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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/161 Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lale Akgün (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: a) Antrag der Abgeordneten Eduard Lintner, (Drucksache 16/9073) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Heike Hänsel, Dr. Diether Dehm, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zum EU-Lateinamerika- Gipfel in Lima – Impulse für solidari- sche und gleichberechtigte Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika (Drucksache 16/9074) . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Thilo Hoppe, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die strategische Partnerschaft zwischen der Europäischen Union, Lateiname- rika und der Karibik durch eine inten- 16984 C 16986 C 16988 B 16989 C 16990 A 16990 C 16992 B 16993 C 16995 C 16995 D Deutscher B Stenografisch 161. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 21: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Migrationsbericht 2006 (Drucksache 16/7705) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erfahrungsbericht der Bundesregierung zu Durchführung und Finanzierung der Integrationskurse nach § 43 Abs. 5 des Aufenthaltsgesetzes (Drucksache 16/6043) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . b 16977 A 16977 B 16977 C 16979 D 16980 D 16982 C Eckart von Klaeden, Klaus Brähmig, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Lothar undestag er Bericht ung n 9. Mai 2008 t : Mark, Gert Weisskirchen (Wiesloch), Niels Annen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Eine starke Partner- schaft – Europa und Lateinamerika/ Karibik (Drucksache 16/9072) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Anette Hübinger, Dr. Christian Ruck, Dr. Wolf Bauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Sascha Raabe, Gregor Amann, Elvira Drobinski-Weiß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die entwicklungspo- litische Zusammenarbeit Deutschlands im Rahmen der strategischen Partner- schaft der Europäischen Union mit den Staaten Lateinamerikas und der Kari- bik zielgerichtet stärken 16995 B sive Umwelt- und Klimakooperation be- leben (Drucksache 16/8907) . . . . . . . . . . . . . . . 16995 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Monika Knoche, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutsche Kolumbien-Politik auf die Stärkung ziviler Friedensinitia- tiven und der sozialen, demokratischen und Menschenrechte ausrichten (Drucksachen 16/5678, 16/8062) . . . . . . . f) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Dr. Karl Addicks, Hellmut Königshaus, Jens Ackermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die Regierungsverhandlungen mit Bolivien für eine kritische Überprü- fung der Entwicklungszusammenarbeit nutzen und an Bedingungen knüpfen (Drucksachen 16/5615, 16/9114) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Marina Schuster, Dr. Werner Hoyer, Jens Ackermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die Beziehungen zu Lateinamerika und den Staaten der Karibik stärken und den EU- Lateinamerika/Karibik-Gipfel zu einer ehr- lichen Bestandsaufnahme nutzen (Drucksache 16/9056) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Wieland, Silke Stokar von Neuforn, Volker Beck (Köln), w N b w ( W C G G F J Z E C e D 2 s B ( i Z E v w F z A ( i Z E v w F z A ( i 16996 A 16996 A 16996 B 16996 C 16997 D 16999 A 17000 C 17001 D 17003 D 17005 A 17006 C 17007 C 17008 D 17010 A 17011 C eiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Keine Einführung iometrischer Merkmale im Personalaus- eis Drucksache 16/7749) . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . rank Hofmann (Volkach) (SPD) . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 8: rste Beratung des von den Fraktionen der DU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs ines Gesetzes über die Anpassung von ienst- und Versorgungsbezügen im Bund 008/2009 (Bundesbesoldungs- und -ver- orgungsanpassungsgesetz 2008/2009 – BVAnpG 2008/2009) Drucksache 16/9059) . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 9: rste Beratung des von den Abgeordneten Jörg an Essen, Dr. Max Stadler, Jens Ackermann, eiteren Abgeordneten und der Fraktion der DP eingebrachten Entwurfs eines Achtund- wanzigsten Gesetzes zur Änderung des bgeordnetengesetzes Drucksache 16/9054) . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 10: rste Beratung des von den Abgeordneten Jörg an Essen, Dr. Max Stadler, Jens Ackermann, eiteren Abgeordneten und der Fraktion der DP eingebrachten Entwurfs eines … Geset- es zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 bs. 3) Drucksache 16/9055) . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit 17013 C 17013 C 17014 D 17016 A 17017 A 17017 C 17018 D 17019 C 17020 A 17021 B 17022 B 17022 C 17022 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 III Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesbesoldungsgesetzes (Drucksache 16/1033) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralf Göbel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, Dr. Edmund Peter Geisen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Effi- ziente und ökologische Energie- und Wertholzproduktion in Agroforstsyste- men ermöglichen – Ökologische Vor- teilswirkungen von Agroforstsystemen erforschen (Drucksache 16/8409) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Gesine Lötzsch, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundes- waldgesetz ändern – Agroforstsysteme unterstützen, forstwirtschaftliche Verei- nigungen stärken und Gentechnik im Wald verbieten (Drucksache 16/9075) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Volkswirtschaftliche Kosten der Agro-Gentechnik ermitteln und offen legen (Drucksache 16/7903) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Rainder Steenblock, Jürgen Trittin, Omid Nouripour, weiterer Ab- geordneter und der Fraktionen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Plenarsitzungen des Euro- päischen Parlaments gänzlich in Brüssel u S ( R T M S A H Z A D z E k D E D F C O D K O G A N A L A Z d – – ( 17022 C 17022 D 17023 D 17024 B 17025 B 17026 A 17026 D 17027 D 17029 A 17030 B 17030 C 17030 C 17031 D nd Tagungen des Europäischen Rates in traßburg abhalten Drucksache 16/8051) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . arkus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Reiche (Cottbus) (SPD) . . . . . . . . . . . lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ans Peter Thul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 12: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE: Haltung der Bundesregierung u aktuellen Vorschlägen einer steuerlichen ntlastung von kleinen und mittleren Ein- ommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . duard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . lorian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . abriele Frechen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung er Anträge: Effiziente und ökologische Energie- und Wertholzproduktion in Agroforstsystemen ermöglichen – Ökologische Vorteilswir- kungen von Agroforstsystemen erforschen Bundeswaldgesetz ändern – Agroforstsys- teme unterstützen, forstwirtschaftliche Ver- einigungen stärken und Gentechnik im Wald verbieten Tagesordnungspunkt 24 a und b) 17032 A 17032 C 17033 B 17034 B 17035 A 17036 A 17036 D 17037 D 17037 D 17039 C 17040 C 17042 A 17043 A 17044 B 17045 C 17047 A 17049 A 17050 A 17051 A 17052 C 17053 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 Dr. Hans-Heinrich Jordan (CDU/CSU) . . . . . Dr. Gerhard Botz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Volkswirtschaftliche Kosten der Agro-Gentechnik ermitteln und offenlegen (Tagesordnungspunkt 25) Dr. Max Lehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17054 B 17055 B 17056 A 17056 D 17057 D 17058 C 17059 C 17060 B 17061 A 17062 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 16977 (A) ) (B) ) 161. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
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    (D (B) ) Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 17053 (A) ) (B) ) Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2008 Irber, Brunhilde SPD 09.05.2008 Rohde, Jörg FDP 09.05.2008 Dr. Scheuer, Andreas CDU/CSU 09.05.2008 Schily, Otto SPD 09.05.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ackermann, Jens FDP 09.05.2008 Ahrendt, Christian FDP 09.05.2008 Albach, Peter CDU/CSU 09.05.2008 Bodewig, Kurt SPD 09.05.2008 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 09.05.2008 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 09.05.2008 Döring, Patrick FDP 09.05.2008 Dörmann, Martin SPD 09.05.2008 Ernstberger, Petra SPD 09.05.2008 Freitag, Dagmar SPD 09.05.2008 Gleicke, Iris SPD 09.05.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 09.05.2008 Goldmann, Hans- Michael FDP 09.05.2008 Golze, Diana DIE LINKE 09.05.2008 Haibach, Holger CDU/CSU 09.05.2008 Haustein, Heinz-Peter FDP 09.05.2008 Heinen, Ursula CDU/CSU 09.05.2008 Dr. Hemker, Reinhold SPD 09.05.2008 Dr. Hendricks, Barbara SPD 09.05.2008 Heß, Petra SPD 09.05.2008 Hochbaum, Robert CDU/CSU 09.05.2008 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2008 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 09.05.2008 K K K D L L L D M M M M M M N N P R D R R A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten oczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2008 ressl, Nicolette SPD 09.05.2008 unert, Katrin DIE LINKE 09.05.2008 r. Lehmer, Max CDU/CSU 09.05.2008 enke, Ina FDP 09.05.2008 eutert, Michael DIE LINKE 09.05.2008 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.05.2008 r. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 09.05.2008 eierhofer, Horst FDP 09.05.2008 erten, Ulrike SPD 09.05.2008 ontag, Jerzy BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2008 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 09.05.2008 üller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.05.2008 üntefering, Franz SPD 09.05.2008 itzsche, Henry fraktionslos 09.05.2008 oll, Michaela CDU/CSU 09.05.2008 ofalla, Ronald CDU/CSU 09.05.2008 aidel, Hans CDU/CSU 09.05.2008 r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 09.05.2008 auen, Peter CDU/CSU 09.05.2008 eiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 09.05.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 17054 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Anträge: – Effiziente und ökologische Energie- und Wertholzproduktion in Agroforstsystemen ermöglichen – Ökologische Vorteilswirkun- gen von Agroforstsystemen erforschen – Bundeswaldgesetz ändern – Agroforstsys- teme unterstützen, forstwirtschaftliche Ver- einigungen stärken und Gentechnik im Wald verbieten (Tagesordnungspunkt 24 a und b) Dr. Hans-Heinrich Jordan (CDU/CSU): Die Nah- rungsmittel- und Bioenergieproduktion sowie der Natur- und Umweltschutz – Stichwort „Biodiversität“ stehen in einem untrennbaren dynamischen Zusammenhang. Die kürzlich eingetretene weltweite Krise bei der Versorgung mit bezahlbaren Nahrungsmitteln, verbunden mit der Tatsache, dass Lebensmittelpreise sich zukünftig am Erdölpreis orientieren werden, ist nur ein Beleg für diese Wirkung. Hinzu kommt, dass die Weltbevölkerung bis 2050 auf annähernd 9 Milliarden Menschen anwachsen wird. Dies wird die Nachfrage nach Lebensmitteln wei- ter steigen lassen. Außerdem gibt es Veränderungen bei den Verzehrgewohnheiten. In den Schwellenländern wie zum Beispiel China oder Indien, wird heute mehr Fleisch und Milch ver- braucht als noch vor zehn Jahren. Hinzu kommt, dass der weltweit steigende Energiebedarf Auswirkungen auf das E b P g w d s e r h H n d g d V p s i ö r a l k F E l d s t a E E d E d w F g n r g d p f d N w l A k K g Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 09.05.2008 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 09.05.2008 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 09.05.2008 Sebastian, Wilhelm Josef CDU/CSU 09.05.2008 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 09.05.2008 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 09.05.2008 Dr. Stadler, Max FDP 09.05.2008 Strothmann, Lena CDU/CSU 09.05.2008 Teuchner, Jella SPD 09.05.2008 Wolff (Rems-Murr), Hartfrid FDP 09.05.2008 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 09.05.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D nergie- und Rohstoffangebot und die Energiepreise ha- en wird. Das Ziel muss sein, die in Deutschland vorhandenen otenziale im Sinne von hoher Wertschöpfung und rößtmöglicher Unabhängigkeit zu nutzen und zu ent- ickeln. Land- und forstwirtschaftliche Rohstoffe und ie Nahrungsmittelproduktion dürfen nicht als Objekt pekulativer Eingriffe genutzt werden. Die Land- und Forstwirtschaft befindet sich derzeit in inem rasanten Wandel. Die Nachfrage nach erneuerba- en Energien und das Wachstum der gesamten Branche aben dazu geführt, dass die Landwirtschaft vor neue erausforderungen gestellt wird. Landwirte sind seit ei- iger Zeit nicht mehr nur Nahrungsmittelerzeuger, son- ern zunehmend auch Energiewirte. Mit diesem Wandel ehen vielfältige Gesetzesänderungen einher, die sowohl ie Land- als auch die Energiewirtschaft betreffen. Eingeleitet, begleitet und unterstützt wurden diese eränderungen durch vielfältige Aktions- und Förder- rogramme der Bundesregierung zum Erhalt der biologi- chen Vielfalt und zum Klimaschutz. Die Maßnahmen m zu novellierenden EEG müssen dazu neue Chancen ffnen. Ganz entscheidend sind dabei finanzielle An- eize. Fest steht, dass es ohne Startfinanzierungen und ngemessene Subventionen zu keiner marktwirtschaft- ich getragenen Veränderung in diesem Energiesektor äme. Dennoch ist das langfristige Ziel der CDU/CSU- raktion, auch hier stärker die Kräfte des Marktes zur ntfaltung kommen zu lassen. Aufgabe dieser Bundesregierung ist es, die vor uns iegenden gesellschaftlichen Veränderungsprozesse in iesem immer wichtiger werdenden Sektor aktiv zu ge- talten. Dabei hilft es nicht, mit ideologischen Vorbehal- en die bevorstehenden Probleme und Entscheidungen nzugehen, sondern mit ausgewogenem Sachverstand. s gilt, die vielfältigen Dimensionen, die jede dieser ntscheidungen betrifft, gut zu durchdenken. Hier hat er Antrag der Linken Nachholbedarf. Kernpunkt der vorliegenden Anträge ist die rechtliche inbindung von Agroforstsystemen in Deutschland. Mit er Frage der agroforstlichen Bewirtschaftung von land- irtschaftlichen Flächen, sind auch die Fragen nach der lächenkonkurrenz für die Nahrungsmittel- und Ener- ieproduktion sowie die Fragen nach den umwelt- und aturschutzrechtlichen Auflagen und Regelungen zu klä- en. Diese wiederum sind oft von europarechtlichen Re- elungen, wie die Entkopplung der Direktzahlungen von er Produktion sowie der Einführung der Cross-Com- liance, bestimmt. Die 2003 beschlossene EU-Agrarre- orm koppelt Direktzahlungen ab 2005 unmittelbar an ie Erbringung bestimmter Leistungen im Umwelt- und aturschutz. Aber nicht nur das. Es stellt sich außerdem die Frage, wie das Bundes- aldgesetz gestaltet werden muss, damit landwirtschaft- iche Flächen unbeschadet ihres rechtlichen Status als groforst oder mit anderen neuartigen Systemen zu- ünftig kombiniert und genutzt werden können. Diese lärung fordert zwar auch der Antrag der FDP, doch eht die vorliegende Klarstellung nicht weit genug. Der Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 17055 (A) ) (B) ) Gesetzgeber muss vor allem entscheiden, wie restriktiv mit der neuen Form der landwirtschaftlichen Nutzung „Agroforst“ umgegangen werden soll, zum Beispiel: Reicht die gute fachliche Praxis zur Agroforst-Bewirt- schaftung? Inwieweit soll das Jagdrecht, der Umwelt- und Naturschutz hier zum Tragen kommen? Welche wasserschutzrechtlichen Voraussetzungen sind zu beach- ten? Entscheidend ist auch die Einbindung in das neue Bundesumweltgesetzbuch. Gute Erfahrungen in England und Frankreich mit Agroforstsystemen lassen durchaus den Schluss zu, dass sich diese Systeme aus land- und forstwirtschaftlicher Sicht lohnen können. Die Leistungen von Gehölzen bei der Produktion, der mikroklimatischen Regulierung und dem Erosionsschutz sind unbestritten und ausreichend wissenschaftlich untersucht. Feldversuche der Universi- tät Leeds haben gezeigt, dass auf einer agroforstlichen Fläche in trockenen Sommern eine Ertragssteigerung der Wintergerste von über 20 Prozent erreicht werden konnte. Grund hierfür war der durch Baumreihen be- wirkte Windschutz, der den Wasserbedarf der Acker- pflanzen verringerte. Die Wirtschaftlichkeit dieser Sys- teme ist also durchaus möglich. Auch aus Sicht der Biodiversität haben Agroforstsys- teme keine negativen Auswirkungen. Durch den Anbau von Gehölzen zur Wertholznutzung auf einer Fläche, die gleichzeitig landwirtschaftlich durch Ackerbau und/oder Weidehaltung genutzt wird, entsteht ein mehrschichtiges Ökosystem, dass das ganze Jahr über Lebensraum für Tiere bietet. Aufgrund der Fragen, die sich aus dieser neuen Nut- zungsform der landwirtschaftlichen Flächen ergeben, hat die Bundesregierung bereits 2005 mehrere Forschungs- projekte initiiert. Zudem wurden mit den Veränderungen in der Ressortforschung des BMELV die Voraussetzun- gen für eine kontinuierliche wissenschaftlich fundierte Beratungs- und Begleitforschung geschaffen. So sind die dem Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut angeschlos- senen Forschungseinrichtungen zur Biodiversität, zum ökologischen Landbau, zur Waldökologie, Forstgenetik und Holzbiologie exzellent dazu geeignet, die notwendi- gen wissenschaftlich begründeten Entscheidungshilfen zu liefern. Ob eine agroforstliche Nutzung von landwirt- schaftlichen Flächen sich letztendlich wirtschaftlich lohnt, muss der Markt entscheiden. Unter kritischer Gewichtung der zuvor dargestellten Sachverhalte sind die Anträge der Fraktion Die Linke und der FDP abzulehnen. Dr. Gerhard Botz (SPD): Noch vor einer guten Wo- che haben wir etwas erstaunt in Südengland auf Agro- forstflächen, die älter als 25 Jahre waren, gestanden und uns die humorvollen Erläuterungen des Initiators dieser Forschungsprojekte angehört. Was mich betrifft, so habe ich vorher schon vieles über Agroforstsysteme gewusst, aber noch viel mehr in diesen Tagen dazugelernt. Ein schlichtes Fazit könnte lauten: Es lohnt sich auf jeden Fall, mittel- und langfristig den Erfahrungsschatz der Landwirte mit dem der Baumwirte gemeinsam in e M k k k D s w v k r g a z l w b f z a E f M m g s d d d t s B d d P r d r s E d a s d n u l (C (D ine erfolgreiche Bewirtschaftung einzubringen. Den enschen hat das schon früher sehr viel genutzt. In Zu- unft wird es in vielfacher Hinsicht wieder viel nutzen önnen. Dem Antrag der FDP-Fraktion zu diesem Thema ann ich in einigen Punkten ohne Weiteres zustimmen. as trifft zum Beispiel voll auf die Punkte 6 und 8 zu. Der Punkt 6 betrifft die generelle Förderfähigkeit die- er Kombination von land- und forstwirtschaftlichen Be- irtschaftungssystemen durch die ELER-Verordnung on 2005. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Anlegungs- osten dieser Systeme nicht für Weihnachtsbaumkultu- en und Kurzumtriebsplantagen gezahlt werden. Eine Anerkennung von Agroforstsystemen als Aus- leichs- bzw. Ersatzmaßnahmen halte ich für durchaus ngebracht, da es in der Regel für die Bewirtschafter wischen der Etablierungs- und Erntephase einen erheb- ichen Zeitraum mit dennoch beachtlichem Pflegeauf- and gibt. Was die Frage der noch ausstehenden Forschungsar- eiten auf diesem Gebiet betrifft, so haben mich die Er- ahrungen in Frankreich und England in meiner Über- eugung bestärkt, dass wir auf genügend Fachwissen ufbauen können, um den Landwirten die wichtigsten mpfehlungen in die Hand zu geben. Weitere sehr spezi- ische Forschungen können und sollten natürlich folgen. an muss aber nicht auf deren Ergebnisse warten, um it Agroforsten in einem größeren Umfang zu beginnen. Eine kurzsichtige, sehr stark auf Maximalerträge aus- erichtete Denk- und Verfahrensweise steht im Wider- pruch zu den in den Agroforstsystemen an sich ruhen- en Vorteilswirkungen. Deshalb bin ich ausdrücklich afür, diese von Kurzumtriebsplantagen, die zumeist für ie Energieholzgewinnung angelegt werden, per Defini- ion zu trennen. Beide Formen sollten deshalb namentlich im Waldge- etz vom Waldbegriff abgetrennt werden. Der Antrag der Linken fordert die Neudefinition des egriffes „ordnungsgemäße Forstwirtschaft“ im Bun- esnaturschutzgesetz. So sehr ich mit meiner Fraktion er Auffassung bin, den Begriff der „guten fachlichen raxis“ im Rahmen kommender gesetzlicher Verbesse- ungen eindeutig festzuschreiben, so sehr bin ich aller- ings überzeugt, dass wir das im existierenden Fachrecht ealisieren sollten. Dagegen halte ich den Ansatz der Stärkung der wirt- chaftlichen Position der Vermarktungsstrukturen für die igentümer des Kleinprivatwaldes, wie auch im Antrag er Linken beschrieben, prinzipiell für richtig. Das ist uch die Intention des Koalitionsvertrages. Diese müs- en wir unbedingt umsetzen, wenn wir erreichen wollen, ass Wertschöpfung dort stattfindet, wo die vielen klei- en Eigentümer in unseren ländlichen Räumen leben nd arbeiten. Unseren Koalitionspartner CDU/CSU möchte ich an- ässlich unserer jüngsten Erfahrungen in Frankreich und 17056 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 (A) ) (B) ) England nochmals dringend auffordern, sich in zwei Punkten entscheidend zu bewegen: Erstens. Bei der Frage, den Begriff der „guten fachli- chen Praxis“ in das Fachrecht – sprich, in das Bundes- waldgesetz aufzunehmen. Da dementsprechend gehan- delt und verfahren wird in Deutschland, kann man diesen Begriff auch gesetzlich festschreiben. Zweitens. Die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Mit- teln aus der ersten Säule über den Weg der Modulation hin in die zweite Säule, um sie zum Beispiel „landwirt- schaftsnah“ zum Nutzen der Landwirte langfristig sinn- voll zu binden, der Art, dass Agroforstsysteme mit all ih- ren Vorteilswirkungen etabliert werden können, sollte Sie doch endlich dazu bewegen, endlich ihre festgefah- rene Haltung gegenüber der Modulation aufzugeben. Drittens. Da wir im Großen und Ganzen eine große Übereinstimmung in vielen wichtigen Fragen feststellen können, sehen wir einer fruchtbaren Diskussion im Aus- schuss entgegen, auch wenn wir beiden Anträgen in der jetzt vorliegenden Form nicht zustimmen können. Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE): Heute haben wir ein seltenes Ereignis zu vermelden: Sowohl der An- trag der FDP als auch der Antrag der Linken fordert das- selbe, nämlich die Unterstützung von Agroforstsyste- men. In diesen Anbausystemen wird dieselben Fläche gleichzeitig land- und forstwirtschaftlich genutzt. Auf der Ausschussreise vergangene Woche nach Frankreich und England wurde klar: Fraktionsübergrei- fend sehen wir in Agroforstsystemen eine Chance. Dort haben wir viele Kombinationsmöglichkeiten gesehen: Weizen mit Walnuss, Pappeln mit Raps, Speierling mit Wein. Diese Kombination von Ackerkultur und Baum- nutzung bietet viele Vorteile: Erstens. Das Einkommen der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird erhöht, zum Beispiel durch die zusätzli- che Produktion von Holz zur energetischen oder stoffli- chen Nutzung. Zweitens. Es wird gleichzeitig ein Beitrag zur Be- kämpfung des Klimawandels wie auch zur Anpassung an seine Auswirkungen geleistet. Drittens. Durch Agroforstsysteme werden die Acker- kulturen wieder vielfältiger. Viertens. Agroforstsysteme sorgen für eine größere Vielfalt im Landschaftsbild. Gerade in touristisch ge- nutzten Regionen ist dieser Effekt nicht zu unterschät- zen! Fünftens. Agroforstsysteme können zu einer ökologi- schen Aufwertung des Ackers beitragen: durch größere Artenvielfalt und durch weniger Pflanzenschutz- und Düngemittel. Bei so vielen Vorteilen drängt sich natürlich die Frage auf: Warum wird das dann nicht längst genutzt? Erstes Problem: Land- und Forstwirtschaft sind in Europa seit 200 Jahren getrennte Welten. Diese Trennung gedank- lich zu überwinden, ist offensichtlich nicht einfach und braucht Zeit. In England gibt es trotzdem 20 Jahre, in F e g s s t m p z n d ß g c A t s i k w li D d g d z N v w B v W l - g A a Ü c l I s L d m s z s d L m (C (D rankreich immerhin 15 Jahre Erfahrungen durch sehr ngagierte Forschungsprojekte. Diese Erfahrungen zei- en aber auch Problem Nummer 2: Es fehlt an For- chung. Diese Systeme müssen optimiert werden, damit ie wirtschaftlich und ökologisch funktionieren. Schat- enwurf, Mikroklima, Wasserbedarf und Vermarktungs- öglichkeiten müssen zusammenpassen, speziell ange- asste Sorten sind nötig. Insgesamt muss das Konzept ur Region und zum Standort passen. Es reicht eben icht, irgendwelche Bäume in den Acker zu pflanzen. Wir brauchten deshalb erstens deutlich mehr Geld für ie Agrarforschung, um diese Wissenslücken zu schlie- en. Es wäre für die Zukunft sehr gut angelegtes Geld mit roßer sozialer und ökologischer Dividende. Wir brau- hen zweitens eine Änderung des Bundeswaldgesetzes. groforstsysteme sind nach der derzeit gültigen Defini- ion Wälder. Die Nutzung wäre also erheblich einge- chränkt. Die Bundesregierung kündigt schon lange an, n der neuen Wald-Begriffsdefinition Agroforstsysteme lar auszuschließen. Unser Antrag fordert jetzt zum Handeln auf. Die land- irtschaftlichen Betriebe brauchen endlich einen recht- ch abgesicherten Zugang zu dieser Nutzungsalternative. azu gehört auch die längst überfällige Neudefinition er ordnungsgemäßen Forstwirtschaft im Sinne der Re- elungen zur naturnahen Waldbewirtschaftung im Bun- esnaturschutzgesetz. Dazu gehört für Die Linke: Ver- icht auf gentechnisch veränderte Bäume, größere aturnähe, vor allem durch einheimische, standortbe- orzugte Baumarten, kahlschlagfreies Wirtschaften, ab- echslungsreiche Waldrandgestaltung, Reduzierung der odenbearbeitung und Bodenverdichtung, der Einsatz on Pflanzenschutzmitteln und die Begrenzung der ilddichte. Und wir fordern außerdem bessere gesetz- iche Regelungen für Kleinprivatwaldbesitzerinnen und besitzer. Lassen Sie uns, diese Themen diskutieren und Lösun- en finden – im Interesse des ländlichen Raums. Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): groforstwirtschaft – also das Kultivieren von Bäumen uf landwirtschaftlich genutzter Fläche – ist nicht neu. ber Jahrhunderte wurden optimierte Systeme entwi- kelt. Dazu gehören beispielsweise Streuobst auf Grün- and oder fruchttragende Hecken am Feldrain. Durch ndustrialisierung und Mechanisierung der Landbewirt- chaftung wurden Bäume und Hecken beseitigt und die andschaft ausgeräumt. Eine Renaissance der Agroforstwirtschaft begann in en Entwicklungsländern. Dort, wo Wasser und Dünge- ittel oft die begrenzenden Faktoren für den Ernteertrag ind, ist man sich der Vorteilswirkungen dieser Landnut- ungsform stärker bewusst als bei uns: Schatten, Wind- chutz, Erosionsschutz, die phytosanitären Effekte und ie bessere Ressourcenausnutzung machen sich in einer ow-level-Landwirtschaft mit einem geringen Betriebs- itteleinsatz natürlich besonders bezahlt. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 17057 (A) ) (B) ) Aber auch in der EU werden die Ressourcen knapp und damit teurer. Deshalb finanzierte die EU in den Jah- ren 2001 bis 2005 ein Forschungsprojekt über die Agro- forstwirtschaft mit dem Namen SAFE, Silvoarable Agro- forestry For Europe. Am SAFE-Pojekt beteiligten sich acht Länder: Frankreich, England, Niederlande, Spanien, Italien, Griechenland, Schweiz und Deutschland. Deutsch- land war mit einem Teilprojekt in Schleswig-Holstein, Herzogtum Lauenburg, beteiligt. Die Federführung lag bei INRA, dem nationalen Agrarforschungsinstitut Frank- reichs. Sieht man sich die Ergebnisse dieses europäischen Forschungsprojektes an, so kann man feststellen, dass bei regional optimierten Systemen mit standorttypische Pflanzen höhere Erträge sowohl für die Agrar- als auch für die Forstkultur erzielt werden können. Auch unter Klimaschutzaspekten sind die zusätzlichen Bäume in der Landschaft positiv zu bewerten, denn im Falle der Wert- holzproduktion wird CO2 langfristig festgelegt, im Falle der Energieholzproduktion können fossile Brennstoffe ersetzt und damit CO2-Emissionen vermieden werden. Unter der Voraussetzung, dass ein Markt für die Er- zeugnisse aus Agroforstsystemen besteht oder neu auf- gebaut wird, führt Agroforstwirtschaft zu einer Steige- rung der regionalen Wertschöpfung. Davon konnten wir uns jüngst auf einer Delegationsreise des Agrarausschus- ses in Frankreich und Großbritannien überzeugen. Insbesondere in der Region Montpellier boomt die Agroforestry, denn mit ihrer Hilfe konnte der darnieder- liegende Weinbau aufgewertet werden. Die Qualität des Weines hat sich erhöht, ebenso die biologische Vielfalt, und auch das Landschaftsbild wurde deutlich attraktiver. Sehr hilfreich für diese Entwicklung war das Kompe- tenzzentrum, das Forschung und Entwicklung sowie Be- ratung interessierter Landwirte durch praktische Bei- spiele ermöglicht. Das Gelände ist 50 Hektar groß und hat inzwischen nicht nur viele Landwirte, sondern auch den französischen Präsidenten überzeugt. So wurden in Frankreich im letzten Winter 1 400 Hektar Agroforstsys- teme angelegt. Das Ziel in Frankreich ist, 500 000 Hek- tar mit Wertholz zu bepflanzen, um den Import von Tro- penholz vollständig ersetzen zu können. Nach einer Umfrage im Rahmen des SAFE-Projektes haben 40 Prozent der Landwirte Interesse an der Agro- forstwirtschaft. Was ist zu tun, damit deutsche Landwirte auch in diese Landnutzungsform einsteigen? Die bünd- nisgrüne Bundestagsfraktion hat bereits auf einem Fach- gespräch, zu dem auch Vertreter des BMELV – damals noch BMVEL – eingeladen waren, folgende notwendige Voraussetzungen identifiziert: Erstens. Im Bundeswaldgesetz muss klargestellt wer- den, dass Bäume auf landwirtschaftlichen Nutzflächen kein Wald sind. Zweitens. Die Bundesregierung sollte die Entwick- lung durch ein Kompetenzzentrum beschleunigen. Drittens. Die Forschung über Agroforstwirtschaft muss ausgebaut werden. F d a h 2 N s t f l z r B s e h S w p d d d A c T 8 d ( w f w – j s s g W g d g g o d z (C (D Viertens. Der Weg muss freigemacht werden, dass die ördermittel für die Anlage von Agroforstsystemen aus em ELER-Fonds auch bei den deutschen Landwirten nkommen. Unseren entsprechenden Antrag vom September 2006 aben Union und SPD bei Enthaltung der FDP im Mai 007 abgelehnt. Aber immerhin hat die Fachagentur achwachsende Rohstoffe inzwischen einiges an For- chung zum Thema auf den Weg gebracht. Der aktuelle Antrag der FDP enthält viele der genann- en Maßnahmen, die wir für die Einführung der Agro- orstwirtschaft in Deutschland erforderlich halten, aber eider auch einige Punkte, die wir für falsch bzw. ver- ichtbar halten. Der Antrag der Linken stimmt mit unse- en Zielen überein. Allerdings geht es darin mehr um das undeswaldgesetz und nur am Rande um Agroforstwirt- chaft. In Bezug auf die Waldgesetznovelle werden wir inen deutlich detaillierteren Antrag vorlegen. Ich freue mich auf die Diskussion im Ausschuss und offe, dass danach auch die Koalitionsfraktionen zu dem chluss kommen, dass mit Agroforstwirtschaft alle ge- innen und keiner verliert. Endlich mal wieder ein rima Thema für einen gemeinsamen Antrag. Überwin- en Sie die ideologischen Schranken, liebe Kollegen von er Union. Die Landwirte werden es Ihnen ganz sicher anken. nlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Volkswirtschaftliche Kosten der Agro-Gentechnik ermitteln und of- fenlegen (Tagesordnungspunkt 25) Dr. Max Lehmer (CDU/CSU): Die volkswirtschaftli- hen Kosten der Grünen Gentechnik waren bereits hema der Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke vom . November 2007. Die Fragen wurden durch die Bun- esregierung, denke ich, bereits hinreichend beantwortet 7. Dezember 2007). Dennoch hat Die Linke es als not- endig erachtet, hierzu noch einmal einen Antrag zu ormulieren. Die Biotechnologie hält wahrscheinlich mehr Ant- orten auf die dringenden Fragen der Menschheit nämlich Gesundheit, Energie und Nahrung – bereit als ede andere Spitzentechnologie. Die Wertschöpfung ver- chiebt sich derzeit in vielen Ländern hin zur FuE-inten- iven Industrie und zu wissensintensiven Dienstleistun- en. Diese Bereiche tragen erheblich mehr zum achstum von Produktion, Außenhandel und Beschäfti- ung bei als andere Bereiche der Wirtschaft. Die Gegner der Grünen Gentechnik führen stets an, iese Technologie sei zu wenig erforscht, ja sprechen so- ar von einer Risikotechnologie. Nun wollen die Kolle- en von der Fraktion Die Linke aber mit ihrem Antrag ffensichtlich die Kosten der Erforschung, zum Beispiel er Sicherheitsforschung, anprangern. Das passt nicht usammen. 17058 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 (A) ) (B) ) Zur Relation der Zahlen: Allein das BMBF fördert Forschungsprojekte und Institutionen mit jährlich rund 6 Milliarden Euro. Auf die Grüne Gentechnik entfallen davon beispielsweise für die Sicherheitsforschung (der mit Abstand größte Posten) nur circa 20 Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren (2003 bis 2007), also 4 Millionen Euro pro Jahr! Man kann in diesem Zusam- menhang demnach wahrlich nicht behaupten, die Grüne Gentechnik verursache hohe Kosten. Sollen die volkswirtschaftlichen Kosten einer Tech- nologie ermittelt werden, hat dies keinen Sinn, ohne sich mit den Chancen und dem Nutzen zu beschäftigen. Die Entscheidung für die Grüne Gentechnik ist längst gefal- len – in Deutschland, in der EU, weltweit! Sie wurde auch deshalb positiv getroffen, da diese Technologie nach breiter wissenschaftlicher Einschätzung enorme Potenziale besitzt und damit ein großer volkswirtschaft- licher Nutzen von ihr zu erwarten ist. Auch liegt es in der Natur der Sache, dass forschende Institutionen – gleich, ob staatlich oder privat – Innovationen immer nur mit entsprechenden Vorleistungen auf den Weg brin- gen können. Wir stehen weltweit vor großen Herausforderungen. Bedingt durch die wachsende Weltbevölkerung steigt der Bedarf an Lebensmitteln, Rohstoffen und Energie in den nächsten Jahrzehnten stark an. Gleichzeitig müssen wir den großen ökologischen Herausforderungen, wie CO2-Minderung oder dem Ersatz fossiler Brennstoffe, gerecht werden. Hierbei steht die Pflanze als zentraler Organismus im Mittelpunkt. Die verfügbare Anbauflä- che für den Pflanzenbau pro Erdenbürger nimmt jedoch dramatisch ab. Sie wird sich laut wissenschaftlicher Pro- gnosen bis zum Jahr 2040 halbieren! Damit ist es unabdingbar, die Leistungsfähigkeit un- serer Kulturpflanzen und damit die Effizienz der Land- wirtschaft entscheidend zu steigern, so zum Beispiel für Pflanzen mit verbessertem Nährstoffgehalt, höherer Energiedichte, größerer Widerstandsfähigkeit gegen kli- matischen Stress (Eignung für wasserarme Standorte) oder Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krank- heiten. Das bietet Möglichkeit zur Vermeidung von Er- trags- und Qualitätsverlusten. Auch ökologische Vorteile wie reduzierter chemischer Pflanzenschutz und verbes- serter Erosionsschutz sind zu nennen. Zur Erreichung dieser Ziele kann die Grüne Gentechnik einen großen Beitrag leisten. Breite Wissenschaftskreise in Deutsch- land und Europa sprechen bei der Biotechnologie aus diesem Grund von einer der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Kosten von innovativen Technologien können zu einem frühen Zeitpunkt keinesfalls für eine volks- wirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse herangezogen werden. Vielmehr gilt es, durch intensive begleitende Forschung die Nutzungsmöglichkeiten umfassend aus- zuloten. Es ist selbstverständlich, dass mit gleicher In- tensität auch die sicherheitsrelevanten Fragen untersucht werden müssen. Der gesamte volkswirtschaftliche Nut- zen hängt letztlich von einer durchgehenden, verantwor- tungsvollen Nutzen-Risiken-Abwägung ab. Die Verhin- d v w s t v z 1 m k d s b b i n s m l S g u v p I t d n w u D A b c s k z r s d c E s d B g w s z s P A (C (D erung von Innovationen dagegen verursacht immense olkswirtschaftliche Kosten! Denken wir nur an die Rote Biotechnologie. Hier urden in den 70er- und 80er-Jahren fatale Fehlent- cheidungen getroffen. Deutschland war einst die Apo- heke der Welt. Aber wir haben längst den Anschluss erloren. Eine Studie der EU-Kommission kam kürzlich u dem Ergebnis, dass im Jahr 2005 lediglich 6 von 40 neu zugelassenen Medikamenten in deutschen Fir- en entwickelt wurden. Zu einem ähnlichen Ergebnis am eine Analyse im Rahmen der Hightech-Strategie er Bundesregierung. 1986 stoppte der damalige hessi- che Umweltminister Joschka Fischer den Bau zweier ereits genehmigter Anlagen für die Produktion von ne- enwirkungsarmem, biotechnologisch erzeugtem Human- nsulin. 1998 – 14 Jahre(!) nach der ursprünglichen Ge- ehmigung und zahlreichen Prozessen vor dem Hessi- chen Verwaltungsgerichtshof – konnte das Unterneh- en schließlich die Produktion aufnehmen. Der Schaden ag im dreistelligen Millionenbereich. Heute muss der taat die auf dem Gebiet der Roten Biotechnologie täti- en Unternehmen mit Milliardenbeträgen unterstützen, m den Anschluss nicht für immerzu verlieren. Der olkswirtschaftliche Schaden ist unermesslich. Das darf uns bei der Grünen Gentechnik nicht auch assieren. Deshalb setzen wir uns nachdrücklich für die ntensivierung der Forschung zur Steigerung der Leis- ungsfähigkeit und Standortanpassung von Pflanzen ein. Elvira Drobinski-Weiß (SPD): Wir reden heute über ie volkswirtschaftlichen Kosten der Grünen Gentech- ik. Und in der Tat halten auch wir es für richtig und ichtig, dass nach über 20 Jahren Debatte über das Für nd Wider der Grünen Gentechnik endlich systematisch aten gesammelt werden, die eine sozioökonomische nalyse ermöglichen. Das könnte die öffentliche De- atte endlich auf eine sachliche Basis stellen. Eine sol- he Bewertung unter Einbeziehung auch der gesell- chaftlichen Kosten könnte dafür sorgen, angesichts napper Kassen die finanziellen Mittel effektiv einzuset- en. Aber wer hier einfach einen von der Bundesregie- ung abzuleistenden Katalog von anderthalb Seiten auf- tellt, macht es sich sehr leicht. Im Rahmen einer Untersuchung der Auswirkungen es Einsatzes transgenen Saatguts auf die wirtschaftli- hen, gesellschaftlichen und politischen Strukturen in ntwicklungsländern hat das Büro für Technikfolgenab- chätzung, TAB beim Deutschen Bundestag zum wie- erholten Mal festgestellt, dass eine sozioökonomische ewertung der Grünen Gentechnik bisher fehlt und drin- end nottut. Dabei wurde aber auch deutlich gemacht, ie schwer es ist, die für eine Gegenüberstellung des ge- ellschaftlichen Nutzens und der Kosten nötigen Daten u ermitteln. Nach unserer Auffassung muss auf EU-Ebene ange- etzt werden. Das EU-Zulassungsverfahren für GVO- flanzen muss überarbeitet und um sozioökonomische spekte erweitert werden. Es reicht nicht aus, die wis- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 17059 (A) ) (B) ) senschaftliche Kompetenz der zuständigen Behörden zu stärken und die Transparenz zu erhöhen. Vielmehr müs- sen die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Einführung eines neuen GVO, die ökologischen Effekte des GVO-Anbaus im Gesamtsystem und die Akzeptanz und die Kontrollmöglichkeiten in die Entscheidung ein- bezogen werden. Vor einer Zulassung müssen Aspekte wie die mögliche Gefährdung traditioneller Anbaufor- men, die Auswirkungen auf Naturschutzgebiete und Kulturlandschaften sowie die Folgen für einzelne Land- wirte, den Wettbewerb und ganze Regionen geprüft und in einer Folgenabschätzung bewertet werden. In diesem Sinne müssen wir uns einsetzen für eine Überarbeitung: Ein transparentes, demokratisches und allgemein aner- kanntes Zulassungsverfahren trägt nicht nur zu einer stärkeren Akzeptanz der Grünen Gentechnik bei, son- dern vermeidet auch jahrelange Diskussionen. Laut TAB ist auch der wirtschaftliche Nutzen gen- technisch veränderter Pflanzen bisher nicht erwiesen. Bei den bisherigen EU-Zulassungen durch die EFSA stellt sich für mich da schon die Frage: Wenn doch der Verdacht auf mögliche Umwelt- oder Gesundheitsrisiken durch naturwissenschaftliche Studien untermauert wer- den muss, um in die Bewertung einzufließen, warum muss es keinerlei Untersuchung bzw. Nachweis für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen des je- weiligen Konstruktes geben? Das muss sich ändern. Der wirtschaftliche Nutzen gentechnisch veränderter Pflanzen ist nicht bewiesen. Liest man die taz von heute, stimmt das vielleicht nicht ganz; denn unter der Über- schrift „Der deutsche Gentech-Filz“ wird über die engen Verknüpfungen zwischen den für die Genehmigung gen- technisch veränderter Organismen zuständigen Behör- den und den Industrievertretern und Lobbyvereinen be- richtet. Beruhigend ist allerdings nicht, dass auf diese Weise der wirtschaftliche Nutzen zumindest für einige gesichert scheint. Üble Verdachtsmomente kommen da auf, die die Akzeptanz der Grünen Gentechnik bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ganz gewiss nicht erhöhen und die die Politik in Misskredit bringen. Des- halb muss solchen Hinweisen dringend nachgegangen werden. Ich gehe davon aus, dass wir dieses Thema noch ganz ausführlich hier debattieren werden. Wir brauchen unbedingt mehr Transparenz in diesem Bereich. Das EU-Parlament hat diese Woche ein obligatori- sches Register für alle Vertreter von Industrieverbänden, Umweltschutzgruppen und anderen Nichtregierungsor- ganisationen gefordert, um mehr Licht ins Treiben der Lobbyisten zu bringen. Dabei sollen auch die „finanziel- len Interessen“ der Lobbyisten aufgelistet werden: Von wem werden sie in welcher Höhe bezahlt? – Diese Initia- tive begrüßen wir sehr. Wir wollen Wahrheit und Klar- heit durch Transparenz. Nur Transparenz schafft Ver- trauen und stellt sicher, dass beim Zulassungsverfahren alles mit rechten Dingen zugeht, dass auch kritische Meinungen einfließen und dass den Bedenken der Men- schen und dem Vorsorgeprinzip ausreichend Rechnung getragen wird. g m n c w m d b d t s r 2 w s B D H b t k z g f n r c t i b s c P d E M v s b n h W s F B n s d t D (C (D Den Antrag der Linken lehnen wir ab. Aber wir sind ern bereit, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie wir ehr Licht ins Dunkel bringen können. Dr. Christel Happach-Kasan (FDP): Es ist ein zu- ächst einmal richtiger Ansatz, auf die volkswirtschaftli- hen Kosten einer Züchtungsmethode zu schauen, so ie der Antrag der Linken dies fordert. Aber dabei darf an nicht stehen bleiben. Im zweiten Schritt sollte man ann den volkswirtschaftlichen Nutzen ermitteln und eide Zahlen einander gegenüberstellen. Weltweit haben Volkswirtschaften so gehandelt, und as Ergebnis ist, dass von Jahr zu Jahr der Anbau gen- echnisch veränderter Pflanzen steigt. Die Bilanz ist po- itiv. Doch die Linke unterlässt den zweiten Schritt. Wa- um wohl? – Sie fürchtet das Ergebnis. Sie hat selbst von der Regierung erfragt, dass im Jahr 006 durch den Befall mit dem Maiszünsler den Land- irten ein Schaden in Höhe von 11 Millionen Euro ent- tanden ist. Bei Anbau von gentechnisch verändertem t-Mais hätte der Schaden vermieden werden können. er Maiszünsler kommt mit Ausnahme von Schleswig- olstein in jedem Bundesland vor. Im Land Branden- urg, insbesondere im Oderbruch, ist die Befallsrate ex- rem hoch. In ganz Brandenburg lag die Befallshäufig- eit 2007 über 20 Prozent, in den östlichen Landkreisen wischen 30 Prozent und 80 Prozent, im Jahr davor so- ar bei 98 Prozent. Die Zahlen stammen vom Landesamt ür Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuord- ung. Doch das Gentechnikgesetz und die von der Bundes- egierung billigend in Kauf genommene Stimmungsma- he gegen Landwirte, die gentechnisch veränderten Sor- en offen gegenüberstehen, verhindern, dass Landwirte n den Befallsgebieten des Maiszünslers Bt-Mais an- auen. Diese Landwirte sind einem erheblichen psychi- chen Druck ausgesetzt. Das führt dazu, dass in erhebli- hem Umfang die Felder durch Einsatz von chemischen flanzenschutzmitteln geschützt werden müssen und ass die Landwirte dort teilweise herbe wirtschaftliche inbußen hinnehmen müssen. Durch Anbau von Bt- ais ließe sich dies vermeiden. Die Regierungspolitik dieser Bundesregierung und on Landwirtschaftsminister Seehofer persönlich, unter- tützt von der Linken und den Grünen, trägt viel dazu ei, dass in einigen Bundesländern gegenüber der Grü- en Gentechnik eine hysterische Stimmung im Land errscht. Die Bundesregierung tritt dem nicht entgegen. er sich die Zitate anguckt, die ein Aktionsbündnis ge- ammelt und gedruckt hat, liest seitenweise Zitate mit orderungen nach genfreien Lebensmitteln und anderen lödsinn. Äpfel sind gesund. Jede einzelne Zelle hat ei- en Zellkern, der das Genom des Apfels enthält, und die- es besteht aus lauter Genen. Sie, Herr Seehofer, tragen Mitverantwortung daran, ass ein solches Aktionsbündnis so total in die Irre gelei- et wird, dass es solche Sätze druckt: „Mein Essen soll genfrei bleiben.“ – Ulrike Dörfel, ülmen; „Nur genfreie Lebensmittel kommen in meine 17060 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 (A) ) (B) ) Speisen hinein.“ – Gerda Gillmeister, Tuttlingen; „Ohne Gen ist das Leben schen.“ – Moritz Ehrhardt, Pfinzwei- ler; „Mutationen im Essen führen zu Mutationen im Menschen.“ – Norman Jung, Sebnitz; „Wir wünschen uns für die kommende Generation genfreie Lebensmittel. Europa muss genfrei bleiben.“ – Hannelore Kerler, Wan- gen. Ein Minister im Land der Dichter und Denker spricht von Sojamais. Sojamais hat etwas mit Dichtung zu tun, aber nicht mit Denken. Sojamais, was ist das? Eine Kreuzung? Wo kann man Sojamais kaufen? Der Zickzackkurs von Minister Seehofer bei der Grü- nen Gentechnik und seine Ignoranz gegenüber Tatsachen schädigt auch das Ansehen Deutschlands als Wissens- standort. Es ist nur gut, dass die Menschen im Land deutlich weiter sind als der zuständige Minister. Sie wol- len nicht – so eine ganz neue Umfrage von Emnid – dass ihre durchaus vorhandene Skepsis gegenüber der Grünen Gentechnik dazu führt, dass in den ärmsten Ländern der Erde Menschen hungern müssen. Diesen Menschen kön- nen wir die Sicherheit geben, dass der Anbau gentech- nisch veränderter Pflanzen die Umwelt nicht belastet. Im Gegenteil; im Fall des Bt-Maises hat der Anbau sogar Vorteilswirkungen. Wir können ihnen auch die Sicherheit geben, dass der Verzehr von Produkten aus gentechnisch veränderten Pflanzen gesund ist. Es gibt kein einziges Beispiel, das dieses widerlegt. Nur eine effiziente, innovative und unternehmerische Land- und Ernährungswirtschaft kann eine stetig wach- sende Weltbevölkerung – inzwischen leben 6,7 Milliar- den Menschen auf der Erde, 2050 werden es 9 Milliar- den Menschen sein – sicher, qualitativ hochwertig und in ausreichendem Maße ernähren. Produktivität und Effi- zienz dienen neben der Ernährungssicherung dem Klima-, Umwelt-, Verbraucher- und Naturschutz. Eine neue „Grüne Revolution“ auf dem Acker ist notwendig. Dafür müssen wir die Grüne Gentechnik nutzen und dürfen sie nicht verteufeln. Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE): Für Die Linke hat der Schutz der gentechnikfreien Landwirt- schaft und Imkerei absoluten Vorrang; denn sie arbeiten im Interesse der großen Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher. Mit dem Antrag, den wir heute vorlegen, greifen wir in der Debatte um Nutzen und Risiken der Agro-Gen- technik ein Thema auf, das leider oft ausgeblendet wird: die volkswirtschaftlichen Kosten ihrer Anwendung. Wir beantragen, diese Kosten zu ermitteln und offenzulegen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was man dage- gen haben kann – egal, wie man zur Agro-Gentechnik steht. Denn es ist doch eine Selbstverständlichkeit, diese Kosten bei der Diskussion um Nutzen und Risiko der Agro-Gentechnik zu berücksichtigen! Jedem Gesetzentwurf sollte eine gründliche Analyse der finanziellen Auswirkungen vorausgehen. Bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes wurden jedoch nur die Kosten der Landes- und Bundesbehörden betrachtet. E K n d g k ö I n r d n d w d n z u d d A P b N u n e n u g n G L t d t N a B V (C (D rleichterungen bei der Antragstellung der Gentechnik- onzerne werden gar als Kostenersparnis gewertet! Die Linke hat die Bundesregierung Ende 2007 in ei- er Kleinen Anfrage (Drucksache 16/7066) bereits nach en volkswirtschaftlichen Kosten der Agro-Gentechnik efragt. Wir wollten zum Beispiel wissen: Wie hoch waren die Kosten der Überwachung des ommerziellen Genmaisanbaus? Welche Kosten entstanden bei Schutzmaßnahmen für kologisch besonders wertvolle Gebiete? Wie hoch sind die Analysekosten von Imkerinnen und mkern zum Nachweis der Gentechnikfreiheit ihres Ho- igs? Die Antwort (Drucksache 16/7441) der Bundesregie- ung dokumentiert ihre Ahnungslosigkeit! Das ist ein Offenbarungseid und absolut inakzeptabel! Denn das bedeutet doch nichts anderes als: Die Bun- esregierung fördert die Anwendung dieser Risikotech- ologie, ohne auch nur zu prüfen, wie viel ihre Anwen- ung die Gesellschaft kostet! Sie will nicht mal wissen, as es die Volkswirtschaft kostet! Oder, um es noch eutlicher zu sagen: Sie lässt zu, dass die Agro-Gentech- ik-Konzerne den Gewinn machen und wir alle dafür be- ahlen! Und auch die gentechnikfreie Landwirtschaft nd Imkerei bleiben auf Mehrkosten sitzen! Diese Kosten zu erfassen das ist das Ziel des Antrags er Linken: Diese Wissenslücke muss geschlossen wer- en! Und die Kosten für die Volkwirtschaft sind vielfältig: Sie entstehen bei Freisetzungsversuchen, also beim nbau nicht zugelassener gentechnisch veränderter flanzensorten; sie entstehen beim kommerziellen An- au von Genmais; Folgekosten treten auch auf durch die otwendigkeit getrennter Lagerungs-, Verarbeitungs- nd Handelswege, durch Prüfkosten usw. Aber: Was man nicht weiß, kann man natürlich auch icht berücksichtigen. Damit ist doch eines klar: Wer ine problemlose Koexistenz zwischen Agro-Gentech- ik auf der einen und gentechnikfreier Landwirtschaft nd Imkerei auf der anderen Seite propagiert, sagt leichzeitig: Koste es, was es wolle! Minister Seehofer betont immer wieder, die gentech- ikfreie Landwirtschaft hätte für ihn Vorrang. Aber das egenteil ist die Realität! Denn die gentechnikfreie andwirtschaft und Imkerei ist nachweisbar mehrbelas- et: erstens durch die Verunreinigungen ihrer Äcker und er Ernte mit gentechnisch verändertem Material, zwei- ens durch Mehrkosten zur Verhinderung oder zum achweis der Freiheit von diesen Verunreinigungen. Dass das eine klare Wettbewerbsverzerrung ist, liegt uf der Hand, und das ausgerechnet zu ungunsten der etriebe, die im Interesse der übergroßen Mehrheit der erbraucherinnen und Verbraucher produzieren. Denn 80 Prozent wollen kein Gen-Food! Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 17061 (A) ) (B) ) Aus diesem Grund beantragt Die Linke, die direkten und indirekten Kosten zu ermitteln und offen zu legen, die der gesamten Volkswirtschaft durch die Anwendung der Agro-Gentechnik entstehen. Übrigens: Im Hessischen Landtag haben sich vergan- gene Woche Grüne, Linke und Sozialdemokraten ge- meinsam gegen gentechnisch veränderte Pflanzen auf landeseigenen Flächen ausgesprochen! Diese politische Mehrheit gibt es auch im Bundestag! Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns im Ausschuss ernsthaft über diesen Antrag diskutieren! Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die Kosten der Agro-Gentechnik müssen derzeit von den gentechnikfrei produzierenden Landwirten, den Ver- brauchern und der öffentlichen Hand – die Lebensmittel- kontrolle der Bundesländer und Kommunen – getragen werden. Die Gewinne ernten einige wenige Unterneh- men. Dies läuft dem Verursacherprinzip diametral entge- gen und ist ein politisches Desaster. Mit der Agro-Gentechnik wird zusätzlich ein giganti- scher Verwaltungs- und Bürokratieaufwand erzwungen. Nur einige Teilbereiche sind zum Beispiel von der ABL (Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft) und Grünen untersucht worden: Analysekosten und zusätzli- che Reinigungsarbeiten kosten die konventionell und ökologisch arbeitenden Landwirte zwischen 200 und 2 000 Euro. Gerade jetzt versuchen die US-Konzerne und Futtermittelimporteure, sich von der Verpflichtung zur Vermeidung von Kontamination zu befreien. Dafür sollen tatsächlich sogar Bestandteile von ungenehmigten gentechnisch veränderten Organismen im Futter oder in Lebensmitteln erlaubt sein. Pharmagene oder ungeprüfte Bakterienbestandteile sollen in Futterkrippen und auf den Tellern der Verbraucher landen dürfen. Damit wäre jedes Zulassungsverfahren ad absurdum geführt. Und genau das ist die Absicht dieser Industrie- vertreter, die zurzeit mit aller Macht auf die Entschei- dungsträger Einfluss nehmen; ausdrücklich unterstützt von „Verbraucherminister“ Seehofer und „Bauern“-Ver- bandspräsident Sonnleitner. Milliarden fließen in die Biotechnologie, viel davon indirekt in die Grüne Gentechnik. Direkt wird die Agro- Gentechnik mit 25 Millionen Euro gefördert, völlig am Markt vorbei und obwohl fast 80 Prozent der Verbrau- cher und viele Landwirte die Agro-Gentechnik nicht wollen und die Vermeidung von GVO-Verunreinigung den Betrieben teuer zu stehen kommt. In den Regalen der Supermärkte findet sich kein einziges GVO-Lebens- mittel, und sogar die tatsächliche Aussaatfläche gegen- über der gemeldeten Anbauflächen ist weit geringer. Auch ist die Zahl der Beschäftigten in der Biotechnolo- gie im Zeitraum von 2001 bis 2006 gesunken: von 13 212 Mitarbeitern in 2001 auf 9 670 Mitarbeiter in 2006. Und von dieser bereits geringen Zahl sind die we- nigsten Arbeitsplätze im Bereich des umstrittenen An- wendungsbereichs der Gentechnik zu finden. d m t e G g ü g t k s P s K f t d A g g u a d w v t d F F r e S s N t g i r A m J s a s r b h w n D l g D k l (C (D Um den Verbraucherwillen endlich zu brechen, wer- en gleich noch einmal 2 Millionen Euro in ein „Kom- unikationsmanagement“ gepumpt, noch dazu aus Mit- eln der biologischen Sicherheitsforschung. Gelder für ine unabhängige und fundierte Evaluation der Agro- entechnik werden dagegen verweigert. Und dabei sind ründliche Untersuchungen dieser Risikotechnologie berfällig. Die waghalsigen Versprechungen der Gentechlobby enerell sind mehr als fragwürdig. Erstens: Agro-Gen- echnik rettet die Welternährung. Es ist allgemein be- annt, dass Hunger viele Ursachen hat: Verteilung, Was- erknappheit, Lagerungsprobleme, Kriege usw. Diese robleme lassen sich nicht einfach durch eine techni- ierte und teure Ertragssteigerung lösen. Bauern und leinbauern werden in eine riskante Abhängigkeit ge- ührt, und dies kostet sie ihre Existenz. Und selbst Er- ragssteigerungen sind nicht wissenschaftlich glaubwür- ig belegt, nicht bei uns und erst recht nicht unter den nbaubedingungen, wie sie in den Entwicklungsländern elten. Das zynischste Produkt ist der „Golden Reis“, der entechnisch vitaminisiert ist. Menschen, die hungern nd denen eine gute Ernährung vorenthalten wird, leiden n Mangelkrankheiten, etwa Blindheit, und sollen statt- essen mit dem Wunderreis „geheilt“ werden. Dabei äre eine ordentliche Gesundheits- und Nahrungsmittel- ersorgung die viel hilfreichere und effizientere Me- hode. Der „Golden Reis“ ist eine unethische Markt- urchsetzungsstrategie. Stattdessen sollten wir auf uttermittelimporte wie Gensoja und unseren exzessiven leischkonsum verzichten und die Flächen für die Nah- ungsmittelerzeugung nutzen Zweitens: Agro-Gentechnik spart Pestizide. Dies ist ine schöne Versprechung. Gelungen ist dies noch nie. tattdessen werden die Resistenzen gegen Herbizide ge- teigert, ergibt eine neue Studie des Bundesamtes für aturschutz. Demnach gab es schon 2005 acht Unkräu- er, die gegen Glyphosat resistent waren – Tendenz stei- end. Laut dem letzten ISAAA-Bericht – die ISAAA gibt m Auftrag der internationalen Biotechnologie-Industrie egelmäßig Berichte über die angeblichen Erfolge der gro-Gentechnik heraus – wird für Brasilien angenom- en, dass der Anbau von Round-up-Ready-Soja in den ahren 2003 bis 2005 den Landwirten eine Einkommen- teigerung um 1,4 Milliarden Dollar gebracht habe. Wie ber ist diese Zahl zustande gekommen? Laut einer Ein- chätzung des Büros für Technikfolgenabschätzung be- uht diese Zahl letztlich auf Zahlen einer Auswertung zw. Schätzung der paranáischen Landwirtschaftsbe- örde, also eines brasilianischen Bundesstaates. Erhoben urde sie noch dazu nur für das Jahr 2004 für – eine icht genannte Zahl von – Produzenten in West Paraná. iese Schätzung ergab einen Kostenvorteil von 74 Dol- ar pro Hektar für das Jahr 2004 der HR-Sojabauern ge- enüber den konventionell anbauenden Landwirten. iese Zahl sagt noch nichts über den Gewinn aus, weil eine Ertragsangaben gemacht werden. Woher die Zah- en in der ISAAA-Studie dann für die anderen Jahre und 17062 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 (A) ) (B) ) für Brasilien insgesamt stammen, bleibt unklar. Das TAB vermutet, dass diese 74 Dollar pro Hektar für die restlichen Jahre mit den vom ISAAA geschätzten An- bauzahlen für Brasilien einfach multipliziert wurde. Die Beispiele zeigen deutlich: Die volkswirtschaftli- chen Kosten der Agro-Gentechnik sind viel zu hoch, der Nutzen für Landwirte, wenn überhaupt, gering, und Ver- braucher haben gar keinen Nutzen von der Agro-Gen- technik – nur höhere Preise, weil die Vermeidungskosten steigen. Die Forderung ist schon in zahlreichen Anträgen ent- halten, aber es schadet ja nichts, dem noch einmal zuzu- stimmen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 843. Sitzung am 25. April 2008 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung des Wahlprüfungsgesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Hopfengesetzes – Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH-Anpassungsgesetz) – Sechzehntes Gesetz zur Änderung des Wehrsold- gesetzes (16. WSGÄndG) – Gesetz zu der Entschließung vom 8. Juli 2005 zur Änderung des Übereinkommens vom 26. Oktober 1979 über den physischen Schutz von Kernmate- rial – Gesetz zu dem Internationalen Übereinkommen von 2001 über die Beschränkung des Einsatzes schädlicher Bewuchsschutzsysteme auf Schiffen (AFS-Gesetz) – Gesetz zu dem Vertrag vom 8. September 2006 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Trinidad und Tobago über die För- derung und den gegenseitigen Schutz von Kapi- talanlagen – Gesetz zu dem Vertrag vom 1. August 2006 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Madagaskar über die gegenseitige För- derung und den gegenseitigen Schutz von Kapi- talanlagen – Gesetz zu dem Abkommen vom 8. November 2006 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Guinea über die gegenseitige För- derung und den gegenseitigen Schutz von Kapi- talanlagen – Gesetz zu dem Vertrag vom 5. Februar 2007 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und dem – – – ß s e D E i f b J d w s d g M s d g g – ß t L B h s h s k g e s k s u n h (C (D Königreich Bahrain über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen Gesetz zu dem Vertrag vom 30. Mai 2007 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und dem Sultanat Oman über die Förderung und den ge- genseitigen Schutz von Kapitalanlagen Gesetz zur Regelung des Statusrechts der Beam- tinnen und Beamten in den Ländern (Beamten- statusgesetz – BeamtStG) Gesetz zur Förderung von Jugendfreiwilligen- diensten Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Die Bundesregierung wird aufgefordert, Migranten- elbsthilfeorganisationen gezielt anzusprechen und zu ntsprechenden Maßnahmen zu ermuntern, an der urchführung der Jugendfreiwilligendienste sowohl als insatzstelle, aber auch als Träger mitzuwirken. Dabei st jedoch darauf zu achten, dass keine Sonderstrukturen ür junge Menschen mit Migrationshintergrund aufge- aut werden. Insbesondere ist bei der Durchführung der ugendfreiwilligendienste darauf zu achten, dass sowohl ie Träger der Jugendfreiwilligendienste als auch die je- eiligen Einsatzstellen die Integration der jungen Men- chen in die deutsche Gesellschaft anstreben und dabei er Dienst unter Beachtung der Grundwerte des Grund- esetzes gemeinwohlorientiert ausgerichtet ist. Besonders begrüßenswert sind Partnerschaften von igrantenselbsthilfeorganisationen mit den bereits be- tehenden, zugelassenen Trägern der Jugendfreiwilligen- ienste, um voneinander zu profitieren und mehr Ju- endliche mit Migrationshintergrund als Freiwillige zu ewinnen. Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung (Pflege-Weiterentwicklungs- gesetz) Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem Pflege-Wei- erentwicklungsgesetz die notwendige Anpassung der eistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung an die edarfslage der Pflegebedürftigen und ihrer Ange- örigen gelungen ist. Dazu gehören insbesondere die tufenweise Anhebung der Pflegesätze, die auch die äuslichen Versorgungsstrukturen verbessert, sowie die ubstanzielle Verbesserung der Leistungen für Demenz- ranke. Der Bundesrat bedauert jedoch, dass es nicht gelun- en ist, die gesetzliche Pflegeversicherung auf eine dau- rhaft gesicherte Finanzierungsbasis zu stellen. Der Bundesrat hält deshalb einen weiteren Reform- chritt für dringend erforderlich, um die Leistungsfähig- eit und Finanzierungsbasis der gesetzlichen Pflegever- icherung auch angesichts des demografischen Wandels nd der damit verbundenen absehbaren deutlichen Zu- ahme der Zahl der pflegebedürftigen Menschen dauer- aft zu sichern. In diesem Rahmen ist der Aufbau eines Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 17063 (A) (C) (B) ) Kapitalstocks unverzichtbar, da ein reines Umlagesys- tem, das sich allein an den Arbeitskosten orientiert, auf Dauer überfordert wäre. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2006 Drucksache 16/8135 Nr. A.25 Ratsdokument 5153/08 Drucksache 16/8296 Nr. A.2 EuB-EP 1636; P6_JA-PROV(2008)0612 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/4635 Nr. 2.21 Ratsdokument 6312/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.5 Ratsdokument 10215/07 Drucksache 16/7817 Nr. A. 14 Ratsdokument 15650/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.9 Ratsdokument 16840/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.22 – Drucksachen 16/5853, 16/6369 Nr. 1.6 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Stand und Bewertung der Exportförderung sowie Eva- luierung der Exportinitiative Erneuerbare Energien – Drucksachen 16/8276, 16/8814 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 62 Abs. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes Strom und Gas 2007: Wettbewerbsdefizite und zöger- liche Regulierung – Drucksachen 16/7087, 16/7573 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/8455 Nr. A.l Ratsdokument 5928/08 Drucksache 16/8455 Nr. A.2 Ratsdokument 5947/08 Drucksache 16/8455 Nr. A.3 Ratsdokument 6049/08 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.230 Ratsdokument 13019/05 Drucksache 16/4501 Nr. 1.8 EuB-EP 1453;P6_TA-PROV(2006)0602 Drucksache 16/5681 Nr. 1.11 Ratsdokument 9243/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.19 Ratsdokument 14143/07 (D Ratsdokument 5121/08 Drucksache 16/8815 Nr. A.13 Ratsdokument 5780/08 Drucksache 16/8815 Nr. A. 16 Ratsdokument 7146/08 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/8455 Nr. A.10 Ratsdokument 5869/08 Drucksache 16/8455 Nr. A.ll Ratsdokument 5999/08 Drucksache 16/8609 Nr. A.7 EuB-EP 1627; P6_TA-PROV(2008)0574 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/6389 Nr. 1.41 Ratsdokument 11491/07 Drucksache 16/6389 Nr. 1.50 Ratsdokument 11489/07 Drucksache 16/63 89 Nr. 1.95 Ratsdokument l T625/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.22 Ratsdokument CIG 1/1/07 REV1 Drucksache 16/6865 Nr. 1.23 Ratsdokument CIG 2/1/07 REV1 Drucksache 16/6865 Nr. 1.24 Ratsdokument CIG 3/1/07 REV1 Drucksache 16/6865 Nr. 1.25 Ratsdokument CIG 4/1/07 REV1 Drucksache 16/7817 Nr. A.26 Ratsdokument CIG 14/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.27 Ratsdokument CIG 15/07 Drucksache 16/7905 Nr. A.17 Ratsdokument 16752/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.2 Ratsdokument 16747/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.17 Ratsdokument 16714/07 161. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. Mai 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Kollege Veit, ich

    ühle mich ein bisschen missverstanden. Ich habe zwar
    esagt, dass ich zustimme, es werde wahrscheinlich
    icht sehr strittig. Aber damit habe ich das Verhältnis
    wischen Union und SPD gemeint.


    (Rüdiger Veit [SPD]: Ich habe gedacht, zwischen uns beiden! – Dr. Michael Bürsch [SPD]: Gut, dass wir darüber reden!)


    s kommt so selten vor, dass zwischen euch etwas nicht
    trittig ist, dass ich dem nur zustimmen konnte. Warum
    onnte es heute nicht strittig werden? Die Koalition hat
    ar keinen Entschließungsantrag vorgelegt. Sie haben
    eine Kraft mehr, sich in der Migrationspolitik auf eine
    emeinsame Strategie zu einigen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    Wir diskutieren heute über eine Statistik aus dem Jahr
    006; das ist interessant. Interessanter wäre aber, zu hö-
    en, welche politischen Schlussfolgerungen Sie aus die-
    er Statistik ziehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    a hört die Einigkeit schnell auf. Trotz aller schönen
    orte, die wir eben gehört haben, betreibt diese Bundes-

    egierung eine systematische Politik der Zuwanderungs-
    erhinderung. Das hat das Gesetzesverfahren im letzten
    ahr eindeutig gezeigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    ch will zu einigen Zahlen etwas sagen. Wir haben den
    hegattennachzug im letzten Jahr neu geregelt; das
    urde schon einige Male erwähnt. Ich möchte gleich ei-
    ige krasse Fälle aufzeigen. So kurz vor Pfingsten hoffe
    ch, dass der Heilige Geist insbesondere über die
    nionsfraktion ausgeschüttet wird, sodass dort eine Ver-
    esserung festzustellen ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beatrix Philipp [CDU/CSU]: Nächste Woche!)


    Wir sieht es denn inzwischen aus? Wir stellen fest,
    ass seit der Verschärfung im letzten Jahr die Zahl der
    amilienzusammenführungen, also der Nachzug zu be-
    eits in Deutschland lebenden Familienangehörigen bzw.
    hegatten, um 40 Prozent zurückgegangen ist, bei Men-
    chen aus der Türkei sogar um 68 Prozent. Trotzdem
    estreitet die Bundesregierung, dass diese Regelung als
    nti-Türken-Gesetz gemeint war. Aber diese Regelung

    tellt nun einmal für Türken ein schwieriges Problem
    ar. Im gleichen Zeitraum ist unter Ihrer Regierung ein
    ückgang beim Spätaussiedlerzuzug um über 90 Pro-
    ent zu verzeichnen. Des Weiteren ist die jüdische
    uwanderung faktisch zum Erliegen gekommen. 2007
    ab es nur 14 – ich betone: 14 – Zusagen zu Einwande-






    (A) )



    (B) )


    Josef Philip Winkler
    rungen nach Deutschland. Das ist noch nicht einmal eine
    Zusage pro Bundesland. Dazu haben wir heute leider
    nichts gehört.

    Bei der Steuerung der Zuwanderung ist ein völliger
    Stillstand zu beklagen. Bei der Begrenzung der Zuwan-
    derung tut sich allerdings einiges, und das, obwohl die
    Wirtschaft und verschiedene Dachverbände immer wie-
    der sagen: Wir brauchen Zuwanderung. – Aber Sie weh-
    ren sich mit Händen und Füßen gegen eine Steuerung
    und Regulierung der Zuwanderung durch ein Punktesys-
    tem. Das widerspricht den einfachsten Gesetzen der Lo-
    gik. Sie sagen, man könne die demografischen Probleme
    der Republik nicht alleine durch Zuwanderung lösen.
    Das ist richtig. Wenn man aber ein demografisches Pro-
    blem hat, dann wäre es sinnvoll, Zuwanderer, die mit
    Kindern einreisen wollen, mit besonders vielen Punkten
    zu honorieren, das heißt, sie primär einreisen zu lassen,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    oder bestimmten Berufsgruppen, an denen die Bundes-
    republik einen Mangel hat, einen Bonus zu geben. Dies
    soll honoriert werden, und diese Personengruppen sollen
    verstärkt einreisen können. Wieso Sie sich dagegen wen-
    den,


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Weil es schon möglich ist!)


    obwohl Sie steuern und regulieren wollen, versteht nun
    niemand.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Die Rechtsgrundlagen sind da!)


    Vielleicht können Sie das gleich klarstellen.

    Wir brauchen in Deutschland eine Regulierung der
    Zuwanderung, weil wir Zuwanderer haben wollen. Wir
    brauchen diese Bereicherung für unser Land, und wir
    sollten die Regulierung so gestalten, dass wir die Besten
    der Besten, die wir brauchen, nach Deutschland holen
    können. Es soll aber nicht nur ein Teil der Familie kom-
    men, sondern sie sollen mit ihren Familien kommen. Sie
    sollen sich hier integrieren können. Ich plädiere also für
    ein Punktesystem. Die Zeit ist reif dafür. Bewegen Sie
    sich!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie reden in diesem Zusammenhang immer davon,
    dass die Belastungsschwelle erreicht, wenn nicht sogar
    überschritten sei. Dazu ist hier schon etwas vom Kolle-
    gen Veit gesagt worden. Die Integrationsfähigkeit einer
    Gesellschaft hängt zunächst einmal von der Integra-
    tionsbereitschaft ab, aber nicht von irgendeiner imagi-
    nären Grenze, die niemand kennt. Das heißt, die politi-
    schen Debatten, die wir hier im Deutschen Bundestag
    oder auch in den Bundesländern während der Wahl-
    kämpfe führen, entscheiden darüber, ob eine Integra-
    tionsbereitschaft der Bevölkerung besteht oder nicht. Da
    hat nun zum Beispiel der Wahlkampf eines Roland Koch
    in Hessen, der in unseliger Weise, geradezu mit verhet-
    zerischer Qualität Wahlkampf betrieben hat, dazu beitra-
    gen sollen, dass die Integrationsbereitschaft der Bevöl-
    kerung, insbesondere in Hessen, sinkt. Dass ihm das

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    (C (D icht gelungen ist, muss man der Bevölkerung in Hessen och anrechnen und ist wohl dem Grad der politischen ildung der Hessen geschuldet. Herzlichen Dank dafür. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich will an einigen Punkten klarmachen, wo das Pro-
    lem beim Ehegattennachzug liegt. Wir haben im Übri-
    en im Petitionsausschuss des Bundestages inzwischen
    utzende von Petitionen von Einzelpersonen dazu vor-

    iegen, die große Probleme haben und nicht zusammen-
    ommen können. Es gibt zum Beispiel eine Weisung des
    uswärtigen Amtes vom Oktober letzten Jahres, wonach
    ntragsteller, die ein Familienzusammenführungsvisum
    eantragen wollen, nicht nach Hause geschickt werden
    ollen, nur weil sie das geforderte Sprachzertifikat noch
    icht haben; denn damit wäre ihnen der Rechtsweg ge-
    en diese Entscheidung verschlossen. Das wird aber
    mmer noch gemacht. Weiterhin werden nur die Sprach-
    ertifikate des Goethe-Instituts akzeptiert, was unter
    ettbewerbsgesichtspunkten inakzeptabel ist und natür-

    ich keinen Qualitätswettbewerb ermöglicht. Ferner steht
    m Gesetz überhaupt nicht, dass das Sprachniveau A 1
    rreicht werden soll. Das ist völlig willkürlich in die Ver-
    rdnung eingefügt worden. Im Gesetz war von einfachs-
    en Sprachkenntnissen die Rede, und es wurde kein fes-
    es Niveau definiert. Es kommt immer wieder vor – ich
    eiß nicht, ob Sie das möchten –, dass selbst Antragstel-

    er, die fließend deutsch sprechen können oder zumin-
    est erkennbar über dem Niveau A 1 liegen, zurückge-
    chickt werden, nur weil sie den A-1-Test nicht machen.
    er kostet Geld und Zeit. Wenn man schon deutsch
    ann, warum soll man diesen Test machen? Bewegen
    ie sich ein bisschen, und lassen Sie die Leute ins Land!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Katja Kipping [DIE LINKE])


    Bei den Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern
    st es besonders krass. Gerade ältere Menschen schaffen
    en Nachweis der Sprachkenntnisse häufig nicht, sonst
    ären sie nach dem Verfahren gemäß Bundesvertriebe-
    engesetz nach Deutschland eingereist. Nun gibt es eine
    anze Reihe von Fällen, in denen sich Eheleute darauf
    erlassen haben, dass ein Ehegattennachzug nach dem
    usländerrecht möglich ist. Jetzt aber wird Eheleuten,
    ie nach Deutschland vorausgereist sind, gesagt: Wenn
    hr das nicht schafft, dann müsst ihr womöglich den Rest
    ures Lebens eben getrennt leben. – Herzlichen Glück-
    unsch dazu. Die Alternative ist, dass der Partner die
    undesrepublik Deutschland wieder verlässt und nach
    steuropa zurückreist. Das kann doch bei Spätaussiedle-

    innen und Spätaussiedlern nicht Ihr Ernst sein.

    Am allerschlimmsten trifft es die Analphabeten.
    uch wir in Deutschland haben einen gewissen Prozent-

    atz von Analphabeten. Das Grundrecht auf familiäres
    usammenleben, nach Art. 6 des Grundgesetzes auch
    er besondere Schutz der Ehe, gilt für Analphabeten fak-
    isch nicht mehr. Dafür sollten Sie sich wirklich schä-

    en, oder Sie sollten das schnellstmöglich ändern.






    (A) )



    (B) )


    Josef Philip Winkler

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE] – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Pfui!)


    Ich nenne hier beispielhaft den Fall eines Mannes aus
    Gambia, der Analphabet ist. Er bekam von der deutschen
    Botschaft sinngemäß die Auskunft: Lerne doch erst ein-
    mal in deiner Muttersprache lesen und schreiben, dann
    kannst du den Deutschkurs im Goethe-Institut machen,
    falls du ihn dir leisten kannst. Falls du dann noch in den
    Senegal reist, wo nämlich das nächste Goethe-Institut
    ist, dann kannst du dort die Prüfung ablegen. Deine deut-
    sche Frau muss dann eben so lange warten, bis du das al-
    les geschafft hast. – Bis dahin können natürlich viele
    Jahre ins Land gegangen sein.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Komischer Familienzuzug!)


    Das ist ziemlich zynisch, und wenn Sie all das haben
    wollen, dann haben Sie es zumindest mit dem Gesetz,
    das Sie letztes Jahr verabschiedet haben, geschafft.


    (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Das ist christlich!)


    Sie reden auch über den Irak und die irakischen
    Flüchtlinge. Ich bin gar nicht dagegen, dass man sie auf-
    nimmt. Es leben allerdings auch schon welche bei uns,
    die lediglich ihre Familienangehörigen nachziehen las-
    sen wollen. Die bekommen jetzt gesagt – –


    (Von der Tribüne werden Flugblätter in den Plenarsaal geworfen – Unruhe)


    – Frau Präsidentin, können Sie meine Redezeit etwas
    verlängern? Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich weiß,
    es ist alles spannend, aber hören Sie mir doch noch bis
    zum Ende zu; ich bin gleich fertig.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Hört lieber dem Winkler zu!)


    – Genau. Die Union hat keine Flugblätter gekriegt. Viel-
    leicht kann man ihr eins geben.

    Die Antragsteller aus dem Irak zum Beispiel, wo es
    faktisch keine deutsche Auslandsvertretung gibt, bekom-
    men jetzt die Auskunft, sie sollten nach Ankara reisen
    und dort in der deutschen Botschaft den Antrag auf Fa-
    milienzusammenführung stellen.

    Ich habe jetzt nur dieses eine Gesetz aus dem Geset-
    zespaket, das Sie letztes Jahr beschlossen haben, als Bei-
    spiel genommen, um zu zeigen, dass diese Politik, die
    Sie als Migrationspolitik bezeichnen, in Wirklichkeit
    eine Migrationsverhinderungspolitik ist. Das ist wirklich
    kein Grund zum Feiern.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Sevim Dağdelen [DIE LINKE] – Zuruf von der CDU/CSU: Die Pfingstpredigt von Pastor Josef Philip Winkler war das!)


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    (C (D Nächster Redner ist der Kollege Dr. Hans-Peter Uhl ür die CDU/CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine verehrten Kolleginnen und ollegen! Die Vorlage des Migrationsberichts der Bunesregierung gibt Anlass, über unsere Zuwanderungsolitik der Vergangenheit und der Großen Koalition achzudenken. Deshalb möchte ich mir kurz einen ückblick erlauben. Wie Sie wissen, haben wir Jahrehnte mit einem sehr törichten Definitionenstreit daüber verbracht, ob wir nun Einwanderungsland sind der nicht. Stattdessen hätten wir uns in den Jahrzehnten esser um die Menschen und deren Integration kümmern üssen. (Rüdiger Veit [SPD]: Wir haben nicht gestritten!)


Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Die Debatte war von Anfang an – ich blicke jetzt weit
    urück – ziemlich unehrlich und ziemlich inkonsequent.
    s begann ganz am Anfang mit dem unsäglichen Euphe-
    ismus „der Gastarbeiter“. Meine verehrten Kollegin-

    en und Kollegen, einen Gast lässt man nicht arbeiten,
    nd ein Gast geht irgendwann wieder. Das passte über-
    aupt nicht zum Thema, um das es damals ging.


    (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Guten Morgen!)


    Ja, einen guten Morgen wünsche ich vor allem Ihnen
    on den Linken.


    (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Das wissen wir schon seit Jahrzehnten!)


    ir haben es ganz am Anfang versäumt, die Kriterien
    ür eine Zuwanderung festzulegen. Es wurde erst über
    otation und dann wieder über Integration fabuliert.
    an kam aber zu keinem Ergebnis.

    Nicht wir haben uns dafür entschieden, wann und wie
    an zuwandert, sondern die Menschen, die gekommen

    ind, haben sich selbst entschieden,


    (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Man hat sie gerufen!)


    nd dann hat man ihre Kinder nachkommen lassen. Das
    aren die Fehler der Vergangenheit. Das war falsch.

    Falsch war auch Folgendes: Nachdem sich die Zu-
    anderer der ersten Generation – sie waren sehr fleißig –

    n das Arbeitsleben integriert und einen wesentlichen
    eitrag zu unserem Bruttosozialprodukt geleistet haben,
    ogen wir den Trugschluss, dass sich Integration von
    elbst erledige.

    Genau das Gegenteil war der Fall: Die Probleme ent-
    tanden nicht mit der ersten, sondern mit der zweiten
    nd der dritten Generation, und diese Probleme haben
    ir heute. Hier ist ein Kulturbruch festzustellen. Wir er-

    eben, dass es nicht richtig ist, einfältig von ausländi-
    chen Mitbürgern zu reden, als würden sie mit uns leben.
    ein, sie leben teilweise neben uns und ohne uns in






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hans-Peter Uhl
    Parallelwelten. Heute ist es leider einfacher denn je, in
    einer Parallelwelt – insbesondere in einem Ballungsraum
    oder in einer Großstadt – das gewohnte Leben von frü-
    her, das sie aus ihrem Heimatland kennen, unverändert
    weiterzuleben, ihre alte Sprache zu sprechen, statt die
    deutsche Sprache zu erlernen, sich nicht an unseren
    Bräuchen zu orientieren und nicht unsere Werte und un-
    sere Lebensgewohnheiten zu übernehmen.

    Sie können heute in Deutschland etwa 40 türkische
    Fernsehsender anschauen und natürlich auch türkische
    Zeitungen bekommen. Das ist auch richtig so; aber das
    zieht sich auch ins normale Alltagsleben hinein: Türki-
    sche Supermärkte, türkische Ärzte, selbst türkische
    Rechtsanwälte – all diese kann man problemlos finden.
    Sie können in Berlin so leben, als wären sie in der Tür-
    kei.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Wetter ist nicht so wie da!)


    Es geht noch einen Schritt weiter: Sie können über arran-
    gierte Ehen und Zwangsverheiratung – Dinge, die wir
    alle, auch Sie, nicht billigen können – dafür sorgen, dass
    diese Parallelwelt auch in der zweiten Generation beste-
    hen bleibt.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zwangsverheiratung ist eine Straftat! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen alle in Euro zahlen!)


    Was ist angesichts der beängstigenden Zahlen, die uns
    vorliegen, zu tun? Während 19 Prozent der deutschen
    Jugendlichen eine Hauptschule besuchen, besuchen ja
    44 Prozent der Ausländer eine Hauptschule. Während
    8 Prozent der deutschen Jugendlichen keinen Schulab-
    schluss haben, sind es ja 17 Prozent der ausländischen
    Jugendlichen. Dieser Trend setzt sich auch in der Ar-
    beitsmarktstatistik und in der Statistik der Sozialhilfe-
    empfänger fort. Die Arbeitslosigkeit bei den Ausländern
    liegt leider doppelt so hoch wie bei den Deutschen.

    Nun sagt Herr Winkler, die Große Koalition habe
    nicht die Kraft, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Dem widerspreche ich nachhaltig; denn die Große Ko-
    alition hat eine Wende in der Integrationspolitik herbei-
    geführt, indem wir, Herr Veit, nicht nur Integrations-
    kurse wie früher unter Rot-Grün angeboten haben,
    sondern das Erlernen der deutschen Sprache als Be-
    standteil der Integration eingefordert haben und dafür
    gesorgt haben, dass Konsequenzen gezogen werden,
    wenn sich jemand weigert.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das stellt die eigentliche Wende in der Integrationspoli-
    tik dar: nicht nur reden, sondern auch für konsequente
    Umsetzung sorgen.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Kurse waren doch gerade erst eingeführt!)


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    (C (D azu gehört auch der Nationale Integrationsplan, den ie Bundeskanzlerin, Frau Merkel, zur Chefsache geacht hat und für den Frau Staatsminister Böhmer we entliche Vorarbeiten geleistet hat. (Beifall bei der CDU/CSU – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Nichts weiter als ein Strauß von Absichtserklärungen!)


    Wir haben dafür gesorgt, dass allen bewusst wird,
    ass Zuwanderer die deutsche Sprache zu erlernen ha-
    en. Wir haben dafür gesorgt, dass sie unsere Rechts-
    nd Werteordnung zu kennen und auch zu verstehen ha-
    en und dass man sich daran orientiert.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir auch schon im Gesetz gehabt!)


    ur so können Zuwanderer auf Dauer in Deutschland
    eimisch werden.

    Neuzuwanderer müssen mit ihren Integrationsbemü-
    ungen – das bekämpfen Sie offensichtlich immer noch –
    m Heimatland beginnen. Bevor man sich entschließt,
    einen Lebensmittelpunkt zu uns nach Deutschland zu
    erlagern, muss man im Heimatland anfangen, die deut-
    che Sprache zu lernen.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht bei Familien! – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Am besten lernt man sie in Deutschland!)


    eder von uns würde es übrigens genauso machen, wenn
    r sich entschlösse, seinen Lebensmittelpunkt von
    eutschland nach China zu verlagern: Er würde in
    eutschland beginnen, Chinesisch zu lernen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Gisela Piltz [FDP])


    ichts anderes fordern wir von den Migranten, die zu
    ns kommen.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In China ist es leichter, Chinesisch zu lernen!)


    Gute Sprachkenntnisse sind die Voraussetzung für
    chulischen Erfolg. Der schulische Erfolg ist die Voraus-
    etzung für eine Berufsausbildung, und diese ist die Vo-
    aussetzung für einen Arbeitsplatz. Dieses wiederum ist
    ie Voraussetzung für ökonomische Besserstellung und
    in zufriedenes Leben von Migranten in Deutschland.

    Wir wissen, dass Integration keine Einbahnstraße ist.
    ie setzt voraus, dass die Zuwanderer hier heimisch wer-
    en wollen, dass sie die deutsche Sprache erlernen wol-
    en und dass sie unsere Rechts- und Werteordnung über-
    ehmen wollen. Wer dies nicht will, muss sich selber
    larmachen, dass er besser wieder das Land verlässt, als
    eiter im Konflikt mit diesem Land zu leben. Das wis-

    en auch die 3,5 Millionen Muslime. Hier ist es das
    roße Verdienst des Bundesinnenministers Schäuble,
    ich diesem sehr komplexen und sehr schwierigen
    hema mit der Einrichtung von Islamkonferenzen ganz
    esonders zugewandt zu haben.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hans-Peter Uhl
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum
    Schluss kommen: Der Migrationsbericht beinhaltet
    hochinteressante Zahlen und zeigt auf, was wir zu tun
    haben. Er zeigt auch auf – das ist eine interessante Tat-
    sache –: Die Abwanderungstendenz von Deutschen
    nimmt zu. Waren es in den 70er-Jahren noch 50 000, um
    1990 dann 100 000, sind es nun schon 150 000 Deutsche,
    die das Land jährlich verlassen. Die Ursachen für diese
    Abwanderung müssen untersucht werden. Wenn immer
    mehr jüngere hochqualifizierte Leistungsträger aus
    Deutschland wegziehen, dann läuft etwas schief in die-
    sem Land, und wir müssen dafür sorgen, dass sich das
    ändert. Auch der Bundesfinanzminister sollte vielleicht
    darüber nachdenken; denn auch er hat die Möglichkeit,
    Migrationsströme von Deutschen, die aus Deutschland
    wegziehen, zu steuern.


    (Rüdiger Veit [SPD]: Steuerflüchtlinge, oder was meinen Sie jetzt? – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen Sie das Reisen verbieten? Ich dachte, Reisefreiheit wäre eine Errungenschaft!)


    – Ja, da haben Sie recht, Herr Veit; danke für den Zuruf.
    Da hilft am Schluss nur eins: Mehr netto für alle, Herr
    Veit. Daran sollten Sie sich orientieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)