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ID1612906400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas Schockenhoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    ann immer eine deutsche Regierung diese Grundlage
    nfrage gestellt hat, hat es Deutschland und Europa ge-
    chadet. Das war zuletzt im Zusammenhang mit dem
    rakkrieg der Fall. Die Folge war: Deutsche Außenpoli-
    ik war ohne entscheidenden Einfluss, Europa war ge-
    palten, das transatlantische Verhältnis war durch Miss-
    rauen belastet.

    Heute ist die Lage grundlegend anders. Unter der Re-
    ierung Merkel/Steinmeier hat Deutschland wieder maß-
    eblichen Einfluss. In den deutsch-amerikanischen Be-
    iehungen herrscht wieder ein Vertrauensverhältnis. Auf
    ieser Grundlage war es möglich, in der Iranfrage Ein-
    luss auf die USA zu nehmen, sodass die Sechserge-
    einschaft zusammenblieb und heute eine diplomati-

    che Lösung des Nuklearstreits möglich bleibt. Nicht
    uletzt auf dieser Grundlage konnte die notwendige Kri-
    ik an der Situation in Guantánamo geäußert werden.

    Europa ist nicht mehr gespalten. Im Gegenteil: Die
    U ist wieder in der Lage, schwierige Zukunftsentschei-
    ungen zu treffen. Die unter deutscher Präsidentschaft
    ereinbarten Klimaschutzziele und die erfolgreiche Eini-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Andreas Schockenhoff
    gung auf den Lissabonner Vertrag sind nur zwei Bei-
    spiele dafür. Wir hätten dies nicht erreicht, wenn die
    Bundeskanzlerin und der Außenminister nicht gegen-
    über unseren Partnern deutlich gemacht hätten: Sonder-
    wege wird und darf es nicht mehr geben.

    Insbesondere in der Politik gegenüber Russland wer-
    den unsere EU-Partner, vor allem Polen und die balti-
    schen Staaten, wieder im Geiste der Solidarität und des
    Vertrauens einbezogen. In diesem Sinne war der EU-
    Russland-Gipfel in Samara wichtig, weil er eine klare
    Botschaft aussandte: Die Partnerschaft zwischen der EU
    und Russland wird umso erfolgreicher sein, je stärker
    Russland die EU als eine Solidargemeinschaft versteht
    und je mehr sich die EU auch selbst so verhält. Denn Ge-
    schlossenheit der EU ist die unverzichtbare Vorausset-
    zung dafür, dass wir unser gemeinsames Ziel erreichen:
    eine auf den universellen Werten des Europarates basie-
    rende strategische Partnerschaft mit Russland. Ich weiß,
    dass wir hierfür bei einigen EU-Partnern noch werben
    müssen. Aber wenn wir Solidarität zeigen und auf die
    Sorgen und Interessen unserer Partner eingehen, dann
    werden wir auch dieses Ziel erreichen; davon sind wir in
    der CDU/CSU fest überzeugt.

    Das gilt auch für die Ostseepipeline. Um es ganz klar
    zu sagen: Diese Pipeline liegt im europäischen Interesse,
    weil sie für die Energieversorgung Europas unverzicht-
    bar ist.


    (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Deshalb muss und wird sie gebaut werden. Aber die Zei-
    ten eines Basta-Stils sind vorbei. Niemand setzt die
    Energiepartnerschaft mit Russland aufs Spiel, wenn wir
    jetzt die Bedenken unserer Partner Schweden und Finn-
    land oder die Sorgen der Balten und Polens auszuräumen
    versuchen.

    Es ist in der Koalition überhaupt keine Frage: Wir
    brauchen die strategische Partnerschaft mit Russland,
    nicht nur aufgrund unserer gegenseitigen Energieabhän-
    gigkeit, sondern auch zur Lösung von Krisen und Kon-
    flikten. Iran und Kosovo sind heute ja schon genannt
    worden.

    Wir begrüßen es nachdrücklich, dass der Außenminis-
    ter alle Anstrengungen unternimmt, um den KSE-Ver-
    trag zu wahren. Dass Russland seinen Truppenabzug aus
    Georgien ein Jahr früher als geplant abschließen will, ist
    ein wichtiges und gutes Signal. Auch in der Frage der
    Raketenabwehr gibt es Fortschritte. Was Iran betrifft,
    wünschen wir uns, dass Russland seinen Einfluss – den
    es zweifelsohne hat – noch stärker wahrnimmt.

    Zu Kosovo ist hier schon Stellung genommen wor-
    den. Nur kurz fünf Punkte:

    Erstens. Wir bedauern sehr, dass die Gespräche der
    Troika gescheitert sind. Eine verhandelte Lösung wäre
    für alle Beteiligten besser gewesen.

    Zweitens. Wir müssen realistisch feststellen, dass es
    keinen Sinn macht, weiterzuverhandeln, wenn der Wille
    zum Einvernehmen nicht da ist. Herr Ischinger hat wirk-

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    V

    (C (D ich alle Möglichkeiten genutzt; wir haben Grund, ihm ür seine hervorragende Arbeit zu danken. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens. Die Troika wird ihren Bericht dem VN-Ge-
    eralsekretär vorlegen. Wenn im Sicherheitsrat keine Ei-
    igung möglich ist, gilt, was Herr Solana kürzlich gesagt
    at: Eine Loslösung des Kosovo ohne Billigung des Si-
    herheitsrates wäre nicht das Ende der Welt.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Ha!)


    Viertens. Kosovo wird eine besondere Herausforde-
    ung für uns Europäer, nicht nur mit Blick auf die größt-
    ögliche Geschlossenheit bei der Anerkennung des
    osovo, sondern vor allem bei der immensen Herausfor-
    erung, die beim politischen und wirtschaftlichen Auf-
    au des Landes zu bewältigen sein wird.

    Fünftens. Serbien hat eine klare EU-Perspektive. Da-
    um ist es wichtig, dass Politiker wie Präsident Tadic
    nd Premier Koštunica ihr Land weiter an die EU heran-
    ühren können. Dazu gehören eine baldige Unterzeich-
    ung des Assoziierungsabkommens und die Liberalisie-
    ung des Visaregimes in Verbindung mit einem
    ücknahmeübereinkommen. Gerade die jungen Serben
    ollen leichter in die EU reisen können, und ich sehe
    einen echten Grund, warum das nicht möglich sein
    ollte.

    Die strategische Partnerschaft mit Russland ist
    ehr als eine auf gemeinsame Interessengebiete be-

    renzte Kooperation. Sie ist als eine auf den gemeinsa-
    en Werten des Europarates basierende Partnerschaft

    onzipiert. Aufgrund dieser gemeinsamen Wertever-
    flichtungen haben wir auch das Recht, in angemessener
    orm Missstände bei der Demokratie und den Men-
    chenrechten in Russland anzusprechen, so wie es die
    undeskanzlerin in Samara getan hat. In Wertefragen
    ann es keine Kompromisse geben.

    Die Rückschläge bei der Demokratie, der Rechtsstaat-
    ichkeit, den Menschenrechten und der Meinungsfreiheit
    ereiten uns allen hier im Haus große Sorgen. Diese Ent-
    icklungen schaden zuerst Russland selbst; denn wenn
    ussland den Wandel zu einem modernen, wettbewerbs-

    ähigen Staat vollziehen will, dann muss es das Potenzial
    nd die Fähigkeiten seiner Bürger besser und vollständig
    utzen und dann braucht es eine starke und politisch le-
    endige Zivilgesellschaft.

    Gerade das Parlament ist der geeignete Ort für den
    treit um die besten Lösungen. Wenn die Hürden für den
    inzug ins Parlament zu hoch gelegt werden, dann bleibt
    in erheblicher Anteil der Bevölkerung nicht repräsen-
    iert. Leider – auch das muss man sehr deutlich sagen –
    elingt es den liberalen Oppositionsparteien nicht, ihre
    erstrittenheit zu überwinden.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Das ist in der Tat ein Jammer!)


    Als würde die Verschärfung des Wahlgesetzes zum
    orteil der Kreml-treuen Partei „Einiges Russland“ nicht






    (A) )



    (B) )


    Dr. Andreas Schockenhoff
    schon ausreichen, wird diese auch im Fernsehen deutlich
    bevorzugt. Das völlig unverhältnismäßige Vorgehen der
    russischen Staatsmacht – Sie, Herr Hoyer, und auch der
    Außenminister haben das angesprochen – ist ein weite-
    res Beispiel dafür, dass die Duma-Wahlen nicht fair ver-
    laufen.

    Was hat sich denn seit den letzten Wahlen verschlech-
    tert, dass solche Maßnahmen notwendig sein sollen?
    Tatsache ist doch, dass sich die Lage im Land gegenüber
    der Jelzin-Ära deutlich gefestigt hat. Dass Präsident
    Putin eine enorm hohe Zustimmung hat, wäre eher An-
    lass für eine weitere Öffnung und mehr Toleranz gewe-
    sen. Ein Staat, der das gesamte Potenzial der Fähigkeiten
    seiner Bürger aktivieren muss, braucht diese Öffnung. Er
    braucht mehr und nicht weniger unabhängige Medien
    und eine kritische Öffentlichkeit. Sie werden der Moder-
    nisierung Russlands nicht schaden, sondern sie fördern.

    Meine Damen und Herren, es ist gut, dass die Koali-
    tion in all diesen Fragen an einem Strang zieht


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo das denn?)


    und dass sich die Kanzlerin und der Außenminister
    mehrmals mit NGO-Vertretern und Oppositionellen ge-
    troffen und die Rückschläge bei der Demokratie und der
    Rechtsstaatlichkeit in angemessener Form angesprochen
    haben.

    Herr Außenminister, Sie haben zuletzt zum Vorgehen
    der Staatsorgane in Moskau und Sankt Petersburg ge-
    sagt:

    Wir bestehen darauf, dass die Freiheit der Bericht-
    erstattung und die Meinungsfreiheit in Russland ge-
    währleistet werden.

    Herr Hoyer, diese Aussage ist klar und deutlich. Wir alle
    bestehen darauf. Das zeigt aber doch auch, wie konstru-
    iert und haltlos die Behauptungen sind, in der Koalition
    stimmten die einen für eine Kooperation und die anderen
    für eine Konfrontation mit Russland. Herr Außenminis-
    ter, deshalb freue ich mich, dass wir beide gemeinsam
    alles unternehmen, um die Kontakte und Bindungen
    zwischen den Menschen in Deutschland und Russland
    zu vertiefen und damit unsere Beziehungen auch für
    schwieriger werdende Zeiten belastbarer zu machen.

    Auf Unterstellungen wie „Schaufensterpolitik“ oder
    „Russlandpolitik mit ängstlichem Blick auf die Schlag-
    zeilen der Presse“ sollten wir verzichten. Das sind nicht
    nur sachlich falsche Vokabeln, sie helfen auch keinem
    von uns in unserem gemeinsamen Bemühen, die Bezie-
    hungen zu Russland zu verbessern. Im Gegenteil: Bei
    unseren Partnern werden dadurch Irritationen hervorge-
    rufen, die uns allen schaden, erst recht, da weder in der
    Sache noch in den Zielen ein Gegensatz besteht. Es wäre
    nicht gut, wenn nach außen der Eindruck entstünde, die
    Koalitionspartner verfolgten in der Außenpolitik unter-
    schiedliche Ziele oder seien sogar gegeneinander auszu-
    spielen;


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Der Eindruck ist doch da! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er ist schon entstanden!)


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    (C (D enn dann würden wir genau das verspielen, was wir in en letzten zwei Jahren gemeinsam wiederaufgebaut haen, verehrter Herr Kollege, nämlich Vertrauen in die eutsche Politik und Einfluss der deutschen Politik. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Was wollte uns der Dichter damit sagen?)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Jetzt spricht Wolfgang Gehrcke für die Fraktion Die

inke.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Gehrcke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    err Außenminister, ich glaube schon, dass man die Ge-
    ühle nach der Konferenz in Annapolis auf einen Be-
    riff bringen kann. Ich empfinde eine Skepsis des Ver-
    tandes und eine Leidenschaft der Hoffnung.


    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh! – Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Wie poetisch!)


    Ja, da können Sie auch einmal ein bisschen lernen.


    (Beifall bei der LINKEN – Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: In der Rede, die jetzt kommt?)


    kepsis des Verstandes und Leidenschaft der Hoffnung!
    ie Hoffnung kann man ganz einfach beschreiben: So-

    ange verhandelt wird, wird hoffentlich nicht aufeinan-
    er geschossen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte – das will ich dazusagen –, dass meine
    reundinnen und Freunde in Israel wieder ohne Furcht in
    in Café gehen können. Und ich möchte, dass sich meine
    reundinnen und Freunde in Palästina einschließlich
    aza im eigenen Land frei bewegen können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    as ist meine Hoffnung in diesem Prozess. Diese Hoff-
    ung will ich ausdrücken. Wenn die Verhandlungen da-
    in führen – auf welchem Weg auch immer –, dann muss
    an sie unterstützen; dann muss man sie vorwärtstrei-

    en; dann muss man sie kritisieren. All das gehört dazu.
    ch glaube, dass es dringend notwendig wird, dass end-
    ich Klarheit über den Endstatus in Israel und Palästina
    errscht.

    Die Bundeskanzlerin hat vorhin davon gesprochen
    das fand ich sehr interessant –, dass die deutsche Au-

    enpolitik auf Werte aufgebaut sei.


    (Lothar Mark [SPD]: Das ist zutreffend!)


    ch halte es seit langem für notwendig, dass wir uns ein-
    al grundlegender über die Philosophie der deutschen
    ußenpolitik und damit über Werte auseinandersetzen.
    Die Bundeskanzlerin hat zwei Werte genannt: Men-

    chenrechte und ökonomische Interessen. Das ist
    das will ich zugeben – schon einmal ein Fortschritt ge-






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Gehrcke
    genüber Rot-Grün; denn Rot-Grün hat immer nur von
    Menschenrechten gesprochen, aber völlig anders gehan-
    delt.


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der FDP: Wo er recht hat, hat er recht!)


    Die Bundeskanzlerin gibt zumindest zu, dass ökonomi-
    sche Interessen Politik steuern. Das ist, finde ich, ein
    Vorteil in Bezug auf die Wahrheitsfindung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Allerdings werden Menschenrechte nach meinem Ein-
    druck mehr und mehr als Argument gebraucht, um öko-
    nomische Interessen zu verschleiern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der ganze Krieg gegen den Terror ist im Kern, wenn
    die ganze ideologische Soße einmal weggenommen
    wird, nichts anderes als ein Krieg um Naturressourcen
    und geostrategische Macht in der Welt. Das ist der Kern
    des Krieges gegen den Terror.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn man mit dieser Politik nicht bricht, wird man an-
    dere Probleme nicht lösen können.

    Ich will Ihnen eine andere Philosophie der Außenpo-
    litik, wie sie mir und meiner Fraktion vorschwebt, ein
    wenig vorstellen. Ich möchte schon, dass endlich einmal
    wieder darüber nachgedacht wird, ob eine mit den Wor-
    ten „Deutschland verweigert den Kriegsdienst und be-
    kennt sich zu sozialer globaler Gerechtigkeit“ umschrie-
    bene Philosophie nicht eine andere und, wie ich denke,
    bessere Philosophie der Außenpolitik wäre.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Ein Pfeiler dieser Philosophie der ist für mich, dass
    man sich unbedingt dem Völkerrecht und der Charta
    der Vereinten Nationen verpflichtet und nicht, wie die
    Bundesregierung das tut, funktional mit dem Völker-
    recht umgeht. Was Herr Schockenhoff hier zum Kosovo
    gesagt hat, war nichts anderes als ein Aufruf zum Bruch
    der UN-Resolution 1244 und zum Bruch des Völker-
    rechtes.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf des Abg. Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU])


    Das wäre Völkerrecht nach Gutsherrenart, hat aber mit
    eigentlichem Völkerrecht überhaupt nichts mehr zu tun.

    Ich möchte, dass wir darüber nachdenken, dass man
    globale soziale Gerechtigkeit, die für mich Klima- und
    Energiepolitik einbezieht, nur dann durchsetzen kann,
    wenn man auch klar gegen die Macht der transnatio-
    nalen Konzerne Politik macht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ohne das geht es einfach nicht. Die Welt ist nun einmal
    kein Selbstbedienungsladen für die transnationalen Kon-
    zerne und für die USA. Ich bekenne mich ausdrücklich

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    (C (D azu, dass ich mich darüber freue, wenn in lateinamerianischen Staaten Energiequellen wieder verstaatlicht erden. Das halte ich für dringend notwendig. Zu einer solchen Außenpolitik würde gehören, dass an endlich nicht nur über Abrüstung redet – der Au enminister redet häufig darüber; das kritisiere ich gar icht; das finde ich sogar notwendig – und sich verbal azu bekennt, sondern, um Abrüstung in Gang zu brinen, auch einseitige Abrüstungsvorschläge im eigenen and verwirklicht. ie Bundesregierung kann damit anfangen, indem sie ordert, dass endlich die amerikanischen Atomwaffen us Deutschland abgezogen werden. Schlussendlich: Außenpolitik ist – und das begrüße ch – Gott sei Dank kein Privileg der Bundesregierung der anderer Regierungen mehr. Demokratisierung in er Außenpolitik heißt, dass die Bevölkerung selbst genauso wie das Parlament – über die Außenpolitik icht nur mitredet, sondern auch mitentscheidet. as wäre unsere außenpolitische Philosophie. Herzlichen Dank. Jetzt hat das Wort der Kollege Eckart von Klaeden für ie CDU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt sagen Sie einmal etwas zum Lob von Wolfgang Gehrcke!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)