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ID1617501000

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    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Fritz Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Antwort ist: Wer sich die Zahlen anschaut, in-
    lusive die der mittelfristigen Finanzplanung bis 2011,
    er muss – trotz allem, was der Finanzminister gestern
    ortreich dargestellt hat – feststellen: Sie haben dieses
    iel der Konsolidierung bis zum Jahr 2011 nicht seriös
    rreicht,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    nd zwar aus folgendem Grund: Wer in den Jahren 2005
    is 2009 zusätzliche Steuern in Höhe von insgesamt
    9 Milliarden Euro einnimmt und die Nettoneuverschul-
    ung nur um 21 Milliarden Euro zurückfährt, der kann
    icht sagen, dass er den Haushalt wirklich konsolidiert
    abe.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Doch! Beides haben wir erreicht!)


    bwohl Sie, Frau Merkel, in einer guten Konjunktur ge-
    tartet sind, obwohl Sie die Mehrwertsteuer massiv
    rhöht haben und obwohl Sie massive Privatisierungs-
    rlöse in diesen Jahren im Haushalt und in der mittelfris-
    igen Finanzplanung haben, haben Sie es nicht geschafft,
    en Haushalt zu konsolidieren. Sie haben nichts für die
    chwierigen Zeiten angelegt.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Genau das ist geschehen!)


    Unser Vorwurf heißt: Herr Struck, Ihnen ist es nicht
    elungen, die Maßnahmen umzusetzen, über die wir in
    er Föderalismuskommission diskutiert haben, näm-
    ich die Verschuldung zu bremsen und in guten Jahren
    ür die schlechten Jahre vorzusorgen. Sie alle wissen,
    ass bei einer Neuverschuldung von null für das
    ahr 2011, die Sie in der mittelfristigen Finanzplanung
    tatisiert haben, eine Vielzahl von Haushaltsrisiken
    teckt, für die Sie nicht im Ansatz Vorsorge getroffen ha-
    en.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    Ich nenne die globalen Minderausgaben im Arbeits-
    ministerium, die Sie nur zulasten der kleinen Leute reali-
    sieren können, nämlich beim Arbeitslosengeld II, bei der
    Grundsicherung. Ich nenne die Pendlerpauschale mit
    den Risiken in Karlsruhe. Ich nenne das Kindergeld, von
    dessen Erhöhung Sie reden, die Sie aber nicht etatisiert
    haben.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Doch, doch!)


    Ich rede von den Konjunkturrisiken, die Sie nicht etati-
    siert haben; denn Sie gehen von einem Wachstum von
    1,2 bzw. 1,5 Prozent über die Jahre aus. Ich nenne auch
    das Urteil aus Karlsruhe über die steuerliche Absetzbar-
    keit von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversiche-
    rung.

    Das heißt im Klartext: Trotz massiver Haushaltsrisi-
    ken und trotz eines möglichen Abschwungs der Kon-
    junktur – man braucht gar nicht von Rezession zu reden –
    setzen Sie für das Jahr 2011 eine Neuverschuldung von
    null an, obwohl alle wissen, dass Sie dieses Ziel nicht
    einhalten können. Frau Merkel, es tut mir leid: Wir kön-
    nen gern über Schwierigkeiten auf dem Weg reden, aber
    Sie können eines nicht machen: dass Sie sich erst einmal
    den Beifall als Konsolidierer abholen, hinterher aber das
    Konsolidierungsziel nicht erreichen. Das funktioniert bei
    einer wachen Öffentlichkeit nicht, egal wie Steinbrück
    hier an diesem Pult redet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde, wir müssen anders über Einsparungen re-
    den, und wir müssen darüber reden, welche steuerlichen
    Privilegien Sie eigentlich in den letzten Jahren nicht an-
    getastet haben. Ich will ein Beispiel nennen. Es gibt
    zahlreiche Ausnahmen bei der Ökosteuer in der Wirt-
    schaft. Die Ökosteuer ist eine reine Verbraucherinnen-
    und Verbrauchersteuer geworden. Sie sind nicht bereit,
    diese Ausnahmen anzugreifen, obwohl dem Staat da-
    durch jährlich Milliardenbeträge entgehen.

    Ein zweites Beispiel: die Steuerprivilegien bei der
    Nutzung von Dienstwagen. Bund und Länder geben da-
    für zusammen jährlich rund 6 Milliarden Euro aus. Da-
    rüber schweigt die Regierung trotz Klimaschutzanforde-
    rungen. Ich erläutere das einmal, weil ich weiß, dass
    viele über die Dimensionen nicht Bescheid wissen: Ein
    Porsche Cayenne Turbo – um einmal ein größeres Fahr-
    zeug zu nehmen –, der pro Kilometer 358 Gramm CO2
    ausstößt und dabei 15 Liter Treibstoff verbraucht, hat ei-
    nen Ladenpreis von 110 000 Euro. Ein Großbetrieb mit
    einem entsprechenden Grenzsteuersatz, der dieses Auto
    einem seiner Mitarbeiter zur Verfügung stellt, kann ihn
    sechs Jahre lang abschreiben und hat dadurch einen
    Steuervorteil von jährlich maximal 5 500 Euro, das heißt
    insgesamt von etwas mehr als 33 000 Euro. Ein mittel-
    ständischer Betrieb, der einen höheren Grenzsteuersatz
    hat, hat in diesem Sechsjahreszeitraum einen Steuervor-
    teil von 44 000 Euro. Da frage ich Sie alle zusammen:
    Was sind wir eigentlich für ein Staat, der es für zumutbar
    und akzeptabel hält, dass die Nutzung dieser Dreck-
    schleudern, was den CO2-Ausstoß angeht, durch einen
    Steuervorteil von maximal 44 000 Euro begünstigt wird?
    Wo sind Sie denn da?

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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gerd Andres [SPD])


    Dennoch sagte Herr Steinbrück gestern: Nennen Sie
    ir Sparvorschläge! Wir können eine ganze Reihe sol-

    her Sparvorschläge nennen. Wir müssen natürlich über
    ie Fragen reden: „Stimmt die steuerliche Basis, oder
    ind wir da zu großzügig? Subventionieren wir das Fal-
    che?“ Frau Merkel, diese Sache müssen Sie sich an-
    chauen, wenn Sie den Anspruch erheben, eine Große
    oalition wirklich im Sinne von Haushaltskonsolidie-

    ung geführt zu haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dann kommen die Bayern ins Spiel. Herr Huber, ich
    ann nur sagen – Sie wollen nachher in der dritten
    unde reden –: Was Sie gegenwärtig steuerpolitisch vor-

    chlagen – Ihr Entlastungspaket bei der Einkommen-
    teuer, 23 Milliarden Euro; die Wiedereinführung der
    nfernungspauschale; das, wogegen Sie jetzt kämpfen,
    aben Sie mit beschlossen, wovon Sie jetzt nichts wissen
    ollen –, ist nicht finanzierbar. Sie verweisen immer auf

    usätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 60 Milliarden
    uro. Aber Sie sehen doch, dass die von Ihnen mitgestal-

    ete und mitgetragene Große Koalition trotz dieser
    ehreinnahmen bei den Steuern aus diesem Jahr mit

    ber 10 Milliarden neuen Schulden herausgehen wird.
    as Geld, das Sie fordern, ist nicht vorhanden. Was Sie

    n Bayern veranstalten, ist ein Wahlkampftheater. Ich
    enne die Forderungen, die Sie aufstellen, und die Art,
    ie Sie arbeiten, Panikpopulismus. Weil Sie Angst ha-
    en, dass Sie die absolute Mehrheit verlieren, verkünden
    ie jeden Unsinn – und wissen genau, dass es nicht geht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gerd Andres [SPD])


    Übrigens, an dieser Stelle sind der Politikstil der
    inkspartei und der der CSU in Bayern einander nah. Es

    st Ihnen völlig egal, wie man die Dinge realisieren
    ann; dennoch stellen Sie erst einmal Forderungen, weil
    ie denken, es komme irgendwie gut an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    Die CSU ist in einem komischen Zustand; Sie fordert
    n Bayern etwas ganz anderes, als sie hier in Berlin tut.
    ch will dafür ein weiteres Beispiel nennen, und zwar
    us dem Bereich der Gentechnik; ich denke an die
    rüne Gentechnik in der Landwirtschaft. Auf der
    amsauer-Homepage – jetzt in Bayern – habe ich gele-

    en: „Wir lehnen den Einsatz der … Gentechnik in unse-
    er Heimat ab.“ Tatsächlich hat ihn zunächst der CSU-

    inister Seehofer als Gesundheitsminister 1998 in Brüs-
    el genehmigt, als er die genrechtliche Genehmigung im
    ahmen der EU mit unterstützt hat. Die sortenrechtliche
    enehmigung, die man bei der Aussaat braucht, hat er
    ann im Jahr 2005 als eine seiner ersten Amtshandlun-
    en erteilt, nachdem Renate Künast dieses Verfahren ge-
    toppt hatte. Da fragt sich doch die aufgeklärte Bevölke-
    ung in Deutschland und in Bayern: Was gilt nun?






    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    Gentechnik in der Heimat lehnt man ab, und in Berlin
    pusht man sie mit Unterstützung der Kanzlerin.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich glaube, dass man so nicht vorgehen kann.

    Im Übrigen, Herr Steinbrück, Stichwort „Sparen in
    Deutschland, Gentechnik“: Im Rahmen der Hightech-
    Strategie werden – das ist ein kleinerer Beitrag –
    279 549 Euro dafür ausgegeben, dass gentechnisch ver-
    änderte, kälteresistente Weihnachtssterne erprobt wer-
    den. So etwas wird zur Förderung der Gentechnik über
    den Bundeshaushalt finanziert. Ich würde einmal sagen:
    Wenn Sie über Haushaltskonsolidierung reden, dann
    schauen Sie noch einmal nach, ob Sie solche Beiträge
    nicht einsammeln können! Es ist doch blanker Unsinn,
    sich als Sparkommissar hinzustellen und insgesamt ei-
    nen solchen Mist zu machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte Frau Merkel als Kanzlerin und Chefin der
    Großen Koalition zweitens fragen, ob eigentlich die
    sozialen Sicherungssysteme gerechter und zukunftsfä-
    higer geworden sind. Auch das ist eine Frage, die die
    Große Koalition beantworten muss.

    Meine Antwort ist: In vielem sind die sozialen Siche-
    rungssysteme nicht gerechter geworden. Wenn ich auf
    das Gesundheitssystem schaue, dann stelle ich fest,
    dass wir in Deutschland doch eine Zweiklassenmedizin
    haben. Zu denken ist an die Wartezeiten, an die Leis-
    tungskataloge für Kassenpatienten oder an die Überver-
    sorgung von Privatpatienten. Weil die Praxen über beide
    Systeme finanziert werden, laufen Privatpatienten ja
    auch immer Gefahr, dass bei ihnen zu viel gemacht wird,
    also auch etwas gemacht wird, was medizinisch gar
    nicht notwendig ist. Wenn ich mir all dies anschaue,
    dann kann ich aufgrund der Spaltung zwischen gesetzli-
    cher und privater Versicherung nicht sagen: Unser Ge-
    sundheitssystem hat nicht den Charakter einer Zweiklas-
    senmedizin. Es besteht ein unterschiedliches Angebot, je
    nachdem, um wen es sich handelt und wo er sich befin-
    det. Daran hat die Große Koalition nichts verändert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben sich um die Finanzierung gekümmert, aber in
    der Frage der Gerechtigkeit in der Krankenversicherung
    sind Sie als Große Koalition keinen Schritt weiterge-
    kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Merkel sagt, es sei kompliziert, aber es hat sie nicht
    interessiert, etwas zu verändern und mehr Gerechtigkeit
    in die gesetzliche Krankenversicherung zu bringen.

    Zur Frage der stabilisierten Finanzierung der sozia-
    len Sicherungssysteme: Unter die Grenze von 40 Prozent
    zu kommen, das erreichen Sie nicht. Herr Kauder, Frau
    Merkel, Sie haben dies nicht wirklich erreicht. Ich nenne
    Ihnen die Zahlen. Am 1. Juli 2008 betrug der Gesamt-
    satz für die sozialen Sicherungssysteme 40,3 Prozent.
    Am 1. Januar 2009 wird er, weil der Gesundheitsfonds
    natürlich viel kosten wird, über 40,7 Prozent betragen.

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    (C (D ch rechne übrigens die 0,9 Prozent, die die Arbeitneher in der Krankenversicherung allein bezahlen, dazu; a lasse ich Sie nicht heraus. Das ist der Satz, den man ugrunde legen muss, wenn man wissen will, wie hoch ie Belastung insgesamt ist. Von daher rührt auch der ganze Streit über die Frage, b Sie in der Arbeitslosenversicherung unter einen Satz on 3 Prozent gehen wollen. Sie müssen unter einen Satz on 3 Prozent kommen, wenn Sie das 40-Prozent-Verprechen einhalten wollen. Frau Merkel, gegenwärtig ist s nicht eingehalten. Ich sage Ihnen voraus: Auch in eiem Jahr werden wir feststellen, dass Sie dieses Versprehen nicht halten können. Ich möchte eine dritte Frage an die Chefin der Großen oalition, Frau Merkel, stellen, nämlich: Haben Sie im ereich der Energieund Verkehrspolitik das geacht, was aus Klimaschutzgründen notwendig, mög ich und sinnvoll ist? Unsere Antwort heißt: Sie haben es nicht gemacht. rau Merkel hat sich sehr mit diesem Thema beschäftigt, st auch Eisberge gucken gegangen, aber das, was das abinett zur CO2-Vermeidung beschlossen hat, ent pricht nicht dem, was man sich selbst als Ziel gesetzt at. 40 Prozent CO2-Reduktion haben Sie vorgehabt. enn ich das zum Maßstab nehme, was Sie im Kabinett nsgesamt beschlossen haben, können Sie nach vielen ntersuchungen, die jetzt vorliegen, maximal 30 Prozent eduktion erreichen. Das hat einen systematischen Grund, und den will ich ennen. Immer dann, wenn es von der Sonntagspredigt ns Eingemachte geht, wenn es um die Umsetzung erktags geht, haben Sie dicke Lobbys im Nacken, deen Sie am Schluss nachgeben. Das führt dazu, dass Sie as, was Sie ursprünglich wollten, nicht umsetzen könen. Sie haben keinen Top-Runner-Ansatz zur Effizienzteigerung bei Elektrogeräten. Der Neubau von Kohleraftwerken, den Sie vorantreiben, führt nicht dazu, dass er CO2-Ausstoß reduziert wird, weil Sie die alten Krafterke nicht abschalten können; dazu haben Sie nämlich ein Rechtsinstrument. Sie haben die Kraft-Wärmeopplung nicht so ausgebaut wie nötig, weil Sie einen eckel bei 750 Millionen Euro eingezogen haben. Beim rneuerbare-Energien-Wärmegesetz und bei der Enerieeinsparverordnung springen Sie deutlich zu kurz, eil Sie sich nicht trauen, die Altbauten konsequent in as Erneuerungsprogramm einzubeziehen, sondern eher ei den Neubauten ansetzen. Deswegen führen Sie eine Atomdebatte, die ich nur ls Ablenkungsdebatte sehen kann. Nach der Sitzung des orstands der CDU/CSU-Fraktion in München ist es eraus: Sie wollen die Kraftwerke zehn Jahre länger lauen lassen. Auch alte Pannenreaktoren wie Biblis A, eckarwestheim und Brunsbüttel sollen zusätzlich zehn ahre laufen. Frau Merkel, ich kann nur hoffen, dass die übel in Ihrer Wohnung besser und fachgerechter mon Fritz Kuhn tiert sind als die in Biblis, wo man Tausende von Dübeln auswechseln musste. Mit diesem Bild möchte ich deutlich machen: Wir reden nicht über Reaktoren ganz neuer Generation, sondern wir reden über alte Pannenreaktoren, die laufend stillgelegt sind, weil sie nicht dem technischen Stand entsprechen. Sie wollen 40 Milliarden Euro aus den Gewinnen der Energieerzeuger erlösen. Wenn man die Verantwortlichen kennt und ihre Kommentare jetzt, nachdem die Zahl von 40 Milliarden auf dem Tisch liegt, gehört hat, dann kann ich Ihnen nur vorhersagen, mit einem solchen Unsinn werden Sie bei denen scheitern. Der RWE-Sprecher kann zum Beispiel gar nicht nachvollziehen, wie Sie auf diese Zahl kommen. Die Begründungen waren auch gut. Noch vor einem halben Jahr haben Sie gesagt, dieses Geld sei für die regenerativen Energiequellen. Jetzt heißt es plötzlich, dieses Geld sei für die Senkung der Stromtarife. Warum haben wir denn in Bayern oder in Baden-Württemberg, wo es so viele Atomkraftwerke gibt, keine niedrigeren Stromtarife? Lassen Sie sich doch von der CDU nicht diesen Bären aufbinden! Herr Kauder, Sie sollten eigentlich vernünftiger sein als das, was von Ihnen in den Zeitungen steht. Uns stört die Art und Weise, wie Sie mit der Entsorgungsfrage umgehen. Wir haben in Deutschland kein Endlager. Diejenigen Ihrer Politiker, die dort leben, wo die Atomkraftwerke stehen, in Bayern und BadenWürttemberg, sagen jetzt: „Gorleben!“ Herr Kauder, es scheint, als würden Sie aus Asse keine Konsequenzen ziehen. Dort ist visuell und praktisch sichtbar, dass ein Salzstock nicht für die sichere Einschließung von radioaktivem Müll geeignet ist, auf den wir Zehntausende von Jahren aufpassen müssen. Herr Kauder, wir finden es billig, wie bei uns in Baden-Württemberg – ich komme selber aus Baden-Württemberg – und in Bayern mit dieser Frage umgegangen wird: Was wir nicht wollen, sollen doch die Fischköpfe in Niedersachsen gefälligst nehmen. – Das, was Sie da praktizieren, ist Heuchelei. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Kuhn, das ist unter Ihrem Niveau!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum Thema Verkehrspolitik. Frau
    Merkel, 25 Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen
    entstehen durch den Verkehr. Sie aber haben so gut wie
    keine Verkehrspolitik, die darauf auch nur irgendeine
    Antwort gibt. Mit der Kfz-Steuerreform kommen Sie
    nicht weiter, obwohl viele Leute darauf warten. Sie wür-
    den ein sparsameres Auto kaufen, wenn sie wüssten, was
    da geschieht. Ich sage Ihnen: Ein vernünftiges Auto mit
    einem Spritverbrauch von 4 Litern muss Kfz-steuerfrei
    sein. Das müssen Sie endlich machen, dann lösen Sie
    auch einen Anreiz zum Kauf einer besseren Verkehrs-
    technik aus. Das scheint Ihnen aber weitgehend egal zu
    sein. Themen wie Tempolimit oder Dienstwagenbesteue-
    rung scheinen Sie zu ignorieren. Das ist eine gute Dauer-
    subvention, die Sie gern beibehalten wollen. Zu den

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    (C (D lugbenzinprivilegien höre ich von der großartigen Groen Koalition nichts. Hier drücken Sie sich vor dem entcheidenden Umstand, dass wir in Deutschland das Verehrsmittel subventionieren, das in Bezug auf den CO2usstoß am schlechtesten dasteht. Schließlich frage ich nach der Bahn und der Ordungspolitik. Frau Merkel, wie lange wollen Sie als Chein der Großen Koalition eigentlich noch jemanden wie errn Mehdorn stützen, der gegenüber den eigenen undinnen und Kunden der Bahn nachweislich als Wieerholungstäter aufgetreten ist? Er „verkauft“ diese ween des Börsengangs. So jemanden kann man nicht stüten, das ist absoluter Unsinn. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gerd Andres [SPD])


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ch frage mich auch, wann Herr Tiefensee endlich mit ei-
    er Verkehrspolitik beginnt, die wirklich unter dem
    ubrum „Klimaschutz“ steht. Ich frage mich, wann er
    icht mehr diesen Mist macht, den wir aus diesem Hause
    ewohnt sind. Frau Merkel, ich sage dies deswegen, weil
    ch finde, eine Kanzlerin darf diese Fragen nicht so aus-
    assen. Sie muss sich zentral mit diesen Fragen auseinan-
    ersetzen.

    Die nächste Frage, die ich ansprechen möchte, ist die
    ildungspolitik. Es ist schön, dass Sie jetzt eine Bil-
    ungsreise machen. Ich will mich ausdrücklich nicht
    arüber lustig machen, denn es ist richtig, sich um die
    ildungsinstitutionen zu kümmern. Die Lage ist ganz
    lar: Deutschland ist als Bildungsland nicht an vorderer
    telle. Im OECD-Vergleich schneiden wir sehr kritisch
    b. Wir geben sehr viel weniger Geld aus, als die Länder
    m Durchschnitt ausgeben. Wir geben erst recht sehr viel
    eniger Geld aus als die Topländer. Dabei will ich sa-
    en, dass es nicht allein ums Geld geht. In der Frage der
    ildung geht es immer auch um die Struktur von Bil-
    ung, also um die Qualität, die aus dem folgt, wie wir
    ildung organisieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn ich mir unser Land im internationalen Ver-
    leich anschaue, dann stelle ich fest, wir haben zu wenig
    inderbetreuung für die unter Dreijährigen, wir haben
    ualitätsdefizite in der Kinderbetreuung, wir haben zu
    enig sprachliche und soziale Integration. Sie haben das

    ngesprochen. Ich glaube, man muss diese Anstrengun-
    en in der Vorschule und in den ersten Klassen der
    chule verstärken. Wir haben in unserem Schulsystem
    da wären Sie auch als CDU-Vorsitzende einmal ge-

    ragt; Sie sind ja nicht nur Kanzlerin, sondern auch Vor-
    itzende dieser Volkspartei – eine zu frühe Selektion der
    inder nach der vierten Klasse mit negativen Auswir-
    ungen auf das Lernklima ab der ersten Klasse. Der
    eistungsdruck geht ja gleich nach der Einschulung der
    inder los.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben eine lausig schlechte Situation an den
    ochschulen, sowohl was die Lehre als auch was die






    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    Forschung angeht. Keine deutsche Hochschule steht im
    internationalen Ranking an vorderer Stelle. Der Hoch-
    schulpakt funktioniert einfach nicht, Frau Schavan. Ich
    möchte nur einmal etwas zur Anzahl der Studienplätze
    sagen: Für 2007 war vereinbart, 13 000 neue Studien-
    plätze zu schaffen. Tatsächlich geschaffen wurden 3 400.
    Sie müssen sich doch eingestehen, dass dies nicht so
    funktioniert, wie es geplant war, und sich darum küm-
    mern.

    Frau Merkel, ich kann es Ihnen nicht ersparen: Das
    Ergebnis der Föderalismusreform I, dass der Bund auf
    wesentliche Punkte seiner ohnehin schwachen Kompe-
    tenzen im Bildungsbereich verzichtet hat, war ein großer
    Fehler. Dies war ein Fehler, den die Große Koalition ge-
    macht hat und den Sie zusammen mit Herrn Müntefering
    zu verantworten haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herrn Röttgen nicht zu vergessen!)


    Wir stellen jetzt die Forderung an Sie, dass der Bil-
    dungsgipfel, den Sie als Bund-Länder-Bildungsgipfel
    für Oktober angesetzt haben, zu einem Ergebnisgipfel
    werden muss. Er darf nicht zu einem Problemanalyse-
    gipfel werden; davon haben Sie ja schon viele durchge-
    führt. Wir wollen jetzt vielmehr konkrete Ergebnisse se-
    hen, wie unser Bildungssystem verbessert werden soll,
    wer dabei welche Aufgabe erhält und wie die Finanzie-
    rung zwischen Bund und Ländern hier geregelt werden
    soll. Es wird also zu prüfen sein, ob es sich um einen Er-
    gebnisgipfel gehandelt hat oder ob man nur schön da-
    rüber gesprochen hat, wie es eigentlich sein sollte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Damit komme ich zu einem wichtigen Punkt, den Sie
    in Ihrer Rede, Frau Merkel, völlig ausgelassen haben.
    Wir wissen, dass neben den Strukturreformen im Bil-
    dungssystem die Fragestellung, wie wir all das finan-
    zieren wollen, zentral und wichtig ist. Laut OECD-
    Zahlen haben wir in der gesamten Bildungskette vom
    Kindergarten bis zur beruflichen Weiterbildung und der
    Universität in Deutschland eine Unterdeckung bezüglich
    der eigentlich notwendigen Ausgaben in Höhe von
    30 bis 40 Milliarden Euro, je nachdem, was man alles
    dazunimmt. Sie müssen jetzt endlich einmal sagen, aus
    welchem der noch nicht konsolidierten Haushalte und
    mit welcher Methode Sie diese Lücke schließen wollen.
    Wir als Grüne haben vor diesem Hintergrund gesagt, wir
    hören damit auf, sonntags von mehr Bildung zu reden
    und bei Finanzierungsfragen verträumt zum Himmel
    über dem Reichstag oder sonst wohin zu schauen. Viel-
    mehr schlagen wir vor, Mittel aus dem Soli, der ein Fi-
    nanzvolumen von 50 Milliarden Euro umfasst und des-
    sen Zweckbindung zur Verwendung in den neuen
    Ländern von 2010 bis 2019 nach und nach ausläuft, dazu
    zu verwenden, um die große Aufgabe zu stemmen, die
    Infrastruktur unseres Bildungssystems endlich zu stär-
    ken. Auf diese Weise könnten wir das, was wir machen
    wollen, endlich auch finanzieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Man muss sich einmal die Gefechtslage beim Soli vor ugen führen: Die FDP will ihn abschaffen, Herr teinbrück braucht ihn im Haushalt; da ist er über die ahre ein wesentliches Konsolidierungsinstrument seiner ittelfristigen Finanzplanung. Er kommt ohne die 10 Milarden Euro jährlich, die bis 15 Milliarden Euro aufachsen, bei seinen Konsolidierungsbemühungen gar icht mehr aus. Ich stelle hier die Maxime auf: Wer unseren Vorchlag ablehnt, der soll einen Gegenvorschlag mit einem inanzvolumen in dieser Höhe machen, damit Bildung inanziert werden kann. er Wettbewerb zwischen den Parteien geht nicht so, ass Sie immer nur Vorschläge ablehnen. Vielmehr müsen Sie auch eigene Vorschläge machen, wie Sie auf undesund Länderebene dieses finanzieren wollen. Ich möchte einen Punkt in der Außenpolitik ansprehen, Frau Merkel, der mit Afghanistan zu tun hat. Sie aben hierzu ein bisschen was gesagt; Herr Struck hat etas mehr gesagt. Wir haben den Eindruck, dass Sie die es Thema ganz verschämt und versteckt anfassen. s gibt eine Sondersitzung des Deutschen Bundestages nfang Oktober, aber das Mandat liegt noch nicht vor. ie reden wenig darüber, ganz nach dem Muster: Das ollen besser Herr Struck oder der Außenminister mahen. Sie jedoch erklären der Bevölkerung nicht, was Sie n Afghanistan vorhaben und wie der Strategiewechsel unktionieren soll. Sie halten sich – im Vergleich zu aneren Themen, die Sie anpacken – merklich zurück. Wir haben eine ganze Reihe von Fragen. Wir versteen, dass Sie im Sinne eines Strategiewechsels langsam twas für den zivilen Aufbau tun. Aber ein großer chwung kommt da nicht rein; dazu sind zum Beispiel ie Bewegungen beim Polizeiaufbau viel zu langsam. ber unsere Hauptfrage an Sie, die Sie nicht beantwortet aben, ist: Was macht eigentlich die Bundesrepublik eutschland unter Ihrer Führung, wenn deutlich wird, ass die hohe Zahl der zivilen Opfer, die amerikanische uftschläge gegen die Taliban sehr oft mit sich bringen, icht kleiner wird, wenn es 70, 80 zivile Opfer gibt, Kiner, Frauen, die nichts mit diesen Taliban zu tun haben? o etwas kann einmal passieren; aber es passiert immer ieder. Aus Deutschland gibt es keine Antwort auf die rage, wann wir diese Strategie beenden. So wird das roblem nicht gelöst, Herr Struck, und die Bevölkerung ann nicht einsehen, warum wir da zustimmen sollten. Sie dürfen also, Frau Merkel, nicht nur sagen, dass ehr für den zivilen Aufbau getan werden muss, son ern Sie müssen uns auch die Frage beantworten, wann ie Doppelstrategie in Afghanistan – nämlich einerseits ivile Institutionen zu stärken, was wir unterstützen, anererseits aber viele zivile Opfer billigend in Kauf zu ehmen – aufhört. Das hätten Sie beantworten müssen ls Kanzlerin, die in diesem Hause über dieses Thema ebattieren will. Fritz Kuhn (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Zuruf von der CDU/CSU: Zuhören!)





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    (B) )


    Wenn wir dann lesen – ich verweise auf eine Bericht-
    erstattung letzte Woche in der Neuen Zürcher Zeitung,
    die eine hohe Objektivität in diesen Fragen hat –, dass
    US-Präsident Bush beschlossen und den Befehl erteilt
    haben soll, dass künftig auch in Pakistan mit Boden-
    truppen angegriffen wird, ohne die pakistanische Regie-
    rung um Erlaubnis zu fragen, dann kann ich nur sagen:
    Ich will von einer Kanzlerin, die diesen Laden hier führt,
    wissen, wie sie dazu steht, ob sie glaubt, dass das
    stimmt, und was sie gegenüber der US-Administration
    getan hat, um Aufschluss darüber zu erhalten, wie die
    Dinge laufen, und ob wir eigentlich mit Zustimmung zu
    ISAF und OEF diesen völkerrechtswidrigen Befehl,
    wenn er denn erteilt worden ist, unterstützen wollen oder
    nicht.

    Solche Fragen haben wir Abgeordneten, und zwar in
    allen Fraktionen, wenn wir über dieses Thema diskutie-
    ren. Ich verstehe Ihren Dank an die Angehörigen der
    Bundeswehr. Aber als einziges wesentliches Element in
    Ihrer Rede war das wirklich zu wenig. An dieser Stelle
    hätte ich mir mehr Führung, mehr Aufklärung, mehr In-
    formation gewünscht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich komme zum Schluss.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege, Sie denken bitte an die Redezeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum Schluss, Herr Präsident. – Wenn ich

    ein Resümee ziehe, finde ich, dass Sie, Frau Merkel, das
    Land in wesentlichen Fragen nicht ausreichend führen,
    dass Sie sich zurückhalten, dass Sie warten, wie die
    Streits ausgehen. Ich will am Rande hinzufügen: Manch-
    mal habe ich bei Ihrem Regierungsstil den Eindruck, als
    hätten wir nicht einen Bundespräsidenten, sondern eher
    zwei. Für die Führung einer Kanzlerin ist das zu wenig.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)