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ID1617402400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Thiele, Sie stellen sich hier hin und drän-
    gen auf Ausgabenkürzungen. Sie stellen sich hier hin
    und fordern Subventionskürzungen. Das finde ich dreist.

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    (C (D ls wir die Eigenheimzulage abgeschafft haben, waren ie der härteste Verteidiger dieser Subvention. Ich erinere mich da an Anhörungen zum Haushaltsbegleitgeetz und an andere Äußerungen zu der Zeit, als wir noch ine rot-grüne Regierung hatten. Sie haben dazu beigeragen, der Bausparkassenlobby hier im Bundestag eine timme zu geben. as ist unglaubwürdig. Der Herr Bundesfinanzminister hat heute den Hausalt 2009 vorgelegt. Er wird gelten als der Schlusshausalt dieser Koalition. (Jürgen Koppelin [FDP]: Ich weiß gar nicht, dass wir dem zugestimmt haben!)


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wieso das denn?)


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wie bitte?)


    (Beifall bei der SPD)


    s ist der letzte Haushalt, den wir in dieser Legislaturpe-
    iode noch beraten werden. Er folgt dem klaren Ziel und
    er klaren Linie, den Haushalt des Bundes auszuglei-
    hen und mit dem Geld, das wir an Steuern einnehmen
    nd das die Bürgerinnen und Bürger hart erarbeiten,
    orgsam umzugehen. Wir alle waren in Regierungsver-
    ntwortung und der Politik der vergangenen Jahrzehnte
    aran beteiligt, mehr auszugeben, als wir tatsächlich ein-
    ahmen. Herr Koppelin, Sie haben den höchsten Anteil
    aran, das sei nur nebenbei erwähnt.


    (Beifall bei der SPD)


    s gilt, damit Schluss zu machen. Deshalb ist dieser
    aushalt für uns von besonderer Bedeutung.

    Auch in dem zurzeit schwierigen Umfeld hat die Bun-
    esregierung Vorsorge getroffen. Die Wachstumspro-
    nose, die diesem Haushalt zugrunde liegt, ist niedriger
    ls diejenige, die uns beispielsweise die EU-Kommis-
    ion für das Jahr 2008 prognostiziert hat.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben 2009!)


    ir ernten die Früchte der Grundlagen, Kollege Bonde,
    ie wir in der rot-grünen Regierungszeit mit der Moder-
    isierungspolitik von Gerhard Schröder im Wirtschafts-
    nd Arbeitsmarktbereich gelegt haben. Das ist ganz klar.
    n dieser Zeit wurde die Saat gelegt, durch deren Erfolge
    wie den Abbau der Arbeitslosigkeit – knapp zwei Mil-
    ionen Menschen neue Beschäftigung fanden. Das sind
    wei Millionen Menschen mehr, die selbst für ihre Fami-
    ien sorgen und nicht mehr auf die Solidarität von ande-
    en angewiesen sind. Das sind zwei Millionen Väter und

    ütter, die voller Stolz im Arbeitsleben stehen. Dies
    ind die Erfolge der Politik der vergangenen Jahre. Wir
    aben die Früchte dieser Saat geerntet; das ist ganz klar.

    Wir haben – das ist vollkommen richtig; das will ich
    ier auch sagen – keine Sparorgien durchgeführt. Ich
    ielte ein solches Vorgehen auch für falsch angesichts
    er Tatsache, dass wir in vielen Bereichen des Bundes-
    aushaltes – ich werde auf einige Punkte noch eingehen –
    ichtige Zukunftsprojekte auf den Weg gebracht haben.






    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    So erhöhen wir im Sozialbereich das Wohngeld im
    Durchschnitt von 90 auf 140 Euro. Diese Anpassung war
    längst überfällig. Deshalb fordern wir Sozialdemokraten
    aufgrund der Belastung der Bezieher von niedrigen bzw.
    geringen Einkünften durch die hohen Energiepreise auch
    eine Vorziehung der Novelle.

    Wir haben die Chancengerechtigkeit in diesem Land
    verbessert. Sie ist zwar noch nicht eins zu eins gegeben
    – das ist richtig –, aber durch die BAföG-Novelle erhöhte
    sich die Zahl der Schüler und Studenten, die BAföG be-
    kommen, von gut einer halben Million auf 1 Million.
    Damit ist die Chancengerechtigkeit in diesem Land ein
    Stück vorangekommen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden auch mehr im Bereich der Verkehrsin-
    frastruktur tun. Natürlich müssen dafür – das ist ganz
    klar; auch Herr Koppelin hat das vorhin angesprochen –
    entsprechende Einnahmen vorhanden sein, mit denen die
    zusätzlichen Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro
    in die Straßeninfrastruktur finanziert werden können.
    Diese wollen wir durch eine Erhöhung der Maut finan-
    zieren.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Die Leute müssen es selbst bezahlen! Ihr kassiert ab!)


    Es ist vollkommen klar, dass die davon betroffenen Fir-
    men in Deutschland an anderer Stelle wieder entlastet
    werden. Aber es ist doch in Ordnung, dass wir als euro-
    päisches Transitland verlangen, dass zum Beispiel Fran-
    zosen oder Polen etwas dafür bezahlen, dass sie unsere
    Straßen nutzen.


    (Beifall bei der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Ich dachte, wir wären in Europa! Das ist kleinkariert!)


    Die Ministerpräsidenten und Sie sollten wissen, dass
    – wenn sie dieser Mauterhöhung nicht zustimmen – 1 Mil-
    liarde Euro fehlen wird, um Straßen in ihren Wahlkreisen
    und Bundesländern zu bauen oder zu erneuern.

    Wir sind mittlerweile in der Europäischen Union
    – der Bundesfinanzminister hat vorhin in seiner Rede die
    Schlagzeile vom „kranken Mann Europas“ vom Anfang
    des Jahrzehnts zitiert – der Motor der wirtschaftlichen
    Entwicklung.


    (Beifall bei der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Der stottert aber bös, dieser Motor!)


    Das durchschnittliche Wachstum in Europa liegt laut
    den bisherigen Zahlen vom Januar 2008 bei 1,3 Prozent,
    in Deutschland bei 1,8 Prozent. Das Finanzierungsdefi-
    zit der Bundesrepublik beträgt null. Gesamtstaatlich ha-
    ben wir sogar einen Überschuss. Insbesondere die Kom-
    munen bzw. die Gemeinden –


    (Beifall bei der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Gewerbesteuer!)


    hier zeigen sich ja tagtäglich die Auswirkungen von
    Politik – haben durch die Sicherung der Gewerbesteuer,
    die wir Sozialdemokraten durchgesetzt haben, einen im-
    mer größer werdenden Handlungsspielraum. Im Ver-

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    (C (D leich dazu: Frankreich hat ein Defizit von 2,9 Prozent, ie Briten von 3,3 Prozent und die Vereinigten Staaten hne Berücksichtigung der aktuellen Geschehnisse von Prozent. Die Steuereinnahmen im August – ich habe die Zahen vorliegen – liegen noch auf einem sehr guten Niveau. s ist jetzt nicht die Zeit für Kassandrarufe. Die Auswirungen der Finanzmarktkrise in den USA werden sicherich auch in Deutschland zu spüren sein, aber es gibt einen Grund, die wirtschaftliche Entwicklung der Bunesrepublik schlechtzureden. ie Steuereinnahmen liegen im August über der Pronose der Steuerschätzer. Diese Mehreinnahmen wollen ir jetzt aber nicht verteilen, sondern sie dafür nutzen, m die Kreditaufnahme im Jahresverlauf unter dem Erächtigungsrahmen zu halten. Die Schlagzeilen, die einige Wirtschaftsforscher nunehr geliefert haben – man sollte einmal die Glaubwür igkeit einiger Wirtschaftsforscher hinterfragen oder ich zumindest anschauen, wer der Auftraggeber geween ist –, (Joachim Poß [SPD]: Forschungsarbeit auf Bestellung war das!)


    (Beifall des Abg. Joachim Poß [SPD])


    ringen uns letztendlich nicht weiter. Vielmehr gilt es,
    urs zu halten, also zum Beispiel die Ausgabenstruktu-

    en durch mehr Investitionen im Bundeshaushalt in Bil-
    ung und Forschung zu verbessern.

    Ich sehe mit Interesse, dass die Einberufung eines Bil-
    ungsgipfels angekündigt worden ist. Ich sage aber
    anz klar: Dieser darf nicht zu einer Talkrunde werden
    nd in einem präsidialen Stil moderiert werden, weil
    an gar keine Kompetenzen hat. Vielmehr müssen dem
    und, wenn er sich hier engagiert, auch Kompetenzen
    ingeräumt werden.


    (Beifall bei der SPD)


    s kann nicht sein, dass die Ministerpräsidenten das
    eld einkassieren und im Endeffekt nichts passiert.

    Ähnliches ist ja leider im Zuge des Hochschulpaktes
    u beobachten: Es sollten bis 2010 12 000 zusätzliche
    tudienplätze geschaffen werden, bisher sind es 2 500.
    as ist ungenügend. Hier muss von den Bundesländern,
    on den verantwortlichen Ministerpräsidenten mehr ge-
    eistet werden, um Deutschland insgesamt nach vorne zu
    ringen.


    (Beifall bei der SPD)


    ir als Haushälter werden versuchen, die Bereiche Bil-
    ung und Forschung zu stärken. Diese Bereiche sind
    ichtig. Im Haushaltsentwurf ist vorgesehen, 2,8 Pro-

    ent des Bruttoinlandsproduktes für Forschungs- und
    ntwicklungsaufgaben zu verwenden. Dort, wo diese
    usgaben hinfließen, sollen insbesondere private Mittel
    er Wirtschaft mobilisiert werden. Ich finde, das ist noch
    icht ausreichend erfolgt. Aber ich bin guter Dinge, dass
    ie Ministerin das im Blick hat.






    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    Wir werden als Haushälter auch darauf achten müs-
    sen, Irrsinniges abzuwenden. Es gibt da einen Vorschlag
    aus dem Wirtschaftsministerium. Herr Glos ist ja von der
    CSU, und dort ist Wahlkampf; vielleicht wird das auch
    wieder fallen gelassen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: So was Ähnliches gab es auch aus dem Verkehrsministerium!)


    Denn auf der einen Seite vom Finanzminister zu verlan-
    gen, so schnell wie möglich bei der Neuverschuldung im
    Bundeshaushalt eine Null zu haben – da gab es auch
    schon eine Meldung, dass das 2010 sein solle –, auf der
    anderen Seite aber den Kauf bestimmter Kühlschränke
    zu subventionieren – da freuen sich Media-Markt und
    Saturn –, das geht nicht.


    (Ulrike Flach [FDP]: Aber Ihre Vorschläge sind auch nicht besser!)


    Bundesminister Gabriel hat das geprüft und schon im
    ersten Paket abgelehnt, weil das letztendlich nur zu Mit-
    nahmeeffekten führen würde. Man kann auch nicht noch
    ein Konjunkturprogramm in Höhe von 10 Milliar-
    den Euro und gleichzeitig Steuersenkungen fordern.

    All dies ist unsolide und gefährdet unsere Ziele: einen
    ausgeglichenen Haushalt, eine solide Finanzpolitik, ei-
    nen sicheren Umgang mit Ihren Steuergeldern und die
    Einführung einer Schuldenbremse in der Verfassung.
    Eine Schuldenbremse – da möchte ich dem Minister
    meine ausdrückliche Unterstützung signalisieren – führt
    dazu, dass wir ein gutes Modell dafür haben, wie sich in
    der Zukunft wirtschaftliche Entwicklung und solide öf-
    fentliche Finanzen miteinander verbinden lassen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die Unionsfraktion spricht nun der Kollege

Eduard Oswald.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eduard Oswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Kein Zweifel: Deutschland hat seit 2005 beachtliche
    Fortschritte gemacht. Wir sind dabei, Deutschland fit für
    die Zukunft zu machen. Die Doppelstrategie – Konsoli-
    dierung des Haushalts und gleichzeitig gezielte Förde-
    rung des wirtschaftlichen Wachstums – ist und war
    erfolgreich. Es ist – durch Schaffung der Rahmenbedin-
    gungen – eine große Leistung der Bundesregierung und
    der sie tragenden Großen Koalition, aber vor allem eine
    große Leistung der Arbeitgeber und Tarifpartner, dass in
    den vergangenen drei Jahren 1,6 Millionen neue Arbeits-
    plätze geschaffen wurden. Damit ist die Zahl der Er-
    werbstätigen auf über 40 Millionen angewachsen. Viele
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben neue Chan-
    cen zur Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen
    Leben gewonnen.

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    (C (D Lassen Sie mich aber angesichts der Meldungen des estrigen und heutigen Tages verstärkt auf die Situation es Finanzmarktes insgesamt eingehen und dieses hema vertieft behandeln. Die Lage an den internationalen Finanzmärkten ist nd bleibt angespannt. Mit zunehmender weltweiter Veretzung ist das Finanzmarktgeschehen auch im nationaen Bereich unübersichtlicher geworden. Das verunsihert nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern acht es auch für Politik und Finanzaufsicht schwieri er, Risiken und Fehlanreize rechtzeitig zu erkennen. uch wenn wir uns im Finanzausschuss noch detaillier er über die Hintergründe informieren werden, bin ich avon überzeugt, dass es richtig war, dass das Bundesinanzministerium in enger Zusammenarbeit mit der undesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, der undesbank und den Bankenverbänden die IKB gerettet at, aus volkswirtschaftlicher Sicht, um noch größeren chaden von der deutschen Volkswirtschaft abzuwenen, und vor dem Hintergrund der Einlagen der IKB, twa von Ortskrankenkassen, kleineren Genossenchaftsbanken und Sparkassen. Hätte die IKB vom arkt gehen müssen, wäre ein kaum absehbarer Vertrau nsschaden für den gesamten deutschen Finanzmarkt ntstanden. Für die Frage nach der Wirksamkeit wie auch der eiterentwicklung des deutschen Finanzsystems bietet ie Krise meiner Meinung nach wichtige Einsichten. us einer Vielzahl von Punkten filtere ich nur einen he aus, der mir als wesentliche Ursache erscheint. Es ist ie Tatsache, dass viele Investoren am Markt Aktiva erorben haben, über deren Qualität sie keinerlei eigen tändiges Urteil zu bilden in der Lage waren, (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    ach dem Motto: Man muss immer wissen, was eigent-
    ich drin ist. An die Stelle einer Kreditwürdigkeitsprü-
    ung auf der Grundlage eigener Informationen trat allein
    as Vertrauen auf die Urteilsfähigkeit der Ratingagentu-
    en. Zugleich war für diejenigen, die vor Ort bei einer
    nalyse befähigt gewesen wären, überhaupt kein ausrei-

    hender Anreiz mehr gegeben, eine sorgfältige Auswahl
    er Kreditnehmer vorzunehmen, weil der Kredit ja so-
    ort abgestoßen wurde.

    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    ollegen, natürlich dürfen wir keine nationalen Allein-
    änge starten. Vielmehr bedarf es hier eines internatio-
    alen Vorgehens, da nur so die Probleme behoben wer-
    en können. Hier erscheinen mir fünf Maßnahmen
    esonders wichtig zu sein: zum Ersten verbesserte
    ransparenzvorschriften,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    um Zweiten die Verbesserung der Zusammenarbeit der
    ufsichten in Europa, zum Dritten verbesserte Bilanzie-

    ungsregeln für Aktivitäten außerhalb der Bilanz, zum
    ierten Verbesserungen bei den Bestimmungen zur Ka-






    (A) )



    (B) )


    Eduard Oswald
    pitalausstattung von Kreditinstituten und zum Fünften
    die Beseitigung von Interessenkonflikten bei den Rating-
    agenturen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich glaube, wir sind uns darüber einig, dass Geldge-
    schäfte viel zu wichtig sind, als dass man sie dem
    Finanzsektor unkontrolliert überlassen dürfte. Moderne
    Finanzprodukte haben ja die Risiken nicht vermindert,
    sondern vielmehr neue geschaffen. Trotzdem gilt: Die
    Bewältigung der Finanzmarktkrise ist maßgeblich von
    den Marktakteuren selbst in Angriff zu nehmen. Dazu
    muss das Vertrauen in den Finanzmarkt gestärkt werden.
    Vertrauen ist eine wesentliche Grundlage für einen funk-
    tionierenden Finanzmarkt. Gerade diese Krise macht
    deutlich, dass eine unzureichende Verlässlichkeit die
    Finanzmarktprozesse nachhaltig stört und die Gefahr ne-
    gativer Folgen für die Realwirtschaft möglich ist.

    Mit einem Anteil von nahezu 5 Prozent an der gesam-
    ten nominalen Wertschöpfung ist das Finanzsystem in
    Deutschland bereits für sich genommen ein nicht zu ver-
    nachlässigender Wirtschaftszweig, dessen Zustand und
    Leistungsfähigkeit mit über die Entwicklung der Wirt-
    schaftsleistung insgesamt entscheiden. Die Turbulenzen
    an den Finanzmärkten machen auch deutlich, dass sich
    die volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsystems
    nicht in den Wachstumswirkungen erschöpft, sondern
    dass die Stabilität und vor allem ihr Fehlen ebenfalls ei-
    nen erheblichen Einfluss auf die Realwirtschaft haben
    können. Gerade deswegen müssen wir uns in den Aus-
    schüssen – auch wir im Finanzausschuss – verstärkt da-
    mit beschäftigen.

    Wir wollen unsere Politik des Investierens, des Sanie-
    rens und Reformierens fortsetzen.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Auch des Abkassierens?)


    Es bleibt unsere Richtschnur, die Wachstumskräfte zu
    stärken und den Beschäftigungsaufbau weiter voranzu-
    bringen.

    In den Mittelpunkt unserer Politik stellen wir diejeni-
    gen Bürgerinnen und Bürger, die mit ihrer Arbeit und
    Leistung den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes er-
    möglichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ohne ihren täglichen Einsatz wäre kein Sozialstaat fi-
    nanzierbar. Darüber hinaus sichert die Leistung gerade
    der Mitte unserer Gesellschaft die Wettbewerbsfähigkeit
    und damit die Zukunft unseres Landes. Neue und ge-
    sicherte Arbeitsplätze schaffen Perspektiven für die Be-
    schäftigten und ihre Familien. Wachsende Einnahmen
    aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen ermögli-
    chen eine Entschuldung öffentlicher Kassen. So entste-
    hen weitere Spielräume für Wachstumspolitik in Form
    von Strukturreformen, Steuer- und Abgabensenkungen
    sowie Zukunftsinvestitionen. Genau das ist unsere Auf-
    gabe, und daran arbeiten wir auch zukünftig.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)