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ID1617403500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Wolff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Meine Damen und Herren! Nach der Rede
    on Herrn Kollegen Goldmann möchte ich gerne zur
    achlichkeit zurückkommen. Herr Kollege Goldmann,
    s hätte mich sehr gefreut, wenn Sie einmal gesagt hät-
    en, was die FDP will, und nicht, was Sie alles nicht wol-
    en und was alles schlecht gewesen ist.


    (Beifall bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das erleben Sie bei jeder Abstimmung im Ausschuss, Frau Kollegin Wolff!)


    Kommen wir jetzt aber zur Sachlichkeit zurück.

    Wir haben in diesem Haushaltsansatz 5,29 Milliarden
    uro bereitgestellt. Ich denke, das ist ein guter Ansatz

    ür 2009. Darin ist eine deutliche Aufstockung der Mittel
    ür die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse-
    ung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ enthal-
    en. Darauf hat Herr Minister Seehofer schon hingewie-
    en. Außerdem gibt es auch das Programm zum Ausbau
    es Breitbandnetzes, das für die Entwicklung der ländli-
    hen Räume ganz wichtig ist. Wir als SPD haben immer
    roßen Wert darauf gelegt, und wir sehen diese Mit-
    elaufstockung auch als ein positives Signal für die dort
    ebenden Menschen.


    (Beifall bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist doch aber ein Fliegenschiss! Das weißt du doch! Hör doch auf!)


    Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau soll mit
    6 Millionen Euro weitergeführt werden. Hier stehen als
    in Schwerpunkt der Förderung Forschung und Entwick-
    ung ganz besonders im Mittelpunkt. Auch das ist ein
    utes Signal für die Zukunft.

    Wir haben im letzten Jahr die Fortsetzung dieses Bun-
    esprogramms durchgesetzt, weil wir sehen, dass der
    arkt für die Bioprodukte wächst. An dieser Stelle
    öchte ich mich bei meinem Kollegen Gustav Herzog

    anz herzlich bedanken, der sich mit guten Argumenten
    ehement für dieses Bundesprogramm eingesetzt hat.


    (Beifall bei der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)

    Unser Ziel ist, dass die Landwirte die Marktchancen,
    die sich ihnen bieten, nutzen können. Gleichzeitig ist es
    uns wichtig, den ökologischen Landbau als einen Bau-
    stein zur Reaktion auf den Klimawandel zu sehen. Ge-
    meinsam mit der Entwicklung der ländlichen Räume ist
    dies eine Investition in die Zukunft.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – HansMichael Goldmann [FDP]: Du weißt selbst, dass das, was du sagst, nicht stimmt! Traurig ist das!)


    Dies ist aber nicht nur eine Investition in die Zukunft der
    Landwirtschaft, sondern auch in die Zukunft der gesam-
    ten Gesellschaft. Sehr geehrter Herr Minister, lieber Herr
    Seehofer, ich freue mich, dass Sie dieses Jahr das Bun-
    desprogramm Ökolandbau von sich aus im Haushalt be-
    rücksichtigt haben. Wir können hier gemeinsam Schwer-
    punkte setzen. Hier sind wir auf einem guten Weg.

    Agrarhaushalt klingt für die Menschen im Lande im-
    mer nach längst überkommenen Subventionen. Aber bei
    genauerer Betrachtung des Haushalts erkennen wir, dass
    wir gerade hier in die Zukunft investieren. Wir investie-
    ren in eine intakte Umwelt. Wir investieren in lebendige
    ländliche Räume, in wettbewerbsfähige Betriebe und in
    gesunde Menschen und starke Verbraucherinnen und
    Verbraucher. Wenn das nicht zukunftsfähig ist, dann
    weiß ich es nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber wir können all das in diesen Haushaltsberatungen
    noch verbessern. Wir als SPD haben gute Ideen. Ich
    werbe in den nächsten Wochen dafür, dass Sie uns dabei
    helfen, diese zu verwirklichen.

    Ich habe die Gemeinschaftsaufgabe angesprochen.
    Die EU-Kommission hat zu Recht darauf hingewiesen,
    dass der Klimawandel eine der großen Herausforderun-
    gen ist und auch der Erhalt der biologischen Vielfalt
    ganz entscheidend sein wird. Wir wissen, dass gerade
    die Landwirtschaft vom Klimawandel betroffen ist. Des-
    halb müssen wir diese Herausforderungen annehmen.

    Es gibt einen Sonderrahmenplan für den Küsten-
    schutz. Auch das ist ein notwendiger Teil. Notwendig ist
    es aber auch, innerhalb des normalen Rahmenplans da-
    für zu sorgen, dass die Eindämmung der Klimarisiken,
    die Anpassung an den Klimaschutz und auch der Erhalt
    der Biodiversität ein spürbares Gewicht erhalten. Die
    Agrarpolitik kann die Anpassung der Landwirtschaft an
    die Herausforderungen des Klimawandels und natürlich
    auch die Verringerung der Risiken unterstützen. Das
    wollen wir gerne tun.

    Dafür müssen wir aber in der Zukunft noch viel stär-
    ker als bisher an den Zielen einer standortangepassten
    Landwirtschaft arbeiten. Wir müssen auf eine auf die
    Veränderung ausgerichtete Landbewirtschaftung abstel-
    len und auch die artgerechte und gesunde Haltung von
    Tieren als oberstes Gebot sehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D iese Richtung können und müssen wir mit den Maßahmen der Gemeinschaftsaufgabe unterstützen. Ich habe vorhin das Breitbandprogramm angesprohen. Bei diesem Signal in die Zukunft steht natürlich ie Entwicklung der ländlichen Räume im Mittelpunkt. aran müssen sich die Programme der Gemeinschafts ufgabe ausrichten. Wir können aber gleichzeitig auch ier die Menschen unterstützen, die sich vor Ort engaieren. Deshalb schlagen wir als SPD eine institutionelle örderung des Bundesverbandes der Regionalverbände or. Hier können wir die Regionalinitiativen stärken und o die Vernetzung für die Entwicklung der ländlichen äume viel effektiver als bisher nutzen. Zu den neuen Herausforderungen, die die EU defiiert hat, gehört natürlich auch der Erhalt der biologichen Vielfalt. Hier sehe ich für die Haushaltsberatunen zwei entscheidende Punkte. Zum einen müssen wir in umfassendes Monitoring der Biodiversität dort aufauen, wo gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut erden, weil wir beobachten müssen, ob dieser Anbau uswirkungen auf unsere Umwelt hat. um anderen müssen wir auf die tiergenetischen Resourcen abstellen und die Nachhaltigkeit nutzen. Das estehende Fachprogramm ist überwiegend auf die wisenschaftliche Begleitforschung ausgerichtet. Der Forchungsschwerpunkt liegt auf der Erhaltungszucht und er Bestandsaufnahme der tiergenetischen Ressourcen. n dieser Stelle kann man Änderungen vornehmen, weil ie bisherigen Förderansätze für aktive Landwirte, die uasi aus Eigeninitiative alte Nutztierrassen halten, fianziell unzureichend ausgestattet sind. Hierauf könnte an auch in der GAK einen entsprechenden Schwer unkt setzen und die Landwirte vor Ort unterstützen. Die vorgesehenen Mittel für den effizienten Energieinsatz in Landwirtschaft und Gartenbau sind ein richtier Schritt. Darüber sind wir uns, glaube ich, fraktionsbergreifend einig. Denn sie sind ein Beitrag zum limaschutz und zur Kostensenkung der Betriebe. Auch in der Fischerei – das ist, glaube ich, das erste al, dass ich in meiner Rede die Fischerei in den Blick ehme – (Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Schade eigentlich! – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das kommt daher, dass du Vegetarierin bist!)


    (Beifall bei der SPD)


    ibt es Potenziale, den Treibstoffverbrauch zu senken
    nd die Fischerei in Zukunft nachhaltiger zu gestalten.
    ir müssen prüfen, ob es zum Beispiel im Rahmen der
    essortforschung möglich ist, die Fischer zu unterstüt-
    en, indem bessere Netze entwickelt werden, die den
    chleppwiderstand verringern und eine bessere Tren-
    ung des Fanges ermöglichen. Unser Ziel kann und
    uss in diesem Zusammenhang eine bestandserhaltende
    ewirtschaftung unserer Gewässer sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ein anderer Schwerpunkt unseres Haushalts ist die
    örderung der nachwachsenden Rohstoffe. Diese Mit-






    (A) )



    (B) )


    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)

    tel werden insbesondere für die Markteinführung und für
    die technischen Verbesserungen ausgegeben. Ein
    Schwerpunkt muss aber auch auf der Technikfolgenab-
    schätzung liegen. Wir alle haben noch die Diskussionen
    der letzten Zeit in Erinnerung. Deshalb schlagen wir vor,
    die Technikfolgenabschätzung bei der Nutzung von Bio-
    masse in den Blick zu nehmen und dabei den Schwer-
    punkt auf die Untersuchung der Auswirkungen der Aus-
    bringung von Gärresten auf die Böden zu legen.

    Außerdem wissen wir alle um die Flächen- und Nut-
    zungskonkurrenzen der stofflichen und energetischen
    Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Wenn wir ein
    Signal für die Zukunft setzen wollen, dann sollten wir
    auch die damit verbundenen Möglichkeiten nutzen. Wir
    investieren in die Zukunft.

    Ich möchte mich beim Verbraucherschutz – dazu wer-
    den noch zwei Kollegen aus meiner Fraktion reden – auf
    einen Punkt konzentrieren. Wir haben in diesem Jahr
    – das hat Herr Minister Seehofer angesprochen – die
    Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ beschlossen. Die
    Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten Wahlfreiheit.
    Die Hersteller können ihre Produkte mit der Kennzeich-
    nung „Ohne Gentechnik“ bewerben. Unser Vorschlag ist,
    diese Kennzeichnung mit einer breit angelegten Infor-
    mationskampagne in der Bevölkerung zu unterstützen.


    (Beifall bei der SPD)


    Finanzminister Peer Steinbrück hat heute Morgen
    festgestellt, dass Investitionen in die Zukunft wichtig
    sind. Der Bundeshaushalt ist entsprechend aufgestellt.
    Unsere Vorschläge machen deutlich, dass wir uns hieran
    orientieren. Ich wünsche uns allen gemeinsam konstruk-
    tive Haushaltsberatungen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die Fraktion Die Linke spricht nun die Kollegin

Dr. Kirsten Tackmann.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Verehrte Gäste! Haushaltsberatungen sind im-
    mer auch eine Art Leistungskontrolle oder Zeugnisver-
    gabe. Insofern sollten wir uns aus meiner Sicht auch
    damit befassen, auf welche Situation dieser Haushalts-
    entwurf trifft.

    Die Liste der vor allen Dingen von Herrn Seehofer
    unbewältigten Konfliktfelder im Agrarbereich ist lang.
    Der Milchstreik ist schon genannt worden. Es gab De-
    monstrationen von Imkern, Schweinehaltern, Schäfern
    und der Biokraftstoffbranche. Es gab Feldbesetzungen
    gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen.
    Wir hatten einen weiteren Personalabbau und zusätzli-
    che Standortschließungen im Agrarforschungsbereich zu
    verzeichnen. Die Betriebsmittelkosten und die Boden-
    und Pachtpreise explodieren. Es gibt Fördermittelrück-
    forderungen an Gartenbaubetriebe. Außerdem droht die

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    (C (D ürzung von Direktzahlungen an die Landwirtschaftsberiebe in Höhe von 400 Millionen Euro. Hinzu kommen utzungskonflikte zwischen Lebensmittel-, Futtermit elund Biomasseanbau. Auch die sozialen Probleme in den ländlich geprägten egionen nehmen weiter zu. 41,1 Prozent der Erwerbs ätigen in Ostdeutschland arbeiten unterdessen im Niediglohnbereich. Das betrifft vor allen Dingen Dörfer, leine Städte und die Landwirtschaft, also den Verantortungsbereich von Horst Seehofer. Was tut die Koali ion in dieser Situation? Sie blockiert den gesetzlichen indestlohn und schafft die Pendlerpauschale ab. (Manfred Zöllmer [SPD]: Wo kommen denn auf dem Land die Arbeiter her, Frau Kollegin? – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Die meisten Bauern wohnen auf dem Hof! Die Pendlerpauschale spielt da keine Rolle!)


    Die Folgen sind absehbar und stehen im gerade veröf-
    entlichten „Raumordnungsbericht Berlin-Brandenburg“.
    ür das Jahr 2030 wird ein Bevölkerungsschwund von
    5,4 Prozent in den Berlin-fernen Regionen prognosti-
    iert. Der Grund ist eine „erhebliche Abwanderung jun-
    er Erwerbstätiger“. Konkret: Vor allem junge Frauen
    liehen in den Westen oder in Großstädte. Sie wollen dem
    rmutsrisiko und den fehlenden Lebensperspektiven ent-

    innen; denn es fehlt auf dem Land vieles, was junge
    rauen brauchen. Es fehlt an öffentlicher Kinderbetreu-
    ng, Bus- und Bahnverbindungen, Arztpraxen, Kultur,
    ildung und Dienstleistungen. Es fehlt an sozialer Absi-
    herung vor allem für mitarbeitende Familienangehörige.
    s fehlt an qualifizierter Arbeit. Gerade einmal 7 Prozent
    er Leiter landwirtschaftlicher Betriebe in der Bundesre-
    ublik sind Frauen. Damit belegt Deutschland in der EU
    er 27 den letzten Platz.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Und was soll Herr Seehofer dagegen machen?)


    Es fehlt zudem an gerechter Entlohnung. Laut einer
    ktuellen Studie bekommen Frauen selbst bei gleicher
    ualifikation 33 Prozent weniger Lohn als Männer, das
    eißt 12 statt 18 Euro brutto pro Stunde. Im Osten gilt
    as nicht. Dort bekommen auch die Männer weniger.
    ie Antwort von Horst Seehofer auf diese spezifischen
    robleme besteht in einer Arbeitsgruppe von acht Minis-

    erien. Aber ausgerechnet die Familien- und Frauen-
    inisterin fehlt. Das ist eine glatte Fehlleistung, auch der
    inisterin.


    (Beifall bei der LINKEN – Manfred Zöllmer [SPD]: Kommen Sie doch mal zur Sache!)


    Blindheit gegenüber Gleichstellungsproblemen auf
    em Land zeigt auch der Bundeshaushalt. Die Mittel für
    ie Gemeinschaftsaufgabe werden zwar auf 700 Millio-
    en Euro aufgestockt. Aber Ansätze für eine geschlech-
    ergerechte Verteilung dieser Fördermittel sind nicht
    rkennbar. Es fehlt aber nicht nur an Geld. In der Anhö-
    ung zur Gemeinschaftsaufgabe haben wir erfahren, wie
    chwierig der Zugang zu diesen Mitteln ist. Auch das be-
    rifft besonders Frauen. Das ist alles andere als eine Poli-
    ik im Interesse der Dörfer und der kleinen Städte.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Kirsten Tackmann
    Es gibt aber auch andere Großbaustellen. Wenn der
    Bund über die BVVG den ehemals volkseigenen Boden
    zu Höchstgeboten veräußert, mag zwar die Bundeskasse
    klingeln. Aber viele ortsansässige Landwirtschaftsbe-
    triebe verlieren dadurch in Ostdeutschland ihre Produk-
    tionsgrundlage. Sie können bei den spekulativen Boden-
    käufen nicht mithalten. Das ist keine Politik im Interesse
    der ortsansässigen Bewirtschafter. Sie trägt stattdessen
    zur Konzentration von Bodeneigentum und zur sozialen
    Destabilisierung bei.

    Im Streit um die flächenabhängige Kürzung der EU-
    Direktzahlungen verlieren zuerst die ostdeutschen Land-
    wirtschaftsbetriebe, die viele Arbeitsplätze erhalten und
    geschaffen haben. Arbeitsplatzabbau und Lohnzurück-
    haltung sind die Folge. Das angeblich nur umgeschichtete
    Geld wird auch in den Landkreisen nicht ankommen, weil
    die dafür notwendigen Kofinanzierungsmittel der Bun-
    desländer fehlen. Das ist keine Politik im Interesse der
    Landwirtschaftsbetriebe und der Dörfer.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bei der Agrogentechnik weiß man nicht, wofür Horst
    Seehofer und die Koalition stehen – jedenfalls nicht auf
    der Seite der gentechnikfreien Landwirtschaft und der
    Imkerei. Beim Milchstreit hat sich gezeigt, dass Horst
    Seehofer nicht konsequent auf der Seite der Milcherzeu-
    gerbetriebe sowie der Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher steht. Seine starken Worte gegen kartellartige Han-
    delstrukturen sind folgenlos verhallt. So bekommen wir
    das nicht hin, weder eine flächendeckende einheimische
    Milchproduktion noch kostendeckende Erzeugerpreise,
    die wir im Laden noch bezahlen können.

    Insofern stellt sich die Frage: Wessen Interessen ver-
    treten der Minister und die Koalition eigentlich? Aus
    meiner Sicht wird der Agrarhaushaltsentwurf 2009 vie-
    len Problemen im ländlichen Raum nicht gerecht.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)