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ID1612909500

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    10. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Werter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kolle-

    en! Liebe Kameradinnen und Kameraden! Wir spre-
    hen heute über den Verteidigungshaushalt. Vorher
    öchte ich aber noch eine kurze Anmerkung zu meiner
    ollegin Höger machen. Frau Kollegin, ich habe nichts
    agegen, dass man andere Meinungen vertritt. Im Ge-
    enteil: Dafür sind wir hier. Das ist auch zu respektieren
    nd in Ordnung. Sachlich sollten sie allerdings richtig
    ein:

    Erstens. Die Anschaffung der neuen Korvetten, von
    enen Sie reden, ist nicht in dieser und nicht in der letz-
    en, sondern in der vorletzten Legislaturperiode bespro-
    hen und beschlossen worden.

    Zweitens. Wir sind das Land in Europa und in der
    ATO, das am meisten Geld für den Schutz der Solda-

    innen und Soldaten ausgibt. Sie können alle Etats ver-
    leichen. Deswegen habe ich diese Anmerkung von Ih-
    en nicht wirklich verstanden.

    Drittens. Wir sind das Land, das am meisten Geld in
    ie Aus- und Weiterbildung sowie Qualifizierung der
    oldaten seiner Armee investiert, damit sie auch nach
    bschluss ihrer Bundeswehrzeit – nach vier, acht oder

    wölf Jahren – Chancen auf dem zivilen Arbeitsmarkt
    aben. Es geht also um Qualifikation und Ausbildung.
    ie Bundeswehr bildet in großem Maße aus. Ich finde,
    as muss man zumindest einmal anmerken, weil wir So-
    ialdemokraten stolz darauf sind.


    (Beifall bei der SPD – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Wir auch!)







    (A) )



    (B) )


    Johannes Kahrs
    – Ich schließe die Kollegen des Koalitionspartners gleich
    mit ein. Wunderbar.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist das erste Mal in allen Debatten heute, dass ihr einig seid!)


    – Okay, ich schließe auch die Kollegen von den Grünen
    mit ein. Sie haben hier sieben Jahre lang unter Rot-Grün
    alles mitgemacht. Vielen Dank.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das freut die Linke.


    (Birgit Homburger [FDP]: Und wir?)


    – Sie von der FDP haben nun überhaupt nichts gemacht.

    Nachdem ich hier nun die Noten verteilt habe, schlage
    ich vor, dass wir zur Sachebene kommen. Das Volumen
    des Verteidigungshaushalts ist um über 1 Milliarde Euro
    gestiegen. Im Finanzplan waren bereits Steigerungen in
    Höhe von 300 Millionen Euro vorgesehen. Der Finanz-
    minister hat noch einmal 600 Millionen Euro draufge-
    legt. Vielen Dank, Peer! Zusätzlich hat der Haushalts-
    ausschuss dann noch – die Kollegin Jaffke hat es
    inhaltlich begründet – 142 Millionen Euro draufgepackt.
    In der Sache ist das richtig und gut.

    Wir haben dafür gesorgt, dass die Betriebsausgaben
    weiter gesenkt werden und die Personalausgaben weiter-
    hin rückläufig sind.

    Es gibt aber einen Mehrbedarf bei der Materialerhal-
    tung. Darum machen wir uns ernsthafte Sorgen. Insbe-
    sondere liegen die Wartungsausgaben für Luftfahrzeuge
    derzeit bei über 1 Milliarde Euro. Es kann auf Dauer
    nicht sein, dass moderne Flugzeuge deutlich wartungsin-
    tensiver sind als jahrzehntealte Flugzeuge. Damit muss
    man sich beschäftigen.

    Die Ausgaben im Bereich Betreiberlösung verdop-
    peln sich. Das liegt insbesondere an HERKULES, dem
    IT-Projekt der Bundeswehr.

    Der Anteil der verteidigungsinvestiven Ausgaben
    steigt in diesem Haushalt auf 23,5 Prozent. Das ist gut,
    richtig und notwendig.

    Ein Großteil des Geldes wird für den Schutz der Sol-
    daten verwendet. Das ist hier bereits angesprochen wor-
    den. Der Schutz der Soldaten durch ihre Ausstattung mit
    dem besten Gerät ist richtig und notwendig.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Über den Bereich Infrastruktur haben wir – insbeson-
    dere auch auf Anregung des Wehrbeauftragten – in den
    letzten Wochen und Monaten hier diskutiert. Wir haben
    als Haushälter mehr Geld in die Infrastruktur investiert.
    Jetzt geben wir für große Baumaßnahmen 500 Millionen
    Euro aus – das ist ein Plus von 88 Millionen Euro –, für
    kleine Baumaßnahmen 230 Millionen Euro – das ist ein
    Plus von 43 Millionen Euro – und für die Unterhaltung
    von Grundstücken und Anlagen 450 Millionen Euro; das
    ist ein Plus von 62 Millionen Euro, die der Haushaltsaus-
    schuss zusätzlich bewilligt hat.

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    (C (D Das halte ich für richtig, wichtig und gut. Wir müssen afür sorgen, dass unsere Soldaten in Deutschland antändig untergebracht sind, damit das Ganze auch etwas it Attraktivität zu tun hat. Ich würde gerne noch einen Punkt ansprechen, der ich besonders ärgert. Es gibt den Titel „Einsatzbeding er Sofortbedarf“. Darin kommen die schönen Worte Einsatz“, „sofort“ und „Bedarf“ vor. Dieser Titel wird om Ministerium seit Jahren abgesenkt und nicht ganz bgerufen. In der Truppe im Einsatz versteht das nieand. Von den Kollegen im Verteidigungsund im aushaltsausschuss versteht das auch kaum einer. Die Vorschriften für den Einsatzbedingten Sofortbearf sind inzwischen fast so kompliziert wie die Rege ungen für die normalen Beschaffungsvorgänge. Das alten wir für falsch. Einsatzbedingter Sofortbedarf ollte dafür da sein, schnell und kurzfristig reagieren zu önnen, wenn bei der Truppe im Einsatz etwas benötigt ird. Die Argumentation „Die Truppe ist schon seit Jahren m Einsatz; jetzt muss man gucken, dass der normale eg auch funktioniert“ ist zwar schön, entspricht aber icht der Realität. Ich bin sicher, dass das Parlament dieen Punkt mit dem Ministerium noch einmal intensiv iskutieren wird. Es kann nicht angehen, dass hier dreitellige Millionenbeträge nicht genutzt werden. Das haen wir uns nicht dabei gedacht, als wir den Einsatzbeingten Sofortbedarf zu rot-grünen Zeiten geschaffen aben. Ich möchte mich ganz besonders mit der Attraktiviät des Soldatenberufes auseinandersetzen. Bundesehr geht nun einmal nicht ohne Soldaten, auch wenn an im Ministerium manchmal ein anderes Gefühl hat. Der Soldatenberuf muss auch in Zukunft attraktiv bleien. Das bedeutet, dass verschiedene Maßnahmen wichtig ind. In diesem Zusammenhang kann man sich zwar auch it Zivilbeschäftigten befassen. Das tun wir auch. Man arf aber nicht vergessen, wofür die Bundeswehr da ist. ie Zivilbeschäftigten sind für die Bundeswehr da. Wir rauchen Soldaten. Diese müssen wir wiederum auch erben können. Dafür muss die Bundeswehr attraktiv ein. In diesem Zusammenhang gibt es vier Punkte, die ich ichtig finde. Erstens. Wir haben hier im Parlament dafür gesorgt, ass der Wehrsold um 2 Euro pro Tag erhöht wird. Das st richtig und gut. Es weist in die richtige Richtung. ittelfristiges Ziel muss es aber sein, dass die Bezahung der Soldatinnen und Soldaten an die Gehaltsstrukuren der Bundespolizei angepasst wird. Otto Schily hat ier Wegweisendes geschaffen. Ich finde, wir können ns bei der Bundeswehr an ihm orientieren. Otto … ind’ ich gut. Johannes Kahrs Zweitens. Mit Personalentwicklung und Personalführung sollten wir uns als Parlament etwas mehr beschäftigen. Der Wehrbeauftragte hat diesen Punkt auch aufgegriffen. Wenn ein Soldat weiß, dass er eine bestimmte Chance auf eine Karriere in den Streitkräften hat, dass er auf eine Laufbahn hinarbeiten kann und dass er Planungssicherheit hat, und weiß, was die Bundeswehr mit ihm vorhat und welche Qualifikationen er erhalten kann, dann fühlt er sich wohler. Er braucht eine Berufsperspektive. Das, was die Personalplanung in der Bundeswehr zurzeit macht, hat viel mit gutem Willen zu tun, allerdings auch relativ viel mit Planwirtschaft. Ich finde, dass man auch auf die Bedürfnisse der Soldatinnen und Soldaten eingehen muss. Dafür gibt es schließlich moderne IT. Vielleicht kommen wir da alle zusammen. Planbarkeit ist wichtig. Des Weiteren haben sich viele Zustände in der Bundeswehr geändert. Früher hatten wir die Truppe in der Fläche. Das bedeutete, dass überall Kasernenanlagen vorhanden waren. Die Soldaten, insbesondere die Dienstgrade, wohnten zu Hause und kamen zum Dienst in die Kaserne. Das hat sich heute geändert. Die Bundeswehr hat viele Standorte geschlossen. Die Dienstgrade – Unteroffiziere mit und ohne Portepee, Offiziere – haben ihren Lebensmittelpunkt außerhalb der Kaserne – dort arbeitet in der Regel ihre Frau; die Kinder gehen zur Schule – und pendeln. Das häufige Versetzen wird nicht mehr zum Anlass genommen, umzuziehen. Darauf muss sich die Bundeswehr einstellen. Das heißt, die Infrastruktur ist besonders wichtig. Auch nicht kasernenpflichtige Soldatinnen und Soldaten wohnen oft in der Kaserne und pendeln am Wochenende. Die Infrastruktur ist dafür häufig nicht vorhanden. Viele Feldwebelund Offizierswohnheime wurden geschlossen. Die noch vorhandenen sind in einem bedauerlichen Zustand. Ich glaube, dass wir sehr viel tun müssen, um die Kasernen attraktiver zu machen. Offizierswohnheime – OHGs und UHGs – müssen deutlich besser ausgestattet werden; denn die Dienstgrade, Unteroffiziere mit und ohne Portepee, Offiziere und die Mannschaften wohnen dort. Die Infrastruktur muss entsprechend angepasst werden. Wenn man sich anschaut, wie es bei der Bundeswehr läuft, können einem die Haare zu Berge stehen. Derzeit ist vor Ort entweder ein S-3-Offizier oder ein anderer Beauftragter für die Infrastruktur zuständig. Wenn die Betreffenden nicht gerade im Auslandseinsatz sind oder sich mit Vorbereitungen für NATO Response Force und EU Battle Groups befassen, können sie sich darum kümmern. Dann muss man sich mit dem Infrastrukturstab und der Wehrbereichsverwaltung auseinandersetzen. Alle Stufen müssen durchlaufen werden, einmal die Leiter rauf und runter. Auch das Bundesfinanzministerium will bei jeder Baumaßnahme mitreden. Danach geht es an die Landesbauverwaltungen; es gibt gute und andere. Das alles dauert ewig. Der Soldat vor Ort hat noch nicht einmal das Recht, die Baustelle in seiner Kaserne zu betreten, weil er nicht derjenige ist, der die Baumaßnahme leitet. Der ganze Vorgang dauert bei großen Baumaßnahmen rund fünf Jahre. Das ist indiskutabel; das muss ge ä m s v v s d V d m v k v s n D M A n G v T K s m n g n N T W w k B T W H t S P g W g I n m u e S (C (D ndert werden. Wir müssen die Vorgänge straffen. Das uss schneller gehen. Die Zustände in der Truppe müs en – ich nenne Schwarzenborn als Beispiel – deutlich erbessert werden. Der Wehrbeauftragte hat dazu viel orgetragen. Es reicht aber nicht, die Strukturen zu straffen, chneller zu bauen und intensiver auf die Bedürfnisse er Soldaten einzugehen. Vielmehr müssen auch die orschriften geändert werden, die teilweise noch aus en 50eroder 60er-Jahren stammen. Wie viele Quadrateter sollen einem Soldaten zustehen? Im Rahmen des on uns genehmigten Projektes HERKULES kommt ein einziger privater Internetanschluss für die Soldaten or. Soll es etwa attraktiv sein, dass vier, fünf oder sogar echs Dienstgrade, Zeitsoldaten, auf einer Stube wohen, weil sie erst am Wochenende nach Hause fahren? as funktioniert überhaupt nicht. Teilweise wurde neues obiliar – statt Olympia Buche-Dekor – angeschafft. ber das passt nicht in die Räume. Das kann überhaupt icht angehen. Die Struktur muss verändert werden. leichzeitig müssen die Standards an das heutige Nieau angepasst werden. Am besten sollte man auch drei age im Voraus denken. Es kann nicht angehen, dass es asernen ohne Handyverbindung gibt. Da fragt man ich, in welcher Zeit die Verantwortlichen leben. Das üssen wir verändern. Ich habe mir letztlich ein paar sanierte Anlagen in eier Kaserne angeschaut. Beispiel Sanitärbereich: Früher ab es lange Tröge. Wenn man sich dort nach dem Zäheputzen den Mund ausgespült hat, dann hatten die achbarn rechts und links noch etwas davon. Da diese röge auf dem Markt nicht mehr vorhanden sind, hat die ehrverwaltung sie neu herstellen lassen, damit es diese underbaren Tröge baugleich noch einmal gibt. Ich enne keinen anderen, der diese Dinger nutzt. Aber die undeswehr lässt sie für viel Geld neu herstellen. Diese röge kosten „nur“ das Elffache von dem, was normale aschbecken kosten. (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fast ein Schnäppchen!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP)


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der SPD)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ier muss man prüfen und dringend etwas verändern.

    Kollegin Jaffke hat es dankenswerterweise schon ge-
    an. Ich möchte – weil er Sozialdemokrat ist – dem
    taatssekretär Eickenboom herzlich danken, der unter
    eter Struck und dann unter Minister Jung hervorra-
    ende Arbeit geleistet hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ir haben ihn mit einer Serenade verabschiedet. Ich
    laube, dass die Zusammenarbeit beispielgebend war.
    ch gehe davon aus, dass die Zusammenarbeit mit sei-
    em Nachfolger ähnlich gut sein wird. Diese Zusam-
    enarbeit sowie die Zusammenfassung von Rüstung

    nd Haushalt waren segensreich. Deswegen, Peter, noch
    inmal herzlichen Dank von uns.

    Des Weiteren müssen wir uns die Ausrüstung und die
    trukturen genau anschauen.






    (A) )



    (B) )


    Johannes Kahrs
    Wir beschaffen teilweise kleine Stückzahlen und Los-
    größen, die unwirtschaftlich sind. Das ist der Fluch der
    kleinen Zahl. Das ist Manufakturarbeit und Handarbeit;
    das macht das Ganze teurer. Man muss sich einmal über-
    legen, inwieweit man zu privaten Vorfinanzierungen
    kommt und wie man damit das Gerät eher in die Truppe
    bekommt. Es kann aber auch nicht angehen, dass Mono-
    pole ausgenutzt werden. Wir wollen zurzeit den Bau ei-
    nes Einsatzgruppenversorgers in Auftrag geben. Wir ha-
    ben vier Werften angeschrieben und dachten, es gäbe
    vier Angebote. So etwas nennt sich Wettbewerb. Wir ha-
    ben aber nur ein Angebot einer Arge bekommen, in der
    sich alle vier Werften zusammengeschlossen haben. Das
    ist bestimmt eine wunderbare Sache für alle Beteiligten,
    aber garantiert nicht für den Steuerzahler.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deswegen sollte man sich überlegen, wie man einen
    richtigen Wettbewerb veranstaltet. Der kommt allen Be-
    teiligten zugute. Das sage ich als Hamburger, der auch
    maritime Interessen hat. Deswegen bitte ich das Ministe-
    rium darum, das noch einmal zu prüfen. Ich glaube, dass
    private Vorfinanzierungen nicht zu Schattenhaushalten
    führen dürfen – wie es in verbündeten Ländern wie
    Großbritannien und Frankreich der Fall gewesen ist –,
    die einem dann auf die Füße fallen. Auch wenn es nicht
    modern ist, muss man einfach einmal das Loblied auf die
    Kameralistik singen. Da weiß man wenigstens, wo man
    bei all den Problemen, die man hat, steht. Wenn man es
    schafft, die Kameralistik gängiger zu machen, haben wir
    alle etwas davon.

    Ich möchte mich ganz herzlich bei den Kolleginnen
    und Kollegen Jaffke, Kalb, Koppelin, Lötzsch und
    Bonde bedanken. Ich will weder die Linke noch die Grü-
    nen oder die FDP von dem Lob ausnehmen. Wir alle
    sechs arbeiten hervorragend zusammen. Ich möchte
    mich ganz herzlich beim Minister bedanken. Herr Jung
    macht seine Arbeit hervorragend. Wir hatten am Anfang
    leichte Einstiegsprobleme, aber jetzt kriegen wir das gut
    hin. Ihre Staatssekretäre sind fantastisch, auch wenn sie
    keine Sozialdemokraten sind.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich bedanke mich insbesondere bei der Truppe für die
    wertvollen Hinweise, die mir solche Reden erlauben.

    Vielen Dank. Glückauf.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollege Alexander Bonde, Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    waren ganz erstaunt über so viel koalitionäre Eintracht,
    die in diesen Schlussworten dokumentiert worden ist.
    Gleichwohl muss man die Untertöne beachten und das
    Gesagte mit der Regierungsarbeit des angesprochenen
    Ministers vergleichen. Herr Minister Jung, wir haben vor

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    (C (D lf Wochen hier in erster Lesung den Haushalt 2008 beprochen. Ich habe damals gesagt, dass Ihr Einzelplan in ahlen gegossener Stillstand ist. Auch im Laufe der aushaltsberatungen hat sich an diesem Urteil nichts ge ndert. Man kann den Einzelplan mit den Worten zusamenfassen: Ein weiteres verschenktes Jahr, weiteres ver chenktes Geld. – Wenn Sie mir den flapsigen Ausdruck rlauben: Der Verteidigungshaushalt ist die Schnarchase unter den Einzelplänen des Bundeshaushalts. (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir fragen uns schon, was mit einem der größten Ein-
    elpläne, die der Bundeshaushalt kennt, passiert ist und
    elche Linien Sie in zweijähriger Tätigkeit eigentlich
    interlassen haben. Bei den notwendigen Strukturrefor-
    en arbeiten Sie noch an vielen Baustellen, die Ihr Vor-

    änger eröffnet hat. Es ist aber nicht erkennbar, dass Sie
    en Umbau der Streitkräfte entscheidend beschleunigen.
    berall dort, wo Strukturreformen notwendig wären, ist
    ehlanzeige oder pflichtschuldiges weiteres Vorantrei-
    en – allerdings mit ausbremsenden Tendenzen – dessen,
    as Sie vom Vorgänger übernommen haben, zu ver-

    eichnen.

    Die Auslandseinsätze sind nicht die Priorität Ihres
    andelns. Die Beschaffungen erfolgen mehr nach dem
    rinzip „Wünsch Dir was“, als dass die Frage nach der
    innvollen Gestaltung einer Armee angesichts der He-
    ausforderungen, denen sie bei ihren Einsätzen heute ge-
    enübersteht, gestellt wird. Sie haben es geschafft, in die-
    em Einzelplan 1 Milliarde Euro einfach versickern zu
    assen, ohne dass erkennbar neue Akzente gesetzt wor-
    en wären. Ich finde, man muss sich die Beschaffungen
    enauer anschauen. Es ist bereits angesprochen worden,
    ass von den großen Beschaffungen kaum eine im Zeit-
    lan und praktisch keine technisch auf der Höhe ist. Aber
    ei allen ist klar, dass sie teurer werden. Bei den kleinen
    eschaffungsprojekten reden wir immer über kleine
    tückzahlen zu hohen Preisen. Wo die Truppe im Auftrag
    er UN notwendige Einsätze durchführt, trifft eine
    iobsbotschaft nach der anderen ein.

    Gucken wir uns einmal die Projekte an, Herr Minis-
    er! Sie geben sich ja immer bewusst industriefreundlich,
    obei wir den Eindruck haben, dass Industriepolitik bei

    hnen inzwischen die Dimension hat: Scheck unter-
    chreiben und warten, was da kommt; denn Koordina-
    ion und Auseinandersetzungen mit der Industrie – gege-
    enenfalls auch das Einklagen dessen, was Sie als
    uftraggeber einfordern müssen – finden nicht statt.

    Gehen wir die Projekte also durch! Unterstützungs-
    ubschrauber NH-90: massive Verzögerungen, techni-
    che Schwierigkeiten. Transportflieger A400M: Kein
    ensch weiß, wann er kommt und ob er jemals fliegt.
    as den Infanteristen der Zukunft angeht, so lesen wir

    erade in den Zeitungen, wie er in der Truppe ankommt.
    eim Dingo 2 hört man allenthalben Klagen. Beim
    ungo haben Sie es nicht geschafft, der Truppe zu er-

    lären, für was er eingesetzt werden soll. Das Ergebnis
    ehen wir jetzt mit dem Abzug aus Afghanistan. Was die
    ogistik in der Bundeswehr betrifft, so lesen wir allent-






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde
    halben, wie lange es dauert, eine Schraube von Bonn
    nach Kabul zu transportieren.

    Da haben Sie uns nun in den Zeitungen mit Ankündi-
    gungen überrascht, man wolle bei der Logistik privati-
    sieren. Ich will an der Stelle offen sagen: Wir hätten von
    Ihnen erwartet, dass Sie das Parlament informieren, dass
    wir als Berichterstatterinnen und Berichterstatter bei so
    gravierenden Veränderungen informiert werden und
    nicht von fertigen Projekten aus der Zeitung erfahren,
    für die die Bieterkonsortien offensichtlich auch schon
    alle feststehen. Auch da scheinen Sie nicht wirklich auf
    den Erfolg gepolt zu sein; denn der ist bekanntermaßen
    schwierig zu erreichen, wenn man solche gravierenden
    Dinge am Parlament vorbei angeht.


    (Beifall des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    Ich will noch einmal die Frage, welche Industriepoli-
    tik Sie eigentlich machen, sehr deutlich ansprechen. Sie
    sind ja sehr stolz darauf, dass Sie die Beschaffungen un-
    ter einer industriepolitischen Linie sehen, also dabei da-
    von ausgehen, was gut für die deutsche Industrie ist. Ich
    finde, Sie vergessen dabei zunehmend die Frage: Was ist
    eigentlich gut für die Bundeswehr und für das, was sie
    tut? Vor allem vergessen Sie die Frage: Was ist eigent-
    lich gut für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler?

    Wenn ich mir die Fregatten angucke, die Sie zu exor-
    bitanten Preisen gerade beschafft haben, und wenn ich
    mir andere Strukturprojekte angucke, dann habe ich den
    Eindruck, dass am Ende immer ein möglichst hoher
    Scheck steht, den der Minister ausstellt.

    Ich habe die große Befürchtung, dass Sie auch beim
    A400M wieder nicht die Verhandlungsmacht nutzen, die
    Sie als Auftraggeber im Dienste des Bundeshaushalts
    nutzen müssen. Wir lesen jeden Tag Meldungen darüber,
    wie schwer dieses Projekt vorankommt. Wir wissen alle
    genau: Es sind im Vertrag Vertragsstrafen vorgesehen,
    und es gibt seitens des Bundes die Möglichkeit, vom
    Vertrag zurückzutreten. Jetzt hören wir allenthalben,
    dass die Firma sondiert, ob es nicht Möglichkeiten gäbe,
    durch Akzeptieren beispielsweise eines neuen Ausliefe-
    rungsplans solche Strafzahlungen zu vermeiden.

    Deshalb fordere ich Sie auf, Herr Minister, hier ein-
    mal klar und deutlich zu sagen: Beabsichtigen Sie, auf
    solche Interessen der Industrie einzugehen? Können wir
    von Ihnen erwarten, dass Sie auf die Vertragsvorteile, die
    der Bund und der Steuerzahler an dieser Stelle haben,
    eingehen werden? Stehen Sie zu dem Vertrag? Werden
    Sie bei Verzögerungen die notwendigen Zahlungen ein-
    fordern? Gehen Sie auf Forderungen der Industrie ein,
    ihr entgegenzukommen? Ich will von Ihnen dazu eine
    klare Ansage haben. Wir reden hier über viele Millionen
    Euro, und Sie dürfen nicht glauben, in dieser Frage am
    Parlament vorbei Entscheidungen treffen zu können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will abschließend sagen: Es ist wieder ein ver-
    schenktes Jahr, was die Reform der Bundeswehr angeht.
    Wir reden wieder über verschenkte Gelder. In Ihrem Ein-

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    (C (D elplan können ohne eine Veränderung der Struktur und hne eine Gefährdung der Auslandseinsätze 1,4 Milliaren Euro eingespart werden. Die Bundeswehr ist, wenn an es sich genau anguckt, nicht unter-, sondern überfi anziert. Mit jedem Euro, den Sie zusätzlich hineinsteken, werden alte Strukturen zementiert, die auf Dauer osten verursachen. Ich glaube, Mut zur Reform wäre as, was wirklich anstünde. Das wäre richtig für den teuerzahler, und es wäre richtig für die Truppe. Herzlichen Dank. Das Wort hat nun Bundesminister Franz Josef Jung. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Johannes Kahrs [SPD])


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)