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ID1617415600

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Norman Paech


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Warum ist das eigentlich so? Sie fangen an mit den
      olitischen Problemen und der Forderung nach politi-
      chen Lösungen, aber sie enden immer mit dem Militär,
      eil Sie offensichtlich der Meinung sind, dass in den

      chwierigsten Konflikten die Hilfe letzten Endes doch
      ur vom Militär kommen kann. Das ist aber vollkommen
      alsch. Alle Militäreinsätze rund um die Welt haben ge-
      eigt, dass dies vollkommen falsch ist.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      ehmen wir den Südsudan.


      (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Besonders im Südsudan!)


      m Südsudan haben die 8 000 Soldaten der UNMIS nicht
      erhindern können, dass im Mai dieses Jahres wieder
      eftige Auseinandersetzungen militärischer Art zwi-
      chen den Regierungstruppen und der SPLA ausgebro-
      hen sind und die Stadt Abyei in Schutt und Asche ge-
      egt haben. Über 50 000 Menschen sind auf der Flucht.
      n Abyei wird um den Grenzverlauf zwischen Nord und
      üd gestritten, also darüber, wer die größten bekannten
      lvorkommen dieses Landes im Jahr 2011 erhalten
      ird, wenn sich der Süden vom Norden trennen wird.

      Gegenwärtig bohren die Chinesen dort. Im Sudan ist
      s jedoch ein offenes Geheimnis, dass die US-Firmen an
      ieselben Quellen wollen. So, wie die Chinesen derzeit
      ie sudanesische Regierung ausrüsten, so rüsten die
      SA die SPLA mit Waffen auf.

      Wir müssen erkennen, dass dies schon lange nicht
      ehr bloß ein interner Konflikt ist, sondern ein Stellver-

      reterkrieg um die Ressourcen dieses Landes.






      (A) )



      (B) )


      Dr. Norman Paech

      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also nichts wie weg!)


      Der vorliegende Antrag berücksichtigt aber weder diese
      Dimension des Konflikts noch enthält er überhaupt eine
      einzige Maßnahme zur politischen Unterstützung des
      Friedensprozesses. Er beschränkt sich lediglich auf die
      Verlängerung des Mandats des Militäreinsatzes. Das ist
      vollkommen unzureichend. Deshalb wird er auch nicht
      die Zustimmung der Linken erhalten.

      Auch der Antrag zur Verlängerung der Militärmission
      UNAMID in Darfur kommt ohne jedes politisches Kon-
      zept daher. Aber gerade in Darfur – das haben Sie alle
      gesagt – ist nichts dringender als eine politische Lösung.
      Bereits die Afrikanische Union ist mit ihrem Militärein-
      satz AMIS gescheitert; denn das Friedensabkommen
      vom 5. Mai 2006 hat schon lange keinen Bestand mehr.
      Es ist aber immer noch die Grundlage auch für UNA-
      MID.

      Eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen ist
      überhaupt nicht in Sicht. Das räumt die Bundesregierung
      in ihrem Antrag auch ein. Sie setzt aber nichts dagegen.

      UNAMID – wenn wir aufrichtig sind – bewegt sich in
      einem politischen Vakuum und ist nur eine Fortsetzung
      der gescheiterten AMIS-Mission, dieses Mal unter dem
      gemeinsamen Dach von UNO und Afrikanischer Union.

      Es ist diesen Truppen weder gelungen, die Menschen
      in Darfur zu schützen noch eine Abkehr von der Gewalt
      zu bewirken und eine Rückkehr an den Verhandlungs-
      tisch zu erreichen. Stattdessen hat sich die Situation in
      Darfur weiter kontinuierlich verschlechtert. Das hat Frau
      Schuster ebenfalls gesagt. Mittlerweile ist der Konflikt
      so atomisiert, dass selbst eine verhandlungsbereite Re-
      gierung nicht wüsste, mit wem sie eigentlich an den Ver-
      handlungstisch treten sollte, um ein Friedensabkommen
      abzuschließen.

      Die Truppen der UNAMID sind inzwischen selbst
      Ziele der Angriffe geworden, und zwar nicht zuletzt des-
      halb, weil beide Konfliktparteien kein Vertrauen in diese
      Truppen mehr haben.

      Ich sage Ihnen: Den Menschen in Darfur und auch
      den Tausenden, die in den Tschad geflohen sind, wird
      UNAMID nicht helfen. Nur eine Wiederaufnahme von
      Friedensverhandlungen kann dem Land eine sichere
      Zukunft geben.

      Meine Fraktion fordert die Bundesregierung auf, sich
      im Rahmen der UNO für diesen Friedensprozess zu en-
      gagieren. Immer mehr Militär ist keine Lösung. Deswe-
      gen lehnen wir diesen Antrag auch ab.

      Danke schön.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht alle bei Ihnen, Herr Kollege! Das wissen Sie doch! Da gibt es noch ein paar Vernünftige, die sich enthalten werden!)


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      (C (D Das Wort hat jetzt der Kollege Omid Nouripour vom ündnis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir bera en heute in erster Lesung über die Verlängerung der undeswehrmandate für UNMIS und UNAMID. 300 000 Tote, über 2,2 Millionen Vertriebene, masenhafte systematische Vergewaltigungen und kriegsbeingte Hungersnöte in Darfur sprechen eine brutale und lare Sprache. Der Erfolg dieser Missionen ist wortwörtich lebenswichtig. Die beiden Mandate sind wichtige eile dieser Bemühungen. Deshalb steht meine Fraktion, ündnis 90/Die Grünen, auch zu diesen Missionen. Herr Kollege Paech, erlauben Sie mir als einem, der elbst im Krieg aufgewachsen ist, doch etwas Persönlihes zu sagen: Ich bekomme angesichts der Situation vor rt und angesichts dieser humanitären Katastrophe eine änsehaut, wenn ich Ihren kalten Unilateralismus höre, omit hoffentlich Naivität vermischt ist. Die Selbstbeerrschung fällt mir wirklich unheimlich schwer. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)


    Rede von Dr. Hermann Otto Solms
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Omid Nouripour


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      ch hoffe, dass sich in Ihrer Fraktion genug Menschen
      inden, die in dieser Situation nicht über die antikapita-
      istische Weltrevolution philosophieren, sondern einse-
      en, dass es dort eine humanitäre Katastrophe gibt, ge-
      en die man etwas tun muss.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


      Die Bundesregierung hat im letzten Jahr das Mandat
      on uns erhalten, 75 Soldatinnen und Soldaten für
      NMIS und 250 Soldatinnen und Soldaten für
      NAMID bereitzustellen. Fakt ist: Heute sind
      9 Soldaten und fünf Polizisten für UNMIS sowie sechs
      olizisten und, wenn ich mich nicht irre, gar kein Soldat
      ür UNAMID entsandt.


      (Marina Schuster [FDP]: Korrekt!)


      iese Situation ist, nüchtern gesagt, nicht befriedigend,
      eil diese Kräfte eigentlich gebraucht werden.

      Beispiel UNAMID. Durch UNAMID sollen die Men-
      chen geschützt werden. Das kann aber nicht erreicht
      erden, wenn nicht einmal ein Drittel des angestrebten
      ersonals vor Ort ist – Herr Minister, das haben Sie ge-

      ade auch gesagt –, wenn es nicht einmal sieben Polizei-
      inheiten gibt, die die Flüchtlingslager schützen, wenn
      icht genug Material und Sicherheitskapazitäten vorhan-
      en sind und wenn es nicht einmal genug Hubschrauber
      ibt, mit denen Lebensmittel in die Flüchtlingslager ge-
      iefert werden. Deshalb sind wir gespannt, welche politi-
      che Perspektive uns die Bundesregierung in den Aus-
      chussberatungen darstellt und ob für UNAMID und
      NMIS jetzt endlich die Ausrüstung bereitgestellt wird,
      ie gebraucht wird.






      (A) )



      (B) )


      Omid Nouripour

      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Marina Schuster [FDP])


      Wir wissen allerdings auch, dass diese beiden Missio-
      nen nur Teile eines politischen Prozesses sein können.
      Ohne einen politischen Prozess kann es keinen dauerhaf-
      ten Frieden im Sudan geben. Deshalb brauchen wir ei-
      nen umfassenden politischen Ansatz – das ist mehrfach
      gesagt worden –, mit dem verstärkt polizeiliche, humani-
      täre und entwicklungspolitische Elemente vereint wer-
      den. Darum fordern wir beispielsweise, dass der Sudan
      im Aktionsplan „Zivile Krisenprävention“ zum Schwer-
      punktland wird und dass in einem Mandat zukünftig
      nicht nur die militärischen, sondern auch die polizeili-
      chen und entwicklungspolitischen Beiträge der Bundes-
      republik aufgeführt und beschlossen werden.

      In dem Zusammenhang habe ich eine Anmerkung zur
      FDP. Frau Schuster, Sie haben völlig zu Recht bemän-
      gelt, dass es diesen politischen Prozess nicht gibt. In der
      Debatte vorher hat Ihre Kollegin Frau Hoff aber genau
      mit dieser Aussage, dass es diesen politischen Begleit-
      prozess nicht gibt, begründet, warum die FDP den Ein-
      satz von UNIFIL im Libanon ablehnt. Das ist ein wenig
      kontraproduktiv. Vielleicht sollten Sie sich einmal da-
      rüber unterhalten, was ein fehlender politischer Prozess
      für Ihr Abstimmungsverhalten bedeutet.

      Wir wünschen uns von der Bundesregierung, dass sie
      mehr tut, dass sie mehr Anstrengungen dafür unter-
      nimmt, dass die Hilfen, die wir hier beschließen, bei den
      notleidenden Menschen vor Ort auch ankommen. Wir
      wünschen uns, dass sie mehr Flexibilität zeigt, damit die
      Engpässe vor Ort, die es derzeit gibt, behoben werden
      können.

      Wir wünschen uns, dass es mehr politische und zivile
      Bemühungen im Sudan gibt. Wir haben keine Zeit mehr;
      je länger wir warten, bis wir handeln, desto mehr Men-
      schen verlieren ihr Leben.

      Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)