-
    en Sie – ist das leider nicht der Fall. Die Neuvermes-
    ung der Welt, wie ich das nenne und wie Sie es alle er-
    eben, geht leider mit neuen Unsicherheiten, Unruhe und
    ielen neuen, auch gewaltsam ausgetragenen Konflikten
    inher.

    Ja, es ist richtig: Allgemeingültige Rezepte, nach de-
    en wir fragen und suchen, um Frieden und Stabilität zu
    ewährleisten oder schnellstmöglich wieder herzustel-
    en, gibt es leider nicht. Deshalb muss sich kluge Außen-
    olitik aus meiner Sicht noch mehr als in der Vergangen-
    eit darauf konzentrieren, vorausschauend Risiken zu
    inimieren und Chancen zu erkennen und zu ergreifen,
    o immer die Verhinderung eines Konflikts möglich ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was braucht man dazu? Vor allen Dingen braucht
    an richtige Analysen und – wo immer möglich – ein

    nabhängiges Urteil. Dabei bedarf es der Fähigkeit, bei
    er ganzen Flut von Informationen und – das haben wir
    erade in der letzten Zeit wieder erlebt – Desinforma-
    ionen die Übersicht zu behalten. In dieser immer un-
    bersichtlicher werdenden Welt ist das in der Tat eine
    on Jahr zu Jahr immer anspruchsvollere Aufgabe. Das
    iegt daran, dass sozusagen die zynischen Gewissheiten
    es Kalten Krieges nicht mehr bestehen und die USA als
    inzig verbliebene Supermacht an Ansehen eingebüßt
    aben und aus den heute bereits genannten Gründen mit-
    en in einer Finanzkrise stecken. Wie auch immer der
    ächste Präsident der USA heißen wird, er wird jeden-
    alls die Führungsrolle der USA neu definieren und
    darin bin ich mir sicher – verloren gegangene Autorität

    urückgewinnen müssen.

    Daneben gibt es neue Mächte. Wir reden von China
    nd Indien. Wer ein bisschen in der Welt herumkommt,






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    weiß, dass das verkürzt ist. Hinzu kommen Mexiko und
    Brasilien, langfristig vielleicht auch Südafrika und Viet-
    nam. Alle diese neuen Mächte suchen nach einer neuen
    Rolle jenseits der alten Gewissheit in ständig neuen Inte-
    ressenkonstellationen. Das macht gegenwärtig vieles so
    schwer voraussehbar.

    Hinzu kommt, dass wir uns in einer sehr dynamischen
    Wachstumsphase befinden – deren Vorteile haben wir
    heute Morgen beschrieben; deren Nachteile sehen wir
    derzeit kraft mangelnder Regelungen für die internatio-
    nalen Finanz- und Kapitalmärkte –, die aber unzweifel-
    haft neben den Chancen auch Risiken vom Klimawandel
    bis hin zur Knappheit und Verteuerung von Energie und
    Rohstoffen mit sich bringt.

    Das führt uns in der Situation, in der wir jetzt – im
    September 2008 – miteinander diskutieren, zu der Fest-
    stellung: Eine neue und tragfähige Balance für Frieden
    und Stabilität in diesem Jahrhundert ist uns noch nicht
    gelungen. Daran müssen wir noch arbeiten. Ich sage das
    bewusst in einer Generaldebatte jenseits der Einzelthe-
    men, über die wir noch diskutieren werden, etwa im Zu-
    sammenhang mit der Verlängerung des Afghanistan-
    Mandats. Ich sage also vorweg, dass es mein Anspruch
    an die deutsche Außenpolitik ist, dass wir uns nicht in
    der Unübersichtlichkeit des täglichen Klein-Kleins er-
    schöpfen, sondern die langfristigen Linien und Heraus-
    forderungen in Erinnerung behalten. Ich wäre froh, wenn
    wir Gelegenheiten wie diese dazu nutzen würden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bei den Auseinandersetzungen im südlichen Kauka-
    sus in diesen Tagen ist mir jedenfalls gewiss geworden,
    dass das, was an Herausforderungen in der Außenpolitik
    auf uns zukommt, auch die menschliche Vernunft lang-
    fristig auf die Probe stellen wird. Sie ist nicht immer in
    so reichem Maße vorhanden, wie ich mir das wünsche.

    Wenn wir mit Vernunft an die Außenpolitik herange-
    hen, dann kann uns, glaube ich, etwas gelingen, was die
    neue Herausforderung mit sich bringt, nämlich neue
    Mächte zu integrieren. Wir brauchen eine Außenpolitik,
    die neue Formen der Zusammenarbeit erprobt, neue For-
    mate entwickelt und neue Instrumente bereitstellt. Wir
    dürfen nicht verdrängen – das ist sozusagen meine Bot-
    schaft –, dass es neue Mächte auf der internationalen
    Bühne gibt. Selbst wenn wir manchmal verzweifelt um
    Lösungen ringen, dürfen wir nicht auf Lösungsmuster
    zurückgreifen, die seit Ende des Kalten Krieges nicht
    mehr zur Verfügung stehen. Das wäre eine trügerische
    Scheinsicherheit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es hilft nichts – ich kenne den beschwerlichen Weg –,
    wir müssen das erreichen, was ich eine globale Verant-
    wortungspartnerschaft nenne. Auf dieses Ziel müssen
    wir Schritt für Schritt hinarbeiten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich komme zu den wichtigsten Linien, die ich im Au-
    genblick erkenne und die die Politik in den nächsten Jah-

    r
    V
    d
    n
    l
    h
    V
    i
    e
    a

    s
    d
    h
    g
    d
    c
    h
    a
    a
    z
    z
    ü
    s
    L
    f
    w

    t
    n
    S
    r
    g
    u
    i
    W
    d
    h
    d
    i
    i
    h
    n
    t
    u
    p
    K
    K
    a

    n
    s
    e
    d
    m
    f
    v
    v
    h

    (C (D en prägen werden. Einige wenige Sätze zu Europa: Die ertragsmisere, die Tatsache, dass uns die Ratifizierung es Lissabon-Vertrags – sie ist weiterhin notwendig – icht gelungen ist, darf uns nicht den Blick dafür verstelen, dass die Europäische Union von den Außengrenzen er betrachtet nach wie vor das leuchtende Beispiel für ersöhnung, Stabilität, Zivilität, sozialen Ausgleich und nneren Frieden ist. Richard Sennett hat das gestern in inem längeren Interview mit der Süddeutschen Zeitung us der amerikanischen Perspektive geschildert. Wenn ich mir die jüngere Geschichte der Europäichen Union anschaue, dann stelle ich fest, dass uns in er Tat einiges nicht gelungen ist, an dem wir gearbeitet aben. Aber nachdem ich vor ein paar Tagen Boris Tadic etroffen und mir vor Augen geführt habe, wie wir über as Verhältnis der Europäischen Union zum westlihen Balkan und insbesondere zu Serbien diskutiert aben, und heute sehe, dass es mit einer ganz klugen und usgewogenen Politik sowie sehr mutigen Demokraten uf der serbischen Seite gelungen ist, nicht nur Europa um Kernpunkt der innenpolitischen Auseinandersetungen in Serbien zu machen, sondern auch den gegenber Europa aufgeschlossenen Demokraten zum Wahlieg zu verhelfen, und dass nun Stabilität in dem größten and auf dem westlichen Balkan hergestellt wurde, dann inde ich, dass das eigentlich ein guter Weg ist. Dieser äre ohne Europa nicht zustande gekommen. Trotzdem bleibt die vielfach geäußerte Mahnung richig: Am Ende wird die Stimme der Europäischen Union ur gehört werden, wenn es uns gelingt, mit einer timme zu sprechen. Daher ist in der Tat die Frage beechtigt: Sind wir schon so weit? Ist die Definition der emeinsamen Interessen so weit fortgeschritten, dass sie ns wirklich zum gemeinsamen Handeln befähigt? Das st nach wie vor eine berechtigte Frage, wie ich finde. ir haben gerade im Kaukasus-Konflikt erlebt – alle, ie an den Lösungen und Befriedungen beteiligt waren, aben das erfahren –, wie schwierig und anspruchsvoll as in einem Konflikt ist, in dem sozusagen über Nacht n wenigen Stunden Menschen zu Opfern wurden und hr Hab und Gut verloren haben. Wenn wir ehrlich sind, aben viele von uns befürchtet, dass sich dieser Regioalkonflikt zu einem Flächenbrand zumindest im gesamen Kaukasus ausweitet. Ich will in aller Bescheidenheit nd angesichts der Kritik an der europäischen Außenolitik, die ich gut kenne, darauf hinweisen, dass dieser onflikt und das Sterben von Menschen im südlichen aukasus beendet wurden, weil sich Europa der Sache ngenommen hat, atürlich nicht ohne Unterstützung anderer; das weiß ich ehr wohl. Aber man muss sich in Erinnerung rufen, dass s für den französischen Präsidenten als EU-Ratspräsient weiß Gott keine Selbstverständlichkeit war – aus einer Sicht war es eher ein Risiko –, ohne jegliche Er olgsgarantien nach Tiflis und Moskau zu fahren und zu ersuchen, über Eckpunkte für einen Waffenstillstand zu erhandeln. Ich finde es angesichts dessen schäbig – das abe ich schon im Ausschuss gesagt –, in welcher Form Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier an dem zwischen Herrn Sarkozy und Herrn Medwedew ausgehandelten Sechspunkteplan herumgemäkelt wird. Natürlich war er unvollständig; das sehen wir. Aber ist es nicht zynisch, zu argumentieren, die Europäer hätten noch ein bisschen weiterverhandeln können und vielleicht wären in drei bis vier Wochen die letzten Details bereinigt und geklärt gewesen, während die Menschen in dieser Zeit weiter gestorben wären? Ich jedenfalls bin froh darüber, dass jemand hingefahren ist, dass es ein Europäer war und dass der Sechspunkteplan zum Ausgangspunkt dafür wurde, dass wir heute die Lücken in dem Dokument – allerdings bei Schweigen der Waffen – füllen können. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    Ich will da nichts beschönigen. Die Stationen und Si-
    tuationen, die wir in den letzten drei, vier Wochen durch-
    lebt haben, haben wie in einem Brennglas gezeigt, dass
    die 27 europäischen Mitgliedstaaten immer noch 27 na-
    tionale, emotionale und sehr unterschiedliche Erzählun-
    gen von der Geschichte ihrer Völker haben. Da wirkt die
    Geschichte vergangener Jahrhunderte, insbesondere des
    letzten Jahrhunderts, die Erinnerung an Kriege, an Be-
    satzung, an systemischen und ideologischen Zwang so-
    wie an die Verhinderung von Eigenständigkeit und
    Selbstständigkeit. All das spielt eine Rolle beim Zusam-
    menwirken in Europa, und das wird uns noch eine ge-
    raume Zeit lang, über Jahre und Jahrzehnte, begleiten.
    Es wird Teil der europäischen Außenpolitik sein, dies al-
    les zu wissen und gleichwohl immer wieder eine
    gemeinsame europäische Außenpolitik neu zu kon-
    struieren.

    Die zweite lange Linie betrifft das Verhältnis zu
    Amerika. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden
    unser wichtigster Verbündeter bleiben. Was wir schon in
    Bezug auf andere gesagt haben, gilt erst recht für die
    USA. Wir werden die USA für die Lösung aller im Au-
    genblick erkennbaren wichtigen Probleme brauchen,
    auch für unsere gemeinsame Sicherheit. Weil das so ist,
    wünsche ich gerade mir eine besonders tragfähige, zu-
    kunftsfähige Beziehung zu den Vereinigten Staaten mit
    einer Agenda einer – wie ich das einmal genannt habe –
    erneuerten transatlantischen Partnerschaft, in der Sicher-
    heit nach wie vor ihre wichtige und zentrale Rolle haben
    wird, in der wir aber auch alle wichtigen und zentralen
    Zukunftsfragen vereinbaren werden, von einer Techno-
    logiepartnerschaft im Klimaschutz über Regeln auf den
    internationalen Finanz- und Kapitalmärkten bis hin zu
    einer gemeinsamen Abrüstungspolitik. Ich trete dafür
    ein, dass wir diese neue transatlantische Agenda mög-
    lichst bald mit viel Leben erfüllen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Dr. Werner Hoyer [FDP])


    Die neuen Partner in der Weltordnung – China, In-
    dien und viele andere – beanspruchen ihren Platz in der
    Weltgemeinschaft, und zwar einen Platz, der mindestens
    ihrem gewachsenen ökonomischen Gewicht entspricht.
    Wir brauchen viel außenpolitische Klugheit und Weit-

    s
    g
    d
    d
    s
    g

    r
    w
    r
    U
    v
    g
    r
    b
    g

    g
    g

    I
    m
    m
    g

    W
    d
    s
    V

    k
    b
    a
    w
    k
    G
    w
    u
    B
    k
    d
    f
    M
    F
    g
    u
    h
    z
    t
    f
    d
    e
    a
    I
    n
    z
    e

    (C (D icht, um die Ausbalancierung dieser neuen Gewichte ut hinzubekommen. Ich sage das nicht deshalb, weil ich ie Aufgabe unterschätze, sondern weil ich voraussehe, ass wir Deutsche – die deutsche Außenpolitik – bei dieer Ausbalancierung gefragt sein werden, manchmal soar jenseits unserer Leistungsmöglichkeiten. Wir kommen als Partner für diese neue Ausbalancieung offenbar auch deshalb in Betracht, weil wir erstens irtschaftlich viel zu bieten haben, zweitens über Erfah ung in einer Friedensordnung, als die die Europäische nion begriffen wird, verfügen und drittens – das ist für iele Länder Afrikas wichtig – keinen Schatten einer eienen deutlichen kolonialen Vergangenheit mit uns heumschleppen. Das lässt erwarten, dass wir bei der Ausalancierung dieser neuen Gewichte mehr denn je efragt sein werden. Ich habe den Satz von Karl Lamers in Erinnerung, der esagt hat: Außenpolitik bedeutet, die Welt mit den Auen des anderen zu sehen. – (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    ch sage ähnlich: Um kluge Außenpolitik zu machen,
    uss man nicht die Perzeption des Gegenübers überneh-
    en, aber man muss sie jedenfalls kennen und in die ei-

    ene Positionierung mit einbauen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    er das beherzigt – davon bin ich ganz fest überzeugt –,
    er gibt nicht etwa irgendetwas auf, sondern der kann zu
    einen Prinzipien und Positionen stehen, ohne anderen
    ölkern vom hohen Ross aus zu begegnen.

    Das führt mich zur letzten Schlüsselfrage, die ich hier
    urz ansprechen will: Terrorismus. Der Terrorismus
    irgt hier, in einer offenen Gesellschaft, Risiken, die wir
    lle uns gegenseitig viele Male beschrieben haben. Ich
    ill nicht auf Afghanistan im Einzelnen zu sprechen
    ommen, aber daran erinnern, dass der Terrorismus der
    rund ist – der Jahrestag des 11. September liegt erst
    enige Tage hinter uns –, warum deutsche Soldatinnen
    nd Soldaten nach wie vor in Afghanistan sind. Meine
    itte ist einfach – ich sage das mit Blick auf die Bemer-
    ungen von Fritz Kuhn von heute Morgen –, dass wir
    iese Debatte hier im Hohen Hause ehrlich miteinander
    ühren. Ich gehe davon aus, dass in keiner der Fraktionen

    andate ein Selbstläufer sind. Jede Fraktion muss diese
    rage sorgfältig diskutieren, aber mit den richtigen Ar-
    umenten. Wir entscheiden über den deutschen Beitrag,
    nd deshalb bitte ich Sie erstens, nicht das entgegenzu-
    alten, was nach Ihrer Ansicht andere bei ihren Einsät-
    en möglicherweise anders oder falsch machen. Zwei-
    ens bitte ich, in der Debatte, die wir im Detail noch zu
    ühren haben, nicht entgegenzuhalten, dass man deshalb
    en Mandaten keine Zustimmung geben kann, weil wir
    ine neue Strategie brauchen. Wir haben oft – auch hier
    n diesem Platz – über eine neue Strategie gesprochen.
    ch will vorab nur sagen: Für diese neue Strategie mit ei-
    er deutlichen Betonung unseres Engagements für den
    ivilen Aufbau ist diese Bundesregierung gemeinsam
    ingetreten, auch in den NATO-Räten. Das kann ich für






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    Franz Josef Jung wie für mich sagen. Wir haben diese
    Strategieänderung hinbekommen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie ist ablesbar, Fritz Kuhn, nicht nur in unseren eigenen
    Haushalten. Wenn man sich bei all den Mitgliedsländern
    umschaut, die in Afghanistan engagiert sind, wird man
    feststellen, dass der Anteil der Mittel für den zivilen
    Wiederaufbau deutlich angestiegen ist. Deshalb sage ich:
    Lasst uns doch nicht einfach immer nur die alten Argu-
    mente und Vorwürfe wiederholen, sondern lasst uns da-
    von ausgehen, dass gelernt ist, dass militärische Präsenz
    allein die Probleme in Afghanistan nicht beseitigen wird,
    sondern dass wir Engagement beim zivilen Wiederauf-
    bau brauchen, und dieser findet statt. Wir brauchen aller-
    dings, soweit ich das sehe, für die nächste Zeit weiterhin
    militärische Präsenz, um die Sicherheit und die Rahmen-
    bedingungen zu garantieren.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Natürlich!)


    Ich komme zur Abrüstung. Ich spreche sie deshalb
    an,


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Indien!)


    weil ich ahne, dass jemand gleich das Thema Indien auf-
    rufen wird.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist das Gegenteil von Abrüstung!)


    – Eben nicht, lieber Kollege Trittin. Ganz im Gegenteil. –
    Sie wissen von mir, dass ich engagiert dafür eintrete,
    dass wir das Thema Abrüstung auf die internationale Ta-
    gesordnung zurückholen. Das ist uns gelungen,


    (Beifall bei der SPD)


    nicht nur bei Kleinwaffen und bei Streumunition; auch
    im Bereich der atomaren Abrüstung haben Sie Vor-
    schläge von mir für die Internationalisierung des Brenn-
    stoffkreislaufes gesehen, die jedenfalls bei der Interna-
    tionalen Atomenergiebehörde und den beteiligten
    Staaten auf großes Interesse gestoßen sind. Ich habe da-
    mals bei der ersten Auseinandersetzung zu dem Nuklear-
    handel mit Indien, die wir hier in diesem Hause hatten,
    schon gesagt: Das, was wir üblicherweise zu der Frage
    der Bedeutung multilateraler Einbindung austauschen,
    gilt auch in diesem Fall.

    Mit anderen Worten – das habe ich damals gesagt,
    und daran halte ich mich –: Wenn die IAEO und wenn
    al-Baradei, mit dem wir auch bei verschiedenen anderen
    Konflikten eng zusammenarbeiten, es durch den Ab-
    schluss eines Safeguard-Abkommens zustande bringen,
    Indien näher an die Zusammenarbeit mit der internatio-
    nalen Atomaufsicht heranzuführen, dann ist das auch für
    mich ein Argument, das ich in die Bewertung über-
    nehme. Deshalb ist Indien nicht weiter entfernt oder
    wird nicht etwa belohnt für eine Missachtung des Atom-
    sperrvertrags; vielmehr wird es mit geeigneten Mitteln
    näher an die Kontrolle durch die Internationale Atom-
    energiebehörde herangeholt.

    D
    D
    d
    T
    S

    s
    a
    a
    g
    ä
    h
    m
    t
    a
    d
    I
    ü
    d
    k
    E

    A
    h
    d
    d
    d
    d
    e
    m

    d

    S
    v
    u
    m
    b
    b
    W
    E
    i
    i

    E
    r

    (C (D (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In keiner Weise!)


    as gilt zwar nicht für 100 Prozent, aber für etwa zwei
    rittel seiner Anlagen. Ich jedenfalls bin froh darüber,
    ass der Konsens auch unter denjenigen, die, Jürgen
    rittin, noch kritischer als wir waren, in der Nuclear
    uppliers Group am Ende gefunden worden ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt wird Monika Griefahn zum Abschluss wieder
    agen: Nun haben wir über viele Themen gesprochen,
    ber nicht über die Kultur. Deshalb möchte ich einige
    bschließende Sätze dazu sagen. Ich habe in den vergan-
    enen Haushaltsberatungen immer gesagt: Zu den Ver-
    nderungen in dieser Welt, die ich beschrieben habe, ge-
    ört auch, dass wir an uns selbst den Anspruch stellen
    üssen, uns mit unseren Argumenten, mit unserer Hal-

    ung besser verständlich zu machen. Dazu gehört die
    uswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Ich freue mich,
    ass wenigstens festgestellt wird, dass uns beim Goethe-
    nstitut eine Wende gelungen ist, dass wir nicht mehr
    ber die Schließung von Goethe-Instituten reden, son-
    ern – dank Ihrer Hilfe – heute dabei sind, von einer
    onsolidierten Basis aus über eine Erweiterung unseres
    ngagements zu reden.

    Wir haben in den letzten Jahren viel bei deutschen
    uslandsschulen getan. Wenn ich sage „viel getan“,
    eißt das nicht nur „staatliches Geld bereitstellen“, son-
    ern auch, Kooperationen mit der Wirtschaft zu suchen,
    ort Überzeugungsarbeit zu leisten, sodass diejenigen,
    ie ihre Abschlüsse auf deutschen Schulen machen,
    ann auch eine Perspektive haben für ein Praktikum, für
    in Studium, für eine Lehre in Deutschland. Ich freue
    ich, dass das auf gutem Wege ist.

    Herzlichen Dank Ihnen allen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Harald Leibrecht [FDP])




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Das Wort hat nun der Kollege Dr. Werner Hoyer für

ie FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Hoyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ich nicht in der Unübersichtlichkeit des Klein-Klein
    erlieren, stattdessen die langen Linien sehen, dazu hat
    ns der Außenminister aufgefordert. Versuchen wir ein-
    al, dem gerecht zu werden. Es ist in der Tat so – das

    eunruhigt mich gegenwärtig mit am meisten –: Ein alt-
    ekannter gefährlicher Virus wird in Europa und in der
    elt wieder erkennbar, ein Virus, gegen den wir uns in

    uropa einigermaßen immunisiert zu haben glaubten: Es
    st der Nationalismus, der seine hässliche Fratze überall
    n der Welt zeigt, leider auch wieder verstärkt in Europa.

    Ein einzigartiger politischer Prozess hatte uns in
    uropa zu der Anerkennung einer Reihe von elementa-

    en Prinzipien friedlichen und kooperativen Zusammen-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Werner Hoyer
    lebens gebracht. Es war ein Prozess, der mit der Doppel-
    strategie der NATO, wie sie im Harmel-Bericht zum
    Ausdruck gekommen war, auf das Engste verbunden
    war. Dieser Prozess hat immer auch Abrüstung, Rüs-
    tungskontrolle und Vertrauensbildung beinhaltet und
    nicht nur militärische Vorsorge. Er war eingebettet in das
    große Friedensprojekt der europäischen Integration. Er
    erzielte seinen katalytischen Durchbruch mit der
    Schlussakte von Helsinki. Für uns fand er seinen Höhe-
    punkt im Zwei-plus-Vier-Vertrag, der uns die deutsche
    Einheit brachte. Einen weiteren Höhepunkt fand er in
    der Charta von Paris, die in Vergessenheit geraten zu
    sein scheint.

    Voraussetzung für den Erfolg dieses Prozesses war
    die Überwindung des blanken Nationalismus in Europa,


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    dieser Geißel der Europäer nicht nur im vergangenen
    Jahrhundert. Wir schienen dem großen Ziel doch ein gu-
    tes Stück näher gekommen zu sein.

    Heute flammt dieser Nationalismus an vielen Stellen
    wieder auf. Er schürt regionale Konflikte, Gefahren für
    den Weltfrieden, und er entfaltet seine zerstörerische
    Wirkung innerhalb vieler Gesellschaften. Man denke nur
    daran, wie schwer es Minderheiten, Menschenrechtlern,
    Verfechtern von Presse- und Meinungsfreiheit, Advoka-
    ten von Rechtsstaatlichkeit und demokratischer Teilhabe
    gemacht wird, wenn mit den verführerischen Argumen-
    ten nationalistischer Überhöhung jeder in die vermeint-
    lich patriotische Solidarität hineingepresst wird.

    Was wir in diesem Zusammenhang unlängst beim Be-
    such von Kolleginnen und Kollegen des Auswärtigen
    Ausschusses in Moskau von vielen aufrechten Demokra-
    ten und Menschenrechtlern gehört haben, beunruhigt.
    Ebenso beunruhigend ist das bedrückende Schweigen
    derer, die noch bis vor kurzem als aufrechte Oppositio-
    nelle gegen gravierende demokratische und rechtsstaatli-
    che Fehlentwicklungen in Georgien auf die Straße ge-
    gangen sind.

    Grenzen in Europa nicht mehr anzutasten, sie zu über-
    winden, ihnen ihre Bedeutung zu nehmen, das war we-
    sentliches Element der Charta von Paris. Heute werden
    neue Grenzen gezogen und wird ihre Überwindung un-
    möglich gemacht. Da ist etwas gewaltig schiefgelaufen.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir alle müssen uns die Frage stellen, ob wir denn al-
    les richtig gemacht haben. Die Historiker werden eines
    Tages zu bewerten haben, ob die Entscheidungen im Zu-
    sammenhang mit der Unabhängigkeit des Kosovo und
    die Entwicklung im Zusammenhang mit Südossetien
    und Abchasien – sagen wir einmal so – die ersten oder
    die letzten Sündenfälle gewesen sind. Ich weiß, man
    kann diese Fälle nicht eins zu eins miteinander verglei-
    chen. Die Unterschiede sind riesig. Es war im Kosovo
    auch aus unserer Sicht wohl allenfalls die am wenigsten
    schlechte Lösung. Selbst ihr wohnte wahrscheinlich eine
    gravierende Fehleinschätzung inne. Wichtigste Berater,
    die uns auf unserem Weg begleitet haben, haben immer

    w
    a
    s

    d
    e
    p
    n
    d
    h
    P
    d
    s
    B


    w
    l
    s
    e

    A
    F
    N

    E
    f
    G
    l
    j

    d
    E
    z
    d
    T
    b
    d
    d
    Z
    M
    d
    d
    d
    s

    t
    f
    w
    d
    g
    g

    (C (D ieder den Eindruck vermittelt, als würden die Russen m Ende schon beidrehen und einer Gesamtlösung zutimmen. Jedenfalls sind wir gut beraten, über die Bewältigung ieser konkreten Probleme, unter die man hoffentlich inmal einen Strich wird ziehen können, zu den Grundrinzipien von Paris zurückzukehren, und zwar nicht ur nach den Buchstaben, sondern auch nach dem Geist; enn der war es, der uns damals die große Entwicklung in zur deutschen Einheit ermöglicht hat. Zu diesen rinzipien, übrigens auch zu den Voraussetzungen für ie Mitgliedschaft in EU und NATO, gehören Rechtstaatlichkeit und Demokratie sowie die Fähigkeit und ereitschaft zu friedlicher Konfliktlösung. Ich finde es in diesem Zusammenhang erstaunlich um nicht zu sagen: befremdlich –, dass bei aller notendigen Verurteilung rechtswidrigen Verhaltens Russ ands in den Schlussfolgerungen des letzten Europäichen Rats erneut einseitig Russland kritisiert und rmahnt wird. (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN sowie des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    uch ein klares Wort an die Adresse der georgischen
    ührung wäre angezeigt gewesen. Die Solidarität der
    ATO kann man nicht durch Zündeln erzwingen.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    igentlich müsste sich die Bundeskanzlerin bestätigt
    ühlen, was ihre Haltung auf dem Bukarester NATO-
    ipfel angeht. Ich glaube, es gibt überhaupt keine Veran-

    assung, an dieser Linie der Bundesregierung vom Früh-
    ahr etwas zu verändern.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Jetzt höre ich das Schulterklopfen bezüglich der Rolle
    er Europäischen Union. Auch ich freue mich, dass die
    uropäische Union plötzlich zu gemeinsamem Handeln
    usammengefunden hat. Ganz toll! Aber wo war denn
    ie Handlungsfähigkeit der Europäischen Union in den
    agen Anfang August? Da war schlicht niemand erreich-
    ar. Nach und nach lässt sich das Mosaik all dessen, was
    a schiefgelaufen war, zusammensetzen. Schön, dass wir
    em französischen Staatspräsidenten gratulieren können.
    um Schluss hat er eine Vereinbarung mit Präsident
    edwedew und anderen hinbekommen. Allerdings war

    as eine unbedingt erforderliche Aktion, um die Fehler
    er ersten Bemühungen schnellstens zu korrigieren;
    enn das war schlicht und ergreifend ein Flop. Man
    ollte es nicht schöner malen, als es ist.

    Im Übrigen gilt das auch für die Rolle der Vereinig-
    en Staaten. Ich habe es irgendwie als bedrückend emp-
    unden, wie hochanerkannte amerikanische Diplomaten
    ie Dan Fried bis zum letzten Moment versucht haben,
    as Schlimmste zu verhindern, während gleichzeitig An-
    ehörige amerikanischer Dienststellen und mit Weisun-
    en aus anderen Ämtern als dem State Department den






    (A) )



    (B) )


    Dr. Werner Hoyer
    georgischen Staatspräsidenten nach allem, was wir wis-
    sen, nicht gerade daran gehindert haben, diesen unver-
    antwortlichen Unsinn anzurichten.

    Zu den Wahlen in Amerika hat der Minister einiges
    gesagt. Ich begrüße das sehr, weil ich in der Tat glaube,
    dass wir uns immer wieder klarmachen müssen, wie
    wichtig die deutsch-amerikanische und die europäisch-
    amerikanische Beziehung ist. Egal wer diese Wahlen ge-
    winnt, wir werden es mit einem völlig neuen Partner zu
    tun haben. Leider dürfen wir ja nun einmal nicht mit-
    wählen. Neben den großen Unterschieden, die ich weiß
    Gott sehe, gibt es eine ganze Reihe von Gemeinsamkei-
    ten zwischen diesen beiden Kandidaten, die uns gefallen
    können. Ich erinnere an die durchaus mutige Absage von
    John McCain an die Politik von Präsident Bush und Vi-
    zepräsident Cheney in Sachen Folterverbot. Ich erinnere
    an manches andere, was uns im Hinblick auf das Thema
    Rechtsstaatlichkeit in jedem Fall unseren amerikani-
    schen Freunden wieder näher bringen wird.

    Es gibt aber auch einige Themen, bei denen man sich
    wirklich fragt, wann wir die große Debatte über das, was
    in den nächsten Jahren strategisch zu entscheiden ist, mit
    den Vereinigten Staaten beginnen. Auch da kommt es
    auf die langen Linien an, zum Beispiel in der Frage der
    Raketenabwehr. Die gehört in die große Strategiede-
    batte hinein, die wir mit den Vereinigten Staaten und mit
    unseren anderen Partnern im Bündnis führen müssen.
    Von der Bundesregierung höre ich zu dem bemerkens-
    werten Beitrag von Sam Nunn, George Shultz, Henry
    Kissinger und anderen zur Frage der Zukunft der
    Nuklearwaffen keinen einzigen Beitrag. Darauf müssen
    wir eingehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die
    Frage, welche strategische Rolle ein System spielt, das
    den Eindruck von Unverwundbarkeit erweckt. Wie pas-
    sen Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten,
    der Tschechischen Republik und Polen da hinein? Dies
    nicht in den Gesamtkontext einzuordnen, finde ich fatal.
    Ich finde, hier muss man in der Tat sehen, dass die Ge-
    fahr, dass das Wettrüsten wieder beginnt, gegeben ist
    und dass wir alles dafür tun müssen, um das zu verhin-
    dern.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe den Bundesaußenminister immer unterstützt,
    wenn er gesagt hat, es gebe jetzt neue Abrüstungsinitia-
    tiven aus Deutschland. Das war überfällig, und ich be-
    grüße diese Ankündigung sehr. Was ist das eigentlich
    noch wert, nachdem Indien bei der Nuclear Suppliers
    Group unter dem Vorsitz Deutschlands den Blanko-
    scheck bekommen hat? Ich finde, das ist der Total-
    absturz der Glaubwürdigkeit der deutschen Abrüstungs-
    politik.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Minister, ich erinnere daran, was Sie 2006 auf
    dem Abrüstungskongress der SPD dazu gesagt haben.
    Sie haben die Aussagen al-Baradeis aufgegriffen und ge-

    s
    V
    I
    u
    d
    r
    s
    w
    I
    h
    w
    s
    h

    e
    a
    a
    w
    f
    m
    a
    u
    n
    u
    d
    r
    w
    d
    w
    B
    d
    z
    M
    d
    J
    m
    m
    W

    S

    A
    s
    s
    f
    g
    t
    g
    g
    2
    d
    d

    (C (D agt, wir brauchen die Übernahme von verbindlichen erpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag durch ndien. Sie haben dann Ihre Kriterien genannt: erstens mfassender Teststoppvertrag und Beitritt Indiens zu iesem; zweitens Produktionsmoratorium für Spaltmateial für Waffenzwecke; drittens Verpflichtungen zur Bechränkung und letztendlich zur Abrüstung seines Kernaffenprogramms. Das sind die Kriterien, die Sie für ndien genannt haben. Das entspricht übrigens weitgeend dem, was im amerikanischen Senat dazu gesagt orden ist. Keines dieser Kriterien ist erfüllt. Trotzdem ind Sie stolz darauf, dieses Abkommen ermöglicht zu aben. Ich finde das sehr bedauerlich. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Bundesregierung ist dringend aufgefordert, nicht
    infach abzuwarten, mit welchen Erwartungen die neue
    merikanische Administration auf die Europäer und
    uch auf Deutschland zukommt. Wir müssen unsere Er-
    artungen an die neue amerikanische Administration

    ormulieren und citissime dort auch kommunizieren, da-
    it wir Einfluss nehmen können. Dabei geht es um mehr

    ls die Frage des Verhältnisses zu Russland und zu China
    nd um mehr als die Frage der Strategie unseres Bünd-
    isses. Letztlich geht es um eine ganz große Wertefrage
    nd damit wieder um große, lange Linien. Sind wir in
    er Lage, uns der Gemeinsamkeit der aufgeklärten
    echtsstaatlichen Demokratien zu vergewissern? Können
    ir den Westen noch einmal neu begründen? Ich halte
    ies für dringend erforderlich und wünschenswert. Sind
    ir uns einig, dass die Grundlage unseres Handelns die
    ekenntnisse nicht nur allgemein zur Aufklärung, son-
    ern ganz konkret zur Toleranz, zur Rechtsstaatlichkeit,
    ur Priorisierung der Rolle und der Würde des einzelnen
    enschen und auch der Respekt vor den Erkenntnissen

    er Naturwissenschaften ist? Hier sind in den letzten
    ahren die großen Zweifel aufgekommen. Diese Ge-
    einsamkeit der aufgeklärten westlichen Demokratien
    üssen wir dringend wieder beleben. Wir werden den
    esten noch brauchen.


    (Beifall bei der FDP)