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ID1614904200

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    Plenarprotokoll 16/149 Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), Britta Haßelmann, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gleichstellung von Frauen und Männern in den Gremien des Bundes tat- sächlich durchsetzen (Drucksachen 16/7739, 16/8412) . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ a) Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Krogmann, Laurenz Meyer (Hamm), Veronika Bellmann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Martin Dörmann, Dr. Rainer Wend, Doris Barnett, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Breitbandversorgung in ländlichen Räumen schnell verbessern (Drucksache 16/8381) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Gudrun Kopp, Martin Zeil, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Datenbasis für flächende- ckende Versorgung mit breitbandigem Internetzugang schaffen (Drucksache 16/7862) . . . . . . . . . . . . . . . 15699 B 15699 D 15701 B 15702 D 15704 B 15718 D 15719 A Deutscher B Stenografisch 149. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 22: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung je- der Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) (Drucksache 16/5807) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, Heidrun Bluhm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Internationaler Frauentag muss gesetzlicher Feiertag werden (Drucksache 16/8373) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit U S D A D E E P T 15699 A 15699 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15706 B 15707 B undestag er Bericht ung 7. März 2008 t : te Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundes- ministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 23: 15709 B 15710 C 15711 B 15711 C 15713 A 15713 D 15715 C 15715 D 15717 D c) Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Dr. Lothar Bisky, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 Fraktion DIE LINKE: Schnelles Internet für alle – Unternehmen zum Breitband- anschluss gesetzlich verpflichten (Drucksache 16/8195) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Kerstin Andreae, Cornelia Behm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Den Ausbau der Breitbandinfrastruktur flächendeckend voranbringen (Drucksache 16/8372) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Dr. Lothar Bisky, Dr. Petra Sitte, Cornelia Hirsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energieverbrauch von Computern senken (Drucksache 16/8374) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Krogmann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Ulrich Maurer, Hüseyin-Kenan Aydin, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Zum Stand der Deutschen Einheit und der perspektivischen Entwicklung bis zum Jahr 2020 (Drucksachen 16/3581, 16/5418) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gesine Lötzsch, Roland Claus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Erhöhung von Transparenz und Zielgenauigkeit des Mitteleinsatzes für die ostdeutschen Bundesländer (Drucksache 16/7567) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Dr. Gesine Lötzsch, Roland Claus, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Errichtung einer Großfor- schungseinrichtung in den neuen Län- dern (Drucksache 16/5817) . . . . . . . . . . . . . . . . d D M J W P V R M K T A S o G l s ( K M U S C T A F A k f ( J N D U W 15719 A 15719 D 15719 B 15719 C 15721 A 15722 B 15724 C 15725 D 15727 A 15728 B 15728 D 15729 C 15730 D 15732 A 15732 A 15732 A ) Beschlussempfehlung und Bericht des Äl- testenrates zu dem Antrag der Abgeordne- ten Dr. Gesine Lötzsch, Roland Claus, Dr. Dietmar Bartsch und der Fraktion DIE LINKE: Einsetzung eines Ausschusses des Deutschen Bundestages für die An- gelegenheiten der neuen Länder und für andere strukturschwache Regionen (Drucksachen 16/130, 16/1220) . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . oachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Uwe Vogel (CDU/CSU) . . . . . . . . . ainer Fornahl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 25: ntrag der Abgeordneten Kai Gehring, Krista ager, Priska Hinz (Herborn), weiterer Abge- rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Gute Lehre an allen Hochschu- en gewährleisten, herausragende Hoch- chullehre prämieren Drucksache 16/8211) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: ntrag der Abgeordneten Jan Mücke, Horst riedrich (Bayreuth), Patrick Döring, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: Zu- unft der Flugsicherung verfassungskon- orm gestalten Drucksache 16/7133) . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15732 B 15732 C 15734 A 15735 D 15737 C 15739 B 15741 A 15742 B 15743 C 15744 D 15746 A 15746 A 15747 B 15749 B 15750 A 15752 A 15753 A 15753 B 15754 B 15755 C 15756 B 15757 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 III Tagesordnungspunkt 27: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Frank Spieth, Klaus Ernst, Dr. Martina Bunge, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Fünften Sozialgesetzbuches (Drucksachen 16/4808, 16/8243) . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 6: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Massenentlassungen bei deut- schen DAX-Konzernen trotz Gewinnexplo- sion Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Fragen 51 (147. Sitzung) Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Aktueller Sachstand bei der Erstellung des Berichts zum Zustand der Bundesfernstra- ßenbrücken und Zuleitung an den Deut- schen Bundestag; Kosten und Schwer- punkte der Brückensanierung Antwort (Neuabdruck) Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung 15758 C 15759 A 15760 A 15761 B 15762 B 15771 A 15772 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d n M M D F B A A 15763 C 15764 D 15766 A 15767 B 15768 C 15769 D 15770 D 15770 D es Fünften Sozialgesetzbuches (Tagesord- ungspunkt 27) aria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . echthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konrad Schily (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15772 A 15773 A 15775 B 15775 D 15776 C 15777 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 15699 (A) ) (B) ) 149. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    ung D) 2. Absatz; der zweite e Onlinedurchsuchung ist ericht hat sie aber nur un- en für den Ausnahmefall sen die Agenda 2010 fort- achte, die würde jetzt mmen!) trategie. Wir müssen For- eiter so fördern, wie die sentlicher Aspekt ist, dass nforderungen auf dem Ar- s ist klar: Das wird nicht dass im Zuge des Wettbe- te einfache Tätigkeiten in und Arbeitnehmer, es gibt aber positives Verhalten zugunsten nen und Arbeitnehmer sowie un würde ich aus Ihrem Munde ger (Beifall bei der SPD un Das Modell Lafontaine à la C ten Sie vielleicht einmal vor dass die Verstaatlichung der Öli mit einhergeht, dass freie Gewe Medien in ihrer Arbeit behinde wir in Deutschland schon. Da Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 15771 (A) ) (B) ) Hans Meckel, Markus SPD 07.03.2008 Merz, Friedrich CDU/CSU 07.03.2008 Dr. h.c. Michelbach, CDU/CSU 07.03.2008 Heidemarie Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 07.03.2008 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 07.03.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blumentritt, Volker SPD 07.03.2008 Bollen, Clemens SPD 07.03.2008 Bülow, Marco SPD 07.03.2008 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 07.03.2008 Freitag, Dagmar SPD 07.03.2008 Gleicke, Iris SPD 07.03.2008 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2008 Golze, Diana DIE LINKE 07.03.2008 Griefahn, Monika SPD 07.03.2008 Großmann, Achim SPD 07.03.2008 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2008 Haustein, Heinz-Peter FDP 07.03.2008 Heil, Hubertus SPD 07.03.2008 Dr. Hendricks, Barbara SPD 07.03.2008 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 07.03.2008 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 07.03.2008 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2008 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2008 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 07.03.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 07.03.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 07.03.2008 Lips, Patricia CDU/CSU 07.03.2008 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2008 M N N N O P R R R S D S S S S D S S S D T W W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten üntefering, Franz SPD 07.03.2008 ahles, Andrea SPD 07.03.2008 itzsche, Henry fraktionslos 07.03.2008 ouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2008 rtel, Holger SPD 07.03.2008 aula, Heinz SPD 07.03.2008 aab, Daniela CDU/CSU 07.03.2008 aidel, Hans CDU/CSU 07.03.2008 eichel, Maik SPD 07.03.2008 ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2008 r. Scheer, Hermann SPD 07.03.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.03.2008 chmidt (Mülheim), Andreas CDU/CSU 07.03.2008 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 07.03.2008 chuster, Marina FDP 07.03.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 07.03.2008 pahn, Jens CDU/CSU 07.03.2008 teinbach, Erika CDU/CSU 07.03.2008 trothmann, Lena CDU/CSU 07.03.2008 r. Tabillion, Rainer SPD 07.03.2008 euchner, Jella SPD 07.03.2008 ächter, Gerhard CDU/CSU 07.03.2008 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 07.03.2008 ieczorek-Zeul, SPD 07.03.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 15772 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 (A) ) (B) ) Anlage 2 Neuabdruck der Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (147. Sitzung, Drucksache 16/8310, Frage 51): Wie ist der Sachstand bei der Erstellung des Berichts zum Zustand der Bundesfernstraßenbrücken, und wann wird dieser Bericht dem Bundestag zugeleitet? Derzeit wird eine ergänzende Information zu den Brü- cken der Bundesfernstraßen zum Straßenbaubericht 2006 erstellt. Diese soll in Kürze vorgelegt werden. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Fünften Sozialgesetzbuches (Ta- gesordnungspunkt 27) Maria Michalk (CDU/CSU): Die italienische Ärztin und Pädagogin, Maria Montessori ist nicht nur durch ihre berühmten pädagogischen Ansätze bekannt gewor- den, sondern auch wegen ihrer Feststellung, die ich im Folgenden zitiere: „Ohne das Kind, das ihm hilft, sich ständig zu erneuern, würde der Mensch degenerieren.“ Nicht nur diese gesellschaftspolitische Dimension un- serer Menschheitsgeschichte ist es, die uns alle gemein- sam seit Jahren hin zu dem Thema führt; was kann, was soll und was muss die Gesellschaft als Gemeinschaft tun, dass wir als Individuum zwar einmalig, aber nicht letztmalig sind. 91 Prozent aller 18- bis 35-Jährigen wollen Kinder ha- ben, aber rund 30 Prozent der Frauen des Jahrganges 1965 sind kinderlos. 74 Prozent der Kinderlosen wün- schen sich ein Kind. Jährlich nehmen etwa 200 000 Paare reproduktionsmedizinischen Rat in Anspruch. Hauptur- sache der ungewollten Kinderlosigkeit ist die Verschie- bung der Familienplanung in spätere Lebensabschnitte. Dabei wissen wir, dass die weibliche Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter abnimmt. Frauen zwischen 20 und Anfang 30 haben die besten Chancen, schwanger zu wer- den. Über die natürliche Form unserer Fortpflanzung wird viel berichtet, viel erzählt. Jeder hat seine Erfahrung. Viele freuen sich. Manche sind traurig. Und immer ist es die Liebe, die im Mittelpunkt unserer Menschwerdung steht. Das eint uns in der Beantwortung der Frage, wie wir mit einer Situation umgehen, wenn sich der natürli- che Kinderwunsch eines Paares leider nicht erfüllt. Da hilft auch nicht die Empfehlung „Hab Geduld in allen Dingen, vor allem aber mir dir selbst.“ Wir wissen seit langen, dass es biologische, auch seelische Gründe sein können, die dieses natürliche Verlangen nach einem Kind unerfüllt lassen. Und wir haben seit langem und jährlich immer bessere Möglichkeiten, durch eine künst- liche Befruchtung den Kinderwunsch zu erfüllen. n g d d b e A n ß d a d B b G P a r a t d d d d n g h K n d k K A l A d E K G z z s t n d V E b M n g s G i g (C (D Die Erfüllung dieses Kinderwunsches sprechen wir iemandem ab. Nur auf dieser Basis wird eine Familie egründet. Sie ist die älteste aller Gemeinschaften und ie einzig natürliche. Das erste, was der Mensch vorfin- et, das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das Kost- arste, was er im Leben besitzt, ist die Familie. So hat es inmal der Gründer der katholischen Gesellenvereine, dolf Kolping, formuliert. Und genau in diesem Span- ungsfeld bewegt sich der Antrag, der heute zur abschlie- enden Beratung vorliegt. Grundlage ist eine Entschei- ung des Parlaments, die von Bundesverfassungsgericht m 28. Februar 2007 bestätigt wurde. Es ist rechtens, ass die Beschränkung der Leistungen zur künstlichen efruchtung nach dem § 27 a des SGB V auf Ehepaare eschränkt bleibt. Die Fraktion Die Linke will durch ihre Vorlage eine leichbehandlung verheirateter und nicht verheirateter aare herbeiführen, indem die gesetzliche Beschränkung uf Ehepaare im § 27 a SGB V gestrichen wird. Sie füh- en aus, dass die Beschränkung des Leistungsanspruches uf Kosten der Solidargemeinschaft sowohl rechtspoli- isch als auch familienpolitisch zu nicht zu verantworten- er Benachteiligung unverheirateter Personen mit Kin- erwunsch führt. Da verschlägt es mir die Sprache. Selbst die SED, in essen Tradition doch die Linke steht, hat immer die Be- eutung der Familie betont. Was für ein Solidarverständ- is haben Sie denn, wenn Sie beklagen, dass in der Pfle- eversicherung zum Beispiel die Kinderlosen einen öheren Beitrag zu zahlen haben, als Familien? Sich auf osten der Allgemeinheit durch vollständige Über- ahme der Kosten für eine künstliche Befruchtung von en erhöhten Beiträgen in der Pflegeversicherung freizu- aufen bleibt zwar in der Tradition der Umverteilung der ommunisten, hat aber nichts mit unserem solidarischen usgleichssystem zu tun, das wir aufrechterhalten wol- en. Das allein schon ist Grund genug, den vorliegenden ntrag abzulehnen. Der Gipfel der Anmaßungen der Linken liegt aber in er Feststellung im Antrag, dass es der gewünschten ntwicklung einer verantwortlichen Entscheidung für inder widerspricht, wenn diejenigen, die eine solche rundentscheidung für ein Kind getroffen haben, finan- iell an deren Umsetzung gehindert werden. Unter medi- inischen und ethischen Aspekten ist die Bindung der ehr gravierenden Maßnahme einer künstlichen Befruch- ung an die Voraussetzung der Ehe zwischen den Part- ern aufrechtzuerhalten. Auch in der heutigen Zeit bietet ie Ehe und Familie einen wesentlich höheren Grad an erlässlichkeit, Verbindlichkeit und Dauerhaftigkeit. Daran hat das Bundesverfassungsgericht in seiner ntscheidung am 28. Februar 2007 angeknüpft. Wir ha- en als Gesetzgeber mehrheitlich die medizinischen aßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft icht als Behandlung einer medizinischen Krankheit an- esehen. Das wurde verfassungsrechtlich nicht bean- tandet. Das Gericht hat auch gewürdigt, dass wir als esetzgeber an das Bürgerliche Gesetzbuch anknüpfen, n dem die Ehegatten als Partner einer auf Lebenszeit an- elegten Gemeinschaft stehen und die gesetzliche Ver- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 15773 (A) ) (B) ) pflichtung eingehen, füreinander Verantwortung zu tra- gen. Das ist der Unterschied zu unverheirateten Paaren. Nichteheliche Lebensgemeinschaften können diese Ver- antwortung nur freiwillig wahrnehmen. Es gibt keine Garantie. Die eheliche Bindung, die nicht über Nacht aufgelöst werden kann, bietet dem Kind grundsätzlich mehr Sicherheit, von beiden Elternteilen betreut zu wer- den. Ehepaare sind gesetzlich einander verpflichtet, durch ihre Arbeit und mit ihrem Vermögen für das Kind einzustehen. Eine solche Verpflichtung besteht bei nicht- ehelichen Lebenspartnern nicht. Unsere derzeitige gesetzliche Regelung ist also vom Wohl des Kindes aus gedacht. Dagegen gibt es keinerlei berechtigte Argumente. Das Gericht hat festgestellt, dass die unterschiedliche Behandlung sachlich gerechtfertigt ist. Auch werden keinerlei andere Grundrechte verletzt. Deshalb ist der Antrag der Linken abzulehnen. Mechthild Rawert (SPD): Mit ihrem „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Fünften Sozialgesetzbuches“ vom 23. März 2007 stellt sich die Fraktion Die Linke ge- gen ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 28. Februar 2007. In diesem Urteil bekräftigt das Bun- desverfassungsgericht die Zulässigkeit, dass „die Leis- tung medizinischer Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft (künstliche Befruchtung) durch die ge- setzliche Krankenversicherung auf Personen beschränkt ist, die miteinander verheiratet sind, und Ei- und Samen- zellen nur von Ehegatten verwendet werden dürfen.“ Ausdrücklich verweist das Bundesverfassungsgericht darauf, das die Regelung des § 27 a Abs. 1 Nr. 3 und § 4 SGB V mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Mich ärgern gleich mehrere Aspekte. Erstens. Wer Vorschläge zur Ausweitung der künstli- chen Befruchtung macht, muss auch sagen, wie diese aus familienpolitischer Sicht sicherlich wünschenswerte Forderung im SGB V, dem Regelungsbereich der gesetz- lichen Krankenkassen, GKV, finanziert wird. Die 2003 erfolgte Beschränkung auf verheiratete Paare erfolgte auch aus Kostengründen, um die Ausgaben der GKV im Bereich der versicherungsfremden Leistungen steuerbar zu halten. Bereits damals wurde geschätzt, dass diese Leistungseinschränkung zusammen mit den Einsparun- gen bei der Sterilisation circa 100 Millionen Euro betra- gen. Zweitens. Knapp vier Wochen nach dem Gerichtsur- teil wurde der „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Fünften Sozialgesetzbuches“ ins Gesetzgebungsver- fahren eingespeist. Heute, am 7. März 2008, also zwölf Monate später, kann ich nur sagen, dass dieses Jahr ei- gentlich hätte ausreichen müssen, um entweder festzu- stellen, dass es sich um ein mit der heißen Nadel ge- stricktes Vorhaben handelt, oder aber um einen eigenen Entwurf noch einmal zu qualifizieren. Gefordert wird die Gleichbehandlung von verheirate- ten und nichtverheiraten Paaren. Ich sage sogar, gefor- dert wird „nur“ die Gleichbehandlung von Verheirateten und Nichtverheiraten. Wenn es wirklich ernsthaft um die Sorgen und Leiden der ungewollt kinderlosen Frauen u n s d w P Ü s g d d K d d H d E v K l n K t s 1 f a li li ü S A l E r b c z e g d d g E s t d w d h g K m t g (C (D nd Männer selbst ginge, wäre doch auch die Über- ahme der Maßnahmekosten von mehr als 50 Prozent owohl für Verheiratete als auch Unverheiratete gefor- ert worden. Es hätte doch auch ein Vorschlag gemacht erden müssen, wie denn geprüft werden solle, dass alle aare in einer häuslichen Gemeinschaft leben, was im brigen eine sehr hohe Zahl und auch für die Paare elbst sehr unerquickliche Einzelfallprüfungen zur Folge ehabt hätte. Die Antragstellerinnen und Antragsteller haben sich afür entschieden, dass die Kosten für die Ausweitung er künstlichen Befruchtung durch die gesetzlichen rankenkassen bezahlt werden sollen. Sie selber gehen avon aus, dass den gesetzlichen Krankenkassen durch ie Ausweitung des Leistungsanspruches Mehrkosten in öhe von 18 Millionen Euro entstehen. Hören wir etwas avon, woher dieses Geld kommen soll? Die künftige rhöhung des steuerfinanzierten Bundeszuschusses für ersicherungsfremde Leistungen in der gesetzlichen rankenkasse bietet aber hierfür keine Grundlage. Letzt- ich können Mehrausgaben also nur durch höhere Ein- ahmen für die gesetzlichen Krankenkassen erfolgen. lar ausgedrückt: Die Linke will eine Erhöhung der Bei- ragssätze! Bekanntermaßen ist 2007 nicht 2008. Ange- ichts der notwendigen Entschuldung der Kassen zum . Januar 2009 ist die Forderung nach einer nicht gegen- inanzierten Ausweitung des Leistungskataloges unver- ntwortlich. Dabei wissen eigentlich alle: Die Verfolgung fami- enpolitischer Zielsetzungen ist nicht Aufgabe der gesetz- chen Krankenkasse. Die Kosten hierfür wären – wenn berhaupt – aus dem Familienetat zu finanzieren und aus teuermitteln zu tragen. Aber die Antragstellerinnen und ntragsteller verweisen darauf, dass es keine finanziel- en Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte gibt. ine Diskussion hier anzustreben, war also nie ihr Ziel. Bei einem solchen „Entwurf eines Gesetzes zur Ände- ung des Fünften Sozialgesetzbuches“ müsste weiterhin ekannt sein, dass eine in einem Einzelfall durchbro- hene Rechtssystematik sehr weitreichende Konsequen- en für alle Politikbereiche hat. Drittens. Der § 27 a SGB V sieht noch eine weitere inschränkende Maßnahme zur Übernahme der anteili- en Kosten vor. Ich bin eigentlich nicht verwundert, dass iese Einschränkung nicht Thema des Antrages gewor- en ist. So hat der Gesetzgeber im § 27 a SGB auch fest- elegt, dass „ausschließlich Ei- und Samenzellen der hegatten verwendet werden“. Mit dieser Regelungsein- chränkung soll die heterologe Insemination als Me- hode der künstlichen Befruchtung von der Finanzierung urch die gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen erden. Hätten die Antragstellerinnen und Antragsteller iesen wichtigen Aspekt aufgegriffen, hätten wir dann eute auch verstärkt über die familienrechtliche Aus- angslage für das Wunschkind und das hohe Gut des indeswohles diskutieren können. Im Grundsatz ist eine Heirat für eine heterologe Inse- ination nicht erforderlich, aber Spender sowie die Ärz- innen und Ärzte sind nur dann rechtlich und finanziell eschützt, wenn die betreffende Frau verheiratet ist. Nur 15774 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 (A) ) (B) ) dann nimmt der Gesetzgeber an, dass der Ehemann auch der biologische Vater ist und die Unterhaltspflichten ent- sprechend geregelt sind. In Deutschland ist Mutter eines Kindes die Frau, die es geboren hat. Vater eines Kindes ist der Mann, der mit der Mutter im Zeitpunkt der Geburt verheiratet ist, der die Vaterschaft anerkannt hat oder dessen Vaterschaft ge- richtlich festgestellt worden ist. Eine gerichtliche Fest- stellung der Vaterschaft eines Mannes ist nicht möglich, solange die Vaterschaft eines anderen Mannes – kraft Ehe mit der Mutter im Zeitpunkt der Geburt oder kraft Anerkenntnisses – besteht. Im Familienrecht ist die verfassungsrechtlich vorge- schriebene Gleichbehandlung nichtehelicher Kinder mit ehelichen Kindern weitgehend verwirklicht. Für das Kindeswohl spielt der Personenstand der Eltern aber durchaus eine erhebliche Rolle. Dies gilt schon für die ökonomische Absicherung des Kindes, da verheiratete Paare umfassende rechtliche Ansprüche auf Unterhalt, Zugewinn- und Versorgungsausgleich und auch wech- selseitige erbrechtliche Ansprüche aneinander haben, die sich zumindest mittelbar auf den ökonomischen Status des Kindes auswirken. Mein Zwischenfazit: Der „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Fünften Sozialgesetzbuches“ operiert mit den Gefühlen vieler ungewollt kinderloser unverheirate- ter Menschen und weckt Hoffnungen; vermeintlich wird Einsatz für deren Interessen suggeriert. Sehr ärgerlich aber, dass keine wirklich substanziellen Vorschläge un- terbreitet werden. So kann keine verantwortliche Politik gestaltet werden! Doch nun des Ärgers genug: Die meisten interessiert, was die gesetzlichen Krankenkassen bei ungewollter Kinderlosigkeit auf der Grundlage der Regelungen des SGB V und des „Sondertatbestandes“ künstliche Be- fruchtung im § 27 a SGB V leisten. Alle Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen haben – unter anderem auf- grund des § 27 SGB V – bei ungewollter Kinderlosigkeit einen Leistungsanspruch auf Krankenbehandlung. Grund- sätzlich werden die Kosten für die Diagnostik der unge- wollten Kinderlosigkeit übernommen. Gleiches gilt auch für medizinische Maßnahmen zur Herstellung der Zeu- gungs- oder Empfängnisfähigkeit beispielsweise durch chirurgische Eingriffe, die Verordnung von Medikamen- ten oder auch durch eine psychotherapeutische Behand- lung. Diese Maßnahmen haben grundsätzlich Vorrang vor der künstlichen Befruchtung, durch zum Beispiel in- trauterine Insemination, IUI, durch die In-vitro-Fertilisa- tion, IVF, und/oder intrazytoplasmatische Spermienin- jektion, ICSI. Die Einfügung des § 27 a erfolgte 1990 als Nachtrag zur Gesundheitsreform von 1988. Im Vorfeld war grund- sätzlich strittig, ob die künstliche Befruchtung in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen werden soll. Die künstliche Befruchtung selbst gilt nicht als Behand- lung einer Krankheit. Damit sie aber überhaupt in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen werden konnte, wurde sie den für Krankheiten geltenden Rege- lungen des SGB V quasi unterstellt. s k d p m g u d u t s S E i d E a m m n f n k s h h h w s F d e t b m s G g ü K g s d d a g s n z u a e d n (C (D Seit dem 1. Januar 2004 gelten folgende Leistungsan- prüche der Versicherten an ihre gesetzlichen Kranken- assen: Die Krankenkasse übernimmt auf der Grundlage es von ihr im Vorfeld zu bewilligenden Behandlungs- lanes 50 Prozent der Behandlungskosten und Medika- ente für bis zu drei Versuche. Die übrigen 50 Prozent elten als Eigenbeteiligung. Es handelt sich hierbei nicht m eine Zuzahlung, und die Eigenbeteiligung bleibt bei er Berechnung für die Belastungsgrenze für die Befrei- ng von den Zuzahlungen unberücksichtigt. Die Leis- ungen gelten für Ehepaare, bei denen die Frauen zwi- chen 25 und 40 und die Männer unter 50 Jahre alt sind. Grundsätzlich ist festzuhalten: Die Anerkennung der achleistungen für eine künstliche Befruchtung, ihre inbeziehung in das System der Gesundheitsversorgung st sowohl Ausdruck von Solidarität als auch ein Beweis afür, dass die soziale Krankenversicherung ein großer rfolg unserer Solidargemeinschaft ist. Nicht näher eingehen möchte ich auf die Erfolge, aber uch Belastungen und Risiken der verschiedenen For- en der künstlichen Befruchtung, der Reproduktions- edizin, selbst. Diese hat in den vergangenen Jahren eben der Herstellung der Zeugungs- bzw. Empfängnis- ähigkeit viele anfängliche euphorische Hoffnungen icht erfüllt und wird sie wohl auch nicht alle erfüllen önnen. Sowohl die Männer und noch mehr die Frauen tehen während der Behandlungsphase unter einer sehr ohen seelischen und körperlichen Belastung. Gesund- eitliche Risiken sind keineswegs auszuschließen; des- alb sind auch umfassende Beratungspflichten vor und ährend einer künstlichen Befruchtung vorgesehen. Tat- ächlich kommt es auch nur bei 18 von 100 behandelten rauen tatsächlich zur Geburt des erhofften Wunschkin- es. Ob aus familien- oder bevölkerungspolitischer Sicht ine volle Kostenübernahme bei künstlicher Befruch- ung erstrebenswert ist, kann zu Recht diskutiert werden. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ha- en im Hamburger Grundsatzprogramm deutlich ge- acht: „Kinder verkörpern Freude auf die Zukunft. Sie ind das Fundament jeder Gesellschaft. Wir wollen eine esellschaft, die Familien mit Kindern beste Bedingun- en bietet, und ein Klima der Aufgeschlossenheit gegen- ber den Bedürfnissen von Kindern. Eine erfolgreiche inder- und Familienpolitik gehört zu den Schlüsselfra- en für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“ Und wir agen auch „Wir wollen den Menschen kein Lebensmo- ell vorschreiben. Die meisten Menschen wünschen sich ie Ehe, wir schützen sie. Gleichzeitig unterstützen wir ndere gemeinsame Lebenswege, nichteheliche Lebens- emeinschaften, gleichgeschlechtliche Lebenspartner- chaften, alleinerziehende Eltern.“ Wir wollen es Män- ern und Frauen leichter machen, ihre Kinderwünsche u erfüllen. In den letzten Jahren ist die Zahl kinderloser Frauen nd vor allem kinderloser Männer in Deutschland stark ngestiegen. Für die meisten handelt es sich dabei um ine gewollte Kinderlosigkeit, für die die Regelungen es § 27 a SGB mit der Bevorzugung der Ehepaare kei- eswegs als Ursache heranzuziehen sind. Elternschaft Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 15775 (A) ) (B) ) wird wenn überhaupt – zunehmend später in den Le- benslauf eingeplant. Uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist bewusst, dass es für Menschen eine schwere Belastung ist, wenn sie keine Kinder bekommen können. Eine Ver- schiebung des Kinderwunsches in höheres Alter birgt prinzipiell das Risiko sinkender Zeugungs- und Emp- fängnisfähigkeit – und damit wiederum auch eine anhal- tende Nachfrage nach reproduktionsmedizinischer Be- handlung der ungewollten Kinderlosigkeit. Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen hat viele Ursachen, körperliche wie auch seelische. Aber ich wie- derhole: Mit zunehmendem Alter vermindert sich so- wohl die Zeugungs- als auch die Empfängnisfähigkeit. Die Verschiebung einer bewussten Elternschaft hat für Männer und Frauen mannigfaltige Gründe: Die einen wollen sich erst beruflich etablieren, wollen eine qualifi- kationsadäquate Karriere machen; andere fühlen sich in jungen Jahren noch nicht reif genug, um die Verantwor- tung für ein Kind zu übernehmen. Und viele entscheiden sich vorerst gegen ein Kind, weil sie glauben, dass ihnen die finanzielle Basis fehlt oder sie die wohnortnahen Rahmenbedingungen für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf als nicht zufriedenstellend betrachten. Diesen Gründen können wir nur mit einer guten Fa- milien- und Gleichstellungspolitik entgegenwirken. Not- wendig sind unter anderem sowohl der zügige flächen- deckende und qualitativ hochwertige Ausbau der Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder ab dem ersten Lebensjahr, vor allem aber auch eine familien- freundliche Kultur in der Wirtschaft. Einen Tag vor dem Internationalen Frauentag fordere ich erneut ein Gleich- stellungsgesetz für die Privatwirtschaft. Auch hiermit werden Männer und Frauen bereits in jungen Jahren er- mutigt, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Mein Fazit: Die Debatte um die rechtlichen, medizini- schen, ethischen und finanziellen Voraussetzungen zur Behandlung ungewollt kinderloser Menschen wird wei- tergeführt werden, nicht zuletzt wegen veränderter ge- sellschaftlicher Vorstellungen von Familie und Kindern. Wer die ungewollte Kinderlosigkeit für die Betroffenen beheben will, muss ein ganzes Maßnahmebündel absi- chern. Dieses tut der „Entwurf eines Gesetzes zur Ände- rung des Fünften Sozialgesetzbuches“ nicht. Die SPD- Fraktion lehnt ihn ab. Dr. Konrad Schily (FDP): Der Antrag der Fraktion Die Linke, zu dem ich hier spreche, beinhaltet die Änderung des § 27 a I Nr. 3 des Fünften Sozialgesetzbu- ches. Danach sollen die gesetzlichen Voraussetzungen für Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung für medizinische Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft modifiziert werden. Es soll die Voraus- setzung entfallen, dass die Personen, die die Maßnahmen der künstlichen Befruchtung in Anspruch nehmen wol- len, miteinander verheiratet sind. Nach dem Antrag der Fraktion Die Linke sollen die gesetzlichen Krankenkassen auch bei unverheirateten Paaren die Kosten für eine künstliche Befruchtung über- n F 1 i r K s e g ß d e 2 W t t A w F s R A K 1 d v b h L k n s d k g d n s K l t f g k d r i c z l g v d (C (D ehmen und nicht verheiratete Paare gleichstellen. Die raktion veranschlagt dafür Mehrkosten in Höhe von 8 Millionen Euro jährlich bei den Kassen. Der Antrag st inhaltlich an ein Urteil des Bundesverfassungsge- ichts angelehnt, wonach unverheiratete Ehepaare die osten im Gegensatz zu Ehepaaren allein tragen müs- en. Dadurch entstehe nach Auffassung der Antragsteller ine Benachteiligung unverheirateter Partner, „die den esellschaftlichen Verhältnissen nicht gerecht werde“. Der Antrag der Linken wäre dahin gehend zu begrü- en, dass verheiratete wie nicht verheiratete Paare vor em Gesetz gleich zu behandeln sind. Dieser Gedanke ntspricht der Lebenswirklichkeit am Beginn des 1. Jahrhunderts und bedeutet keine Minderung des ertes der Ehe und der Familie. Dennoch ist dem An- rag der Linken nicht zu folgen. Die künstliche Befruch- ung stellt eine versicherungsfremde Leistung dar. Eine usweitung auf andere Personengruppen als Ehepaare ie zum Beispiel unverheiratete Paare ist nur für den all denkbar, dass eine Finanzierung über Steuermittel ichergestellt wird. Dies ist jedoch nach derzeitiger echtslage nicht gegeben. Sogar die von der Großen Koalition beschlossene ufstockung des Bundeszuschusses an die gesetzliche rankenversicherung, der bis zum Jahr 2016 bis auf 4 Milliarden Euro angehoben werden soll, ändert an ieser Auffassung nichts. Die vorgeschlagene Summe on 14 Milliarden Euro reicht nicht einmal aus, um die eitragsfreie Mitversicherung der Kinder sowie die eute unumstritten als versicherungsfremd anerkannten eistungen wie Haushaltshilfen, Krankengeld bei Er- rankung der Kinder zu finanzieren. Kinderlosigkeit ist icht als Krankheit im engeren Sinne zu werten, sondern tellt ein allgemeines Lebensschicksal dar. Vorliegend geht es nicht um die Absicherung gegen as Risiko Krankheit bzw. um die Behandlung einer ranken und/oder versicherten Person. § 27 a SGB V re- elt einen eigenständigen Versicherungsfall. Seine Son- erstellung ist notwendig, weil bei der Unfruchtbarkeit icht immer eine „Krankheit“ im Sinne des Krankenver- icherungsrechts vorliegt und die Abgrenzung zur rankheit oft fließend und oftmals auch eine Behand- ung jenes Partners geboten ist, der nicht erkrankt ist. Folgte man dem Antrag der Linken, würde das bedeu- en, diese Förderungsmaßnahmen der versicherungs- remden Leistung gerade der Solidargemeinschaft der esetzlichen Krankenversicherung aufzubürden. Dies önnte nur noch mit dem Argument begründet werden, ass die gesetzliche Krankenversicherung alles finanzie- en solle, was die medizinische Kunst ermöglicht. Dem st aber nicht so: Einzig ist es die Aufgabe der gesetzli- hen Krankenkassen, Leistungen im Rahmen der medi- inischen Notwendigkeit zu finanzieren und so eine qua- itativ hochwertige Grundversorgung der Versicherten zu ewährleisten. Frank Spieth (DIE LINKE): Derzeit haben nur erheiratete Paare Anspruch auf Übernahme von Kosten er künstlichen Befruchtung durch die gesetzliche Kran- 15776 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 (A) ) (B) ) kenversicherung. Nichteheliche Gemeinschaften sind von der Kostenbezuschussung ausgenommen. Dagegen wurde geklagt. Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Entscheidung vom 28. Februar 2007 (Az.: 1 BvL 5/03) festgestellt, dass dieser Leistungsausschluss mit der Ver- fassung vereinbar ist. Gleichzeitig wurde aber darauf hingewiesen, dass der Gesetzgeber die Möglichkeit hat, per Gesetz verfassungskonform nichtehelichen Lebens- gemeinschaften diese Leistung zu gewähren. Dieses Anliegen verfolgen wir, die Fraktion Die Linke, mit unserem Gesetzentwurf. Wir wollen, dass un- verheiratete Paare die gleichen Leistungen der gesetzli- chen Krankenversicherung zur künstlichen Befruchtung erhalten wie verheiratete. Die Frage, die sich heute stellt, ist also im Kern fol- gende: Können unverheiratete Paare genauso gut Kinder erziehen wie verheiratete Paare? Wir meinen: Ja, man kann nicht unterstellen, dass Paare, nur weil sie einen Ring am Finger tragen, besser geeignet wären für die Kindererziehung als solche ohne Ring. So denkt mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung. Vor einigen Jahrzehnten war in der Gesellschaft noch ein anderes Familienbild dominierend: Uneheliche Kinder waren früher einmal eine Schande, und bevor das erste Kind auf die Welt kam, wurde aus moralischen Gründen schnell noch geheiratet. Diese Zeiten sind – zum Glück – lange vorbei. Wenn man sich aber die Positionen der anderen Fraktionen, insbesondere der CDU/CSU-Fraktion anschaut, dann könnte man meinen, aus Versehen eine Zeitmaschine in Richtung Vergangenheit benutzt zu haben. Dort heißt es nach wie vor entgegen jeder Lebenswirklichkeit: Gerade die Ehe bietet die Rahmenbedingungen, die das Kinder- kriegen ermöglichen. Die SPD meinte im Ausschuss immerhin, dass man die Angelegenheit in den nächsten Monaten prüfen müsse. Wir sind also gespannt, ob die Koalition in Zu- kunft zu einer modernen Familienpolitik fähig ist – ich fürchte, nein. Die Grünen haben eine absurde Position gezeigt. Sie meinen, dass man auch gleichgeschlechtliche eingetra- gene Lebenspartnerschaften berücksichtigen müsse, und stimmen deshalb nicht zu. Es mag ja stimmen, dass man den Personenkreis noch weiter ziehen sollte. Aber auch ein langer Weg zur Verankerung eines modernen Fami- lienbildes in den Gesetzen braucht einen ersten Schritt. Uns war es wichtig, diesen ersten Schritt endlich zu ge- hen, und es wäre für die Betroffenen – auch für die gleichgeschlechtlichen – wichtig, wenn die anderen Frak- tionen diesen ersten Schritt unterstützen würden. Wir erleben also heute wahrscheinlich wieder, dass ein Gesetzentwurf der Linken weggestimmt wird, nicht weil man aus grundsätzlichen Gründen dagegen ist, son- dern weil sich dies mit der CDU/CSU nicht durchsetzen lässt. Lassen Sie mich auf zwei Absurditäten hinweisen: 0 b d o d g z a u g W d L b u i k c D h A c k k e d d n s t P c d A s u i t s e s u d s t s d d l a t (C (D Erstens: Kinderlose zahlen in der Pflegeversicherung ,25 Prozentpunkte mehr Beitrag. Man fragt allerdings ei der Beitragszahlung in die Pflegeversicherung nicht anach, ob man aus freien Stücken keine Kinder wollte der ob man keine Kinder bekommen konnte. Zweitens: Bei Leistungskürzungen, Hartz IV war da er Vorreiter, wird eine uneheliche Bedarfsgemeinschaft enauso behandelt wie eine eheliche. Im Klartext: Be- ieht jemand Hartz-IV-Leistungen und lebt mit einer nderen Person gemeinsam, dann wird geschnüffelt bis nter die Bettdecke. Es könnte hier ja doch eine Lebens- emeinschaft statt einer Wohngemeinschaft vorliegen. enn es also ums Kürzen von Leistungen geht, dann ist er Trauschein egal. Geht es aber um das Gewähren von eistungen, wie bei der künstlichen Befruchtung, dann esteht auf einmal ein Unterschied zwischen ehelichen nd unehelichen Lebensgemeinschaften. Wir sagen: Das st ungerecht und muss geändert werden. Familien auf den Trauschein zu reduzieren, ist erz- onservativ und in keiner Weise vereinbar mit dem übli- hen Getöse für eine familienfreundliche Politik in eutschland. Leider ist dieses Getöse oft nicht mehr als eiße Luft. Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der ntrag der Linken, neben Ehepaaren auch nichteheli- hen Lebensgemeinschaften eine Teilfinanzierung der ünstlichen Befruchtung durch die gesetzlichen Kran- enkassen zukommen zu lassen, betrifft ein Thema, das motional stark besetzt ist. Der 1990 eingeführte § 27 a SGB V sollte im Rahmen er Gesundheitsreform 2003 ersatzlos gestrichen wer- en. Im Rahmen der Konsensverhandlungen wurde der un gültige Kompromiss gefunden. Er ist Teil eines Ge- amtpakets von höheren Eigenbeteiligungen durch Pa- ientinnen und Patienten oder Streichungen – Stichworte raxisgebühr oder Wegfall der Erstattung frei verkäufli- her Arzneimittel. Bei der künstlichen Befruchtung wur- en eine Eigenbeteiligung von 50 Prozent eingeführt und ltersgrenzen festgelegt. In der öffentlichen Diskussion damals standen insbe- ondere die beiden Methoden In-vitro-Fertilisation (IVF) nd die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) m Vordergrund. Die Diskussion drehte sich damals un- er anderem um die Fragen: Gibt es einen durch die Ver- ichertengemeinschaft zu finanzierenden Anspruch auf in Kind, das genetisch von beiden Elternteilen ab- tammt? Welches sind zielführende Behandlungen der ngewollten Kinderlosigkeit? Wie ist damit umzugehen, ass IVF und ICSI mit hohen physischen und psychi- chen Belastungen der behandelten Frauen sowie erhöh- en Zahlen von Mehrlingsschwangerschaften verbunden ind und immer wieder erhöhte Fehlbildungsraten bei urch ICSI gezeugten Kindern als Risiko genannt wer- en? Was rechtfertigt, dass im Gegensatz zu Behand- ungsmethoden anderer Krankheiten oder der Zulassung ls Medikament eine sehr geringe Erfolgsquote akzep- iert wird? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 15777 (A) ) (B) ) Diese Aspekte lassen uns Grüne weiterhin kritisch auf die Methoden IVF und ICSI schauen. Wir stehen jedoch zu den Grundzügen des damals gefundenen Kompromis- ses, der im September 2007 vom Bundessozialgericht bestätigt wurde: Sowohl die Altersgrenze für Männer als auch der Eigenanteil von 50 Prozent seien nicht als Be- nachteiligung Behinderter und Diskriminierung sozial Schwacher zu kritisieren. Der Bundesfinanzhof hat ebenfalls im September 2007 – entgegen der bisherigen Rechtsprechung – ent- schieden, dass künstliche Befruchtung unter bestimmten Voraussetzungen auch für Unverheiratete steuerabzugs- fähig sei. Der Vorstoß der Partei der Linken, die Mitfinanzie- rung der gesetzlichen Krankenkassen über die bisherige Engführung auf Ehepaare auszuweiten, trifft in der Grundintention auf unsere Sympathie. Aber er bleibt auf der Hälfte des Weges stecken. Warum er nur für in hete- rosexuellen Partnerschaften lebende Personen und nicht auch für alleinstehende oder in eingetragenen Lebens- partnerschaften lebende Frauen und mit ihnen auf ande- rem Weg verbundene Männer gelten soll, ist uns Grünen nicht nachvollziehbar. Ungewollte Kinderlosigkeit kann auch dort vorkommen. Die Mitfinanzierung der Behand- lung durch die Versichertengemeinschaft in diesen Kon- stellationen auszuschließen widerspricht ebenfalls dem Gleichbehandlungsgrundsatz. Auch diese Personengrup- pen sind von dem von der Linken zur Argumentation he- rangezogenen Zusatzbeitrag für Kinderlose in der Pfle- geversicherung betroffen. Eine Gegenfinanzierung sehen sie allerdings wie üblich nicht vor. Interessant finde ich aber, dass sie, im Gegensatz zum üblichen Protest der Linken gegen jegliche Form von Zuzahlungen, hier keine Streichung der hälftigen Eigenbeteiligung fordern. Wir sehen also, dass alle im Bundestag vertretenen Par- teien der Auffassung sind, dass eine hälftige Eigenbetei- ligung durch die Betroffenen gerechtfertigt ist. Aus den genannten Gründen enthalten wir Bündnis- grünen uns bei diesem Antrag der Stimme. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mitgeteilt, dass sie die Anträge Das Europäische Antidiskriminierungsrecht wei- terentwickeln auf Drucksache 16/2795, Kein Generalverdacht bei den Sicherheitsüber- prüfungen zur Fußballweltmeisterschaft 2006 auf Drucksache 16/686 und Zusammenarbeit der EU mit Russland stärken auf Drucksache 16/8371 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 d n m U n (C (D er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tierschutzbericht 2007 – Drucksache 16/5044 – Verteidigungsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung nach § 4 Abs. 5 Satz 2 des Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetzes – Drucksachen 16/7425, 16/7793 Nr. 1.3 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2006 – Drucksachen 16/6835, 16/7217 Nr. 3 – Ausschuss für Tourismus – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Technikfolgenabschätzung (TA) TA-Projekt: Zukunftstrends im Tourismus – Drucksache 16/478 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 16/7575 Nr. A.14 Ratsdokument 14959/07 Rechtsausschuss Drucksache 16/7393 Nr. A.33 Ratsdokument 14957/07 Finanzausschuss Drucksache 16/7575 Nr. A.13 Ratsdokument 14942/07 Drucksache 16/7905 Nr. A.6 Ratsdokument 16449/07 Haushaltsausschuss Drucksache 16/7905 Nr. A.20 Ratsdokument 16265/07 15778 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. März 2008 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/7817 Nr. A.7 Ratsdokument 15351/07 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/7905 Nr. A.10 Ratsdokument 16489/07 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/7817 Nr. A.6 Ratsdokument 14526/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.8 Ratsdokument 15469/07 Drucksache 16/7817 Nr. A.33 Ratsdokument 16317/07 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/7817 Nr. A.25 Ratsdokument 15898/07 Drucksache 16/7905 Nr. A.3 EuB-EP 1613; P6_TA-PROV(2007)0504 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/6389 Nr. 1.86 Ratsdokument 12241/07 Drucksache 16/7575 Nr. A.22 Ratsdokument 15292/07 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/8135 Nr. A.28 Ratsdokument 5279/08 91, 1 0, T 149. Sitzung Berlin, Freitag, den 7. März 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Joachim Otto


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Frau Kollegin Dr. Krogmann, zunächst einmal sind wir
    sehr dankbar dafür, dass Sie und alle übrigen Fraktionen
    die Initiative der FDP-Fraktion aufgegriffen haben und
    sich jetzt auch um das Thema kümmern.


    (Beifall bei der FDP – Lachen bei der CDU/ CSU und der SPD – Gustav Herzog [SPD]: Die FDP erfindet das Telefon!)


    – Schauen Sie doch, welcher Antrag zuerst da war!
    Schauen Sie bitte rein! – Ich frage mich allerdings, wa-
    rum Sie sich nicht einfach unserem Antrag angeschlos-
    sen und Sie eigene Anträge aufgesetzt haben.

    In Ihren Anträgen fehlt dazu noch der entscheidende
    Punkt. In der Problembeschreibung, liebe Frau Kollegin
    Krogmann, sind wir uns noch alle einig: Die Wettbe-
    werbsfähigkeit des Standortes Deutschland und seiner
    Regionen sowie Tausende Arbeitsplätze hängen maß-
    geblich von der Verfügbarkeit von Breitbandinternetzu-
    gängen ab; das gilt ebenfalls für das erste Thema heute
    im Plenum, nämlich die Vereinbarkeit von Beruf und Fa-
    milie sowie die Bildungschancen. Entsprechend verhee-
    rend sind die Auswirkungen der weißen Flecken auf die
    wirtschaftliche, demografische und kulturelle Struktur
    und damit letztlich auf die Überlebensfähigkeit der be-
    troffenen Regionen.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Paul Lehrieder [CDU/CSU])


    Bei der Problembeseitigung verkennen Sie allerdings
    die Priorität des Handlungsbedarfs. Die FDP-Fraktion
    hat auf Initiative meines verehrten Kollegen Martin Zeil


    (Ernst Burgbacher [FDP]: Guter Mann!)


    im Dezember eine Expertenanhörung durchgeführt.

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    (C (D ei dieser Anhörung waren führende Vertreter aus Wisenschaft, Industrie und von der staatlichen Regulierung nwesend. Sämtliche Experten – ich wiederhole: sämtlihe – waren der Auffassung, dass die Hauptursache der eißen Flecken das Fehlen einer detaillierten und belastaren Datenbasis ist. Eine solche Datenbasis liefert der Breitbandatlas der undesregierung leider mitnichten. Insofern teile ich uch das hohe Lob auf diesen Atlas nicht. Sie sagen es in hrem Antrag selbst: Er ist nicht präzise genug. Er chafft somit keine ausreichende Grundlage für Investiionsentscheidungen. Diese Einschätzung – fehlende Datenbasis – teilen im brigen der vatm, der Deutsche Städteund Gemeindeund und der Deutsche Landkreistag. Deshalb haben sie uch einen entsprechenden Appell an die Politik gerichet, den wir in unserem Antrag unterstützen. Weder der Antrag der Koalitionsfraktionen noch der er Grünen geht auf diese zentrale Investitionsvoraussetung explizit ein. Ihre – ich sage: altbekannten – Fordeungen lauten: ein paar Fördersubventionen hier, ein aar Frequenzen dort, garniert mit der obrigkeitsstaatlihen Keule der Universaldienstverpflichtung. Ihr besonerer Clou ist die Einrichtung einer Taskforce beim Buneswirtschaftsminister. (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU])


    (Ernst Burgbacher [FDP]: Stimmt!)


    as ist schon fernsehtauglich. Bisher hatten wir die „Su-
    er Nanny“. Jetzt haben wir den „Super Glosy“, der da
    urch die Gegend rennt. Das finde ich schon super.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich prophezeie Ihnen: Ihr Vertrauen auf die Wirksam-
    eit staatlicher Maßnahmen wird erneut enttäuscht. Ihre
    nnahme, dass der Wettbewerb unfähig oder nicht wil-

    ens sei, auch ländliche Regionen zu versorgen, ist
    alsch. Jede staatliche Förderung nach dem Gießkannen-
    rinzip, auch die Umleitung der UMTS-Gelder, verkennt
    ie örtlichen Besonderheiten. Ob TV-Kabel, DSL, Satel-
    it oder Funk, es bedarf jeweils einer anderen technologi-
    chen Lösung, um zum Beispiel die Ostfriesischen In-
    eln – den Ort, den Sie genannt haben, habe ich leider
    ergessen –


    (Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU]: Oederquart!)


    der bayerische Alpendörfer ans Breitbandnetz zu brin-
    en.


    (Jörg Tauss [SPD]: Aber auch finanzierbar!)


    Die Experten sagen unisono: Wir brauchen belastbare
    nd präzise Daten über demografische, topografische
    nd ökonomische Gegebenheiten, um zu wissen, wie am
    rfolgversprechendsten investiert werden kann und wel-
    he Technologie wo am sinnvollsten ist.


    (Klaus Barthel [SPD]: Das ist doch Planwirtschaft!)







    (A) )



    (B) )


    Hans-Joachim Otto (Frankfurt)

    Alles andere muss dann der Wettbewerb leisten – das
    kann er auch –,


    (Beifall bei der FDP)


    und zwar nicht nur über die großen Telekoms dieser
    Welt, sondern vor allem auch über die regionalen und in-
    novativen Anbieter.

    Die diesjährige CeBIT, die ja derzeit in Hannover
    stattfindet, zeigt, dass unser Vertrauen in den Wettbe-
    werb berechtigt ist. Arcor präsentiert dort beispielsweise
    VDSL-Pilotversuche in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
    Es sind dort auch Satellitenangebote zu sehen, die
    bereits jetzt Downlink-Raten von 2 000 Kilobit und
    Uplink-Raten von 500 Kilobit ermöglichen.


    (Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU]: Upload heißt das!)


    Es präsentieren sich auch viele kreative Anbieter von
    Funklösungen.

    Deshalb, meine Damen und Herren, appelliere ich an
    Ihre ökonomische Vernunft: Sorgen Sie für eine investi-
    tionsfeste Datenbasis! Lassen Sie dagegen die Finger
    von technologiefixierten Subventionen und auch von der
    Keule des Gesetzgebers! Millionen Bürger und Tau-
    sende Unternehmen in den ländlichen Regionen werden
    es Ihnen danken.


    (Beifall bei der FDP – Jörg Tauss [SPD]: Also nichts tun! – Gustav Herzog [SPD]: Das war nicht überzeugend, Herr Kollege Otto!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Martin Dörmann von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martin Dörmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Bedeutung des Internets wächst täglich. Die CeBIT hat
    in dieser Woche zahlreiche weitere Beispiele dafür ge-
    bracht. Immer mehr Dienste und Dienstleistungen wer-
    den im Internet angeboten, die die Bürgerinnen und Bür-
    ger täglich nutzen. Stichworte sind: Warenbestellungen
    per Internet, Onlinebanking, Kommunikationsforen, an
    denen man teilnehmen kann, Weiterbildungsangebote
    und schließlich auch die Möglichkeit, Telearbeitsplätze
    über das Internet zu bedienen.

    Um diese Dienste adäquat nutzen zu können, reicht es
    nicht mehr, mit der herkömmlichen ISDN-Technik zu ar-
    beiten, weil sie oft zu langsam ist. Nein, wir brauchen
    schnelle Internetzugänge mit hohen Bandbreiten. Erfreu-
    lich ist, dass in Deutschland auf diesem Gebiet eine sehr
    positive Entwicklung festzustellen ist. Wir nähern uns
    der Zahl von 20 Millionen Breitbandanschlüssen; gerade
    im letzten Jahr kamen 5 Millionen neue Anschlüsse
    hinzu. Damit liegen wir hinsichtlich der Quantität und
    auch der Qualität der Anschlüsse europaweit an der
    Spitze.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Funktionierender Wettbewerb sorgt für niedrige reise. Aber von dieser positiven Entwicklung drohen inige ländliche Regionen abgekoppelt zu werden. Das uss uns mit Sorge erfüllen. Es wurde auf den von der undesregierung erstellten Breitbandatlas hingewie en. Aus ihm geht hervor, dass für 97 Prozent der Hausalte die Möglichkeit besteht, einen Breitbandanschluss u nutzen. Hierzu ist aber zu sagen, dass die Bandbreite ür solche Anschlüsse heute höher liegt als noch vor eiigen Jahren, weil die technische Entwicklung einfach ortschreitet. Wir brauchen heute realistischerweise bertragungsraten von 1 Mbit pro Sekunde, damit wir ie neuen Angebote auch wirklich nutzen können. Vor diesem Hintergrund ist die Zahl, die Frau Kollein Krogmann genannt hat, richtig: Wir müssen davon usgehen, dass über 2 000 Gemeinden nicht über adquate Anschlussmöglichkeiten verfügen. Das betrifft indestens 1 Million Menschen und, wenn man noch öhere Bandbreiten zugrunde legt, möglicherweise auch och viel mehr. Das bringt einen immensen Standortachteil für die betroffenen Regionen und einen persönichen Nachteil für die Betroffenen mit sich. Sie werden, a sie nicht an den Fortschritten der Informationsgesellchaft teilhaben können, von kultureller Entwicklung nd sozialer Integration abgekoppelt. Deshalb muss es nser Ziel sein, die Möglichkeiten der Informationsgeellschaft für alle Menschen nutzbar zu machen, indem ir breitbandige Internetzugänge flächendeckend anbie en. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Große Koalition will die Rahmenbedingungen
    achhaltig verbessern, damit das möglich wird. Hierzu
    aben wir ein Maßnahmenbündel geschnürt. Es reicht
    on staatlichen Fördermaßnahmen, die ergänzend einge-
    etzt werden sollen, über die Verbesserung der Informa-
    ionsgrundlagen bis hin zu unterstützenden und koordi-
    ierenden Angeboten für die betroffenen Gemeinden.
    ieses Konzept wollen wir aber mit den Beteiligten ge-
    einsam entwickeln. Hier müssen Bund, Länder und
    ommunen genauso zusammenarbeiten wie auch die
    nternehmen und die Nutzer solcher Angebote.

    Deshalb, sehr geehrter Herr Otto, sind Ihre Ausfüh-
    ungen hierzu völlig falsch. Die Große Koalition hat
    ämlich diesen Grundsatz im letzten Jahr wirklich be-
    olgt, indem sie die Beteiligten an runden Tischen zu-
    ammengebracht hat,


    (Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU]: So ist es!)


    ie dann in diesen Runden Überlegungen angestellt ha-
    en, was zu tun ist, um hier weiterzukommen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deshalb ist auch Ihre Behauptung falsch, dass wir
    ier Ihren Forderungen hinterherhechelten. Das Gegen-
    eil ist der Fall. Sie haben ohnehin nur einen Ausschnitt
    er Lösungsmöglichkeiten in Ihrem Antrag. Insofern ist
    er viel zu dünn. Nächstes Mal sollten Sie nicht einen






    (A) )



    (B) )


    Martin Dörmann
    schmalbandigen, sondern wie die Große Koalition einen
    breitbandigen Antrag vorlegen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es ist auch falsch, zu behaupten, dass wir nicht auf
    Wettbewerb setzen. Im Gegenteil! Es ist gerade der dy-
    namische Wettbewerb in Deutschland, der uns bei der
    Verbreitung des Breitbandes nach vorne gebracht hat.
    Hier sind die Chancen überhaupt noch nicht ausgenutzt.
    Gerade in den ländlichen Räumen besteht die Möglich-
    keit, nicht nur auf DSL zu setzen, was aus Kostengrün-
    den sehr schwierig ist, weil der Ausbau von DSL ein
    Mehrfaches von dem kostet, was andere Technologien
    an dieser Stelle kosten würden. Es stehen neue Funk-
    technologien zur Verfügung, die geradezu prädestiniert
    sind, im ländlichen Raum genutzt zu werden. Leider ist
    die Diskussion in Deutschland viel zu sehr fixiert auf
    DSL, weil nun einmal 95 Prozent der Anschlüsse über
    diesen Bereich laufen. Aber es gibt eine Vielzahl von
    Möglichkeiten, angefangen von den Kabelnetzen über
    moderne Glasfasernetze bis hin zu Satelliten und moder-
    nen Funktechnologien, zum Beispiel Wimax. Das muss
    genutzt werden.

    Erfreulicherweise konnten wir gerade in den letzten
    Monaten feststellen, dass sich immer mehr Initiativen
    gebildet haben, um gerade diese Chancen zu nutzen. Es
    wurde schon erwähnt, dass der Deutsche Städte- und Ge-
    meindebund ein Konzept vorgelegt hat, das wir unter-
    stützen. Es sind Wettbewerbsverbände, zum Beispiel
    vatm, unterwegs. Das alles sind sehr gute Initiativen, die
    durch Breitbandinitiativen von Bürgerinnen und Bürgern
    vor Ort ergänzt werden.

    „Vor Ort“ ist das Stichwort. In erster Linie kommt es
    darauf an, dass sich die Beteiligten vor Ort zusammen-
    setzen, ausloten, welche Möglichkeiten es an dieser
    Stelle gibt, den Ausbau voranzutreiben, welche Techno-
    logien sinnvollerweise vielleicht sogar in einem Mix an-
    zusiedeln sind. In unserem Antrag ist ja bereits deutlich
    hervorgehoben worden, dass natürlich die Daten- und
    Informationsbasis stimmen muss. Insofern wollen wir,
    dass der Breitbandatlas der Bundesregierung – gut,
    dass es ihn seit 2005 gibt – verbessert wird.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Verbessern ist gut!)


    Das ist eine unserer zentralen Forderungen in dem An-
    trag. Auch hier, Herr Otto, greift Ihr Vorwurf zu kurz.
    Wir haben erkannt – das war beispielsweise das Ergebnis
    unseres runden Tisches im vergangenen Jahr –, dass es
    für die Unternehmen, die investieren wollen, entschei-
    dend darauf ankommt, zu wissen, wo die weißen Fle-
    cken sind, mit wem man sprechen muss, mit welchem
    Technologiemix man je nach topografischer Lage die
    Möglichkeit hat, zum Erfolg zu kommen.


    (Zuruf des Abg. Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP])


    Das alles wird vonseiten der Bundesregierung unter-
    stützt. Der Breitbandatlas soll nach Vorstellungen der
    Großen Koalition entscheidend verbessert werden. Da-

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    (C (D über hinaus soll eine Taskforce eingesetzt werden, die rmittelt, wo weiße Flecken sind, und Hilfestellung anietet. Es kommt ein weiterer Punkt hinzu. Es wird immer och Bereiche in den Gemeinden geben, wo man aus ostengründen nicht zu einer schnelleren Entwicklung ommt. Da sollen staatliche Förderprogramme zusätzich eingestellt werden. Die 10 Millionen Euro, die jedes ahr im Bundeshaushalt dafür zur Verfügung gestellt erden, sind bereits erwähnt worden. Erfreulicherweise ind es immer mehr Länder, die eigene Initiativen und rogramme auflegen, durch die diese Mittel ergänzt erden. Hinzu kommt eine effiziente Frequenzpolitik. Dabei ommt es darauf an, dass bei den Versteigerungen, die in iesem Bereich bereits stattgefunden haben oder noch tattfinden werden, darauf geachtet wird, dass da, wo es innvoll ist, Ausbauverpflichtungen eingeschrieben weren. Wenn eine Frequenz ausgeschrieben wird, dann uss festgelegt werden, dass derjenige, der diese Fre uenz hat und die Technologie entsprechend ausbaut, erpflichtet wird, bestimmte Gemeinden, die bisher noch icht versorgt sind, mit anzuschließen. Das haben wir ereits bei den WBA-Frequenzen gemacht, deren Verteigerung 2006 begann. Das Stichwort digitale Dividende spielt dabei auch ine Rolle. Hier geht es um Rundfunkfrequenzen, die ich besonders für Funktechnologien eignen, weil sie in inem niedrigen Frequenzbereich sind und deshalb relaiv kostengünstig ausgebaut werden können. Da müssen ir ganz genau gucken, welche technischen Möglichkei en es gibt, sicherzustellen, dass auf der einen Seite die edürfnisse und Entwicklungschancen des öffentlich echtlichen Rundfunks, des Rundfunks insgesamt geahrt werden, dass aber auf der anderen Seite das, was n Frequenzgewinn durch die Digitalisierung herausommt, für den Breitbandausbau genutzt werden kann. iesbezüglich gibt es zum Beispiel ein interessantes Pi otprojekt in Berlin-Brandenburg. Diese Ergebnisse üssen abgewartet werden. Dann wird man sehen, wie an dort vorankommt. Ich möchte ein Thema aufgreifen, das in dem Antrag er Linken, aber auch von den Grünen genannt wird, ämlich den Universaldienst. Bisher sieht die EU ja Uniersaldienst nur in bestimmten Bereichen vor, nicht im ereich der Breitbandinternetanschlüsse, weil dort in der ergangenheit die Nutzungshäufigkeit noch nicht so och war, dass die Voraussetzungen der Richtlinie erfüllt aren. Wir haben aber mit einer Diskussion in der EU zu echnen. Die Große Koalition sagt dazu: Wenn die Komission in ihrem Grünbuch, das demnächst möglichereise erstellt wird, zu einer entsprechenden Empfehlung ommt, dann unterstützen wir eine Änderung der Uniersaldienstrichtlinie, und zwar dergestalt, dass die einelnen Mitgliedstaaten die Möglichkeit erhalten, den niversaldienst auch auf Breitbandinternetanschlüsse uszudehnen. Dann sollen sie auch die Möglichkeit eralten, die Kosten auf die Unternehmen umzulegen. Ich etone aber noch einmal: Das ist das letzte Mittel. In dieem Bereich wird immer noch entwickelt, und es gibt echnologische Fortschritte. Es wäre doch unvernünftig, Martin Dörmann wenn wir eine Bürokratie schaffen würden, die erhebliche Verwaltungskosten zur Folge hätte, ehe wir alle anderen Chancen ausgelotet haben. Ich habe gerade einige dieser anderen Bereiche genannt, die Frequenzpolitik zum Beispiel. Der Wettbewerb steht hier an erster Stelle. Wir haben die Hoffnung, dass unser Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit Breitbandanschlüssen in den nächsten Jahren erreicht werden kann. Wir sagen aber genauso klar: Da unser Ziel so wichtig ist und es im Interesse aller Menschen und Regionen liegt, dass wir dieses Ziel erreichen, können wir die Umlage als letztes Mittel nicht ausschließen. Deshalb wollen wir eine Änderung der EU-Richtlinie erreichen. Ich komme zum Schluss noch einmal auf die Anträge der Opposition zu sprechen: Ich habe bereits gesagt, dass der FDP-Antrag nur die Information anspricht, sozusagen schmalbandig ist. Aus meiner Sicht ist das die Grundlage, aber noch nicht die Lösung. Der Antrag der Linken ist unternehmensfixiert und beschränkt sich auf die Universaldienstrichtlinie. Sie haben nicht erkannt, dass die technologische Entwicklung den Wettbewerb interessant werden lässt, und zwar vor allem für den ländlichen Raum. In den nächsten Jahren werden uns Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die wir in der Vergangenheit nicht hatten. Zu dem Antrag der Grünen kann ich sagen – die beiden anderen Oppositionsfraktionen könnten daraus etwas lernen –: Die Grünen haben unseren Antrag fast abgeschrieben. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das sind alte, rot-grüne Bande!)





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    (Martin Zeil [FDP]: So ist es!)


    Das erkennt man schon an der Gliederung. Unser Antrag
    stand ihnen ja auch frühzeitig zur Verfügung. Deswegen
    habe ich bis auf einige Nuancen wenig daran auszuset-
    zen. FDP und Linke könnten da also von den Grünen ler-
    nen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Mit ihrem Antrag hat die Große Koalition ein umfas-
    sendes Maßnahmenbündel vorgelegt, um den flächende-
    ckenden Breitbandausbau in Deutschland voranzubrin-
    gen. Wir wollen die „digitale Kluft“ überwinden und
    auch in den ländlichen Regionen eine gute soziale, kul-
    turelle und wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen.
    Im Zeitalter der Informationsgesellschaft kann Deutsch-
    land seine Wachstumschancen nur so umfassend und
    nachhaltig nutzen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)