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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Westerwelle, Sie haben mit Ihrer Rede deutlich gemacht,
    dass Ihnen die günstige wirtschaftliche Entwicklung in

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    (C (D nserem Lande missfällt. Ihnen missfallen die Erfolge m Arbeitsmarkt, obwohl Sie sich doch wie wir über jeen freuen müssten, der Arbeit gefunden hat und jetzt in ohn und Brot steht. Über 1 Million Menschen hat in en letzten Jahren zusätzlich Arbeit gefunden. Was missällt Ihnen denn daran, Herr Westerwelle? (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    as missfällt Ihnen daran, dass wir bei der Konsolidie-
    ung der öffentlichen Haushalte so erhebliche Fort-
    chritte erzielen konnten? Was missfällt Ihnen daran ei-
    entlich?

    Herr Westerwelle, Sie stehen für die „dunklen Wol-
    en“ – das Wort haben Sie selbst benutzt – in der deut-
    chen Politik. Da sollen Sie auch stehen bleiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Ach, Gott!)


    er deutschen Bevölkerung ist nicht zuzumuten, dass
    ie aus diesem Schatten auf die politische Sonnenseite
    echseln. Das werden wir im Jahre 2009 hoffentlich

    uch verhindern können. Ich werde jedenfalls alles dafür
    un, und ich bin mir sicher, die Sozialdemokratie insge-
    amt auch.

    Mit den Beispielen, die Sie gebracht haben – Zahlen-
    eispiele von China und anderem –, verzerren Sie die
    irklichkeit in grotesker Weise. Wer so redet, der kann

    icht verantwortlich Politik gestalten. Das ist die Wahr-
    eit, Herr Westerwelle, und das müssen Sie sich schon
    ns Stammbuch schreiben lassen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU])


    Ich habe es bereits in der ersten Lesung gesagt: Wenn
    emand von uns vor zwei Jahren diese günstige Entwick-
    ung vorhergesagt hätte, dann wäre er oder sie als Phan-
    ast bezeichnet worden. Das ist die Wahrheit.

    Im Verlauf dieser Woche wird man feststellen kön-
    en: Wir haben den besten Bundeshaushalt seit 1989.
    as ist die schlichte Wahrheit und ein Grund zur Freude.

    Damit leugnen wir vorhandene Probleme nicht. Wir
    lenden diese Probleme doch nicht aus. Wenn man wie
    rau Künast oder Herr Westerwelle Kritik übt, dann
    ollte man in der Sache aber auch ein bisschen sattelfest
    ein.

    Frau Künast, Sie haben gesagt, wir würden keine Sub-
    entionen abbauen. In dieser Legislaturperiode bauen wir
    9 Milliarden Euro an Subventionen ab. Herr Westerwelle
    agte, wir würden 74 Stellen draufpacken. Dabei ver-
    chweigt er, dass wir in 2008 fast 2 000 Stellen im Bun-
    eshaushalt abbauen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo denn?)


    erschweigen Sie den Menschen das doch nicht! Sie er-
    ählen doch bestenfalls immer nur die halbe Wahrheit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    Frau Künast sagte, es würden beim Soli Mittel freiwer-
    den. – Wo denn? Wollen Sie als Bundespolitikerin den
    Bund weiter belasten und die Länder weiter aus ihrer Ver-
    antwortung entlassen? Beim Soli werden in den nächsten
    Jahren leider keine Mittel frei. in absehbarer Zeit jeden-
    falls nicht.

    Die Rechnungen, die Sie auf Ihrem Parteitag be-
    schlossen haben, können Sie doch nicht aufstellen. Sie
    als Milchmädchenrechnungen zu bezeichnen, wäre noch
    gestrunzt. Wie kann man den Menschen denn solche un-
    seriösen Rechnungen präsentieren? Und wie kann man
    kritisieren, wir täten nichts für den Klimaschutz?


    (Beifall bei der SPD)


    Welche Regierung hat denn ein besseres Klimaschutz-
    programm beschlossen als die jetzige Regierung? Das
    muss man doch sagen, auch in kritischer Rückschau auf
    rot-grüne Zeiten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf die roten Zeiten!)


    Man muss hier doch die Wahrheit aussprechen dürfen,
    meine Damen und Herren.

    Sofern hier von der Opposition Kritik gekommen ist
    – egal ob von Herrn Westerwelle oder Frau Künast –,
    war diese Kritik mit politischer Substanz nicht verbun-
    den. Von Herrn Gysi will ich gar nicht erst reden. Er
    macht jedes Mal dieselben Luftnummern. Ich glaube
    aber, dass die Menschen das zunehmend auch erkennen
    werden.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommen Sie doch einmal zum Inhalt! Von der Luft zum Inhalt!)


    Frau Künast, die Nettokreditaufnahme 2008 beträgt
    11,9 Milliarden Euro. Das ist der niedrigste Wert seit
    20 Jahren. Das ist der Fakt. Was sagen eigentlich die
    grünen Haushälter zu ihren eigenen Parteitagsbeschlüs-
    sen, Frau Künast?

    Auch die Konsolidierungsperspektive bleibt bei uns
    unverändert. Die Nettokreditaufnahme wird weiter abge-
    senkt, und zwar bis auf null. Da wird nichts zurückge-
    dreht, Herr Kollege Westerwelle; da wird keine Politik
    zurückgedreht, so wie Sie es hier dargestellt haben.

    Im Jahre 2008 wäre – das ist richtig – eine etwas
    schnellere Rückführung der Nettokreditaufnahme mög-
    lich gewesen. Das ist nicht zu bestreiten. Darauf haben
    wir aber verzichtet, und zwar aus guten Gründen. Bisher
    ist nämlich unsere Strategie, auf der einen Seite zu kon-
    solidieren und auf der anderen Seite Geld für Zukunfts-
    investitionen in die Hand zu nehmen, aufgegangen.
    Diese Strategie ist – wenn man ehrlich ist – so gut aufge-
    gangen, wie wir es vielleicht selbst nicht erwartet hätten.
    Warum sollten wir eine erfolgreiche Strategie in 2008
    verändern? Dazu gibt es überhaupt keinen Anlass.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben die Steuermehreinnahmen zur Rückfüh-
    rung der Neuverschuldung und in bestimmten Bereichen

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    (C (D ur gezielten Erhöhung von Bundesmitteln genutzt. ahinter steht das gemeinsame Verständnis in der Koali ion und – zumindest bei mir und vielen anderen Sozialemokratinnen und Sozialdemokraten – auch die Übereugung, dass gute und vernünftige Budgetpolitik mehr ein muss als nur die Zurückführung von öffentlichen ufgaben und Ausgaben. Peer Steinbrück spricht hier on „Konsolidieren und Gestalten“. Wir sind zutiefst daon überzeugt, dass eine lediglich fiskalistische Budgetolitik zu falschen Ergebnissen führt. Budgetpolitik muss angesichts der aufgebauten hohen erschuldung natürlich die öffentliche Kreditaufnahme bbauen. Sie muss aber auch bestehende Ungerechtigkeien und große soziale Ungleichheiten verringern. Budgetolitik muss auch die Wachstumskräfte erhalten und stären. Sie muss die Mittel für den Kampf gegen die großen efahren für unsere Umwelt bereitstellen. Das tun wir it dem Klimaschutzprogramm. Frau Kollegin Künast, ich würde mich sehr wundern, enn sich die Grünen von den von mir gerade darge tellten Zielen distanzieren würden. All das kostet aber eld, und zwar viel Geld, das nicht an anderer Stelle einespart werden kann, es sei denn, wir gingen an solche osten wie die Rente, um es offen zu sagen. Aber offenundig wollen auch Sie das ja nicht. Wir sind auf einem guten Wege. Nur wenn wir jetzt in en Klimaschutz investieren, werden wir den nachfolenden Generationen auch eine lebenswerte Welt überassen können. Man darf Generationengerechtigkeit nd Nachhaltigkeit nicht allein auf die Reduktion der öfentlichen Verschuldung verengen. Das ist zumindest icht unsere Sichtweise. Deswegen bekommt der Umweltminister mehr Geld. eswegen kann Frau Schavan für die Erhöhung des AföG mehr Geld ausgeben. Deswegen haben wir die ittel für die Entwicklungszusammenarbeit erhöht. Desegen verstärken wir die Verkehrsinvestitionen. Damit reagieren wir auf drängende Probleme, die für nsere Zukunft von großer Bedeutung sind. Wir geben icht einfach Geld aus. Wir reagieren auf drängende Proleme unserer Gesellschaft, meine Damen und Herren. Das ist etwas komplizierter als schwarz-weiß. Man ennt das Policy-Mix. as ist nicht der Versuch, es allen recht zu machen, sonern die Kunst, verschiedene Politikziele sinnvoll unter inen Hut zu bekommen. Auch bei der Föderalismusreform II darf es nicht azu kommen, dass mit der angestrebten Modifikation er Schuldenregel der Verfassung das gerade gefundene rfolgreiche Gleichgewicht von wirtschaftlicher Impulsebung, Zukunftsgestaltung und Haushaltskonsolidieung möglicherweise wieder infrage gestellt wird. Eine chuldenbremse muss realitätstüchtig sein; wir werden ine solche bekommen. In diesem Sinne werden wir im Joachim Poß nächsten Jahr die Beratungen in der Föderalismuskommission – hoffentlich mit Ihrer Zustimmung – sicherlich zu einem guten Ergebnis führen. Es ist der klare Ansatz der SPD in der Regierungskoalition, immer darauf zu drängen, dass die soziale und die ökologische Dimension der Politik nicht vergessen werden. Das geht weit über Haushaltspolitik hinaus. Franz Müntefering hat das immer genau im Blick gehabt. Noch vor Eintritt in die Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU hat er ganz wichtige gesellschaftspolitische und sozialdemokratische Essentials durchgesetzt, unter anderem den Erhalt der Tarifautonomie. Wir sind für die Tarifautonomie, Kollege Westerwelle. Die Mindestlöhne, die uns vorschweben, untergraben die Tarifautonomie nicht. Sie sind Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft. Oder wollen Sie etwa behaupten, dass 22 von 27 Staaten in der Europäischen Union, darunter auch England, keine soziale Marktwirtschaft bzw. Marktwirtschaft haben? Was Sie gerade behauptet haben, ist doch abstrus. Nein, wir werden in unserem Bestreben nicht nachlassen, zu verhindern, dass Lohndumping von der Gemeinschaft der Steuerzahler noch honoriert wird. Das kann ja wohl nicht sein. Franz Müntefering hat, wie gesagt, schon vor Beginn der Koalitionsverhandlungen Wichtiges für die Arbeitnehmerschaft dieses Landes durchgesetzt. Das gilt auch für den Erhalt der Steuerfreiheit von Sonn-, Nachtund Feiertagszuschlägen. Dafür gebührt ihm der Dank der gesamten Arbeitnehmerschaft bzw. – das hätte ich früher so pathetisch gesagt – der gesamten Arbeiterbewegung. Vor diesem Hintergrund ist für mich völlig unverständlich, wie Franz Müntefering auf manchem Gewerkschaftskongress behandelt worden ist. Es besteht kein Zweifel: Ohne die Sozialdemokraten würde die Politik einer anderen von Frau Merkel geführten Bundesregierung sicherlich an vielen Stellen anders aussehen. Das konnte man auch wieder bei der Rede von Herrn Westerwelle feststellen. Lesen Sie auch den wirtschaftsund arbeitsmarktpolitischen Leitantrag für den CDU-Parteitag in der nächsten Woche! Wir, die Sozialdemokraten, werden in dieser Koalition nicht zulassen, dass das Thema Mindestlohn auf die rein betriebswirtschaftliche Dimension reduziert wird. Es geht beim Mindestlohn um ein zentrales gesellschaftspolitisches und soziales Problem, nämlich darum, dass jeder vollzeitarbeitende Mensch von seiner Arbeit leben können muss. Dafür sollten wir alle in diesem Hause arbeiten. n b g I z w V G B z E d d d ü D w m m g r E w a G G V r d i Ö K l n S t E S K U g t z D b w f m (C (D Am anderen Ende der Gehaltsskala sind die Verhältisse auch nicht in Ordnung. Herr Westerwelle, ich habe ei Ihnen einen Hinweis auf die pervers hohen Managerehälter und -abfindungen vermisst. ch bleibe dabei: Die Millionenabfindungen für Konernmanager sind zu hoch. In die Lohnfindung können ir als Gesetzgeber nicht direkt eingreifen. Es herrscht ertragsfreiheit. Aber die Aufsichtsräte, in denen auch ewerkschafter sitzen, sollten ermuntert werden, an die emessung der Managergehälter etwas kritischer heranugehen, als das in den letzten Jahren geschehen ist. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Zurufe von der FDP: Oh!)





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    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    s müssen auch keine Bonusprogramme aufgelegt wer-
    en. Ich stimme dem Kollegen Gerald Weiß oder auch
    em saarländischen Ministerpräsidenten zu: Wir sollten
    ie steuerliche Anerkennung viel zu hoher Abfindungen
    berprüfen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    as hat mit Neid und Populismus nichts zu tun, sehr
    ohl aber damit, den Auswüchsen des Raubtierkapitalis-
    us zu begegnen und mehr gesellschaftliches Augen-
    aß herbeizuführen.

    Auch bei der anstehenden Erbschaftsteuerreform ist
    anz deutlich, dass die soziale Dimension und die Ge-
    echtigkeitsfrage eine ganz wichtige Rolle spielen. Eine
    rbschaft bedeutet ganz ohne Zweifel einen Zuwachs an
    irtschaftlicher Leistungsfähigkeit beim Erben. Dies

    uch steuerlich zu erfassen – natürlich bei gleichzeitiger
    ewährung angemessener Freibeträge –, ist ebenso ein
    ebot der Gerechtigkeit wie der ökonomischen Vernunft.
    öllig zu Recht hat die OECD unsere Nachbarn in Öster-

    eich wegen der Abschaffung der Erbschaftsteuer gerügt;
    enn die Kehrseite dieser Wohltat für die ganz Reichen
    st eine übermäßige Belastung des Faktors Arbeit in
    sterreich, wohlgemerkt: in Österreich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    urzum: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zah-
    en die Zeche. Diesen Irrweg werden wir in Deutschland
    icht mitgehen, auch wenn in einigen Köpfen hier im
    aal noch entsprechende Gespenster ihr Unwesen zu

    reiben scheinen. Die Eckpunkte für eine Reform der
    rbschaftsteuer, die die Koalition in der Arbeitsgruppe
    teinbrück/Koch erarbeitet hat, sind ein ordentlicher
    ompromiss. Da gibt es jetzt keinen Grund mehr zur
    nruhe, und ich kann nur dringend davor warnen, das
    eschnürte Paket in seinen tragenden Elementen nach-
    räglich wieder anfassen zu wollen. Dieses Paket bleibt
    u, und zwar auch unter dem Weihnachtsbaum.


    (Beifall bei der SPD)


    ie Einnahmen aus der Erbschaftsteuer werden doch ge-
    raucht. Bildung und Betreuung, um nur zwei Stich-
    orte zu nennen, sind doch wahrlich Zukunftsaufgaben,

    ür die sich in den Ländern und Kommunen in den kom-
    enden Jahren große Anstrengungen lohnen.






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    Dass wir Sozialdemokraten unseren Blick aber auch
    auf die ökonomischen Rahmenbedingungen richten,
    lässt sich vielfach und eindeutig belegen. Ich komme
    zum Stichwort Unternehmensbesteuerung. Kollege
    Gysi, da geht es nicht um Geschenke für Konzerne oder
    für die Wirtschaft, sondern darum, dass wir endlich
    Schluss mit dem skandalösen Zustand machen, dass Ge-
    winne von bis zu 100 Milliarden Euro in Deutschland er-
    wirtschaftet und im Ausland versteuert werden. Das
    wollen wir ändern. Das ist die Gerechtigkeitslücke, um
    die es geht.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE])


    Das ist der Kern unserer Unternehmensteuerreform.

    Wir Sozialdemokraten haben außerdem mit Unter-
    stützung der kommunalen Spitzenverbände dafür ge-
    sorgt, dass in der Unternehmensteuerreform die Gewer-
    besteuer verbreitert wurde. Und von dem Kompromiss,
    den die SPD-Bundestagsfraktion 2003 herbeigeführt hat,
    profitieren die Städte Gott sei Dank bereits seit Jahren.
    Schauen Sie sich die Entwicklung der Gewerbesteuer
    an! Wenn Sie das kritisieren, dann werden Sie dem-
    nächst etwas präziser! Wir können uns aber auch unter
    vier Augen darüber unterhalten, damit Sie nicht in jeder
    Talkshow immer den gleichen Unsinn erzählen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir betreiben mit Augenmaß eine Politik der ökono-
    mischen Vernunft. Ich finde es bemerkenswert, dass der
    Anteil der Agenda 2010 am aktuellen wirtschaftlichen
    Aufschwung von vielen immer öfter und immer stärker
    gewürdigt wird. Die vorgebrachte Behauptung, wir wür-
    den mit den Weichenstellungen von Gerhard Schröder
    brechen wollen, ist eine bösartige und in der Regel tak-
    tisch motivierte Unterstellung. Hier soll die SPD aus der
    politischen Mitte und in die Nähe der Linkspartei ge-
    drängt werden. Das werden wir aber nicht zulassen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Wir auch nicht!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Lukrezia Jochimsen

von der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lukrezia Jochimsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

    Lieber Kollege Westerwelle, eines vorweg: Wir koppeln
    soziale Gerechtigkeit keineswegs von der Leistungsge-
    rechtigkeit ab. Sie haben gesagt, Sie hätten Gregor Gysi
    gut zugehört. Ihnen ist entgangen, dass er ausdrücklich
    die überdurchschnittliche Belastung der Normalverdie-
    ner und der Mittelschicht hier in diesem Hause kritisiert
    hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D s ist ganz klar, dass wir soziale Gerechtigkeit nicht von eistungsgerechtigkeit abkoppeln. Jetzt einige Worte zum Kulturhaushalt. Da hat die pposition durchaus zu loben: Nach bitteren Sparjahren ibt es jetzt endlich mehr Geld für die Kultur. Als thürinische Abgeordnete mit Standort in Weimar freue ich ich besonders über die 45 Millionen Euro, die die lassik Stiftung Weimar erhält. Damit kann ein bedeu endes Kulturprojekt Wirklichkeit werden, dem ganzen and nützend. Dies gilt auch für die Mehrzahl der übrien Investitionen. Eines aber ist für uns angesichts der Abkehr vom biserigen Kaputtsparen unverständlich: die Unterfinanzieung der Stiftung für das sorbische Volk. eutschland hat sich mit großem Elan für die UNESCOonvention zum Schutz der Vielfalt von kulturellen usdrucksformen engagiert und sie vor einem halben ahr ratifiziert. Da ist es wahrhaft kein gutes Beispiel, enn in der innenpolitischen Realität eine Minderheit fianziell ausgehungert wird. Da geht es um den Erhalt eier uralten, identitätsstiftenden Sprache, es geht um weisprachige Bildung, den Erhalt eines Theaters, eines erlags, eines Instituts. Im Prinzip geht es darum, wie ie Mehrheit mit einer ihrer autochthonen Minderheiten mgeht. Im Detail geht es um 600 000 Euro. Eine kleine umme, wenn man an die 400 Millionen Euro denkt, ber viel Geld für die sorbischen Kultureinrichtungen, enn es ausbleibt. Es gibt nur ein deutsch-sorbisches heater. Wenn es schließen muss, geht ein kulturelles nikat verloren. Kulturelle Vielfalt in einem reichen and sieht anders aus. Wir fordern also, dass der Bundeszuschuss auf ,2 Millionen Euro angehoben wird. Das ist die Summe, ie die Stiftung zur Fortsetzung ihrer Arbeit als unverichtbar ansieht. Da das derzeit geltende Finanzierungsabkommen um Jahresende abläuft, fordern wir außerdem, dass endich ein neues Abkommen zustande kommt, mit dessen ilfe die Kultur der Sorben gepflegt und erhalten weren kann. Alles andere käme einer Assimilierungspolitik leich. Eine zweite Position innerhalb des Kulturhaushalts alten wir für unverantwortbar. Schon im vergangenen ahr wurden die Mittel der Kulturstiftung des Bundes m 3 Millionen Euro verringert. Nun sollen für 2008 ochmals 2 Millionen Euro weniger zugewiesen werden. ls die Stiftung errichtet wurde, wurde ihr zugesichert, ie jährlich mit 38 Millionen Euro auszustatten. Diese usicherung sollte unbedingt eingehalten werden. Die tiftung leistet hervorragende Arbeit, insbesondere da, o sie in die kulturelle Bildung unserer Kinder inves iert. In diesem Bereich ist noch viel zu tun, gerade für en Bund. Das ist seit langem ein Anliegen meiner Frakion. In diesem Sinne bitte ich Sie, unseren beiden Ändeungsanträgen zuzustimmen. Vielen Dank. Das Wort hat der Kollege Steffen Kampeter von der CDU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist an der Zeit, zur Halbzeit der Arbeit dieser Koalition Zwischenbilanz zu ziehen. Ich glaube, dass die unionsgeführte Bundesregierung eine erfolgreiche Bilanz vorlegen kann. Mit unserem Land geht es in vielen Bereichen, beispielsweise auch beim Haushalt, voran. Die Vorfahrtsregel, die heute beschrieben worden ist, muss auch für die zweite Hälfte der Legislaturperiode gelten, nämlich das zu tun, was unserem Land nutzt und die Menschen nach vorne bringt, und das zu unterlassen, was den Aufschwung in diesem Land gefährdet. Das, glaube ich, ist ganz wichtig. Wichtig ist auch, noch einmal deutlich auszusprechen, dass der Aufschwung, über den wir hier schon mehrfach diskutiert haben, bei den Menschen ankommt. Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland steigt in die Nähe von 40 Millionen. Noch nie waren in Deutschland so viele Menschen erwerbstätig. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Wir haben erfreuliche Ergebnisse bei der Erwerbsbeteiligung Älterer am Arbeitsmarkt; diese steigt deutlich an, und die Langzeitarbeitslosigkeit sinkt. Auch der Ausbildungspakt wirkt. Das heißt, wir haben einen sehr soliden Anstieg bei den Ausbildungschancen junger Menschen. Das alles bedeutet viele neue Chancen für viele Menschen in diesem Land. So lautet die Halbzeitbilanz der Großen Koalition. Das ist höchst erfreulich. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





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