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    Plenarprotokoll 16/132 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . 13797 B 13801 C 13803 A 13804 D 13805 D 13808 B 13808 C 13809 D 13811 C 13812 D 13814 A 13824 C 13825 D 13826 D 13828 A 13829 A 13830 A 13830 D 13832 A 13833 A Deutscher B Stenografisc 132. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: a) Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin: Unterzeichnung des Vertrages von Lissabon am 13. De- zember und zum Europäischen Rat am 14. Dezember 2007 b) Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Michael Link (Heilbronn), Florian Toncar, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP sowie der Abgeordneten Rainder Steenblock, Jürgen Trittin, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gegen die Einsetzung eines „Rates der Weisen“ zur Zukunft der EU (Drucksache 16/7178) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13797 A Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . 13815 C 13816 C undestag her Bericht tzung 12. Dezember 2007 l t : Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Haltung der Bundesregierung zur Angemessenheit von Managereinkom- men in Deutschland Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 D 13819 C 13819 D 13820 B 13821 C 13822 B 13823 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 16/7433) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13833 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 Mündliche Frage 1 Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) Haltung der Bundesregierung zu den Aus- sagen des Bundesministers Sigmar Gabriel zur Person des Präsidenten der IHK zu Coburg und Vorsitzenden der Gesellschaf- terversammlung der weltweit tätigen Brose Unternehmensgruppe M. S. Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Mündliche Frage 2 Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) Kenntnis der Bundesregierung über die von Bundesminister Sigmar Gabriel ausge- führte kommunalpolitische Lage in der Stadt Coburg Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Mündliche Frage 3 Dr. Marlies Volkmer (SPD) Möglicher internationaler Ansehensver- lust für Deutschland durch den Bau der Waldschlösschenbrücke unter der Verant- wortung des Freistaats Sachsen mit der drohenden Aberkennung des Welterbe- titels für die Elbtalauen Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zum Partei- tagsbeschluss der CDU/CSU bezüglich Bei- tritt der Türkei zur EU – privilegierte Partnerschaft – vor dem Hintergrund der beschlossenen EU-Verhandlungslinie Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13833 C 13833 D 13834 B 13834 B 13835 A 13835 B 13835 C Mündliche Frage 7 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Schlussfolgerungen der Bundesregierung aus den Veranstaltungen im Rahmen der Infotour „Selbstbestimmt leben: Persönli- ches Budget“ mit Blick auf die Einführung des Persönlichen Budgets als Regelleistung ab 1. Januar 2008 Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 8 und 9 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur Über- nahme der Finanzverantwortung für ambulante Leistungen aufgrund der For- derung der Arbeits- und Sozialminister- konferenz nach einer Beteiligung des Bun- des an den Kosten der Eingliederungshilfe sowie nach der Stärkung ambulanter vor stationären Leistungen; Haltung der Bun- desregierung zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe durch einen Gesetzent- wurf und die Einrichtung einer Bund-Län- der-Arbeitsgruppe sowie zur Einrichtung eines eigenständigen Leistungsrechts für Menschen mit Behinderungen Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Namen der Richter am Bundesverfas- sungsgericht mit dem vom Bundesinnenmi- nister Schäuble zitierten und an ihn gerich- teten Ratschlag für die Bundesregierung zur Missachtung von Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts im Zweifels- falle Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13836 C 13837 A 13838 B 13838 C 13840 A 13840 B 13840 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 III Mündliche Frage 16 Petra Pau (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur bewusst geschönten Statistik für rechtsextrem moti- vierte Straftaten durch das Landeskrimi- nalamt Sachsen-Anhalt und das dortige Innenministerium Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 17 Petra Pau (DIE LINKE) Initiativen der Bundesregierung im Rah- men der Innenministerkonferenz zur Ver- hinderung der Verletzung der Verfahrens- regelungen zur Erfassung rechtsextrem motivierter Straftaten durch Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter von Landes- und Bundesbehörden Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 18 Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur aktuel- len Debatte im Europäischen Rat zur Ver- längerung der Ausnahmegenehmigungen für die ermäßigte Mehrwertsteuer für die nach dem 1. Mai 2004 der Europäischen Union beigetretenen Mitgliedstaaten Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 19 Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Ein- schätzung vieler Wirtschaftswissenschaft- ler bezüglich positiver Auswirkungen einer Ausweitung des ermäßigten Mehrwertsteu- ersatzes auf die wirtschaftliche Entwick- lung, insbesondere Reparaturdienstleistun- gen und reparierte Ersatzteile in den 13841 B 13841 B 13841 C 13841 D 13842 D 13843 A 13843 B Bereichen Pkw, Haushaltsgeräte und Rundfunkgeräte Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 29 und 30 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Stellenwert des Marine Stewardship Council (MSC) für eine nachhaltige Mee- resfischerei im Rahmen des runden Tisches zur Fischerei am 21. November in Bonn; Unterstützung des MSC durch die Bundes- regierung Antwort Ursula Heinen, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 32 und 33 Mechthild Rawert (SPD) Initiativen der Bundesregierung zur Ver- hinderung des Walfangs durch die japani- sche Walfangflotte; konkrete Maßnahmen zur Verhinderung des Aussterbens von Finn- und Buckelwalen Antwort Ursula Heinen, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 35 Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) Unterschiedliche Berücksichtigung von Privatpatienten im Verhältnis zu Kassen- patienten bei der Organtransplantation an der Charité Berlin, in Kiel und in Hanno- ver laut Deutscher Stiftung Organtrans- plantation (DSO) Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13844 A 13844 D 13845 A 13845 C 13846 B 13847 A 13848 A 13848 D 13849 B 13849 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 Mündliche Frage 36 Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) Kenntnis der Bundesregierung über eine sachgerechte Praxis bei der Organalloka- tion sowie Gestaltung ihrer Informations- pflicht gegenüber dem Deutschen Bundes- tag Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 37 Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen der Bundesregierung zur Ver- hinderung eines weiteren sogenannten Wildwuchses bei den Regionalflughäfen und Auswirkungen für in Planung begrif- fene Flughäfen Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 38 Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Festlegung von Kriterien für den Bau von Regionalflughäfen vor dem Hintergrund der stetigen Zunahme des Flugverkehrs und der damit verbundenen extremen Um- weltbelastung Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 39 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sachstand bei der vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorge- schlagenen Einrichtung einer Pilotstrecke zur Fahrradmitnahme im ICE Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13850 C 13850 D 13851 D 13852 A 13852 B 13852 C 13852 D 13853 A Zusatzfragen Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 40 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kenntnis der Bundesregierung über die Umsetzung der Fahrradmitnahme durch die Deutsche Bahn AG im dritten Eisen- bahnpaket und Möglichkeiten des Gebrauchs von Ausnahmen bei der An- wendung der Bestimmungen zur Fahrrad- mitnahme Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 41 Dr. Marlies Volkmer (SPD) Sperrung der vom Bund zur Verfügung ge- stellten Mittel bei einem etwaigen Bau der Waldschlösschenbrücke in Dresden ohne Verständigung mit der UNESCO-Kommis- sion Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Fragen 5 und 6 Ina Lenke (FDP) Gesetzliche Grundlagen zur Förderung auch privater und privat-gewerblicher An- bieter sowie von Elterninitiativen durch Zuschüsse aus dem ESF-Programm zur Förderung betrieblich unterstützter Kin- derbetreuung; Veröffentlichung und In- halte der Förderrichtlinien zum ESF-Pro- gramm 13853 B 13854 A 13854 B 13854 D 13855 A 13855 D 13857 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 V Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Fragen 10 und 11 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Zahl der den zehn größten Arbeitsämtern in Deutschland 2008 von der Arbeitsagen- tur zugewiesenen unbefristeten und befris- teten Stellen sowie Auswirkungen des ho- hen Anteils von Mitarbeitern mit befristeten Verträgen auf die kontinuierli- che Arbeit der Jobcenter Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Fragen 12 und 13 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Etwaige Einführung und Höhe einer Ober- grenze für befristet Beschäftigte bei den Arbeitsgemeinschaften (Argen) und Agen- turen für Arbeit mit getrennter Aufgaben- wahrnehmung (AAgAw) im Bereich der Wahrnehmung von SGB-II-Aufgaben; von einer solchen Obergrenze betroffene der- zeit bestehende befristete Arbeitsverhält- nisse sowie Auswirkungen auf die Arbeits- fähigkeit der Argen und AAgAw und auf die Betreuungsschlüssel Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 15 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zukünftiger Umgang der Bundesregie- rung mit externen Mitarbeitern in der Bundesverwaltung aufgrund der Empfeh- lungen des Bundesrechnungshofes und des angekündigten Berichts an den Haushalts- ausschuss des Deutschen Bundestages zur Schaffung von Transparenz und zur Ver- meidung von Interessenkollisionen Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13857 C 13858 A 13858 C 13859 A Anlage 6 Mündliche Frage 20 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen der Bundesregierung als Mit- eigentümerin der Deutschen Post AG nach Ausübung von Aktienoptionen durch den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, in Zusammenhang mit der Einigung auf die Allgemeinver- bindlichkeit des Posttarifvertrages Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 21 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur durch die Europäische Zentralbank angekündig- ten Einschränkung der Akzeptanz auf Staatsanleihen mit einer Bewertung von mindestens A Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 22 Ernst Burgbacher (FDP) Rückverlagerung von Fertigungskapazitä- ten und Arbeitsplätzen nach Deutschland seit 2005 sowie betroffene Branchen Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Fragen 23 und 24 Jürgen Koppelin (FDP) Überlegungen im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zur Übertra- gung der Aufsicht über die Kreditanstalt für Wiederaufbau an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht durch eine Änderung des § 12 des KfW-Gesetzes; Gründe für eine mögliche derartige Über- tragung Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13859 B 13859 C 13859 D 13860 A VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 Anlage 10 Mündliche Frage 25 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen der Bundesregierung zur Be- grenzung unangemessener Einkommens- differenzen zwischen Beschäftigten und Managern aufgrund der Rede der Bundes- kanzlerin auf dem CDU-Parteitag Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Fragen 27 und 28 Manfred Kolbe (CDU/CSU) Haltung der Bundesregierung zur geplan- ten Schließung des DHL-Logistikstandor- tes Oschatz/Sachsen und Wegfall von mehr als 240 Arbeitsplätzen Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Frage 31 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Im Jahr 2007 durch Kormorane geschä- digte Fischereibetriebe bzw. vernichtete Arbeitsplätze in den einzelnen Bundeslän- dern Antwort Ursula Heinen, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Frage 34 Jens Ackermann (FDP) Teilnahme von Bundestagsabgeordneten sowie weiteren Personen und Verbänden an den Beratungen der Expertengruppe zur Novellierung des Rettungsassistenten- gesetzes Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13860 B 13860 C 13861 A 138761 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 13797 (A) (C) (B) (D) 132. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 1
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 13857 (A) (C) (B) (D) Wieczorek-Zeul, SPD 12.12.2007 betriebsnahe Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren auf unbürokratische Weise unterstützen. Die För-Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 12.12.2007 Bülow, Marco SPD 12.12.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.12.2007 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 12.12.2007 Gabriel, Sigmar SPD 12.12.2007 Göppel, Josef CDU/CSU 12.12.2007 Granold, Ute CDU/CSU 12.12.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.12.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.12.2007 Irber, Brunhilde SPD 12.12.2007 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 12.12.2007 Kauch, Michael FDP 12.12.2007 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 12.12.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.12.2007 Müntefering, Franz SPD 12.12.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 12.12.2007 Pronold, Florian SPD 12.12.2007 Rehberg, Eckardt CDU/CSU 12.12.2007 Schaaf, Anton SPD 12.12.2007 Schily, Otto SPD 12.12.2007 Schummer, Uwe CDU/CSU 12.12.2007 Schwabe, Frank SPD 12.12.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.12.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.12.2007 Dr. Tabillion, Rainer SPD 12.12.2007 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fragen der Abgeordneten Ina Lenke (FDP) (Druck- sache 16/7433, Fragen 5 und 6): Welche Rechtsgrundlagen in welchen Bundesländern müssten geändert werden, damit private und privat-gewerbli- che Anbieter sowie Elterninitiativen Zuschüsse aus dem ESF- Programm zur Förderung betrieblich unterstützter Kinderbe- treuung erhalten? Wann werden die Förderrichtlinien zum ESF-Programm zur Förderung betrieblich unterstützter Kinderbetreuung ver- öffentlicht, und welches sind die Inhalte der Förderricht- linien? Zu Frage 5: Ich hatte Ihnen, sehr geehrte Frau Kollegin Lenke, be- reits auf Ihre schriftliche Frage vom 23. August 2007 mitgeteilt, dass das vom BMFSFJ erarbeitete ESF-Pro- gramm zur betrieblich unterstützten Kinderbetreuung keine Vorgaben in Bezug auf die Träger der förderfähi- gen Kindertageseinrichtungen machen wird. Die Unter- nehmen sollen selbst darüber entscheiden, mit welchem Träger sie zusammenarbeiten. Kooperationspartner kön- nen daher grundsätzlich auch privat-gewerbliche Anbie- ter sein. Mit anderen Worten: Privat-gewerbliche Anbie- ter sollen eine Förderung nach dem ESF-Programm des BMFSFJ erhalten können, sofern sie in Kooperation mit einem oder mehreren Unternehmen ein Betreuungspro- jekt realisieren, das die Fördervoraussetzungen erfüllt. Erforderlich ist insbesondere, dass eine Betriebserlaub- nis nach § 45 SGB VIII vorliegt. Privat-gewerblich be- triebene Betreuungsprojekte können am ESF-Programm also grundsätzlich unter den gleichen Voraussetzungen teilnehmen wie Projekte öffentlicher oder privat-ge- meinnütziger Träger. Zu Frage 6: Der vom BMFSFJ erarbeitete Entwurf der Förder- richtlinien wird derzeit innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. Wenn dieser Abstimmungsprozess abge- schlossen ist, werden die Richtlinien veröffentlicht. Wir gehen davon aus, dass dies voraussichtlich im Februar 2008 der Fall sein wird. Die Förderrichtlinien regeln die Voraussetzungen, unter denen eine Förderung beantragt werden kann. Über die wesentlichen Eckpunkte des Pro- gramms wurden die Mitglieder des Deutschen Bundes- tages durch Frau Bundesministerin von der Leyen mit Schreiben vom 10. Juli 2007 informiert. In der Frage- stunde am 19. September 2007 hatte ich, sehr geehrte Frau Kollegin Lenke, auf Ihre schriftliche Frage vom 13. September 2007 die Grundzüge der Förderung noch einmal zusammengefasst. Zur Erinnerung: Mit dem ESF-Programm zur betrieblich unterstützten Kinderbe- treuung wollen wir das Engagement kleiner und mittle- rer Unternehmen mit bis zu 1 000 Beschäftigten für 13858 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 (A) (C) (B) (D) derung ist als Anschubfinanzierung konzipiert, um die Startphase zu erleichtern. Dazu werden die Betriebskos- ten neu zu schaffender Betreuungsplätze für die Dauer von zwei Jahren bezuschusst. Insgesamt stehen 50 Mil- lionen Euro aus Mitteln des ESF bereit. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/7433, Fragen 10 und 11): Wie viele unbefristete und befristete Stellen werden die zehn größten Arbeitsämter in Deutschland 2008 von der Ar- beitsagentur zugewiesen bekommen, und welche wichtigen Gründe gibt es, dass Mitte Dezember 2007 diese Informatio- nen für 2008 bei den Arbeitsämtern noch nicht vorliegen? Wie beurteilt die Bundesregierung den hohen Anteil von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit befristeten Verträgen in den Jobcentern, und welche Auswirkungen hat der hohe An- teil an befristeten Verträgen auf die kontinuierliche Arbeit der Jobcenter mit den Arbeitslosen und den Unternehmen, die Ar- beitskräfte suchen? Zu Frage 10: Die hohe Zahl der befristeten Arbeitsverträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Arbeitsge- meinschaften der Grundsicherung für Arbeitsuchende ist eine Frage, der sich die Bundesagentur für Arbeit ge- meinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und So- ziales und dem Bundesfinanzministerium im Verfahren zur Aufstellung des Haushalts der Bundesagentur für Ar- beit für das Jahr 2008 intensiv gewidmet hat. Der Stel- lenplan für Aufgaben nach dem SGB II ist Teil des Haushalts der Bundesagentur für Arbeit. Die Bundes- agentur für Arbeit hat den von ihrer Selbstverwaltung beschlossenen Haushalt der Bundesregierung zur Ge- nehmigung vorgelegt und darin Vorschläge zur Personal- ausstattung gemacht. Erst nach der Genehmigung kann der Haushalt umgesetzt und eine entsprechende Vertei- lung von Stellen auf die Agenturen für Arbeit – und damit auf die Arbeitsgemeinschaften – vorgenommen werden. Eine vergleichbare Problematik besteht in den Agenturen für Arbeit, die die Aufgaben der Arbeitsför- derung nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch durch- führen (ehemals „Arbeitsämter“), nicht. Zu Frage 11: Ein sehr hoher Anteil von Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern, die in der Grundsicherung für Arbeitsuchende nur befristet eingestellt sind, ist nicht die optimale Voraus- setzung, um die Ziele der Grundsicherung für Arbeit- suchende – eine effektive Eingliederung durch qualifizierte und individuelle Betreuung – zu erreichen. Die hohe Personalfluktuation und der erhöhte Qualifizierungsbe- darf bedeuten Effizienzverlust und zusätzliche Kosten. Nachdem bereits im laufenden Haushaltsjahr zusätzliche 4 000 Dauerstellen zur Entlastung befristeter Beschäfti- gungsverhältnisse ausgebracht worden sind, werden Bundesregierung und Haushaltsgesetzgeber auch für 2008 durch eine erhebliche Zahl weiterer Dauerstellen zur Op- timierung der Personalsituation beitragen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen der Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE LINKE) (Drucksache 16/7433, Fragen 12 und 13): Beabsichtigt die Bundesregierung im Bereich der Wahr- nehmung von SGB-II-Aufgaben eine Obergrenze für befristet Beschäftigte bei den Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) und Agenturen für Arbeit mit getrennter Aufgabenwahrnehmung (AAgAw) festzulegen, und, falls ja, in welcher Höhe soll diese angesetzt werden? Wie viele der derzeit bestehenden befristeten Beschäfti- gungsverhältnisse für SGB-II-Aufgaben in den ARGEn und AAgAw würden über der Obergrenze liegen, aufgeschlüsselt nach Regionaldirektionen, und welche Auswirkungen hätte die Einführung dieser Obergrenze nach Ansicht der Bundes- regierung auf die Arbeitsfähigkeit der ARGEn und AAgAw, insbesondere aber auch auf die Betreuungsschlüssel? Zu Frage 12: Der Deutsche Bundestag hat dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit seinen Entscheidungen zum Bundeshaushalt 2008 aufgegeben, den Einsatz von be- fristetem Personal der Grundsicherung für Arbeit- suchende bei der Bundesagentur für Arbeit bedarfsge- recht zu steuern. Er hat dafür eine Obergrenze für befristetes Personal von 11 400 im Jahresdurchschnitt im Bundeshaushalt festgeschrieben. Hierbei sind befristet beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die 2008 auf noch nicht besetzte offene Stellen einmünden, nicht mitzurechnen. Zu Frage 13: Derzeit sind rund 13 400 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter der Bundesagentur in den Arbeitsgemeinschaf- ten befristet beschäftigt (eine Aufschlüsselung nach Ar- beitsgemeinschaften war in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich). Klar ist aber bereits jetzt, dass neben den 4 000 neuen Dauerstellen für das laufende Haus- haltsjahr auch für das Jahr 2008 eine erhebliche Anzahl zusätzlicher Dauerstellen für die Grundsicherung für Ar- beitsuchende geschaffen wird. Dies erfolgt durch die Ge- nehmigung des Haushalts der Bundesagentur für Arbeit durch die Bundesregierung. Auf die Beantwortung der Fragen der Abgeordneten Lötzsch wird insofern verwie- sen. Durch die Übernahme von derzeit befristet Beschäf- tigten auf Dauerstellen wird die Zahl der befristet Beschäftigten der Bundesagentur in den Arbeitsgemein- schaften zurückgehen und somit unter der bereits im Bundeshaushalt verankerten Befristungsgrenze liegen. Es wird damit weiterhin Spielräume für den Einsatz be- fristeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Arbeits- gemeinschaften geben. Die Genehmigung weiterer Dau- erstellen für die Grundsicherung für Arbeitsuchende wird die Arbeitsfähigkeit der Arbeitsgemeinschaften stärken und zur Verbesserung der Durchführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende beitragen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 13859 (A) (C) (B) (D) Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7433, Frage 15): Wie ist die Antwort der Bundesregierung auf meine schriftliche Frage vom 27. November 2007 (Bundestags- drucksache 16/7434) zu verstehen, dass sie die „Empfehlun- gen des Bundesrechnungshofes und den angekündigten Be- richt an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in ihre Überlegungen zur künftigen Regelung des Einsatzes von externen Beschäftigten in der Bundesverwaltung einbe- ziehen wird“, und welche konkreten Maßnahmen wird sie in einer Richtlinie zur Schaffung von Transparenz und zur Ver- meidung von Interessenkollisionen aus diesen Empfehlungen ableiten? Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf die schriftliche Frage des Herrn Abgeordneten Beck vom 27. November 2007 erklärt, dass sie den angekündigten Bericht des Bundesrechnungshofs an den Haushaltsaus- schuss des Deutschen Bundestages in ihre Überlegungen zur künftigen Regelung des Einsatzes von externen Be- schäftigten in der Bundesverwaltung einbeziehen wird. Der Bericht des Bundesrechnungshofs liegt aber bisher nicht vor; der Bundesrechnungshof wird den Bericht vo- raussichtlich im Januar oder Februar 2008 dem Haus- haltsausschuss zuleiten. Die Bundesregierung wird dann unter Berücksichtigung dieses Berichts über geeignete Maßnahmen entscheiden. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7433, Frage 20): Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung als Miteigentümerin der Deutsche Post AG zu ergreifen, nach- dem der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Post AG, Klaus Zumwinkel, unmittelbar nach Bekanntwerden der politischen Einigung der großen Koalition über die Allgemeinverbind- lichkeit des Posttarifvertrages von seinem Aktienoptionsrecht Gebrauch gemacht hat und damit privat erhebliche Kursge- winne realisiert hat? Es ist zutreffend, dass der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Post AG, Herr Dr. Zumwinkel, am 3. Dezem- ber 2007 insgesamt 200 640 Aktien der Deutsche Post AG zu einem Kurs von 23,57 Euro verkauft hat. Dem Verkauf ging der Bezug dieser Aktien durch die Aus- übung einer entsprechenden Anzahl von Optionen aus dem Aktienoptionsplan der Deutsche Post AG voraus. Herr Dr. Zumwinkel hat in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regeln (§ 15 a Wertpapierhandelsgesetz) über dieses Geschäft (sogenannte Directors’ Dealings) informiert. Aktienoptionspläne sind ein üblicher Be- standteil der Vergütung von Vorständen und leitenden Mitarbeitern deutscher börsennotierter Unternehmen. Aus dem Aktienoptionsplan der Deutsche Post AG wur- den letztmalig im Jahr 2005 Optionen ausgegeben, diese können bis spätestens 2010 in Aktien gewandelt werden. Der Aktienoptionsplan der Deutsche Post AG wurde im Jahr 2006 durch sogenannte Wertsteigerungsrechte (Stock-Appreciation-Rights) ersetzt. Die Höhe der Vor- standsvergütung der Deutsche Post AG wird vom paritä- tisch besetzten Aufsichtsrat der Deutsche Post AG festgelegt. Dazu zählt auch die Gewährung von Aktien- optionen aus den Aktienoptionsplänen der Deutsche Post AG als Vergütungsbestandteil. Der Aufsichtsrat hat kei- nen Einfluss hinsichtlich der Ausübung der Aktienoptio- nen. Der Bund kann auf die Höhe der Vorstandsvergü- tung und die Gewährung von Aktienoptionen bzw. Wertsteigerungsrechten keinen Einfluss nehmen. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7433, Frage 21): Wie bewertet die Bundesregierung die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, nur noch Staatsanleihen zu akzep- tieren, die von mindestens einer der drei großen Ratingagen- turen mit der Bewertung „A“ oder besser eingestuft wurden? Der Rat der Europäischen Zentralbank hatte im Au- gust 2004 den Beschluss gefasst, die Auswahl der für geldpolitische Geschäfte zugelassenen Sicherheiten für alle Euro-Mitgliedstaaten zu vereinheitlichen. Zuvor konnten im Rahmen eines erweiterten Zulassungsverfah- rens die nationalen Notenbanken unter Umständen auch Sicherheiten hereinnehmen, die für den nationalen Finanzsektor von besonderer Bedeutung waren. Im Zuge dieser Vereinheitlichung hatte die Europäische Zentral- bank seinerzeit ihre seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999 gängige Praxis noch einmal klargestellt, an marktfähige Schuldverschreibungen – also auch an Staatsanleihen – als Mindestbonitätsstandard ein Rating der Klasse A von einer der drei großen Ratingagenturen vorauszusetzen. Alle von der Europäischen Zentralbank für Refinanzierungsgeschäfte zugelassenen Anleihen er- füllten bislang diese Voraussetzung. Die Bundesregie- rung hat daher zur Kenntnis genommen, dass bei der Vereinheitlichung keine Veränderung im Hinblick auf diesen Mindeststandard vorgenommen wurde. Zugleich hält sich die Bundesregierung strikt an die Maßgaben der Art. 105 und 108 des EG-Vertrags, nach denen das Euro- päische System der Zentralbanken weisungsungebunden und ohne Versuch der Beeinflussung alle geldpolitischen Entscheidungen trifft und ausführt. Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Frage des Abgeordneten Ernst Burgbacher (FDP) (Druck- sache 16/7433, Frage 22): In welchem Umfang gab es gegebenenfalls Rückverlage- rungen von Fertigungskapazitäten und Arbeitsplätzen nach Deutschland seit 2005, und welche Branchen betrifft dies? Der Bundesregierung liegen bezüglich des Umfangs der Rückverlagerung von Fertigungskapazitäten nach Deutschland keine empirisch belastenden Daten vor. 13860 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 (A) (C) (B) (D) Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Fragen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck- sache 16/7433, Fragen 23 und 24): Gibt es im Bundesministerium für Wirtschaft und Techno- logie Überlegungen, § 12 des KfW-Gesetzes zu ändern und die Aufsicht über die Kreditanstalt für Wiederaufbau Banken- gruppe (KfW) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs- aufsicht (BaFin) zu übertragen (Financial Times Deutschland vom 4. Dezember 2007)? Welche Gründe sprechen aus der Sicht des Bundesministe- riums für Wirtschaft und Technologie für eine Übertragung der Aufsicht über die KfW an die BaFin? Zu Frage 23: § 12 des Gesetzes über die KfW (KfW-Gesetz) be- stimmt, dass die Aufsicht über die KfW vom Bundes- ministerium der Finanzen (BMF) im Benehmen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ausgeübt wird. Für das BMWi ist es deshalb selbstverständlich, sich in regelmäßigen zeitlichen Ab- ständen auch mit der Frage zu beschäftigen, ob die für die KfW geltenden Regelungen noch zeitgemäß sind. Weitergehende Überlegungen sind in der Bundesregie- rung noch nicht abgestimmt. Zu Frage 24: Soweit die KfW Bankgeschäfte betreibt, wendet sie nach eigenen Angaben die Regeln der Bankenaufsicht auf freiwilliger Basis sinngemäß an. Dies würde aus Sicht des BMWi dafür sprechen, die BaFin auch entspre- chende Prüfungen dieser bankgeschäftlichen Aktivitäten vornehmen zu lassen – mit entlastender Wirkung für die Ministerien. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Frage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7433, Frage 25): Was gedenkt die Bundesregierung angesichts der Ausfüh- rungen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel („Weil ein amerikanischer Autoboss das Tausendfache eines Arbeiters verdient, muss ganz offensichtlich auch ein deutscher Auto- konzernchef eine Gehaltssteigerung bekommen, die er seinen Mitarbeitern nie zugestehen könnte. Ich möchte mich hier nicht zum Erfolg amerikanischer Autounternehmen äußern, aber ich lese auch, dass alle Hersteller seit Jahren ein japani- sches Autounternehmen als besonders erfolgreich sehen. Dort verdient der Chef nur ungefähr das Zwanzigfache eines Ar- beiters. Das ist in etwa das Doppelte eines deutschen Kanz- lers, wenn er nicht gerade in der Schweiz Geschäfte für russi- sches Gas macht, liebe Freunde.“) in ihrer Parteitagsrede auf dem CDU-Parteitag in Hannover zu tun, um unangemessene Einkommensdifferenzen zwischen Beschäftigten und Managern zu begrenzen? Die Bundesregierung plant keine gesetzlichen Be- schränkungen von Vorstandsvergütungen. Sie verfolgt die Debatte zu Managervergütungen aber mit hohem In- teresse. Der deutsche Corporate Governance Kodex ist weitgehend etabliert und bietet sich grundsätzlich für derartige Beschränkungen an. Der Kodex sieht bereits jetzt im Punkt 4.2.3 eine Beschränkung von Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Tätigkeit auf zwei Jahresvergütungen vor. Wenn es zwi- schen den im Kodex niedergelegten „erklärten“ Grund- sätzen guter Unternehmensführung und -überwachung und der Realität Abweichungen gibt, sind in erster Linie der Aufsichtsrat und in zweiter Linie auch die Hauptver- sammlung aufgerufen, ihre Verantwortung deutlicher wahrzunehmen. Besonders der Aufsichtsrat sollte stär- ker seine Pflicht zur Festsetzung einer angemessenen Vergütung wahrnehmen. Anlage 11 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Fragen des Abgeordneten Manfred Kolbe (CDU/CSU) (Druck- sache 16/7433, Fragen 27 und 28): Sieht die Bundesregierung im Rahmen ihrer strukturpoliti- schen Verantwortung insbesondere für wirtschaftlich schwa- che Regionen unseres Landes Möglichkeiten, um im Rahmen beispielsweise der beabsichtigten Schließung des DHL-Logis- tikstandortes Oschatz/Sachsen und dem damit direkt wie indi- rekt verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen in Regionen mit mehr als 13,5 Prozent Arbeitslosigkeit tätig zu werden? Hält die Bundesregierung derartige geplante Schließungen mit dem gleichzeitigen Wegfall von beispielsweise mehr als 240 Arbeitsplätzen im Rahmen des weiteren Aufbaus Ost für vertretbar? Zu Frage 27: Die Bundesregierung ist sich ihrer strukturpolitischen Verantwortung insbesondere für wirtschaftlich schwache Regionen bewusst. Sie stellt mit der Gemeinschaftsauf- gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) sowie der Investitionszulage wichtige Instrumente bereit, die speziell auf die strukturelle Verbesserung der Wirtschaft in strukturschwachen Regionen abzielen. In diesem Zusammenhang ist es der Bundesregierung ge- lungen, die GA-Förderung für das kommende Jahr um 50 Millionen Euro anzuheben, sodass das Förderniveau von 2006 und 2007 – entgegen den ursprünglichen Pla- nungen – aufrecht erhalten werden kann. Der Bund stellt das Instrumentarium zur Bewältigung struktureller Verwerfungen zur Verfügung, verantwort- lich für die Regionalpolitik und damit die Nutzung des regionalpolitischen Instrumentariums sind die Bundes- länder. Es liegt demnach an der sächsischen Landes- regierung, ob und wie sie das Instrumentarium einsetzen wird, um dem regionalpolitischen Problemen, die sich aus der Schließung des DHL-Logistikstandorte Oschatz/ Sachsen ergeben, zu begegnen. Zu Frage 28: Die Bundesregierung bedauert grundsätzlich die Schließung von Wirtschaftsstandorten, insbesondere in den neuen Bundesländern. Die Schließung von Unter- nehmen wie auch die Unternehmensgründung sind un- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 13861 (A) (C) (B) (D) ternehmerische Entscheidungen, auf die die Bundes- regierung nicht unmittelbar Einfluss nehmen kann. Anlage 12 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen auf die Frage der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/7433, Frage 31): Wie viele Fischereibetriebe in welchen Bundesländern ha- ben bedingt durch Kormoranschäden nachweislich im Jahr 2007 ihre Existenzgrundlage verloren, und wie viele Arbeits- plätze sind dadurch vernichtet worden? Die Frage der Kollegin Tackmann, wie viele Fische- reibetriebe in welchen Bundesländern im laufenden Jahr durch Kormoranschäden ihre Existenzgrundlage verlo- ren haben und wie viele Arbeitsplätze dadurch vernichtet worden sind, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantworten. Dies hat eine Nachfrage bei den für Binnenfischerei zuständigen Fischereiverwaltungen der Bundesländer ergeben, gleichwohl ist von dieser Seite in dem Zusammenhang betont worden, dass es auch 2007 wieder deutliche fischereiwirtschaftliche Schäden durch den Fraßdruck des Kormorans gegeben hat. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rolf Schwanitz auf die Frage des Abgeordneten Jens Ackermann (FDP) (Druck- sache 16/7433, Frage 34): Welche Personen bzw. Verbände im Einzelnen werden in die Expertengruppe, die sich laut Bundesregierung zur Novel- lierung des Rettungsassistentengesetzes beraten soll, eingela- den, und beabsichtigt die Bundesregierung, Abgeordnete des Deutschen Bundestages in diese Gruppe mit einzuladen? Die Bundesregierung wird sich zunächst mit der Frage der Ausbildungsinhalte und des Ausbildungsziels befassen. Die Fachexperten sind dementsprechend aus- gesucht worden. Sie vertreten die Ständige Konferenz für den Rettungsdienst, die Notärzte, die Berufsangehö- rigen, die Hilfsorganisationen, die Schulen, die Ärztli- chen Leiter Rettungsdienst (ÄLR) sowie die DKG. Außerdem werden Vertreter der Länder in die Experten- gruppe berufen. Dabei ist sowohl der Ausschuss für Be- rufe des Gesundheitswesens wie der Ausschuss Ret- tungswesen repräsentiert. Es ist nicht beabsichtigt, Mitglieder des Deutschen Bundestages in diese Gruppe mit einzuladen. 132. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herre

    Jahr hat Deutschland durch die Wahrnehmung der EU-
    tzung

    12. Dezember 2007

    3.00 Uhr

    Präsidentschaft in besonderer Weise Verantwortung für
    Europa getragen. Die Ausgangssituation vor zwölf Mo-
    naten war denkbar schwierig: Europa war weitgehend
    orientierungslos, Skepsis und Ratlosigkeit hatten sich
    breitgemacht, und die Zustimmung der Bürgerinnen und
    Bürger zu Europa war nur mit sehr viel gutem Willen er-
    kennbar. In dieser Situation hat sich die Bundesregie-
    rung für die deutsche Ratspräsidentschaft ein klares Ziel
    gesetzt: Wir wollten eine Neuausrichtung und eine Neu-
    begründung der Europäischen Union anstoßen. Heute
    können wir, glaube ich, feststellen: Genau das ist gelun-
    gen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir waren gemeinsam nicht nur gut darin, uns Ziele
    zu setzen. Wir haben es gemeinsam auch geschafft, diese
    Ziele zu erreichen. Wenn ich „gemeinsam“ sage, dann
    schließe ich dieses Haus, Sie alle, ausdrücklich mit ein.
    Ich möchte diese Debatte als Gelegenheit nutzen, um Ih-
    nen für Ihre große Unterstützung in diesem Jahr ein
    herzliches Dankeschön zu sagen.

    Wir haben viel erreicht: Die Europäische Union hat
    sich globaler Zukunftsthemen angenommen. Beispiel-
    haft dafür ist die Energie- und Klimapolitik. Europa
    war, ist und bleibt Vorreiter beim Klimaschutz. Europa

    text
    hat erkannt, dass es sich beim Schutz des Klimas und
    beim Zugang zu Energie um zwei zentrale Herausforde-
    rungen für die Menschheit handelt. Diese Erkenntnis be-
    stimmt unsere Verhandlungsposition bei den gegenwär-
    tig laufenden Klimaschutzberatungen auf Bali, an denen
    auch der Bundesumweltminister teilnimmt. Wir dürfen
    uns aber keinen Illusionen hingeben; denn die eigentli-
    che Arbeit für den Klimaschutz beginnt erst nach der
    Konferenz auf Bali. Der Weg zu einem Abkommen im
    Anschluss an das Kioto-Abkommen unter dem Dach der
    Vereinten Nationen wird sehr steinig sein. Mehr denn je
    wird es dabei auf eine entschlossene Haltung Europas
    und all seiner Mitgliedstaaten ankommen.

    ll bei der CDU/CSU und der SPD)

    hr der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
    en Bürgerinnen und Bürgern Europas aber
    n! In diesem


    (Beifa In dem Ja haben wir all noch mehr gezeigt, zum Beispiel dass Entscheidungen, 13798 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die auf europäischer Ebene getroffen werden, Auswirkungen auf das Alltagsleben haben, dass das Alltagsleben ganz konkret verbessert wird. Ich denke beispielsweise an die Senkung der Roaming-Gebühren. Wir haben aber auch das Bewusstsein für die Zusammengehörigkeit in Europa gestärkt. Ich denke dabei vor allem an die Feiern zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge. Dort haben wir gemeinsam gespürt, was es heißt, zu sagen: Wir Bürger Europas sind zu unserem Glück vereint. – Das ist kein einfach so dahingesagter Satz. Nein, auch nach 50 Jahren Frieden und Freiheit dürfen wir dieses Glück Europas zu keiner Stunde für selbstverständlich nehmen. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (A) (C)


    (B) (D)


    Stets aufs Neue müssen wir es schützen und dafür eintre-
    ten. Deshalb ist gar nicht hoch genug einzuschätzen,
    dass die Zustimmung der Bevölkerung in Deutschland
    zur Europäischen Union in diesem Jahr auf einem Zehn-
    jahreshoch ist. Das müssen wir halten, stärken und festi-
    gen.

    Kurzum: In Europa ist wieder mehr Schwung und Le-
    ben gekommen. Das ist das Ergebnis unserer gemeinsa-
    men Arbeit hier in Berlin und überall in Deutschland. Es
    ist aber wahrlich nicht nur das Ergebnis der Arbeit von
    uns Politikern. Nein, ohne die vielen Menschen, die sich
    ehrenamtlich für Europa starkgemacht haben, ginge vie-
    les nicht. Deshalb möchte ich bei dieser Gelegenheit
    auch ihnen den ausdrücklichen Dank der Bundesregie-
    rung und – ich bin mir ganz sicher – auch Ihren Dank sa-
    gen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die größte Herausforderung für unsere Präsident-
    schaft war die Reform der Verträge der Europäischen
    Union. Ich habe vor einem Jahr an dieser Stelle gesagt:
    Es wäre ein historisches Versäumnis, wenn es uns nicht
    gelänge, den Reformprozess bis zur Europawahl 2009 zu
    einem guten Ende zu führen. – Die Folgen wären kaum
    auszudenken gewesen. Umgekehrt können wir heute sa-
    gen: Dass uns am Ende der Durchbruch zu einem
    Reformvertrag gelungen ist, ist für die Zukunft Euro-
    pas von historischer Bedeutung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Unsere Arbeit zur Erreichung dieses Ziels hat sich ge-
    lohnt. Wir haben es geschafft, für die Reform ein umfas-
    sendes und präzises Mandat zu vereinbaren; kaum je-
    mand hat dies vor einem Jahr für möglich gehalten. Der
    Erfolg, zu dem wir morgen unsere Unterschriften leisten
    können, liegt auch in unserer engen Zusammenarbeit mit
    der portugiesischen Ratspräsidentschaft begründet, die
    dieses Mandat innerhalb weniger Monate in einen neuen
    Vertragstext überführt hat. Morgen werden der Bundes-
    außenminister und ich in Lissabon den neuen Vertrag un-
    terschreiben.
    Ich neige jetzt wahrlich nicht zu übertriebener Eupho-
    rie. Aber ich glaube, wir können gemeinsam festhalten:
    Dieser Tag markiert einen historischen Erfolg für Eu-
    ropa, und er wird im Rückblick vielleicht einmal als eine
    entscheidende Wegmarke bei der Herstellung von mehr
    Handlungsfähigkeit in Europa angesehen werden.

    Nach seiner Ratifizierung wird der Vertrag von Lissa-
    bon die Reihe der Vertragsreformen von Maastricht über
    Amsterdam und Nizza abschließen. Anders als seine
    Vorgänger lässt dieser Vertrag keine Fragen offen. Er
    holt die bei der großen Erweiterung des Jahres 2004
    nicht erfolgten Reformen der Organe der Europäischen
    Union nach. Er nimmt die in den letzten zwei Jahren laut
    gewordenen Bedenken und Sorgen der Bürgerinnen und
    Bürger auf. Er bündelt die unterschiedlichen Konzepte
    und Vorstellungen von der Europäischen Union, die es in
    den Mitgliedstaaten gibt. Damit schafft er die Grundlage
    für die neue Europäische Union im 21. Jahrhundert.

    Selbstverständlich: Mit der Unterzeichnung des Ver-
    trages ist die Arbeit noch nicht endgültig abgeschlossen,
    auch in Deutschland nicht. Es folgt das Ratifizierungs-
    verfahren im Bundesrat und in diesem Hause. Die Bun-
    desregierung wird die dazu notwendigen Gesetzentwürfe
    in der nächsten Woche verabschieden. Ich wünsche mir,
    dass die parlamentarischen Verfahren in Deutschland bis
    Mitte Mai 2008 erfolgreich abgeschlossen werden kön-
    nen.

    Ich bin zuversichtlich, dass die Ratifizierung des Ver-
    trages auch in den anderen Mitgliedstaaten erfolgen
    wird. So könnten wir unter Beweis stellen: Wir kommen
    voran, wenn wir einig sind. Europa gelingt eben nur ge-
    meinsam.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Das dürfen wir niemals vergessen oder aus den Augen
    verlieren, so mühsam manche Diskussion auch sein mag.
    Gewinner sind beide, Europa genauso wie die National-
    staaten. Lassen Sie mich das an fünf Beispielen verdeut-
    lichen:

    Erstens. Die Europäische Union wird demokratischer.
    Zum einen wird das Europäische Parlament gestärkt,
    zum anderen erhalten die nationalen Parlamente mehr
    Mitspracherecht in europäischen Gesetzgebungsverfah-
    ren. Bundestag und Bundesrat werden in Zukunft früh-
    zeitig und umfassend über anstehende Gesetzesinitia-
    tiven informiert. Lehnt eine Mehrheit der nationalen
    Parlamente einen EU-Vorschlag ab, dann müssen sich die
    Organe der Europäischen Union mit diesem Votum zwin-
    gend beschäftigen. Dies kann auch dazu führen, dass der
    Vorschlag fallen gelassen wird. Zum ersten Mal können
    also die nationalen Gesetzgeber zu einem sehr frühen
    Zeitpunkt unmittelbaren Einfluss auf die europäische
    Gesetzgebung nehmen. Das bedeutet natürlich auch, dass
    wir uns noch intensiver als früher mit europäischen Vor-
    haben beschäftigen werden. Auf diese Weise finden – da-
    von bin ich überzeugt – europapolitische Themen eher
    Eingang in die öffentliche Diskussion, und so spielt sich
    Europapolitik nicht nur in Brüssel ab, sondern sie wird

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 13799


    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    auch hier bei uns in Berlin greifbarer. Das heißt nichts
    anderes, als dass Europa näher an die Bürgerinnen und
    Bürger heranrückt. Ich denke, es ist eine gute Bewegung,
    die mit diesem Vertrag möglich wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die nationalen Parlamente werden sicher auch intensiv
    von der Möglichkeit Gebrauch machen, zu überprüfen, ob
    die Europäische Union im jeweiligen Fall überhaupt tätig
    werden soll. Das heißt, es wird auch die Aufgabe dieses
    Hauses sein, darauf zu achten, dass es nicht zu einer
    schleichenden Ausweitung der EU-Tätigkeiten kommt,
    wo sie nicht erforderlich oder rechtlich gar nicht abgesi-
    chert ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Dies führt mich unmittelbar zu meinem zweiten
    Punkt. Der neue Vertrag unterscheidet deutlich die
    Zuständigkeiten der Europäischen Union von denen der
    Mitgliedstaaten. Diese Unterscheidung war immer ein
    deutsches Anliegen. Wir haben das seit langem vertre-
    ten. Ich halte das für ein wirklich wichtiges Ergebnis
    dieses neuen Vertrages. Der Vertrag macht außerdem
    klar: Zuständigkeiten der Europäischen Union können
    wieder an die Mitgliedstaaten zurückgegeben werden,
    wenn dies vernünftig erscheint. Das heißt also, Kompe-
    tenzzuteilung ist nicht mehr eine Einbahnstraße – von
    den Nationalstaaten nach Europa –, sondern auch der
    umgekehrte Weg ist möglich. Das ist etwas, was ich für
    sehr vernünftig halte. Wenn nämlich gestern etwas von
    der Union besser als von den Nationalstaaten geregelt
    werden konnte, dann heißt das noch lange nicht, dass das
    über 10, 20, 30 oder 40 Jahre weiter so bleiben muss.
    Auch kann es nicht sein, dass Kompetenzzuwächse im-
    mer nur in eine Richtung gehen. Ich glaube, das ent-
    spricht ganz besonders unserem, dem deutschen, Subsi-
    diaritätsverständnis, und das macht vor allem das
    Handeln der Europäischen Union nachvollziehbarer. Das
    ist natürlich unverzichtbar, um die Verantwortlichkeiten
    wieder besser zum Ausdruck zu bringen. Die Bürger Eu-
    ropas haben – das ist zumindest meine Überzeugung –
    einen Anspruch darauf, zu wissen, wer wofür warum
    verantwortlich ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens. Ab 2014 gilt im Rat – darum haben wir
    lange gestritten – die sogenannte doppelte Mehrheit.
    Das heißt, bei Entscheidungen fällt neben der Zahl der
    Staaten auch die Zahl der Bürger eines Landes gleichbe-
    rechtigt ins Gewicht. Dadurch wird die jeweilige Bevöl-
    kerungsgröße der Mitgliedstaaten angemessen berück-
    sichtigt, und so wird das Einstimmigkeitsprinzip endlich
    auf das Notwendige eingeschränkt. Mehrheitsentschei-
    dungen werden auf einer fairen Grundlage ausgeweitet.
    Kurzum: Die doppelte Mehrheit wird der Legitimierung
    der Entscheidungen sehr helfen. Allerdings sage ich
    auch voraus: Wenn Mehrheitsentscheidungen gefällt
    werden, wird sich Deutschland nicht immer zu 100 Pro-
    zent durchsetzen können. Auch das wird eine Erfahrung
    sein, die wir machen werden. Gut an der Mehrheitsent-
    scheidung ist, dass wir nicht jeden mitnehmen müssen,
    wenn uns etwas wichtig ist; schlecht ist, dass wir manch-
    mal das Gefühl haben werden, dass wir etwas nicht er-
    reichen konnten.

    Viertens. Der neue Vertrag erleichtert die verstärkte
    Zusammenarbeit einer Gruppe von Mitgliedstaaten in
    bestimmten Politikbereichen. Damit ist eine Weiterent-
    wicklung der Europäischen Union innerhalb des EU-
    Vertragsrahmens möglich. Dies gibt uns die notwendige
    Beweglichkeit in einer sehr groß gewordenen Union, ei-
    ner Union von Mitgliedstaaten mit unterschiedlichen
    Stärken, Wünschen und Interessen. Eines ist mir aller-
    dings sehr wichtig: Gruppenspezifische Kooperationen
    müssen immer im allgemeinen Einvernehmen erfolgen.
    Der Zugang zu einer engeren Zusammenarbeit einer
    Ländergruppe muss prinzipiell für alle offenbleiben; es
    darf kein Europa der geschlossenen Gesellschaften ge-
    ben. Wenn wir dies beachten, wird dieses Arbeitsprinzip
    uns nach vorn bringen. Die ersten Diskussionen dazu
    werden wir in Bezug auf die Kooperation im Mittel-
    meerraum haben. Aber wenn wir dieses Prinzip nutzen,
    kann das viele Vorteile für die Arbeit innerhalb der Euro-
    päischen Union bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Fünftens. Der Vertrag wird der Europäischen Union
    der 27 Mitgliedstaaten über institutionelle Neuerun-
    gen mehr Gesicht und eine klare Stimme verleihen.
    Denn zum einen wird es einen gewählten Präsidenten
    geben, der den Treffen der Staats- und Regierungschefs
    zweieinhalb Jahre lang vorsitzen wird. Das verleiht der
    Ratsarbeit automatisch mehr Kontinuität. Man denkt
    nicht mehr nur in Halbjahreszeiträumen, sondern durch
    die Amtszeit des Ratspräsidenten wird in längeren Zeit-
    räumen gedacht werden. Zum anderen wird dem Rat der
    Außenminister ein Hoher Vertreter für Außen- und Si-
    cherheitspolitik vorsitzen; er wird zugleich Vizepräsi-
    dent der Kommission sein. Damit gibt es in der Außen-
    und Sicherheitspolitik eine Verzahnung. Die Doppeltä-
    tigkeit fällt weg, was sehr vernünftig ist. Aber es gibt
    auch neue Konstellationen im Hinblick auf das Parla-
    ment. Ich verweise nur darauf, dass die Kommission
    vom Parlament bestätigt wird. Der Hohe Vertreter wird
    vom Rat bestimmt, ist Vizepräsident der Kommission,
    und damit muss indirekt auch das Parlament bezüglich
    des Hohen Vertreters konsultiert werden. Das heißt, die
    Statik innerhalb der europäischen Institutionen wird sich
    verändern. Das gilt auch für den Ratspräsidenten, der die
    Interessen der Mitgliedstaaten in besonderer Weise ver-
    treten muss. Wir werden – das sage ich als Vertreterin ei-
    nes Mitgliedstaats im Rat – darauf achten, dass er unsere
    Interessen vertritt und nicht zu viel gemeinsame Sache
    mit der Kommission macht. Auch das wird ein Erfah-
    rungsweg sein, den wir uns anschauen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sollte der Vertrag – was wir ja wollen – zum 1. Januar
    2009 in Kraft treten, dann müssen beide Ämter im
    nächsten Jahr mit geeigneten Persönlichkeiten besetzt

    13800 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007


    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    werden. Beide Ämter werden Europa gerade im interna-
    tionalen Rahmen mehr Gewicht geben.

    Meine Damen und Herren, es gibt viele weitere
    Gründe, warum der Vertrag von Lissabon ein histori-
    scher Schritt ist. Wir brauchen sie hier nicht alle im
    Einzelnen aufzuzählen. Denn mindestens ebenso wichtig
    ist es, sich bewusst zu machen, dass wir jetzt die Mög-
    lichkeiten ausschöpfen müssen, die in dem neuen Ver-
    trag stecken. Noch wichtiger ist, dass Europa nun die
    Hände frei hat, um sich der zentralen Frage der Ausge-
    staltung seiner neuen Rolle in einer globalen Welt zuzu-
    wenden. Denn wir leben als Kontinent ja nicht im luft-
    leeren Raum. Die anderen Länder der Erde warten nicht
    auf uns, was ihre wirtschaftliche Entwicklung anbelangt.
    Wir müssen unsere Interessen bündeln und sie dann auch
    durchsetzen.

    Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Europäische Rat
    übermorgen eine gemeinsame Erklärung aller Mitglied-
    staaten zur Globalisierung verabschieden wird. Darin
    werden die wichtigsten Herausforderungen für Europa
    noch einmal genannt. Dazu gehört die Wettbewerbsfä-
    higkeit und die Frage, wie wir sie erhalten können. Wir
    müssen es besser als bisher schaffen, gegen unfairen
    Wettbewerb von außen vorgehen zu können. Ich glaube,
    das ist nicht irgendeine Aufgabe. Diese Aufgabe hat
    auch damit zu tun, dass wir das Vertrauen der Bürgerin-
    nen und Bürger Europas in das europäische Sozialstaats-
    modell wirklich stärken können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Denn wenn wir die Menschen nicht vor unfairem Wett-
    bewerb schützen können, wenn wir unsere Interessen
    nicht durchsetzen können, dann wird auch die soziale
    Marktwirtschaft oder das Sozialstaatsmodell unter
    Druck geraten. Die Bürgerinnen und Bürger werden uns
    nach dem Ergebnis fragen und nicht nach den guten Ab-
    sichten.

    Zur Rolle Europas in der Globalisierung gehört auch
    die Außen- und Sicherheitspolitik. Um unsere Sicher-
    heitsinteressen gemeinsam effektiv vertreten zu können,
    brauchen wir zweierlei: den politischen Willen und die
    notwendigen Fähigkeiten und Mittel. Ein aktuelles Bei-
    spiel ist – darüber ist mit dem Außenminister in den
    Ausschüssen gerade diskutiert worden – die Frage des
    Status des Kosovo. Mit dieser Frage wird sich der Euro-
    päische Rat, nachdem die Außenminister das am Montag
    getan haben, übermorgen noch einmal beschäftigen. Lei-
    der, müssen wir sagen, sind die Verhandlungen zwischen
    Belgrad und den Kosovo-Albanern ohne Erfolg zu Ende
    gegangen. Aber es ist außerordentlich wichtig, diesen
    Verhandlungsprozess dazwischengeschaltet zu haben,
    wirklich alles versucht zu haben und vielleicht ein paar
    Kontakte etabliert zu haben. Ich möchte an dieser Stelle
    dem Verhandlungsführer für die Europäische Union,
    dem Deutschen Wolfgang Ischinger, danken. Er hat viel
    Fantasie und viel Kraft in diese Sache gelegt.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Jetzt kommt es darauf an, dass die Europäische Union
    geschlossen für eine friedliche und stabile Entwicklung
    der Region eintritt. Die Europäische Union muss und
    wird sich ihrer Verantwortung stellen. Es besteht für
    mich überhaupt kein Zweifel: Wollen wir Europäer un-
    sere Interessen in der Welt vertreten, dann müssen wir
    unsere Fähigkeiten im Rahmen der Sicherheits- und Ver-
    teidigungspolitik verstärken und auch besser koordinie-
    ren, wie wir an vielen Beispielen sehen.


    (Beifall des Abg. Markus Meckel [SPD] – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Ja, ja: immer weiter rüsten!)


    Meine Damen und Herren, das, was wir in der Euro-
    päischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik machen,
    darf aber nicht in Konkurrenz zur NATO geschehen. Wir
    müssen es schaffen, die Europäische Sicherheits- und
    Verteidigungspolitik als Ergänzung, als Stärkung der at-
    lantischen Sicherheitspartnerschaft zu verstehen, und dies
    beim Aufbau der Europäischen Sicherheits- und Vertei-
    digungspolitik berücksichtigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ein großer Vorteil der Europäischen Union ist dabei,
    dass sie gleichermaßen über militärische wie über zivile
    Mittel verfügt. Wir müssen beides in die richtige Ba-
    lance bringen. Dafür müssen wir unter anderem unsere
    Instrumente der zivilen Krisenprävention stärken.

    Wahrlich nicht nur, aber auch unter diesem Gesichts-
    punkt verdienen die Beziehungen Europas zu Afrika un-
    ser aller Aufmerksamkeit. Es kann gar nicht oft genug
    gesagt werden: Afrika ist ein Kontinent der Zukunft. Sie
    haben verfolgen können, wie Europäer und Afrikaner
    auf dem EU-Afrika-Gipfel am vergangenen Wochen-
    ende durchaus offene Worte gesprochen haben. Aber ich
    darf Ihnen sagen: Es war eine außerordentlich konstruk-
    tive Atmosphäre. Es gab keine Tabus, weder in Bezug
    auf die Einhaltung der Menschenrechte noch in Bezug
    auf das künftige Gesicht des neuen Afrika noch in Bezug
    auf den Abschluss notwendiger Handelsabkommen. Bei
    den Verhandlungen über die Handelsabkommen spielt
    sich das ab, was wir von allen Verhandlungen kennen:
    dass wenige Tage vor dem Ende bestimmter Fristen jede
    Seite noch einmal für ihre Interessen kämpft. Deshalb
    würde ich keinen Pessimismus aufkommen lassen. Jeder
    weiß, wir brauchen diese Handelsabkommen; das weiß
    die afrikanische Seite, und das weiß auch die europäi-
    sche Seite. Insofern bin ich da sehr optimistisch.

    Ein wichtiges Ergebnis des Lissabonner Gipfels vom
    Wochenende ist, dass wir eine wirklich neue, strategi-
    sche Partnerschaft eingehen. Was wir verabschiedet ha-
    ben, ist ein Meilenstein für die Beziehungen unserer bei-
    den Kontinente. Wir werden uns in drei Jahren wieder
    treffen. Jetzt müssen wir das, was wir abgemacht haben,
    konkret umsetzen. Am Beispiel der Entwicklungszusam-
    menarbeit sehen wir: Europa kann in vielen Bereichen
    – auch durch Aufgabenteilung und Spezialisierung –
    sehr viel an Wirksamkeit gewinnen. Das ist zum Wohle
    beider Kontinente. Ich habe das Gefühl, das muss uns
    gelingen. Ansonsten schaffen wir es nämlich nicht, die
    Millenniumsziele zu erreichen. Denn das, was erreicht
    werden muss, muss auch abrechenbar sein. Da kann
    nicht jeder der 27 Mitgliedstaaten der EU im Hinblick

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 13801


    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    auf das Erreichen der Millenniumsziele irgendetwas in
    jedem der 54 afrikanischen Staaten machen, ohne dass
    wir einen Überblick haben, was bei wem wie passiert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Der EU-Afrika-Gipfel hat noch einmal gezeigt, was
    Leitprinzip bzw. Grundsatz der Bundesregierung ist: Die
    deutsche Außenpolitik ist wertegebunden. Wirtschaftli-
    che Interessen vertreten und für Demokratie und Men-
    schenrechte eintreten, das sind für uns zwei Seiten ein
    und derselben Medaille unserer Außen- und Europapoli-
    tik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir sind uns doch darüber im Klaren: Freiheit und Tole-
    ranz sowie Demokratie und Menschenrechte sind die
    Fundamente eines menschenwürdigen Zusammenle-
    bens. Man kann diese Werte nicht relativieren. Es gibt
    sie nur ganz oder gar nicht. Durch sie wird der nötige
    Raum für die Entfaltung des Einzelnen und damit auch
    dafür geschaffen, soziales Gleichgewicht und wirtschaft-
    lichen Erfolg zu ermöglichen.

    Es versteht sich daher von selbst, dass uns die Grund-
    rechtecharta der Europäischen Union bei den Arbeiten
    am Reformvertrag besonders am Herzen lag. Ich freue
    mich, dass sie heute im Europäischen Parlament in Straß-
    burg noch einmal feierlich proklamiert wird. In ihr sind
    die gemeinsamen Werte und grundlegenden Rechte nie-
    dergelegt, die der europäischen Geschichte – auch unter
    großen Opfern, wie wir alle wissen – abgerungen wur-
    den. Diese Grundrechtecharta wird zusammen mit dem
    neuen Vertrag rechtskräftig. Durch sie werden die Or-
    gane der Europäischen Union wie auch die Mitgliedstaa-
    ten bei der Umsetzung des Rechts der Union gebunden.
    Nur ein Europa, das sich zu seinen Werten bekennt, wird
    seinen Weg erfolgreich weitergehen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Für ein Europa in diesem Geist wird Deutschland auch
    in Zukunft seine besondere Verantwortung wahrnehmen.

    Meine Damen und Herren, gemeinsam mit unseren
    Partnern haben wir in diesem Jahr viel erreicht, und zwar
    nicht mehr und nicht weniger als die Neuausrichtung
    und Neubegründung der Europäischen Union – ganz
    so, wie wir es uns zu Beginn dieses Jahres vorgenom-
    men hatten. Das ist ein Weg, auf dem es sich weiterzuge-
    hen lohnt, ein Weg, auf dem wir Politiker die Bürgerin-
    nen und Bürger für jeden Schritt und jeden Fortschritt
    gewinnen wollen und auch gewinnen müssen – aus ei-
    nem einzigen Grund: weil wir wissen, dass das erneuerte
    Europa unser aller Zukunft ist.

    Herzlichen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Ich eröffne die Aussprache.
Als erstem Redner erteile ich dem Kollegen
Dr. Werner Hoyer von der FDP-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Hoyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Lassen Sie mich eine Vorbemerkung machen. Mit großer
    Bestürzung und großem Entsetzen haben wir zur Kennt-
    nis genommen, was gestern in Algier passiert ist: ein
    Anschlag, dem offenbar weit mehr als 50 Menschen zum
    Opfer gefallen sind. Wir verurteilen dieses feige Verbre-
    chen natürlich. Nichts rechtfertigt diese Barbarei. Den
    Opfern gehört unser Mitgefühl,


    (Beifall im ganzen Hause)


    sowohl den Algeriern, also Angehörigen dieses ohnehin
    seit Jahrzehnten vom Terror geschundenen Landes, dem
    ich mich besonders verbunden fühle, als auch den Ange-
    hörigen der Vereinten Nationen, die dort ihren Dienst für
    uns alle leisten. Dieses Verbrechen erinnert fatal an den
    Anschlag seinerzeit in Bagdad. Ich denke, wir müssen
    auch unsere Solidarität mit den Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeitern der Organisation der Vereinten Nationen
    zum Ausdruck bringen.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir alle sind hier gefordert. Damit ist die Brücke zur
    europäischen Außen- und Sicherheitspolitik auch schon
    klar: Durch den Vertrag, der jetzt zustande gekommen
    ist, werden unsere Instrumente verbessert. Das begrüßen
    wir sehr.

    Ein bewegtes europapolitisches Jahr geht zu Ende, in
    dem Deutschland eine wichtige Rolle gespielt hat. Wir
    haben das bereits gewürdigt. Eine Phase geht zu Ende,
    die von Selbstzweifeln, Identitätssuche und Denkpausen
    – manchmal auch Pausen vom Denken und nicht nur
    Pausen zum Denken – gekennzeichnet war.

    Ein Tiefpunkt war das Scheitern des Verfassungsver-
    trags, der besser gewesen wäre als das, was wir jetzt ha-
    ben. Es ist absurd, dass manche derjenigen, die den Ver-
    fassungsvertrag verhindert haben, jetzt weniger
    bekommen, als sie mit dem Verfassungsvertrag bekom-
    men hätten.

    Ein weiterer Tiefpunkt war das Schachern im Juni
    dieses Jahres, das den Bürgerinnen und Bürgern nicht
    gerade mehr Lust auf Europa gemacht hat. Gut, dass die-
    ses Gewürge vorbei ist.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir bekommen jetzt eine neue Rechtsgrundlage, auf der
    wir uns in den nächsten Jahren bewegen können und
    müssen. Auf dieser Grundlage müssen wir jetzt Ergeb-
    nisse produzieren. Bei den Ergebnissen müssen wir uns
    langsam etwas anderes einfallen lassen, Frau Bundes-
    kanzlerin, als immer wieder auf die Roaming-Gebühren
    zu verweisen,


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    13802 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007


    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Werner Hoyer
    nicht nur, weil beim Thema Europa neben der erforderli-
    chen Technik auch ein bisschen mehr Feuer zu erkennen
    sein muss, sondern auch, weil wir jenseits wichtiger und
    auch politisch korrekter Themen wie des Klimaschutzes
    feststellen müssen, dass es um die Selbstbehauptung der
    Europäer in der Globalisierung geht. Dann muss man
    auch fragen, wie wir uns am besten aufstellen, um in der
    Globalisierung zu bestehen. Was ist mit der Vollendung
    des Binnenmarkts, die schon sehr lange auf sich warten
    lässt? Diese Themen kann man nicht ausblenden.


    (Beifall bei der FDP)


    Aber wenn man sie ansprechen würde, dann würde sich
    herausstellen, dass wir beispielsweise recht unterschied-
    liche Vorstellungen haben, wie man das angeht. Die Dis-
    krepanzen, die nicht zuletzt in den letzten Tagen zwi-
    schen Frankreich und Deutschland zum Tragen
    gekommen sind, haben gezeigt, dass wir noch einen lan-
    gen Weg vor uns haben, um wieder zu gemeinsamen Po-
    sitionen zu finden.

    Wer von außen auf dieses Europa blickt, der sieht die-
    ses ungeheure Erfolgsprojekt von Frieden und Wohl-
    stand auf diesem Kontinent, der so lange zerstritten war.
    Er sieht die beherzte Wiedervereinigung dieses so lange
    geteilten Kontinents, und er muss trotzdem Sorge haben
    um die Entwicklung des Gewichts, das Europa in der
    Hochgeschwindigkeitsglobalisierung in einer Welt mit
    mehr Polen als früher einbringt, in einer Welt, in der die
    wirtschaftliche und gesellschaftliche Dynamik bei vielen
    dieser neuen Pole erheblich stärker ausgeprägt ist als bei
    uns. Deshalb muss sich dieses Europa nicht zuletzt auch
    einem ökonomischen, bildungspolitischen und technolo-
    gischen Fitnessprogramm unterwerfen.


    (Beifall bei der FDP)


    Der Vertrag ist eine gute Grundlage. Aber ich denke,
    wenn wir die Bürgerinnen und Bürger, wie es immer so
    schön heißt, mitnehmen wollen, dann müssen wir ein
    bisschen mehr Begeisterung entfachen. Denn sonst wer-
    den wir im Kleinmut versinken. Wenn wir in der Globa-
    lisierung bestehen wollen, dann brauchen wir aber Mut
    zu mehr Europa – einem Europa, das unsere Interessen
    kraftvoll bündelt, das die Werte aufgeklärter, rechtstaat-
    licher Demokratien glaubwürdig vorlebt und vertritt und
    damit die Attraktivität unseres Lebensmodells fördert
    und das auf die Vielfalt seiner Völker, Regionen, Reli-
    gionen und Kulturen rekurriert und dies als Stärkung und
    Bereicherung empfindet und folglich auch dafür sorgt,
    dass Entscheidungen am besten dezentral getroffen wer-
    den, wo immer dies möglich ist.

    Wir haben also noch nicht den großen Wurf geschafft.
    Aber vielleicht brauchen wir mehr Zeit und Geduld, um
    dahin zu kommen, und müssen doch wieder kleinere
    Schritte voreinander setzen.

    Mir ist bei diesem Vertrag wichtig, dass die doppelte
    Mehrheit keine technische Frage ist. Es ist eine Frage,
    in der der Doppelcharakter der Europäischen Union zum
    Ausdruck kommt, nämlich zum einen als Union von
    Völkern, die sich unabhängig von ihrer Größe und wirt-
    schaftlichen Kraft auf Augenhöhe begegnen und eben-
    bürtig sind, und zum anderen als demokratische Ge-
    meinschaft von Bürgerinnen und Bürgern, die jeweils für
    sich genommen das gleiche Gewicht einbringen, wenn
    es darum geht, Entscheidungen demokratisch zu legiti-
    mieren. Deswegen ist das ein Fortschritt, ohne den wir
    nicht gut hätten weiterleben können.


    (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Denn der Vertrag von Nizza hatte hierfür eine sehr
    schlechte Grundlage geschaffen.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich kann jetzt auf viele Kritikpunkte nicht eingehen
    – mein Kollege Markus Löning wird sicherlich noch das
    eine oder andere, insbesondere zum Wettbewerb, anspre-
    chen –, sondern will mich auf die Außenpolitik be-
    schränken. Die Außenpolitik ist ein sehr wichtiger Fak-
    tor. In sehr kurzer Zeit folgt der erste Lackmustest, der
    zeigen wird, ob wir in der Lage sein werden, die Ko-
    sovo-Krise zu bewältigen. Ich wünsche Ihnen, Herr Mi-
    nister und Frau Bundeskanzlerin, hierfür eine glückliche
    Hand. Wir haben eben im Ausschuss lange darüber dis-
    kutiert. Hoffen wir, dass es gelingt, die europäischen
    Partner einigermaßen zusammenzuhalten, damit sich
    nicht das Trauma des Versagens der Europäer auf dem
    Balkan wiederholt, das uns seit den 90er-Jahren be-
    gleitet. Wenn es uns einigermaßen gelingt, nach einer
    möglichen Unabhängigkeitserklärung auch unsere ei-
    gene Politik festzulegen, dann brauchen wir von der
    Bundesregierung eine klare Auskunft, wie – das muss
    rechtlich überprüfbar sein – die weitere Präsenz der Bun-
    deswehr im Rahmen von KFOR auf dem Balkan – ge-
    nauer gesagt: im Kosovo – geregelt werden soll. Denn
    immerhin – es wird ja immer gesagt, die UN-Resolution
    1244 gebe das her – steht in dieser Resolution in Verbin-
    dung mit dem KFOR-Mandat und dem Mandat, das der
    Deutsche Bundestag erteilt hat, die Verpflichtung, die
    territoriale Integrität Serbiens zu wahren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das in Verbindung mit der Schlussakte von Helsinki
    bringt uns in eine ziemlich schwierige Situation. Das
    muss rechtlich sauber geklärt werden. Bitte verstehen
    Sie mich nicht falsch: Die FDP plädiert für alles andere
    als den Rückzug aus dem Kosovo. Wir halten diese Mis-
    sion für erforderlich, aber sie muss rechtlich sauber fun-
    diert sein.


    (Beifall bei der FDP)


    Meine Damen und Herren, ein letztes Wort zu den au-
    ßenpolitischen Fragen: Was mich sehr beunruhigt, Frau
    Bundeskanzlerin, ist das Auseinanderdriften von Frank-
    reich und Deutschland. Es gab wiederholt Situationen,
    bei denen am Ende auch durch Ihr beherztes Eintreten
    das Schlimmste verhindert worden ist. Die deutsch-
    französische Zusammenarbeit darf natürlich nicht
    Direktorium oder Ähnliches sein, sondern muss als not-
    wendige Voraussetzung für jeden Fortschritt in Europa
    verstanden werden. Diese deutsch-französische Zusam-
    menarbeit muss mehr sein als das Verhindern von
    Schlimmerem. Sie muss eine gestaltende Politik sein.
    Sowohl bei der Mittelmeerunion als auch bei dem soge-

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 2007 13803


    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Werner Hoyer
    nannten Rat der Weisen ist Schlimmeres verhindert wor-
    den. Das allein kann jedoch nicht genug sein, wenn wir
    uns gemeinsam mit Frankreich wieder aktiv an der Ge-
    staltung der europäischen Politik beteiligen wollen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP)