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ID1617415400

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Hermann Otto Solms


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Das Wort hat der Bundesminister Dr. Franz Josef

      ung.

      Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
      ung:

      Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
      erren! Die Beteiligung der Bundeswehr an der Frie-
      ensmission der Vereinten Nationen im Sudan, UNMIS,
      nd an der Hybridmission von Afrikanischer Union und
      ereinten Nationen in Darfur, UNAMID, sind wichtige
      estandteile der Gesamtanstrengungen der Bundesregie-

      ung zur Friedenkonsolidierung im Sudan.

      In dieser Krisenregion legen wir zurzeit den militäri-
      chen Schwerpunkt unseres Engagements auf dem Bo-
      en Afrikas. Auch wenn der Charakter und die räumli-
      he Dislozierung der beiden Missionen unterschiedlich
      ind, so stehen die beiden Missionen inhaltlich in einem
      ngen Zusammenhang. Aufgrund ihrer Wechselwirkung
      st es, denke ich, richtig, dass wir jetzt gemeinsam darü-
      er beraten.

      Was die Situation bei UNMIS, also im Sudan, angeht,
      o gestaltet sich die Umsetzung des Nord-Süd-Frie-
      ensabkommens weiterhin als sehr schwierig. Wir müs-
      en uns stets vor Augen führen: Der im Jahre 2005 durch
      as Comprehensive Peace Agreement eingeleitete Frie-
      ensprozess ist noch nicht unumkehrbar. Dies haben die
      ewaltausbrüche in der Grenzregion Abyei im Mai des

      ahres 2008 gezeigt. Darauf hat auch gerade – aus mei-
      er Sicht zu Recht – Kollegin Schuster hingewiesen.

      Damit bleibt UNMIS bis auf Weiteres als stabilisie-
      endes Element unverzichtbar. Derzeit leisten
      8 Soldaten der Bundeswehr unter anspruchsvollen Be-
      ingungen einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der
      tabilität in dieser Region. Dieser Beitrag wird medial
      ft nicht in der Art und Weise wahrgenommen wie ähnli-
      he Beiträge in anderen Regionen der Welt. Nichtsdesto-
      rotz sind unsere Soldaten unter schwierigsten Bedin-
      ungen im Einsatz. Deshalb möchte ich den Soldatinnen
      nd Soldaten an dieser Stelle für ihren Beitrag zur Stabi-
      isierung dieser Region danken.


      (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Meine sehr verehrten Damen und Herren, im
      ahre 2009 gilt es, wichtige Meilensteine für UNMIS auf
      em Weg zum Frieden in dieser Region zu erreichen.
      enn es um die endgültige Festlegung des Grenzver-

      aufs zwischen Nord- und Südsudan und die erfolgreiche
      urchführung der Wahlen geht, wird sich zeigen, ob
      ie Konfliktparteien weiterhin gewillt sind, eine der






      (A) )



      (B) )


      Bundesminister Dr. Franz Josef Jung
      längsten und blutigsten Auseinandersetzungen auf dem
      afrikanischen Kontinent endgültig zu beenden.

      Mit unseren Soldaten, die im Rahmen von UNMIS
      zum Einsatz kommen, wollen wir dazu beitragen, dass
      dies gelingt. Die erfolgreiche Umsetzung des Nord-Süd-
      Friedensvertrages wird, wie ich denke, unmittelbare
      Auswirkungen auf die Lage in Darfur haben.

      Ohne Frage steht die Hybridmission von Afrikani-
      scher Union und Vereinten Nationen in diesen Tagen vor
      großen Herausforderungen; das ist bereits erwähnt wor-
      den. Ursprünglich hatten wir, was ihre Entwicklung an-
      geht, andere Vorstellungen; das kann man überhaupt
      nicht bestreiten. Der Aufwuchs im Rahmen von
      UNAMID – derzeit umfasst diese Mission rund
      10 000 Angehörige – entspricht aber noch lange nicht
      der angestrebten Zielgröße. Ich kann nur hoffen und
      wünschen, dass die weitere Entwicklung positiv verlau-
      fen wird.

      Sie wissen, um was es geht: um das Verhalten und die
      Zustimmung der sudanesischen Regierung, aber auch
      um die Entwicklungen in den afrikanischen Nationen.
      Durch Lufttransporte haben wir beispielsweise dafür ge-
      sorgt, dass Kräfte aus Ghana und Senegal UNAMID un-
      terstützen können. Ich hoffe, dass das Vorgehen jetzt ef-
      fektiver ist.

      Ich muss betonen: Es gibt derzeit keine Alternative zu
      UNAMID. Deshalb müssen wir uns auch auf politischer
      Ebene weiterhin bemühen, dass im Rahmen des Frie-
      densprozesses zwischen den Aufständischen und der su-
      danesischen Regierung Fortschritte erzielt werden. Auch
      in den Gesprächen mit meinem chinesischen Amtskolle-
      gen habe ich darauf hingewiesen, dass es sinnvoll wäre,
      wenn China unsere Anstrengungen noch intensiver un-
      terstützen würde. Das wäre für die Weiterentwicklung
      dieses Prozesses von großer Bedeutung, und zwar im
      Hinblick auf den UNAMID-Aufwuchs und das Verhal-
      ten der sudanesischen Regierung.

      Nur dann, wenn beide Seiten einen aktiven Beitrag
      zum Frieden leisten, kann es UNAMID gelingen, das
      menschliche Leid in Darfur zu mindern und eine politi-
      sche Lösung des Konflikts zu erreichen. Daher halte ich
      es für richtig, dass UNAMID weitestgehend ein afrikani-
      sches Gesicht trägt. Ich glaube, zu Beginn unserer De-
      batte war das Prinzip der sogenannten African Owner-
      ship der Auslöser dafür, zu sagen, dass ein afrikanisches
      Gesicht für die Umsetzung dieser Friedensmission letzt-
      lich erfolgreicher ist. Ich bin der Meinung, dass die
      Akzeptanz der Friedenstruppe für alle Konfliktpar-
      teien ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist.

      Die Bundeswehr konzentriert sich im Rahmen ihres
      Beitrags auf den logistischen Bereich und ausgewählte
      Stabsfunktionen; auf die Transportflüge habe ich bereits
      hingewiesen. Außerdem bedienen wir die Bereiche, die
      von den Vereinten Nationen nachgefragt werden.

      Durch eine Beteiligung der Bundeswehr an UNAMID
      leistet Deutschland im Rahmen der internationalen Ge-
      meinschaft einen wichtigen und sichtbaren Beitrag zur
      hoffentlich dauerhaften Befriedung des Gesamtsudans.
      Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie trotz der nicht ein-

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      (C (D achen Situation um Ihre Zustimmung zur Verlängerung es UNMIS-Mandats mit einer Obergrenze von 5 Soldatinnen und Soldaten und um Ihre Zustimmung ur Verlängerung des UNAMID-Mandats mit einer bergrenze von 250 Soldatinnen und Soldaten. Ich enke, die Soldatinnen und Soldaten haben eine breite nterstützung auch des Deutschen Bundestages in dieser chwierigen Mission verdient. Besten Dank. Das Wort hat Herr Kollege Dr. Norman Paech, Frak ion Die Linke. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ibt Debatten, die zur Routine werden, obwohl sich der egenstand und die Natur der Konflikte, um die es dabei eht, dazu eigentlich gar nicht eignen. Dies sind alljährich die Debatten um die Auslandseinsätze der Bundesehr. Sie enden immer mit dem gleichen Ergebnis, näm ich mit der Verlängerung des Mandats. (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie reden immer die gleiche Rede!)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Rede von Dr. Hermann Otto Solms
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Norman Paech


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Warum ist das eigentlich so? Sie fangen an mit den
      olitischen Problemen und der Forderung nach politi-
      chen Lösungen, aber sie enden immer mit dem Militär,
      eil Sie offensichtlich der Meinung sind, dass in den

      chwierigsten Konflikten die Hilfe letzten Endes doch
      ur vom Militär kommen kann. Das ist aber vollkommen
      alsch. Alle Militäreinsätze rund um die Welt haben ge-
      eigt, dass dies vollkommen falsch ist.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      ehmen wir den Südsudan.


      (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Besonders im Südsudan!)


      m Südsudan haben die 8 000 Soldaten der UNMIS nicht
      erhindern können, dass im Mai dieses Jahres wieder
      eftige Auseinandersetzungen militärischer Art zwi-
      chen den Regierungstruppen und der SPLA ausgebro-
      hen sind und die Stadt Abyei in Schutt und Asche ge-
      egt haben. Über 50 000 Menschen sind auf der Flucht.
      n Abyei wird um den Grenzverlauf zwischen Nord und
      üd gestritten, also darüber, wer die größten bekannten
      lvorkommen dieses Landes im Jahr 2011 erhalten
      ird, wenn sich der Süden vom Norden trennen wird.

      Gegenwärtig bohren die Chinesen dort. Im Sudan ist
      s jedoch ein offenes Geheimnis, dass die US-Firmen an
      ieselben Quellen wollen. So, wie die Chinesen derzeit
      ie sudanesische Regierung ausrüsten, so rüsten die
      SA die SPLA mit Waffen auf.

      Wir müssen erkennen, dass dies schon lange nicht
      ehr bloß ein interner Konflikt ist, sondern ein Stellver-

      reterkrieg um die Ressourcen dieses Landes.






      (A) )



      (B) )


      Dr. Norman Paech

      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also nichts wie weg!)


      Der vorliegende Antrag berücksichtigt aber weder diese
      Dimension des Konflikts noch enthält er überhaupt eine
      einzige Maßnahme zur politischen Unterstützung des
      Friedensprozesses. Er beschränkt sich lediglich auf die
      Verlängerung des Mandats des Militäreinsatzes. Das ist
      vollkommen unzureichend. Deshalb wird er auch nicht
      die Zustimmung der Linken erhalten.

      Auch der Antrag zur Verlängerung der Militärmission
      UNAMID in Darfur kommt ohne jedes politisches Kon-
      zept daher. Aber gerade in Darfur – das haben Sie alle
      gesagt – ist nichts dringender als eine politische Lösung.
      Bereits die Afrikanische Union ist mit ihrem Militärein-
      satz AMIS gescheitert; denn das Friedensabkommen
      vom 5. Mai 2006 hat schon lange keinen Bestand mehr.
      Es ist aber immer noch die Grundlage auch für UNA-
      MID.

      Eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen ist
      überhaupt nicht in Sicht. Das räumt die Bundesregierung
      in ihrem Antrag auch ein. Sie setzt aber nichts dagegen.

      UNAMID – wenn wir aufrichtig sind – bewegt sich in
      einem politischen Vakuum und ist nur eine Fortsetzung
      der gescheiterten AMIS-Mission, dieses Mal unter dem
      gemeinsamen Dach von UNO und Afrikanischer Union.

      Es ist diesen Truppen weder gelungen, die Menschen
      in Darfur zu schützen noch eine Abkehr von der Gewalt
      zu bewirken und eine Rückkehr an den Verhandlungs-
      tisch zu erreichen. Stattdessen hat sich die Situation in
      Darfur weiter kontinuierlich verschlechtert. Das hat Frau
      Schuster ebenfalls gesagt. Mittlerweile ist der Konflikt
      so atomisiert, dass selbst eine verhandlungsbereite Re-
      gierung nicht wüsste, mit wem sie eigentlich an den Ver-
      handlungstisch treten sollte, um ein Friedensabkommen
      abzuschließen.

      Die Truppen der UNAMID sind inzwischen selbst
      Ziele der Angriffe geworden, und zwar nicht zuletzt des-
      halb, weil beide Konfliktparteien kein Vertrauen in diese
      Truppen mehr haben.

      Ich sage Ihnen: Den Menschen in Darfur und auch
      den Tausenden, die in den Tschad geflohen sind, wird
      UNAMID nicht helfen. Nur eine Wiederaufnahme von
      Friedensverhandlungen kann dem Land eine sichere
      Zukunft geben.

      Meine Fraktion fordert die Bundesregierung auf, sich
      im Rahmen der UNO für diesen Friedensprozess zu en-
      gagieren. Immer mehr Militär ist keine Lösung. Deswe-
      gen lehnen wir diesen Antrag auch ab.

      Danke schön.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht alle bei Ihnen, Herr Kollege! Das wissen Sie doch! Da gibt es noch ein paar Vernünftige, die sich enthalten werden!)


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      (C (D Das Wort hat jetzt der Kollege Omid Nouripour vom ündnis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir bera en heute in erster Lesung über die Verlängerung der undeswehrmandate für UNMIS und UNAMID. 300 000 Tote, über 2,2 Millionen Vertriebene, masenhafte systematische Vergewaltigungen und kriegsbeingte Hungersnöte in Darfur sprechen eine brutale und lare Sprache. Der Erfolg dieser Missionen ist wortwörtich lebenswichtig. Die beiden Mandate sind wichtige eile dieser Bemühungen. Deshalb steht meine Fraktion, ündnis 90/Die Grünen, auch zu diesen Missionen. Herr Kollege Paech, erlauben Sie mir als einem, der elbst im Krieg aufgewachsen ist, doch etwas Persönlihes zu sagen: Ich bekomme angesichts der Situation vor rt und angesichts dieser humanitären Katastrophe eine änsehaut, wenn ich Ihren kalten Unilateralismus höre, omit hoffentlich Naivität vermischt ist. Die Selbstbeerrschung fällt mir wirklich unheimlich schwer. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)