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ID1612912300

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Hellmut Königshaus


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Lassen

      Sie mich mit einem Glückwunsch beginnen. Frau Minis-
      terin Wieczorek-Zeul, Sie hatten vor einer Woche Ge-
      burtstag. Dazu gratulieren wir Ihnen ganz herzlich. Es
      war nicht irgendein Geburtstag, sondern ein Geburtstag,
      an dem die meisten Menschen normalerweise in den Ru-
      hestand gehen. Keine Angst, ich will keine platten Sotti-
      sen, sondern Ihnen ein ernst gemeintes Kompliment ma-
      chen! Ich kenne kaum einen anderen Ressortchef, der so
      energisch für seine Ziele kämpft und sie so unbeirrt
      durchsetzt.


      (Beifall der Abg. Ute Koczy [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


      Das wird auch in dem Aufwuchs deutlich, den Ihr Haus-
      haltsansatz erfahren hat. Es sind immerhin satte 15 Pro-
      zent. Kompliment!


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Da kann man doch nicht meckern!)


      Was die Ziele angeht, sind wir uns in der Regel einig.
      Nur der Weg trennt uns manchmal ein bisschen.


      (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Dennoch oder gerade deshalb ist es schmerzhaft, dass
      mit diesem Haushaltsansatz wieder falsche Weichenstel-
      lungen verbunden sind.

      Schon wieder und mehr denn je setzen Sie, Frau Mi-
      nisterin, auf die weithin unbefriedigende Budgethilfe,
      die oft auf verschlungenen Pfaden über internationale In-
      stitutionen – Weltbank, EEF usw. – an fragile Staaten
      und nicht selten an korrupte Regime fließt. Eine echte
      Verwendungskontrolle ist dann natürlich nicht möglich.
      Wir haben noch immer – ich weiß, dass ich das oft an-
      spreche; aber man muss es immer wieder tun, weil es um
      viel Geld geht – keine Kontrolle über die Mittelverwen-
      dung des Europäischen Entwicklungsfonds, keine parla-
      mentarische Kontrolle – diese haben wir sowieso nicht,
      weil kein Parlament dafür zuständig ist – und auch keine
      wirksame Kontrolle durch die Bundesregierung, Frau
      Ministerin. Es gibt offenbar noch nicht einmal einen
      ständigen deutschen Vertreter in den Steuerungsgremien,
      der Kontinuität bei der Aufsicht gewährleisten würde.
      Sie sind dort offenbar „blind“.

      Das kann so nicht weitergehen. Mit einer geringfügi-
      gen Kürzung dieses Einzelpostens hatten die Haushälter

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      (C (D ereits einen ersten Warnschuss vor den Bug abgegeben diesen sollte man ernst nehmen –, in der Bereinigungsitzung mit der Kürzung der Weltbankmittel noch einen weiten. Ich bin sicher: Wenn wir uns die von den Hausältern formulierten Sorgen nicht zu Herzen nehmen, ann wird der nächste Schuss als volle Breitseite mitchiffs landen. assen Sie uns diese Mahnzeichen aufgreifen. Wie geagt, wir streiten ja nicht über die Ziele, sondern über die ege dorthin. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die ittelverwendung. Der entscheidende Kritikpunkt für die FDP ist die falche Schwerpunktsetzung in der Entwicklungspolitik. ber die Schwellenländer hat Guido Westerwelle am eispiel Chinas in der „Elefantenrunde“ heute Morgen esprochen; ich kann es deshalb kurz machen. Wir förern mit riesigen Beträgen weiterhin Länder, die es eientlich nicht nötig haben. Wir zahlen Südafrika 6 Millionen Euro, China 67,5 Millionen Euro – das ist brigens ein Aufwuchs im Vergleich zum Vorjahr – und ndien 64 Millionen Euro. Die gesamten ODA-Mittel, inschließlich dessen, was aus anderen Haushalten ommt, betragen noch ein Vielfaches davon, im Falle hinas 187 Millionen Euro. Dabei haben diese Länder as weiß Gott nicht nötig. Wenn wir die Devisenreserven allein von China berachten, dann stellen wir fest, dass es mehr ist, als heute orgen angenommen wurde, nämlich 1,411 Billionen ollar. Hinzu kommen die 138 Milliarden Dollar von ongkong, über die die Zentralregierung entscheidet. ch will das nur einmal in Erinnerung rufen: Allein aus en Zinseinkünften dieser Devisenreserven kann das and in neun Stunden die Mittel, die wir im Rahmen der ntwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellen, erirtschaften. Und Sie glauben, Sie könnten damit Ein luss nehmen? Ich halte das für falsch; denn dieses Geld ehlt natürlich in anderen Ländern. Das Geld, das wir für hina ausgeben, können wir zum Beispiel nicht Niger der Bangladesch geben. Wer braucht die größte Unterstützung zurzeit, auch m deutschen Interesse? Das ist Afghanistan. Was erhält fghanistan? Sie sprechen von einem Aufwuchs. Ich ann den im Haushaltsplan nicht unmittelbar feststellen; as ist ziemlich unübersichtlich. Im Februar letzten Jahes haben Sie uns mitgeteilt, Sie hätten die Hilfe um 0 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro aufgestockt. etzt stehen 70 Millionen Euro im Haushaltsplan. Fragt an nach, wo die Differenz ist, dann wird auf das Ausärtige Amt verwiesen. Im Haushaltsplan für das Ausärtige Amt stehen – das ist richtig – 55 Millionen Euro. ie viel es aber vorher war, wird verschwiegen. Vermut ich ist dort keine Aufstockung erfolgt. Wir konnten das icht ganz nachvollziehen. Das zeigt einmal mehr, dass ie künstliche Trennung von AA und BMZ auch in dieem Punkt zulasten der Haushaltswahrheit und der Hausaltsklarheit geht. Hellmut Königshaus Weil wir gerade beim Organisatorischen sind: Frau Ministerin, was macht eigentlich die Institutionenreform? Was macht die Zusammenführung von KfW Entwicklungsbank und GTZ? Was ist mit „weltwärts“? Soll die Organisation wirklich ohne gesetzliche Grundlage entstehen? Es wird einfach ein Konzept aus der Handtasche gekramt, und dann ist „weltwärts“ da. Die Haushälter bewilligen 70 Millionen Euro, und dann fangen die an, zu arbeiten. Niemand hier im Parlament kennt irgendwelche Rahmenbedingungen. Frau Ministerin, bitte sagen Sie uns, wohin Sie wollen. Aus Ihrem Haushaltsplan ist das jedenfalls nicht ersichtlich. Ich danke Ihnen. Ich gebe das Wort der Kollegin Iris Hoffmann, SPD Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist in dieser Legislaturperiode nach wie vor einer der am stärksten wachsenden Einzelpläne im gesamten Bundeshaushalt. Mit einer Steigerung von über 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf weit mehr als 5 Milliarden Euro wird 2008 mit Abstand das bisher beste Jahr in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Blicken wir zurück, können wir feststellen, dass der Haushalt seit dem Jahr 2000 um 1,4 Milliarden Euro angewachsen ist. Diese dynamischen Mittelzuwächse verdeutlichen, welchen Stellenwert die Entwicklungszusammenarbeit in der Politik der Bundesregierung inzwischen hat. Das ist ein Erfolg, der vor allem der Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul zu verdanken ist. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      (Beifall bei der FDP)


      (Beifall bei der FDP)





      (A) )


      (B) )


      (Markus Löning [FDP]: Gute Frage!)


      (Beifall bei der FDP)


    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Iris Hoffmann


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Auch wenn wir gelegentlich verschiedene Meinungen
      haben, sind wir im Ziel und in der Sache nicht auseinan-
      der, geht es doch darum, unseren finanziellen Verpflich-
      tungen gerecht zu werden und die Millenniumsentwick-
      lungsziele umzusetzen. Unser Anliegen ist es, das Thema
      Entwicklungspolitik nicht nur auf der politischen Agenda
      nach vorne zu bringen, sondern auch in die Köpfe und
      Herzen der Menschen zu tragen, um die Akzeptanz in der
      Öffentlichkeit noch weiter zu erhöhen.

      Auch in diesem Jahr wurden eindeutige Schwerpunkte
      bei der Verteilung der zusätzlich zur Verfügung stehen-
      den Mittel gesetzt. Herausheben möchte ich die verstärk-
      ten Anstrengungen zum Kampf gegen Aids, Malaria
      und Tuberkulose. Hierfür werden im kommenden Jahr
      500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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      (C (D avon gehen allein 200 Millionen Euro an den GFATM, en globalen Fonds zur Bekämpfung dieser drei Krankeiten. Damit werden diese Mittel gegenüber dem Vorahr um 130 Prozent erhöht. Auch die Barmittel für die Weltbank und den Europäichen Entwicklungsfonds wachsen deutlich an, bedingt urch Abrufe von Verpflichtungen, die wir bereits in voangegangenen Haushaltsjahren eingegangen sind. Für die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsank werden Ende dieses Jahres durch die Bundesregieung höchstwahrscheinlich Neuzusagen von insgesamt eutlich mehr als 2 Milliarden Euro gemacht. Auch hierür sind im vorliegenden Haushalt bereits entsprechende erpflichtungsermächtigungen eingestellt worden. Auch die Mittel der finanziellen Zusammenarbeit, lso der KfW, werden kräftig aufgestockt. Auf sie entällt mit etwa 300 Millionen Euro fast die Hälfte der geamten Etaterhöhung. Erklärtes Ziel des Bundesministeiums ist es, mit den zusätzlichen Mitteln vor allem die ereiche Zinssubventionen und Programmorientierte emeinschaftsfinanzierungen bzw. Budgethilfen weiter ystematisch auszubauen. Auf Letzteres komme ich späer noch zurück. Bei aller gebotenen Konzentration auf die großen ultiund bilateralen Organisationen war ich doch etwas berrascht darüber, dass es der Bundesregierung trotz der ohen Zuwächse wie im vergangenen Jahr größtenteils icht möglich war, die zivilgesellschaftliche Entwickungszusammenarbeit angemessen am Aufwuchs des aushalts zu beteiligen. Der Haushaltsausschuss hat hier die Forderungen und nregungen der Kolleginnen und Kollegen aus dem usschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Enticklung aufgegriffen und die Mittel für verschiedene ivilgesellschaftliche Organisationen maßvoll angehoen. Dazu gehören beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt nternational, das DGB-Bildungswerk, das Kolpingerk, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die lexander-von-Humboldt-Stiftung und nicht zuletzt die ielen ehrenamtlich tätigen privaten Vereine und Nichtegierungsorganisationen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Budgethilfen, also direkte Zuschüsse zum nationalen
      aushalt der Entwicklungsländer, sowie Sektorpro-
      ramme und Korbfinanzierungen – in Deutschland unter
      em Begriff „Programmorientierte Gemeinschaftsfi-
      anzierung“ zusammengefasst – haben in der interna-

      ionalen Entwicklungszusammenarbeit zunehmend an
      edeutung gewonnen. Die Bundesregierung folgt die-

      em Trend und hat die Mittel für diese Instrumente in den
      tzten Jahren stark erhöht. Bis Ende 2006 waren bereits
      rogramme mit einem Gesamtvolumen von über 1,1 Mil-

      iarden Euro zugesagt oder umgesetzt. Zielgröße für
      euzusagen im nächsten Jahr sind 400 Millionen Euro,
      nd bis 2010 will das Ministerium mindestens zwei Drit-
      el seiner bilateralen Entwicklungszusammenarbeit im
      ahmen programmbasierter Ansätze abwickeln.






      (A) )



      (B) )


      Iris Hoffmann (Wismar)

      Angesichts dieser Zahlen war es nur natürlich, dass
      das Thema Budgetfinanzierung in den diesjährigen
      Haushaltsberatungen eine hervorgehobene Rolle gespielt
      hat. Die Haushälter der Koalition haben sich bereits auf
      ihrer Klausurtagung Anfang September intensiv mit die-
      sem Thema beschäftigt und haben später auch gemein-
      sam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin Karin
      Kortmann kritisch diskutiert. Dabei sind uns durchaus
      die möglichen Vorteile von Budgethilfen deutlich ge-
      worden. Beispielhaft möchte ich die bessere Geberhar-
      monisierung, eine Stärkung der Eigenverantwortlichkeit
      der Partnerregierungen und sinkende Transaktionskosten
      nennen. Insbesondere aus haushalterischer Perspektive
      dürfen aber die Nachteile keineswegs außer Acht gelas-
      sen werden. Hier geht es insbesondere um makroökono-
      mische Risiken durch die großen Kapitalzuflüsse über
      Budgethilfe sowie verschiedene treuhänderische Risi-
      ken, etwa durch Fehlverwendung der Mittel oder man-
      gelnde Qualität der durchgeführten Maßnahmen.

      Ob am Ende die Vor- oder Nachteile überwiegen,
      lässt sich zumindest im Moment noch nicht mit Sicher-
      heit sagen, da es bislang nur relativ wenige empirische
      Untersuchungen zu den Wirkungen der Budgethilfe gibt.
      Eine erste Langzeitevaluierung aus dem Jahre 2006, die
      im Auftrag der OECD durchgeführt wurde, bewertet
      zwar die Budgethilfe in fünf von sieben untersuchten
      Ländern grundsätzlich positiv, kann aber empirisch
      kaum eine Wirkung auf das zentrale Ziel der Armuts-
      minderung nachweisen.