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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eckart von Klaeden


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kolle-

    en! Mich hat gerade die außerordentlich erfreuliche
    achricht ereilt, dass die angesehene Zeitschrift Euro-
    ean Voice, ein Produkt aus dem Hause des Economist,
    nseren Außenminister zum Diplomaten des Jahres ge-
    ählt hat. Herzlichen Glückwunsch!


    (Beifall im ganzen Hause)


    as mag den einen oder anderen den Umstand leichter
    rtragen lassen, dass die Bundeskanzlerin von derselben
    eitschrift zur Regierungschefin des Jahres gewählt
    urde.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Bundeskanzlerin hat vor einigen Wochen den
    alai Lama im Bundeskanzleramt empfangen. Sie ist
    afür nicht nur von meiner Fraktion, sondern auch von
    er demokratischen Opposition dieses Hauses gelobt
    orden. Sie hat damit das Wahlversprechen, das die
    ozialdemokraten in den Jahren 1998 und 2002 in den






    (A) )



    (B) )


    Eckart von Klaeden
    Tibetwahlprüfsteinen gegeben hatten, eingelöst, näm-
    lich dass ein sozialdemokratischer Bundeskanzler den
    Dalai Lama empfangen wird. Gerhard Schröder ist
    möglicherweise wegen der Verkürzung der letzten
    Wahlperiode dazu nicht mehr gekommen. Jedenfalls
    wurden Termingründe angeführt, warum ein solches
    Treffen in den sieben Jahren seiner Regierung nicht
    stattgefunden hat. Umso erfreulicher ist, dass dieses so-
    zialdemokratische Wahlversprechen nun von der christ-
    lich-demokratischen Bundeskanzlerin zur Mitte der Le-
    gislaturperiode eingelöst wurde.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Streit, der sich in der Öffentlichkeit daran entzün-
    det hat, hat, glaube ich, auch etwas damit zu tun, wie man
    das Verhältnis zwischen Interessen und Überzeugungen in
    der Außenpolitik beurteilt. Herr Gehrcke, Sie haben sich
    gerade an Ausführungen dazu versucht. Ich will hier deut-
    lich sagen: Wir bekennen uns zu einer wertegeleiteten
    Realpolitik. Das heißt, Interessen und Überzeugungen
    sind nicht voneinander zu trennen. Wer glaubt, in der Au-
    ßenpolitik gehe es allein um Interessen, ist ein Zyniker.
    Wer glaubt, in der Außenpolitik gehe es allein um Werte,
    ist auf dem besten Wege, aus Enttäuschung ein Zyniker zu
    werden. Es ist das Wesen nicht nur, aber ganz besonders
    der Außenpolitik, dass beides miteinander verbunden ist.
    Verletzungen der Menschenrechte sowie der Prinzipien
    von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stellen bei wei-
    tem nicht nur, aber auch Investitionshindernisse dar. Das
    zeigt, wie sehr Prinzipien und Interessen miteinander ver-
    bunden sind.

    Menschenrechtspolitik braucht den nachhaltigen
    Einsatz hinter verschlossenen Türen. Aber ein solcher
    Einsatz wird nur dann erfolgreich sein, wenn er von ei-
    nem glaubhaften öffentlichen Bekenntnis begleitet ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wer nicht bereit ist, sich öffentlich zu den Menschen-
    rechten in einer freien Gesellschaft zu bekennen und das
    an seinem Handeln erkennen zu lassen, der hat nicht nur
    nach chinesischem Verständnis sein Gesicht verloren.

    Damit leite ich über zur Frage der Asienpolitik, die in
    der letzten Zeit auch eine Rolle gespielt hat: Meine Frak-
    tion hat einen Kongress zur Asienpolitik veranstaltet und
    dazu ein Papier vorgelegt. Einer der wesentlichen
    Punkte dieses Papiers ist, dass wir uns von einem vor al-
    lem ökonomisch bestimmten Blick auf Asien lösen und
    endlich die politischen, geopolitischen und sicherheitsre-
    levanten Auswirkungen des Aufstiegs Asiens mitberück-
    sichtigen müssen. Das heißt nicht weniger Ökonomie,
    sondern mehr Ökonomie. Das heißt nicht weniger China,
    sondern mehr China. Aber es heißt vor allem, dass wir
    uns nicht nur auf die Ökonomie und auf China konzen-
    trieren dürfen, sondern dass wir auch die anderen Länder
    der Region, insbesondere die demokratischen, stärker in
    unseren Fokus rücken müssen. Dazu gehören traditionell
    demokratische Länder und Partner wie Japan, Südkorea,
    Indien und bestimmte ASEAN-Staaten, aber auch Aus-
    tralien und Neuseeland.

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    (C (D Deswegen finde ich es bedauerlich, dass die Bundesreierung auf dem jüngsten Jubiläumsgipfel der ASEAN Singapur nur durch einen Beamten und nicht durch ei en Staatsminister vertreten war. Es wäre besser gewesen, enn wir dort auch eine politische Repräsentanz gezeigt ätten; denn wir müssen bei allem Reden übereinander arauf achten, dass sich der schleichende Prozess der Entremdung der ASEAN-Staaten von Europa nicht fortsetzt, ondern in sein Gegenteil verkehrt wird. Dazu gehört zuächst einmal, dass auch solche Treffen angemessen ahrgenommen werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Vorgehen, die Zusammenarbeit mit den Demo-
    ratien in Asien zu konstituieren und auszubauen, weil
    amit auch in Asien für ein stabileres Umfeld gesorgt
    erden kann – dahinter steht im Grunde die Binsenweis-
    eit, dass Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Men-
    chenrechte zu stabileren politischen Verhältnissen füh-
    en –, ist nun als neokonservativ kritisiert worden. Ein
    ollege, der das tut, finde ich, weiß nicht, was neokon-

    ervativ ist, und er hat relativ wenig Ahnung von Asien
    der von Außenpolitik. Ihm würde ich empfehlen, aus-
    ahmsweise einmal eine längere Reise nach Asien zu
    nternehmen und die Heimreise erst wieder anzutreten,
    enn er sich mit diesen Fragen wirklich beschäftigt hat.
    ie neuseeländische Premierministerin Helen Clark je-
    enfalls, die jüngst in der Stadt war, hat am Montag öf-
    entlich kundgetan, dass sie unsere Analyse und die
    onsequenzen für die Asienpolitik ausdrücklich teilt.

    Wir setzen uns für bessere Beziehungen zu China ein.
    ir stehen zur Ein-China-Politik. Wir haben ein Inte-

    esse am Erfolg Chinas, und wir befürworten, dass China
    ine größere, verantwortungsvolle internationale Rolle
    innimmt. Es ist gerade das Nullsummendenken des
    alten Krieges, das das eine gegen das andere ausspie-

    en will. Aber dazu gehört auch, dass wir China auf Au-
    enhöhe begegnen und dass wir darauf achten, dass zum
    eispiel der Handel, den wir mit China betreiben, nicht
    symmetrisch verläuft.

    Während Chinas Exporte in die Europäische Union
    oomen, importieren 1,3 Milliarden Chinesen weniger
    us Europa als 7,5 Millionen Schweizer. Dabei kann es
    icht bleiben. Die beiden wesentlichen Gründe dafür
    ind zum einen die künstlich unterbewertete chinesische

    ährung und zum anderen der chinesische Protektionis-
    us gegenüber dem Marktzugang europäischer und in-

    ernationaler Unternehmen. Das kann so nicht weiterge-
    en. Auch das müssen wir ansprechen dürfen, genauso
    ie Fragen der Menschenrechte, ohne dass man sich
    leich den Vorwurf einhandelt, neokonservativ zu sein
    der die deutsch-chinesischen Beziehungen zu stören.

    Es gibt aber auch eine gute Nachricht, und die will ich
    ns Ende stellen. Der Parlamentarische Staatssekretär im
    andwirtschaftsministerium Gerd Müller hat gerade eine
    ereinbarung zur engeren Zusammenarbeit in den Berei-
    hen Lebensmittelsicherheit und Tier- und Pflanzenge-
    undheit unterzeichnet und damit gezeigt, dass es in den
    eutsch-chinesischen Beziehungen weitergeht.






    (A) )



    (B) )


    Eckart von Klaeden
    Die guten Beziehungen, die auch im chinesischen In-
    teresse sind, werden fortdauern. Wir alle werden uns, un-
    seren Interessen, aber auch unseren Prinzipien folgend,
    dafür engagieren, dass sich die Beziehungen zu China
    und zu Asien weiter gut entwickeln können.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Jetzt hat Kerstin Müller für das Bündnis 90/Die Grü-

nen das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nach-

    dem Herr Schockenhoff hier eher die große Einigkeit der
    großen Koalition beschworen


    (Markus Löning [FDP]: Der sieht schlecht!)


    und Herr von Klaeden die Kontroverse nochmal aufge-
    macht hat, möchte ich vorweg einige Bemerkungen zur
    außenpolitischen Halbzeitbilanz dieser Bundesregie-
    rung machen.

    Der Generalsekretär der SPD, Hubertus Heil, hat in der
    Tat pünktlich zur Halbzeitbilanz – Herr von Klaeden hat
    es angesprochen – recht schwere Vorwürfe gegen die au-
    ßenpolitische Linie der Kanzlerin erhoben. Er wirft ihr
    vor, mit der menschenrechtsorientierten Außenpolitik
    letztlich eine knallharte Politik der Konfrontation gegen
    gleich drei wichtige Partner Deutschlands – China, Russ-
    land und Türkei – zu verfolgen. Das sei eine Politik der
    „amerikanischen Neokonservativen“. Sie, Herr Außenmi-
    nister, haben zu dieser Kontroverse heute hier natürlich
    nichts gesagt, aber Sie haben der Kanzlerin an anderer
    Stelle „Schaufensterpolitik“ in Sachen Menschenrechts-
    politik vorgeworfen.

    Das ist, finde ich, wirklich starker Tobak. Das macht
    vor allen Dingen deutlich, dass nicht nur in der Innenpo-
    litik, sondern auch in der Außenpolitik der Großen Ko-
    alition keine klare Linie erkennbar ist. Was gilt denn
    nun?


    (Erika Steinbach [CDU/CSU]: Richtlinienkompetenz der Kanzlerin!)


    Ich bitte wirklich darum, dass hier eine Klärung erfolgt
    und man nicht so tut, als seien Sie sich in den Grundli-
    nien einig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Werner Hoyer [FDP])


    Gilt jetzt also die Symbolpolitik der Kanzlerin oder
    eine Politik des sogenannten Dialogs, wie es Herr Heil
    genannt hat? Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Ge-
    rade in der Menschenrechtspolitik kann Symbolpolitik
    eine ganz wichtige Rolle spielen, auch wenn das hier
    und da um den Preis wirtschaftlicher Profite geschieht.
    Ich meine auch, dass sich deutsche Außenpolitik nicht
    auf reine Außenwirtschaftspolitik beschränken darf.
    Aber wichtig ist auch, dass danach konsequentes Enga-

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    (C (D ement folgt, also etwas, was den russischen Oppositioellen, den Tibetanern am Ende wirklich hilft. (Lothar Mark [SPD]: Das geht aber nicht nur mit Konfrontation!)


    chließlich ist diese Politik nur dann glaubwürdig, wenn
    ie nicht doppelten Standards folgt. Man kann nicht ei-
    erseits China und Russland laut kritisieren und anderer-
    eits zu den Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Ara-
    ien schweigen, wenn eine hochrangige Delegation hier
    n Deutschland ist. Das ist eben nicht glaubwürdig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)


    Ich glaube, wenn diese Linie in der Außenpolitik
    icht geklärt wird, dann wird eines jedenfalls sonnenklar
    das würde ich sehr bedauern –: Es geht nicht mehr um
    en besseren Weg in der Menschenrechtspolitik, sondern
    s geht ab jetzt nur noch um Wahlkampf.


    (Lothar Mark [SPD]: Es geht um Dialog!)


    as, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist eine Zumutung
    icht nur für uns, sondern auch für die Wählerinnen und
    ähler.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zu Nahost und Annapolis. Ob Annapolis nicht doch
    ur ein Fototermin war oder wirklich der Auftakt zu ei-
    em ernsthaften Verhandlungsprozess für eine Zweistaa-
    enlösung – wir wünschen uns ja alle, dass es das ist –,
    uss wirklich erst noch die Zukunft zeigen. Sicher ist:

    m Moment ist das die einzige Chance für einen Prozess;
    a stimme ich Ihnen zu. Sicher ist allerdings auch, dass
    eide Parteien, Abbas und Olmert, in ihren Gesellschaf-
    en wenig Rückhalt für die Umsetzung substanzieller
    ortschritte haben. In Israel sitzen die Gegner – sie ha-
    en sich ja auch sofort zu Wort gemeldet – sogar in der
    igenen Regierung. Die Hamas mobilisiert mit Unter-
    tützung Irans Kräfte gegen eine Friedenslösung. Ich
    laube, deshalb ist es umso wichtiger, dass es schnell
    ichtbare Fortschritte – wie man so sagt – on the ground
    ibt, also für Abbas in der Siedlungsfrage und für
    lmert in der Frage der Sicherheit.

    Die Last der Hauptvermittlung liegt bei den USA.
    eider hat die Bush-Administration die Dinge zu lange

    reiben lassen. Sie setzt jetzt doch noch auf eine multila-
    erale Lösung. Aber der Zeitraum von einem Jahr, den

    an sich zum Ziel gesetzt hat, ist sicherlich sehr knapp
    emessen, um sämtliche Kernfragen zu klären. Es wurde
    a gestern angekündigt, dass es dabei um die Frage der
    renzen, der Siedlungen, die Jerusalemfrage und die
    lüchtlingsfrage geht. Man muss Israel dazu bewegen
    ich glaube, das ist ganz wichtig –, gerade während des
    erhandlungsprozesses klare Signale für einen Sied-

    ungsstopp zu geben. Das ist für die moderaten Kräfte
    m Abbas wichtig. Es geht aber auch um den Abbau von
    heckpoints, die Freilassung von Gefangenen. All das
    önnte diese stärken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Kerstin Müller (Köln)

    Ein sehr wichtiger Schritt, vielleicht einer der wich-
    tigsten, ist in der Tat die Tatsache, dass Syrien mit am
    Tisch saß und hoffentlich auch in der Zukunft sitzt.


    (Lothar Mark [SPD]: Dafür hat der deutsche Außenminister sehr viel Vorarbeit geleistet!)


    Das war ein Erfolg der deutschen Außenpolitik – das
    will ich hier sehr klar sagen –, den wir auch sehr begrü-
    ßen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD)


    Es muss nun gelingen – ich hoffe, dass Sie, Herr Außen-
    minister, da weiter die entsprechende Rolle spielen wer-
    den –, dass Israelis und Syrer an einen Tisch kommen.
    Die Einbindung Syriens, seine schrittweise Loslösung
    aus der Achse mit Iran ist wichtig für die gesamte regio-
    nale Entspannung und von absolut zentraler Bedeutung.

    Gefragt ist aber auch weiter die EU. Was ist eigentlich
    ihre Rolle? Der EU-Aktionsplan war zwar richtig und
    gut – das habe ich auch mehrfach im Ausschuss gesagt –,
    ich meine aber, er ist nicht ausreichend. Die EU muss
    klären, was sie zur Lösung der Kernfragen beitragen
    kann, zum Beispiel, indem sie die Palästinenser stärker
    beim Aufbau eines effektiven Sicherheitsapparats – da
    gibt es ja schon erste Ansätze – oder auch bei der ganz
    schwierigen Frage der Flüchtlingsrückkehr unterstützt.
    Könnte die EU nicht überlegen, schon jetzt einen Ent-
    schädigungsfonds für diejenigen Palästinenser vorzube-
    reiten, die – das wird ja die Mehrzahl sein – nach Israel
    nicht zurückkehren können?


    (Beifall des Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE])


    Dabei könnte die Europäische Union eine eigene Rolle
    spielen.

    Wir erwarten ein aktives Engagement der Bundesre-
    gierung im weiteren Verlauf des Annapolis-Prozesses.
    Wir werben auch für eine eigenständige Rolle der Euro-
    päischen Union dabei.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Situation in Gaza ist ganz klar einer der Stolper-
    steine. Ohne einen neuen innerpalästinensischen Dialog
    mit der Hamas wird es für Gaza und insgesamt keine
    friedliche Lösung geben. Das müssen die USA und Is-
    rael einsehen. Das hat überhaupt nichts mit Sympathien
    für die Hamas zu tun. Ich glaube, wir kommen um die-
    sen innerpalästinensischen Dialog nicht herum; sonst
    fliegt uns der gerade gestartete Friedensprozess gleich
    wieder um die Ohren.

    Wir brauchen Fortschritte im Nahen Osten auch, um
    die arabischen Staaten in den diplomatischen Prozess zur
    Lösung des Konflikts um das iranische Atompro-
    gramm einzubinden. Dieser Prozess geht im Dezember
    auf der Grundlage der Berichte in eine neue Runde. Ich
    fordere die Bundesregierung hier dazu auf, weiterhin
    konsequent im UN-Sicherheitsrat vorzugehen. Meiner
    Meinung nach ist das jetzt das Gebot der Stunde. Gleich-
    zeitig erwarten wir neue Vorschläge für einen Kompro-
    miss bei der Frage der Aussetzung.

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    (C (D Die Geschlossenheit der internationalen Gemeinchaft war bisher das zentrale Instrument. Ich will hier ehr deutlich sagen: Ich glaube, dass eine Eskalationshetorik, wie wir sie von Vertretern der Bush-Adminisration immer wieder hören, gefährlich und nicht der ichtige Weg ist. Ich bedauere sehr, dass es die Bundesanzlerin in den USA vorgezogen hat, zu dem leichtsinigen Sinnieren von Bush über einen dritten Weltkrieg u schweigen. Wir hätten hier deutliche Worte erwartet. s gibt keine militärische Lösung. Es gibt im Iran-Kon likt nur eine Verhandlungslösung. Ein allerletzter Punkt. Wir dürfen im Atomstreit die ranische Zivilgesellschaft nicht vergessen. Es gibt geade hier eine ganz harte Repressionswelle. In der Atomrage gibt es ein ermutigendes Signal aus der iranischen ivilgesellschaft: Die Menschenrechtsanwältin und Frieensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi hat eine Friedensruppe gegründet, die sowohl vom Iran als auch von den SA die Einhaltung des internationalen Rechts fordert. as zeigt meiner Meinung nach: Wir müssen im Atom treit jede Eskalationsrhetorik zurückweisen. Wir müsen der iranischen Bevölkerung immer wieder glaubhaft achen: Die UN-Sanktionen sind nicht gegen die irani che Bevölkerung gerichtet. Frau Kollegin, kommen Sie bitte zum Schluss. Kerstin Müller EN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)