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ID1613902600

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    Plenarprotokoll 16/139 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes … Gesetzes zur Änderung des Steuerberatungsgesetzes (Drucksachen 16/7250, 16/7867) . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Christine Scheel, Kerstin Andreae, Dr. Gerhard Schick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Steuerberatung zukunftsfähig machen (Drucksachen 16/1886, 16/7867) . . . . . . . Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 14600 D 14602 C 14603 A 14605 D 14608 D 14611 D 14614 A 14615 A 14616 A 14621 C 14621 C 14621 D 14622 C Deutscher B Stenografisc 139. Si Berlin, Donnerstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Peter Struck . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 11 . . . Tagesordnungspunkt 3: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 2008 der Bundes- regierung – Kurs halten (Drucksache 16/7845) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14597 A 14597 B 14597 D 14598 A 14598 B Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14616 C 14619 A undestag her Bericht tzung en 24. Januar 2008 l t : Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 6: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Achten Gesetzes zur Än- derung des Steuerberatungsgesetzes (Drucksachen 16/7077, 16/7485, 16/7867) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom 14619 D 14620 C 14621 A 14621 C Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14623 D 14625 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lydia Westrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des InVeKoS-Daten-Gesetzes und des Direktzahlungen-Verpflichtungengeset- zes (Drucksache 16/7827) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 Bundesver- triebenengesetz in den Jahren 2003 und 2004 (Drucksache 15/5952) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Straßenbaubericht 2006 (Drucksache 16/3984) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Antrag der Abgeordneten Uwe Barth, Cornelia Pieper, Patrick Meinhardt, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Universitäre Exzellenz sichern – Exklusivität des Promotionsrechts wah- ren (Drucksache 16/7842) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Dr. Harald Terpe, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Medienabhän- gigkeit bekämpfen – Medienkompetenz stärken (Drucksache 16/7836) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Grundstoffüberwachungsrechts (Drucksachen 16/7414, 16/7828) . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung seever- 14626 C 14627 B 14628 D 14628 D 14629 A 14629 A 14629 A 14629 B kehrsrechtlicher, verkehrsrechtlicher und anderer Vorschriften mit Bezug zum Seerecht (Drucksachen 16/7415, 16/7843) . . . . . . . c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Betriebsprämiendurchführungsge- setzes (Drucksachen 16/7685, 16/7846) . . . . . . . d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien zu dem Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Ekin Deligöz, Kai Gehring, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den kos- tenfreien Empfang von Rundfunk via Satellit sicherstellen (Drucksachen 16/3545, 16/7346) . . . . . . . e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz zu dem An- trag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Erhal- tung der Weinbaukultur durch ver- nünftige Reform der EU-Weinmarkt- ordnung (Drucksachen 16/6959, 16/7568) . . . . . . . f) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 9 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 16/7770) . . . . . . . . . . . . . . . g) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Uwe Barth, Patrick Meinhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Internationale Polarjahr 2007/2008 und Konsequenzen für eine deutsche Beteiligung (Drucksachen 16/4454, 16/7854) . . . . . . . h)–o) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 337, 338, 339, 340, 341, 342, 343 und 344 zu Peti- tionen (Drucksachen 16/7755, 16/7756, 16/7757, 16/7758, 16/7759, 16/7760, 16/7761, 16/7762) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14629 C 14630 A 14630 B 14630 C 14630 C 14630 D 14631 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 III Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Aufgaben von Bundeswehr- kampftruppen als Quick Reaction Forces in Afghanistan Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Kinder- armut bekämpfen – Kinderzuschlag aus- bauen (Drucksache 16/6430) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14631 D 14633 B 14634 C 14635 D 14636 D 14638 A 14639 D 14641 A 14642 B 14642 D 14644 C 14645 C 14646 C 14647 B 14647 C 14649 C 14650 B 14651 D 14652 D 14654 C 14654 D 14655 A 14657 A 14658 C Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wahl- und Abgeordnetenrechts (Drucksachen 16/7461, 16/7814) . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Bun- deswahlgesetzes (Drucksachen 16/1036, 16/7814) . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Achtzehn- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes (Drucksachen 16/7462, 16/7815) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Gesine Lötzsch, Petra Pau, Ulla Jelpke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wahlmani- pulationen wirksam verhindern (Drucksachen 16/5810, 16/7816) . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Fahr- lehrergesetzes (Drucksachen 16/7080, 16/7417, 16/7819) . . 14659 C 14660 C 14662 A 14663 A 14663 A 14663 A 14663 B 14663 C 14665 B 14666 C 14667 B 14668 A 14668 C 14669 C 14671 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidi Wright (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Markus Kurth, Kerstin Andreae, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Gegen Armut trotz Arbeit – Strategie zur Stärkung geringer Einkom- men (Drucksache 16/7751) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Kontopfändungsschutzes (Drucksache 16/7615) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Manzewski (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- 14671 A 14671 D 14672 D 14674 B 14674 D 14675 D 14676 D 14677 A 14678 A 14680 A 14681 C 14683 B 14684 C 14684 C 14685 C 14686 C 14688 A 14688 D 14689 D neten Frank Schäffler, Martin Zeil, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Konsequenzen aus dem Ent- schädigungsfall Phoenix Kapitaldienst GmbH (Drucksachen 16/5786, 16/7645) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vierter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung (Drucksache 16/7772) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Willi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Klaus Ernst, Dr. Lothar Bisky, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ar- beit familienfreundlich gestalten – Verein- barkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter lebbar machen (Drucksache 16/7482) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helga Lopez (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Steinecke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14690 D 14691 A 14692 C 14693 B 14695 B 14696 A 14697 A 14697 B 14698 D 14700 A 14701 C 14702 C 14702 D 14704 A 14704 A 14705 B 14706 D 14708 A 14708 D 14710 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 V Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Bärbel Höhn, Cornelia Behm, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam durch Urwaldschutz bekämpfen – Agrar- überschüsse in den Erhalt der Urwälder in- vestieren (Drucksache 16/7710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Elke Hoff, Dr. Rainer Stinner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Tren- nungsübernachtungsgeld während Aus- landseinsatz weiterzahlen (Drucksache 16/7002) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Kerstin Andreae, Birgitt Bender, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen weiterent- wickeln (Drucksache 16/7748) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14711 A 14711 A 14712 B 14713 C 14714 C 14715 B 14716 B 14717 A 14717 B 14717 C 14718 D 14719 A 14720 C 14721 D 14723 D 14724 A Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bre- men), Volker Beck (Köln), Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die EU- Zentralasienstrategie mit Leben füllen (Drucksachen 16/4852, 16/5674) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Birgitt Bender, Dr. Uschi Eid, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Menschenrechte in Zentrala- sien stärken (Drucksachen 16/2976, 16/5588) . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 339 zu Petitionen (Tagesordnungspunkt 25 j) . . . Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Ta- gesordnungspunkt 7 b) Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14724 D 14725 A 14725 B 14726 A 14727 B 14729 A 14729 D 14730 C 14731 C 14733 A 14733 D 14734 A 14734 A VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Trennungsübernachtungsgeld während Auslandseinsatz weiterzahlen (Ta- gesordnungspunkt 16) Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Kramer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Anträge: – Die EU-Zentralasienstrategie mit Leben füllen – Menschenrechte in Zentralasien stärken (Tagesordnungspunkt 18 a und b) Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14734 B 14734 C 14734 D 14735 C 14736 B 14737 A 14737 B 14737 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14597 (A) (C) (B) (D) 139. Si Berlin, Donnerstag, d Beginn: 9
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    (B) (D) Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14733 (A) (C) (B) (D) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass unser Votum „Ja“ lautet.Lehn, Waltraud SPD 24.01.2008 NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 339 zu Petitionen (Tagesord- nungspunkt 25 j, Drucksache 16/7757) Henrich Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.01.2008 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barnett, Doris SPD 24.01.2008* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 24.01.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.01.2008 Bodewig, Kurt SPD 24.01.2008 Brüning, Monika CDU/CSU 24.01.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 24.01.2008 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 24.01.2008 Deittert, Hubert CDU/CSU 24.01.2008* Duin, Garrelt SPD 24.01.2008 Ernst, Klaus DIE LINKE 24.01.2008 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 24.01.2008* Gröhe, Hermann CDU/CSU 24.01.2008 Heynemann, Bernd CDU/CSU 24.01.2008 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.01.2008 Höfer, Gerd SPD 24.01.2008* Hörster, Joachim CDU/CSU 24.01.2008* Dr. h. c. Kastner, Susanne SPD 24.01.2008 Kauder, Volker CDU/CSU 24.01.2008 Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 24.01.2008* Knoche, Monika DIE LINKE 24.01.2008 Krummacher, Johann- CDU/CSU 24.01.2008 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- Lintner, Eduard CDU/CSU 24.01.2008* Lips, Patricia CDU/CSU 24.01.2008 Mücke, Jan FDP 24.01.2008 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.01.2008 Poß, Joachim SPD 24.01.2008 Roth (Heringen), Michael SPD 24.01.2008 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 24.01.2008 Schily, Otto SPD 24.01.2008 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 24.01.2008 Strothmann, Lena CDU/CSU 24.01.2008 Teuchner, Jella SPD 24.01.2008 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.01.2008 Ulrich, Alexander DIE LINKE 24.01.2008* Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 24.01.2008 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 24.01.2008* Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 14734 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 (A) (C) (B) (D) Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Acht- zehnten Gesetzes zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes (Tagesordnungspunkt 7b) Bernd Scheelen (SPD): Der ehemalige Bundestags- wahlkreis Krefeld wurde vor zehn Jahren zerteilt, und dabei bleibt es mit dem heutigen Beschluss. Die Ent- scheidung vom 13. Februar 1998 wird nicht revidiert. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass eine Groß- stadt mit 240 000 Einwohnern einen eigenständigen Bundestagswahlkreis bilden sollte. Dennoch stimme ich dem heutigen Gesetzentwurf zu, weil sich zurzeit keine Mehrheit für die Wiederherstellung des Wahlkreises Krefeld findet. Otto Fricke (FDP): Durch das nun beschlossene Ge- setz bleibt die künstliche „bundespolitische“ Teilung der Stadt Krefeld zementiert. In keinem der beiden Wahlkreise haben die Wähler der Stadt Krefeld eine Mehrheit. Damit bleibt eine Groß- stadt mit circa 240 000 Einwohnern zerschlagen und ei- nes wesentlichen Teils ihres bundespolitischen Einflus- ses beraubt. Die Teilung ist politisch unverantwortlich. Für die FDP, die gegenwärtig nicht in Verdacht steht, ei- nen selb^stständigen Krefelder Wahlkreis oder einen der beiden leider auch zukünftig weiter existierenden Wahl- kreise direkt zu holen, ist es deutlich erkennbar, dass man damit den Bürgern einer Stadt politische Identifika- tion nimmt. Denn trotz des Engagements meiner Kolle- gen, die von SPD bzw. CDU in den jeweiligen Wahlkrei- sen direkt gewählt worden sind, sind diese dennoch keine Krefelder Bürger. Krefelder sind vielmehr der Kol- lege der SPD Bernd Scheelen und ich, welche über die Landesliste eingezogen sind. Da die Bürger in Krefeld nach dieser Entscheidung auch weiterhin in der Regel keinen „echten“ Krefelder Kandidaten mehr mit der Erststimme wählen können, wird der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme marginalisiert. Die Krefelder Bürger haben nur noch ei- nen mittelbaren Einfluss per Erststimme, und dies könnte zu Politikverdrossenheit führen, da nun sowohl für die Erst- als auch für die Zweitstimmen überwiegend die Aufstellungen der Parteien ausschlaggebend sind. Ich habe den Wählern in Krefeld im Wahlkampf zu den Bundestagswahlen 2002 und 2005 versprochen, mich für einen einheitlichen Wahlkreis Krefeld einzuset- zen; da Versprechen eingehalten werden müssen, kann ich dem Gesetzentwurf, den ich im Übrigen unterstütze, nicht zustimmen, sondern enthalte mich der Stimme. Ina Lenke (FDP): Ich stimme dem Tagesordnungs- punkt 7, Drucksache 16/7462, dem Gesetzentwurf der Großen Koalition nicht zu. Erstens. Das Gesetz wurde nicht, wie früher üblich, nach gemeinsamen Berichterstattergesprächen unter Be- teiligung aller Fraktionen ins parlamentarische Verfah- ren gegeben. Zweitens. 2002 wurde der Landkreis Rotenburg mit dem Landkreis Verden zum Bundestagswahlkreis Roten- burg/Verden zusammengelegt. 2009 wird der Landkreis Rotenburg wieder durch Neuordnung belastet. Zudem beinhaltet der Landkreis Rotenburg nun zwei Bundestagswahlkreise. Dieses behindert die Identifizierung der Bürger und Bürgerinnen mit ihren Abgeordneten. Jens Ackermann (FDP): Ich stimme dem durch die Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurf eines Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes, Drucksachen 16/7462, 16/7815, nicht zu. Begründung: Erstens. Das Gesetz wurde nicht, wie früher üblich, nach gemeinsamen Berichterstattergesprä- chen unter Beteiligung aller Fraktionen in das parlamen- tarische Verfahren gegeben. Zweitens. Der Wahlkreis 68, Börde-Jerichower Land, in Sachsen-Anhalt, reicht von der Landesgrenze zu Nie- dersachsen bis zur Landesgrenze Brandenburgs. Bei ei- ner so großen Fläche kommt es zu einer Ungleichbe- handlung der Kandidaten im Vergleich zu denen, die sich in flächenmäßig kleineren Wahlkreisen um ein Mandat bemühen. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Trennungsüber- nachtungsgeld während Auslandseinsatz wei- terzahlen (Tagesordnungspunkt 16) Robert Hochbaum (CDU/CSU): Der bedeutende englische Dichter und Dramatiker William Shakespeare hat einmal gesagt: „Besser drei Stunden zu früh als eine Minute zu spät.“ An die Damen und Herren von der FDP gerichtet: Es scheint mir, als wenn Sie sich diesen klugen Ausspruch bei der Formulierung Ihres Antrages zu eigen machten. Leider ist es aber nicht im positiven Sinne zu sehen. Ich gehe sicherlich mit Ihrem Ansinnen einig, muss Ihnen aber mitteilen, dass Sie hier eine Minute zu spät gehan- delt haben. Bereits am 5. September letzten Jahres, genau zwei Monate vor Herausgabe Ihres Antrages, hat das Verteidi- gungsministerium unter Leitung von Bundesminister Jung sich dem Thema angenommen und die Weiterzah- lung des Trennungsübernachtungsgeldes während der Auslandsverwendung unserer Soldatinnen und Soldaten gegenüber dem zuständigen Bundesinnenministerium gefordert. Dies befindet sich derzeit in der Prüfung, und wir erwarten zeitnah ein Ergebnis, um dann in die parla- mentarische Beratung zu gehen. Zentral ist also hier die Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14735 (A) (C) (B) (D) Aussage: Wir haben das bereits lange erkannt, wir sind dran, und Ihr Antrag kommt leider zu spät. Was steckt nun hinter unserer Forderung, und warum sehen wir es als notwendig an, bei diesem Thema zu handeln? Knapp 7 000 deutsche Soldatinnen und Solda- ten beteiligen sich gegenwärtig für die Sicherheit Deutschlands in Auslandseinsätzen der Bundeswehr an den verschiedensten Orten der Welt. Der Großteil davon befindet sich in unsicheren, gar gefährlichen Gebieten, wie zum Beispiel in Afghanistan und im Kosovo. Diese 7 000 Soldatinnen und Soldaten nehmen zum Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger tagtäg- lich große Gefahren und Belastungen auf sich. Sie setzen ihr Leben aufs Spiel, um für uns in Deutschland ein Le- ben in Frieden und Sicherheit zu gewähren. Aus diesem Grund ist es unsere Verantwortung, ihnen nicht nur am Einsatzort, sondern auch zu Haus am Dienstort, Rah- menbedingungen zu schaffen, die keine zusätzliche Be- lastungen darstellen und die ihnen das Wissen geben, sich im Einsatz auf ihren Auftrag konzentrieren zu kön- nen. Die Bundeswehr wird heute von den internationalen Einsätzen geprägt. Die Struktur unserer Streitkräfte wird zudem konsequent auf Einsätze ausgerichtet. Um den besonderen Bedingungen der Auslandseinsätze weiter gerecht zu werden, sieht das Verteidigungsministerium Handlungsbedarf bei der sogenannten Trennungsgeld- verordnung. Warum ist dies so? Wie ist der aktuelle Stand? Tren- nungsgeldempfängern werden derzeit nach § 3 Tren- nungsgeldverordnung die notwendigen nachgewiesenen Kosten der Unterkunft als Trennungsübernachtungsgeld erstattet. Ändert sich der neue Dienstort, wie es bei Kommandierungen zum Auslandseinsatz in der Regel der Fall ist, werden für längstens drei Monate diese Kos- ten für das Beibehalten der Unterkunft erstattet. Da die Auslandseinsätze unserer Soldatinnen und Soldaten übli- cherweise vier Monate andauern, besteht hier eine Lü- cke, die es gilt zu schließen. Leider ist zu konstatieren, dass seitens der Judikative kein klares Dafürhalten in Bezug auf die Auslandsver- wendung ausgesprochen wurde. Die Rechtsprechung hat die Weitergewährung von Trennungsübernachtungsgeld bei einer dienstlich veranlassten Abwesenheit von mehr als drei Monaten abgelehnt. Jedoch wurde in diesem Zu- sammenhang festgestellt, dass eine Kündigung der Unterkunft als unzumutbar angesehen werden kann, nämlich dann, wenn feststeht, dass der Trennungsgeld- berechtigte schon kurze Zeit nach Ablauf der Kündi- gungsfrist an den Dienstort zurückkehrt und dann län- gere Zeit benötigt, um eine neue Unterkunft anzumieten. Zwar ist es schon bisher in Einzelfällen möglich, die not- wendigen Kosten für das Beibehalten der Unterkunft zu erstatten, wenn durch kurzfristige Ein- und Ausplanun- gen keine Möglichkeit mehr besteht, die Unterkunft rechtzeitig zu kündigen. Es ist jedoch eine generelle Re- gelung notwendig, die nicht von Einzelfällen und Aus- nahmen lebt. Unsere Fraktion hat gemeinsam mit dem Bundesverteidigungsministerium erkannt, dass dieser Situation Rechnung zu tragen ist. Die Forderung des BMVgs gegenüber dem Innenministerium sieht vor, den noch bestehenden Dreimonatszeitraum auf ein Jahr zu verlängern. Die CDU/CSU-Fraktion schließt sich die- sem Vorschlag an. Unsere Soldatinnen und Soldaten brauchen einen freien Rücken zu Hause, um sich im Ein- satz ihrem Auftrag stellen zu können. Ich denke, der Antrag der FDP geht sicherlich in die richtige Richtung. Nur wird er durch unsere bereits be- gonnenen Aktivitäten obsolet. Ich bitte jedoch die Da- men und Herren der FDP – und da vor allem die Mitglie- der im Innenausschuss –, sich bei der parlamentarischen Beratung nicht querzustellen und unsere Änderungen in der Trennungsgeldverordnung mitzutragen – für unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Wir empfehlen Überweisung an die Ausschüsse und bitten um Ihre Zu- stimmung. Rolf Kramer (SPD): Beim ersten Lesen des Antrages der FDP hatte ich so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis. Die FDP entdeckt mal wieder ihre soziale Ader im Bereich der Bundeswehr. So weit, so gut – oder so schlecht –, denn in diesem Fall muss man sich den Antrag mal etwas genauer anschauen. Die FDP fordert in ihrem Antrag die Vorlage eines Gesetzentwurfes, um trennungsgeldberechtigten Solda- tinnen und Soldaten mit Wohnung am Dienstort das Trennungsübernachtungsgeld für die gesamte Dauer ei- nes Auslandseinsatzes zahlen zu können. Die gültige Trennungsgeldverordnung sieht die Zahlung von Tren- nungsübernachtungsgeld für höchstens drei Monate vor, Auslandseinsätze dauerten in der Regel aber vier Mo- nate. Damit bestände, so der Antrag der FDP, faktisch ein Kündigungszwang für die Wohnung, um zusätzliche Kosten für diese Soldatinnen und Soldaten zu vermei- den. Dieser Zustand sei nicht weiter hinnehmbar. Als Begründung für diesen Antrag wird auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Bautzen aus dem Jahre 2003 (sic!) hingewiesen. In einer Bemerkung der Ur- teilsbegründung stellte das Gericht fest: „Ob die Kündigung einer unentgeltlichen Unter- kunft … zumutbar ist, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab, insbesondere von der Dauer der Zwischenverwendung. Eine Kündigung wird etwa dann als unzumutbar angesehen, wenn feststeht, dass der Trennungsgeldberechtigte schon kurze Zeit nach Ablauf der Kündigungsfrist an den Dienstort zurückkehren und er dann längere Zeit benötigen wird, um eine Unterkunft anzumieten.“ Aus meiner Sicht stellt sich aber die Frage, ob dieser Hinweis des OVG für die Notwendigkeit einer grundsätz- lichen Veränderung herhalten kann. Der zitierte Hinweis des Gerichts macht deutlich, dass die in der Trennungs- geldverordnung festgelegte Zumutbarkeitsregelung eine Einzelfallentscheidung auch zugunsten der Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz möglich macht. Zudem muss hinterfragt werden, wie viele Betroffene es über- haupt gibt. Es geht ja in erster Linie um Soldatinnen und Soldaten, die an ihrem Dienstort eine Zweitwohnung un- 14736 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 (A) (C) (B) (D) terhalten und von dort zum Auslandseinsatz abkomman- diert worden sind. Wenn ich mir den vom OVG verhandelten Fall an- schaue, der ja für den klagenden Soldaten in zweiter In- stanz negativ ausfiel, so kann ich daraus keinen konkreten Änderungsbedarf erkennen. Auch er stand vor einem vier- monatigen Auslandseinsatz. Der Kläger hatte die Wahl, entweder seine Wohnung zu behalten und die in der Zeit nach der mietvertraglichen Kündigungsfrist bis zum Ende des Auslandseinsatzes anfallenden Mietkosten selber zu tragen. Damit hätte er sich die mit der Kündigung, der Räumung und der Suche einer neuer Wohnung verbunde- nen Erschwernisse ersparen können. Oder er hätte diese Erschwernisse hingenommen und hätte stattdessen keine Mietkosten zu tragen gehabt, die nicht in Form von Tren- nungsübernachtungsgeld ersetzt werden. Dazu kam, dass im letzteren Fall die Bundeswehr dem Soldaten bei seiner Rückkehr aus dem Auslandseinsatz eine unentgeltliche Unterkunft zur Verfügung gestellt hätte. Bei allen sicher- lich vorhandenen Erschwernissen für den Soldaten: Von einer Unzumutbarkeit kann hier dann keine Rede sein. Die Wahl war eine persönliche Entscheidung des Solda- ten. Und zu diesem Ergebnis kam auch das Oberverwal- tungsgericht. Und abschließend stellte es in seinem Urteil fest: „Das Trennungsgeldrecht hat nicht die Funktion, dass der Dienstherr nach Ablauf der Kündigungs- frist die Miete für eine vom Beamten oder Soldaten nicht genutzte Wohnung weiterzahlt, nur um dem Beamten oder Soldaten Unannehmlichkeiten oder Erschwernisse zu ersparen“. Vor diesem Hintergrund ist auch der Antrag der FDP zu bewerten. Die große Mehrheit in diesem Hause weiß es zu würdigen, was unsere Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz leisten. Und es ist durchaus legitim, zu fordern, die Umstände für den Auslandseinsatz für jede Soldatin, jeden Soldaten so angenehm wie möglich zu ge- stalten. Aber lassen Sie uns diese Thematik im Verteidi- gungsausschuss in Hinblick darauf beraten, ob für die ein- zelnen Betroffenen nicht eine Regelung im Rahmen der Trennungsgeldverordnung zwischen den beiden Häusern BMI und BMVg gefunden werden kann. Birgit Homburger (FDP): Im März 1960 wurden erstmals Bundeswehrsoldaten im Ausland eingesetzt, zur Linderung der Auswirkungen einer Naturkatastro- phe. In den darauffolgenden 30 Jahren folgte eine Viel- zahl von Missionen zur humanitären und zur Katastro- phenhilfe; die größte von ihnen war der Sanitätseinsatz in Kambodscha. Seit nunmehr gut eineinhalb Jahrzehnten engagieren sich deutsche Soldatinnen und Soldaten zusätzlich welt- weit für die Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Frie- den und Stabilität. Aktuell sind knapp 7 000 von ihnen im Einsatz, und zwar in Dschibuti und am Horn von Afrika, auf Zypern und im Mittelmeer, im Sudan, in Äthiopien, im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina, Geor- gien, Usbekistan und, last but not least, in Afghanistan. Viele Milliarden Euro haben diese Einsätze der Bun- deswehr gekostet, sei es für den Transport, für die Aus- rüstung, für Hilfs- und Unterstützungsleistungen oder auch für die zusätzliche Ausbildung unserer Soldatinnen und Soldaten sowie für deren Unterbringung im Einsatz- gebiet. Viel wird den Bundeswehrangehörigen abverlangt, viele Entbehrungen werden ihnen aufgebürdet. Nicht nur sie selbst sind davon betroffen, sondern auch ihre Freun- dinnen und Freunde, ihre Frauen, Männer und Kinder. Ohne Zweifel, der Soldatenberuf ist nicht ein Beruf wie jeder andere. Die Soldatinnen und Soldaten, die diesen Beruf gewählt haben, wussten das vorher. Dennoch hat der Dienstherr, der Bundesminister der Verteidigung, die selbstverständliche Pflicht, die Härten, Erschwernisse und widrigen Umstände, die der Soldatenberuf mit sich bringt, durch eine besondere Fürsorge wenigstens zu mildern. Diese Pflicht scheint bisweilen vernachlässigt zu wer- den! Ich erinnere an die unterschiedliche Besoldung in Ost und West über fast zwei Jahrzehnte; ich erinnere an die völlig indiskutable Eingangsbesoldung bei den Zeit- soldaten; ich erinnere an die Kürzung des Weihnachts- geldes, kurz: an die realen Einkommensverluste der Sol- datinnen und Soldaten. Es passt nicht zusammen. Auf der einen Seite wird den Bundeswehrangehörigen mehr und mehr abverlangt, auf der anderen Seite wird ihnen aber mehr und mehr ge- nommen. Dieser Zustand muss schnellstens beendet werden. In diesem Zusammenhang ist die Weigerung des Dienstherrn, trennungsgeldberechtigten Soldatinnen und Soldaten mit einer Wohnung am Dienstort in Deutsch- land das Trennungsübernachtungsgeld während deren Auslandseinsatz über drei Monate hinaus zu zahlen, ein Skandal. Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehr-Verban- des hat in einem Schreiben an das Bundesministerium der Verteidigung vor einem halben Jahr dringend darum gebeten, diesen Missstand auf dem Erlasswege zu behe- ben, da das Bundesministerium des Innern eine Anpas- sung der Trennungsgeldverordnung offenbar nicht mit- tragen will. Hierzu ist anzumerken, dass lediglich eine Sonderegelung für den Personenkreis nötig ist, der im Auftrag der Bundesregierung an Einsätzen im Ausland teilnimmt. Völlig unverständlich ist mir die Aussage des Bun- desministeriums der Verteidigung im Antwortschreiben an den Bundeswehr-Verband: „Die einschlägigen Vor- schriften der Trennungsgeldverordnung lassen dieses leider nicht zu, was auch durch die Rechtsprechung be- stätigt wird.“ Wer kann die einschlägigen Vorschriften der Trennungsgeldverordnung denn ändern? Doch wohl die Bundesregierung selbst! Wer denn sonst? Wo aber ist das Bekunden des Bundesministers der Verteidigung, seinen betroffenen Soldatinnen und Solda- ten zu helfen? Seit Jahren währt dieser ungerechte und unhaltbare Zustand. Was geschieht? Nichts! Die Bundes- regierung und die sie tragenden Bundestagsfraktionen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 14737 (A) (C) (B) (D) von CDU/CSU und SPD ergehen sich stattdessen in bü- rokratischer und krämerischer Kleinkariertheit. Von einer Fürsorgepflicht des Bundesministers der Verteidigung und der Bundeskanzlerin kann hier nun wahrlich nicht die Rede sein. Deshalb kann ich allen Mitgliedern des Hohen Hauses nur empfehlen, dem vor- liegenden Antrag der FDP-Fraktion zuzustimmen, um den Missstand beim Trennungsübernachtungsgeld zu be- enden. Paul Schäfer (DIE LINKE): Die Initiative der FDP ist zu begrüßen. Die Fraktion Die Linke unterstützt es, dass die Auszahlung des Trennungsübernachtungsgeldes für Soldaten, die an ihrem Dienstort wohnen, an die tat- sächliche Dauer des Auslandseinsatzes angeglichen wird. Es ist schon nicht untypisch, dass die Regierung emsig bemüht ist, wenn es um die militärische Einsatz- bereitschaft der Truppe für die Militärintervention in al- ler Welt geht, aber der Eifer bei der Regelung der sozia- len Folgeprobleme stark nachlässt. Die viermonatige Stehzeit bei den Einsätzen ist seit langem die Regel, aber die Anpassung des Trennungsübernachtungsgelds lässt bis heute auf sich warten. Manche Soldatinnen und Sol- daten sind dadurch in die schwierige Lage geraten, ihre Wohnung kündigen zu müssen – um Extrakosten zu ver- meiden. Das ist nicht akzeptabel. Unbeschadet unserer Kritik an den Auslandseinsätzen bestehen wir darauf, dass diese Politik nicht zulasten der Soldatinnen und Soldaten geht. Die Regierung ist jetzt am Zuge und sie sollte sich mit einem Gesetzentwurf nicht allzu lange Zeit lassen, damit an dieser Stelle die Lage für die Be- troffenen rasch verbessert wird. Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Keine Frage, dass die Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr durch die Auslandsein- sätze enorm gestiegen sind. Zugleich sind mit der Trans- formation der Bundeswehr eine Reihe von sozialen Be- lastungen für die Soldaten und Soldatinnen sowie ihre Familien verbunden, vor denen wir die Augen nicht ver- schließen dürfen. Deshalb haben wir Grünen in der Ver- gangenheit notwendige Regelungen zur Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen von Auslandseinsät- zen, wie das Personalanpassungsgesetz von 2001 oder das Einsatzweiterverwendungsgesetz aus dem vergange- nen Jahr, auch unterstützt. Mit dem Einsatzweiterver- wendungsgesetz wird eine längst überfällige gesetzliche Grundlage geschaffen, die im Auslandseinsatz verwun- deten Soldatinnen und Soldaten auf Zeit nun endlich ein Anrecht auf Weiterbeschäftigung garantiert. Das ist aus- drücklich zu begrüßen. Im Bereich der sozialen Rahmenbedingungen für Auslandseinsätze gibt es aber noch einiges, was dringend angegangen werden muss. Die Anpassung der Tren- nungsgeldverordnung, damit Soldaten und Soldatinnen für die gesamte Dauer des Auslandseinsatzes Trennungs- übernachtungsgeld erhalten, ist hierbei allerdings nur ein Aspekt. Mit der bisherigen Regelung, der zufolge Tren- nungsübernachtungsgeld während des Auslandseinsatzes nicht länger als drei Monate gewährt wird, wird die heu- tige Realität der Bundeswehr nur unzureichend berück- sichtigt. Es kann daher nicht verwundern, wenn auch im Petitionsausschuss die Regelungen des Trennungsgeldes bereits mehrfach thematisiert wurden. Entsprechend der derzeitigen Regelung müssten Soldaten und Soldatinnen ihre Zweitwohnung am Dienstort spätestens nach drei Monaten Auslandseinsatz kündigen, wenn sie die anfal- lenden Mietkosten nicht aus der eigenen Tasche zahlen wollen. Wenn sie nach der Rückkehr aus dem Einsatz au- ßerdem nicht auf dem Kasernengelände untergebracht werden wollen, müssen sie sich direkt nach dem Einsatz auf Wohnungssuche begeben – mit allen Unannehmlich- keiten und Nachteilen, die damit verbunden sind. Gerade nach der Rückkehr aus dem Einsatz sind aber besondere Anforderungen an Anpassung und Orientierung notwen- dig. Von vielen Soldaten und Soldatinnen wird daher die bisherige Regelung zu Recht als zusätzliche Belastung und Zumutung wahrgenommen. Hier muss Abhilfe ge- schaffen werden. Deshalb unterstützen wir ausdrücklich das Ansinnen, Trennungsübernachtungsgeld für die ge- samte Dauer des Einsatzes zu zahlen. Im Zusammenhang mit der Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen für Auslandseinsätze möchte ich noch einen anderen wichtigen Punkt ansprechen: Vor al- lem müssen wir endlich im Bereich posttraumatischer Belastungsstörungen vorankommen. Trotz der eindeutig verbesserten psychosozialen Betreuung, Begleitung und Beratung sowie dem Ausbau von Reintegrationsangebo- ten für Bundeswehrangehörige und ihre Familien steigt die Anzahl der Soldatinnen und Soldaten, die unter psy- chischen Problemen leiden, sukzessive an. Laut Truppen- psychologischem Dienst sind 1 600 Fälle für die Bundes- wehr bekannt, davon sind 600 Fälle posttraumatische Belastungsstörungen. Das ist beunruhigend und gehört endlich mehr auf die Tagesordnung. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Anträge: – Die EU-Zentralasienstrategie mit Leben fül- len – Menschenrechte in Zentralasien stärken (Tagesordnungspunkt 18 a und b) Michael Leutert (DIE LINKE): Der hier zur Diskus- sion gestellte Antrag könnte damit abgetan werden, dass einer seiner Aktualitätsbezüge – die deutsche EU-Rats- präsidentschaft – inzwischen entwertet ist. Es dabei be- wenden zu lassen, würde der Thematik aber nicht ge- recht. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Zwei will ich hier nennen: Die EU konkurriert mit Russland, der VR China und den USA um die Ausbeutung der ökono- mischen Ressourcen in der Region Zentralasien; eine wichtige Ursache für die Konfliktträchtigkeit dieser Re- gion ist unter anderem darin zu sehen, dass sich aus öko- nomischen und ökologischen Gründen in dramatischer Weise inner- und zwischenstaatliche Konfliktpotenziale aufbauen. Das reicht vom Abschmelzen der Gletscher 14738 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 (A) (C) (B) (D) über Sandstürme bis hin zur Bodendegradation mit ent- sprechenden gravierenden ökonomischen Folgen. (Da- rüber informiert jedenfalls eine kürzlich erschiene Studie, die vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltbedingungen herausgegeben wurde.) Die Europäische Union ist – schon aufgrund ökonomi- scher Interessen – auf staatliche Stabilität in der Region angewiesen. Die Gefahr besteht dann freilich darin, die Perspektive auf staatliche Stabilität ökonomistisch zu begrenzen: wirtschaftlich kooperieren kann man schließ- lich auch mit jedem Regime, solange es für die nötige Stabilität sorgt. Von daher begrüßen wir den vorliegen- den Antrag ausdrücklich. Ökonomische Kooperation mit den zentralasiatischen Staaten schön und gut – aber das Feld der Menschenrechtspolitik weitgehend der OSZE zu überlassen, widerspricht dem starken europäischen Interesse an der Region. Wer aufgrund ökonomischer In- teressen staatliche Stabilität will, der muss auch den Pri- mat rechtsstaatlicher und menschenrechtlicher Normen bei der Ausgestaltung der Staatlichkeit in den zentral- asiatischen Republiken wollen können. Dieses Thema muss im Zentrum der Dialogbemühungen und Abkom- men zwischen der EU und den zentralasiatischen Staaten stehen. Hier können wir der Grünen-Fraktion absolut zu- stimmen. Die EU und die Bundesregierung dagegen ver- halten sich gerade gegenüber Ländern wie Usbekistan entschieden zu leisetreterisch, gerade angesichts der äu- ßerst brutalen Protestniederschlagung in Andijon im Jahr 2005. Dazu habe ich mich hier schon mehrfach geäußert und würde es auch dabei bewenden lassen. 139. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. Januar 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Laurenz Meyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Es ist klar gesagt worden – das haben wir in der bis-

    herigen Diskussion auch zum Ausdruck gebracht, lieber
    Kollege Fricke –: Es geht darum, ob an irgendeiner
    Stelle entscheidend Einfluss genommen werden kann.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: So ist es!)


    Wir wollen Transparenz darüber. Die Frage ist nicht, ob
    sich privatwirtschaftlich organisierte Fonds an deutschen
    Unternehmen beteiligen – auch da wollen wir Transpa-
    renz; wir wollen um die Vorgänge wissen und Kenntnis
    davon haben, wer dahinter steht –; vielmehr geht es um
    die Frage, inwieweit zum Beispiel Staatsfonds aus Russ-
    land, aus China oder aus anderen Ländern hier entschei-
    dend Einfluss nehmen.


    (Otto Fricke [FDP]: Norwegen!)


    – Norwegen müssen wir nach unserer Rechtslage selbst-
    verständlich genauso behandeln wie andere auch. –
    Wenn es um Staatsfonds geht, sollten ausländische
    Staatsfonds, wenn sie denn Anteile in einem Umfang er-
    werben, dass politischer Einfluss möglich ist, nicht an-
    ders behandelt werden als etwa der deutsche Staat und






    (A) (C)



    (B) (D)


    Laurenz Meyer (Hamm)

    die übrigen EU-Staaten. Anders können wir im Übrigen
    gar nicht handeln. Wir müssen die Beteiligung aus Dritt-
    ländern und die Beteiligung aus EU-Ländern gleich be-
    handeln. Wir würden sonst Vertrauen in unsere Kapital-
    märkte zerstören.

    Der Kollege Stiegler hat vorhin zur Entwicklung der
    Arbeitnehmereinkommen und der Kapitaleinkommen
    vorgetragen. Unter Bezugnahme auf die aktuelle Situa-
    tion könnte man sagen: Lieber Ludwig Stiegler, alles das
    ist überholt. Innerhalb von zwei Tagen ist die Statistik,
    die Sie hier zitiert haben und aus der hergeleitet wird,
    was wir alles tun sollen, hinfällig geworden. Das hat sich
    in Wohlgefallen aufgelöst. Innerhalb von zwei Tagen hat
    sich das völlig geändert.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Die Differenz ist größer als 60 Milliarden!)


    Manch ein Arbeitnehmer wird sich darüber freuen, dass
    er ein gesichertes Einkommen hat und nicht von solchen
    Einnahmen abhängig ist.

    Meine Damen und Herren, liebe Freunde aus dem
    Parlament hier, wir müssen uns mit der Grundfrage be-
    schäftigen: Was ist die Lösung – das ist auch von Herrn
    Kuhn angesprochen worden –, wenn man feststellt, dass
    die Arbeitnehmer netto letztlich zu wenig in der Tasche
    behalten?


    (Rainer Brüderle [FDP]: Durch Ihre Politik!)


    Das ist die Frage, die uns am meisten beschäftigt, wobei
    ich das eingrenzen will. Ich betone: Wir beschäftigen
    uns zu viel, in manchen Bereichen ausschließlich mit der
    Situation von Transferempfängern. Die eigentlich Ge-
    kniffenen in unserer Bevölkerung, die unsere höchste
    Aufmerksamkeit verdienen, sind die Arbeitnehmer, die
    kein BAföG mehr bekommen, die keine Energiekosten-
    zuschüsse mehr bekommen, die für sich und ihre Familie
    mit ihrem Einkommen selbst sorgen müssen. Das ist die
    Gruppe, mit der wir uns beschäftigen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der FDP: Wer regiert denn?)


    – Damit sind wir voll beim Thema.

    Dazu haben Sie zwei Lösungswege aufgezeigt. Sie
    haben die Progression bei den Sozialversicherungsbei-
    trägen angesprochen und haben sich zum Mindestlohn
    geäußert.

    Zunächst zu dem, was Sie zum Mindestlohn gesagt
    haben – ich hätte Ihnen gar nicht zugetraut, dass Sie das
    hier wirklich vortragen, weil ich Sie für einen intelligen-
    ten Menschen halte –: Niemand soll mehr Aufstocker
    sein in Deutschland. – Lieber Herr Kuhn, wollen Sie
    Mindestlöhne von 12 Euro für eine Familie mit zwei
    Kindern? Sie wissen doch – wenn nicht, dann lesen Sie
    das bitte in der Studie des IAB über die Zusammenset-
    zung der Gruppe der Aufstocker nach –: Wenn wir von
    einem Mindestlohn von 7,50 Euro reden, geht es maxi-
    mal um 60 000 Arbeitnehmer in Deutschland, und zwar
    alleinstehende Vollzeitbeschäftigte. Alle anderen sind
    von dieser Diskussion überhaupt nicht betroffen. Der
    Sozialminister führt immer die Zahl von 1,2 Millionen
    im Munde. Das ist eine Phantomdiskussion. Hier soll et-
    was geschürt werden, weil man ein bestimmtes politi-
    sches Ziel hat.

    Wir müssen den Menschen sagen, dass sich in ihrem
    Portemonnaie überhaupt nichts ändert, wenn diese Pläne
    für einen flächendeckenden Mindestlohn umgesetzt wer-
    den. Maximal wird ein Teil der sozialen Transferleistun-
    gen, die der Bundesfinanzminister zur Verfügung stellen
    muss, gegen einen Teil, der vom Arbeitgeber kommt,
    ausgetauscht. Und für dieses Risiko sollen wir den Kol-
    lateralschaden von ein paar Hunderttausend wegfallen-
    den Arbeitsplätzen einplanen? Das wird es mit der
    Unionsfraktion nicht geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zu der Ankündigung, dass nach den Tarifverhandlun-
    gen bei der Bahn ein Antrag auf Mindestlohn gestellt
    werden soll – die Bitte war an Sie, sehr verehrte Frau
    Bundeskanzlerin, und Ihre Bundesregierung gerichtet;
    ich habe das heute Morgen im Fernsehen gesehen –, will
    ich klipp und klar sagen: Es gibt bei der Bahn anders als
    bei der Post kein Gesetz, das uns zwingt, irgendwelche
    Bedingungen zu schaffen. Wir werden bei der Bahn
    nicht bereit sein, die Tarife in einen Mindestlohntarifver-
    trag zu kleiden; das würde den aufkeimenden Wettbe-
    werb, den es da in Ansätzen gibt, zerstören. Hier soll
    Wettbewerb stattfinden. Den werden wir nicht kaputtma-
    chen. Das ist die Meinung der Unionsfraktion; da bin ich
    mir ganz sicher.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abwarten! – Zuruf von der FDP: Nicht wieder umfallen!)


    Wir müssen hier auch über den zweiten Punkt disku-
    tieren, den Sie, Herr Kuhn, angesprochen haben, näm-
    lich die Sozialversicherungsbeiträge. Da gehen Sie ja ei-
    nen Schritt weiter als wir. Nach unserer Meinung sollte
    man die Krankenversicherungsbeiträge teilweise von
    den Arbeitnehmereinkommen abkoppeln. Deshalb un-
    ser Vorschlag zur Einführung einer Gesundheitsprämie.
    Sozial gestalten könnte man das, indem ein Ausgleich
    über steuerfinanzierte Leistungen stattfindet, also eine
    Umschichtung in der Form, dass man die für Sozialver-
    sicherungssysteme typische Bindung an die Arbeitneh-
    mereinkommen aufhebt und das stärker über Steuern
    finanziert. Ich halte das für den richtigen Weg. Wir müs-
    sen in diesen Bereichen umschichten, damit insbeson-
    dere die, die wenig verdienen, mehr in der Tasche haben.
    Der Weg über steuerfinanzierte Leistungen ist da der
    richtigere, weil er der sozial gerechtere ist.

    Sie schlagen im Kern nichts anderes vor, als eine neue
    Steuer für Gesundheit einzuführen; das gilt ja auch für
    andere Bereiche wie die Pflege, während Sie bei der
    Rente diesen Weg nicht beschreiten wollen. Indem Sie
    nun fordern, eine neue Steuer für diesen Bereich einzu-
    führen, gehen Sie noch einen Schritt weiter und treten
    für eine völlige Abkopplung ein. Man muss sich da über
    die Frage unterhalten – ich halte das für eine spannende
    Diskussion –, wie man das machen kann. Sinnvoll er-
    scheint es mir auf alle Fälle, dass der Normalarbeitneh-
    mer nicht mehr alle Rentner und die entsprechenden






    (A) (C)



    (B) (D)


    Laurenz Meyer (Hamm)

    Ausgaben für Kinder mitfinanzieren muss. Hier hat die
    Bundesregierung entsprechende Beschlüsse gefasst. Wir
    werden das nach und nach, Schritt für Schritt umsetzen;
    denn das ist richtig so.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja in Ordnung! Aber dann kann man nicht gleichzeitig die Steuern senken!)


    Meine Damen und Herren, es ist hier vorgetragen
    worden, welche Folgen die Globalisierung im Moment
    mit sich bringt. Ich will ganz klar sagen, dass Deutsch-
    land zu den Gewinnern der Globalisierung gehört.


    (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Das stimmt!)


    600 000 neue Arbeitsplätze im letzten Jahr – das ist ein
    deutlicher Beweis dafür.


    (Martin Zeil [FDP]: So ist es!)


    Natürlich müssen wir uns mit dem Problem beschäfti-
    gen, dass es die Geringqualifizierten, also diejenigen, die
    keinen Schulabschluss oder keine Berufsausbildung ha-
    ben, in Zeiten der Globalisierung schwerer haben als an-
    dere. Darauf müssen wir reagieren und uns über die
    Frage unterhalten, wie wir dafür sorgen können, dass die
    Arbeitsplätze, die aufgrund der Globalisierung bei uns
    gefährdet sind, erhalten werden können bzw. die Arbeit-
    nehmer und ihre Familien genügend Einkommen haben.
    Unsere Antwort darauf ist die Sicherstellung eines Min-
    desteinkommens für jeden in Deutschland unter sozialen
    Gesichtspunkten. Ich bitte Sie, lieber Kollege Stiegler,
    darüber noch einmal nachzudenken. Dies macht mehr
    Sinn, als sich darüber zu beklagen, dass immer mehr Ar-
    beitsplätze abwandern. Das ist einfach eine Tatsache. Da
    zieht auch ein Vergleich mit Großbritannien nicht; denn
    von London aus kann man zum Beispiel Wäsche nicht
    zum Waschen nach Polen schaffen, von Berlin aus aber
    jederzeit. Das ist doch der Punkt, auf den wir hinweisen
    müssen. Wir werden das immer und immer wieder tun.

    Ich habe heute Morgen gelesen, dass der Kollege
    Stiegler gestern Abend einen anderen SPD-Politiker als
    „Endmoräne des Montanzeitalters“ bezeichnet hat. Dazu
    sage ich klipp und klar: In Wahlkampfzeiten nehme ich
    es ja noch hin, dass der Kollege Stiegler so etwas sagt.
    Aber er ist viel zu intelligent, um nicht zu wissen, dass
    das Unsinn ist, was er da vorträgt. Wenn wir uns gemein-
    sam darum bemühen und es schaffen, dass bis 2020
    30 Prozent oder gar – Herr Kuhn, lassen Sie uns einmal
    theoretisieren; das halte ich technisch durchaus für mög-
    lich – 40 Prozent des Energiebedarfs aus regenerativen
    Energien erzeugt werden, dann ist zugleich klar, dass die
    anderen 60 Prozent auch irgendwie erzeugt werden müs-
    sen; denn ohne ausreichende Energie geht unsere Wirt-
    schaft ein. Zur Deckung dieser 60 Prozent bleiben nur
    Kohle und Kernenergie übrig, weil auf zusätzliches Erd-
    gas aus Russland für Kraftwerke niemand in diesem Saal
    mehr setzen will. Wer angesichts dieser Situation den
    Leuten in Hessen weiszumachen versucht, wir bräuchten
    keine neuen Kohlekraftwerke, um die alten zu ersetzen,
    und damit eine völlig andere Position als die eigene Par-
    tei hier im Bundestag vertritt, der erzählt den Leuten
    schlicht und ergreifend die Unwahrheit; denn das ist Un-
    sinn.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer dann noch hinzufügt, sämtliche Alternativenergien,
    Wind, Wasser und Sonne, seien umsonst, der soll doch
    einfach einen Blick in die Haushaltszahlen für das CO2-
    Programm werfen: Dort sind Milliardenbeträge zur
    Finanzierung der Umsteuerung unserer Volkswirtschaft
    eingestellt.

    Es kommt noch etwas hinzu – lieber Ludwig Stiegler,
    ich bitte Sie, ernsthaft darüber nachzudenken –: Technik-
    feindlichkeit und Angst vor Neuerungen – Chemie, Bio-
    und Gentechnik, Energietechnik, all diese Bereiche – sind
    in unserem Land weit verbreitet.


    (Ortwin Runde [SPD]: Was?)


    Wir müssen uns aber dazu bekennen, dass Deutschland
    ein Industrieland ist und bleiben muss, wenn wir hier
    die Dienstleistungen finanzieren wollen, von denen bei
    uns in Zukunft immer mehr Menschen leben sollen.

    Deshalb müssen wir bereit sein, Neuerungen vorzu-
    nehmen. Wir müssen uns darauf einstellen – darauf hat
    Frau Merkel schon hingewiesen, bevor sie Bundeskanz-
    lerin wurde –: Da die Erzeugung in unserem Land teuer
    ist, müssen wir immer so viel besser sein, wie wir teurer
    sind. Das ist ein einfacher Satz; aber er stimmt nach wie
    vor und ist nicht umzustoßen. Ich halte manche Argu-
    mente, die in den jetzt stattfindenden Wahlkämpfen vor-
    getragen werden, für sehr gefährlich, weil sie Feindlich-
    keit schüren.

    Ich komme zum Schluss. Um die Debatte komplett zu
    machen, Herr Lafontaine – Sie haben einen Kurswechsel
    gefordert –: Fragen Sie einmal die 600 000 Menschen,
    die im letzten Jahr einen neuen Arbeitsplatz bekommen
    haben – manchmal nach Langzeitarbeitslosigkeit –, ob
    sie den Kurs wechseln wollen! Ich füge hinzu: Fragen
    Sie vor allen Dingen die Leute, die in Bundesländern le-
    ben, in denen die PDS oder Die Linke jemals mit an der
    Regierung gewesen ist. Überall dort, wo sie mit an der
    Regierung war, ging es nach unten und befand man sich
    am Ende der Skala; nirgendwo gab es Erfolge. Immer
    dann, wenn die Regierung gewechselt hat und Sie aus
    der Regierung herausflogen, ist es besser geworden.


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    Deswegen sind wir nach wie vor der Überzeugung: Mit
    unserem Kurs geht es den Menschen in Deutschland bes-
    ser, und deshalb wird er fortgesetzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die FDP-Fraktion hat nun das Wort die Kollegin

Gudrun Kopp.


(Beifall bei der FDP)







(A) (C)



(B) (D)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gudrun Kopp


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Herren und Damen!

    Lieber Kollege Meyer, bei Ihnen klaffen Reden und
    Handeln völlig auseinander.


    (Rainer Brüderle [FDP]: So ist der Meyer! – Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Das stimmt!)


    Sie beklagen die Debatte um den Mindestlohn. Dennoch
    hat die Union gerade dem Postmindestlohn zugestimmt,
    und das trotz der Wettbewerbsnachteile, die für alle
    Wettbewerbsteilnehmer damit verbunden sind. Denken
    Sie an den Mehrwertsteuervorteil und weitere Vorteile
    – Stichwort „Unfallversicherung“ –, durch die die Deut-
    sche Post AG privilegiert ist und bleibt.

    Sie wundern sich, dass auch an anderen Stellen De-
    batten aufkommen und Begehrlichkeiten geweckt wer-
    den, Stichwort – Sie haben es eben genannt – „Deutsche
    Bahn“, das Quasistaatsunternehmen. Schauen Sie doch
    einmal nach Großbritannien: Die Bahn hat dort gerade
    eine Regionalbahn im Wert von 200 Millionen Euro ge-
    kauft. In Großbritannien wird Offenheit praktiziert. Sie
    hier in Deutschland denken dagegen darüber nach, das
    Außenwirtschaftsgesetz dahin gehend zu ändern, dass
    sensible Infrastruktur künftig durch Staatsfonds und
    staatliche Beteiligungen vor Einflussnahme geschützt
    wird. An dieser Stelle haben Sie also einen völlig ande-
    ren Weg eingeschlagen.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir haben in der Tat eine Vertrauenskrise in verschie-
    denen Bereichen – der Kollege Brüderle hat es heute
    Morgen hier sehr deutlich gesagt –: bei den Banken, in
    der Energiewirtschaft und auch, wie der Fall Nokia
    zeigt, im Telekommunikationssektor. Ich als Nordrhein-
    Westfälin möchte ausdrücklich sagen: Wir prangern die
    mangelnde Kommunikation in dieser Sache an, und wir
    nehmen die Ängste und Nöte der Menschen sehr ernst.
    Es ist aber nicht zu akzeptieren, dass hier einige durch
    Boykottaufrufe Symbolpolitik zu betreiben versuchen.
    Ich halte das für in größtem Maße unseriös. Wir müssen
    über politische Handlungen nachdenken und darüber, ob
    wir an bestimmter Stelle noch richtig aufgestellt sind.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich will etwas vertiefen, was auch der Kollege Zeil
    eben angesprochen hat, nämlich unsere Förderpolitik.
    Als Beispiel nenne ich die Gemeinschaftsaufgabe „Ver-
    besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, die in den
    letzten fünf Jahren mit 4,4 Milliarden Euro ausgestattet
    war. Wir müssen überlegen, ob wir an dieser Stelle rich-
    tig handeln. Der Bericht des Bundesrechnungshofs stellt
    richtigerweise dar, dass erstens der Einsatz dieser Bun-
    desmittel unzureichend kontrolliert wird, zweitens das
    Parlament über die Wirkung der Fördermittel unvoll-
    ständig informiert wurde und wird sowie drittens die An-
    gaben der Länder über neugeschaffene Dauerarbeits-
    plätze überhaupt nicht vorliegen. Für mich ist völlig klar,
    dass wir uns mit folgenden Fragen auseinandersetzen
    müssen: Was nützen Förderungen eigentlich? Sind sie
    nicht eher wettbewerbsfeindlich? Bringen sie die Struk-
    turen nicht eher durcheinander, als dass sie hilfreich
    sind? Darüber müssen wir natürlich diskutieren. Die
    GA-Fördermittel werden ohne Prüfung einer wirtschaft-
    lichen Bedürftigkeit des Empfängers verteilt. Diese Mit-
    tel werden ausschließlich eingesetzt, um in struktur-
    schwachen Regionen Unternehmen anzulocken. Wenn
    das der einzige Grund ist, hat diese Förderung kein trag-
    fähiges Fundament. Ich fordere insbesondere die Große
    Koalition auf, sich hierüber Gedanken zu machen. Wir
    jedenfalls tun das und fordern ein entsprechendes Han-
    deln von Ihnen ein.

    Lieber Kollege Stiegler, ich möchte auf Sie zu spre-
    chen kommen.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Hier!)


    – Ich habe Sie gesehen. – Ich bitte Sie, in Sachen Ener-
    giepolitik seriös und wahrheitsgemäß zu argumentieren.
    71 Prozent der Stromproduktion werden im Augenblick
    aus Kernenergie und Kohle gewonnen: 27 Prozent aus
    Kernenergie und 44 Prozent aus Kohle. Diese Zahl wird
    nach neuesten Gutachten bis zum Jahr 2020 in etwa be-
    stehen bleiben. Sie haben Herrn Clement angeprangert,
    weil er darauf hingewiesen hat, dass es eine unseriöse
    Aussage Ihrer Kollegin in Hessen zum Thema Energie-
    politik gibt, weil er darauf hingewiesen hat, dass die Lü-
    cke in der Stromproduktion nicht allein durch den Ein-
    satz erneuerbarer Energien zu füllen ist – ganz zu
    schweigen von den Energiepreisen und der Frage der
    Versorgungssicherheit.