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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Rainer Arnold


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Der

      Einzelplan 14 für das nächste Haushaltsjahr ist ein ange-
      messener Haushalt. Er ermöglicht, was in Bezug auf die
      Transformation geleistet werden muss. Gleichzeitig ord-
      net er sich in die Gesamtsituation ein; Haushalte müssen

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      (C (D onsolidiert werden. Insofern ist er ein Stück weit chwierig – wie andere Etats auch. Auch wir möchten dem scheidenden Staatssekretär ickenboom ein ausdrückliches Dankeschön sagen. Er at unglaubliche Verdienste um die Arbeit für diesen aushalt und die Ausstattung der Bundeswehr erworen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Ebenso ein Dankeschön an die beiden Haushälter der
      oalition: an Frau Jaffke und den Kollegen Johannes
      ahrs. Ich denke, bei Johannes Kahrs hat man gemerkt,
      ass ein Haushälter nicht immer nur auf das Sparen
      chaut – das ist wichtig; das tut ihr –, sondern dass er
      leichzeitig – das ist gut für die Bundeswehr – auch eine
      anze besondere Affinität zur Sicherheitspolitik und zu
      en Bedürfnissen der Frauen und Männer bei der Truppe
      at. Danke für diese Arbeit!


      (Beifall bei der SPD)


      Zur Halbzeit dieser Legislaturperiode möchte ich auf
      ie anstehenden Arbeiten und Aufgaben eingehen. Es
      leibt dabei: Die Auslandseinsätze stehen selbstver-
      tändlich im Mittelpunkt der Debatten.

      Frau Homburger, was Sie hier zum Kongo gesagt ha-
      en, ist einfach nicht richtig. Natürlich gab und gibt es
      in Konzept. Die Vereinten Nationen haben für die dorti-
      en fast 17 000 Soldaten ein Konzept. Deutschland hat
      abei für eine bestimmte Phase, nämlich zur zusätzli-
      hen Absicherung des Wahlkampfes und zur Durchfüh-
      ung der Wahlen, einen wichtigen konzeptionellen Bei-
      rag geleistet.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


      Ich möchte zunächst allen Soldatinnen und Soldaten
      en Dank für ihr Engagement in den Einsatzgebieten
      ussprechen und daran erinnern, dass es durchaus Solda-
      innen und Soldaten gibt, die nicht immer im Mittel-
      unkt stehen, zum Beispiel die Frauen und Männer, die
      ür Deutschland in Georgien oder in Äthiopien wichtige

      issionen erfüllen.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Diese Koalition, Herr Minister, hat die Transforma-
      ion der Bundeswehr zu Recht im Koalitionsvertrag fort-
      eschrieben; denn die bestehenden Ansätze sind alle-
      amt richtig. Gleichzeitig glaube ich, dass wir nach
      5 Jahren Auslandseinsätzen immer wieder genau
      chauen müssen: Sind Veränderungen und neues Lernen
      atsächlich notwendig?

      Zunächst bleibt richtig, dass wir auch zukünftig Kri-
      en nicht nur militärisch begegnen werden und begegnen
      ürfen, sondern umfassend zu reagieren haben und vor
      llen Dingen alles tun sollten, um im Vorfeld Spannun-
      en zu entschärfen. Richtig bleibt auch, dass Konflikte
      ort bekämpft werden müssen, wo sie tatsächlich entste-






      (A) )



      (B) )


      Rainer Arnold
      hen. Richtig bleibt auch, dass zivil und militärisch abge-
      stimmte, gemeinsame Ziele verfolgt werden müssen.

      Nachsteuern heißt aber: Die Transformation ist
      nichts Bewahrendes und Statisches. Den Istzustand wei-
      ter zu stabilisieren, würde nicht ausreichen. Ich möchte
      dies an ein paar Beispielen erläutern. Wir alle wissen,
      Deutschland will nicht allein in der Welt agieren. Wir
      sind vielmehr fest in den jeweiligen Bündnissen veran-
      kert. Aber zu beiden wichtigen Säulen in den Bündnis-
      sen, zur NRF, zur NATO Response Force, und zur
      Battle-Group, gibt es natürlich ganz erheblichen Klä-
      rungsbedarf. Deutschland hat seine Fähigkeiten verläss-
      lich eingebracht. Wir merken aber im Augenblick, dass
      dies parallel zur Einsatzlast kaum zu schultern ist. Ich
      glaube schon, dass beide Organisationen, die NATO und
      die EU, sehr sorgsam diskutieren sollten, ob beides
      gleichzeitig überhaupt sinnvoll geleistet werden kann.

      Ein Weiteres im Zusammenhang mit der Transforma-
      tion. Wir merken im Augenblick, dass die Trennung zwi-
      schen Stabilisierungs- und Eingreifkräften eher künstlich
      ist. Die Übergänge sind – das sehen wir in Afghanistan
      jeden Tag – eher fließend. Auch über diese Frage muss
      in den nächsten Jahren sorgsam diskutiert werden.

      Die Frage, ob die Haushaltstitel richtig gewichtet
      sind, wurde schon angesprochen. Es lohnt sich schon,
      sich einmal den Etat für 2008 anzuschauen. Zwei Drittel
      der Beschaffungen sind für die Eingreifkräfte und nicht
      für das vorgesehen, was wir in erster Linie erfüllen: Sta-
      bilisierungsaufgaben. Das hat etwas mit gebundenen
      Mitteln aus der Vergangenheit zu tun; da hat der Minister
      völlig recht.

      Ich sage aber deutlich – denn das Beispiel A400M
      wurde angesprochen –: Wir gehen nicht mehr davon aus,
      dass dieses Flugzeug pünktlich zum vorgesehenen Ter-
      min geliefert wird. Wir erwarten aber von der Industrie
      – da muss der Minister verhandeln –, dass es zu keinen
      weiteren Verzögerungen kommt. Selbstverständlich
      sollte die Bundesregierung aus unserer politischen Sicht
      alles tun, ihre Rechte wahrzunehmen und Schadens-
      ersatz einzufordern. Dieses Flugzeug ist für die Einsätze
      innerhalb des Bündnisses dringend notwendig.


      (Beifall bei der SPD)


      Zu diesem Nachjustieren gehört auch: Wir sehen im
      Einsatzalltag an vielen Stellen, wie knapp gerade Spe-
      zialisten – ob Piloten, spezielle Ärzte und viele andere
      mehr – sind. Ich denke, wir brauchen eine Debatte da-
      rüber, ob man nicht verstärkt darangehen sollte, diese
      Fähigkeiten zusätzlich auszubilden. Das Schmerzhafte
      muss dabei mit diskutiert werden: Das wird immer nur
      gehen, wenn an anderer Stelle etwas weggeschnitten
      wird. Wir möchten Sie, Herr Minister, ermuntern, diese
      schwierige Debatte mit anzustoßen.

      Das nächste Beispiel betrifft die Ausstattung. Dazu
      hat Johannes Kahrs schon einiges gesagt. Die Hauptkri-
      tik der Soldaten in den Einsatzgebieten bezieht sich nicht
      darauf, dass ihre Ausstattung schlecht wäre. Sie ist nicht
      schlecht im Vergleich zu unseren Verbündeten. Die
      Hauptkritik lautet: Warum geht es so langsam, und wa-
      rum haben wir gelegentlich so unsinnige Vorschriften

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      (C (D nd bürokratische Abläufe? – Wir brauchen keine erdebensicheren Container, und wir können mehr handelsbliches Material verwenden. Wir brauchen auch keine bgassonderuntersuchung bei allen Fahrzeugen in fghanistan und vieles andere mehr. Ich glaube, diese egeln passen nicht zu den Einsätzen. Wir begrüßen sehr, Herr Minister, dass zunehmend ie militärischen Voraussetzungen der Uniformträger bei er Führung von Auslandseinsätzen gebündelt wurden nd wohl auch weiter gebündelt werden. Ich denke aber, ass die zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr diesem rinzip in einer neuen Organisationsstruktur folgen müsen. Wir sollten über querschnittliche Verantwortung für uslandseinsätze auch bei den zivilen Mitarbeitern achdenken. Dabei geht es nicht nur um die Organisaion, sondern am Ende auch darum, wie zufrieden die rauen und Männer sind, die in der Bundeswehr im All ag ihre Arbeit leisten. Das letzte Beispiel, bei dem meiner Meinung nach eiter gedacht werden muss, ist die Wehrpflicht; der err Minister hat es angesprochen. In den Verteidiungspolitischen Richtlinien steht, dass die Wehrpflicht eiterzuentwickeln ist. Wir sind ein verlässlicher Koali ionspartner und stehen zu dem Beschluss, dass die ehrpflicht die richtige Entscheidung ist. Das ist über aupt keine Frage. s ist gut, wenn der Minister sich Gedanken macht, ob ie Wehrpflicht auch rechtlich Bestand hat, wenn die ienstgerechtigkeit gefährdet ist. Man kann ein Jahr der zwei Jahre 6 000 zusätzliche Soldaten heranholen. ber das darf nicht strukturbildend werden. Es muss die rage beantwortet werden: Was tun sie, haben sie eine innvolle Beschäftigung? Außerdem ist die Frage zu bentworten: Wie werden sie bezahlt? Wenn das längerfrisig zulasten der Anzahl der Zeitund Berufssoldaten eht, ist das exakt der falsche Weg. Dann ist es auch eine Weiterentwicklung der Wehrpflicht, sondern eine ückentwicklung. Ich bitte die Union, vor dem Hintergrund der Vorabe, dass es bei der Wehrpflicht bleibt, mit uns noch inmal darüber zu diskutieren, ob nicht gerade wir in ieser Großen Koalition die Chance nutzen sollten, ein onzept für eine Weiterentwicklung der Wehrpflicht zu ntwickeln, das auch in der nächsten Legislaturperiode, ie immer die Konstellationen dann aussehen mögen, rägt. Das wäre eine typische Aufgabe für eine Große oalition. Wenn wir das nicht gemeinsam leisten, wird ie Wehrpflicht möglicherweise in der nächsten Legislaurperiode viel stärker unter Druck geraten, als wir uns as insgesamt wünschen. Wir stehen weiterhin zur ehrpflicht. Aber wir wollen sie weiterentwickeln, in em wir die Freiwilligkeit stärken, sodass wir am Ende ufgrund des attraktiven Angebots der Bundeswehr eine jungen Menschen zum Wehrdienst zwingen müsen. Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Punkt anprechen. Ich wünsche mir sehr, dass wir eine stärkere esellschaftliche Debatte um deutsche Verantwortung Rainer Arnold – nicht um Interessen, wie manche hier verkürzt meinen – in der Welt führen. Dann wäre auch die linke Geisterdiskussion, dass wir Kriegstreiber seien, sehr schnell aus der Welt zu schaffen. Sie isolieren sich und unser Land in der Welt. Denken Sie einmal darüber nach, was die Skandinavier tun. Sie tun dasselbe wie die Deutschen; und sie sind wirklich friedliebende Völker wie wir Deutsche auch. Diese Debatte hätte nicht nur für die Gesellschaft einen wichtigen Wert, sondern auch für die Soldaten, die uns, wenn wir sie besuchen, in erster Linie fragen: Warum sind wir hier? Was tut die Politik, während wir hier für Stabilität sorgen? Was geschieht in diplomatischer Hinsicht? Was ist mit dem zivilen Aufbau? – Diese Fragen der Soldaten werden umso drängender, je länger die Einsätze dauern. Deshalb brauchen wir diese Diskussion. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir uns in der Koalition darauf verständigen, dass auch wir Parlamentarier noch stärkere Impulse für solche gesellschaftlichen Debatten geben, dass wir nicht immer nur über Auslandseinsätze im Einzelnen diskutieren, sondern auch im Grundsatz über Deutschlands Verantwortung in der Welt. Herzlichen Dank. Das Wort hat nun Winfried Nachtwei, Fraktion Bünd nis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich kann direkt an die Ausführungen des Kollegen Arnold anschließen und mit dem weitermachen, was heute ansteht: Nach zwei Jahren sollte man versuchen, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Ich will allerdings keine Insiderdiskussion führen, auch wenn die Versuchung sehr groß ist. Es bleibt dabei – ich habe das vor Ort auf dem Balkan, in Afghanistan, vor der Küste Libanons und anderswo erfahren –, dass die Bundeswehrangehörigen professionell und wirksam zur Eindämmung großer Gewalt beitragen. Sie tun das im Auftrag der Vereinten Nationen und im Auftrag dieses Bundestages. Dafür ist ihnen und ihren Angehörigen, die indirekt beteiligt sind, ausdrücklich zu danken. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)





      (A) )


      (B) )


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Winfried Nachtwei


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Zugleich können wir aber feststellen – das gilt vor al-
      lem seit dem letzten Jahr –, dass die Auslandseinsätze
      der Bundeswehr zunehmend an Akzeptanz verlieren.
      Vor einigen Wochen hat das Institut für Demoskopie Al-
      lensbach Zahlen veröffentlicht, nach denen der Anteil
      der Bevölkerung, der diese Auslandseinsätze ablehnt,
      von 2005 bis 2007 von 34 auf 50 Prozent gestiegen ist.
      Die Bevölkerungsumfrage des Sozialwissenschaftlichen
      Instituts der Bundeswehr kommt zu etwas niedrigeren
      Werten und äußert sich etwas zurückhaltender, es stellt
      aber eine ähnliche Tendenz fest. Diese Tendenz spüren

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      (C (D ir, die Mitglieder der verschiedenen Parteien, auch in nseren Wahlkreisen. Herr Minister, was ist Ihre Reaktion darauf? Wie veralten Sie sich angesichts dieses objektiv vorhandenen ertrauensverlustes gegenüber der Politik und der Bunesregierung? Sie haben uns einen Brief geschrieben, hre Zwischenbilanz nach zwei Jahren Politik im Verteiigungsund Sicherheitsbereich. Dort steht im Hinblick uf dieses Problem der folgende Satz: „Deshalb werbe ch für einen breiten Dialog.“ Persönlich, sozusagen biateral, kaufe ich Ihnen das ab. Die Frage ist nur, ob es atsächlich einen politischen Dialog gibt. Seit 2006 können wir feststellen – das gilt für die Mitlieder der verschiedenen Fraktionen ebenso wie für ndere –, dass über die Wirksamkeit von Auslandseinätzen, die Kriterien für Auslandseinsätze und die Proleme im Zusammenhang mit den großen, komplizierten tate-Building-Projekten auf multinationaler Ebene insesamt immer stärker diskutiert wird. Vorschläge hinichtlich der Kriterien kamen vom Kollegen chockenhoff, von der CSU-Landesgruppe und von olker Perthes, also von der Stiftung Wissenschaft und olitik. Auch im Friedensgutachten der fünf Friedensorschungsinstitute wurden Vorschläge geäußert. Vor wenigen Wochen hat die Evangelische Kirche in eutschland eine Friedensdenkschrift vorgelegt, in er sie, ausgehend vom Verständnis eines gerechten riedens, eine Ethik rechtserhaltender Gewalt entickelt. Diese Friedensdenkschrift markiert Grenzen des echts auf Selbstverteidigung. Es wäre sehr interessant ewesen, wenn das Parlament diesen Aspekt in der Disussion über die Fortsetzung der Operation Enduring reedom stärker berücksichtigt hätte. Diese Operation wir gehen in das siebte Jahr – bezieht sich ja ausdrück ich auf ein geradezu endlos definiertes Selbstverteidiungsrecht. In dieser Denkschrift wird auch die ethische Fragwürigkeit – das ist zu bescheiden formuliert –, die ethische llegitimität des Drohens mit Atomwaffen festgestellt. as bedeutet das für die fortgesetzte nukleare Teilhabe er Bundesrepublik Deutschland? Was bedeutet das anesichts der Tatsache, dass Sie, Herr Minister, weiterhin on Tornadobesatzungen verlangen, dass nukleare Einätze geübt werden? as ist endgültig nicht mehr zumutbar. Wie steht es nun um das spannende Angebot eines onstruktiven Dialogs? Ich habe den Eindruck, dass Sie nd Ihr Haus nur Monologe, aber keinen politischen ialog führen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Sie haben den umfassenden Ansatz und die ver-
      etzte Sicherheitspolitik mit dem Weißbuch mehr in
      en Mittelpunkt gestellt. Das ist ausdrücklich zu befür-
      orten; das ist notwendig. Sehen wir uns aber einmal an:






      (A) )



      (B) )


      Winfried Nachtwei
      Das auf der NATO-Ebene in verschiedenen Komitees zu
      verankern ist das eine. Das ist natürlich notwendig. Aber
      wie sieht es am Boden aus? Wie sieht da die Umsetzung
      aus? Ich will ein Beispiel dazu nennen: Sicherheitssek-
      torreform, Polizeireform. Wir mussten in der vorherigen
      Woche in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lesen,
      was Ihr Kollege Innenminister Schäuble dazu gesagt hat.
      Ich zitiere:

      Mehr deutsche Polizisten zur Ausbildung der af-
      ghanischen Kollegen lehnte er indes ab – was die
      Anforderungen an die Polizisten betreffe, seien die
      Amerikaner dazu besser in der Lage.


      (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Peinlich!)


      Solche Worte – das muss ich sagen – sind eine ausdrück-
      liche Kapitulation vor dem, was gerade in Afghanistan
      notwendig ist.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


      Sie sabotieren ausdrücklich den umfassenden Ansatz,
      der wohl insgesamt von der Bundesregierung vor sich
      hergetragen wird. Ich muss sagen: Dieser umfassende
      Ansatz muss im Kabinett anfangen, damit er nicht nur
      Schall und Rauch bleibt.

      Danke schön.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)