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    Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich gebe das Wort der Kollegin Daniela Raab, CDU/

    CSU-Fraktion.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


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    (C (D Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ls letzte Rednerin beißen einen vielleicht nicht zwinend die Hunde, wie es so schön heißt, aber man tut sich atürlich ausgesprochen schwer, noch neue Akzente zu etzen. Ich denke, aus dieser Debatte und auch aus den Ausührungen von Herrn Stünker ging ausgesprochen klar ervor, dass die Rechtspolitik bei weitem nicht in diese heoretische Ecke gehört, unter der sich kein Bürger etas vorstellen kann, sondern dass die Rechtspolitik in en Lebensbereich eines jeden Einzelnen hineinstrahlt, nd dass wir bei weitem nicht nur Theoretiker und Semiaristen sind, als die wir oft eingeschätzt werden, sonern dass wir uns beim Schreiben unserer Gesetze ganz ah an der Lebensrealität orientieren. Ich möchte jetzt nicht in die Vergangenheit schauen nd das schildern, was uns vor der Sommerpause in, wie ch finde, einigen großen Würfen gelungen ist, sondern uf das blicken, was noch vor uns liegt und was auch die rau Ministerin angesprochen hat. Die Justizpolitik ist uerschnittsaufgabe zwischen vielen Politikfeldern. Wir aben hier die hohe Verantwortung, zum einen auf die iel zitierte Rechtsstaatlichkeit zu schauen und zum aneren den Interessen der Bürgerinnen und Bürger geecht zu werden. Es ist schon angesprochen worden: Vor uns liegt die eratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der nerlaubten Telefonwerbung. Im ersten Moment öchte man sagen: Moment mal, warum brauchen wir ierfür ein neues Gesetz? Die unerlaubte Telefonwerung ist ja bereits verboten. – Wir alle kennen die Situaion, die uns von Bürgerinnen und Bürgern in fast jeder prechstunde geschildert wird. Teilweise erhalten die aren Rentner 20 bis 30 Anrufe täglich. Sie stürzen immer ieder zum Telefon, schauen auf das Display, wenn ihr elefon eines hat, und erkennen, dass die Rufnummer nterdrückt ist. Sie nehmen ab, und am anderen Ende erönt eine schnarrende Stimme, die ihnen entweder einen ollen Gewinn verspricht oder ihnen einen wie auch im er gearteten Vertrag andrehen will und so lange auf die rme Frau oder den armen Mann einredet, bis dieoder erjenige sich nicht mehr anders zu helfen weiß, als eien entsprechenden Vertrag abzuschließen. Für diese eute – für ganz normale Verbraucher wie du und ich – st es so gut wie unmöglich, aus diesem Vertrag wieder erauszukommen. Das heißt für uns, dass das bisher bestehende Verbot icht geholfen hat. Deswegen ist gesetzgeberisches Haneln erforderlich. Wir haben lange darüber geredet. Ich laube, jeder von uns kennt Fälle von Betroffenen. Mit em Entwurf, der nunmehr auf dem Tisch liegt und den ir sicherlich noch in diesem Herbst hier im Hohen ause beraten werden, haben wir, so denke ich, einen ehr guten Weg gefunden: keine Rufnummerunterdrükung mehr, eine Erhöhung der Strafe auf das bereits betehende Verbot und ein Widerrufsrecht für am Telefon bgeschlossene Verträge, insbesondere bei Zeitungslieerungen, aber auch bei Lottound Wettdienstleistungen, as es bisher noch nicht gab. Neu ist auch, dass der Ver Daniela Raab braucher die Verträge nun fristgerecht widerrufen kann, wenn er – erst dann muss er das tun – die Belehrung in Textform erhalten hat. Ich glaube, das ist sehr wichtig. Hier betreiben wir Rechtspolitik ganz nahe am Menschen. Ich glaube, es ist Sinn einer Haushaltsdebatte, auch so etwas herauszustellen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Rede von Daniela Raab
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)




(A) )


(B) )


Das zweite Thema, das zumindest kurz angesprochen
wurde, ist das Thema Datenhandel. Auch bei diesem
Thema müssen wir als Rechtspolitiker uns mit anderen
Ministerien und Fachbereichen austauschen und auf Ent-
wicklungen reagieren, die gerade in den letzten Monaten
und Jahren höchst kriminelle, fast schon mafiöse Struk-
turen angenommen haben. Wir alle kennen die Fälle von
Datenhändlern, die Zigtausend Daten zum Verkauf an-
bieten, die sie illegal erworben haben.

Jeder kennt die Fälle aus der Sprechstunde oder hat es
vielleicht selber erlebt: Man fährt im Kaufhaus die Roll-
treppe hoch, hat die ersten Artikel dabei, die man ein-
kaufen will, und befindet sich auf dem Weg zur Kasse.
Es kann dann sein, dass Ihnen ein freundliches Männ-
chen entgegenspringt, ein Formular mit Kleingedruck-
tem entgegenhält und sagt: Bevor Sie zahlen, müssen Sie
auf jeden Fall unsere Kundenkarte bestellen, weil Sie
dann Punkte und dergleichen mehr erhalten. – Wenn
man nicht ganz fit ist und sich das Ganze bis zur aller-
letzten Zeile durchliest, wo steht, dass man das entspre-
chende Kästchen ankreuzen soll, wenn man mit der Wei-
tergabe seiner persönlichen Daten nicht einverstanden
ist, dann sitzt man sozusagen in der Datenfalle und kann
sich gegen die Weitergabe seiner Daten nicht mehr weh-
ren.

Ich bin sehr froh, dass wir Anfang September mit den
beteiligten Ministerien ausgesprochen schnell eine Re-
gelung gefunden haben, die dieses Prinzip umdreht. Das
heißt, jetzt muss ausdrücklich das Einverständnis zur
Weitergabe der Daten erklärt werden, nicht umgekehrt.
Das ist ausgesprochen wichtig.

Wir dürfen aber auch nicht verhehlen, dass viele
schnell dabei sind, nach dem Staat zu rufen und zu erklä-
ren, er mache uns erst zu den gläsernen Bürgern, die wir
angeblich alle sind. Ich sage – da muss sich jeder an die
eigene Nase fassen –: Der Umgang mit den persönlichen
Daten hat bei jedem Einzelnen eine Fahrlässigkeitsstufe
erreicht, die wir zwar nicht anprangern wollen, aber an-
sprechen müssen. Jedem muss klar sein: Wenn er sich im
Internet bewegt und Verkäufe tätigt, dann wird er ein
Stück weit gläserner. Das müssen wir als Politiker sagen.
Aber da, wo es ganz offenkundig Missstände gibt, soll-
ten wir definitiv eingreifen.

Das soll aber nicht so weit gehen – damit bin ich beim
Thema Staatsziel, um das abzurunden –, dass gleich wie-
der nach dem Allheilmittel Grundgesetz gerufen wird.
Viele meinen, sobald etwas im Grundgesetz stehe, hätten
sie den ganz besonderen Schutz und ihnen könne nichts
mehr passieren. Ich gehöre zu denjenigen, die sagen:
Unser Grundgesetz ist ganz bewusst relativ karg, aber
auch relativ klar ausformuliert. Ich muss nicht krampf-

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(C (D aft alles unter etwas subsumieren, sondern ich kann eientlich aus den meisten Grundgesetzartikeln klar heauslesen, was meine Rechte und meine Pflichten sind. ir sollten den Menschen nicht vormachen, dass zusätziche Grundrechte oder zusätzliche Staatsziele ein Mehr n Rechten oder an Schutz bringen. Mir sind solche Regelungen, wie sie auf dem Datenchutzgipfel gefunden wurden, oder konkrete Lösungen ie bei der unerlaubten Telefonwerbung – irgendwo reffen sich beide Komplexe wieder; denn aus einer unrlaubten Telefonwerbung kann schnell ein Datenhandel erden – für den Alltag der Menschen wesentlich lieber ls ein aufgeblähtes und damit auch ein Stück weit entertetes Grundgesetz. (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das schließt sich doch nicht aus!)


avon haben die Menschen mehr. Das sollte unsere Prä-
isse bei unserer täglichen Arbeit sein.

Lieber Herr Kollege Stünker, ich möchte mich Ihnen
erne anschließen. Meine Prognose zumindest für die
echtspolitik dieser Großen Koalition ist recht gut. Wir
aben schon bewiesen, dass wir gut zusammenarbeiten
önnen. In diesem Sinne sollten wir weitermachen.

Vielen herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Weitere Wortmeldungen zu diesem Einzelplan liegen

    icht vor.

    Wir kommen schließlich zu dem Geschäftsbereich
    es Bundesministeriums des Innern, Einzelplan 06.

    Das Wort hat der Bundesinnenminister, Dr. Wolfgang
    chäuble.

    Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
    ern:

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! In den Agenturmeldungen mit einer Übersicht
    ber die Zahlen des Entwurfs für den Bundeshaushalt
    009 ist der Geschäftsbereich des Bundesinnenministers
    it einer Steigerungsrate von 10,5 Prozent ausgewiesen.


    (Zuruf von der SPD: Unglaublich!)


    as ist natürlich ungeheuer erfreulich. Aber um diese ei-
    igermaßen befriedigende Ausstattung über die Haus-
    altsverhandlungen zu retten, will ich darauf hinweisen,
    ass diese Steigerungsrate zu einem wesentlichen Teil
    amit zu tun hat, dass der Haushalt des Bundesinnen-
    inisteriums in einem starken Maße durch Personal-

    usgaben geprägt ist. Die Hälfte dieser Steigerungsrate
    st durch die Auswirkungen der Tarif- und Besoldungs-
    unde und durch die endgültige Einführung des einheitli-
    hen Liegenschaftsmanagements verursacht. Hinzu
    ommt die erhöhte Hauptstadtfinanzierung in Sicher-
    eitsfragen. Einer der großen Erfolge, den wir nach jah-
    elangen Auseinandersetzungen nun doch auf den Weg
    ebracht haben, ist die Einführung des Digitalfunks für
    ie Behörden der öffentlichen Sicherheit, die im Haus-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble
    haltsentwurf für das kommende Jahr mit rund 400 Mil-
    lionen Euro zu Buche schlägt.

    Das, was nach diesen Zahlen verbleibt, die man bei
    der Würdigung des Haushaltsentwurfs berücksichtigen
    muss, ist Ausdruck dafür, dass diese Bundesregierung
    die Aufgabe ernst nimmt, die freiheitliche Ordnung die-
    ses Landes und die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und
    Bürger in dem notwendigen und angemessenen Maße zu
    sichern. Freiheit sicher zu machen, ist die eigentliche
    Aufgabe.

    Ich will ein Beispiel dazu nennen, das übrigens den
    Haushalt 2008 und 2009 in entscheidendem Maße prägt.
    Alles, was gut läuft, findet in der Öffentlichkeit nicht
    allzu viel Aufmerksamkeit.


    (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Das ist das Problem!)


    Ich hatte im Vorhinein mehr Sorgen, als sich dann ver-
    wirklicht haben, ob es gelingen würde, die Abschaffung
    der Grenzkontrollen an den östlichen Grenzen unseres Va-
    terlandes in Erweiterung des Schengener Abkommens
    so zu bewerkstelligen, dass sie nicht zur Beunruhigung
    der Bevölkerung und zu einem Verlust an Sicherheit führt.
    Das ist dank einer hervorragenden Zusammenarbeit mit
    den Polizeien der Länder wie mit den Polizeien der be-
    troffenen Nachbarländer Polen und der Tschechischen
    Republik in einem hervorragenden Maße gelungen. Das
    zeigt, dass wir mehr Freiheit in Europa ermöglichen. In
    einem Europa ohne Grenzen und ohne Kontrollen an
    Binnengrenzen von Lissabon bis Helsinki reisen zu kön-
    nen, ist ein großer Freiheitsgewinn. Und dies in Sicher-
    heit zu ermöglichen, zeigt, dass wir eine verantwor-
    tungsvolle Politik machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie des Abg. Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das ist notwendigerweise mit einer grundlegenden
    Reform der Bundespolizei verbunden – auch das ist
    keine einfache Aufgabe und nach den vielen Neuorgani-
    sationen, die der Bundespolizei bzw. dem damaligen
    Bundesgrenzschutz und den Polizeibeamtinnen und
    Polizeibeamten in den Jahren seit dem Ende des Kalten
    Krieges zugemutet werden mussten, auch keine Kleinig-
    keit –, die auf einem guten Weg ist und Schritt für Schritt
    vorankommt und die auch in dieser Zeit des Übergangs
    nicht zu einer Beeinträchtigung der Leistungs- und Ein-
    satzfähigkeit der Bundespolizei geführt hat.

    Ich will die Gelegenheit nutzen, allen, die dafür auch
    persönliche Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen müs-
    sen, und auch allen Personalvertretungen, die daran mit-
    wirken, meinen Dank und meinen Respekt auszudrü-
    cken. Es zeigt das verantwortungsbewusste und starke
    Engagement jedes einzelnen Polizeibeamten für die Si-
    cherheit unseres Landes und für die Bürgerinnen und
    Bürger. Das gilt auch für die Polizeien der Länder.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Das bringt mich zu einer Bemerkung, die immer wie-
    der notwendig ist: Die föderale Ordnung unseres Landes

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    (C (D it der vorrangigen und überwiegenden Zuständigkeit er Länder für diese Aufgaben ist gut und bewährt. Desegen ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller für ie innere Sicherheit Verantwortlichen – Länder und und – eine notwendige Voraussetzung. Ich glaube übriens, dass wir mit der Entscheidung der Föderalismuseform I, dem Bundeskriminalamt entgegen der bisherigen ystematik der Sicherheitsarchitektur unseres Grundgeetzes eine Präventivbefugnis für die Abwehr der Gefahen des internationalen Terrorismus zu übertragen, ine richtige Entscheidung getroffen haben. Wir sind geade dabei, sie in der Gesetzgebung umzusetzen. Gestern at dazu eine Anhörung stattgefunden. Ich hoffe zuverichtlich, dass wir mit der notwendigen gründlichen Beatung zu einer zügigen Verabschiedung des Gesetzenturfs kommen. Wir haben im Haushaltsentwurf mit achund Personalmitteln Vorsorge dafür getroffen, ass das Bundeskriminalamt in der Lage ist, diese Aufaben wahrzunehmen und zu erfüllen, wenn das Gesetz n Kraft tritt. Ich hoffe auf eine zügige Beratung des Geetzentwurfs. Ich will hinzufügen, dass die Bedrohung durch den nternationalen, insbesondere islamistischen Terrorismus icht abgenommen hat. Nach dem Bericht von Europol ind allein im vergangenen Jahr über 200 islamistische errorverdächtige in Europa verhaftet worden. Wir müsen die Bedrohung ernst nehmen. Deswegen ist es richig, dass wir ohne überzogene Aufregung, aber konseuent und Schritt für Schritt das Mögliche tun, um die icherheit unserer Bürgerinnen und Bürger und das unktionieren unserer Freiheitsordnung auch für die Zuunft zu gewährleisten. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir alle haben in den vergangenen Monaten gelernt
    auch das gehört zu einem Überblick über die Aufgaben

    nnerhalb des Geschäftsbereichs des Einzelplans 06 –,
    ass das, was wir schon immer gesagt haben, zutrifft:
    ie Freiheitsrechte – auch das Grundrecht auf informa-

    ionelle Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger
    er Bundesrepublik Deutschland – werden nicht durch
    en Staat und seine staatlichen Organisationen, auch
    icht durch die Polizeien, gefährdet. Vielmehr müssen
    ir dafür sorgen, dass auch die Grundrechte auf Daten-

    chutz und informationelle Selbstbestimmung im
    ichtöffentlichen Bereich durch leistungsfähige Verwal-
    ungen gewährleistet werden.

    Wir haben unsere Erfahrungen gemacht. Aus den Er-
    ahrungen, die etwa die Telekom in ihrem Bereich ma-
    hen musste, haben wir die richtigen Konsequenzen ge-
    ogen. Wir haben in den vergangenen Wochen mit den
    erantwortlichen für den Vollzug des Datenschutzgeset-
    es in den Bundesländern – das ist sehr unterschiedlich
    onstruiert – und den Datenschutzbeauftragten darüber
    esprochen, welche Schlussfolgerungen wir ziehen. Wir
    aben innerhalb der Bundesregierung verabredet, dass
    ir die Koalitionsvereinbarung mit dem Entwurf eines
    esetzes für ein freiwilliges Datenschutzaudit umsetzen,
    it dem wir im Sinne eines Benchmarking weiterge-

    ende Fortschritte und Erkenntnisse Schritt für Schritt






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble
    zuerst freiwillig umsetzen und dann verpflichtend Rege-
    lungen erlassen können. So können wir angesichts der
    rasanten Entwicklung in einem ständigen Prozess von
    Trial and Error bleiben. Wir haben zugleich verabredet,
    einen Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen, der
    vorsieht, dass in Zukunft die Nutzung und Übermittlung
    personenbezogener Daten zum Zweck des Adresshan-
    dels nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen
    zulässig sein sollen. Wir wollen ein Kopplungsverbot für
    marktbeherrschende Unternehmen, die sich unabhängig
    von einem Abschluss daran halten müssen, sowie eine
    Erweiterung der Bußgeldtatbestände und gegebenenfalls
    erweiterte Möglichkeiten der Gewinnabschöpfung vor-
    schlagen. Das hat die Zustimmung aller Datenschutzbe-
    auftragten gefunden. Ich werbe dafür, auf diesem Weg
    voranzugehen.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil es Ihre uralte Forderung ist!)


    Wichtig ist aber auch: Nur ein funktionierender und leis-
    tungsfähiger Rechtsstaat ist in der Lage, den Daten-
    schutz zu gewährleisten. Auch das gehört zur ganzen
    Wahrheit. Deswegen können wir vielleicht in der Zu-
    kunft manche Debatten etwas weniger voreingenommen
    führen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will in der gebotenen Kürze noch eine Bemerkung
    dazu machen, dass wir für den Fall, dass alle Vorkehrun-
    gen nicht funktionieren – es passieren immer Unglücke –,
    die Zusammenarbeit der Verantwortlichen von Bund und
    Ländern im Bereich des Bevölkerungsschutzes leis-
    tungsfähig erhalten müssen. Deswegen haben wir das
    Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophen-
    hilfe mit über 100 Millionen Euro im vorliegenden
    Haushaltsentwurf angemessen ausgestattet. Gleiches gilt
    für das Technische Hilfswerk, das übrigens im Inland
    wie im Ausland zunehmend zu einem Gütezeichen für
    die Bundesrepublik Deutschland wird. Ich möchte mich
    bei den Helferinnen und Helfern sowie bei der großen
    Zahl der ehrenamtlich Tätigen ausdrücklich bedanken.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Wir sind auf einem guten Weg, im Einvernehmen mit
    den Bundesländern die Fragen nach Steuerung und
    Koordinierung so zu regeln, dass wir die vorhandenen
    Kapazitäten von Bund und Ländern im Zivil- und
    Bevölkerungsschutz optimieren. Wir müssen dazu in
    dieser Legislaturperiode noch einen Gesetzentwurf vor-
    legen; dafür werbe ich. Aber ich rate auch hier dazu, an
    der grundsätzlichen Zuständigkeit der Bundesländer
    nicht zu zweifeln und angesichts der Debatten über eine
    Zentralisierung des Katastrophenschutzes auf europäi-
    scher Ebene vorsichtig darauf hinzuweisen, dass ein
    ortsnaher, dezentraler und ehrenamtlicher Bevölkerungs-
    und Katastrophenschutz die bessere Lösung ist und mehr
    Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


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    (C (D arüber müssen wir bei anderer Gelegenheit vertieft disutieren. Genauso wichtig wie alles, worüber ich bislang geprochen habe, sind aus Sicht des Innenministers die ragen: Was hält eine freiheitliche Gesellschaft eigent ich zusammen? Wie sichern wir Toleranz, ein friedlihes Miteinander und Offenheit? Deswegen ist alles, as wir auf dem Feld der Integration und im Dialog mit enschen unterschiedlicher Religionen machen, von entraler Bedeutung für die Nachhaltigkeit unserer huanitären Freiheitsordnung. Für die Motivation unserer esellschaft ist es auch von großer Bedeutung, dass wir ungen Menschen die Möglichkeit bieten, im internatioalen Wettbewerb mit der Spitze – auch im Sport – chritt zu halten. Das heißt, die Sportförderung ist auch twas, das unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit nserer Freiheitsordnung wichtig ist. Wir müssen wettewerbsfähig und leistungsorientiert sein. Wir dürfen icht kommandieren. Wir wollen keine Staatsorganisaion. Aber wir müssen zeigen, dass wir im Wettbewerb it staatlichen Systemen wettbewerbsfähig sind. Desegen werbe ich dafür, die Sportförderung auf einem ohen Niveau fortzuschreiben. Es gibt großen Handungsbedarf, wenn es um die Sportorganisationen geht. ir werden mit den zuständigen Kollegen darüber reen. Wir sollten uns von der Medaillenstatistik der lympischen Sommerspiele nicht täuschen lassen. Nicht n allen Bereichen ist die Entwicklung gut. Ich erwarte m Sinne der Subsidiarität schon, dass die Verantwortlihen im autonomen Sportbereich das Optimale tun, soass wir die Sportförderung der Spitzensportler mit öfentlichen Mitteln weiterhin rechtfertigen können. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich bedanke ich für die Unterstützung der Arbeit. Ich werbe dafür, dass in den Haushaltsberatungen die otwendigen Prioritäten im Einzelplan 06 auch durch as Parlament entsprechend unterstützt werden. Herzlichen Dank. Ich gebe das Wort der Kollegin Gisela Piltz, FDP raktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! icherheitspolitisch, so jedenfalls ist unser Eindruck, hat ie Große Koalition mittlerweile das Ende der Fahnentange erreicht. Mit dem Kraftakt BKA-Gesetz – wir haen ja gestern und heute verfolgen können, wie schwer s Ihnen fällt, dieses zusammen zu verabschieden – haen Sie jede weitere große Maßnahme ad acta gelegt. ur so, Herr Minister, kann ich Ihre Ankündigung ver tehen, dass zum Beispiel mit der Vorlage eines Seeicherheitsgesetzes nicht mehr zu rechnen ist. Gisela Piltz So wenig, wie materiell im Bereich der Sicherheit geschehen wird, so wenig wird auch fiskalisch geschehen, abgesehen davon, dass Sie ein Jahr vor der Wahl Geld an die Bürgerinnen und Bürger verteilen. Eine Verbesserung der Sicherheit sieht aus unserer Sicht wirklich anders aus. Wenn Sie die Ausgaben für die neuen Befugnisse des Bundeskriminalamtes aufgrund des BKAGesetzes abziehen, wird klar, dass Sie den traurigen Trend der letzten Haushaltsjahre fortsetzen. Am Ende des Haushaltsjahres wird beim BKA – bei Ihrer Leitbehörde, der Sie die innere Sicherheit so stark anvertrauen – weniger Geld bleiben als jedes Jahr zuvor. Wer im Haushalt genau nachsieht, erkennt, dass es für das BKA nicht mehr, sondern weniger Geld gibt. Das habe ich nicht wirklich verstanden. Der Aufwuchs beruht, wie gesagt, einzig und allein auf dem neuen BKA-Gesetz. Wer gestern dabei war, weiß, dass die Anhörung nicht wirklich eine Werbung für Ihr neues Gesetz war. (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wahrlich!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)