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ID1613003000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/130 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 16/6411, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13632 A 13632 A 13633 B 13636 C 13637 A 13638 B 13640 A 13640 D 13641 A 13641 A 13658 A 13660 B 13661 C 13664 C 13667 B 13670 A 13671 A 13672 B 13673 A 13674 A Deutscher B Stenografisch 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 13 Einzelplan 11 D I E W S N E 1 D 13631 A 13631 D 13631 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 A 13644 B undestag er Bericht ung 29. November 2007 t : r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13645 D 0000 A13647 B 13649 B 13650 C 13651 D 13653 A 13653 B 13655 B 13656 A Dr. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B 13676 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Tagesordnungspunkt V: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Vereinfachung und Anpassung statistischer Rechtsvorschriften (Drucksache 16/7248) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Patrick Döring, Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rollende Su- permärkte von fahrpersonalrechtlichen Vorschriften ausnehmen (Drucksache 16/6639) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Nanotechnologie für die Gesell- schaft nutzen – Risiken vermeiden (Drucksache 16/7276) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Kai Gehring, Ekin Deligöz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Hochwertige Computer- spiele fördern und bewahren (Drucksache 16/7282) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) – j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 307, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315 und 316 zu Petitionen (Drucksachen 16/7123, 16/7124, 16/7125, 16/7126, 16/7127, 16/7128, 16/7129, 16/7130, 16/7131, 16/7132) . . . . . . . . . . . 15 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . M M S H B D U U U U 1 M D R P E D O S D K P S D S K O K 13677 D 13678 A 13678 A 13678 B 13678 B 13679 B 13679 C 13680 D 13682 B 13683 B 13684 D 13686 B 13687 C arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 16/6416, 16/6423) . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13689 A 13690 B 13691 C 13694 B 13694 D 13695 B 13695 D 13696 D 13697 D 13698 D 13700 A 13700 C 13701 A 13702 A 13702 B 13703 C 13703 D 13704 B 13704 D 13706 C 13707 D 13709 B 13710 D 13712 C 13714 A 13716 A 13717 A 13718 C 13720 B 13720 D 13721 A 13721 B 13722 C 13724 A 13724 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 III 17 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/6407, 16/6423) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . 13725 A 13725 A 13725 B 13726 A 13727 D 13729 C 13731 A 13733 A 13735 B 13736 C 13737 A 13737 D 13739 C 13741 A 13742 C 13743 A 13743 C 13743 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13631 (A) ) (B) ) 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13743 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A G A G Altmaier, Peter CDU/CSU 29.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 29.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 29.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 29.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 29.11.2007* Irber, Brunhilde SPD 29.11.2007 Juratovic, Josip SPD 29.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 29.11.2007 Müntefering, Franz SPD 29.11.2007 Noll, Michaela CDU/CSU 29.11.2007 Piltz, Gisela FDP 29.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 29.11.2007 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 29.11.2007 Schäfer (Köln), Paul DIE LINKE 29.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.11.2007 S S T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Nein lautet. nlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Ja lautet. tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 trothmann, Lena CDU/CSU 29.11.2007 auss, Jörg SPD 29.11.2007 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 29.11.2007 130. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich L. Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    achdem wir mit Andrea und Olaf heute Morgen hier
    ozusagen das A und O des demokratischen Sozialismus
    rleben durften,


    (Beifall bei der FDP – Elke Reinke [DIE LINKE]: Wenn es denn mal so wäre!)


    aben wir eine Idee von der Richtung bekommen, in die
    ie SPD die Koalition ziehen möchte, nämlich hin zu
    ehr Staat, mehr Intervention, weniger Wettbewerb,
    ehr sozialen Wohltaten. Herr Minister Scholz, das

    timmt mich sehr besorgt.


    (Beifall bei der FDP)


    Das Wichtige soll man am Anfang bringen. Deshalb
    öchte ich es nicht versäumen, Ihnen viel Erfolg für Ihr

    eues Amt zu wünschen. Es ist ein wichtiges Amt. Sie
    ragen die Verantwortung für den mit 124 Milliarden
    uro größten Einzelplan des Bundeshaushalts. Daher
    ommt es schon darauf an, dass die Dinge in die richtige
    ichtung bewegt werden. Zunächst einmal möchte ich je-
    och etwas feststellen – dafür können Sie noch nichts –:
    er Einzelplan 11 ist trotz der immer wieder betonten
    rfolge am Arbeitsmarkt – auch die Vertreter der Großen
    oalition haben dies regelmäßig gesagt –, was die Fi-
    anzierung der Langzeitarbeitslosigkeit anbelangt,
    raktisch unverändert. Es werden weiterhin 42,6 Milliar-
    en Euro bereitgestellt, obwohl die Langzeitarbeitslosig-
    eit um 10 Prozent – um 268 000 Betroffene – zurückge-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Heinrich L. Kolb
    gangen ist. Eine Erklärung dafür ist sicher, dass ein sehr
    ineffizientes arbeitsmarktpolitisches Instrumentarium
    auch für die Eingliederung Langzeitarbeitsloser genutzt
    wird.

    Sie sehen: Ein Handeln der Koalition ist hier mehr als
    überfällig. Seit zwei Jahren warten wir auf Ihre Vor-
    schläge. Herr Minister Scholz, Sie haben zu unserem
    großen Erstaunen gesagt, dass jetzt alles sehr schnell ge-
    hen werde; das sei in wenigen Wochen auf dem Tisch.
    Ich frage mich: Warum so plötzlich? Wer hat eigentlich
    die ganze Zeit die Weiterentwicklung der arbeitsmarkt-
    politischen Maßnahmen blockiert? Wie auch immer: Es
    ist höchste Zeit, dass hier etwas passiert. Beitragsgelder
    dürfen nicht weiter verschleudert werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Herr Minister Scholz, Sie haben in einem Interview
    mit der Süddeutschen Zeitung vom gestrigen Tage auf
    die Frage, was Ihre ersten Vorhaben im neuen Amt seien,
    geantwortet:

    Wir müssen zu einer Lösung beim Post-Mindest-
    lohn kommen.

    Das war einer der sechs Punkte, die Sie heute hier vorge-
    stellt haben. Einige Sätze später haben Sie hinzugefügt:

    … was man politisch fordert, sollte man in dem
    Glauben fordern, dass es zu einer Verbesserung
    führt.

    Der Minister hat gerade leider nicht die Zeit, zuzuhö-
    ren; man möge es ihm berichten.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Er ist noch da!)


    Herr Minister Scholz, unabhängig von der Frage, ob
    der Postmindestlohn wirklich das drängendste sozial-
    politische Problem dieses Landes ist, möchte ich Sie
    bösgläubig machen und auf Folgendes hinweisen: Die
    Einführung von Mindestlöhnen ist, volkswirtschaftlich
    gesehen, ein ähnlich kapitaler Fehler wie die Einführung
    der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich vor et-
    was mehr als 20 Jahren.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir erinnern uns: Die damaligen Rationalisierungen in
    den Betrieben haben dazu geführt, dass viele Arbeits-
    plätze für einfache Beschäftigungen dauerhaft weggefal-
    len sind und die Sockelarbeitslosigkeit angestiegen ist.

    Herr Minister, ich sage Ihnen voraus: Auch die Ein-
    führung von Mindestlöhnen wird den betroffenen Men-
    schen nicht helfen, sondern dazu führen, dass ganze Ar-
    beitnehmergruppen – nämlich die Arbeitnehmer mit
    geringerer Qualifikation oder Leistungsfähigkeit – auf
    Dauer aus dem ersten Arbeitsmarkt herausgedrängt wer-
    den.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. KlausPeter Willsch [CDU/CSU])


    Speziell für den Bereich der Postdienstleistungen gilt,
    dass der Mindestlohn zu weniger Wettbewerb und – die
    Anhörung im federführenden Ausschuss hat das gezeigt –

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    (C (D u einem Wegfall von mindestens 20 000 Arbeitsplätzen ührt. Herr Minister Scholz, wenn Sie es mir nicht glauen, dann hören Sie, was der Sachverständigenrat in seiem aktuellen Gutachten in unmissverständlicher Deutichkeit dazu gesagt hat – Zitat –: Besonders eklatant sticht die Absicht ins Auge, mit einem Mindestlohn die Deutsche Post AG und ihre Töchter von lästigem Konkurrenzdruck zu befreien. ... Letztlich soll damit das Anfang 2008 entfallende Briefmonopol der Deutschen Post AG durch die Hintertür wieder eingeführt werden … Daher rät der Sachverständigenrat dringend davon ab, die Pläne zur Einführung dieses Mindestlohns weiter zu verfolgen. Angesichts dessen habe ich – das muss ich auch an ie Adresse der Kollegen von der Union sagen – kein erständnis dafür, dass die Bundeskanzlerin gestern an iesem Pult erklärt hat: Bei der Post sehe ich nach wie vor Möglichkeiten, zu einer Einigung zu kommen. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Gerald Weiß [Groß-Gerau] [CDU/CSU])


    Wir hatten wirklich gehofft, dass dieser Spuk nach der
    oalitionsrunde am letzten Montag ein Ende findet.
    undeskanzlerin Merkel hat aber gestern auch gesagt:

    Dafür gibt es für uns in dieser Bundesregierung ei-
    nen zentralen Maßstab: Wir beschließen Maßnah-
    men, mit denen weitere Arbeitsplätze geschaffen
    werden, und unterlassen alles, was Arbeitsplätze
    gefährdet.

    enn das ernst gemeint war – das will ich hier klipp und
    lar sagen –, dann darf der Mindestlohn bei den Post-
    ienstleistungen nicht kommen.


    (Beifall bei der FDP)


    Der Mindestlohn führt ohnehin nur im Ministerium
    elbst zu mehr Arbeitsplätzen: Insgesamt zehn Planstel-
    en werden für den Bereich Arbeitnehmer-Entsendege-
    etz/Mindestarbeitsbedingungengesetz neu ausgewiesen.
    o weit zu Theorie und Praxis.

    Zur Rente. Ich beurteile die Entwicklung der Renten-
    inanzen zurückhaltender, als es der Rentenversiche-
    ungsbericht tut. Trotz sprudelnder Beitragsquellen be-
    rägt der Überschuss in diesem Jahr gerade einmal
    ,2 Milliarden Euro. Wir lesen und staunen, dass sich die
    berschüsse in der Zukunft prächtig entwickeln werden;

    e weiter der Zeitpunkt in der Zukunft liegt, desto günsti-
    er – das kennen wir schon – sind die Prognosen. Das
    oll jetzt aber nicht mein Punkt sein.

    Ich will für meine Fraktion sehr deutlich sagen: Wir
    ragen den Aufbau einer Nachhaltigkeitsrücklage mit,
    ie der Rentenversicherung wieder eine größere Unab-
    ängigkeit verschafft. Da allerdings in der Koalition
    chon wieder Vorschläge laut werden, welche Wohltaten
    an mit dem vielen Geld in der Kasse finanzieren

    önnte – Stichwörter: Erleichterung des Zugangs zu
    M-Renten, Aufwertung der Beitragszahlungen von
    ber 60-Jährigen –, sage ich deutlich: Beitragssenkung






    (A) )



    (B) )


    Dr. Heinrich L. Kolb
    geht vor Leistungsausweitung. Wenn es Spielräume in
    der Rentenkasse gibt, dann sollten wir die gesetzlichen
    Voraussetzungen dafür schaffen, auch schon vor 2011
    eine Beitragssenkung zu ermöglichen und die Beitrags-
    zahler in der Rentenversicherung von der wirtschaftli-
    chen Entwicklung profitieren zu lassen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich beurteile es sehr skeptisch, dass der Sozialbeirat
    jetzt fordert, man möge Selbstständige in die Rentenver-
    sicherung einbeziehen. Das würde nämlich kurzfristig
    die Überschüsse weiter steigern und zu noch mehr Be-
    gehrlichkeiten führen. Das kann nicht die Leitlinie sein.
    Nein, Herr Minister Scholz, Sie sollten wirklich das tun
    – das muss erste Priorität haben –, was den konjunkturel-
    len Aufschwung verstetigt und Rückenwind für die
    Schaffung neuer Arbeitsplätze bringt. Wir brauchen
    keine zusätzlichen sozialen Wohltaten, sondern eine Ab-
    senkung von Beschäftigungsschwellen am Arbeitsmarkt.
    Nur so werden wir weiter vorankommen. Hierfür – aber
    auch wirklich nur hierfür – wünsche ich Ihnen eine
    glückliche Hand.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die CDU/CSU-Fraktion spricht jetzt die Kollegin

Ilse Falk.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ilse Falk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrter Herr Minister, ich sage auch meinerseits
    von dieser Stelle aus einen herzlichen Glückwunsch zu
    Ihrem neuen Amt. Herzlich willkommen an Bord! Die
    Rede, die Sie eben gehalten haben, ist eine gute Basis für
    eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der zweiten Hälfte
    der Legislaturperiode.

    Mit dem Einzelplan 11, Bundesarbeitsministerium,
    steht der Haushalt in zweiter Lesung zur Debatte, der mit
    129,5 Milliarden Euro nicht nur der größte ist, sondern
    auch derjenige, der besonders viele Menschen betrifft.
    Zugleich handelt es sich um den Haushalt, an dem be-
    sonders deutlich wird, dass sich Reformen auszahlen.
    Wenn dann auch noch Wachstum und Aufschwung die
    Konjunktur beflügeln, können wir mit Recht eine gute
    Zwischenbilanz ziehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie können sich vorstellen, dass dabei immer wieder
    die guten Arbeitsmarktzahlen im Vordergrund stehen.
    Ich will sie hier gar nicht in allen Einzelheiten wiederho-
    len – sie sind in den letzten beiden Tagen schon oft ge-
    nug genannt worden –; trotzdem muss immer wieder
    deutlich gemacht werden, wie wichtig und erfreulich es
    ist, dass zum Beispiel Jugendliche unter 25 Jahren, ältere
    Arbeitslose über 55 Jahre und viele Langzeitarbeitslose
    wieder den Weg in Arbeit gefunden haben. Dies macht
    besonders Hoffnung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D iese Zahlen sind natürlich auch das Ergebnis erfolgreiher Vermittlungstätigkeit der Jobcenter. Die Zahl der Erwerbstätigen ist ebenfalls deutlich getiegen. Auch dies bedeutet Hoffnung für die Zukunft. ie vielen offenen Stellen geben denen Aussicht auf Areit, die bis jetzt noch keinen Arbeitsplatz gefunden haen. Jetzt gilt es, Kurs zu halten, damit noch viel mehr enschen in unserem Land eine Chance auf Beschäfti ung haben. Denn auch 3,36 Millionen Arbeitslose – das st die Zahl, die gerade eben veröffentlicht worden ist – ind immer noch 3,36 Millionen Arbeitslose zu viel. Eines darf man nicht vergessen: Hohe Arbeitslosigeit gefährdet das System der solidarischen Versicheung, wie wir in den vergangenen Jahren leidvoll erfahen mussten. Beiträge und damit die Lohnzusatzkosten teigen, Leistungen sinken, Menschen weichen in chwarzarbeit und unsichere Beschäftigungsverhältnisse us, was natürlich auch auf deren Versicherungsansprühe Auswirkungen hat. Sinkende Arbeitslosigkeit und teigende sozialversicherungspflichtige Beschäftigung edeuten mehr Geld in den Sozialkassen und damit mehr icherheit, mehr Leistungen und mehr Solidarität mit enjenigen, die unserer Hilfe bedürfen, weil sie sich icht selber helfen können. Also profitieren auch sie von ehr Beschäftigung. Ein ganz wichtiger Punkt ist deshalb für uns die Veresserung der Einstellungsbedingungen durch Senkung er Lohnzusatzkosten; das hat weiterhin oberste Prioriät. Deswegen ist es so gut, dass es gelungen ist, bei der enkung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicheung von ursprünglich 6,5 Prozent auf nunmehr ,3 Prozent eine Einigung zu erzielen. ies gibt den Arbeitgebern Handlungsoptionen, und die rbeitnehmer haben dadurch eine größere Verfügungsasse. Das Volumen des Einzelplans Arbeit und Soziales ist icht nur von der Entwicklung des Arbeitsmarktes, sonern in besonderer Weise auch von den gesellschaftlihen Entwicklungen abhängig. Deshalb kann man ihn icht isoliert betrachten. Ich denke da vor allem an die chnittstelle zwischen Familienund Sozialpolitik und n die Kosten, die von denjenigen ausgelöst werden, die n zweiter oder gar dritter Generation in Abhängigkeit on Sozialleistungen leben und sich irgendwie darin einerichtet haben. Zahlreiche Faktoren wie fehlende oder angelhafte Bildung, versagende Familien, denen es an eglicher Lebensund Alltagskompetenz fehlt, Suchtveralten und vieles mehr führen zu Ausgrenzung und Pasivität. Hier ist der Ruf nach Erhöhung der Transferleisungen schlicht realitätsfern. ufsuchende Hilfen und umfassende Präventionen sind efragt, um den Teufelskreis, in dem sich manche befinen, zu durchbrechen. Ilse Falk Diese Menschen sind glücklicherweise eine Minderheit in unserer Gesellschaft. Wir sollten alles tun, um ihnen zu helfen; aber wir sollten nicht zulassen, dass sie die mediale und politische Diskussion in einer Weise dominieren, als gäbe es nicht auch die große Mehrheit der Leistungserbringer, die das Geld erarbeiten, das solidarisches Handeln erst möglich macht. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der Abg. Elke Ferner [SPD])


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    Ihnen gegenüber stehen wir in der Verantwortung. Sie
    erwarten von uns zu Recht, dass wir alles tun, um das
    zur Verfügung stehende Geld klug zu verwenden.

    Darüber sollten vielleicht auch die Linken nachden-
    ken, die immer meinen, sie seien die Einzigen, die den
    Schlüssel für eine soziale und gerechte Politik hätten.
    Wollen Sie wirklich, dass die Menschen noch mehr Steu-
    ern zahlen? Dann sagen Sie ihnen auch deutlich, dass die
    von Ihnen bisher geforderten Leistungen, die sich auf
    150 Milliarden Euro summieren, eine Erhöhung der
    Mehrwertsteuer um 20 Prozentpunkte auf 39 Prozent
    nach sich ziehen würden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Genau die würden wir nicht erhöhen! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Börsenumsatzsteuer! Erhöhung des Spitzensteuersatzes!)


    Käme noch der von Ihnen geforderte Rentenbeitrag
    von 28 Prozent hinzu, dann könnten wir in der Tat gleich
    zum Sozialismus zurückkehren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Das wollen die doch!)


    – Das muss aber ab und zu auch deutlich gesagt werden.

    In diesen Tagen war viel von der sogenannten
    Zwangsverrentung die Rede. Es werden Horrorszena-
    rien von Arbeitslosen entwickelt, die in Zukunft mit
    60 einen Rentenantrag stellen und lebenslänglich auf
    0,3 Prozent Rente pro Monat – auf fünf Jahre bezogen
    sind das 18 Prozent – verzichten müssten.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist das nun wahr oder nicht?)


    An einer Stelle gibt es tatsächlich eine Schieflage, und
    zwar bei den Frauen – noch für einige wenige Jahre – und
    bei den Schwerbehinderten.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, auch bei den anderen!)


    Über diese Schieflage wird es in diesen Tagen eine Ver-
    ständigung zwischen den Koalitionspartnern dahin ge-
    hend geben, dass keiner und keine vor dem
    63. Lebensjahr auf die Rente verwiesen werden darf.
    Das bedeutet, dass kein Arbeitsloser mit Abschlägen von
    mehr als 7,2 Prozent rechnen muss, sofern nach Unbil-
    ligkeitsgesichtspunkten ein solcher Schritt überhaupt
    vollzogen wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Die Vereinbarung erhält noch einige weitere Punkte um Verfahren und wird im Einzelnen zu diskutieren ein. Ich denke aber, dass wir insgesamt zu einer guten ntscheidung kommen werden, durch die erneute Früherrentungsanreize vermieden werden. Unsere Sozialpolitik muss darauf ausgerichtet bleien, dass möglichst viele Menschen Teil der arbeitenden ehrheit in unserer Bevölkerung sein können. Wir brau hen daher für die Gruppe der Arbeitsuchenden Wege n die Arbeit. Dazu gehören in erster Linie Bildungsnd Qualifizierungsangebote, wo fehlende oder unvolltändige Ausbildung Einstellungschancen mindern. Notendig ist aber auch die individuelle Begleitung, insbe ondere von Langzeitarbeitslosen, die über rein erwaltungstechnische Vermittlungsarbeit hinausgeht. iese Begleitung sollte fördern, aber auch fordern. Bei knapp 1 Million offener Stellen muss auch die obilität Arbeitsuchender stärker in den Blick genomen werden. Was von der arbeitenden Mehrheit erwartet ird, muss grundsätzlich auch für Arbeitsuchende gel en. Wenn es um die Verbesserung von Beschäftiungschancen geht, darf es keine Tabuthemen geben. ir brauchen in Deutschland soziale Sicherheit, aber uch Flexibilität. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeien, dass viele Arbeitnehmer erst über die Zeitarbeit ieder in die Arbeitswelt und in eine Festanstellung zu ückfinden. Auch für die Wirtschaft ist die sogenannte tmende Beschäftigung sehr hilfreich. Deshalb darf Zeitrbeit nicht wieder abgewürgt werden. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Für uns gilt auch: Wer Vollzeit arbeitet, muss mehr
    aben als jemand, der nicht arbeitet. Er soll selbstver-
    tändlich davon leben können. Wo dies nicht erarbeitet
    erden kann, greift die Mindesteinkommensicherung
    es Staates. Das ist gut so. Wer aber Unternehmen zwin-
    en will, einen Lohn zu zahlen, der nicht zu erwirtschaf-
    en ist, der sorgt im Ergebnis dafür, dass viele Menschen
    ar keinen Lohn mehr bekommen und sich die Chancen
    erade der Schwächeren verschlechtern. Für staatlich
    erordnete Mindestlöhne, die Arbeitsplätze vernichten
    nd Wettbewerb aushebeln, können wir im Interesse der
    enschen daher nicht die Hand reichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn die angelsächsischen Länder immer wieder als
    eispiel herangezogen werden, muss die Frage erlaubt

    ein, zum Beispiel an Frau Hajduk, ob das auch für an-
    ere arbeitsrechtliche Regelungen wie den Kündigungs-
    chutz gilt.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Frage ist auch erlaubt!)


    Auch wenn das Ziel, Menschen in Beschäftigung zu
    ringen bzw. zu halten, oberste Priorität hat, so dürfen
    ir die Arbeitsbedingungen für die Mehrheit der
    0 Millionen Erwerbstätigen nicht außer Acht lassen.
    ier geht es neben der erwähnten Senkung der Lohnzu-

    atzkosten um die weitere Teilhabe am wirtschaftlichen
    ufschwung. Deswegen ist ein zentrales Thema der






    (A) )



    (B) )


    Ilse Falk
    politischen Agenda der Großen Koalition die Mitarbei-
    terbeteiligung. Die Politik kann die Rahmenbedingun-
    gen dafür schaffen, dass Unternehmer mehr als bisher
    die Möglichkeit erhalten, ihre Mitarbeiter an den Ergeb-
    nissen ihrer Arbeit teilhaben zu lassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Neben finanziellen Aspekten geht es auch um eine
    humane Arbeitswelt. Der Erhalt von physischer und
    psychischer Gesundheit sowie Fitness der arbeitenden
    Menschen sind von fundamentaler Bedeutung. Hier geht
    es nicht um ein paar Yogakurse, sondern es geht um
    frühzeitige und kontinuierliche Gesundheitsprogramme.


    (Beifall des Abg. Karl Schiewerling [CDU/ CSU])


    Die demografische Entwicklung und die längere Le-
    bensarbeitszeit führen zwangsläufig dazu, dass wir uns
    intensiver mit der Frage nach altersgerechten Arbeits-
    plätzen beschäftigen müssen und werden. Ein Land wie
    Deutschland, das von seinem Wissen lebt, kann es sich
    gar nicht leisten, auf die Erfahrung älterer Arbeitnehmer
    und Arbeitnehmerinnen zu verzichten.

    Genauso wichtig ist auch, dass wir die familienge-
    rechte Ausgestaltung von Arbeitsplätzen als zentrale
    Herausforderung für Wirtschaft und Politik begreifen,
    damit Väter und Mütter, wenn sie es wünschen, erwerbs-
    tätig sein und trotzdem Familie leben können. „Haushalt
    als Arbeitgeber“ ist da ein Stichwort. Weil das schon an-
    gesprochen worden ist, will ich mit meinen Ausführun-
    gen nun zum Ende gekommen; der Präsident mahnt
    schon.

    Zum Abschluss will ich einen hoffnungsvollen Aus-
    blick geben. Ziel der Arbeits- und Sozialpolitik kann ei-
    gentlich nur sein – das muss unser wichtigstes Anliegen
    sein –, diesen großen Haushalt herunterzufahren, zu ver-
    suchen, von den hohen Kosten herunterzukommen; denn
    das wäre der beste Ausdruck einer guten Arbeits- und
    Sozialpolitik.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)