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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Peter Struck


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

      Damen und Herren! Herr Kollege Gysi, Sie haben sich
      darüber beklagt, dass Sie keine Spende von der Allianz
      bekommen haben. Diese brauchen Sie auch nicht; denn
      Sie haben noch irgendwo altes SED-Vermögen ver-
      steckt. Das wissen wir doch ganz genau.


      (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der LINKEN)


      Sie sind offenbar der Meinung, die Koalition mache
      die Energiepreise und die Löhne.


      (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Nein!)


      – So haben Sie es gesagt. – Da liegen Sie falsch, Herr
      Kollege Gysi. Diese machen andere, aber nicht diese
      Koalition.


      (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Schlimm ist, dass Sie das nicht machen!)


      Sie müssen bei der Wahrheit bleiben, wenn Sie sich
      hierzu äußern.

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      (C (D (Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/ CSU: In der Gesellschaft, die Gysi vorschwebt, werden Löhne und Preise vom Staat gemacht!)


      Meine Damen und Herren, die Bilder und Berichte
      on der Wall Street haben die Finanzmärkte in den ver-
      angenen Tagen sehr beunruhigt. In unseren und in an-
      eren Medien sind wegen der allgemeinen Finanzkrise
      n Amerika Katastrophenszenarien entwickelt worden.
      n dieser allgemeinen Verunsicherung hat uns gestern Fi-
      anzminister Peer Steinbrück eine solide Einschätzung
      n die Hand gegeben,


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Beifall des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


      eine Verharmlosung, sondern eine sehr seriöse Analyse.
      ch bin ihm sehr dankbar dafür.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      r hat uns in dem Wissen bestätigt, dass wir mit ihm ei-
      en Chef des Finanzressorts haben, der die Tiefen und
      ntiefen der weltweiten Finanzmärkte kennt


      (Lachen bei Abgeordneten der LINKEN)


      nd bei seinen Kollegen in Europa und vor allen Dingen
      uch bei seinen Kollegen in der G-8-Gruppe höchste An-
      rkennung genießt. Das respektieren wir, und dafür dan-
      en wir ihm.


      (Beifall bei der SPD)


      Die Große Koalition braucht ihr Licht nicht unter den
      cheffel zu stellen. Wir haben bei der Haushaltskonso-

      idierung, der Stabilisierung der Wirtschaft und der
      chaffung neuer Arbeitsplätze mehr erreicht, als wir
      005 realistisch erwarten durften und als uns die Opposi-
      ionsfraktionen mit ihren düsteren Prophezeiungen vo-
      ausgesagt haben. Wir sind stolz auf das, was wir geleis-
      et haben. Deutschland ist vorangekommen. Diese
      oalition hat gute Arbeit geleistet.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


      amit auch nicht der kleinste Zweifel aufkommt: Auch
      m letzten Jahr ihrer Regierungszeit wird sie weiter gut
      usammenarbeiten und in ihren Anstrengungen nicht
      achlassen.


      (Jürgen Koppelin [FDP]: Kein Beifall! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Nun kommt! Klatschen! Beifall!)


      Ja, ich habe auch erwartet, dass Beifall kommt. Die
      olleginnen und Kollegen müssen noch darüber nach-
      enken.

      Wir alle haben es aber versäumt, für die gemeinsamen
      rfolge auch offensiv zu werben. Wir haben unsere gute
      rbeit unter Wert verkauft. Ich bin jedenfalls dafür, dass
      ir die Zeitspanne bis zum beginnenden Wahlkampf im
      ächsten Frühsommer dafür nutzen, unsere gemeinsa-
      en Erfolge deutlich herauszustellen.






      (A) )



      (B) )


      Dr. Peter Struck
      Wir sollten damit in dieser Haushaltswoche beginnen
      und Finanzminister Peer Steinbrück für eine solide und
      vorausschauende Konsolidierungspolitik danken. Es
      stimmt, dass die Risiken eines Abwärtstrends der Welt-
      wirtschaft näher gerückt sind und dass es keinen Anlass
      zu leichtfertigem Optimismus gibt. Genauso gilt aber,
      dass die Wachstumserwartungen in Deutschland dank ei-
      ner einsichtigen Politik immer noch doppelt so hoch sind
      wie in Frankreich und England. Deutschland ist und
      bleibt die Konjunkturlokomotive in der Europäischen
      Union; darauf sind wir stolz. Ist das nichts?


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Da muss Herr Steinbrück einmal gelobt werden!)


      Wenn wir über die Beschäftigungssituation in
      Deutschland reden, dann müssen wir wissen, dass allein
      im letzten Jahr über 600 000 Menschen eine reguläre so-
      zialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden ha-
      ben. Es besteht die Chance, dass die Zahl der Arbeitslo-
      sen im Herbst unter 3 Millionen sinkt. Erstmals seit
      Beginn der 90er-Jahre ist die Erreichung der Zielmarke
      Vollbeschäftigung keine Utopie mehr. Ist das nichts?


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Sollen wir uns diese Erfolge kaputtreden lassen, nur weil
      wir uns über den weiteren Weg hin zu guter Arbeit nicht
      einig sind? Sollten wir nicht endlich dem Unsinn der
      Linkspartei lauter widersprechen, die neuen Arbeits-
      plätze ließen sich auf 1-Euro-Jobs reduzieren? Das ist
      wieder eine dieser Propagandalügen, mit denen die
      Linkspartei Unsicherheit schürt.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Die Wahrheit ist: Die Zahl der Arbeitslosen ist seit 2005
      um fast 2 Millionen zurückgegangen, während die Zahl
      der 1-Euro-Jobber konstant bei 300 000 geblieben ist.

      Wir haben es geschafft, die Sozialversicherungsbei-
      träge seit 2006 radikal zu senken. Die Beiträge zur
      Arbeitslosenversicherung sind von 6,5 Prozent im
      Jahre 2005 bis zum Jahresende 2008 mehr als halbiert
      worden. Ist das nichts?


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Müssen wir diesen Erfolg durch eine Debatte darüber
      zerreden, ob wir sie jetzt nicht noch weiter senken kön-
      nen?

      Wir sollten die Warnungen der Bundesagentur für Ar-
      beit und ihres Präsidenten nicht einfach in den Wind
      schlagen. Generell steht außer Frage, dass alle in dieser
      Koalition bemüht sind, die Lohnnebenkosten zu senken.
      Für uns Sozialdemokraten ist klar, dass gerade die Nor-
      malverdiener weit mehr davon profitieren als von weite-
      ren Steuersenkungen, die erst bei Empfängern höherer
      Gehälter zu Buche schlagen. Deshalb wollen wir die
      Lohnnebenkosten, auch den Arbeitslosenversicherungs-
      beitrag senken.

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      (C (D (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Diese Koalition hat sich viel vorgenommen, und sie
      at viel erreicht – mehr als uns die professionellen Beob-
      chter zugetraut haben –: Unternehmensteuerreform,
      flegereform, Teilprivatisierung der Bahn, Föderalis-
      usreform, Haushaltskonsolidierung. Selbst mit der un-

      er den Koalitionspartnern besonders umstrittenen
      esundheitsreform haben wir die Grundlage dafür ge-

      chaffen, dass auch in Zukunft für alle Menschen eine
      ualitativ hochwertige Versorgung garantiert ist. Ist das
      ichts?


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      iele von uns sind im Ausland unterwegs und lernen da-
      ei eines: Kein Land auf der Welt hat ein solches Ge-
      undheitssystem wie die Bundesrepublik Deutschland.
      ass wir darauf stolz sein können und dass wir das auch
      ezahlen müssen, steht außer Frage.


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


      Bei jedem dieser Projekte hat es massive öffentliche
      weifel darüber gegeben, ob wir das schaffen und ob
      ich die Koalition zusammenraufen kann. Sie hat es ge-
      chafft; sie hat sich zusammengerauft. Ich will an dieser
      telle den vielen Experten und Fachleuten der beiden
      raktionen, die maßgeblich zum Gelingen dieser vielen
      rojekte beigetragen haben, danken. Das ist eine
      chwere, aber auch eine gute Arbeit gewesen.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Diese Koalition – darauf muss ich als Sozialdemokrat
      inweisen – hat auf vielem aufbauen können, was die
      ot-grüne Vorgängerregierung angestoßen hat.


      (Beifall des Abg. Joachim Poß [SPD])


      ls Beispiel nenne ich die Familien- und Bildungspoli-
      ik. Wir haben seinerzeit im Rahmen der Agenda 2010
      ür die Ganztagsbetreuung von Kindern 4 Milliarden
      uro zur Verfügung gestellt, und zwar gegen den Wider-
      tand mancher christdemokratischer Ministerpräsiden-
      en.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      etzt ist dieser Schritt von allen als richtig erkannt wor-
      en. Alle sind dankbar dafür, dass wir das gemacht ha-
      en.


      (Beifall bei der SPD)


      400 Schulen sind inzwischen als Ganztagsschulen ein-
      erichtet. Das hat dazu geführt, dass sich diese Koalition
      arauf geeinigt hat, auch den Ausbau der Krippenplätze
      ntensiv zu fördern, deren Zahl bis 2013 auf 750 000 er-
      öht werden soll. Zudem soll ein Rechtsanspruch auf ei-
      en Krippenplatz eingeführt werden. Damit sorgen wir
      ür gleiche und damit bessere Bildungschancen von Kin-
      ern vor allen Dingen aus sozial benachteiligten Fami-
      ien.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







      (A) )



      (B) )


      Dr. Peter Struck
      Bei dieser Aufgabe lassen wir die Kommunen nicht al-
      lein, sondern wir garantieren eine dauerhafte Beteiligung
      des Bundes an den Betriebskosten der Kindertagesstät-
      ten.

      In diesem Zusammenhang will ich darauf hinweisen,
      dass die Kommunen wissen, dass sie mit der Sozialde-
      mokratie einen starken Partner in der Regierung haben.
      Wir haben ihnen versprochen, dass mit uns an der Ge-
      werbesteuer nicht zu rütteln ist. Das Versprechen haben
      wir im Zuge der Unternehmensteuerreform eingehal-
      ten.


      (Beifall bei der SPD)


      Das bedeutet für die Kommunen in Deutschland: Es ist
      wieder Geld da für den Ausbau der Straßen, für den Bau
      von Schulen und für öffentliche Aufgaben vor Ort. Das
      ist praktische und realistische Politik für die Menschen.

      Wir haben in der Bildungspolitik durch eine Erhö-
      hung des BAföG von diesem Wintersemester an ein Zei-
      chen gesetzt, dass das Studium kein Privileg für diejeni-
      gen sein darf, die es sich finanziell leisten können. Wir
      wollen, dass jeder nach seinen Fähigkeiten studieren
      kann, nicht nach dem Geldbeutel der Eltern.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Ich finde es übrigens gut, Frau Bundeskanzlerin, dass
      Sie das Thema Bildung – Sie haben eben lange darüber
      gesprochen – zur Chefsache gemacht haben. Allerdings
      bin ich gespannt, ob Ihre Ministerpräsidenten all das,
      was Sie hier vorgetragen haben, so akzeptieren werden.
      Ich wünsche Ihnen Erfolg. Wir wollen dabei helfen.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      BAföG-Erhöhung, Wiedereinführung des Meister-
      BAföG – wir machen keine leeren Versprechungen, son-
      dern wir halten, was wir sagen. Das ist der Unterschied
      zur Linkspartei. Mit seriöser Politik hat sie nichts zu tun.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Selbst Teilen der Linkspartei geht das Gefasel von Gysi
      und Lafontaine allmählich gegen den Strich. „Luft-
      schlösser“, mosert der sachsen-anhaltinische Landesvor-
      sitzende Matthias Höhn, Die Linke. „Zutiefst unseriös“,
      so warnen Finanzpolitiker der Linkspartei vor immer
      neuen Milliardenversprechungen. Zu Recht: Von Sep-
      tember 2007 bis Juni 2008 hat die Linkspartei über
      120 Anträge und Gesetzentwürfe in den Deutschen Bun-
      destag eingebracht, die ungedeckte Mehrkosten von gut
      100 Milliarden Euro mit sich bringen würden.


      (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Aha!)


      Rechnet man hoch, was die Linkspartei über die gesamte
      Legislaturperiode an Forderungen gestellt hat, so müss-
      ten jährlich 255 Milliarden Euro zusätzlich her. Dann
      muss man aber auch sagen, woher das Geld kommen
      soll, Herr Kollege Lafontaine, Sie größter Finanzpoliti-
      ker der Welt.


      (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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      (C (D as ist fast so viel, wie Peer Steinbrück für den Haushalt nsgesamt braucht. Schulden, Steuerund Abgabenerhöhungen, das ist as Gebräu, mit dem sich Herr Lafontaine aus dem Wirrarr ungedeckter Versprechungen herausreden will. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber da musst du auch Christa Müllers 100 Milliarden mitrechnen!)


      Ich rede erst einmal über den Herrn. – Ein kenntnisrei-
      her Journalist hat am Montag in einem Nachrichtenma-
      azin die finanzpolitischen Ungereimtheiten, Verfäl-
      chungen und Lügen treffend beschrieben. Nur der Titel
      Die ökonomischen Märchen des Oskar Lafontaine“ ist
      rreführend; denn im Märchen siegt am Ende immer das
      ute. Aber mit Ihren ökonomischen Giftrezepturen wird

      s nur ein ganz böses Erwachen geben, Herr Kollege
      afontaine.

      Lassen Sie mich eine persönliche Anmerkung zu dem
      mgang von Lafontaine mit der Wahrheit machen. Er
      at vor kurzem über die Zwangsvereinigung von KPD
      nd SPD gesagt, dass es sie nie gegeben habe und dass
      ie SPD freiwillig mitgemacht habe.


      (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Sie lügen!)


      as ist eine geschichtliche Dreistigkeit und eine Beleidi-
      ung eines jeden Sozialdemokraten, der dafür ins Ge-
      ängnis musste.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Ich bezichtige Sie der Lüge!)


      Sie sind ein Lügner, und Sie sollten sich schämen.
      icht einmal diesen Rest Anstand, diesen Rest Moral
      nd diesen Rest Respekt vor den DDR-Opfern hat sich
      ieser Mann bewahren können. Sie halten Populismus
      ür eine Primärtugend, Herr Kollege.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Ein bisschen mehr Niveau könnte man vom Vorsitzenden der SPD-Fraktion erwarten!)


      Gestatten Sie mir einige Worte zur Außenpolitik.
      aus aus der NATO, raus aus dem Kosovo, raus aus
      fghanistan – mit diesem Weg in die internationale Iso-

      ation kann man für Deutschland keine Politik machen.
      nsere Partner und Freunde beobachten genau, was wir

      uf internationaler Ebene tun und lassen.

      In den nächsten Wochen werden wir vermutlich eine
      eue Entscheidung über die Verlängerung des ISAF-
      andats in Afghanistan treffen. Ich weiß – auch aus

      ielen Veranstaltungen –, dass dieser Einsatz in der Be-
      ölkerung sehr umstritten ist. Ich weiß aber auch, dass es
      eine Alternative dazu gibt, wenn der Wiederaufbau des
      andes vorangehen soll. Würde Deutschland sich zu-

      ückziehen, dann hätte das einen Dominoeffekt für die
      räsenz anderer Länder.


      (Widerspruch des Abg. Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE])







      (A) )



      (B) )


      Dr. Peter Struck
      Sicher reicht das nicht als Begründung für eine Ver-
      längerung aus; denn schließlich müssen wir verantwor-
      ten, ob wir unseren Soldaten den gefährlichen Einsatz
      weiter zumuten können. Wir sollten uns deshalb immer
      wieder in Erinnerung rufen, warum wir in Afghanistan
      sind. Vor wenigen Tagen, am 11. September, hatten wir
      Anlass dazu. Bei den Anschlägen in New York und Wa-
      shington 2001 sind über 3 000 Menschen ums Leben ge-
      kommen. Diese Anschläge waren das Werk islamisti-
      scher Terroristen. Die Taliban in Afghanistan haben
      diesen Terrorismus geduldet und gefördert. Deshalb war
      es nicht nur im amerikanischen Interesse, dieses Regime
      zu beseitigen.

      Wir müssen heute verhindern, dass die Taliban weiter
      erstarken und in Afghanistan an die Macht zurückkeh-
      ren. Wir dürfen nicht sehenden Auges zulassen, dass
      sich Afghanistan zu einem Exportland für Terrorismus
      zurückentwickelt.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wir dürfen auch nicht ausblenden, wer hierzulande vor
      Gericht des Terrorismus beschuldigt wird und sein
      Handwerk in Afghanistan gelernt hat. Sind die beiden
      Täter, die in Bahnhöfen Kofferbomben deponiert haben,
      durch die Menschen getötet werden sollten, vergessen?
      Deshalb arbeiten wir mit 40 anderen Staaten der Welt
      zusammen an einer besseren Zukunft in und für Afgha-
      nistan. Denn nur dann, wenn das Land wieder auf die
      Beine kommt und die Menschen wieder eine Lebensper-
      spektive haben, werden sie den Drohungen und haltlosen
      Versprechungen der Islamisten widerstehen können. Der
      zivile Aufbau muss dabei im Mittelpunkt stehen. Da-
      rüber gibt es keine Diskussion und keinen Zweifel. Aber
      ohne die Absicherung durch das Militär ist er nicht mög-
      lich. Das wird jeder von uns bestätigen, der selbst vor
      Ort war. Ohne das Militär geht es nicht.

      Wir führen keinen Krieg gegen das afghanische Volk.
      Wer das behauptet, redet blanken Unsinn. Aber es gibt
      erstarkende Kräfte in Afghanistan, die den Wiederauf-
      bau verhindern wollen, weil sie ihn zu Recht als Gefahr
      für die eigene Daseinsberechtigung sehen. Denn wenn
      wir zusammen mit Präsident Karzai und der Regierung
      in Afghanistan erfolgreich sind, dann werden Terror und
      Islamismus bei der afghanischen Bevölkerung keinen
      Rückhalt mehr finden.

      Ich bin deshalb der festen Überzeugung, dass wir un-
      ser Engagement in Afghanistan in der ganzen Breite
      – zivil und militärisch – fortsetzen müssen. Auch müs-
      sen wir unseren Soldaten alle verfügbaren Mittel an die
      Hand geben, um diesen Auftrag optimal erfüllen zu kön-
      nen.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


      Das sollten wir übrigens auch bedenken, wenn wir in
      den nächsten Tagen und Wochen im Bundestag über den
      Einsatz von AWACS-Flugzeugen zu entscheiden haben
      sollten.

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      (C (D In der Außenpolitik angekommen will ich an dieser telle dem klugen und besonnenen Vorgehen der Bunesregierung in der Kaukasus-Krise meinen Dank ausprechen. Ihre Äußerungen dazu, Herr Gysi, waren völig wirr und für mich nicht erklärlich. Frau undeskanzlerin, Sie haben die erfolgreichen Bemühunen Ihres Außenministers optimal unterstützt. (Heiterkeit und Beifall bei der SPD – Heiterkeit bei der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      ielleicht können Sie dem einen oder anderen Kollegen
      n Ihrer Fraktion erklären, dass es an dieser Politik nichts
      u mäkeln gibt.

      Wir Sozialdemokraten sind jedenfalls froh, dass wir
      it Frank-Walter Steinmeier einen Außenminister ha-

      en, der die Interessen Deutschlands mit Beharrlichkeit
      nd Augenmaß vertritt.


      (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Das ist sogar dem Herrn Steinmeier peinlich, dem sonst wenig peinlich ist!)


      ir sind stolz darauf, dass dieser Außenminister in der
      radition des letzten sozialdemokratischen Außenminis-

      ers Willy Brandt Deutschlands Ansehen als Volk der gu-
      en Nachbarn gestärkt hat.


      (Beifall bei der SPD)


      Nach der Ernennung Frank-Walter Steinmeiers zum
      anzlerkandidaten der SPD – nun komme ich zu dem,
      as Sie hören wollen – gab es aus den Reihen unseres
      oalitionspartners – zum Glück nur ein paar einzelne –
      erwirrte und verirrte Stimmen.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Dann können die nicht von uns sein!)


      s hieß, der Außenminister müsse sich zu 100 Prozent
      uf das Auswärtige Amt konzentrieren. Seien Sie sicher,
      ass der Vizekanzler die Regierungsgeschäfte genauso
      enig vernachlässigen wird wie die Bundeskanzlerin der
      undesrepublik Deutschland!


      (Beifall bei der SPD)


      ür beide gilt, was für alle in der Koalition gelten sollte:
      etzt ist Arbeit angesagt. Wahlkampf ist später, nicht
      etzt. Bis dahin gibt es noch viel zu tun.

      Wir haben uns in der letzten Woche intensiv damit be-
      asst, wie wir uns wirkungsvoll gegen die zunehmende
      ahl von Spekulationsgeschäften am Öl- und Gas-
      arkt wappnen können; auch die Kanzlerin hat davon

      esprochen. Die augenblickliche Entwarnung beim Preis
      ür ein Barrel Öl darf nicht darüber hinwegtäuschen,
      ass der zunehmende Energiehunger Chinas und Indiens
      uf Dauer die Preise bestimmen und nach oben treiben
      ird. Man kann es drehen und wenden, wie man will,

      etztlich bleibt uns nur eine Option: Wir müssen unseren
      nergieverbrauch verringern. Das kostengünstige Öl ist
      as Öl, das wir erst gar nicht verbrauchen. Energieein-
      parungen und höhere Energieeffizienz sind neben den
      rneuerbaren Energien






      (A) )



      (B) )


      Dr. Peter Struck

      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und der Atomkraft!)


      unsere besten heimischen Energiequellen.


      (Beifall bei der SPD)


      Eine höhere Effizienz nutzt außerdem der Umwelt und
      dem Klimaschutz.

      Wir haben intensiv geprüft – das gilt auch für die
      Unionsfraktion –, ob wir den Bürgerinnen und Bürgern
      mit verbilligten Grund- und Sozialtarifen helfen können.
      Diesen Weg haben wir verworfen, weil er entweder
      durch bürokratischen Aufwand unattraktiv oder durch
      erhebliche Mitnahmeeffekte unbezahlbar würde. Wir
      werden in den nächsten Wochen unsere Arbeitsergeb-
      nisse vorlegen. Aber schon jetzt sind wir der Meinung,
      dass es mittelfristig am sinnvollsten ist, unsere Energie-
      effizienz zu erhöhen sowie die Mittel für das erfolgrei-
      che CO2-Gebäudesanierungsprogramm weiter aufzusto-
      cken und bis mindestens 2015 zu verstetigen.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Außerdem schlagen wir vor, in den nächsten Jahren
      Großraumsiedlungen in Berlin, Hamburg und anderen
      großen Städten Deutschlands in großem Stil energetisch
      zu sanieren. Kurzfristig können wir Geringverdienern
      Entlastung verschaffen, indem wir die beschlossene
      Wohngelderhöhung auf Beginn der kommenden Heiz-
      periode vorziehen. Ich höre, dass die Koalitionsfraktion
      CDU/CSU diesem Vorschlag wohl folgen wird.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Ich weiß, dass sich die Union intensiv mit Fragen der
      Energieeinsparung befasst; das ist gut. Aber ich rate
      dringend dazu, das nicht mit dem im Koalitionsvertrag
      festgeschriebenen Ausstieg aus der Kernenergie zu ver-
      mischen und diesen nicht zu verwässern. Wir bleiben bei
      dem Ausstieg aus der Kernenergie. Er ist für uns nicht
      verhandelbar.


      (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE])


      Die Kanzlerin hat die Föderalismusreform II ange-
      sprochen. Auch ich will einige Worte dazu sagen. Mit
      dem Eckpunktepapier, das ich zusammen mit dem ba-
      den-württembergischen Ministerpräsidenten Günther
      Oettinger im Juni erarbeitet habe, ist die Arbeit der
      Kommission in die Schlussphase gekommen. Ich
      möchte gemeinsam mit Herrn Oettinger, dass es eine
      Zielgerade wird. Es geht um eine komplizierte und sen-
      sible Neugestaltung der Finanzbeziehungen. Dafür gibt
      es keine günstigere Koalition als diese Große Koalition,
      mit der die FDP-Kolleginnen und Kollegen und sogar
      Fritz Kuhn von den Grünen in der Frage der Schuldenre-
      gelung durchaus bereit sind zusammenzuarbeiten. Wir
      brauchen für fast jeden Eckpunkt unserer Reform eine
      verfassungsändernde Mehrheit im Parlament; das muss
      jeder wissen. Also brauchen wir die Kollegen von der
      FDP, die in manchen Bundesländern mitzuentscheiden
      haben.

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      (C (D Herr Oettinger und ich wollen so vorgehen, dass zurst die einvernehmlichen Punkte behandelt werden und ie Streitpunkte zugunsten eines Gesamtpaketes vorläuig zurückgestellt werden. Nur dann sehe ich überhaupt ine Realisierungschance für ein Paket, das eine enorme erbesserungschance gegenüber dem jetzigen Zustand edeuten würde. Das gilt zum Beispiel für die Schuldenegelung, die einerseits ambitioniert sein muss, anderereits aber auch Raum für Konjunkturpolitik und Wachsumsinvestitionen einräumen muss. Ich war und bin mir ewusst, dass es eine Herkulesaufgabe ist, die wir zu temmen haben, und kann nur appellieren: Lassen Sie ns die Chance nutzen – im Wissen um die Schwierigeiten, aber mit dem Willen zum gemeinsamen Erfolg ür die Zukunftsfähigkeit unseres Bundesstaates! (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      ir müssen für die uns nachfolgenden Generationen
      ine Regelung finden.

      Wir haben noch genug zu tun. Die Erbschaftsteuer
      ei als Beispiel genannt. Ich gehe davon aus, dass wir im
      ktober den Knoten durchschlagen werden und ins par-

      amentarische Verfahren gehen können.

      Wir müssen im Blick haben, dass uns das Bundesver-
      assungsgericht eine Neuregelung der Pendlerpau-
      chale auferlegt. Es war richtig, dass wir uns auf das
      erfahren geeinigt haben, nicht vorschnell aktiv zu wer-
      en, auf die Gefahr hin, auf das Urteil reagieren zu müs-
      en.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Da ich gerade beim Bundesverfassungsgericht bin,
      ill ich noch auf ein Thema eingehen, das mir persön-

      ich sehr am Herzen liegt. Ich weiß, dass ich da keine
      ustimmung bei der CDU/CSU-Fraktion finden werde.

      ch will nicht verstehen, dass wir das gesammelte Mate-
      ial zur NPD nicht nutzen, um noch einmal ernsthaft und
      ntensiv die Möglichkeit eines erneuten Verbotsverfah-
      ens zu prüfen. Das kann ich nicht verstehen.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      inige Landesinnenminister haben gute Vorarbeit geleis-
      et, vor allem auch der CDU-Innenminister aus Meck-
      enburg-Vorpommern. Aus meiner Sicht dürfen wir
      ichts unversucht lassen, um diesen Neonazis politisch,
      ber auch rechtlich endgültig das Handwerk zu legen.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      onst besteht die Gefahr, dass sie in einigen Landstri-
      hen die Oberhand gewinnen und die Arbeit aller demo-
      ratischen Parteien erschweren oder sogar unmöglich
      achen. Ich will mich jedenfalls nicht damit abfinden,

      ass wir aus Steuermitteln eine Partei finanzieren, die
      ie demokratische Grundordnung überwinden und zer-
      tören will. Das kann nicht in unserem Interesse sein.


      (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wenn der Schily nicht so geschlampt hätte!)







      (A) )



      (B) )


      Dr. Peter Struck
      Auf unserem Arbeitsplan stehen noch das Arbeitneh-
      mer-Entsendegesetz und das Mindestarbeitsbedingun-
      gengesetz. Darüber werden wir in Kürze auf der Frak-
      tionsarbeitsebene zu beraten und zu entscheiden haben.
      Wir müssen diesen Weg gehen, weil branchenübergrei-
      fende Mindestlöhne mit unserem Koalitionspartner be-
      kanntlich nicht zu machen sind. Das ändert allerdings
      nichts daran, dass wir Sozialdemokraten über diese
      Wahlperiode hinaus am Ziel eines flächendeckenden
      Mindestlohnes, wie es ihn in den meisten europäischen
      Ländern gibt, festhalten und dafür werben werden.


      (Beifall bei der SPD)


      Wir sind darin bestärkt worden durch einen Gast in
      unserer letzten Fraktionssitzung, nämlich durch den ehe-
      maligen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Hans-Jochen
      Vogel. Er hat sich beim Thema Mindestlohn nicht nur
      auf die eigene Autorität verlassen, sondern uns als gläu-
      biger Katholik die Argumentationskraft dreier Päpste für
      den Mindestlohn als Gastgeschenk mitgebracht.
      Leo XIII., Johannes XXIII. und Benedikt XVI., der aktu-
      elle Papst, haben fast gleichlautend gerechten Lohn ge-
      fordert. Einen gerechten Lohn beschreibt Johannes
      XXIII. in seiner Enzyklika Pacem in terris als einen
      Lohn, der dem Arbeiter und seiner Familie eine men-
      schenwürdige Lebenshaltung gestattet. Lassen Sie uns
      doch den Päpsten folgen und überwinden Sie Ihre christ-
      lichen Bedenken dagegen.


      (Beifall bei der SPD)


      Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich zwei christli-
      che Parteien solch gewichtigen Befürwortern sozialer
      Politik noch anschließen werden.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Tragen Sie doch einmal vor, was Helmut Schmidt zum Mindestlohn sagt!)


      Sie sehen, dass die Unterschiede zwischen den Volks-
      parteien noch nicht aufgebraucht sind. Niemand muss im
      nächsten Sommer einen langweiligen Wahlkampf fürch-
      ten. Jenseits des Trennenden haben wir in den letzten
      drei Jahren viel Gemeinsames auf den Weg gebracht, ge-
      treu dem Versprechen, das wir den Bürgerinnen und
      Bürgern in unserem Koalitionsvertrag gegeben haben. In
      dessen Präambel heißt es:

      In gemeinsamer Verantwortung wollen wir das
      Land voranbringen.

      Das haben wir getan, und das werden wir in der noch
      verbleibenden Zeit dieser Legislaturperiode weiterhin
      tun.

      Von da an gilt Kapitel 3, Buch der Prediger, als Weg-
      weiser: Alles hat seine Zeit, Weinen und Lachen, Weh-
      klagen und Feiern, sich Umarmen hat seine Zeit und sich
      aus der Umarmung lösen.

      Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


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      (C (D Fritz Kuhn ist der nächste Redner für die Fraktion ündnis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! rei Jahre nach Beginn der Großen Koalition und jetzt ei der Lesung des Haushalts des Kanzleramts geht es ach meiner Überzeugung um eine Frage, nämlich ob ie, Frau Merkel, als Chefin der Großen Koalition das and in den entscheidenden Feldern, die die Menschen etreffen und berühren, nach vorne gebracht haben oder icht. Darauf will ich mich konzentrieren; denn das ist s, was man bei der Beratung des Haushalts des Bundesanzleramts eigentlich betrachten muss. Ich will mit der Frage anfangen, ob Sie den Haushalt m Sinne der Generationengerechtigkeit konsolidiert aben. Das war ein großer Anspruch. Ich erinnere mich n die Rede von Herrn Röttgen, mit der die Große Koaliion legitimiert werden sollte. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Erste Frage: Ja!)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Fritz Kuhn


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Meine Antwort ist: Wer sich die Zahlen anschaut, in-
      lusive die der mittelfristigen Finanzplanung bis 2011,
      er muss – trotz allem, was der Finanzminister gestern
      ortreich dargestellt hat – feststellen: Sie haben dieses
      iel der Konsolidierung bis zum Jahr 2011 nicht seriös
      rreicht,


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      nd zwar aus folgendem Grund: Wer in den Jahren 2005
      is 2009 zusätzliche Steuern in Höhe von insgesamt
      9 Milliarden Euro einnimmt und die Nettoneuverschul-
      ung nur um 21 Milliarden Euro zurückfährt, der kann
      icht sagen, dass er den Haushalt wirklich konsolidiert
      abe.


      (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Doch! Beides haben wir erreicht!)


      bwohl Sie, Frau Merkel, in einer guten Konjunktur ge-
      tartet sind, obwohl Sie die Mehrwertsteuer massiv
      rhöht haben und obwohl Sie massive Privatisierungs-
      rlöse in diesen Jahren im Haushalt und in der mittelfris-
      igen Finanzplanung haben, haben Sie es nicht geschafft,
      en Haushalt zu konsolidieren. Sie haben nichts für die
      chwierigen Zeiten angelegt.


      (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Genau das ist geschehen!)


      Unser Vorwurf heißt: Herr Struck, Ihnen ist es nicht
      elungen, die Maßnahmen umzusetzen, über die wir in
      er Föderalismuskommission diskutiert haben, näm-
      ich die Verschuldung zu bremsen und in guten Jahren
      ür die schlechten Jahre vorzusorgen. Sie alle wissen,
      ass bei einer Neuverschuldung von null für das
      ahr 2011, die Sie in der mittelfristigen Finanzplanung
      tatisiert haben, eine Vielzahl von Haushaltsrisiken
      teckt, für die Sie nicht im Ansatz Vorsorge getroffen ha-
      en.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







      (A) )



      (B) )


      Fritz Kuhn
      Ich nenne die globalen Minderausgaben im Arbeits-
      ministerium, die Sie nur zulasten der kleinen Leute reali-
      sieren können, nämlich beim Arbeitslosengeld II, bei der
      Grundsicherung. Ich nenne die Pendlerpauschale mit
      den Risiken in Karlsruhe. Ich nenne das Kindergeld, von
      dessen Erhöhung Sie reden, die Sie aber nicht etatisiert
      haben.


      (Volker Kauder [CDU/CSU]: Doch, doch!)


      Ich rede von den Konjunkturrisiken, die Sie nicht etati-
      siert haben; denn Sie gehen von einem Wachstum von
      1,2 bzw. 1,5 Prozent über die Jahre aus. Ich nenne auch
      das Urteil aus Karlsruhe über die steuerliche Absetzbar-
      keit von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversiche-
      rung.

      Das heißt im Klartext: Trotz massiver Haushaltsrisi-
      ken und trotz eines möglichen Abschwungs der Kon-
      junktur – man braucht gar nicht von Rezession zu reden –
      setzen Sie für das Jahr 2011 eine Neuverschuldung von
      null an, obwohl alle wissen, dass Sie dieses Ziel nicht
      einhalten können. Frau Merkel, es tut mir leid: Wir kön-
      nen gern über Schwierigkeiten auf dem Weg reden, aber
      Sie können eines nicht machen: dass Sie sich erst einmal
      den Beifall als Konsolidierer abholen, hinterher aber das
      Konsolidierungsziel nicht erreichen. Das funktioniert bei
      einer wachen Öffentlichkeit nicht, egal wie Steinbrück
      hier an diesem Pult redet.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Ich finde, wir müssen anders über Einsparungen re-
      den, und wir müssen darüber reden, welche steuerlichen
      Privilegien Sie eigentlich in den letzten Jahren nicht an-
      getastet haben. Ich will ein Beispiel nennen. Es gibt
      zahlreiche Ausnahmen bei der Ökosteuer in der Wirt-
      schaft. Die Ökosteuer ist eine reine Verbraucherinnen-
      und Verbrauchersteuer geworden. Sie sind nicht bereit,
      diese Ausnahmen anzugreifen, obwohl dem Staat da-
      durch jährlich Milliardenbeträge entgehen.

      Ein zweites Beispiel: die Steuerprivilegien bei der
      Nutzung von Dienstwagen. Bund und Länder geben da-
      für zusammen jährlich rund 6 Milliarden Euro aus. Da-
      rüber schweigt die Regierung trotz Klimaschutzanforde-
      rungen. Ich erläutere das einmal, weil ich weiß, dass
      viele über die Dimensionen nicht Bescheid wissen: Ein
      Porsche Cayenne Turbo – um einmal ein größeres Fahr-
      zeug zu nehmen –, der pro Kilometer 358 Gramm CO2
      ausstößt und dabei 15 Liter Treibstoff verbraucht, hat ei-
      nen Ladenpreis von 110 000 Euro. Ein Großbetrieb mit
      einem entsprechenden Grenzsteuersatz, der dieses Auto
      einem seiner Mitarbeiter zur Verfügung stellt, kann ihn
      sechs Jahre lang abschreiben und hat dadurch einen
      Steuervorteil von jährlich maximal 5 500 Euro, das heißt
      insgesamt von etwas mehr als 33 000 Euro. Ein mittel-
      ständischer Betrieb, der einen höheren Grenzsteuersatz
      hat, hat in diesem Sechsjahreszeitraum einen Steuervor-
      teil von 44 000 Euro. Da frage ich Sie alle zusammen:
      Was sind wir eigentlich für ein Staat, der es für zumutbar
      und akzeptabel hält, dass die Nutzung dieser Dreck-
      schleudern, was den CO2-Ausstoß angeht, durch einen
      Steuervorteil von maximal 44 000 Euro begünstigt wird?
      Wo sind Sie denn da?

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      (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gerd Andres [SPD])


      Dennoch sagte Herr Steinbrück gestern: Nennen Sie
      ir Sparvorschläge! Wir können eine ganze Reihe sol-

      her Sparvorschläge nennen. Wir müssen natürlich über
      ie Fragen reden: „Stimmt die steuerliche Basis, oder
      ind wir da zu großzügig? Subventionieren wir das Fal-
      che?“ Frau Merkel, diese Sache müssen Sie sich an-
      chauen, wenn Sie den Anspruch erheben, eine Große
      oalition wirklich im Sinne von Haushaltskonsolidie-

      ung geführt zu haben.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Dann kommen die Bayern ins Spiel. Herr Huber, ich
      ann nur sagen – Sie wollen nachher in der dritten
      unde reden –: Was Sie gegenwärtig steuerpolitisch vor-

      chlagen – Ihr Entlastungspaket bei der Einkommen-
      teuer, 23 Milliarden Euro; die Wiedereinführung der
      nfernungspauschale; das, wogegen Sie jetzt kämpfen,
      aben Sie mit beschlossen, wovon Sie jetzt nichts wissen
      ollen –, ist nicht finanzierbar. Sie verweisen immer auf

      usätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 60 Milliarden
      uro. Aber Sie sehen doch, dass die von Ihnen mitgestal-

      ete und mitgetragene Große Koalition trotz dieser
      ehreinnahmen bei den Steuern aus diesem Jahr mit

      ber 10 Milliarden neuen Schulden herausgehen wird.
      as Geld, das Sie fordern, ist nicht vorhanden. Was Sie

      n Bayern veranstalten, ist ein Wahlkampftheater. Ich
      enne die Forderungen, die Sie aufstellen, und die Art,
      ie Sie arbeiten, Panikpopulismus. Weil Sie Angst ha-
      en, dass Sie die absolute Mehrheit verlieren, verkünden
      ie jeden Unsinn – und wissen genau, dass es nicht geht.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gerd Andres [SPD])


      Übrigens, an dieser Stelle sind der Politikstil der
      inkspartei und der der CSU in Bayern einander nah. Es

      st Ihnen völlig egal, wie man die Dinge realisieren
      ann; dennoch stellen Sie erst einmal Forderungen, weil
      ie denken, es komme irgendwie gut an.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


      Die CSU ist in einem komischen Zustand; Sie fordert
      n Bayern etwas ganz anderes, als sie hier in Berlin tut.
      ch will dafür ein weiteres Beispiel nennen, und zwar
      us dem Bereich der Gentechnik; ich denke an die
      rüne Gentechnik in der Landwirtschaft. Auf der
      amsauer-Homepage – jetzt in Bayern – habe ich gele-

      en: „Wir lehnen den Einsatz der … Gentechnik in unse-
      er Heimat ab.“ Tatsächlich hat ihn zunächst der CSU-

      inister Seehofer als Gesundheitsminister 1998 in Brüs-
      el genehmigt, als er die genrechtliche Genehmigung im
      ahmen der EU mit unterstützt hat. Die sortenrechtliche
      enehmigung, die man bei der Aussaat braucht, hat er
      ann im Jahr 2005 als eine seiner ersten Amtshandlun-
      en erteilt, nachdem Renate Künast dieses Verfahren ge-
      toppt hatte. Da fragt sich doch die aufgeklärte Bevölke-
      ung in Deutschland und in Bayern: Was gilt nun?






      (A) )



      (B) )


      Fritz Kuhn
      Gentechnik in der Heimat lehnt man ab, und in Berlin
      pusht man sie mit Unterstützung der Kanzlerin.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Ich glaube, dass man so nicht vorgehen kann.

      Im Übrigen, Herr Steinbrück, Stichwort „Sparen in
      Deutschland, Gentechnik“: Im Rahmen der Hightech-
      Strategie werden – das ist ein kleinerer Beitrag –
      279 549 Euro dafür ausgegeben, dass gentechnisch ver-
      änderte, kälteresistente Weihnachtssterne erprobt wer-
      den. So etwas wird zur Förderung der Gentechnik über
      den Bundeshaushalt finanziert. Ich würde einmal sagen:
      Wenn Sie über Haushaltskonsolidierung reden, dann
      schauen Sie noch einmal nach, ob Sie solche Beiträge
      nicht einsammeln können! Es ist doch blanker Unsinn,
      sich als Sparkommissar hinzustellen und insgesamt ei-
      nen solchen Mist zu machen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Ich möchte Frau Merkel als Kanzlerin und Chefin der
      Großen Koalition zweitens fragen, ob eigentlich die
      sozialen Sicherungssysteme gerechter und zukunftsfä-
      higer geworden sind. Auch das ist eine Frage, die die
      Große Koalition beantworten muss.

      Meine Antwort ist: In vielem sind die sozialen Siche-
      rungssysteme nicht gerechter geworden. Wenn ich auf
      das Gesundheitssystem schaue, dann stelle ich fest,
      dass wir in Deutschland doch eine Zweiklassenmedizin
      haben. Zu denken ist an die Wartezeiten, an die Leis-
      tungskataloge für Kassenpatienten oder an die Überver-
      sorgung von Privatpatienten. Weil die Praxen über beide
      Systeme finanziert werden, laufen Privatpatienten ja
      auch immer Gefahr, dass bei ihnen zu viel gemacht wird,
      also auch etwas gemacht wird, was medizinisch gar
      nicht notwendig ist. Wenn ich mir all dies anschaue,
      dann kann ich aufgrund der Spaltung zwischen gesetzli-
      cher und privater Versicherung nicht sagen: Unser Ge-
      sundheitssystem hat nicht den Charakter einer Zweiklas-
      senmedizin. Es besteht ein unterschiedliches Angebot, je
      nachdem, um wen es sich handelt und wo er sich befin-
      det. Daran hat die Große Koalition nichts verändert.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Sie haben sich um die Finanzierung gekümmert, aber in
      der Frage der Gerechtigkeit in der Krankenversicherung
      sind Sie als Große Koalition keinen Schritt weiterge-
      kommen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Frau Merkel sagt, es sei kompliziert, aber es hat sie nicht
      interessiert, etwas zu verändern und mehr Gerechtigkeit
      in die gesetzliche Krankenversicherung zu bringen.

      Zur Frage der stabilisierten Finanzierung der sozia-
      len Sicherungssysteme: Unter die Grenze von 40 Prozent
      zu kommen, das erreichen Sie nicht. Herr Kauder, Frau
      Merkel, Sie haben dies nicht wirklich erreicht. Ich nenne
      Ihnen die Zahlen. Am 1. Juli 2008 betrug der Gesamt-
      satz für die sozialen Sicherungssysteme 40,3 Prozent.
      Am 1. Januar 2009 wird er, weil der Gesundheitsfonds
      natürlich viel kosten wird, über 40,7 Prozent betragen.

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      (C (D ch rechne übrigens die 0,9 Prozent, die die Arbeitneher in der Krankenversicherung allein bezahlen, dazu; a lasse ich Sie nicht heraus. Das ist der Satz, den man ugrunde legen muss, wenn man wissen will, wie hoch ie Belastung insgesamt ist. Von daher rührt auch der ganze Streit über die Frage, b Sie in der Arbeitslosenversicherung unter einen Satz on 3 Prozent gehen wollen. Sie müssen unter einen Satz on 3 Prozent kommen, wenn Sie das 40-Prozent-Verprechen einhalten wollen. Frau Merkel, gegenwärtig ist s nicht eingehalten. Ich sage Ihnen voraus: Auch in eiem Jahr werden wir feststellen, dass Sie dieses Versprehen nicht halten können. Ich möchte eine dritte Frage an die Chefin der Großen oalition, Frau Merkel, stellen, nämlich: Haben Sie im ereich der Energieund Verkehrspolitik das geacht, was aus Klimaschutzgründen notwendig, mög ich und sinnvoll ist? Unsere Antwort heißt: Sie haben es nicht gemacht. rau Merkel hat sich sehr mit diesem Thema beschäftigt, st auch Eisberge gucken gegangen, aber das, was das abinett zur CO2-Vermeidung beschlossen hat, ent pricht nicht dem, was man sich selbst als Ziel gesetzt at. 40 Prozent CO2-Reduktion haben Sie vorgehabt. enn ich das zum Maßstab nehme, was Sie im Kabinett nsgesamt beschlossen haben, können Sie nach vielen ntersuchungen, die jetzt vorliegen, maximal 30 Prozent eduktion erreichen. Das hat einen systematischen Grund, und den will ich ennen. Immer dann, wenn es von der Sonntagspredigt ns Eingemachte geht, wenn es um die Umsetzung erktags geht, haben Sie dicke Lobbys im Nacken, deen Sie am Schluss nachgeben. Das führt dazu, dass Sie as, was Sie ursprünglich wollten, nicht umsetzen könen. Sie haben keinen Top-Runner-Ansatz zur Effizienzteigerung bei Elektrogeräten. Der Neubau von Kohleraftwerken, den Sie vorantreiben, führt nicht dazu, dass er CO2-Ausstoß reduziert wird, weil Sie die alten Krafterke nicht abschalten können; dazu haben Sie nämlich ein Rechtsinstrument. Sie haben die Kraft-Wärmeopplung nicht so ausgebaut wie nötig, weil Sie einen eckel bei 750 Millionen Euro eingezogen haben. Beim rneuerbare-Energien-Wärmegesetz und bei der Enerieeinsparverordnung springen Sie deutlich zu kurz, eil Sie sich nicht trauen, die Altbauten konsequent in as Erneuerungsprogramm einzubeziehen, sondern eher ei den Neubauten ansetzen. Deswegen führen Sie eine Atomdebatte, die ich nur ls Ablenkungsdebatte sehen kann. Nach der Sitzung des orstands der CDU/CSU-Fraktion in München ist es eraus: Sie wollen die Kraftwerke zehn Jahre länger lauen lassen. Auch alte Pannenreaktoren wie Biblis A, eckarwestheim und Brunsbüttel sollen zusätzlich zehn ahre laufen. Frau Merkel, ich kann nur hoffen, dass die übel in Ihrer Wohnung besser und fachgerechter mon Fritz Kuhn tiert sind als die in Biblis, wo man Tausende von Dübeln auswechseln musste. Mit diesem Bild möchte ich deutlich machen: Wir reden nicht über Reaktoren ganz neuer Generation, sondern wir reden über alte Pannenreaktoren, die laufend stillgelegt sind, weil sie nicht dem technischen Stand entsprechen. Sie wollen 40 Milliarden Euro aus den Gewinnen der Energieerzeuger erlösen. Wenn man die Verantwortlichen kennt und ihre Kommentare jetzt, nachdem die Zahl von 40 Milliarden auf dem Tisch liegt, gehört hat, dann kann ich Ihnen nur vorhersagen, mit einem solchen Unsinn werden Sie bei denen scheitern. Der RWE-Sprecher kann zum Beispiel gar nicht nachvollziehen, wie Sie auf diese Zahl kommen. Die Begründungen waren auch gut. Noch vor einem halben Jahr haben Sie gesagt, dieses Geld sei für die regenerativen Energiequellen. Jetzt heißt es plötzlich, dieses Geld sei für die Senkung der Stromtarife. Warum haben wir denn in Bayern oder in Baden-Württemberg, wo es so viele Atomkraftwerke gibt, keine niedrigeren Stromtarife? Lassen Sie sich doch von der CDU nicht diesen Bären aufbinden! Herr Kauder, Sie sollten eigentlich vernünftiger sein als das, was von Ihnen in den Zeitungen steht. Uns stört die Art und Weise, wie Sie mit der Entsorgungsfrage umgehen. Wir haben in Deutschland kein Endlager. Diejenigen Ihrer Politiker, die dort leben, wo die Atomkraftwerke stehen, in Bayern und BadenWürttemberg, sagen jetzt: „Gorleben!“ Herr Kauder, es scheint, als würden Sie aus Asse keine Konsequenzen ziehen. Dort ist visuell und praktisch sichtbar, dass ein Salzstock nicht für die sichere Einschließung von radioaktivem Müll geeignet ist, auf den wir Zehntausende von Jahren aufpassen müssen. Herr Kauder, wir finden es billig, wie bei uns in Baden-Württemberg – ich komme selber aus Baden-Württemberg – und in Bayern mit dieser Frage umgegangen wird: Was wir nicht wollen, sollen doch die Fischköpfe in Niedersachsen gefälligst nehmen. – Das, was Sie da praktizieren, ist Heuchelei. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Kuhn, das ist unter Ihrem Niveau!)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





      (A) )


      (B) )


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Ich komme zum Thema Verkehrspolitik. Frau
      Merkel, 25 Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen
      entstehen durch den Verkehr. Sie aber haben so gut wie
      keine Verkehrspolitik, die darauf auch nur irgendeine
      Antwort gibt. Mit der Kfz-Steuerreform kommen Sie
      nicht weiter, obwohl viele Leute darauf warten. Sie wür-
      den ein sparsameres Auto kaufen, wenn sie wüssten, was
      da geschieht. Ich sage Ihnen: Ein vernünftiges Auto mit
      einem Spritverbrauch von 4 Litern muss Kfz-steuerfrei
      sein. Das müssen Sie endlich machen, dann lösen Sie
      auch einen Anreiz zum Kauf einer besseren Verkehrs-
      technik aus. Das scheint Ihnen aber weitgehend egal zu
      sein. Themen wie Tempolimit oder Dienstwagenbesteue-
      rung scheinen Sie zu ignorieren. Das ist eine gute Dauer-
      subvention, die Sie gern beibehalten wollen. Zu den

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      (C (D lugbenzinprivilegien höre ich von der großartigen Groen Koalition nichts. Hier drücken Sie sich vor dem entcheidenden Umstand, dass wir in Deutschland das Verehrsmittel subventionieren, das in Bezug auf den CO2usstoß am schlechtesten dasteht. Schließlich frage ich nach der Bahn und der Ordungspolitik. Frau Merkel, wie lange wollen Sie als Chein der Großen Koalition eigentlich noch jemanden wie errn Mehdorn stützen, der gegenüber den eigenen undinnen und Kunden der Bahn nachweislich als Wieerholungstäter aufgetreten ist? Er „verkauft“ diese ween des Börsengangs. So jemanden kann man nicht stüten, das ist absoluter Unsinn. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gerd Andres [SPD])


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      ch frage mich auch, wann Herr Tiefensee endlich mit ei-
      er Verkehrspolitik beginnt, die wirklich unter dem
      ubrum „Klimaschutz“ steht. Ich frage mich, wann er
      icht mehr diesen Mist macht, den wir aus diesem Hause
      ewohnt sind. Frau Merkel, ich sage dies deswegen, weil
      ch finde, eine Kanzlerin darf diese Fragen nicht so aus-
      assen. Sie muss sich zentral mit diesen Fragen auseinan-
      ersetzen.

      Die nächste Frage, die ich ansprechen möchte, ist die
      ildungspolitik. Es ist schön, dass Sie jetzt eine Bil-
      ungsreise machen. Ich will mich ausdrücklich nicht
      arüber lustig machen, denn es ist richtig, sich um die
      ildungsinstitutionen zu kümmern. Die Lage ist ganz
      lar: Deutschland ist als Bildungsland nicht an vorderer
      telle. Im OECD-Vergleich schneiden wir sehr kritisch
      b. Wir geben sehr viel weniger Geld aus, als die Länder
      m Durchschnitt ausgeben. Wir geben erst recht sehr viel
      eniger Geld aus als die Topländer. Dabei will ich sa-
      en, dass es nicht allein ums Geld geht. In der Frage der
      ildung geht es immer auch um die Struktur von Bil-
      ung, also um die Qualität, die aus dem folgt, wie wir
      ildung organisieren.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wenn ich mir unser Land im internationalen Ver-
      leich anschaue, dann stelle ich fest, wir haben zu wenig
      inderbetreuung für die unter Dreijährigen, wir haben
      ualitätsdefizite in der Kinderbetreuung, wir haben zu
      enig sprachliche und soziale Integration. Sie haben das

      ngesprochen. Ich glaube, man muss diese Anstrengun-
      en in der Vorschule und in den ersten Klassen der
      chule verstärken. Wir haben in unserem Schulsystem
      da wären Sie auch als CDU-Vorsitzende einmal ge-

      ragt; Sie sind ja nicht nur Kanzlerin, sondern auch Vor-
      itzende dieser Volkspartei – eine zu frühe Selektion der
      inder nach der vierten Klasse mit negativen Auswir-
      ungen auf das Lernklima ab der ersten Klasse. Der
      eistungsdruck geht ja gleich nach der Einschulung der
      inder los.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wir haben eine lausig schlechte Situation an den
      ochschulen, sowohl was die Lehre als auch was die






      (A) )



      (B) )


      Fritz Kuhn
      Forschung angeht. Keine deutsche Hochschule steht im
      internationalen Ranking an vorderer Stelle. Der Hoch-
      schulpakt funktioniert einfach nicht, Frau Schavan. Ich
      möchte nur einmal etwas zur Anzahl der Studienplätze
      sagen: Für 2007 war vereinbart, 13 000 neue Studien-
      plätze zu schaffen. Tatsächlich geschaffen wurden 3 400.
      Sie müssen sich doch eingestehen, dass dies nicht so
      funktioniert, wie es geplant war, und sich darum küm-
      mern.

      Frau Merkel, ich kann es Ihnen nicht ersparen: Das
      Ergebnis der Föderalismusreform I, dass der Bund auf
      wesentliche Punkte seiner ohnehin schwachen Kompe-
      tenzen im Bildungsbereich verzichtet hat, war ein großer
      Fehler. Dies war ein Fehler, den die Große Koalition ge-
      macht hat und den Sie zusammen mit Herrn Müntefering
      zu verantworten haben.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herrn Röttgen nicht zu vergessen!)


      Wir stellen jetzt die Forderung an Sie, dass der Bil-
      dungsgipfel, den Sie als Bund-Länder-Bildungsgipfel
      für Oktober angesetzt haben, zu einem Ergebnisgipfel
      werden muss. Er darf nicht zu einem Problemanalyse-
      gipfel werden; davon haben Sie ja schon viele durchge-
      führt. Wir wollen jetzt vielmehr konkrete Ergebnisse se-
      hen, wie unser Bildungssystem verbessert werden soll,
      wer dabei welche Aufgabe erhält und wie die Finanzie-
      rung zwischen Bund und Ländern hier geregelt werden
      soll. Es wird also zu prüfen sein, ob es sich um einen Er-
      gebnisgipfel gehandelt hat oder ob man nur schön da-
      rüber gesprochen hat, wie es eigentlich sein sollte.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Damit komme ich zu einem wichtigen Punkt, den Sie
      in Ihrer Rede, Frau Merkel, völlig ausgelassen haben.
      Wir wissen, dass neben den Strukturreformen im Bil-
      dungssystem die Fragestellung, wie wir all das finan-
      zieren wollen, zentral und wichtig ist. Laut OECD-
      Zahlen haben wir in der gesamten Bildungskette vom
      Kindergarten bis zur beruflichen Weiterbildung und der
      Universität in Deutschland eine Unterdeckung bezüglich
      der eigentlich notwendigen Ausgaben in Höhe von
      30 bis 40 Milliarden Euro, je nachdem, was man alles
      dazunimmt. Sie müssen jetzt endlich einmal sagen, aus
      welchem der noch nicht konsolidierten Haushalte und
      mit welcher Methode Sie diese Lücke schließen wollen.
      Wir als Grüne haben vor diesem Hintergrund gesagt, wir
      hören damit auf, sonntags von mehr Bildung zu reden
      und bei Finanzierungsfragen verträumt zum Himmel
      über dem Reichstag oder sonst wohin zu schauen. Viel-
      mehr schlagen wir vor, Mittel aus dem Soli, der ein Fi-
      nanzvolumen von 50 Milliarden Euro umfasst und des-
      sen Zweckbindung zur Verwendung in den neuen
      Ländern von 2010 bis 2019 nach und nach ausläuft, dazu
      zu verwenden, um die große Aufgabe zu stemmen, die
      Infrastruktur unseres Bildungssystems endlich zu stär-
      ken. Auf diese Weise könnten wir das, was wir machen
      wollen, endlich auch finanzieren.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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      (C (D Man muss sich einmal die Gefechtslage beim Soli vor ugen führen: Die FDP will ihn abschaffen, Herr teinbrück braucht ihn im Haushalt; da ist er über die ahre ein wesentliches Konsolidierungsinstrument seiner ittelfristigen Finanzplanung. Er kommt ohne die 10 Milarden Euro jährlich, die bis 15 Milliarden Euro aufachsen, bei seinen Konsolidierungsbemühungen gar icht mehr aus. Ich stelle hier die Maxime auf: Wer unseren Vorchlag ablehnt, der soll einen Gegenvorschlag mit einem inanzvolumen in dieser Höhe machen, damit Bildung inanziert werden kann. er Wettbewerb zwischen den Parteien geht nicht so, ass Sie immer nur Vorschläge ablehnen. Vielmehr müsen Sie auch eigene Vorschläge machen, wie Sie auf undesund Länderebene dieses finanzieren wollen. Ich möchte einen Punkt in der Außenpolitik ansprehen, Frau Merkel, der mit Afghanistan zu tun hat. Sie aben hierzu ein bisschen was gesagt; Herr Struck hat etas mehr gesagt. Wir haben den Eindruck, dass Sie die es Thema ganz verschämt und versteckt anfassen. s gibt eine Sondersitzung des Deutschen Bundestages nfang Oktober, aber das Mandat liegt noch nicht vor. ie reden wenig darüber, ganz nach dem Muster: Das ollen besser Herr Struck oder der Außenminister mahen. Sie jedoch erklären der Bevölkerung nicht, was Sie n Afghanistan vorhaben und wie der Strategiewechsel unktionieren soll. Sie halten sich – im Vergleich zu aneren Themen, die Sie anpacken – merklich zurück. Wir haben eine ganze Reihe von Fragen. Wir versteen, dass Sie im Sinne eines Strategiewechsels langsam twas für den zivilen Aufbau tun. Aber ein großer chwung kommt da nicht rein; dazu sind zum Beispiel ie Bewegungen beim Polizeiaufbau viel zu langsam. ber unsere Hauptfrage an Sie, die Sie nicht beantwortet aben, ist: Was macht eigentlich die Bundesrepublik eutschland unter Ihrer Führung, wenn deutlich wird, ass die hohe Zahl der zivilen Opfer, die amerikanische uftschläge gegen die Taliban sehr oft mit sich bringen, icht kleiner wird, wenn es 70, 80 zivile Opfer gibt, Kiner, Frauen, die nichts mit diesen Taliban zu tun haben? o etwas kann einmal passieren; aber es passiert immer ieder. Aus Deutschland gibt es keine Antwort auf die rage, wann wir diese Strategie beenden. So wird das roblem nicht gelöst, Herr Struck, und die Bevölkerung ann nicht einsehen, warum wir da zustimmen sollten. Sie dürfen also, Frau Merkel, nicht nur sagen, dass ehr für den zivilen Aufbau getan werden muss, son ern Sie müssen uns auch die Frage beantworten, wann ie Doppelstrategie in Afghanistan – nämlich einerseits ivile Institutionen zu stärken, was wir unterstützen, anererseits aber viele zivile Opfer billigend in Kauf zu ehmen – aufhört. Das hätten Sie beantworten müssen ls Kanzlerin, die in diesem Hause über dieses Thema ebattieren will. Fritz Kuhn (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      (Zuruf von der CDU/CSU: Zuhören!)





      (A) )


      (B) )


      Wenn wir dann lesen – ich verweise auf eine Bericht-
      erstattung letzte Woche in der Neuen Zürcher Zeitung,
      die eine hohe Objektivität in diesen Fragen hat –, dass
      US-Präsident Bush beschlossen und den Befehl erteilt
      haben soll, dass künftig auch in Pakistan mit Boden-
      truppen angegriffen wird, ohne die pakistanische Regie-
      rung um Erlaubnis zu fragen, dann kann ich nur sagen:
      Ich will von einer Kanzlerin, die diesen Laden hier führt,
      wissen, wie sie dazu steht, ob sie glaubt, dass das
      stimmt, und was sie gegenüber der US-Administration
      getan hat, um Aufschluss darüber zu erhalten, wie die
      Dinge laufen, und ob wir eigentlich mit Zustimmung zu
      ISAF und OEF diesen völkerrechtswidrigen Befehl,
      wenn er denn erteilt worden ist, unterstützen wollen oder
      nicht.

      Solche Fragen haben wir Abgeordneten, und zwar in
      allen Fraktionen, wenn wir über dieses Thema diskutie-
      ren. Ich verstehe Ihren Dank an die Angehörigen der
      Bundeswehr. Aber als einziges wesentliches Element in
      Ihrer Rede war das wirklich zu wenig. An dieser Stelle
      hätte ich mir mehr Führung, mehr Aufklärung, mehr In-
      formation gewünscht.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      Ich komme zum Schluss.