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ID1617411100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gisela Piltz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der FDP)


    Handwerkliche Mängel nach einem Jahr Arbeit an dem
    Gesetzentwurf halte ich für sehr erstaunlich. Aus meiner
    Sicht können Sie nur eines tun, nämlich das Gesetz zu-
    rückziehen und überarbeiten.


    (Beifall der Abg. Ulla Jelpke [DIE LINKE])


    Für die geltend gemachten handwerklichen Mängel ist
    der Haushaltsausschuss am Ende des Tages nicht zustän-
    dig, sondern Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von
    der Großen Koalition. Ich fordere Sie auf, das zu verbes-
    sern. Ein solches BKA-Gesetz brauchen wir nicht.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Kein Geheimnis hingegen ist es für uns, was die
    Reform der Bundespolizei für den normalen Bundes-
    polizisten bedeutet. Sie haben diese Reform angespro-
    chen, Herr Schäuble. Unsicherheit über ihre persönliche
    Zukunft ist vor allen Dingen bei den Polizistinnen und
    Polizisten angekommen. Da nützt es auch nichts, wenn
    Sie ungefähr 5 Prozent der Bundespolizistinnen und
    Bundespolizisten mit Aufstiegsmöglichkeiten helfen
    wollen, die über die bisherigen hinausgehen. Das Gros
    der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist einfach verunsi-
    chert. Wenn man mit den Kollegen spricht, erfährt man
    das. Vielleicht tun Sie das nicht, wir aber schon. Ent-
    spricht es Ihrer Vorstellung von Sicherheit in Deutsch-
    land, wenn 12 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
    Bundespolizei unsicher und unmotiviert durch das Land
    laufen? Meine Vorstellung von Sicherheit ist das nicht.

    Nach wie vor ist völlig unklar, welche Kosten durch
    den Neubau oder die Verlagerung des Bundespolizeiprä-
    sidiums noch auf den Bundeshaushalt zukommen. Wenn
    der Haushaltsausschuss nicht so viel Druck gemacht hätte
    – dafür bin ich meinen Kollegen wirklich dankbar –, dann
    würden Sie noch nicht einmal darüber nachdenken, eine
    Liegenschaft anzumieten, sondern hätten gleich einen
    Neubau gefordert. So kann man mit dem Geld von Bür-

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    (C (D erinnen und Bürgern nicht umgehen. Das ist keine Sparamkeit, sondern das genaue Gegenteil davon. Damit Sie mich nicht missverstehen: Ich habe nicht rundsätzlich etwas gegen Neuerungen und Neubauten. eues ist an sich nichts Schlechtes. Manchmal wäre eues wirklich besser, siehe BOS-Digitalfunk. Das ist ittlerweile wirklich ein Trauerspiel. Wir warten schon iel zu lange darauf, dass diese neue Technik eingeführt ird. Allerdings möchte ich Sie da ausdrücklich in chutz nehmen, Herr Minister. Es ist nicht nur Ihrer eistung oder Nichtleistung geschuldet, dass sie noch icht eingeführt ist. Stattdessen haben wir jetzt – denn ir sind in Deutschland – eine Behörde mit 140 Mitareiterinnen und Mitarbeitern, aber noch immer so gut ie kein Gerät für die Polizistinnen und Polizisten. Das at mit Sicherheit aus meiner Sicht nichts zu tun. Was ist denn aus Ihrer Sicht, liebe Kolleginnen und ollegen, eigentlich der Unterschied zwischen dem Bunesdatenschutzbeauftragten und einem elektronischen ersonalausweis? Der elektronische Personalausweis ist hnen im Bundeshaushalt mindestens zehnmal mehr wert. as ist eine Gleichung, die ich nicht ganz nachvollzieen kann. Für eine Hauspostwurfsendung zur Einfühung des neuen elektronischen Personalausweises sind m Haushalt 240 000 Euro neu eingestellt, für die Kosensteigerung im Bereich des Bundesdatenschutzbeaufragten gerade einmal 22 000 Euro. as geschieht nach all den Skandalen und dem, was wir um Bundesdatenschutzbeauftragten und dessen Bereich lles gehört haben. Man kann sich nicht damit herausreen, dass der Haushalt schon im Sommer aufgestellt orden sei. Die ersten Skandale hat es schon lange vor em Sommer gegeben. Das zeigt aus meiner Sicht, dass ie Große Koalition ihren Koalitionsvertrag vor allen ingen in einem Punkt ernst nimmt. Der Datenschutz teht im Koalitionsvertrag nämlich nur in zwei Zusamenhängen: Er erleichtert den Terroristen das Handerk, oder er führt zu unnötiger Bürokratie. Diese Linie etzen Sie leider konsequent fort. Wir als FDP-Fraktion erden uns auch in diesem Jahr dafür einsetzen, dass der atenschutzbeauftragte mehr Mittel erhält, um alles urchzusetzen, was Sie hier fordern. Es wird sich schnell eigen, ob die Ankündigungen der Bundesregierung nur eiße – im Übrigen auch unbezahlte – Luft sind oder ob ie Bundesregierung es wirklich ernst meint. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir brauchen Siherheitsbehörden, die gut ausgestattet sind, wir brauhen Sicherheitsbeamte, die motiviert sind, und wir rauchen einen Haushalt, der das garantiert. So versteen wir Liberale vernünftige Sicherheitspolitik. Wir hofen auf die Vernunft des Hauses. Herzlichen Dank. Das Wort hat der Kollege Fritz Rudolf Körper von der SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bun desinnenminister ist schon auf die erhebliche Steigerung des Einzelplans 06 eingegangen, und ich hoffe, dass der Einzelplan auch mit dieser Steigerung beschlossen wird; denn das ist ein guter Entwurf. Es stecken hohe Personalkosten in diesem Entwurf; denn wir haben in diesem Haushalt die Ergebnisse der Besoldungsund Tarifrunde umgesetzt. Wir halten es für gut, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der allgemeinen Einkommensentwicklung teilnehmen. Deswegen war es auch gut, dass wir eine zeitund inhaltsgleiche Übertragung des Tarifvertrags auf die Besoldung der Beamtinnen und Beamten vorgenommen haben. Ich glaube, sie haben es verdient. Es trägt ganz wesentlich zur Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei, wenn hier ein deutliches Signal gesetzt wird. Die Motivation bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ob sie bei der Bundespolizei oder etwa beim THW sind, ist sehr wichtig. Ich will jetzt nicht alle Bereiche aufzählen. Die Gefahr, dass man jemanden vergisst, ist unheimlich groß. Die Motivation ist ganz entscheidend; denn die Arbeit, die für den Standort Deutschland geleistet wird, ist sehr verdienstvoll. Die Beschäftigung mit dem öffentlichen Dienst bringt mich zu einem sehr persönlichen Urteil, das ich aber doch hier kundtun will. Das, was in der Föderalismuskommission I entschieden worden ist, hat dazu geführt, dass wir mittlerweile 17 Dienstrechte in Deutschland haben. Das ist für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst nicht von Vorteil. (Beifall bei der SPD – Irmingard ScheweGerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir Ihnen schon vorher gesagt!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Zurufe von der FDP: Oh!)


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Das sagt alles!)


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig!)


    (Beifall bei der FDP)





    (A) )


    (B) )


Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Rudolf Körper


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    – Das ist ja wunderbar, dass Sie das vorhergesagt haben.
    Es gibt manche, die gleich alles besser wissen.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Öfter früher als Sie!)


    Ich will ganz offen eingestehen: Ich halte es für keine
    schlechte Eigenschaft, in der Lage zu sein, durch Erfah-
    rungen dazuzulernen und zu Ergebnissen zu kommen.
    Ich glaube, dass es in der Politik legitim ist, noch einmal
    nachzudenken und dann vielleicht zu anderen Ergebnis-
    sen zu kommen.

    Es ist wichtig, das Thema Dienstrechtsneuord-
    nungsgesetz in Bälde abschließend zu behandeln; denn
    der Gesetzentwurf liegt vor. Frau Piltz, ich bin sicher,
    dass diese Koalition gerade im Bereich der Innenpolitik
    das Arbeiten nicht einstellen wird. Wir werden noch eine
    Menge auf den Weg bringen, vielleicht mehr, als Ihnen
    lieb ist. Im Rahmen der Beratungen des Dienstrechts-

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    (C (D euordnungsgesetzes gibt es vielleicht noch zwei Theen, bei denen wir gemeinsam nachdenken müssen: Es ind die Themen „Übernahme von Versorgung“ und „beondere Altersgrenzen in bestimmten Berufen mit chichtdienst“. Ich halte es für legitim, dass man unter nderem eine solche Belastung berücksichtigt. Mit dieer Fragestellung werden wir das Dienstrechtsneuordungsgesetz hoffentlich bald gemeinsam verabschieden. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Die Föderalismusreform ist angesprochen worden.
    ir müssen in der Tat immer die Fähigkeit entwickeln,

    u erkennen, welche neuen Herausforderungen es ei-
    entlich gibt, die unsere Väter und Mütter, die das
    rundgesetz aufgeschrieben haben, noch nicht kannten.
    a haben wir im Moment eine sehr spannende Frage,
    ämlich die des gesamten IT-Bereichs. IT gab es nicht,
    ls das Grundgesetz aufgeschrieben worden ist. Das ist
    in Bereich innerhalb des föderalen Systems, der eine
    bergreifende Kooperation zwischen Bund und Ländern
    otwendig macht. Ich finde, wir müssen auch die Kraft
    nd die Fähigkeit haben, hier wegweisende Entschei-
    ungen zu treffen und Organisationsformen zu finden,
    odass wir auch da zukunftsfähig bleiben bzw. werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist gerade heute notwendig, dass wir vieles, was
    ns in der Innenpolitik berührt, dahin gehend abklopfen,
    ie es sich auf unsere föderalen Strukturen auswirkt. Ich
    ill hier ein Wort zu dem Thema Bundeskriminalamt-
    esetz sagen. Dieses BKA-Gesetz und die Idee dazu
    ind durch die Bedrohung durch den internationalen Ter-
    orismus, aber auch innerhalb der Föderalismuskom-
    ission I entstanden. Man hatte nämlich festgestellt,

    ass man ein Bedrohungsszenario wie das, das vom in-
    ernationalen Terrorismus ausgeht, in der Vergangenheit
    icht vorgefunden hatte. Man ist zu dem Ergebnis ge-
    ommen, dass das Bundeskriminalamt mit einer soge-
    annten Präventivkompetenz ausschließlich im Kampf
    egen den internationalen Terrorismus ausgestattet wer-
    en muss. Ich glaube, das ist eine richtige Schlussfolge-
    ung, zu der man kommt, wenn man eine entsprechende
    nalyse zieht.

    Wir haben die Aufgabe, in dieser Frage darüber nach-
    udenken: Wie ist dies auszugestalten? Wir haben
    6 Polizeigesetze in Deutschland.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: So ist es!)


    err Stadler, wir hatten die Herausforderung, der wir
    urch den international agierenden Terrorismus gegen-
    berstehen, in der Zeit, in der diese Polizeigesetze ent-
    tanden sind, noch nicht in dieser Form zu bewältigen;
    lle Polizeigesetze sind viel älter. Deswegen glaube ich,
    ass es notwendig ist, dass wir hier, an dieser Stelle,
    iese Zuständigkeit schaffen und das Bundeskriminal-
    mt bei seiner Arbeit unterstützen. Ich halte das für drin-
    end notwendig und geboten.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich rede von Herausforderungen. Ich stelle fest, dass
    s immer wieder Stellen gibt, an denen Herausforderun-






    (A) )



    (B) )


    Fritz Rudolf Körper
    gen auftreten, die man vorher so vielleicht nicht einge-
    schätzt hätte. Ich will zugeben, dass das Thema Daten-
    schutz in der Vergangenheit nicht unbedingt an der
    vordersten Stelle der politischen Diskussion gestanden
    hat.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nett gesagt! Was habt ihr jetzt gemacht?)


    – Das sage ich hier ganz offen, Herr Wieland. Das ist
    überhaupt keine Schande; das kann man doch zugeben.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, zugeben ist gut! Aber warum war es so?)


    Ich sage einmal so: Das hat ein bisschen ein Schatten-
    dasein geführt. Es ist aber doch nicht schlimm,


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch, das ist schlimm!)


    wenn man das zugibt und nicht die falschen Schlüsse
    daraus zieht. Das Thema Datenschutz muss auf die poli-
    tische Agenda.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Seit zehn Jahren!)


    Aus dem, was wir beispielsweise aus den – so sage ich
    jetzt einmal – Datenschutzskandalen in den letzten Wo-
    chen gelernt haben, müssen wir Schlussfolgerungen zie-
    hen. Ich bin sicher: Wir werden auch da Gemeinsames
    zustande bringen können.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Clemens Binninger [CDU/CSU])


    Ich verstehe das einfach nicht. Es gibt hier offensicht-
    lich Leute, die alles besser wissen. Ich weiß, dass die
    Kolleginnen und Kollegen von der Grünen-Fraktion ein-
    mal mit uns gemeinsam regiert haben.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da waren Sie taub beim Datenschutz!)


    Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass das Thema
    Datenschutz jeden Tag sozusagen eingefordert worden
    ist.


    (Zuruf des Abg. Dr. Max Stadler [FDP])


    – Herr Stadler, Sie kennen mich ein bisschen. Ich sage
    immer, wie es ist, und nehme auch kein Blatt vor den
    Mund. Ich halte das für richtig, wenn man beispielsweise
    Geschichte bewältigen will.