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ID1613018700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/130 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 16/6411, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13632 A 13632 A 13633 B 13636 C 13637 A 13638 B 13640 A 13640 D 13641 A 13641 A 13658 A 13660 B 13661 C 13664 C 13667 B 13670 A 13671 A 13672 B 13673 A 13674 A Deutscher B Stenografisch 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 13 Einzelplan 11 D I E W S N E 1 D 13631 A 13631 D 13631 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 A 13644 B undestag er Bericht ung 29. November 2007 t : r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13645 D 0000 A13647 B 13649 B 13650 C 13651 D 13653 A 13653 B 13655 B 13656 A Dr. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B 13676 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Tagesordnungspunkt V: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Vereinfachung und Anpassung statistischer Rechtsvorschriften (Drucksache 16/7248) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Patrick Döring, Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rollende Su- permärkte von fahrpersonalrechtlichen Vorschriften ausnehmen (Drucksache 16/6639) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Nanotechnologie für die Gesell- schaft nutzen – Risiken vermeiden (Drucksache 16/7276) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Kai Gehring, Ekin Deligöz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Hochwertige Computer- spiele fördern und bewahren (Drucksache 16/7282) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) – j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 307, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315 und 316 zu Petitionen (Drucksachen 16/7123, 16/7124, 16/7125, 16/7126, 16/7127, 16/7128, 16/7129, 16/7130, 16/7131, 16/7132) . . . . . . . . . . . 15 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . M M S H B D U U U U 1 M D R P E D O S D K P S D S K O K 13677 D 13678 A 13678 A 13678 B 13678 B 13679 B 13679 C 13680 D 13682 B 13683 B 13684 D 13686 B 13687 C arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 16/6416, 16/6423) . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13689 A 13690 B 13691 C 13694 B 13694 D 13695 B 13695 D 13696 D 13697 D 13698 D 13700 A 13700 C 13701 A 13702 A 13702 B 13703 C 13703 D 13704 B 13704 D 13706 C 13707 D 13709 B 13710 D 13712 C 13714 A 13716 A 13717 A 13718 C 13720 B 13720 D 13721 A 13721 B 13722 C 13724 A 13724 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 III 17 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/6407, 16/6423) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . 13725 A 13725 A 13725 B 13726 A 13727 D 13729 C 13731 A 13733 A 13735 B 13736 C 13737 A 13737 D 13739 C 13741 A 13742 C 13743 A 13743 C 13743 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13631 (A) ) (B) ) 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13743 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A G A G Altmaier, Peter CDU/CSU 29.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 29.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 29.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 29.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 29.11.2007* Irber, Brunhilde SPD 29.11.2007 Juratovic, Josip SPD 29.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 29.11.2007 Müntefering, Franz SPD 29.11.2007 Noll, Michaela CDU/CSU 29.11.2007 Piltz, Gisela FDP 29.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 29.11.2007 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 29.11.2007 Schäfer (Köln), Paul DIE LINKE 29.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.11.2007 S S T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Nein lautet. nlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Ja lautet. tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 trothmann, Lena CDU/CSU 29.11.2007 auss, Jörg SPD 29.11.2007 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 29.11.2007 130. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! „Recht ist, was der Freiheit dient.“ – Dies ist ein
    Zitat des ersten Bundesjustizministers der Bundesrepu-
    blik Deutschland, des Liberalen Thomas Dehler, dessen
    110. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern. Der Aus-
    spruch zeigt, dass für Thomas Dehler die Grund- und
    Freiheitsrechte politische Ideale waren. Geprägt von den
    Ereignissen des Unrechtsregimes im Nationalsozialis-
    mus, war Dehler überzeugt von der Idee des freiheitli-
    chen Rechtsstaates. Dehler wollte ebenso den hand-
    lungsfähigen Rechtsstaat. Er hat sehr wohl die
    Herausforderungen gesehen, die es heute in unterschied-
    licher Form gibt, aber auch in vergangenen Jahren gege-
    ben hat. Dennoch hätte er auch heute ganz bewusst ge-
    sagt: „Recht ist, was der Freiheit dient.“

    Heute wäre für ihn selbstverständlich, dass der Kern-
    bereich privater Lebensgestaltung geschützt werden
    muss, und zwar genau so, wie es letztendlich durch die
    Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts vorge-
    geben ist.

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    (C (D (Joachim Stünker [SPD]: Darum machen wir das auch!)


    iesen Schutz zu gewährleisten, wäre für ihn keine läs-
    ige Kleinigkeit gewesen; das ist es auch heute nicht. Ich
    age deswegen deutlich: Die Kritik an der Rechtspre-
    hung des Bundesverfassungsgerichts stimmt uns be-
    orgt. Jüngst führte ja der Bundesinnenminister in der
    eitschrift für Rechtspolitik aus, es sei problematisch,
    enn auch das Abhören und Aufzeichnen des nicht öf-

    entlich gesprochenen Wortes in Wohnungen von diesem
    chutz erfasst werde; das gehe zu weit; die Löschungs-
    flicht und das Verwertungsverbot reichten doch aus. –
    ieses Argument zieht sich durch viele Debatten.

    Ich erwähne das, weil es bei der Debatte über das
    ichterband um genau dieses Problem geht: Wenn es
    m die Erfassung und das Speichern von Gesprächen aus
    em Kernbereich privater Lebensgestaltung geht, also
    m privat geführte Gespräche, nicht um Gespräche, die
    otwendigerweise der Aufklärung von Kriminalität die-
    en, halten wir nichts davon, nun sozusagen das Beste
    us der Rechtsprechung herauszuholen und ein Richter-
    and als zulässig zu erachten. Das ist nämlich mit der
    echtsprechung schwerlich in Einklang zu bringen.

    Ich erwähne das auch, weil uns Beratungen zur
    nlinedurchsuchung – das hat sich ja aus der Debatte

    ber den Haushalt ergeben – im nächsten Jahr auf jeden
    all beschäftigen werden. Auch da wird es um die
    rundsatzfrage gehen: Wie kann der Kernbereich priva-

    er Lebensgestaltung geschützt werden?

    Auf der einen Seite ist die Informationsgewinnung
    ichtig, gerade auch diejenige, die notwendig ist, um
    egen Kriminalität vorzugehen und um Erkenntnisse
    ber den internationalen Terrorismus zu gewinnen. Auf
    er anderen Seite ist mit dieser Rechtsprechung ein
    pannungsbogen dergestalt angelegt, dass nicht alles,
    as möglich ist, auch erlaubt ist. Deshalb wird sich die
    nlineuntersuchung in den Beratungen, die wir hierzu

    och häufig führen werden, an dieser Rechtsprechung
    essen lassen müssen. Wenn es zutrifft, was alle Sach-

    erständigen in der Anhörung während der mündlichen
    erhandlung des Bundesverfassungsgerichts gesagt ha-
    en, dass bei der Entwicklung einer Software in diesem
    ereich eine Trennung zwischen kernbereichsrelevanten
    nd nicht kernbereichsrelevanten Gesprächen technisch
    icht möglich ist, dann zeigt dies, dass wir hier, ganz
    orsichtig ausgedrückt, in schwierigstes verfassungs-
    echtliches Gelände kommen werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Als FDP-Fraktion wollen wir nicht, dass das Bundes-
    erfassungsgericht immer mehr zum Ersatzgesetzgeber
    ird. Dies wird ja zu Recht von manchen kritisiert. Wir

    ehen, dass schwierige verfassungsrechtliche Fragen zu
    rüfen sind. Aber es ist doch angemessener, nach einem
    ingen um die beste Lösung im Zweifel lieber von einer
    aßnahme abzusehen, wenn wir Gefahr laufen, vom
    undesverfassungsgericht die rote Karte gezeigt zu be-
    ommen. Das muss das Anliegen aller hier im Hause
    ein.
    )






    (A) )



    (B) )


    Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
    Die FDP-Bundestagsfraktion hat in der Rechtspolitik
    gerade im letzten Jahr immer großen Wert darauf gelegt,
    konstruktive Oppositionspolitik zu machen. Wir haben
    beim Unterhaltsrecht nicht nur mit eigenen Anträgen zur
    Debatte beigetragen, sondern nachher dem gefundenen
    Kompromiss auch zugestimmt. Genauso haben wir es
    beim Urheberrecht gemacht, weil wir die gute Tradition
    fortsetzen wollten, hier gemeinsam zu einer Lösung zu
    kommen, die die widerstreitenden Interessen miteinan-
    der auszugleichen versucht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    In diesem Zusammenhang erwähne ich die Compu-
    terkriminalität.

    Wenn wir aber berechtigte Kritik äußern, dann ge-
    schieht dies aus der Sorge heraus, dass wir uns in diesem
    Bereich vielleicht selbst entmachten und die Entschei-
    dungen dorthin geben, wo sie eigentlich nicht fallen soll-
    ten. Sie sollten aber hier im Bundestag getroffen werden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich gebe das Wort dem Kollegen Lothar Binding,

SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kol-

    legen! Sehr geehrte Damen und Herren! Zunächst mache
    ich eine Bemerkung zu Frau Golze, auch wenn es Sie
    wundern mag, weil es nicht zum aufgerufenen Thema
    gehört. Aber es ist eine allgemeine Bemerkung, die ein
    Schlaglicht auf die Art wirft, sich Dinge zu überlegen.
    Sie, Frau Golze, haben vorhin etwas sehr Gutes gesagt:


    (Dr. Ole Schröder [CDU/CSU]: Das kann nicht sein!)


    Kinderarmut kann man nicht in einer Talkshow bekämp-
    fen. Das ist richtig, und das unterstütze ich sehr. Jetzt
    frage ich mich natürlich, wie das jemand aus einer Frak-
    tion sagen kann – hier hatten mein Kollege Sönke Rix
    und ich dieselbe Idee –, in deren Reihen Oskar
    Lafontaine und Gysi sitzen. Sie sind ja die Spezialisten
    für diese Art der Politik.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich glaube, man muss hier sehr vorsichtig sein.

    Nun eine Vorbemerkung zu dem Einzelplan 07, Bun-
    desjustizministerium, und dem Einzelplan 19, Bundes-
    verfassungsgericht. Das Volumen der Einzelpläne ist re-
    lativ klein. Deshalb kann ich die Ausschussdebatte
    vielleicht so beschreiben: Das Volumen der Einzelpläne
    und die Dauer der Diskussion waren umgekehrt propor-
    tional. Dass wir trotzdem sehr viel erreicht haben, ver-
    danken wir einer Gruppe von Menschen, die sich schon
    lange um diese beiden Einzelpläne kümmern: die Be-
    richterstatter Dr. Ole Schröder, Otto Fricke, Omid

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    (C (D ouripour, Roland Claus bzw. Dr. Dietmar Bartsch und ichael Leutert. Sie haben sich sehr intensiv um die inzelfragen gekümmert. Vom BMJ danke ich insbesonere Brigitte Zypries sowie den Herren Dr. Schmittellbrock und Axel Vogel, die uns sowohl fachlich als uch in den Teilen der Debatte, in denen wir nicht einer einung waren, sehr gut unterstützt und die unter chiedlichen Positionen sehr konstruktiv zusammengeührt haben. Beim Bundesverfassungsgericht bedanke ch mich bei Frau Dr. Barnstedt und Herrn Köntopp, der en Haushalt des Gerichts vertritt. Die Zusammenarbeit ar insgesamt sehr konstruktiv. Last, but not least haben ns auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den aushaltsreferaten sehr gut unterstützt. Wir sehen es als einen besonderen Erfolg an, dass der inzelplan 07 einen Aufwuchs verzeichnet. Darüber ird man sich sicherlich wundern, weil wir doch eigent ich sparen. Wir sehen aber den Aufwuchs deshalb geechtfertigt, weil wir das Personal beim Deutschen Paentund Markenamt verstärken konnten. Ein wenig verstärken; Sie haben recht. Man brauchte 00 Stellen, die wir auch sehr gerne geschaffen hätten. ber wir wollen klug vorgehen. Ein kluger Personalaufuchs zeichnet sich dadurch aus, dass man das Personal ur in dem Maße verstärkt, in dem geeignete Kräfte am arkt verfügbar sind. Es gibt aber derzeit keine 00 Personen am Arbeitsmarkt, die beim Deutschen Paentund Markenamt zu beschäftigen wären. Deswegen aben wir insgesamt nur 35 zusätzliche Stellen vorgeseen. Das ist aber sehr gut investiertes Geld. Denn jeder eiß, dass das Deutsche Patentund Markenamt die aupteinnahmequelle im Justizressort darstellt und inso ern die dort Beschäftigten ihr Geld tatsächlich verdieen. Welche enormen Entwicklungsschritte wir vollbracht aben, wird schon daraus deutlich, dass bis zum Jahr 998/1999 die Gebührenmarken im Patentund Markenmt vor dem Aufbringen mit der Zunge angefeuchtet erden mussten. Inzwischen ist das mithilfe der Inforationstechnologie ersetzt worden. Das ist eine sehr ute Entwicklung, und es war auch nötig, weil der Bearf an dieser Stelle sehr groß ist. Das verdanken wir uch den SPD-Kolleginnen, die diese Ministerien seither eführt haben. Es wirft ein kleines Schlaglicht auf die FDP, dass sie uch diesmal wieder einen Kürzungsantrag im Bereich er Informationstechnologie des Deutschen Patentund arkenamts eingebracht hat. (Otto Fricke [FDP]: Aber nur, wo es Ausgabereste gab!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Zuruf von der LINKEN)


    Ja, aber ich halte das für ein kritisches Instrument.
    enn wir wollen nicht zurück in die Zeit, als man die
    ebührenmarke noch mit der Zunge anfeuchten musste.

    Ich will kurz erläutern, warum wir so stolz auf das
    ind, was wir erreicht haben. Das Deutsche Patent- und

    arkenamt könnte nämlich auch zum Nadelöhr werden.






    (A) )



    (B) )


    Lothar Binding (Heidelberg)

    Denn wir haben einen sehr starken Aufwuchs im For-
    schungsetat. Die Forschungsmittel werden um mehr als
    800 Millionen Euro verstärkt. Wenn diese Mittel in dem
    von uns gewünschten Sinne wirken, dann wird es in aller
    Kürze sehr viel mehr Patentanmeldungen geben. Inso-
    fern ist es essenziell, unsere Ämter so auszustatten, dass
    sie die notwendige Prüfgeschwindigkeit an den Tag le-
    gen und die Abläufe so organisieren können, dass die
    Patente möglichst schnell am Weltmarkt verfügbar sind.
    Das ergibt sich aus der Kombination von Forschung,
    Wirtschaft und Politik und der Arbeit im Deutschen Pa-
    tent- und Markenamt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben einen zweiten Stellenaufwuchs vorgese-
    hen, den ich etwas ambivalent vortrage; denn eigentlich
    hoffen wir, dass wir ihn nicht brauchen. Dabei geht es
    um das Bundesamt für Justiz, das nach dem EHUG für
    das elektronische Handelsregister zuständig ist. Wenn
    alle Unternehmen, die verpflichtet sind, künftig dort ihre
    Bilanzen zu veröffentlichen, dieser Pflicht nachkommen,
    dann brauchen wir keine Ordnungsgelder und kein Per-
    sonal, um die Unternehmen zu motivieren, dieser Pflicht
    nachzukommen. Gegenwärtig hat es aber den Anschein
    – die Frist läuft erst am 31. Dezember aus –, dass ein sehr
    großer Teil der etwas über 1 Million Unternehmen dieser
    Meldepflicht, der sie unterliegen, zunächst nicht nach-
    kommt.


    (Otto Fricke [FDP]: Woher wissen Sie das denn?)


    – Weil wir nicht glauben, dass im letzten Zwölftel des
    Jahres noch überproportional viele Meldungen kommen
    werden, wenn in elf Zwölfteln des Jahres große Ver-
    säumnisse zu verzeichnen sind.

    Wir sind, wie gesagt, sehr vorsichtig vorgegangen.
    Schätzungen zufolge sind viele hundert Stellen notwen-
    dig, aber es sind nur 98 Planstellen in diesem Bereich
    eingestellt worden. Um der Unsicherheit Rechnung zu
    tragen, sind 30 dieser Stellen gesperrt. Ich glaube, das ist
    eine sehr gute politische Maßnahme, um verfolgen zu
    können, wie sich das Amt entwickelt und welche Not-
    wendigkeiten existieren.

    Wir freuen uns, dass es gelungen ist – in diesem Zu-
    sammenhang möchte ich Karl Diller besonders danken,
    der ein schönes Modell entwickelt hat –, der Europäi-
    schen Rechtsakademie in Trier zu einer Erweiterung zu
    verhelfen. Auch diese Mittel sind zunächst gesperrt, aber
    wir haben die Möglichkeit, die Erweiterung durch den
    Zukauf eines Anbaus sicherzustellen und damit die ERA
    zu stärken. Wir glauben, dass das eine sehr gute Maß-
    nahme ist.

    Wir sind auch froh, dass wir sogar in der mittelfristi-
    gen Finanzplanung einen kleinen Betrag für das Präven-
    tionsprojekt „Dunkelfeld“ verfügbar halten können.


    (Otto Fricke [FDP]: Auch das ist sehr gut! Sehr vernünftig!)


    Darauf wird die Ministerin sicherlich noch besonders
    eingehen, weil ihr das sehr am Herzen gelegen hat. Wir
    glauben, dass das eine wichtige Sache ist, die deutlich

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    (C (D acht: Die Gesundheitspolitik und die Justiz stehen in iesem Bereich in einem sehr engen Zusammenhang. riminalisierung und Krankheit sind in diesem Fall sehr orsichtig zu betrachten. Deshalb ist dieses Projekt sehr ichtig. (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Last, but not least: Ein Lieblingsprojekt von Ole
    chröder und mir ist die Vereinfachung der Sprache in
    er Gesetzgebung. Dies ist ein Projekt, das wir im kom-
    enden Jahr fortführen. Ich möchte Ihnen hier „andro-

    en“, dass wir uns nächstes Jahr darum kümmern wol-
    en, dieses Projekt zu institutionalisieren, nachdem wir
    chon jetzt aufgrund eines Zwischenberichtes erkennen
    önnen, dass die zuständige Abteilung sehr produktiv ar-
    eitet. Sie vereinfacht die Sprache der Gesetze tatsäch-
    ich und hilft den Juristen bei ihren Formulierungen

    anchmal sogar so, dass sie von den Bürgern verstanden
    erden. Das ist eigentlich eine ganz gute Sache.

    Schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)