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ID1617500200

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    Vokabeln: 8
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/175 Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Erwin Huber, Staatsminister (Bayern) . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ 18638 D 18645 A 18649 B 18654 C 18659 B 18662 C 18667 A 18668 D 18670 C 18673 C 18673 D 18690 B 18691 D 18693 B 18694 B 18696 A 18697 A 18698 C 18699 B 18700 C Deutscher B Stenografisch 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, H M D D D M J 18637 A 18637 B 18637 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 A 18674 B undestag er Bericht ung 7. September 2008 t : ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 B 18678 B 18679 D 18680 C 18683 D 18685 D 18687 D 18689 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18701 D 18702 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grund- lage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksachen 16/10207, 16/10240) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10241) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E B T a b B M A H K P K U N E 18703 C 18705 B 18706 B 18708 A 18710 A 18711 C 18712 D 18714 A 18716 A 18717 C 18718 C 18718 D 18719 B 18719 D 18720 A 18720 B 18721 D 18722 D 18724 A 18725 A 18725 D 18726 C 18726 C 18727 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigtes Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 5: ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortset- zung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/ UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Re- solution 1769 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandats- verlängerungen durch den Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10106, 16/10242) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10243) . . . . . . . . . . . . ) – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Ver- einten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerun- gen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/10104, 16/10244) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/10245) . . . . . . . . . . . . runhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . nke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18729 C 18732 D 18727 B 18727 C 18727 C 18727 D 18728 A 18731 B 18732 C 18733 D 18734 D 18735 D 18736 A 18736 C A, B18737 B, C 18740 C, 18742 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 III Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) 18737 D 18745 A 18746 A 18748 A 18749 C 18751 D 18754 C 18755 C 18755 D 18756 B 18758 C 18759 A 18759 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18637 (A) ) (B) ) 175. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 175. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 18759 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 17.09.2008 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 17.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** ** A i t b I E F t Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.09.2008 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 17.09.2008 Gerster, Martin SPD 17.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 17.09.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 17.09.2008 Höger, Inge DIE LINKE 17.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 17.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 17.09.2008* Kramme, Anette SPD 17.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Lenke, Ina FDP 17.09.2008 Link (Heilbronn), Michael FDP 17.09.2008*** Lintner, Eduard CDU/CSU 17.09.2008** Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 Mücke, Jan FDP 17.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2008 W W D Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Tagesordnungspunkt 4) Meine Bedenken an einer deutschen Beteiligung, wie ch sie beim erstmaligen Beschluss des Mandats im Sep- ember 2006 im Deutschen Bundestag geäußert habe, leiben bestehen. Deutsche Soldaten können gegenüber srael nicht neutral handeln. Unabhängig von diesem inwand leistet dieser UN-Einsatz einen Beitrag zum rieden in der Region. Deshalb stimme ich für Enthal- ung. egener, Hedi SPD 17.09.2008*** ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 17.09.2008*** r. Westerwelle, Guido FDP 17.09.2008 eil, Martin FDP 17.09.2008 175. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Som-

    merpause ist in jeder Hinsicht vorbei. Die Temperaturen
    sinken. Der Konjunkturhimmel hat sich mehr als be-
    wölkt. Professor Walter von der Deutschen Bank spricht
    davon, eine Rezession sei nicht mehr verm
    gehe nicht ganz so weit. Aber der Abschwu
    Wirtschaft erfasst. Selbst der Finanzminister h
    tern eingeräumt. Es genügt daher nicht, im

    (C (D ung 7. September 2008 0 Uhr ella Figura zu machen. Vielmehr muss in der Innenolitik entschieden gehandelt werden. Dies geschieht icht. Die drei Koalitionsparteien befassen sich mit sich elbst. Sie starren voller Angst auf ein Kanzlerphantom. igentlich regiert schon Oskar Lafontaine dieses Land. (Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei der SPD)


    r gibt den politischen Takt vor. Die historische Schuld
    n dieser Entwicklung trägt diese wankelmütige Regie-
    ung, der eine Orientierung fehlt.


    (Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Wann kommt denn euer Kanzlerkandidat mit den 18 Prozent?)


    eutschland ist immer gut gefahren, wenn nicht die
    änder, die Extreme die Politik bestimmt haben, son-
    ern die Mitte. Wir stehen für eine Politik der Mitte in
    eutschland.


    (Beifall bei der FDP)


    Frau Bundeskanzlerin, Sie haben versprochen,
    eutschland zu reformieren. Sie wollten es für den Welt-
    andel öffnen, das Arbeitsrecht weiter reformieren, die
    arifautonomie zur Flexibilisierung nutzen, die Lohnne-
    enkosten dauerhaft unter 40 Prozent senken und den

    ext
    Haushalt konsolidieren. Tatsächlich haben Sie bei jedem
    Haushalt die Ausgaben erhöht. Was ist geblieben? Sie
    können doch mit Reformieren nicht allen Ernstes Steuer-
    erhöhungen, Mindestlöhne und Zwangsgesundheits-
    fonds gemeint haben. Das ist keine Reform für
    Deutschland.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich kann dazu nur sagen: versprochen, gebrochen. Wel-
    che auch immer Ihre Lieblingskoalition für 2009 sein
    mag, mit der FDP kann es keine Fortsetzung dieser fal-
    schen Politik geben.


    (Beifall bei der FDP)


    ering und Herr Steinmeier, Sie machen
    en. Aber das ist für mich ein durchsichti-
    ur Ablenkung von Ihrem Linkskurs. In
    eidbar. Ich
    ng hat die
    at das ges-
    Ausland

    Herr Müntef
    uns nette Avanc
    ges Manöver z






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    Hessen wollen Sie mit Frau Ypsilanti Rot-Rot-Grün
    durchsetzen. Sie träumen von der „Ampel“. Ich kann Ih-
    nen nur sagen: Wenn Deutschland links fährt, wird es
    zum Geisterfahrer. Das kann nicht gut gehen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der weise ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt,
    von Herrn Steinbrück gestern oft zitiert, hat in diesen Ta-
    gen wieder bemerkenswerte Vorschläge zur Reform der
    Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik gemacht. Herr
    Steinmeier, mit einer Helmut-Schmidt-SPD können sich
    die Liberalen wahrscheinlich auf gemeinsame Ziele ver-
    ständigen. Aber die heutige SPD ist nicht regierungsfä-
    hig.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir lassen uns auch nicht für taktische Spielchen in
    Anspruch nehmen. Sie wollen weiterregieren, obwohl
    Sie längst einen Dauerwahlkampf eingeleitet haben.
    Statt kraftvollen Regierens Dauerwahlkampf – das ist
    das Letzte, was Deutschland gebrauchen kann. Neuwahl
    wäre die sauberste Lösung, aber dazu geben Sie den Weg
    nicht frei.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich habe den Verdacht, Frau Merkel und Herr
    Steinmeier, dass Sie am liebsten Ihre Kuschelkoalition
    fortführen würden.


    (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Das ist wahr!)


    Die Auswirkungen der Finanzmärkte, die Rückkehr der
    Inflation, steigende Energiepreise – alles dies müsste die
    Regierung zum Handeln veranlassen. Wir marschieren
    auf eine Versorgungslücke im Energiesektor zu. Es gibt
    kein nationales Energiekonzept; nichts geschieht in die-
    sem Sektor. Alle Kernkraftwerke zu schließen, neue und
    effiziente Kohlekraftwerke zu verhindern, beim Gas ein-
    seitig auf Russland zu setzen und zu meinen, mit ein
    paar Windrädern über die Runden zu kommen – das ist
    kein Energiekonzept für Deutschland.


    (Beifall bei der FDP)


    Das Kerndilemma dieser Regierung ist, dass sie eine
    Reihe relativ guter Jahre, in denen Gewaltiges in der
    Wirtschaft geleistet wurde, in denen die Arbeitnehmer
    Neustrukturierungen möglich gemacht haben und in de-
    nen sich der Mittelstand neu aufgestellt hat, ungenutzt
    hat verstreichen lassen. Die gute Stimmung und die rela-
    tiv gute wirtschaftliche Situation, die es gab, hätten Sie
    nutzen müssen, um Deutschland fit zu machen für das,
    was bevorsteht. Man weiß schon aus der Bibel, dass
    nach sieben fetten Jahren sieben magere Jahre kommen.
    Sie haben die Zeit verstreichen lassen. Das ist die Tragik
    der schwarz-roten Politik.


    (Beifall bei der FDP)


    Statt für ein weltoffenes Deutschland einzutreten,
    schrecken Sie ausländische Investoren und hochqualifi-
    zierte Arbeitnehmer ab. Das Trauerspiel dieser Koalition
    hat seinen Höhepunkt erreicht. Die SPD irrt orientie-
    rungslos umher, und die Union hat inhaltliche Fragen

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    (C (D icht geklärt. Sie sind hinund hergerissen zwischen ettbewerb und Staatseingriff, zwischen Belastung der ürger und deren Entlastung. Herr Kauder hat inzwi chen gemerkt, dass der Aufschwung bei den Bürgern icht angekommen ist. Die Früchte des Aufschwungs at der Staat kassiert; das ist Ihre Politik. Bei den Bürern ist nichts geblieben. Der CSU steht vor der Bayernwahl das Wasser inzwichen bis zum Trachtenhut. rst macht sie von den größten Steuererhöhungen bis hin u dem Quatsch mit der Kilometerpauschale alles mit, nd jetzt bekämpft sie es. Politisch nennt man das cheinheilig. Ein Neurologe würde sagen, dass Sie schiophren sind. (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Thomas Oppermann [SPD] und Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE])


    (Beifall bei der FDP)


    (Heiterkeit bei der FDP und der SPD)


    Wenn Sie wollen, können Sie schnell handeln. Das
    tabilitäts- und Wachstumsgesetz gibt Ihnen die Mög-

    ichkeit, sogar ohne das Parlament Steuern schnell zu
    enken. Sie können Steuerschecks, die in Amerika sehr
    ohl gewirkt haben, in Betracht ziehen. Aber Sie lassen

    s treiben. Sie starren auf Lafontaine und wollen weiter
    n Ihren Sesseln sitzen. Sie vergeuden die Zeit, und
    eutschland leidet. Das ist eine traurige Situation.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun die Bundeskanzlerin Frau

r. Merkel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In diesen

    agen, während wir hier im Parlament unsere Haushalts-
    ebatte führen, verfolgen wir natürlich alle die Nach-
    ichten vom amerikanischen Finanzmarkt. Es hat
    assive Stützungsmaßnahmen und Hilfsmaßnahmen der

    merikanischen Regierung gegeben, gerade wieder in
    ieser Nacht in Bezug auf ein Versicherungsunterneh-
    en. Es hat Übernahmen im Privatsektor gegeben und

    en Konkurs einer bedeutenden amerikanischen Invest-
    entbank. Die Börsen und natürlich auch der DAX ha-

    en mit erheblichen Kursschwankungen und Kurskor-
    ekturen reagiert. Wichtige internationale Banken haben
    inen Stützungsfonds aufgelegt.

    Die Bundesregierung verfolgt diese Entwicklung mit
    roßer Aufmerksamkeit. Wir stehen in engem Austausch
    it den Spitzen der deutschen Kreditwirtschaft ebenso
    ie mit anderen Regierungen. Als ein Ergebnis haben
    undesbank, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-
    ufsicht und das Bundesministerium der Finanzen schon
    m Montag erklären können, dass sich im Fall des Kre-
    itinstituts Lehman Brothers das Engagement deutscher






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Kreditinstitute glücklicherweise in einem überschauba-
    ren Rahmen hält.

    Aber wir spüren alle, dass die Dynamik der Weltwirt-
    schaft beeinflusst wird. Wir können froh sein, dass in
    den letzten Jahren neben dem amerikanischen Kraftzen-
    trum andere Kraftzentren in Asien, in Lateinamerika und
    im vereinten Europa erwachsen sind, sodass heute die
    internationale Konjunktur auf sehr viel breiteren Beinen
    steht, als das noch vor Jahrzehnten der Fall war. Deshalb
    sind die Auswirkungen auf die übrige Wirtschaft in
    Deutschland bislang moderat, und die Unternehmens-
    kredite wurden in Deutschland im Gegensatz zur übrigen
    EU erneut deutlich ausgeweitet.

    Dennoch wird eine offene Volkswirtschaft wie die
    deutsche, die von der Globalisierung im Übrigen mehr
    als andere profitiert, nicht völlig unberührt bleiben kön-
    nen. Wir spüren das auch an den Prognosen, die uns je-
    den Tag erreichen. In einer solchen Situation werden die
    Rufe nach Konsequenzen natürlich wieder lauter. Ich
    will deshalb noch einmal auf die zwei grundsätzlichen
    Möglichkeiten hinweisen, die wir haben, um auf eine
    solche Situation zu reagieren. Die eine wäre, sich so weit
    wie möglich von internationalen Einflüssen abzuschot-
    ten; die andere ist: Wir begreifen die internationale Ver-
    flechtung als Wesenszug des 21. Jahrhunderts. Dann al-
    lerdings muss Politik einen klugen Ordnungsrahmen
    schaffen, der die Chancen nutzt und der die Risiken be-
    grenzt. Das heißt: Politik muss gestalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Bundesregierung hat sich entschieden, und zwar
    von Beginn dieser Koalition an: Deutschland wird ein
    offenes Land bleiben, ein Land, das sich der Welt zu-
    wendet, ein Land, das seine Chancen nutzt. Die Bundes-
    regierung wird von diesem Kurs auch in der jetzigen Si-
    tuation nicht ablassen; ich finde, aus überragenden
    Gründen. Deutschland lebt im Wesentlichen von Aus-
    landsinvestitionen. Es sind etwa 600 Milliarden Euro,
    die von ausländischen Unternehmen in Deutschland
    jährlich investiert werden. Das ist doppelt so viel, wie
    der Bundeshaushalt ausmacht. Deutschland lebt davon,
    dass 700 Milliarden Euro von deutschen Firmen im Aus-
    land investiert wurden. Das sichert uns Wohlstand, For-
    schung, Innovation und neue Produkte.

    Aber eines zeigt die Entwicklung natürlich: Wir brau-
    chen dringend einen besseren Ordnungsrahmen, und
    wir – wenn ich das sage, meine ich vor allen Dingen
    auch den Bundesfinanzminister – fühlen uns in dem be-
    stätigt, was wir sehr früh begonnen haben. Wir haben
    nämlich bereits während unserer G-8-Präsidentschaft
    eine Transparenzinitiative begonnen, die damals noch
    belächelt und von vielen gleich wieder als Regulierung
    abgetan wurde. Wir haben im September 2007 mit dem
    französischen Präsidenten eine gemeinsame Erklärung
    abgegeben, der sich dann Großbritannien, Italien und die
    Kommission angeschlossen haben. Im April hat es end-
    lich ein sehr bemerkenswertes Forum für Finanzmarkt-
    stabilität gegeben, auf dem eine Reihe von Vorschlägen
    gemacht wurden, die auf den Vorschlägen des G-8-Gip-
    fels aufbauten. Man kann glücklicherweise jetzt schon
    sagen, dass einiges in Gang gekommen ist. Es sind nicht

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    (C (D ur Ideen, sondern es gibt Bewegung bei Bewertungserfahren, bei der Kooperation mit Aufsichtsbehörden nd bei einem verbesserten Verhaltenskodex vor allen ingen der Ratingagenturen. Es gibt zum ersten Mal uch Selbstverpflichtungen, zum Beispiel von Hedgeonds. Ich erinnere auch daran, dass sich Staatsfonds von 6 Ländern zusammengeschlossen haben. Ich sage ausrücklich: Es ist richtig, dass jetzt im Parlament die Vernderung des Außenwirtschaftsgesetzes beraten wird. ir können nicht tatenlos zusehen. Politik muss gestal en. Die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch arauf, dass wir die Dinge nicht laufen lassen, sondern ass wir Politik gestalten. Die Bundesregierung legt Ihnen heute einen Haushalt ur Beratung vor, der seinesgleichen sucht. (Lachen bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich kann Ihre Freude gut verstehen; denn die Bundes-
    egierung schafft mit diesem Haushalt die Voraussetzun-
    en zum Erreichen eines Kernziels, das wir fest im Blick
    aben, nämlich im Jahre 2011 zum ersten Mal nicht
    ehr auf Pump zu leben und keine neuen Schulden mehr

    u machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ihr höhnisches Gelächter verdeckt doch bloß Ihr
    chlechtes Gewissen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    enken Sie einmal daran, wie Sie 2005 aus der Regie-
    ung herausgegangen sind: Über 30 Milliarden Euro
    euverschuldung, das war die Bilanz der Grünen. Ich
    ürde heute hier ganz still sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ie FDP sollte sich daran erinnern, dass 1998 auch nicht
    lles vom Allerbesten war.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich finde, wir können ein Stück selbstbewusster in
    iese Debatte gehen.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Unsere absolute Mehrheit war beeindruckend! Wir haben Deutschland regiert, Grüne und FDP!)


    Ich habe von 1998 gesprochen und damit auch die
    nion einbezogen.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Aber nur die FDP erwähnt!)


    chauen Sie: Wir haben aus diesen Dingen gelernt. Wir
    aben heute Regierungsverantwortung, und wir machen
    s anders. Das ist der Punkt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mehrwertsteuererhöhung! Super!)







    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Ich möchte all denen, die daran mitwirken, meinen
    Kolleginnen und Kollegen im Kabinett und ganz beson-
    ders dem Bundesfinanzminister, ein herzliches Danke-
    schön sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP], an die SPD gewandt: Jetzt klatscht ihr!)


    Genauso möchte ich den Koalitionsfraktionen quasi im
    Voraus im Hinblick auf die anstehenden Beratungen ein
    Dankeschön sagen, weil ich weiß, dass wir uns gemein-
    sam diesem Ziel verpflichtet fühlen.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Genau!)


    Wir legen diesen Haushalt nicht vor, weil er ein
    Selbstzweck ist. Es ist nicht so, dass wir das Thema
    „ausgeglichener Haushalt“ sozusagen wie eine Mon-
    stranz vor uns hertragen, sondern wir tun dies deshalb,
    weil es darum geht, dass wir in den Zeiten der Globali-
    sierung, die wir nun so sehr spüren, die Voraussetzungen
    dafür schaffen, dass das zentrale Versprechen der so-
    zialen Marktwirtschaft, nicht auf Kosten der nächsten
    Generation zu leben, sondern jedem Einzelnen den Ein-
    stieg in Arbeit und den Aufstieg durch Arbeit zu ermög-
    lichen, auch heute erfüllt werden kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auf eine Formel gebracht, hieß dieses Versprechen
    der sozialen Marktwirtschaft zu Beginn der Bundesrepu-
    blik Deutschland: Wohlstand für alle. Heute gehen wir in
    Zeiten internationaler Verflechtungen, die wir mit dem
    Wort „Globalisierung“ beschreiben, noch einen Schritt
    weiter. „Wohlstand für alle“ heißt heute: Bildung für
    alle. Dabei geht es wie bei den soliden Finanzen nicht
    einfach um ein sektorales Politikfeld, das als Selbst-
    zweck daherkommt. Das wäre ein grobes Missverständ-
    nis. Nein, meine Damen und Herren, es geht um viel
    mehr: Es geht um die Zukunft der Menschen in unserem
    Land; denn Bildung für alle ist die entscheidende Vo-
    raussetzung für Einstieg in Arbeit und Aufstieg durch
    Arbeit, und zwar für jeden, der in diesem Land lebt, egal
    aus welchem Elternhaus er kommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich bin zutiefst überzeugt: Es ist gerade dieses zen-
    trale Aufstiegsversprechen, das die Menschen an die
    Kraft der sozialen Marktwirtschaft glauben lässt oder
    – wo sie es im Augenblick nicht tun – wieder glauben
    lässt. Es ist dieses zentrale Aufstiegsversprechen, das
    wir gemeinsam im Blick haben müssen, Bund, Länder,
    Kommunen. Es ist dieses zentrale Aufstiegsversprechen,
    das uns zu der Aufgabe führt, die Bildungsrepublik
    Deutschland zu gestalten. Einfach mehr Geld umzuver-
    teilen, schafft nämlich Abhängigkeit vom Staat und ze-
    mentiert die Menschen in ihrer Situation, die heute nicht
    das schaffen können, was sie wollen. Bildung für alle er-
    möglicht es dagegen allen, sich eigenen Wohlstand zu
    erarbeiten. Daraus folgt, in einem Satz gesagt: Die Bil-
    dungsrepublik ist der beste Sozialstaat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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    (C (D Ich glaube, bei allem, was wir an Problemen haben, önnen wir sagen: Für dieses Ziel ist unser Land in den etzten drei Jahren stärker geworden. Wir haben ,6 Millionen neue Arbeitsplätze seit 2005. Das bedeutet ie niedrigste Arbeitslosigkeit seit 1992. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    ir haben 100 000 abgeschlossene Ausbildungsverträge
    ehr als zu unserem Amtsbeginn. Die Eigenkapital-

    uote der Betriebe ist wieder angestiegen, und damit
    erden Betriebe auch wieder ein Stück robuster. Dazu
    aben viele beigetragen, aber die Politik der Großen Ko-
    lition eben auch.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben die Neuverschuldung schrittweise gesenkt.
    rstmals seit Ende der 80er-Jahre ist der gesamtstaatli-
    he Haushalt wieder ungefähr ausgeglichen. Wir haben
    ie paritätisch finanzierten Lohnzusatzkosten deutlich
    nter 40 Prozent gesenkt. Wir werden dabei bleiben: Wir
    aben Freiräume für Menschen und Betriebe geschaffen.
    enn wir uns einmal die Staatsquote anschauen, erken-

    en wir: Sie ist auf dem niedrigsten Stand seit 18 Jahren.

    Die Bundesregierung hat diesen Kurs nicht nur des-
    alb eingeschlagen, weil es die Vernunft gebietet, son-
    ern auch deshalb, weil ich der Meinung bin, dass dies
    ine zutiefst moralische Aufgabe ist. Das ist die Basis
    afür, dass Vertrauen zwischen den Generationen wach-
    en kann und dass wir nicht auf Kosten der zukünftigen
    enerationen leben. Trotz schwächer werdenden Wachs-

    ums werden wir auch im kommenden Jahr diesen Kurs
    ortsetzen; dazu sind wir entschlossen.

    Das heißt, es sind zwei Seiten einer Medaille, auf der
    inen Seite den Konsolidierungskurs fortzusetzen und
    uf der anderen Seite die Arbeitslosenversicherungsbei-
    räge weiter zu senken, Familien stärker zu entlasten,
    ntwicklungs- und Forschungsausgaben genauso zu er-
    öhen wie die Mittel für die Verkehrsinfrastruktur oder
    ie Investitionen in Kultur. Beides trägt dazu bei, dass
    ir für die Zukunft stärker gerüstet sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir sind überzeugt – ich glaube, in den letzten Jahren
    st diese Überzeugung noch gewachsen –: Die Bedeu-
    ung von Politik nimmt in Zeiten der Globalisierung
    icht etwa ab, sondern die Bedeutung von Politik nimmt
    u und verlangt uns viel neues Denken ab.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Beifall des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    ür mich ist das allerdings kein Bruch und kein Neustart,
    ondern es ist eine Weiterentwicklung; denn soziale

    arktwirtschaft ist immer davon ausgegangen, dass Po-
    itik gestalten muss. Ich erinnere nur an die Kämpfe, die
    udwig Erhard hatte, als er das Kartellrecht durchsetzte –
    egen den erbitterten Widerstand des Bundesverbandes
    er Deutschen Industrie. Aber hinzugekommen ist eine
    nternationale Dimension des Erfolgsmodells Bundesre-






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    publik Deutschland, der sozialen Marktwirtschaft. So-
    ziale Marktwirtschaft hat immer gestaltend eingegriffen,
    aber jetzt geht es darum, dass wir die internationale
    Dimension ausarbeiten.

    Es geht um eine Grundfrage. Soziale Marktwirtschaft
    hat sich immer als ein Bündnis der Stärkeren mit den
    Schwächeren in der Gesellschaft verstanden. Wer versu-
    chen will, die Schwächeren in der Gesellschaft zusam-
    menzunehmen und gegen die Stärkeren in der Gesell-
    schaft aufzuhetzen,


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    der wird in der internationalen Dimension der sozialen
    Marktwirtschaft scheitern. Es geht um das Bündnis der
    Stärkeren mit den Schwächeren.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Es geht also um ein glaubwürdiges Wohlstandsver-
    sprechen. Deshalb muss Deutschland den Weg zur Bil-
    dungsrepublik gehen. Was heißt das? Das heißt, dass
    wir uns die vielen guten Beispiele, die ich jetzt auf mei-
    ner Bildungsreise gesehen habe, einmal vor Augen füh-
    ren sollten: Kindergärten – –


    (Beifall des Abg. Dirk Niebel [FDP] – Lachen bei der LINKEN)


    – Es hat eigentlich sowieso keinen Sinn, aber ich will es
    noch einmal ganz ruhig versuchen: Wir leben in einer
    Welt, in der viele Menschen darum ringen, ihren Platz zu
    finden, um in Wohlstand zu leben. Wir sind in einem
    Land, in dem vieles sehr gut gelungen ist und in dem
    Millionen von Menschen jeden Tag ihren Beitrag dazu
    leisten. Dazu gehören die Erzieherinnen in den Kinder-
    gärten,


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Trotz Großer Koalition! Das stimmt!)


    die eine gute Arbeit leisten, auch wenn vielleicht
    70 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund ha-
    ben. Dazu gehören die Lehrer. Dazu gehören die For-
    scher.


    (Dirk Niebel [FDP]: Dazu mussten Sie erst reisen?)


    Dazu gehören die vielen Ehrenamtlichen. Ich möchte
    diesen Menschen meine Anerkennung geben. Deshalb
    besuche ich sie, und ich glaube, das ist richtig, meine
    Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Dr. Werner Hoyer [FDP])


    Es geht um ein umfassendes Selbstverständnis unse-
    res Landes. Dafür müssen wir drei Leitlinien einhalten,
    die sich genau auch in der Politik der Bundesregierung
    widerspiegeln: Nachhaltigkeit und Langfristigkeit als
    Erstes, Eigenverantwortung und Ermutigung als Zwei-
    tes, Durchlässigkeit und ein festes Wertefundament als
    Drittes.

    Nachhaltigkeit und Langfristigkeit. Es geht nicht
    um Strohfeuer, sondern es geht um nachhaltigen Erfolg,

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    (C (D icht nur in der Bildungspolitik, sondern insgesamt. eshalb wünsche ich mir zum Beispiel einen Erfolg bei er Haushaltskonsolidierung, nicht nur im Blick auf 011. Es geht nämlich auch um eine Verpflichtung im ahmen der Föderalismusreform II, nach der das ein rundprinzip unseres zukünftigen Handelns wird. Es ird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob wir die raft dazu aufbringen. Ich wünsche es mir, meine Daen und Herren. Zu Nachhaltigkeit und Langfristigkeit gehören auch nvestitionen in Familien. Das Elterngeld ist ebenso ein rfolg wie die Vätermonate. Wir werden für 70 000 Failienhaushalte den Kinderzuschlag einführen, der Kin er und Eltern aus dem Bezug von Arbeitslosengeld II ntlässt. Wir werden die Betreuungsaufwendungen stärer steuerlich absetzbar machen; zum einen, um den aushalt als Arbeitgeber zu entwickeln, zum anderen ber auch, um Betreuung zu Hause zu ermöglichen. Wir aben zwischen Bund und Ländern einen gemeinsamen eg gefunden, die Betreuung der unter Dreijährigen uszubauen, und zwar nicht nur quantitativ, sondern uch qualitativ mit Blick auf die Weiterbildung von Erieherinnen und Erziehern. Ich glaube, das sind wichtige chritte. Vor uns liegen bessere Leistungen für Familien auf er Grundlage des Existenzminimumberichts. Hierüber erden wir in der Koalition noch Diskussionen führen, as hat sich gestern angedeutet. Ich persönlich halte 0 Euro für jedes Kind nicht für eine schlechte Sache, ber darüber werden wir uns auseinandersetzen müssen. ch glaube auch, dass ein Kind denselben Anspruch auf inen Freibetrag hat wie ein Erwachsener. Insofern müsen wir noch ein wenig darum ringen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Niemand wird bestreiten, dass Familien im Zentrum
    er Politik der Großen Koalition stehen. Das ist eine
    ichtige Schwerpunktsetzung. Nachhaltigkeit und Lang-
    ristigkeit bedeuten auch, in die Bildungspolitik an sich
    u investieren. Aus den internationalen Vergleichen wis-
    en wir, dass wir nicht überall Spitze sind. Ich bitte aber
    arum, diese Studien einmal genau zu lesen und nicht al-
    es immer in Grund und Boden zu reden, sondern auch
    as Positive zu sehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    m Bereich der abgeschlossenen Berufsausbildung gibt
    s bei uns zum Beispiel hervorragende Leistungen. Auch
    n der Frage des Abiturs oder der Postgraduiertenförde-
    ung gibt es sehr gute Dinge, an die wir anknüpfen kön-
    en. Wahr ist aber auch, dass andere aufholen. Deshalb
    ind wir gefragt. Deshalb ist es auch wichtig, dass Bund
    nd Länder in diesem Jahr am 22. Oktober in Dresden
    inen Bildungsgipfel durchführen. Hierbei geht es aus-
    rücklich nicht um eine Kompetenzverschiebung. Viel-
    ehr geht es bei diesem Bildungsgipfel um die Frage,
    ie wir in unserem Land Politik für die Menschen ge-

    talten. Hier müssen wir den Blickwinkel der Menschen
    der Eltern und der Kinder – einnehmen. Diejenigen,






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    die mit Bildungspolitik konfrontiert werden, überlegen
    nicht ständig, ob der Bund, das Land oder die Kommune
    für sie verantwortlich ist. Sie wollen Politik aus einem
    Guss.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Genauso ist es!)


    Deshalb müssen die verschiedenen politischen Ebenen
    in ihrer Verantwortlichkeit so zusammenarbeiten, dass
    für das einzelne Kind das Beste erreicht wird und dass
    Eltern ihre Kinder optimal fördern können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In diesem Zusammenhang müssen die Schulabbrecher-
    quoten gesenkt werden. Es müssen Schulabschlüsse er-
    möglicht werden, und Hochschulen müssen sich zum
    Beispiel auch für Meister und ähnliche Qualifizierungen
    öffnen. Wir müssen Ausbildungsbausteine so gestalten,
    dass sie sich zu einem Ganzen zusammenfügen. Im
    Grunde geht es nicht um Strukturdebatten, sondern um
    die Frage des Erfolgs eines jeden Einzelnen mit seinen
    Fähigkeiten und Fertigkeiten.

    In diesem Zusammenhang wird auch deutlich, wie
    richtig die Entscheidung der Bundesregierung war, Inte-
    grationspolitik zu einer Querschnittsaufgabe zu ma-
    chen. Wenn Sie sich den Bildungsbericht für Deutsch-
    land anschauen, dann sehen Sie, dass der Anteil der
    jungen Menschen unter 25 mit Migrationshintergrund in
    den Regionen mit industrieller Struktur – im Ruhrgebiet,
    im Bereich der Rhein-Main-Schiene, in Stuttgart, in
    München und in der Region um Nürnberg – zwischen 40
    und 50 Prozent liegt. Die Zukunft unseres Landes hängt
    davon ab, ob auch diese jungen Leute, und zwar jeder
    Einzelne von ihnen, eine Chance auf einen Aufstieg in
    unserem Land haben. Ansonsten werden nicht nur diese
    jungen Leute leiden, sondern unser ganzes Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben in Forschung und Entwicklung investiert
    und streben dort einen Anteil von 3 Prozent am Brutto-
    inlandsprodukt an. Gegenwärtig sind wir bei 2,8 Prozent
    angelangt, wir haben noch einen Weg vor uns. Das ist
    aber zu schaffen. Die Exzellenzinitiative hat sich be-
    währt. Wir haben die Freiräume der Unternehmen ge-
    stärkt. Wir haben die Wissenschaftsallianz, und wir ha-
    ben viele neue Wege beschritten, bei denen Leistung
    ganz ausdrücklich prämiert wird. Das ist richtig.

    Natürlich hängt Nachhaltigkeit auch mit der Ressour-
    cennutzung zusammen. Wir wissen, dass eines der drän-
    gendsten Probleme für die Menschen der Anstieg der
    Energiepreise und daraus folgend die Inflation ist. Wir
    stehen natürlich vor der Frage, was wir da tun sollen.
    Hier ist politische Gestaltung gefragt. Es ist sehr einfach,
    das Falsche zu tun, indem man sich auf den Standpunkt
    stellt, dass Energiepreise nicht nachhaltig steigen kön-
    nen. Genau das machen wir nicht. Der Bundesfinanzmi-
    nister hat es gestern noch dargestellt. Wir eröffnen viel-
    mehr Wege zum effizienteren Umgang mit Energie, um
    die Menschen in die Lage zu versetzen, weniger Energie
    zu verbrauchen und damit mit den steigenden Kosten
    klarzukommen. Ich glaube, die Förderung von Gebäude-

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    (C (D anierung und viele andere Maßnahmen wie die Einfühung von intelligenten Stromzählern über die Novellieung des KWK-Gesetzes bis hin zu unseren limapaketen, die ja hart umstritten sind, sind langfristig nsgesamt die richtige nachhaltige Antwort auf die Eneriepreisentwicklung in der Welt. Wir werden jetzt auf der Ebene der Europäischen nion Verhandlungen über Europas Klimaschutzziele ühren. Die Bundesregierung steht ausdrücklich zu dieen Zielen. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich wiederhole es gerne noch einmal: Die Bundes-
    egierung steht ausdrücklich zu diesen Zielen.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Macht mal was! Nicht stehen, sondern laufen!)


    m Gegensatz zu vielen anderen Mitgliedstaaten der
    uropäischen Union werden wir die Kioto-Verpflichtun-
    en einhalten. Andere werden das nicht tun. Vielleicht
    önnten wir einmal gemeinsam diese kritisieren und
    icht immer nur uns selber schlechtmachen.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann dürfen Sie aber nicht in Europa alles blockieren, was dabei helfen könnte!)


    Deutschland ist aber auch das Land in Europa, das ei-
    es der breitesten industriellen Fundamente hat, und die
    irtschaftliche Entwicklung Europas hängt auch von der
    irtschaftlichen Entwicklung Deutschlands ab.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    eshalb werden wir strittige Diskussionen darüber füh-
    en müssen – ich sage das hier ganz offen –, wie wir mit
    nergieintensiven Branchen umgehen. Es ist für das
    eltklima nichts gewonnen, wenn die Aluminium-,

    tahl- oder Chemieindustrie bei uns verschwindet und
    it schlechteren Standards außerhalb Europas ausgebaut
    ird. Das werden wir nicht zulassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Zustimmung von der FDP!)


    Ich hoffe, auch den Klimaschutzzielen stimmt die FDP
    u.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Begeistert!)


    eides zusammenzubringen, macht nämlich gerade die
    chwierigkeit des Themas aus, meine Damen und Her-
    en. Das können nicht alle, das kann nur die Große
    oalition.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Lachen bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wollen Sie die auf ewig fortsetzen? – Volker Beck [Köln] [BÜND Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel NIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen sie offensichtlich auf ewig fortsetzen! Aha!)





    (A) )


    (B) )


    – Viel Heiterkeit heute Morgen hier.

    Zu den Zukunftsinvestitionen zählen natürlich auch
    Entwicklungshilfe und Einsatz für gutes Regieren.

    Zu Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit gehört natür-
    lich auch die Stabilisierung unserer sozialen Siche-
    rungssysteme. Die Rentenfinanzen befinden sich in ei-
    ner weit besseren Lage als vor Jahren. Wir haben
    zusätzlich die Eigenheimrente verabschiedet – ein wich-
    tiges Projekt. Bis heute wurden 11 Millionen Riester-
    Renten abgeschlossen, aber angesichts von 27 Millionen
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bleibt immer
    noch viel zu tun. Dennoch wurde in diesem Bereich ein
    gewaltiger Schritt nach vorn gemacht. Die Rente mit 67
    war eine notwendige Maßnahme. Daran muss auch fest-
    gehalten werden, weil uns die demografische Entwick-
    lung keine andere Möglichkeit lässt.

    Es zeigen sich nun die Erfolge, meine Damen und
    Herren: Die Arbeitslosigkeit bei den über 55-Jährigen ist
    deutlich zurückgegangen – seit 2005 um circa ein Vier-
    tel. Das lässt sich sehen. Wir haben die Leistungen der
    Pflegeversicherung ausgeweitet.


    (Zuruf des Abg. Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE])


    – Wir haben für Demenzkranke die Pflegezeit eingeführt
    und sind weitere wichtige Schritte gegangen. – Wir ha-
    ben außerdem in die Gesundheitsversorgung investiert.
    Ich will an dieser Stelle sehr deutlich sagen: Es wird in
    Zukunft mehr Wettbewerb und mehr Auswahlmöglich-
    keiten geben. Wir haben uns aber auch sehr bewusst ent-
    schieden, etwas für die Ärzte in Krankenhäusern, die
    niedergelassenen Ärzte und für das Pflegepersonal zu
    tun. Hier wird noch an den Feinheiten gearbeitet.

    Wer aber den Eindruck erweckt, hervorragende Ge-
    sundheitsversorgung sei sozusagen zum Nulltarif zu be-
    kommen und Gehaltssteigerungen für die im medizini-
    schen Bereich Beschäftigten seien möglich, ohne dass
    sich das in irgendeiner Weise in den Beiträgen nieder-
    schlägt, der trägt dazu bei, dass wir eines Tages nicht
    mehr genug Ärzte bei uns haben – diese sind dann in
    Norwegen oder sonst wo – und dass die Pflegekräfte ihre
    Arbeit nicht mehr schaffen. Deshalb sage ich: Es ist rich-
    tig, in ein gutes Gesundheitssystem zu investieren. Es ist
    vielleicht die komplizierteste Aufgabe eines modernen
    Industrielandes, das zugleich demografische Verände-
    rungen zu bewältigen hat, für jeden eine gute Gesund-
    heitsversorgung bereitzustellen. Wir fühlen uns aus tie-
    fer Überzeugung bezüglich der Menschlichkeit unseres
    Landes diesem Ziel verpflichtet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Bildungsrepublik gründet auf dem Willen – das
    ist die Voraussetzung –, dass der, der immer es kann, das
    eigene Leben in die Hand nimmt. Er soll natürlich, wenn
    er scheitert, eine zweite Chance, vielleicht auch eine
    dritte und vierte bekommen; aber es muss die innere Be-
    reitschaft geben. Deshalb sind Eigenverantwortung
    und Ermutigung das zweite wichtige Leitmotiv unserer
    Arbeit. Das muss sich in der Arbeitsmarktpolitik wider-

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    (C (D piegeln; „Fordern und Fördern“ ist deshalb unsere Maime. Die Arbeitsvermittlung ist modernisiert worden nd wird weiter modernisiert werden. Wer sich einmal it der Arbeit der Bundesagentur befasst hat, der weiß, ass da unglaublich viel passiert ist. Was die Betreuung us einer Hand angeht, müssen wir noch Regelungen reffen, um das Bundesverfassungsgerichtsurteil über die rgen umzusetzen. Das Prinzip der Eigenverantwortung gilt auch in dem inne, dass Tarifautonomie Vorrang hat. Wir werden die esetze, das Entsendegesetz und das Mindestarbeitsbeingungengesetz, beraten, aber immer in dem Geist, Taifautonomie, wo möglich, zu stärken. (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD] und Klaus Uwe Benneter [SPD])


    Wir haben einen wichtigen Schritt gemacht, um die
    itarbeiterbeteiligung zu fördern. Das wird in der allge-
    einen Diskussion oft unterschätzt. Aber schauen Sie

    ich einmal die Vermögenssituationen an: Angesichts
    essen, wie sich auf der einen Seite Einkommen und
    öhne und auf der anderen Seite Kapitalerträge entwi-
    keln, kann ich nur sagen, dass es langfristig gesehen
    ichtig ist, dass wir jedem auch eine Beteiligung an den
    apitalerträgen ermöglichen. Ansonsten werden die Un-
    erechtigkeiten in unserem Land zunehmen. Hier sind
    ir einen wichtigen Schritt miteinander gegangen; ich
    laube, das sollte man an dieser Stelle sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn wir uns die Dinge anschauen, dann sehen wir
    uch, dass Arbeitsmarkt- und Vermögenspolitik natür-
    ich die Chancen in der Globalisierung verbessert haben.
    estern ist eine Studie des DIW veröffentlicht worden,
    ie mit aktuellen Zahlen arbeitet und aus der hervorgeht,
    ass zwischen 2005 und 2006 – nur über diesen Zeit-
    aum geht die Studie – über 1 Million Menschen aus
    em Armutsrisiko herausgekommen ist. Das zeigt doch
    ichts anderes, als dass Reformen sich vielleicht nicht
    ofort, aber über eine bestimmte Zeitspanne gesehen
    ohnen. Das ist doch das Ziel aller Veränderungen: mehr

    enschen eine Chance zu geben und weniger Menschen
    n ein Risiko hineinfallen zu lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir brauchen als drittes Leitmotiv Durchlässigkeit
    nd ein festes Wertefundament, eine Offenheit der Ge-
    ellschaft, einen Ansporn für die, die viel leisten können,
    ie Eliten unseres Landes, damit wir dann auch mit-
    inander Solidarität üben können. Wir brauchen ein
    eutschland, das sich nicht abschottet, sondern seiner
    erantwortung in der Welt gerecht wird. Deshalb wollen
    ir auf der einen Seite offen sein, was wir zum Beispiel
    adurch zeigen, dass wir die Zuwanderung für Hochqua-
    ifizierte in unser Land geöffnet haben. Angesichts von
    mmer noch 3 Millionen Arbeitslosen sind die Diskus-
    ion und die Entscheidung darüber, wer zu uns kommen
    arf und wer nicht, gar nicht einfach. Das ist eine quali-
    ativ ganz andere Debatte, als wir sie in den Asylfragen
    iteinander geführt haben. Wir haben immer auf kultu-

    elle Toleranz gesetzt, um diese Offenheit voranzutrei-






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    ben. Ein Zeichen dafür ist, dass unser Kulturhaushalt,
    der Haushalt des Staatsministers für Kultur, in den letz-
    ten Jahren um 7,8 Prozent gewachsen ist, genauso wie
    die auswärtige Kulturpolitik an Bedeutung gewonnen
    hat, zwei wichtige Bereiche, in denen wir unsere Offen-
    heit zeigen. Wir sind auch stolz auf unsere Kultur, und
    wir wollen sie in der Welt bekannt machen. Das sind un-
    sere Ansprüche.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Weil die Länder miteinander verflochten sind, ist es
    wichtig, in Bündnissen zu arbeiten. Ein solches Bündnis
    ist die Europäische Union. Da haben wir vieles vor uns,
    wenn wir daran denken, dass Irland mit Nein gestimmt
    hat; aber der Lissabon-Vertrag ist und bleibt die richtige
    Grundlage für die Politik in der Europäischen Union.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben in diesem Sommer erlebt, wie wichtig
    Europa ist und was Europa in dem Konflikt zwischen
    Georgien und Russland im Falle von Südossetien und
    Abchasien erreicht hat. Hier ist es gelungen – der Au-
    ßenminister und ich waren natürlich sehr beschäftigt mit
    dieser Frage –, Europa zu einer einheitlichen Position zu
    bringen – das war nicht immer einfach angesichts der
    unterschiedlichen Interessenslagen – und es gleichzeitig
    handlungsfähig erscheinen zu lassen. Ohne die Europäi-
    sche Union hätten wir heute weder einen Sechspunkte-
    plan, mit dem wir arbeiten könnten, noch Fortschritte in
    dieser gesamten Frage.

    Deshalb kann ich nur sagen: Bei aller Mühe – wir
    wissen ja, wie schwer es schon in diesem Parlament ist,
    sich zu verständigen; wie soll es da zwischen 27 Staaten
    einfach sein – hat sich die Europäische Union in diesem
    Sommer in einer entscheidenden Frage als handlungsfä-
    hig erklärt, und zwar auf einer vernünftigen Basis. Mit
    keinem sind die Gesprächskontakte abgebrochen. Wir
    haben gesagt: Reden gerade in schwierigen Zeiten ist die
    richtige Antwort. Deshalb werden wir das auch am
    2. Oktober bei den deutsch-russischen Konsultationen
    wieder unter Beweis stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben im Zusammenhang mit dem Kampf gegen
    den Terrorismus unsere Aufgaben zu leisten. Hier sind
    wir nach innen besser gerüstet; es finden gerade die Be-
    ratungen zum BKA-Gesetz statt. Ich bin optimistisch,
    dass wir sie erfolgreich abschließen. Wir haben eine bes-
    ser ausgerichtete Bundespolizei.

    Wir müssen auch außen unsere Aufgaben erfüllen.
    Wir haben bittere Erfahrungen mit dem Tod von Solda-
    ten machen müssen – gerade kürzlich mit dem Tod eines
    jungen Soldaten der Bundeswehr. Wir haben zivile Op-
    fer, Verletzte. Deshalb möchte ich in dieser Stunde einen
    herzlichen Dank an unsere Soldatinnen und Soldaten ge-
    nauso wie an die Polizisten und die zivilen Aufbauhelfer
    richten. Sie haben die Solidarität dieses Parlaments;
    denn wir wissen um die Schwere, aber auch um die Not-
    wendigkeit der Aufgabe.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir spüren alle, dass die Situation in Afghanistan
    icht einfach ist, dass die Sicherheitslage auch im Nor-
    en komplizierter wird. Aber wir wissen auch um unse-
    en Auftrag. Ich glaube, dass die Bundesregierung mit
    em Konzept der vernetzten Sicherheit die richtige Ant-
    ort gefunden hat, um das Engagement in Afghanistan

    ortzusetzen. Das heißt nicht, dass dieses Konzept der
    ernetzten Sicherheit bereits in allen Fragen so funktio-
    iert, wie wir uns das vorstellen können. Es ist ja so,
    ass Afghanistan nun einmal eine Regierung, ein Parla-
    ent hat. Wir haben die demokratischen Prozesse dort

    orangebracht. Wir müssen schauen, dass dieses Kon-
    ept der vernetzten Sicherheit auch von allen Akteuren
    von denen, die aus dem Ausland helfen kommen, ge-

    auso wie von denen, die in Afghanistan Verantwortung
    ragen – umgesetzt wird.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr richtig!)


    iese Aufgabe ist nicht beendet. Es hat aber keinen
    inn, bei jedem schrecklichen Vorgang sofort das Kon-
    ept infrage zu stellen. Deshalb sage ich hier: Das Kon-
    ept der vernetzten Sicherheit ist nach meiner festen
    uffassung ohne jede Alternative.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden im Oktober über die Fortsetzung des Af-
    hanistan-Einsatzes in den nächsten Monaten debattie-
    en müssen, genauso wie wir das heute für UNIFIL tun.
    eutschland wird jedenfalls seiner Verantwortung für
    en Kampf gegen den Terrorismus gerecht werden.

    Meine Damen und Herren, für mich ist diese Bundes-
    epublik als Bildungsrepublik ein Land, in dem die Poli-
    ik verlässlich, langfristig und nachhaltig agiert; ein
    and, das den Menschen in den Mittelpunkt rückt, ihn
    rmutigt, seine Eigenverantwortung fordert, seine An-
    trengungen belohnt in einer Gesellschaft, die durchläs-
    ig ist und unvoreingenommen jedem seine Chance gibt;
    in Land, das offen ist, neugierig, der Welt zugewandt
    nd dabei zugleich selbstbewusst auf dem Boden seiner
    igenen Erfolge und Werte steht.

    Ich glaube, auf diesem Weg ist unser Land ein Stück
    orangekommen. Jetzt kommt es darauf an, nicht stehen
    u bleiben, sondern mit Geduld und Ausdauer diesen
    eg fortzusetzen. Diese Bundesregierung hat wichtige
    eiträge dazu geleistet. Sie wird auch in den kommen-
    en Monaten weiter wichtige Beiträge leisten.

    Herzlichen Dank, meine Damen und Herren.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD)