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ID1617404900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christel Happach-Kasan


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Nein. Einmal ist der Kirchturm in Kiel ein bedeuten-

    der Kirchturm. Zum anderen muss man feststellen – das
    kann man im Vergleich der einzelnen Institute sehr deut-
    lich machen –, dass die Milchforschung in Kiel mit Stär-

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    (C (D ung der Universität, die vom Wissenschaftsrat besoners positiv beurteilt worden ist, eine hervorragende truktur gewesen ist – ingebunden in eine Wissenschaftslandschaft, (Hans-Michael Goldmann [FDP]: In eine Milchproduktionsregion!)


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Eben!)


    ingebunden in eine Unternehmensstruktur, die dort her-
    orragende Arbeit geleistet hat. In bestimmten Berei-
    hen kann diese Arbeit in Karlsruhe schlicht nicht fort-
    eführt werden,


    (Beifall bei der FDP)


    eil es dort zum Beispiel die Tierhaltung von
    chaedtbek nicht gibt, weil es dort zum Beispiel das
    iabetesprogramm mit der Universitätsklinik nicht gibt.
    eswegen habe ich mich für Kiel eingesetzt. Ich glaube,

    s muss auch einer schleswig-holsteinischen Abgeordne-
    en erlaubt sein, für einen Standort in Schleswig-Hol-
    tein zu werben. Wer in dem bayerisch geführten Minis-
    erium tut das denn sonst?


    (Beifall bei der FDP)


    nsofern ist dieser Beitrag voll gerechtfertigt. – Vielen
    ank für die Frage.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wir schätzen die Schleswig-Holsteiner! Das ist überhaupt kein Zweifel! – Gegenruf des Abg. Jürgen Koppelin [FDP]: Stell doch noch eine Frage!)


    Danke, Kollege Koppelin. Ich hätte gern noch eine
    weite Frage.

    Ich möchte auf einen anderen Punkt kommen; er ist
    chon angesprochen worden. Auf landwirtschaftlichen
    lächen wird für die Ernährung produziert. Das ist eine
    ochwichtige Produktion. Aber wir haben auch eine
    nergieproduktion. Wir sind uns in diesem Hause ei-
    ig: Wir wollen bis 2020 einen Anteil der erneuerbaren
    nergien von 20 Prozent. Gegenwärtig sind wir bei ei-
    em Stand von 7,3 Prozent. Wir wissen, dass 75 Prozent
    er erneuerbaren Energien aus Biomasse gewonnen wer-
    en. Vor diesem Hintergrund, Herr Minister, will ich et-
    as Lobendes sagen. Das Gutachten des Wissenschaftli-

    hen Beirats zur energetischen Nutzung von Biomasse
    st ein gutes Gutachten. Aber was nützen uns Gutachten,
    enn sie nicht umgesetzt werden? Warum hat man bei
    er Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes nicht
    uf diese Daten zurückgegriffen? Das Gutachten besagt
    indeutig, dass die Produktion von Biomasse in Agro-
    orstsystemen besonders positiv ist. Wir haben dazu drei
    nträge von der FDP, von den Grünen und von den Lin-
    en vorliegen. Die Oppositionsfraktionen machen dazu
    ine Anhörung.


    (Julia Klöckner [CDU/CSU]: Die FDP macht mit den Grünen einen Antrag?)


    arum bringen Sie nicht endlich die Änderung des Bun-
    eswaldgesetzes auf den Weg, damit wir diese Art der
    roduktion von Biomasse endlich naturverträglich und






    (A) )



    (B) )


    Dr. Christel Happach-Kasan
    für die Verbraucher kostengünstig auf den Weg bringen
    können? Ich sehe da von Ihrer Seite überhaupt keine
    Handlung. Das ist Murks.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Gehen wir zum nächsten Thema, dem Pflanzen-
    schutz. Sie haben keine Unterstützung geleistet. Sie ha-
    ben nicht auf den Weg gebracht, dass wir in der EU eine
    Pflanzenschutzgesetzgebung bekommen, die auch den
    Anforderungen von Verbrauchern und Landwirten ent-
    spricht. Bei Rechtsverstößen duckt sich diese Bundes-
    regierung weg. Das zeigt sich beim Einsatz von nicht
    zugelassenen Pflanzenschutzmitteln. Die Antwort der
    Bundesregierung auf meine Frage war nichtssagend. Das
    zeigt sich beispielsweise genauso beim Versenken von
    Felsblöcken im FFH-Gebiet vor Sylt. Auch das ist ille-
    gal. Diese Bundesregierung hat ein gestörtes Verhältnis
    zum Rechtsstaat.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei der SPD)


    – Ich habe die Beispiele genannt. Das Beispiel von Sylt
    zeigt dies ebenso wie die nicht zugelassenen Pflanzen-
    schutzmittel. Gleiches gilt für das Positionieren gegen-
    über den Zerstörern von Freisetzungsversuchen. Auch
    diese werden nicht so behandelt, wie sie es verdienen.


    (Widerspruch bei der SPD – Ulrich Kelber [SPD]: Das wussten wir, dass das als letztes Beispiel kommt! Sie sind so berechenbar! – Gegenruf von der FDP: Das sollten Politiker auch sein!)


    Herr Minister, Sie müssen Vertrauen in eine solche Tech-
    nologie schaffen. Sie haben in dieser Beziehung total
    versagt.

    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP – Zurufe von der SPD: Peinlich! Nie was Neues!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion hat nun der Kollege Manfred

Zöllmer das Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Zöllmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Kollegin Happach-Kasan, das war der typisch an-
    aerobe Vortrag, den wir mit den immer gleichen Themen
    von Ihnen gehört haben.


    (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: So?)


    Die ehemalige Verbraucherschutzministerin Renate
    Künast hat Ende August der Saarbrücker Zeitung in die
    Feder diktiert, sie vermisse den roten Faden bei der FDP.
    Da hatte sie sicherlich noch nicht die Rede der Kollegin
    Höfken gehört. Liebe Kollegin Höfken, ich habe mich
    wirklich gefragt, zu welchem Haushalt Sie hier eigent-
    lich geredet haben.

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    (C (D (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist der Haushalt der Bundesregierung, Herr Kollege!)


    ir haben in dieser Regierung insgesamt viel bewegt; in
    er letzten Legislaturperiode gemeinsam mit den Grü-
    en, jetzt mit der CDU/CSU. Als Sozialdemokraten ha-
    en wir auch manches Unsinnige verhindert. Viele der
    ragen, die die Bürgerinnen und Bürger tagtäglich be-
    chäftigen, sind aktuelle Themen der Verbraucherpolitik:
    teigende – bzw. im Moment nicht sinkende – Energie-
    reise, die Kennzeichnung von Lebensmitteln, Werbe-
    nrufe, krimineller Datenklau, der ganz aktuell ist, oder
    ie Abzocke im Internet. Manch einer versucht die Ab-
    ocke auch an den Bahnschaltern. Es gibt missachtete
    ahrgastrechte. An vielen Punkten gibt der Haushalts-
    ntwurf 2009 die richtigen Antworten auf diese Pro-
    leme.

    So sollen die Mittel für den Nationalen Aktionsplan
    esunde Ernährung und Bewegung um zwei Millio-

    en Euro auf fünf Millionen Euro aufgestockt werden.
    as ist gut und richtig, denn wir müssen die 37 Millio-
    en übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen und
    wei Millionen Kinder zu einem gesünderen Ernäh-
    ungs- und Bewegungsverhalten veranlassen und da-
    urch die Verbreitung von Übergewicht mit allen negati-
    en gesundheitlichen und sozialen Folgen deutlich
    erringern.

    Das Thema gesunde Ernährung wird in vielen ver-
    chiedenen Titeln im Haushalt direkt oder mittelbar ge-
    ördert. Ich nenne hier den Zuschuss an die Deutsche
    esellschaft für Ernährung, die Förderung des aid, den
    itgliedsbeitrag zur Plattform Ernährung, die Förderung

    es vzbv und das Projekt „Besser essen. Mehr bewe-
    en.“ Es ist allerdings fraglich, ob hier nicht einiges pa-
    allel läuft. Wir meinen, die Bundesregierung sollte
    auch mit Bezug auf den Nationalen Aktionsplan – eine
    estandsaufnahme und ein koordiniertes Konzept für
    ie Zukunft vorlegen. Dies sollte auch die Institute und
    hre Arbeit mit einbeziehen. Wir machen sehr viel, aber
    ie Koordination und Bündelung der vielfältigen Aktivi-
    äten ist aus unserer Sicht noch verbesserungsbedürftig.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein weiteres Thema, auf das der Haushalt auch ein-
    eht, bleibt die Breitbandversorgung im ländlichen
    aum. Die Kollegin hat bereits darauf hingewiesen.
    rotz der immer besseren Verbreitung von Breitband-
    nschlüssen besteht in Deutschland eine digitale Kluft
    wischen ländlichen Räumen und Großstädten bzw. Bal-
    ungszentren. Diese digitale Spaltung können und wol-
    en wir nicht hinnehmen. Diese Herausforderung wird
    m Haushaltsplan aktiv angenommen. Ausgaben in Höhe
    on mindestens 10 Millionen Euro dienen der Förderung
    er Breitbandversorgung im ländlichen Raum. Dies ist
    ichtig zur Sicherung von Arbeitsplätzen und der Teil-
    abe der Menschen im ländlichen Raum, gerade ange-
    ichts der zu erwartenden demografischen Entwicklung.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Datenschutz ist ak-
    iver Verbraucherschutz. Das zeigen die Skandale der
    etzten Zeit sehr deutlich. Unser Datenschutzrecht muss






    (A) )



    (B) )


    Manfred Zöllmer
    endlich der digitalen Realität angepasst werden. Ich be-
    grüße es auf das Schärfste, dass unser Koalitionspartner
    endlich aus dem Bremserhäuschen herausgekommen ist.


    (Beifall bei der SPD – Julia Klöckner [CDU/ CSU]: Auf das Schärfste begrüßen?)


    Herr Minister Schäuble hat ein Eckpunktepapier zum
    Datenschutzaudit vorgelegt.


    (Julia Klöckner [CDU/CSU]: Da waren wir die Ersten!)


    – Beim Bremsen! – Darin finden sich eine ganze Reihe
    an Vorschlägen, denen auch wir zustimmen können, zum
    Beispiel zu einem generellen Opt-in in diesem Bereich,
    zu einem Kopplungsverbot mit Diensten, zu einer Erhö-
    hung der Bußgelder, zu einem stärkeren betrieblichen
    Datenschutz, zu einem Datenschutzaudit und zu einer
    Verbesserung des Datenschutzes beim Scoring. Daneben
    werden auch noch verbesserte Möglichkeiten zur Ab-
    schöpfung von Unrechtsgewinnen erwähnt. Wenn wir
    wirklich wollen, dass die Abschöpfung von Unrechtsge-
    winnen zu einem Tiger mit Zähnen wird –


    (Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Beißt er dann auch? Zähne allein genügen nicht!)


    dieses Problem gibt es ja nicht nur im Datenschutzbe-
    reich –, dann müssen wir die Voraussetzungen, um Un-
    rechtsgewinne abschöpfen zu können, deutlich verbes-
    sern, also im Gesetz nicht nur „Vorsatz“, sondern
    zumindest auch „grobe Fahrlässigkeit“ vorsehen.

    Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit, zu Unrecht er-
    langte Gewinne nicht bei den Unternehmen zu belassen.
    Dazu gehört aber auch, die Verbraucherverbände in die
    Lage zu versetzen, bei Datenverstößen mit einer Ver-
    bandsklage reagieren zu können. Dazu muss das Unter-
    lassungsklagegesetz geändert werden. Nur so kann ge-
    währleistet werden, dass auch bei datenrechtlichen
    Bagatellschäden eine Forderung verfolgt werden kann.
    Wegen geringer Schadenssummen wird nämlich kaum
    jemand bereit sein, privatrechtlich zu klagen.


    (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo steht das im Haushalt?)


    – Dies ist ein Gesamtpaket, liebe Kollegin, und hat etwas
    mit Verbraucherschutzpolitik zu tun. Vielleicht als klei-
    ner Hinweis: Dies sollten Sie noch einmal nachlesen.

    Wir werden für diesen Bereich und für den Bereich
    Scoring in Kürze Gesetzentwürfe vorlegen. Scoring darf
    nicht länger eine Blackbox für die Konsumenten blei-
    ben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir brauchen Transparenz und Nichtdiskriminierung bei
    der Kreditvergabe. Ich bin der Auffassung, dass das
    Scoring auf kreditorische Verträge beschränkt sein
    sollte. Im Bereich der Wohnungswirtschaft und bei Ener-
    gielieferungen besteht nämlich ansonsten die Gefahr,
    dass bestimmte soziale Gruppen ausgegrenzt werden.
    Das lehnen wir Sozialdemokraten ab.

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    (C (D In Kürze werden wir in erster Lesung über den vom undesministerium der Justiz vorgelegten Entwurf zur ekämpfung unerlaubter Telefonanrufe debattieren. Der esetzentwurf ist nicht zuletzt das Ergebnis unserer nitiative. (Julia Klöckner [CDU/CSU]: Der der CDU/ CSU!)


    (Beifall bei der SPD)


    amit werden wir dafür sorgen, dass die Zahl uner-
    ünschter Telefonanrufe deutlich reduziert wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Julia Klöckner [CDU/CSU]: Nur die Bremser wart ihr!)


    n diesen Themenkomplex passt auch meine Initiative,
    n der ich das aktuelle Verfahren zur privaten Handy-Or-
    ung kritisiert habe. Ich bin froh, dass nun auch das uni-
    nsgeführte Wirtschaftsministerium der Auffassung ist,
    ass wir die aktuelle TKG-Novellierung dazu nutzen
    ollten, die missbräuchliche Ortung auszuschließen. Das
    etzte, was wir in Deutschland brauchen, sind private
    espitzelungen nach Stasimanier.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie sehen, wir stellen uns den Problemen und suchen
    ach Lösungen, die weder bevormunden noch die Wirt-
    chaft bürokratisch strangulieren. Wir handeln. Wir ver-
    rauen nicht naiv darauf, dass es der Markt schon richten
    erde, wie es ansonsten die FDP immer propagiert.