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    12. Grünen.bMukmiIdsmzvwsrSVhbdeEvdDtmswsmSpAtErbew2tKntDAsH\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/174 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18582 B Finanzplan des Bundes 2008 bis 2012 (Drucksache 16/9901) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18539 C 18539 D 18552 C 18554 D 18557 B 18559 C 18561 C 18563 C 18565 C 18566 B 18583 D 18584 D 18585 C 18586 A 18586 D 18589 B 18590 B Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Oskar Lafontaine, Erika Steinbach, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Gehrcke, Jürgen Klimke, Michael Müller (Düsseldorf), Dr. Angelica Schwall-Düren, Brunhilde Irber und Maria Eichhorn . . . . . Wahl der Abgeordneten Diana Golze als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksache 16/9900) . . . . . . . . . . . . . . . . H H W D U G D 18539 A, B 18539 B 18539 B Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . 18568 B 18569 C undestag er Bericht ung 6. September 2008 t : Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 18571 A 18572 D 18574 C 18576 B 18577 B 18578 C 18580 C 18581 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18592 B 18593 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1832 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 27. August 2008 (Drucksache 16/10207) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D W W N T a b D M D D O D N A L A Z A w T K 18595 B 18596 B 18598 A 18599 D 18600 C 18601 B 18602 C 18604 C 18605 D 18607 D 18609 A 18610 C 18611 A 18612 A 18613 D 18615 A 18616 A 18617 C 18618 B 18619 B 18620 C 18622 A 18622 B 18623 B r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10106) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 24. März 2005 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Si- cherheitsrat der Vereinten Nationen (Drucksache 16/10104) . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Aktives Wahlalter bei Bundestags- ahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, agesordnungspunkt 30) laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18624 C 18625 D 18626 C 18627 C 18628 B 18628 C 18628 D 18629 C 18630 C 18631 C 18632 C 18633 B 18634 C 18635 A 18635 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18539 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 18635 (A) ) (B) ) ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Untersuchungen zu Einstellungen unter 18-Jähriger zu Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates A s t U t w r D t E n A a d s d g i v l t v d f m v p A l W v n e w V b H w z S a D w s d h W g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 16.09.2008 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 16.09.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 16.09.2008 Evers-Meyer, Karin SPD 16.09.2008 Golze, Diana DIE LINKE 16.09.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 16.09.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 16.09.2008** Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 16.09.2008* Kramme, Anette SPD 16.09.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Lenke, Ina FDP 16.09.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 16.09.2008** Nitzsche, Henry fraktionslos 16.09.2008 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 16.09.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 16.09.2008 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 16.09.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Steppuhn, Andreas SPD 16.09.2008 Stokar von Neuforn, Silke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.09.2008 Dr. Tabillion, Rainer SPD 16.09.2008 Zeil, Martin FDP 16.09.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Aktives Wahlalter bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken (172. Sitzung, Tagesordnungspunkt 30) Klaus Uwe Benneter (SPD): Wir Sozialdemokraten ind immer offen, wenn es darum geht, mehr Demokra- ie zu wagen – in Gesellschaft, Arbeitswelt, Schulen, niversitäten, Politik. Der Antrag, den wir heute disku- ieren, soll in diese Richtung gehen. Deshalb bekunden ir zunächst einmal Sympathie. Das allgemeine Wahl- echt, um das es hier geht, ist in der parlamentarischen emokratie das Hauptinstrument, um die politische Par- izipation der Bürger zu ermöglichen und zu garantieren. s ist in unserem demokratischen Staat das „vor- ehmste“ Recht des Bürgers, ein politisches Grundrecht. b wann die Bürger dieses Wahlrecht haben sollen, ist lso eine Frage von hoher Wichtigkeit. Aufgrund der Be- eutung der Frage ist das Wahlalter deshalb im Grundge- etz geregelt. Das Grundgesetz knüpft in Art. 38 das Wahlalter an ie Volljährigkeit. Das ist ganz sicher ein möglicher und ut vertretbarer Anknüpfungspunkt. Die Volljährigkeit st der Zeitpunkt, ab dem der Mensch zivilrechtlich in ollem Umfang handlungsfähig ist und für seine Wil- enserklärungen von seinen Mitmenschen voll in Haf- ung genommen werden kann. Mit der Volljährigkeit erliert der junge Mensch seine gesetzlichen Vertreter, ie bis zu diesem Zeitpunkt bedeutsame Rechtsgeschäfte ür ihn vorgenommen haben oder aber zumindest geneh- igen mussten. Der Volljährige gewinnt rechtlich seine olle Freiheit und Eigenverantwortung. An diesen Zeit- unkt auch das Wahlrecht anzuknüpfen, ist sinnvoll. ber es ist nicht zwingend. So wurde unter der sozial- iberalen Koalition von Willy Brandt 1970 das aktive ahlrecht erstmals durch eine Grundgesetzänderung on der Volljährigkeit abgekoppelt. Wählen konnte man ach dieser Änderung ab 18 Jahren, obwohl man damals rst mit 21 Jahren volljährig war. Fünf Jahre später urde die Volljährigkeit auf 18 Jahre abgesenkt, sodass olljährigkeit und Wahlrecht wieder zur gleichen Zeit egannen. Der Schritt damals war richtig. Eines der auptargumente damals – daran möchte ich erinnern – ar übrigens die Wehrpflicht. Denn das war nicht über- eugend: Ein junger Mann war zwar zum Dienst in den treitkräften oder zum Ersatzdienst verpflichtet, wurde lso für reif genug angesehen, im Verteidigungsfall für eutschland sein Leben einzusetzen, sollte aber nicht ählen dürfen? Dieser Widerspruch war kaum aufzulö- en. So wurde schließlich die Absenkung des Wahlalters er Vorreiter für die Absenkung der Volljährigkeit. Es gibt nun viele Argumente und Beobachtungen, die erangezogen werden, um eine weitere Absenkung des ahlalters zu begründen. Sie reichen von den Erfahrun- en mit dem kommunalen Wahlrecht ab 16 bis hin zu 18636 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 (A) (C) (B) (D) Demokratie und demokratischem System. Vieles lässt sich wirklich hören. So hat man herausgefunden, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zufriedener mit der Demokratie sind und mehr über das politische Sys- tem wissen als die meisten anderen Altersgruppen (weil sie es gerade erst in der Schule gelernt haben). Der An- teil der politisch Interessierten in dieser Altersgruppe ist zwar leicht unterdurchschnittlich, liegt aber immer noch höher als 50 Prozent. Sehr interessant ist auch, dass die Wahlbeteiligung der 16- bis 17-jährigen bei den bisheri- gen Kommunalwahlen in den Ländern, in denen ab 16 ge- wählt werden darf, stets deutlich über der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen lag. Dennoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die be- stehende Regelung für das Wahlalter bei Bundestags- wahlen von der ganz überwiegenden Mehrheit in der Be- völkerung und auch von der ganz überwiegenden Mehrheit in der betroffenen Altersgruppe als angemes- sen und richtig betrachtet wird. Die bestehende Rege- lung stärkt auch das Bewusstsein, dass das Wahlrecht keine Bagatelle, sondern in einer Demokratie ein Recht von großer Tragweite ist. Die Logik, dass mit Volljährig- keit und Wehrpflicht auch das Wahlrecht beginnt, über- zeugt offenbar die Menschen. Jede Absenkung hätte deshalb nach meiner Meinung den Charakter von Belie- bigkeit. Hier müssen wir aufpassen. Der heutige Antrag möchte die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, der Deutsche Bundesjugendring fordert die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 14 Jahre. Manche fordern das Wahlrecht ab Geburt. Unterhalb der Volljährigkeit kom- men wir leicht in einen willkürlichen Bereich. Schließlich: Politisches Denken und Handeln muss nicht erst mit dem Wahlrecht beginnen. Es beginnt mit Gesprächen und Diskussionen in der Familie, setzt sich fort im politischen Unterricht in der Schule und kann von dort zu ersten politischen Betätigungen in Vereinen, Verbänden oder den Jugendorganisationen unserer Par- teien führen. Von daher kann ich mit der bestehenden Verfassungslage an sich gut leben. Wenn wir mit dem Kommunalwahlrecht ab 16 Jahren, das wir in fünf Bun- desländern ja bereits haben, allerdings auf Dauer gute Erfahrungen machen, sehe ich Chancen, dass sich die Einstellungen ändern. Und zwar sowohl bei den Jugend- lichen selbst als auch bei der „volljährigen“ Bevölke- rung. Wir werden da genau hinschauen. 91, 1 0, T 174. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. September 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Koppelin, Sie sind doch stolz darauf, dass Ihre
    artei als einzige reinrassig für unbeschränkte Markt-
    irtschaft eintritt. Sie haben doch gegen jeden Vorschlag
    ewettert, der eine Regulierung der Finanzmärkte oder
    ine leistungsgerechte Finanzierung des Gemeinwesens
    edeutet. Das ist nun einmal Ihr Profil. Inzwischen müs-
    en Sie zur Kenntnis nehmen, dass die Ereignisse über
    ie hinweggehen und Sie nicht mehr mitkommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    nsofern hat der Kollege Meister recht: Über Sie ist die
    eit hinweggegangen, Herr Koppelin. Ich habe den Ein-
    ruck, das gilt für die ganze FDP. Das zeigt Ihr Beitrag
    ur Haushaltsdiskussion.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die andere Rede war von einer Vertreterin der Ideolo-
    en der Verstaatlichung, die auch keine zeitgemäßen
    ntworten auf die Probleme und Herausforderungen ha-
    en, mit denen wir es zu tun haben. Ich finde das sehr in-
    ormativ. Ich fürchte die Auseinandersetzung mit Vertre-
    ern dieser Geistesrichtung überhaupt nicht; denn sie
    ehen an den Realitäten vorbei.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ie spielen in einer virtuellen Realität und können des-
    egen den Menschen keine realitätstüchtigen Antworten
    eben. Die Menschen in unserem Land können diese
    ber verlangen. Die Sozialdemokratie steht dafür, diese
    ntworten zu geben.


    (Beifall bei der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Das haben uns die Sozialdemokraten gerade letzte Woche präsentiert!)


    Frau Lötzsch, Ihre eigentliche Stärke ist die vorsätzli-
    he Täuschung der Öffentlichkeit.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ie bringen nicht einmal Halbwahrheiten. In Deutsch-
    and gibt es Probleme, auch mit der Armut. Aber wir le-






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    ben nicht in einem „Elendsquartier“. Diese Behauptung
    ist eine Beleidigung für alle Bürgerinnen und Bürger, die
    hier leben und arbeiten.


    (Beifall bei der SPD – Widerspruch bei der LINKEN)


    Ihre Täuschungen lassen wir Ihnen nicht durchgehen.
    Die Wahrheit über die Steuerpolitik der rot-grünen Re-
    gierungszeit, die auch von Hans Eichel zu verantworten
    ist, ist, dass wir im Wesentlichen fast 60 Milliarden Euro
    – das kann zahlenmäßig belegt werden – für die steuerli-
    che Entlastung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
    mern, Familien mit Kindern und den wirtschaftlichen
    Mittelstand ausgegeben haben. Die steuerliche Belas-
    tung im Jahre 2008 ist für Alleinstehende wie für Fami-
    lien mit Kindern wesentlich niedriger als noch im Jahre
    1998. Sagen Sie das einmal der Bevölkerung; denn das
    sind die Fakten, mit denen wir es zu tun haben.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich sage nicht, dass angesichts sicherlich mancher Belas-
    tung, die auf der anderen Seite hinzugetreten ist, an die-
    ser Stelle nicht noch mehr getan werden muss. Aber wir
    müssen nun einmal von Zahlen und Fakten ausgehen.

    Das gilt genauso für die Neuverschuldung. Die
    Frage, die heute gestellt worden ist, ist: Haben wir rich-
    tig konsolidiert? Hier ist heute der Vorwurf gemacht
    worden, wir hätten im Aufschwung nicht richtig konsoli-
    diert. Dieser Vorwurf ist falsch. Ein Haushalt besteht im-
    mer aus mehr als nur der Nettokreditaufnahme. Wir fi-
    nanzieren mit dem Haushalt 2009 zum Beispiel wichtige
    gesellschaftspolitische Fortschritte, für die vor allem wir
    Sozialdemokraten uns eingesetzt haben;


    (Beifall bei der SPD)


    das sind keine Wahlgeschenke, wie manche Kommenta-
    toren schreiben. Damit meine ich etwa die umfangrei-
    chen Verbesserungen beim Wohngeld. Zum ersten Mal
    seit 2001 wurde die Höhe des Wohngelds an die gestie-
    genen Kosten angepasst. Künftig wird es zudem eine
    bessere Berücksichtigung der Heiz- und Energiekosten
    geben. Weiter sind im Haushalt Verbesserungen beim
    BAföG oder auch die Ausweitung des Kinderzuschlages
    vorgesehen. Das sind gesellschaftspolitisch ganz wich-
    tige Punkte.


    (Beifall bei der SPD)


    Wer behauptet, wir würden nicht sparen, der soll sa-
    gen, ob er diese Verbesserungen streichen will.


    (Ulrike Flach [FDP]: Dann müssen Sie an anderer Stelle sparen!)


    Damit richte ich mich an die FDP und die Grünen. Sie
    müssen konkret erklären, ob sie die Verbesserungen, die
    wir durchgesetzt haben, wieder streichen wollen.


    (Ulrike Flach [FDP]: Nein, Sie müssen uns sagen, wo Sie sparen wollen!)


    Mehr sparen hieße, auf diese sozialen Verbesserungen zu
    verzichten. Angesichts der aktuellen konjunkturellen
    Entwicklung wäre das zudem gänzlich kontraproduktiv.

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    (C (D Der Bundesfinanzminister hat in einer, wie ich finde, ngewöhnlich informativen Rede über weitere Entlasungen gesprochen. (Lachen bei der FDP und der LINKEN – Jürgen Koppelin [FDP]: Das mag für Sozialdemokraten eine informative Rede gewesen sein!)


    Herr Koppelin, ich habe von einer „ungewöhnlich
    nformativen Rede“ gesprochen, weil es selten die Gele-
    enheit gibt, in etwas mehr als einer Stunde die weltwirt-
    chaftlichen Zusammenhänge so darzustellen, wie es
    eute Morgen Herr Steinbrück sehr gekonnt gemacht
    at. Ich fand das sehr beeindruckend.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei der FDP und der LINKEN – Jürgen Koppelin [FDP]: Nur die CSU klatscht! – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Man könnte auch sagen: Er war der Redner der ersten Stunde!)


    Mein Eindruck ist, dass Sie diese Information nötiger
    aben als die Kolleginnen und Kollegen meiner Frak-
    ion.


    (Heiterkeit bei der SPD)


    Im Haushalt ist auch zusätzlich 1 Milliarde Euro für
    amilien mit Kindern vorgesehen. Nach Vorlage des
    xistenzminimumberichts in ein paar Wochen werden
    ir in der Koalition entscheiden, wie die Mittel am bes-

    en einzusetzen sind.

    In diesem Kontext muss auch die Bildung angespro-
    hen werden. Der Bund hat im Bildungsbereich nur we-
    ige Kompetenzen.


    (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Wer hat sie denn abgegeben? – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Selber schuld! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie haben Sie denn abgestimmt?)


    ier sind dem Einsatz von Bundesmitteln Grenzen ge-
    etzt. Der Erfolg der Bildungsoffensive, von der zu
    echt so oft die Rede ist, steht und fällt daher mit dem

    inanziellen Einsatz der Länder. Ich kann deshalb nicht
    achvollziehen, warum auch Ländervertreter offensicht-
    ich bereit sind, ein Auslaufen der Erbschaftsteuer
    009 hinzunehmen oder sogar darauf hinzuarbeiten. Wie
    ollen Sie Bildung und Betreuung finanzieren, wenn
    en Ländern die derzeit 4 Milliarden Euro aus dem Erb-
    chaftsteueraufkommen nicht mehr zur Verfügung ste-
    en?


    (Beifall bei der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Sie verkaufen der Oma ihr klein Häuschen!)


    ch kann die Vertreter der bayerischen CSU wie auch
    errn Rüttgers – den Sozialapostel aus Nordrhein-West-

    alen, der für das Auslaufen der Erbschaftsteuer plädiert
    at – nicht verstehen, die ohne Rücksicht auf ihre eige-
    en Länder ausschließlich im Interesse von Millionen-
    nd Milliardenerben agieren. Das ist die Wahrheit. Alle
    nderen Erben haben mit der Erbschaftsteuer nicht mehr
    iel zu tun.






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    Die SPD erwartet daher, dass es bei der klaren Zusage
    von Frau Merkel und Herrn Kauder bleibt, in der Union
    dafür zu sorgen, dass unmittelbar nach der Landstags-
    wahl in Bayern die Erbschaftsteuerreform in trockene
    Tücher kommt, und zwar verfassungsfest.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein weiteres wichtiges Kriterium zur Beurteilung ei-
    nes vorgelegten Bundeshaushaltes ist die Frage, ob er
    angemessen auf die aktuelle konjunkturelle Situation
    eingestellt ist. Zur konjunkturellen Entwicklung hat Peer
    Steinbrück heute, wie ich finde, ausreichend Stellung ge-
    nommen. Er hat auch nicht verschwiegen, dass die Ent-
    wicklungen im Bankensektor in den USA bedrohlich
    sind,


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr informativ!)


    und festgestellt, dass die Kombination aus der inzwi-
    schen über ein Jahr währenden Krise an den internatio-
    nalen Finanzmärkten und den kräftig gestiegenen Roh-
    stoff- und Energiepreisen für die Unternehmen wie für
    die Menschen weltweit eine große Herausforderung dar-
    stellt.

    Aber auch wenn in diesem Quartal das Wachstum
    noch einmal ein Minus aufweisen sollte und man viel-
    leicht technisch von einer Rezession sprechen könnte,
    wäre es nicht verantwortungsvoll von der Politik – egal
    ob in einer Regierungsfraktion oder der Opposition –,
    die Lage schwarzzumalen und sozusagen politisch zu
    missbrauchen, indem eine Rezession herbeigeredet wird,
    die wir nicht haben – das zeigen auch die Wachstums-
    zahlen – und angesichts der Entwicklung auf dem Ar-
    beitsmarkt sehr wahrscheinlich auch im nächsten Jahr
    nicht haben werden.

    Meine herzliche Bitte ist, dass Sie der Verantwortung
    in diesem Land gerecht werden. Ich habe die Ausführun-
    gen von Herrn Westerwelle und anderen, die zu diesem
    Thema geredet haben, verfolgt. Das ist nicht hinzuneh-
    men. Wir sägen damit höchstens den Ast ab, auf dem wir
    alle sitzen.

    Weil wir so gut aufgestellt sind, haben wir die
    Chance, mit dieser Krise fertigzuwerden, vielleicht sogar
    besser als mit dem Crash, den wir 2001 erlebt haben.
    Wir haben diese Chance auch als Ergebnis der Regie-
    rungspolitik. Damit meine ich die Regierungspolitik
    nicht nur der Großen Koalition, sondern auch der rot-
    grünen Regierungskoalition. Das sollten Sie bei Ihren
    Beiträgen, auch wenn Sie sich inzwischen in der Opposi-
    tion befinden, Herr Kuhn, nicht ganz vergessen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Alexander Bonde ist der nächste Redner für die Frak-

tion Bündnis 90/Die Grünen.

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(C (D Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir eraten heute mit dem Bundeshaushalt 2009 das letzte achwerk der Großen Koalition, nd wir sprechen mit dem Finanzplan, der heute zur Disussion steht, über ein Versprechen, das der Finanzinister und die Koalition in den Raum stellen, nämlich m Jahr 2011 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. m Sommer ist der Finanzminister hauptsächlich daurch aufgefallen, dass er erklärt hat, die Lage der SPD ei beunruhigender als die des Haushaltes. Das konnte an zum damaligen Zeitpunkt nachvollziehen. Aber in wischen ist die Konsolidierung der SPD deutlich weiter orangeschritten als die des Bundeshaushaltes, über den ir heute in erster Lesung diskutieren. Sie sind mit großen Chancen und Versprechungen getartet und Sie stehen 2009 vor spannenden Herausfordeungen. Sie kalkulieren 2009 mit zusätzlichen jährlichen teuereinnahmen in Höhe von 58,5 Milliarden Euro im ergleich zu 2005, als Sie die Regierung übernommen aben. Genauso entwickeln sich aber auch die Ausgaen. So kommt es dazu, dass die Nettoneuverschulung trotz 58,5 Milliarden Euro jährlicher Steuermehrinnahmen bei 10,4 Milliarden Euro liegt. Wenn man die rlöse aus den Privatisierungen, also aus dem Veräußern on Vermögen, berücksichtigt, dann stellt man fest, dass as strukturelle Defizit bei 14,8 Milliarden Euro liegt. aran wird sich wenig ändern, selbst wenn die Haushäl er der Koalition im Verfahren die eine oder andere kosetische Korrektur vornehmen und die Nettoneuver chuldung auf unter 10 Milliarden Euro drücken – das erden wir im Herbst erleben –, weil es sich optisch bes er macht. Wenn man sich die Zahlen genau anschaut, dann uss man sagen: Der Kollege Poß hat eben Herrn teinbrück sozusagen zum Volkshochschullehrer der Reublik erklärt. (Jörg Tauss [SPD]: Was haben Sie gegen Volkshochschulen?)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    ber auch solche Reden helfen nicht, wenn die Koali-
    ion unter Konsolidieren nur Geldausgeben auf allen
    benen versteht. Niemand von uns hat ein Interesse da-

    an, eine Rezession herbeizureden. Aber das Kernpro-
    lem Ihres Haushaltes und Ihrer Finanzplanung ist die
    ingeplante Steigerung bei den Steuereinnahmen. Selbst
    enn sie nur konstant bleiben, steht Ihr Versprechen,
    011 die Nettoneuverschuldung auf null zu drücken, auf
    önernen Füßen. Dafür ist also noch nicht einmal eine
    rise notwendig. Schon eine normale Entwicklung
    immt Ihnen die Chance, dieses Versprechen einzuhal-
    en.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Ausgaben im Finanzplan wachsen munter weiter.
    ie zusätzlichen Steuereinnahmen dienen nur dazu, die
    usgaben direkt wieder zu steigern. Um es den Men-

    chen plastisch darzulegen: Wenn eine Familie ein paar
    undert Euro Schulden hat, dann setzt man sich an den






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde
    Tisch und überlegt, wo man sparen kann. Stellen wir uns
    das einmal bei Familie Merkel vor. Hier ist das Kabinett
    die Küche. Man sitzt dort gemeinsam zusammen, be-
    schließt trotz Milliardenschulden, dass alle mehr bekom-
    men, und versichert sich gegenseitig, dass die Steuerein-
    nahmen so stark steigen werden, dass sie irgendwann die
    Ausgaben einholen werden. Das ist die tägliche Realität
    in dieser Koalition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ihre Planungen und Ihr Versprechen, einen ausgegli-
    chenen Haushalt vorzulegen, basieren auf mutigen
    Wachstumsprognosen. Sie prognostizieren für 2009 ein
    Wachstum in Höhe von 1,2 Prozent. Das ist nicht nur an-
    gesichts dessen, was wir gestern erlebt haben, sondern
    auch angesichts der Prognosen der Institute mutig. Wenn
    man sich den gesamten Finanzplan anschaut, dann stellt
    man fest, dass Sie hier noch mutiger sind. Sie kalkulie-
    ren mit einem durchschnittlichen Wachstum in Höhe von
    1,5 Prozent. Man muss keine Krise herbeireden, wohl
    aber muss man Berufsoptimist sein, um ernsthaft zu
    glauben, dass sich die gute konjunkturelle Entwicklung
    der letzten Jahre fortsetzen wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Schauen wir uns Ihre anderen kühnen Annahmen an.
    Sie haben sich in Ihrer Finanzplanung bis 2011 die gro-
    ßen Posten gezielt vorgenommen. Mit dem vorliegenden
    Finanzplan des SPD-Finanzministers Steinbrück wird
    uns erklärt, dass diese Bundesregierung der Auffassung
    ist, man könne bis zum Jahr 2011 2,7 Milliarden Euro
    bei Hartz IV einsparen. Das sind über 10 Prozent der
    Mittel, die wir für das Arbeitslosengeld II ausgeben. Ich
    will von der SPD, aber auch von der Union wissen: Ist
    das Zahlenkosmetik, mit der Sie uns hinter die Fichte
    führen wollen, oder ist das eine knallharte Ansage an
    diejenigen, die darauf angewiesen sind, dass wir ernst-
    haft darüber nachdenken, ob man mit den heutigen Sät-
    zen vernünftig leben kann?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Man muss trotz einer harten
    Ansage und der angestrebten Konsolidierung ernsthaft
    über eine Erhöhung der Regelsätze auf 420 Euro – das
    fordern die Sozialverbände und wir – sprechen. Diese
    Ansage ist richtig und nicht die von Ihnen erweckte Illu-
    sion, dass Hartz IV das Sparkästle dieser Koalition ist,
    um die Nettoneuverschuldung auf null zu drücken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber genau so sieht die Finanzplanung des Finanzminis-
    ters aus, die mit Ihren Stimmen beschlossen werden soll,
    liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie blenden noch mehr Risiken aus. Der Arbeitsmi-
    nister hat eine globale Minderausgabe von 1 Milliarde
    Euro in der Finanzplanung seines Etats, von der keiner
    weiß, wo sie herkommen soll. Über die Auswirkungen
    der Finanzkrise wissen wir nur, dass sie kommen wer-
    den, dass die Einheit „Milliarde“ sein wird, aber auch

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    (C (D afür haben Sie keine Vorbereitungen getroffen. Wir erarten das Urteil zur Entfernungspauschale, von dem ie wissen, dass es um mindestens 6 Milliarden Euro indereinnahmen geht. Außerdem haben Sie das Urteil u den Krankenkassenund Pflegeversicherungsbeiträen, das weitere milliardenschwere Risiken birgt. Das lles ist nicht eingepreist in das Versprechen des Ausleichs, das Sie hier mit großen Worten verkündet haen. Ein weiteres Milliardenrisiko dieser Koalition hüpft erade durch Bayern und macht Landtagswahlkampf, ämlich die CSU. s wird da ein Entlastungspaket in Höhe von 0 Milliarden Euro versprochen. Zwar gebärdet sich die SU immer als Wahrerin der Haushaltskonsolidierung, ber kaum geht die Musi los, wird ins Festzelt gerannt nd Freibier versprochen. Das ist die Realität in dieser oalition. Sie müssen, mit Verlaub, schon das Kopfrechnen verieten und die Taschenrechner in ganz Bayern wegchließen, dass die Leute nicht merken, dass ihnen Falches angeboten, lediglich Wahlkampf betrieben wird nd Seriosität in Haushaltsfragen keine Priorität hat. Wir haben diese Auseinandersetzung in den letzten ahren oft geführt. Wir haben Ihnen mit unserem grünen ukunftshaushalt Vorschläge gemacht, wie man die onsolidierung vorantreiben kann, ohne auf notwendige nvestitionen verzichten zu müssen. Wir haben da andere chwerpunkte als Sie; das ist richtig. Es gibt eine Auseiandersetzung mit Ihnen darüber, welche Ausgaben für mwelt und Klima, aber auch für Bildung und soziale eilhabe richtig sind. Aber wir haben Ihnen belegt, dass as, wenn man den Mut hat, die Gegenfinanzierung in ngriff zu nehmen, kein Gegenentwurf zur Konsolidie ung sein muss. Beim Subventionsabbau verspielen Sie jedes Jahr ine doppelte Chance. Eine doppelte Chance deshalb, eil Sie gerade bei ökologisch schädlichen Subventioen nicht bereit sind, diese zu kürzen. Ich meine Subvenionen, die nicht nur dem Haushalt schaden, sondern mit enen außerdem noch ungewolltem, unökologischem erhalten Vorschub geleistet wird. Es ist zwar schön, enn der Umweltminister 400 Millionen Euro in 2008 ür Umweltund Klimaprojekte bekommen hat. Aber enn sie kaum abfließen – wie es der Fall war –, nützen ie nichts. Vor allem aber stehen sie in keinem Verhältnis u den Milliarden für umweltschädliche Subventionen, ie Sie gleichzeitig erhalten und einfach durchwinken. Es ist das Paradoxe der Großen Koalition, dass sie icht in der Lage ist, den Haushalt dem anzupassen, was hre Kanzlerin als große umweltpolitische Klima-Queen uf Konferenzen meint verkünden zu müssen. Es ist das Alexander Bonde Manko dieser Koalition, dass Ankündigungen und Taten überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Wenn man den Subventionsbereich einnahmenwie ausgabenseitig durchgeht, stellt man fest, dass 1 Milliarde Euro allein für den Flugverkehr vorgesehen sind. Sagen Sie den Menschen in Bayern doch einmal ehrlich, dass Sie nicht bereit sind, den heimatnahen Tourismus zu fördern, und die Steuergelder von mittelständischen Unternehmen im Tourismusbereich lieber dafür aufbringen, dass der Mallorca-Flug weiterhin weniger als das Taxi zum Flughafen kostet. Das ist doch die Absurdität dieser Koalition. Das geht mit Ökosteuerausnahmen, dem Verschenken von CO2-Zertifikaten, den Kohlesubventionen und vielem anderen genauso weiter. Das Nächste, was CDU und CSU für den Wahlkampf in München entdeckt haben, ist die Fortschreibung der Atomenergie als angebliche Ökoenergie und als angeblicher Entlastungsbringer für die Menschen. Auch da lohnt ein Blick in Ihren Haushalt. Es ist bezeichnend, wie viel für die Atommüllbehandlung ausgegeben wird. Für das Skandallager in Asse trauen Sie sich noch gar nicht, einen Posten in den Haushalt einzustellen. Aber jeder weiß doch, dass dies Milliarden an Bundesgeldern kosten wird, und zwar unabhängig davon, welcher der glorreichen Helden im Kabinett die Federführung haben wird. Das sind die Dinge, bei denen man merkt, dass die Versprechen wenig mit dem konkreten Haushalt zu tun haben. Lassen Sie uns zusammenfassend noch einmal in die Karten dieser Koalition schauen. Sie sind im Grunde mit allen Trümpfen in der Hand gestartet: brummende Konjunktur, explodierende Steuereinnahmen, sinkende Arbeitslosigkeit und eine fette Mehrheit im Bundestag und Bundesrat. Um im Bild zu bleiben: Schauen wir uns die Spielbilanz an. Beim Haushaltsausgleich haben Sie bis heute keinen Stich gemacht, bei der Gesundheitsreform und den Lohnnebenkosten spielen Sie Ramsch, und wenn man sich die Föderalismusreform ansieht, bei der Sie bisher auf Null spielen, dann muss ich ehrlich sagen: Das ist keine Koalition, die man sich für diese Republik wünschen würde. Dass die SPD jetzt Doppelkopf spielt – sei’s drum. Dass man in Bayern an dieser Stelle viel an Schafskopf denken würde, will ich jetzt auch nicht weiter ausbreiten. Ich will Ihnen nur sagen: Sie müssen sich schon für den Haushalt verantworten, den Sie hier vorlegen. Sie müssen sich dafür verantworten, dass Sie das große Versprechen, dass große Koalitionen für große Dinge einstehen müssen, revidieren. Sie sind keine große Koalition, Sie sind höchstens viele, aber das hilft keinem. Herzlichen Dank. K H f ö t w h u m s s w H h B r d d c v H B w h a G d k E l g K n g z f h q g d r A a u t d B (C (D Für die Unionsfraktion hat nun der Kollege Steffen ampeter das Wort. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Mit schonungsloser Offenheit hat der Bundesinanzminister in seiner Einbringungsrede eine Art Erffnungsbilanz der Arbeit der Großen Koalition vorgeragen, wobei er auf die zahlreichen Verwerfungen, die ir im Jahre 2005 in der Bundesrepublik Deutschland atten, hingewiesen hat. Vom kranken Mann Europas nd von der schwierigen Situation in den Sozialsysteen hat er gesprochen. Was die internationale wirt chaftliche Entwicklung betrifft, sei die deutsche Wirtchaft nicht mehr als Lokomotive wahrgenommen orden, sondern, um es in der Diktion von Ernst insken zu sagen, als Träger der roten Laterne. Damit at er, wie auch wir von der Unionsfraktion, eine kluge egründung für die Notwendigkeit der Konsolidieungspolitik der Großen Koalition gegeben: Ein Staat, essen finanzielle Handlungsfähigkeit nicht gegeben ist, essen Finanzen nicht in Ordnung sind, ist ein schwaher Staat. Deswegen war der Konsolidierungskurs der ergangenen Jahre zur Wiederherstellung der staatlichen andlungsfähigkeit im Interesse der Bürgerinnen und ürger dieses Landes notwendig, er war richtig, und er ar gut für unser Land. (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Und erfolgreich!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Ihr nicht?)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





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    (B) )


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)