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    6. Hans-JoachimFuchtel,: 1
    7. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/130 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 16/6411, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13632 A 13632 A 13633 B 13636 C 13637 A 13638 B 13640 A 13640 D 13641 A 13641 A 13658 A 13660 B 13661 C 13664 C 13667 B 13670 A 13671 A 13672 B 13673 A 13674 A Deutscher B Stenografisch 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 13 Einzelplan 11 D I E W S N E 1 D 13631 A 13631 D 13631 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 A 13644 B undestag er Bericht ung 29. November 2007 t : r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13645 D 0000 A13647 B 13649 B 13650 C 13651 D 13653 A 13653 B 13655 B 13656 A Dr. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B 13676 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Tagesordnungspunkt V: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Vereinfachung und Anpassung statistischer Rechtsvorschriften (Drucksache 16/7248) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Patrick Döring, Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rollende Su- permärkte von fahrpersonalrechtlichen Vorschriften ausnehmen (Drucksache 16/6639) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Nanotechnologie für die Gesell- schaft nutzen – Risiken vermeiden (Drucksache 16/7276) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Kai Gehring, Ekin Deligöz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Hochwertige Computer- spiele fördern und bewahren (Drucksache 16/7282) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) – j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 307, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315 und 316 zu Petitionen (Drucksachen 16/7123, 16/7124, 16/7125, 16/7126, 16/7127, 16/7128, 16/7129, 16/7130, 16/7131, 16/7132) . . . . . . . . . . . 15 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . M M S H B D U U U U 1 M D R P E D O S D K P S D S K O K 13677 D 13678 A 13678 A 13678 B 13678 B 13679 B 13679 C 13680 D 13682 B 13683 B 13684 D 13686 B 13687 C arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 16/6416, 16/6423) . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13689 A 13690 B 13691 C 13694 B 13694 D 13695 B 13695 D 13696 D 13697 D 13698 D 13700 A 13700 C 13701 A 13702 A 13702 B 13703 C 13703 D 13704 B 13704 D 13706 C 13707 D 13709 B 13710 D 13712 C 13714 A 13716 A 13717 A 13718 C 13720 B 13720 D 13721 A 13721 B 13722 C 13724 A 13724 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 III 17 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/6407, 16/6423) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsvertrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzelplan 06, Bundesministerium des In- nern (Drucksachen 16/6406, 16/6423) . . . . . . 13725 A 13725 A 13725 B 13726 A 13727 D 13729 C 13731 A 13733 A 13735 B 13736 C 13737 A 13737 D 13739 C 13741 A 13742 C 13743 A 13743 C 13743 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13631 (A) ) (B) ) 130. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 130. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 13743 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A G A G Altmaier, Peter CDU/CSU 29.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 29.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 29.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 29.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 29.11.2007* Irber, Brunhilde SPD 29.11.2007 Juratovic, Josip SPD 29.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 29.11.2007 Müntefering, Franz SPD 29.11.2007 Noll, Michaela CDU/CSU 29.11.2007 Piltz, Gisela FDP 29.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 29.11.2007 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 29.11.2007 Schäfer (Köln), Paul DIE LINKE 29.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.11.2007 S S T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7320 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Nein lautet. nlage 3 Erklärung der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 16/7321 zu Einzel- plan 06, Bundesministerium des Innern (Druck- sachen 16/6406, 16/6423) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum Ja lautet. tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2007 trothmann, Lena CDU/CSU 29.11.2007 auss, Jörg SPD 29.11.2007 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 29.11.2007 130. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kornelia Möller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Herr Scholz, ich gratuliere Ihnen herzlich zur Beru-
    fung in dieses schöne Amt und hoffe, dass den wunder-
    vollen Worten, die wir gerade gehört haben, wirklich
    gute Taten folgen werden; denn die haben wir alle nötig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Erinnern Sie sich eigentlich noch daran, was Sie,
    meine Damen und Herren von der Koalition, den Men-
    schen versprochen haben?


    (Otto Fricke [FDP]: Fast so viel wie ihr!)


    Der von Ihnen im November 2005 geschlossene Koali-
    tionsvertrag hat den schönen Titel „Mit Mut und
    Menschlichkeit“. Mut und Menschlichkeit – das klingt
    heute für viele wie Hohn.

    Ja, es ist wahr, meine Damen und Herren Koalitio-
    näre, Sie brauchen viel Mut, wenn Sie den Bürgerinnen
    und Bürgern Ihre Mär von einem Aufschwung erzählen.
    Denn dieser Aufschwung kommt bei den meisten Men-
    schen in diesem Land nicht an. Von Menschlichkeit kann
    bei Ihrer Politik für Millionen von Menschen gar keine
    Rede sein: Sei es bei der ungenügenden Höhe des Regel-
    satzes, sei es bei der Weigerung, einen flächendeckenden
    gesetzlichen Mindestlohn einzuführen – ich habe jetzt
    wieder schöne Worte von der SPD gehört; schauen wir,
    was dabei herauskommt – oder beim Festhalten an und
    Verschärfen von Hartz IV.

    Die Folgen Ihrer Politik haben für die Menschen ver-
    heerende Auswirkungen. So ist in Neumarkt-Sankt Veit
    eine Frau verbrannt. Am 20. November dieses Jahres
    hieß es in der Münchner AZ: Hartz-IV-Empfängerin stirbt
    bei Großbrand, Kein Geld für Strom, Sie beleuchtete ihr
    Haus mit Kerzen. – Warum das Ganze? Wegen Strom-
    schulden in Höhe von 600 Euro. Ein Mensch musste ster-
    ben, weil Hartz IV nicht zum Leben reicht. Das ist nicht
    nur ein Skandal, das ist einfach grauenhaft.

    Haben Sie schon einmal über die vielfach würdelosen
    Verhältnisse für die Betroffenen von Erwerbslosigkeit,
    Niedriglöhnen und prekärer Beschäftigung nachgedacht?
    Im Alltag bedeutet das: Mehrere Jobs zu Dumpingprei-

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    (C (D en, die trotz alledem nicht zum Überleben reichen, oder ls Leiharbeiterin oder Leiharbeiter ausgebeutet zu weren und rechtlos zu sein und dann zur Arge gehen und lle persönlichen Verhältnisse offenlegen zu müssen. artz IV, prekäre Beschäftigung und Niedriglöhne zer tören gesellschaftliche und familiäre Beziehungen. Sie achen Menschen krank. Die Linke sagt: Das ist eine Schande für ein reiches and wie die Bundesrepublik. ir könnten uns wirklich gute Arbeit leisten, wenn Sie, eine Damen und Herren, das auch wollten. Ich emp ehle Ihnen in diesem Zusammenhang: Lesen Sie unser anifest für gute Arbeit. Darin können Sie wichtige An egungen finden. Statt endlich aktive Arbeitsmarktpolitik zu betreiben, eranstalten Sie hier Rechenspiele auf dem Rücken ererbsloser Menschen. Sie wollen die Bezugsdauer des LG I für ältere Erwerbslose verlängern, was an sich ein uter Ansatz wäre, wenn Sie sich an unsere Vorgaben ehalten hätten. Aber bei Ihnen verkommt dieser gute nsatz zur Sozialkosmetik. Sie gestalten die Kriterien ür ältere Erwerbslose so, dass vermutlich nur sehr weige Menschen im Westen und kaum Menschen im Osen in den Genuss dieser Verlängerung kommen. Vor dem, was Sie noch in dieses Paket geschnürt haen, warnen nicht nur der Sachverständigenrat und der GB, vor Ihrem Paket graust es auch jeden halbwegs verünftigen Menschen. Sie senken den Beitragssatz zur Areitslosenversicherung auf 3,3 Prozent, obgleich Facheute Ihnen versichern, dass Sie die BA damit in die roten ahlen führen. Dann schließen Sie auch noch einen Zuchuss des Bundes bis 2011 aus. Das bedeutet im Klarext: Steuergeschenke in Höhe von 3,8 Milliarden Euro n die Unternehmen – denn so viel bringt die Beitragsatzsenkung den Unternehmen – stehen nun einer Areitsmarktpolitik nach Kassenlage gegenüber. Die Ererbslosen müssen die Zeche zahlen, wenn das Geld für ie und ihre arbeitsmarktpolitischen Bedürfnisse nicht ehr reicht. (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Da stimmt kein einziger Satz!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Haben Sie eigentlich schon einmal etwas vom Fach-
    räftemangel in diesem Land gehört? Das scheint nicht
    er Fall zu sein. Denn sonst müssten auch Sie begreifen,
    ass das Geld für Aus- und Weiterbildung sowie für die
    chaffung von öffentlich finanzierter Beschäftigung ver-
    endet werden muss. Meine Fraktion, Die Linke, spricht

    ich nicht nur gegen die Beitragssatzsenkung aus, son-
    ern sie hat Ihnen auch immer wieder aufzeigt, wo Geld
    ür diese Gesellschaft und für die Bürgerinnen und Bür-
    er in dieser Gesellschaft nutzbringend eingesetzt wer-
    en muss.

    Ich verweise auf unseren Änderungsantrag zum
    aushalt 2008. Die Linke fordert die Erhöhung der Re-
    elsätze auf 435 Euro, die Beibehaltung der Bundesbe-
    eiligung an den Kosten der Unterkunft mindestens in






    (A) )



    (B) )


    Kornelia Möller
    der Höhe von 2007, die Deckungsfähigkeit von passiven
    zu aktiven Leistungen, damit Arbeit statt Arbeitslosig-
    keit finanziert werden kann, und die Streichung des Ein-
    gliederungsbeitrags der BA, damit das Geld für die ak-
    tive Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung steht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn es Ihnen wirklich ernst ist mit Mut und Mensch-
    lichkeit und Sie den Haushalt 2008 entlasten wollen,
    dann schlage ich Ihnen vor, endlich in den von uns gefor-
    derten flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von
    8,44 Euro einzuwilligen. Vielen Menschen bliebe er-
    spart, zu Hungerlöhnen zu arbeiten und daneben auch
    noch ergänzend ALG II beantragen zu müssen. Der Bund
    könnte rund 8,5 Milliarden Euro sparen; denn so viel
    kostet die Lohndrückerei der Unternehmen die Steuer-
    zahler.

    Meine Kollegin Gesine Lötzsch hat Sie am Dienstag
    zu Recht als Lohndrückerkoalition bezeichnet. Denn Sie
    unterstützen mit Ihrer Weigerung, angemessene Lohn-
    untergrenzen festzulegen, die Gier vieler Unternehmer.
    Mut und Menschlichkeit – meine Damen und Herren der
    Koalition, handeln Sie endlich entsprechend!

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Hans-Joachim

Fuchtel, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Joachim Fuchtel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist mir

    zunächst eine angenehme Aufgabe, namens der Unions-
    fraktion dem neuen Bundesarbeitsminister zu seiner Er-
    nennung zu gratulieren. Ich darf Ihnen, Herr Bundesmi-
    nister, sagen: Sie werden in der größten Fraktion dieses
    Hauses umso mehr Rückhalt haben, je mehr Sie die Prin-
    zipien der sozialen Marktwirtschaft zur Richtschnur
    Ihrer Politik machen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte es nicht versäumen, auch dem bisherigen
    Bundesarbeitsminister von dieser Stelle aus im Namen
    der Unionsfraktion zu danken. Da jetzt auch der langge-
    diente Staatssekretär Gerd Andres a. D. ist,


    (Gerd Andres [SPD]: Sei vorsichtig, was du sagst!)


    möchte ich ihn in diesen Dank einbeziehen. Er ist ein
    sehr erfahrener Politiker. Er hat es ohne Probleme ge-
    schafft, von der rot-grünen Koalition in unsere Koalition
    zu wechseln,


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war für ihn bestimmt nicht einfach!)


    und er hat dabei eine gute Figur gemacht. Herzlichen
    Dank für das kollegiale Miteinander! Das muss an dieser
    Stelle einmal gesagt werden.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In den letzten zwei Jahren, also seitdem die Union an
    er Regierung ist, hat sich sehr vieles zum Positiven ge-
    andelt; das ist schon gesagt worden. Ich möchte an die
    ituation der Rentenkasse erinnern. Als wir die Regie-
    ung übernommen haben, war dort Ebbe. Die Rücklage
    etrug nur noch 0,02 Monatsausgaben, und das Tafelsil-
    er war verkauft. Jetzt beträgt die Rücklage immerhin
    chon wieder 0,7 Monatsausgaben, und wir streben 1,5
    n. Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Bei-
    ragssatz zur Rentenversicherung senken.

    Die Große Koalition hat mit ihrer Reformbereitschaft
    ine verlässliche Linie eingeschlagen. Wir haben ver-
    tanden, dass strukturelle Probleme durch strukturelle
    eränderungen beseitigt werden müssen und nicht hinter
    iner Verbesserung der konjunkturellen Situation ver-
    teckt werden dürfen. Das haben wir erreicht. Das ist
    ichtig für unsere Verlässlichkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die gesetzliche Krankenversicherung erzielt in die-
    em Jahr Überschüsse. Die Arbeitslosenversicherung
    raucht mittlerweile keinen Zuschuss mehr. In den letz-
    en Jahren war es üblich, dass wir in diese Versicherung
    edes Jahr einen Zuschuss von 10 bis 20 Milliarden Euro
    ineinbuttern mussten. Auch hier haben wir nun einen
    ullstand erreicht. Das ist sehr wichtig. Denn das hat zur
    olge, dass es keine Zukunftsbelastungen durch neue
    chulden und Zinsen mehr gibt. Damit sorgen wir für
    ehr Flexibilität.

    Insgesamt kann man also sagen: Die Lohnzusatzkos-
    en sinken. Dies ist für unsere soziale Marktwirtschaft
    ehr wichtig. Es ist auch sehr wichtig, dass dadurch mehr
    erlässlichkeit in die Politik einkehrt. Die Koalition
    chafft mehr Vertrauen in die Politik. Das gilt für die
    ürgerinnen und Bürger, und das gilt insbesondere für
    ie Unternehmen. Ein wichtiges Indiz ist die Entwick-
    ung der Arbeitslosenzahlen. Wie wir heute gehört ha-
    en, wird die Zahl der Arbeitslosen im Monat November
    ochmals leicht sinken. Das ist ein sehr gutes Zeichen,
    it dem wir ins neue Jahr starten können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben immer gesagt: Es ist eine große Leistung,
    ass die Zahl der Arbeitslosen in zwei Jahren um
    ,1 Millionen gesunken ist. Ich habe allerdings manch-
    al das Gefühl, als würde ein Rückgang der Arbeitslo-

    enzahlen zu mehr Diskussionen über Armut führen.
    as kann doch nicht wahr sein! Wenn 1 Million mehr
    enschen in Arbeit gekommen sind,


    (Zurufe von der LINKEN)


    ann ist die Arbeitslosigkeit gesunken, und, ob Sie das
    ören wollen oder nicht, dann ist die Relevanz des The-
    as Armut geringer. Diesen Zusammenhang können
    ie nicht wegdiskutieren.






    (A) )



    (B) )


    Hans-Joachim Fuchtel

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Zurufe von der LINKEN: Wo leben Sie denn? – Das ist ja der größte Unsinn, den Sie da erzählen! – So einfach ist das nicht!)


    – Ich lebe wie Sie in Deutschland. Ich schreie bloß nicht
    so laut, und ich mache vor allem eines nicht: Ich verspre-
    che den Menschen nicht irgendetwas Großartiges, das
    wir in diesem Land und mit diesem Haushalt im Augen-
    blick nicht leisten können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Wir müssen jetzt einmal an diejenigen denken, die
    das Ganze erwirtschaften: die 27 Millionen Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer und die Unternehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Gerichtet an die Adresse dieser linken Partei, der
    Nachfolgepartei der PDS, deren Vorgängerin die SED
    war, sage ich:


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    Eine Politik auf Pump führt in die Armut; das wäre das
    volkswirtschaftliche Ergebnis! Deswegen sind Ihre Vor-
    schläge für die aktuelle Politik überhaupt nicht brauch-
    bar.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Widerspruch bei der LINKEN)


    Die Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversiche-
    rung, und zwar nicht in Mikroschritten, sondern in ei-
    nem Makroschritt, von immerhin 6,5 Prozent auf 3,3 Pro-
    zent, also eine Senkung um die Hälfte, hätte man der
    Großen Koalition nicht zugetraut. Aber nur so kommt
    auch etwas im Geldbeutel des Einzelnen an.


    (Zuruf der Abg. Kornelia Möller [DIE LINKE])


    – Sie hätten ihr das schon gar nicht zugetraut. Aber es ist
    gelungen, und ich darf in aller Bescheidenheit sagen:
    Dies trägt die Handschrift der Union in diesem Haushalt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat ja auch gar nichts mit der Konjunktur zu tun!)


    Meine Damen und Herren, immerhin sind es rund
    400 Euro, die, wie wir vorhin gehört haben, beim Einzel-
    nen in der Tasche bleiben. Es ist richtig – statt immer nur
    zu verwalten –, den Menschen selber entscheiden zu las-
    sen. Das muss weitergeführt werden.


    (Kornelia Möller [DIE LINKE]: Lesen Sie die Untersuchungen dazu!)


    Wenn es neue Spielräume gibt, werden wir die Beiträge
    auch weiter senken, um den Menschen noch mehr Geld
    in den Taschen zu lassen. Darauf ist die Politik ausge-
    richtet.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


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    (C (D Ein Zweites ist wichtig, dabei unterscheiden wir uns twas von der FDP. Zwar können wir bei der Bundesgentur für Arbeit und beim Bundeshaushalt noch mehr paren. as ist keine Frage. Aber es stellt sich die Frage, wie wir ie Sockelarbeitslosigkeit aufknacken können und wie s uns gelingen kann, noch mehr Leute in Arbeit zu brinen. Es ist keine Lösung, die Zahl von 3,4 Millionen Areitslosen zu kultivieren, sodass jeder von diesen Menchen sehen muss, wo er bleibt, und auf der anderen eite Leute aus dem Ausland zum Arbeiten ins Land zu olen. ein, meine Damen und Herren, die Potenziale in eutschland müssen ausgeschöpft werden, und es muss uch Geld dafür eingesetzt werden, dass dies gelingt. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Otto Fricke [FDP]: Wo ist denn da der Unterschied? Das habe ich nicht verstanden!)


    (Otto Fricke [FDP]: Kann man!)


    (Otto Fricke [FDP]: Richtig! Stimmt!)


    Der Unterschied liegt darin, dass Sie vorhin gesagt ha-
    en, man müsse überall noch mehr sparen und die Pro-
    ramme einfach abschaffen.


    (Otto Fricke [FDP]: Nein!)

    Dann ist das ja umso schöner. Dann stimmen Sie un-
    erm Haushalt doch zu, und lehnen Sie ihn nicht ab! Das
    äre doch die Konsequenz.


    (Otto Fricke [FDP]: Der Grund ist die SPD!)

    Ich kann mich nicht auf einen Dialog mit Ihnen einlas-
    en, sonst verschwende ich meine ganze Redezeit auf
    olche Diskussionen.

    Meine Damen und Herren, ich möchte noch deutlich
    achen – es ist sehr wichtig, das einmal zu sagen –, dass

    eine Regierung bisher so viele treffsichere Instrumente
    ur Bekämpfung der Sockelarbeitslosigkeit entwickelt
    at, wie die große Koalition es in diesem Haushaltsplan
    etan hat.


    (Dirk Niebel [FDP]: Welche denn? Nennen Sie doch einmal eines!)


    Ich kann Ihnen da eine ganze Reihe nennen, zum Bei-
    piel die Initiative „50 plus“.


    (Dirk Niebel [FDP]: Hat nicht funktioniert!)

    Ja, das ist Ihre Meinung, aber nur, weil das bei Ihnen
    m Kopf vielleicht nicht funktioniert hat.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    ie Initiative „50 plus“ hat immerhin dazu geführt, dass
    ir in zwei Jahren über 20 000 ältere Langzeitarbeits-

    ose in den allgemeinen Arbeitsmarkt vermitteln konn-
    en. Davon wurden rund 81 Prozent in sozialversiche-
    ungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und mehr als
    7 Prozent in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse
    ntegriert. Noch Fragen dazu, lieber Herr Niebel?


    (Dirk Niebel [FDP]: Ja! – Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD!)







    (A) )



    (B) )


    Hans-Joachim Fuchtel
    – Wenn Sie noch mehr hören wollen, dann stehen Sie auf
    und stellen Sie mir Fragen. Dann beantworte ich sie
    gerne. Sonst geht mir zu viel Zeit dafür verloren.


    (Abg. Dirk Niebel [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage – Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD)


    – Bitte schön, Herr Niebel.