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ID1613003400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/130 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 16/6411, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13632 A 13632 A 13633 B 13636 C 13637 A 13638 B 13640 A 13640 D 13641 A 13641 A 13658 A 13660 B 13661 C 13664 C 13667 B 13670 A 13671 A 13672 B 13673 A 13674 A Deutscher B Stenografisch 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 13 Einzelplan 11 D I E W S N E 1 D 13631 A 13631 D 13631 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 A 13644 B undestag er Bericht ung 29. November 2007 t : r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13645 D 0000 A13647 B 13649 B 13650 C 13651 D 13653 A 13653 B 13655 B 13656 A Dr. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B 13676 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Tagesordnungspunkt V: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Vereinfachung und Anpassung statistischer Rechtsvorschriften (Drucksache 16/7248) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Patrick Döring, Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rollende Su- permärkte von fahrpersonalrechtlichen Vorschriften ausnehmen (Drucksache 16/6639) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Nanotechnologie für die Gesell- schaft nutzen – Risiken vermeiden (Drucksache 16/7276) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Kai Gehring, Ekin Deligöz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Hochwertige Computer- spiele fördern und bewahren (Drucksache 16/7282) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) – j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 307, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315 und 316 zu Petitionen (Drucksachen 16/7123, 16/7124, 16/7125, 16/7126, 16/7127, 16/7128, 16/7129, 16/7130, 16/7131, 16/7132) . . . . . . . . . . . 15 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . M M S H B D U U U U 1 M D R P E D O S D K P S D S K O K 13677 D 13678 A 13678 A 13678 B 13678 B 13679 B 13679 C 13680 D 13682 B 13683 B 13684 D 13686 B 13687 C arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 16/6416, 16/6423) . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13689 A 13690 B 13691 C 13694 B 13694 D 13695 B 13695 D 13696 D 13697 D 13698 D 13700 A 13700 C 13701 A 13702 A 13702 B 13703 C 13703 D 13704 B 13704 D 13706 C 13707 D 13709 B 13710 D 13712 C 13714 A 13716 A 13717 A 13718 C 13720 B 13720 D 13721 A 13721 B 13722 C 13724 A 13724 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 III 17 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/6407, 16/6423) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . 13725 A 13725 A 13725 B 13726 A 13727 D 13729 C 13731 A 13733 A 13735 B 13736 C 13737 A 13737 D 13739 C 13741 A 13742 C 13743 A 13743 C 13743 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13631 (A) ) (B) ) 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13743 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A G A G Altmaier, Peter CDU/CSU 29.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 29.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 29.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 29.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 29.11.2007* Irber, Brunhilde SPD 29.11.2007 Juratovic, Josip SPD 29.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 29.11.2007 Müntefering, Franz SPD 29.11.2007 Noll, Michaela CDU/CSU 29.11.2007 Piltz, Gisela FDP 29.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 29.11.2007 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 29.11.2007 Schäfer (Köln), Paul DIE LINKE 29.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.11.2007 S S T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Nein lautet. nlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Ja lautet. tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 trothmann, Lena CDU/CSU 29.11.2007 auss, Jörg SPD 29.11.2007 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 29.11.2007 130. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elke Reinke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Werte Gäste! Seit fast drei Jahren ist das menschen-
    unwürdige Hartz-IV-Gesetz in Kraft und wird an leben-
    den Personen ausprobiert. Es wurde von SPD und
    Grünen euphorisch eingeführt, durch CDU/CSU und
    SPD massiv verschärft; wenn die FDP könnte, würde sie
    die Daumenschrauben für die Erwerbslosen noch fester
    anziehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D as hat es den Menschen gebracht, dieses tolle Gesetz? enau das, wovor Linke, Sozialverbände, Gewerkschaf en, Erwerbslose und die Montagsdemos Sie eindringich gewarnt haben: Lohndrückerei, Arbeit zum Hungerohn, Ausgrenzung und Armut. Schon in der vergangenen Sitzungswoche hat es eine Fraktion, Die Linke, gewagt, unter anderem we en der enormen Preissteigerungen wenigstens eine Anebung der sogenannten Grundsicherung von 347 Euro uf 435 Euro zu fordern. Fast durchgängig reagierten Sie it Beleidigungen, mit unerträglicher Überheblichkeit der Ignoranz. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Anebung der Regelsätze fordert nicht nur die Linke. Auch ozialverbände, Gewerkschaften und soziale Bewegunen verlangen umgehend eine Erhöhung. elbst die Grünen als Mitverursacher dieser Verarungswelle haben wohl begriffen, dass menschenwür ige Existenz viel mehr ist als rein körperliches Überleen. Ja, die Anhebung der Regelsätze kostet Geld, aber das eld ist sogar da. Verzichten Sie einfach auf Ihre üppien Steuergeschenke ab 2008! Sorgen Sie dafür, dass rt. 14 Abs. 2 Grundgesetz mit Leben erfüllt wird! Da in heißt es nämlich: „Eigentum verpflichtet“. Wir haben über 2,5 Millionen arme Kinder in eutschland. Aber Sie tun nichts. Sie sind nicht bereit, ie Regelsätze anzuheben, um Armut zu lindern. Ja, Sie ollen einmal prüfen, ob da vielleicht etwas geht, so ab rühjahr 2008 oder 2009. Aber die Erhöhung der Diäen von uns Abgeordneten halten Sie in dieser Situation ür angemessen. Ohne Bedarfsprüfung haben Sie diese on einer Woche auf die andere durchgedrückt. Mit 50 Euro haben wir ab 2008 circa so viel zusätzlich, wie ie einer Einpersonenbedarfsgemeinschaft im Monat um Überleben zugeteilt haben. Ich finde, das ist unverchämt und an Zynismus nicht zu überbieten. icht mal zu einer Weihnachtspauschale von 40 Euro für artz-IV-Betroffene konnten Sie sich durchringen. (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Sie stellen auch keinen Antrag zum Haushalt dazu!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Straubinger, Sie erzählten uns in Ihrer Rede am
    5. November, dass mit der momentanen Regelsatzhöhe
    in menschenwürdiges Leben möglich sei und dass die
    oalition die Chancen der Menschen großartig verbes-

    ert habe. Wenn es so wäre, wie kommt es dann, dass
    ich die Zahl der armen Kinder seit Einführung von
    artz IV verdoppelt hat, dass Suppenküchen und Wär-
    estuben aus den Nähten platzen, dass Tafeln und Klei-

    erkammern Hochkonjunktur haben und die Wohnungs-
    osigkeit zunimmt?

    Und Sie, Herr Haustein, Sie plappern hier wiederholt
    on Sonderbedarfen wie Kühlschrank oder Waschma-






    (A) )



    (B) )


    Elke Reinke
    schine, die einfach so auf Antrag verteilt werden. Das ist
    absoluter Blödsinn! Seit Hartz IV sind die einmaligen
    Beihilfen Geschichte. 1,39 Euro pro Monat sieht der Re-
    gelsatz für einen Kühlschrank vor. Das heißt, man muss
    acht Jahre sparen, um sich einen Kühlschrank für
    135 Euro leisten zu können. Sie sollten Ihr Supergesetz
    endlich einmal lesen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese Empfehlung richte ich auch an einige Angestellte
    der Bundesagentur für Arbeit. Es wird immer wieder
    deutlich, wie wichtig es ist, unabhängige Sozialbera-
    tungsstellen zu unterstützen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Noch ein Vorschlag: Besuchen Sie statt des x-ten par-
    lamentarischen Abends von Wirtschaftslobbyisten doch
    einfach einmal Selbsthilfevereine der Erwerbslosen.
    Letzte Woche haben mich die Erwerbslosen in Merse-
    burg, Sachsen-Anhalt, gebeten, Sie dazu einzuladen.
    Liebe Hartz-IV-Gutfinder im Saal, versuchen Sie, sich
    das einmal vorzustellen: Ihr Kind hat nach über
    100 Versuchen einen Ausbildungsplatz ergattert, und Sie
    müssen von der Ausbildungsvergütung, die Ihr Kind er-
    hält, mit durchgefüttert werden. – Ich glaube, das über-
    steigt Ihre Vorstellungskraft.

    Viele Betroffene meinen auch, Abgeordnete sollten
    einmal ein Jahr von Hartz IV leben müssen, um zu be-
    greifen, was es heißt, überflüssig zu sein: Offenbarungs-
    eid, Sanktionen, Existenzangst, Sozialschnüffler in der
    Wohnung, Verzweiflung, Resignation, traurige Kinder-
    augen, Armut, Hunger und Krankheit.


    (Zuruf von der FDP: Das ist in der DDR gewesen! Genau das!)


    Nein, meine Damen und Herren, auch Ihnen wünsche
    ich ein solches Leben nicht.

    Ich fordere Sie auf: Tun Sie endlich etwas! Ihre Poli-
    tik geht auf Dauer nicht gut. Sie gefährden mehr und
    mehr den sozialen Frieden im Land. Dass Sie Ähnliches
    befürchten, zeigte unter anderem die Reaktion von Frau
    Connemann auf unseren Antrag, das Recht auf politi-
    schen Streik in das Grundgesetz aufzunehmen. Ich zi-
    tiere aus der Rede von Frau Connemann:

    Ein Druck – durch wen auch immer – darf nicht auf
    uns ausgeübt werden.

    Wovor fürchten Sie sich? Haben Sie Angst vor dem ei-
    genen Volk?

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich bitte diejenigen Kollegen, die jetzt für die nach

dem übernächsten Redner stattfindende namentliche Ab-
stimmung in den Plenarsaal kommen, Platz zu nehmen
und einen ruhigen Abschluss dieser Debatte zu ermögli-
chen.

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(C (D Wolfgang Grotthaus ist der nächste Redner für die PD-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her en! 5,2 Millionen Arbeitslose, die Beschäftigungsquote lterer über 50 Jahre knapp über 40 Prozent, die Ausbilung junger Menschen mehr als miserabel – das war Anang 2005. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Da habt ihr schon regiert! Da hattet ihr schon sieben Jahre Regierungsverantwortung!)


(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Grotthaus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    as war vor dem Inkrafttreten des ach so miserablen
    artz-IV-Gesetzes.

    Wie sieht es nach dem Inkrafttreten, knapp drei Jahre
    päter, aus? Die Arbeitslosenzahlen haben sich auf circa
    ,4 Millionen reduziert. Die Beschäftigungsquote der
    ber 50-Jährigen ist auf 52 Prozent angewachsen. Der
    usbildungspakt greift; mehr junge Menschen kommen

    n Arbeit. Die Erwerbstätigenzahl bewegt sich auf einem
    ekordniveau von über 40 Millionen Menschen.

    Stolze Zahlen, finde ich. Trotzdem gilt es, die Hände
    icht in den Schoß zu legen und sich auszuruhen. Viel-
    ehr müssen für die jungen Menschen, die noch keinen
    usbildungsplatz haben, für jeden Menschen ohne Ar-
    eit, für alle, die mit körperlichen Handicaps ins Berufs-
    eben einsteigen wollen, die Rahmenbedingungen so ge-
    chaffen werden, dass ihre Situation erleichtert wird und
    ass sie ihrem Wunsch folgen können, einen Beruf zu er-
    ernen oder in einen Job zu kommen. Sie wollen Teil-
    abe: Teilhabe am Arbeitsleben, Teilhabe an der Mög-

    ichkeit, das Geld für die eigene Familie selber zu
    erdienen. Teilhabe an finanziellen Leistungen des Staa-
    es wollen sie nur – das sage ich insbesondere an die
    dresse der Linken –, wenn sie tatsächlich nicht die
    hance haben, ins Berufsleben einzutreten. Entschei-
    end ist also Teilhabe an der Gesellschaft und am Ar-
    eitsmarkt und nicht so sehr an finanzieller Unterstüt-
    ung und Alimentierung durch den Staat.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    ns Berufsleben zurückzufinden, trägt auch zur Selbst-
    erwirklichung bei. Selbstverwirklichung findet nicht
    tatt, wenn man auf Almosen seitens des Staates ange-
    iesen ist.

    Mit dem Haushalt senden wir hierzu wichtige
    ignale. Dies gilt vor allem für den Bereich „Arbeit und
    oziales“. Insgesamt 124 Milliarden Euro stellen wir im
    ächsten Jahr für diesen Bereich zur Verfügung. Die
    ute Nachricht für den Arbeitsmarkt ist: Die Arbeits-
    arktpolitik wird trotz Entlastung auf dem Niveau der

    etzten Jahre weitergeführt und in Schwerpunktberei-
    hen sogar verstärkt. Senken können wir die Ausgaben
    ür das Arbeitslosengeld II. Bei den ins Berufsleben Ein-
    retenden kommt inzwischen die Hälfte aus dem Arbeits-
    osengeld-II-Bezug; noch vor einem Jahr war es unge-
    ähr ein Drittel.






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Grotthaus
    Auch bei der Rentenversicherung gibt es gute Nach-
    richten. Deshalb können die staatlichen Zuschüsse für
    die Rentenversicherung um 400 Millionen Euro abge-
    senkt werden.

    Ausgabensenkung ist jedoch nur die eine Seite der
    Medaille. Die andere Seite der Medaille ist, dass wir die
    Ausgaben in Schwerpunktbereichen verstärken, um den
    Abbau der Arbeitslosigkeit weiter zu unterstützen. Da-
    durch wird der Bundeshaushalt mittelfristig entlastet.

    Wir haben das Bundesprogramm „Kommunal-
    Kombi“ neu in den Haushalt eingestellt. So können un-
    gefähr 50 000 Menschen mit entsprechenden Komple-
    mentärmitteln aus den Kommunen im nächsten Jahr in
    Arbeit gebracht werden. Wird dieses Programm von den
    Kommunen angenommen, wird diese Maßnahme auch
    in 2009 weitergeführt. Dann werden wir mit den ent-
    sprechenden Mitteln dafür sorgen können, dass 100 000
    Menschen eine bessere Zukunft bekommen.

    Ähnliches gilt für die Förderung der Beschäftigung
    Älterer. Die Entscheidung von Franz Müntefering, einen
    Schwerpunkt auf die Integration von Menschen über
    50 Jahren zu setzen, ist richtig und war bisher außeror-
    dentlich erfolgreich. Die Arbeitslosenquote bei den über
    50-Jährigen ist gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent
    gesenkt worden. Ein erfolgreiches Programm, so meinen
    wir, das auch in den nächsten drei Jahren fortgesetzt
    wird. Außerdem werden wir für ältere Empfänger von
    Arbeitslosengeld I Eingliederungsgutscheine einführen,
    wodurch noch mehr Menschen über 50 Jahre in Beschäf-
    tigung kommen sollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Auf eine weitere Entscheidung möchte ich hier deut-
    lich hinweisen: Wir haben den Eingliederungstitel nicht
    gekürzt. Damit steht bei weniger Arbeitslosen, aber glei-
    chen finanziellen Aufwendungen für den einzelnen Ar-
    beitslosen mehr Geld zur Eingliederung zur Verfügung.


    (Beifall bei der SPD)


    Wer hier also behauptet, es werde gekürzt und weniger
    Geld zur Verfügung gestellt, der beherrscht die vier
    Grundrechenarten nicht. Dem würde ich auch nicht emp-
    fehlen, beim PISA-Test mitzumachen; denn das würde
    das negative Ergebnis noch verstärken. Von daher würde
    ich all die Abgeordneten, die hier solche Rechnungen
    aufmachen, bitten, sich zumindest Grundschulkenntnisse
    im Rechnen anzueignen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Eines muss hier auch deutlich gesagt werden: Wir er-
    warten, dass die Mittel, die für den Eingliederungstitel
    zur Verfügung gestellt werden, im nächsten Jahr auch
    vollständig ausgeschöpft werden, dass vor Ort die Ver-
    mittlung, die Eingliederung noch stärker forciert wird.
    Hier müssen sich die Träger der Grundsicherung im
    nächsten Jahr noch mehr einsetzen. Kein Arbeitsloser
    darf das Gefühl haben, dass vor Ort auf seine Kosten ge-
    spart wird. Die Bundesregierung hat an dieser Stelle ihre
    Hausaufgaben gemacht.

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    (C (D Lassen Sie mich abschließend noch einen Satz zu der ollegin Hajduk sagen. Die Kollegin Hajduk hat beauptet, dass wir nicht richtig analysiert haben. Sie hat efragt, wodurch die Reduzierung der Arbeitslosenzahen tatsächlich zustande gekommen ist. Ich habe das war schon einmal gesagt, ich will es aber wiederholen: a, durch die Konjunkturverbesserung. – Von der Kollein Hajduk hätte ich aber erwartet, dass sie zumindest ie zurückhaltende Lohnpolitik der Gewerkschaften, der rbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in dieser Repulik, erwähnt. Ich füge hinzu: Auch die Agenda 2010, u der Sie damals Ihre Zustimmung gegeben haben, hat u einem großen Teil dazu beigetragen. Seien Sie nicht o zurückhaltend! Bekennen Sie sich zu den Erfolgen, uch wenn sie erst jetzt oder später zum Tragen komen! Wir sind auf einem guten Weg. Wir werden diesen eg unbeirrt weitergehen. Wir werden uns nicht treiben assen. Von daher werden Sie, ähnlich wie bei der wangsverrentung, die eine oder andere Überraschung it uns erleben. Sie werden sagen können: Aha, in der roßen Koalition bewegt sich doch etwas. – Wir hoffen, ass Sie uns dann auch zustimmen werden. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich bitte die inzwischen eingetroffenen Kollegen, latz zu nehmen. Die namentliche Abstimmung findet icht anstelle der Debatte statt, sondern nach der Deatte, sicher nicht vorher. Letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt ist der ollege Stefan Müller, CDU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich laube, nachdem wir heute die aktuellen Arbeitsmarktaten haben zur Kenntnis nehmen dürfen, können wir agen: Das ist ein guter Tag für Deutschland. Das ist vor llem ein guter Tag für diejenigen, die bisher arbeitslos aren. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Noember des vergangenen Jahres um über 600 000 zuückgegangen. An dieser Stelle darf ich sagen: Wir reuen uns mit all denjenigen, die letztes Jahr noch auf taatliche Fürsorge angewiesen waren und in diesem ahr wieder von ihrer eigenen Arbeit leben können. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)