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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Ramsauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es
    st besonders erbaulich, den Oppositionsreden zuzuhö-
    en. Denn in einigen – nicht wenigen – Fällen hat man
    en Eindruck, als handele es sich bei den Oppositions-
    raktiönchen um Realitätsverweigerer.

    Herr Gysi, wenn Sie die Auslandsreisen – insbeson-
    ere die USA-Reise – der Bundeskanzlerin kommentie-
    en, dann meint man, Sie wären dabei gewesen.


    (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Das war öffentlich! Warum nicht?)


    assen Sie sich eines sagen: In Sachen Menschenrechte
    nd Durchsetzung von Menschenrechten brauchen Sie
    nd Ihre Kolleginnen und Kollegen in der linken Frak-
    ion als historische Verlängerung der Kommunisten in
    er ehemaligen DDR unserer heutigen Bundeskanzlerin
    einerlei Nachhilfeunterricht zu erteilen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer
    Man kann mit geschickter Diplomatie, wie Angela
    Merkel sie betreibt, hinter den Kulissen viel mehr für be-
    drohte Völker und für die Menschenrechte tun, als wenn
    man alles gleich an die große Glocke hängt.


    (Beifall des Abg. Hans Eichel [SPD])

    Wir sind nicht an Ihrer sachfremden Hetze, sondern an
    effektiver Menschenrechtspolitik interessiert, die die
    Kanzlerin und ihr Außenminister betreiben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Joachim Poß [SPD])


    Lassen Sie mich einen anderen Punkt ansprechen. Ich
    verstehe nicht – aber vielleicht liegt die Erklärung in Ih-
    rer Ideologie –, dass Sie hier anprangern, dass die Abga-
    benquote in Deutschland bei 37 Prozent liegt, und eine
    wesentlich höhere Quote einfordern. Was soll das? Sie
    wollen den Menschen in die Tasche greifen.


    (Widerspruch des Abg. Frank Spieth [DIE LINKE])


    Wir sind stolz darauf, dass wir eine so niedrige Abga-
    benquote haben, weil wir als Staat den Menschen nur
    das abverlangen sollten, was wir für die Erfüllung unse-
    rer staatlichen Obliegenheiten brauchen, und keinen ein-
    zigen Euro mehr. Es offenbart ein ganz besonderes Ver-
    ständnis vom mündigen Bürger Ihrerseits, wenn Sie dem
    Bürger an den Geldbeutel wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Frank Spieth [DIE LINKE])


    Lieber Kollege Brüderle, eines habe ich dick, nämlich
    meine liberalen Freunde zu kritisieren. Ich möchte aber
    etwas klarstellen. Sie haben nur von der Weltwirtschaft
    als Lokomotive gesprochen. Es war zwar nicht allein die
    Politik der Großen Koalition, die zu den heutigen ausge-
    sprochen guten Befunden auf dem Arbeitsmarkt, beim
    Budget, beim Wirtschaftswachstum und in anderen Be-
    reichen beigetragen hat. Es war aber auch nicht allein die
    Weltwirtschaft. Die Weltwirtschaft, die Vernunft der Ta-
    rifpartner und die Restrukturierungsanstrengungen der
    Wirtschaft selber, aber auch die Politik der Großen Ko-
    alition und manches, was wir als Union über den Ver-
    mittlungsausschuss bei der Agenda 2010 mitbewirkt ha-
    ben, haben zu dem geführt, mit dem wir heute Gott sei
    Dank aufwarten können.

    Sehr geehrte Frau Kollegin Künast, Sie hätten doch
    gern zumindest ein einziges Mal in Ihrer Regierungszeit
    eine solche Halbzeitbilanz oder Bilanz vorgelegt, wie
    wir sie heute vorlegen können.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    Sie hätten nichts lieber getan, als einmal eine Zwischen-
    bilanz oder eine Bilanz vorzulegen, nach der Sie die Ar-
    beitslosigkeit innerhalb von zweidreiviertel Jahren um
    ein Drittel gesenkt hätten,


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Hans Eichel [SPD])


    nämlich von 5,1 Millionen auf 3,4 Millionen. Wie hätte
    sich Joschka Fischer aufgebläht,


    (Zuruf von der FDP: Das hat er gemacht!)


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    (C (D enn es zu seiner Zeit ein gesamtstaatliches Defizit leich null, also einen ausgeglichenen gesamtstaatlichen aushalt, gegeben hätte, wenn in einem wichtigen Be eich der gesetzlichen Sozialversicherung innerhalb von inem Jahr plus einem Tag der Beitragssatz halbiert woren wäre und wenn es über 40 Millionen Erwerbstätige egeben hätte. Ich mache, wahrscheinlich genauso wie Sie, die Erahrung: Wenn man in Gesprächen, bei Versammlungen raußen an der Basis über diese Dinge spricht, dann beommt man oft die Gegenfrage gestellt: Warum sagt das iemand? Warum sagt ihr das nicht? Man kann doch iese Tatsachen nicht oft genug nennen! (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    rau Künast, als Sie in der Regierung waren, waren Sie
    icht in der Lage, jemals eine solche Bilanz vorzulegen –
    ben weil Sie Ihr Gedankengut in die Regierung einge-
    racht haben.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also wirklich! Bauern verdienen wegen meiner Politik mehr Geld!)


    Sie haben im Zusammenhang mit tariflichen Lohn-
    ntergrenzen – andere nennen es Mindestlöhne – von
    ortbruch gesprochen. Ich halte Ihnen entgegen, was
    ährend der Klausurtagung des Kabinetts am 23. oder
    4. August dieses Jahres beschlossen worden ist. Dort
    eißt es – ich zitiere –:

    Im Zusammenhang mit der Liberalisierung der
    Postmärkte zum 1.1.2008 wird die Branche der
    Postdienstleistungen noch in 2007 in das Arbeit-
    nehmer-Entsendegesetz aufgenommen, wenn die
    Tarifpartner einen entsprechenden gemeinsamen
    Antrag stellen.

    ann kommt ein wichtiger zweiter Satz:

    Dabei geht die Bundesregierung davon aus, dass
    über 50 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
    nehmer in der Postbranche tarifgebunden sind.

    Ich erkläre hiermit auch für meine Fraktion: Wenn die
    oraussetzungen erfüllt sind, dann werden wir uns
    elbstverständlich daran halten. Wo es hier Wortbruch
    eben soll, das müssen Sie einmal sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Frau Kollegin Künast, was Sie sich auf Ihren Parteita-
    en alles geleistet haben, ist ja auch höchst bemerkens-
    ert. Vor einigen Wochen auf Ihrem Zerwürfnisparteitag

    n Göttingen haben Sie sich von der Außenpolitik verab-
    chiedet, die Sie früher betrieben haben und die immer
    och einigermaßen vernünftig gewesen ist. Jetzt haben
    ie sich auch noch von einer einigermaßen pragmati-
    chen Wirtschafts- und Sozialpolitik verabschiedet. Der
    arteiaustritt Ihres Kollegen Metzger spricht Bände; er

    st einer der Letzten, die Vernunft bewahrt haben.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Möchten Sie ihn haben?)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer
    Ich rufe all diejenigen in Ihren Reihen, die noch einen
    Rest von wirtschafts- und sozialpolitischer Vernunft ha-
    ben, auf, die Grünen nicht zu verlassen. Es wäre schade
    drum.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen Sie den Metzger haben?)


    Umverteilung ist die Überschrift dessen, was Sie be-
    schlossen haben.


    (Zuruf des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    – Das ist zu viel erwartet, Herr Kollege Westerwelle. –
    Es sind Ladenhüter, die Sie zur Finanzierung vorschla-
    gen, wie der Griff in die Taschen der Menschen. Herr
    Bütikofer hat gesagt, im Kern gehe es um die Frage, ob
    man etwas gegen die soziale Verunsicherung unter-
    nehme. Wenn es so ist, dann kann ich nur sagen: Das
    Beste gegen soziale Verunsicherung liegt darin, dass wir
    Arbeitsplätze sichern und neue schaffen, dass wir für In-
    vestitionen in unserem Land sorgen und dass wir solide
    öffentliche Haushalte vorlegen. Das dient der Bekämp-
    fung sozialer Verunsicherung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Überschrift eines Kommentars einer großen deut-
    schen Boulevardzeitung lautet heute: „Die Zahl der Ar-
    beitslosen muss weiter sinken!“ Das ist vollkommen
    richtig.

    Bütikofer sagt weiterhin, die Sozialpolitik der Grünen
    müsse visionär und politisch praxistauglich sein. Dazu
    kann ich nur sagen, Frau Künast: Sie ist weder praxis-
    tauglich noch visionär. Sie wollen die Partei der Vorden-
    ker sein. Ich kann nur sagen: Es ist kein Vordenken, son-
    dern schlicht und einfach fantasielos, wenn man nur
    umverteilen will, was andere erwirtschaften.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das ist noch nicht einmal Nachdenken!)


    Jetzt komme ich auf Franz Müntefering zu sprechen.
    Dem Spiegel war ein Zitat zu entnehmen, das ich mir ge-
    merkt habe. Müntefering hat gesagt:

    Wer glaubt, soziale Gerechtigkeit definiert sich im
    Wesentlichen durch Verteilung, der irrt.

    Ich kann nur sagen: Franz Müntefering hat vollkommen
    recht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Guter Mann!)


    Man kann bei so vielen sozialen Utopien wie bei den
    Grünen und den Linken nicht oft genug in Erinnerung
    rufen, was eigentlich eine Binsenweisheit sein sollte,
    nämlich dass der Staat, die öffentliche Hand nur so viel
    umverteilen kann, wie vorher von denjenigen erwirt-
    schaftet wurde, die jeden Tag früh aufstehen, malochen
    und an der Wertschöpfung in unserem Land mitarbei-
    ten. Deswegen gilt für mich: Wenn umverteilt wird, dann
    dürfen diejenigen, die dies erwirtschaften, nicht die
    Dummen sein. Die Leistungsträger dürfen nicht die

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    (C (D ummen in unserem Land sein, weil sie sich sonst verchaukelt vorkommen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Jetzt müsst ihr es nur noch machen!)


    enn umverteilt wird, müssen zunächst die Leistungs-
    räger bedient werden und dann die Bedürftigen. Wir
    rauchen einen sauberen Ausgleich zwischen Leistungs-
    erechtigkeit einerseits und sozialer Gerechtigkeit ande-
    erseits.

    Noch etwas anderes: Wir können uns einen sozial und
    kologisch starken Staat nur leisten – das haben viel zu
    iele einfach vergessen –, wenn wir das dafür Notwen-
    ige auch tatsächlich vorher erwirtschaften – nichts an-
    eres. Der Sozialstaat ist nur so stark und unsere sozia-
    en und ökologischen Standards können nur so hoch sein
    ie der Gegenwert, den wir vorher erwirtschaften. Die
    raft, die zur Aufrechterhaltung des Sozialstaates und

    ur Einhaltung hoher ökologischer Standards nötig ist,
    ürfen wir nicht andauernd durch Gängelung mit Füßen
    reten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich frage vor allen Dingen die Linken: Ist es unsozial,
    enn nach wie vor jeder dritte Euro des Bruttoinlands-
    rodukts für soziale Zwecke ausgegeben wird? Ist es un-
    erecht und unsozial, wenn die oberen 50 Prozent der
    inkommensverdiener 92 Prozent des gesamten Steuer-
    ufkommens erwirtschaften?


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Wer zahlt die restlichen Steuern? Das ist doch Unsinn!)


    ch sage: Dies ist nicht ungerecht. Von Ungerechtigkeit
    ann hier überhaupt keine Rede sein. Wer hier von einer
    ngerechten Verteilung spricht, ist ein Realitätsverwei-
    erer.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben in der ersten Halbzeit dieser Legislatur-
    eriode eine große Fülle von Themen abgearbeitet.
    enn man das in der Öffentlichkeit, zum Beispiel auf

    ersammlungen, anspricht, blickt man oft in erstaunte
    esichter, weil diese Dinge unglaublich schnell verges-

    en werden. Ich erinnere an die Genshagener Beschlüsse
    es Kabinetts zu Beginn des letzten Jahres, an deren Zu-
    tandekommen Volker Kauder, Peter Struck und ich als
    raktionschefs beteiligt waren. Es war vorbildlich, was
    ier im Einzelnen umgesetzt worden ist und welche
    achstums- und Arbeitsmarktimpulse davon ausgegan-

    en sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Denken Sie an das 25-Milliarden-Euro-Investitions-
    rogramm, an die energetische Gebäudesanierung, die
    teuerliche Absetzbarkeit der Beschäftigung in Privat-
    aushalten und der Handwerkerrechnungen. Liebe Frau
    on der Leyen, wir alle können stolz darauf sein, dass
    ir mit dem Elterngeld Maßstäbe gesetzt haben. Junge
    äter und junge Mütter können sich nun im ersten Le-
    ensjahr eines Kindes zu Hause um ihr Baby kümmern.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer
    Ich wehre mich – ich sage es immer wieder – dage-
    gen, dass dieses Elterngeld und die Basiszahlung, die wir
    verabredet haben, als „Herdprämie“ diffamiert oder,
    noch schlimmer, als, wie es in einer Zeitung geschehen
    ist, „Aufzuchtprämie“ gebrandmarkt werden. Das lasse
    ich mir nicht gefallen, weil es eine Beleidigung der jun-
    gen Väter und Mütter in Deutschland ist, die sich um
    ihre Kinder kümmern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir halten es für eine ganz besonders große gesell-
    schaftliche Errungenschaft, wenn sich Familien zu Hause
    um die Pflege ihrer alten, pflegebedürftigen Familien-
    mitglieder kümmern. Manche krempeln dafür ihr ganzes
    Berufsleben um. Wenn aber die Pflege pflegebedürftiger
    Familienmitglieder gesellschaftlich erstrebenswert ist,
    dann kann es doch zumindest nicht verwerflich sein,
    wenn sich junge Väter und Mütter zu Hause um ihre
    kleinen Kinder im Vorkindergartenalter kümmern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn das verwerflich sein soll, passen diese beiden Vor-
    stellungen nicht zusammen.

    Lieber Peter Struck, ich bin dankbar für eine Bemer-
    kung, die Du bzw. die Sie gemacht haben


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wechselt das bei euch?)


    – das ist mir so herausgerutscht; warum soll man hier an-
    ders reden als im sonstigen Umgang miteinander? –,
    nämlich dass wir nicht in diesem oder im kommenden
    Jahr ein Betreuungsgeld einführen, dass das also noch
    nicht kassenwirksam wird, aber dass wir im Koalitions-
    ausschuss die klare Verabredung, die jetzt so auch im
    Gesetzentwurf steht, getroffen haben, das Betreuungs-
    geld einzuführen, wenn der Rechtsanspruch in Kraft
    tritt; das ist im Jahr 2013 der Fall.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine Reihe von anderen Reformen haben wir be-
    schlossen: Rentenreform, Gesundheitsreform, Unterneh-
    mensteuerreform. Die Beendigung der Kohlesubventio-
    nierung gehört auch dazu. Das ist hochinteressant:
    Jahrzehntelang ist von – das gebe ich zu – revierfernen
    Ländern, vom Bund der Steuerzahler und von den Wirt-
    schaftsliberalen gefordert worden, dass diese größte Sub-
    vention abgeschafft wird. Sang- und klanglos ging das
    vor wenigen Wochen im Rahmen der Gesetzgebung hier
    bei uns im Haus über die Bühne. Ich habe darüber noch
    nicht einmal etwas in den Medien gelesen. Aber auch das
    ist ein Beispiel – es war zugegebenermaßen schwierig,
    weil es unterschiedliche Interessenlagen gab – für das,
    was wir, SPD, CDU und CSU, zusammen fertiggebracht
    haben. Ich möchte heute solche Leistungen der Großen
    Koalition in Erinnerung rufen. Ein Dank auch an die Ver-
    nunft all derer, die davon vielleicht negativ betroffen
    sind.

    Ob bei der Arbeitslosenversicherung oder in anderen
    Bereichen: Ich glaube, wir haben überall, lieber Peter
    Struck, faire Kompromisse gefunden. Eines wussten wir

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    (C (D n der Großen Koalition von Anfang an: Wenn wir diese roße Koalition eingehen, dann müssen wir politikfähig ein, sonst brauchen wir es nicht zu tun. Wenn wir poliikfähig sein wollen, dann müssen wir auch komproissfähig und kompromissbereit sein. Wir haben uns da eiß Gott nicht wenig abverlangt; wir haben uns viel aberlangt. Aber es ist ein ständiges Geben und Nehmen. o ist es in der Politik, genauso wie im Wirtschaftsbeeich. Wir sind zu diesen fairen Kompromissen gelangt. Ein Wort noch zur Außenpolitik, die wiederholt angeprochen worden ist, insbesondere von der Kollegin ünast. In dieses Jahr fallen die Ratspräsidentschaft in er Europäischen Union und die G-8-Präsidentschaft. a kann man nur eines sagen: Für die Bewältigung die er herausfordernden Problemstellungen, die mit beiden ufgaben verbunden waren – neben all den innenpoliti chen Herausforderungen –, eine glatte Eins mit Stern ür die Bundeskanzlerin! (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    ie hat die Europäische Union aus einer schwierigen
    age herausgeführt mit dem Reformvertrag, der, unge-
    chtet seiner verbliebenen Mängel, jetzt auf dem Tisch
    iegt. In der G 8 wurden klare Zeichen gesetzt. Im Grunde
    enommen war nur mit viel Fantasie zu erwarten, dass
    ie, liebe Frau Bundeskanzlerin, in der G 8 plus den fünf
    chwellenländern, die dabei waren, das Begehren nach
    iner weltweiten Klimaschutzpolitik endlich mit auf
    ang 1 der weltpolitischen Tagesordnung setzen konn-

    en.

    Wenn es die G-8-Gipfel nicht gäbe – das sage ich an
    ie Adresse der Globalisierungsgegner und der Tausen-
    en von gewalttätigen Demonstranten, die unsere Poli-
    isten in Heiligendamm verhauen wollten und verhauen
    aben, was eine Schande ist; das nur als Nebenbemer-
    ung –,


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    üsste man diese Gipfel erfinden. Wo sonst, wenn nicht
    uf solchen weltweiten Foren, sollte man globale He-
    ausforderungen denn besprechen? Wo sonst, wenn nicht
    nter den 8 plus 5 Staaten, die die Substanz dieser Pro-
    leme am ehesten erkennen und erörtern können?

    Das gilt zum Beispiel für die Frage weltweiter Min-
    eststandards hinsichtlich sozialer Normen. Gerade
    eutschland als führende Exportnation, die wie kaum ein

    nderes Land mit dem rauen Wind globaler Auseinander-
    etzungen in der Weltwirtschaft konfrontiert ist, hat ein
    nteresse an weltweit gültigen Standards im Umweltbe-
    eich, an weltweit gültigen Standards für den Umgang mit
    nergieressourcen, an weltweit gültigen Fairnessregeln

    ür den Handel. Wir müssen doch das allergrößte Inte-
    esse daran haben, dass vernünftige Lösungen gefunden
    erden. Wir brauchen daher nicht weniger, sondern mehr
    8. Das liegt im ureigenen Interesse Deutschlands.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In den nächsten zwei Jahren liegt noch viel vor uns.
    ch will die 20 politischen Teilgebiete jetzt nicht im Ein-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer
    zelnen erörtern; das wäre die reinste Litanei. Unser ge-
    meinsamer großkoalitionärer Freund Hubertus Heil hat
    die Union ermahnt. Er hat gesagt: „Wir dürfen nicht zu-
    lassen, dass die Union zur Reformbremse wird.“ Ich ant-
    worte ihm: Sie aber auch nicht.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen miteinander weiter an Reformen arbeiten.
    Wir dürfen auf keinen Fall das tun, was zwei Opposi-
    tionsfraktionen wollen, nämlich den Rückwärtsgang ein-
    legen. Wir stellen uns mit Augenmaß und in verantwor-
    tungsvoller Weise den Herausforderungen der nächsten
    zwei Jahre, damit wir der Erwartung, die die Wählerin-
    nen und Wähler vor zwei Jahren hatten, gerecht werden,
    nämlich unser Land nach vorne zu bringen.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Vorsitzende der FDP-Fraktion,

Dr. Guido Westerwelle.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Bun-

    deskanzlerin, bevor ich Ihre Rede gehört habe, habe ich
    mir die Freude gemacht, die Rede, die Altbundeskanzler
    Gerhard Schröder im September des Jahres 2000 gehal-
    ten hat, also zwei Jahre nachdem er ins Amt gekommen
    ist, noch einmal durchzulesen.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Die war gut!)


    Die Lage war der jetzigen sehr ähnlich: gute Kon-
    junktur und ordentliche Staatsfinanzen;


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)


    durch die Versteigerung der UMTS-Lizenzen kamen zu-
    sätzlich 100 Milliarden DM – damals gab es noch die
    D-Mark – in die Staatskasse. Herr Schröder hat damals
    genau so gesprochen, wie Angela Merkel heute im Na-
    men der Regierung spricht und handelt.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Wenn die Opposition irgendetwas kritisiert, dann redet
    sie, so die Bundeskanzlerin, das Land schlecht. Alles
    muss zur eigenen Ehre und zum eigenen Lob herhalten.
    Das Selbstlob dieser Koalition hatte auch heute pene-
    trante Züge.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es wurde damals so getan, als ginge alles auf ewig so
    weiter: Die Konsolidierungspolitik hat begonnen! Wir
    haben sie in die Tat umgesetzt! Das ist eine Politik, die
    diesen Namen wirklich verdient! – Es wurde aber ver-
    schwiegen, welche dunklen Wolken am Horizont aufzie-
    hen. Genau das machen Sie heute auch. Sie reden nach
    zwei Jahren Regierungszeit so, wie Schröder nach zwei
    Jahren Regierungszeit gesprochen hat. Wenn das Ihr

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    (C (D ufschwung ist, dann – das sage ich Ihnen voraus – weren Sie auch haften müssen, wenn es in den nächsten onaten oder Jahren abwärtsgeht. (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    twas mehr Bescheidenheit


    (Zurufe von Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD: Oh!)


    nd vor allen Dingen etwas mehr Anerkennung der Um-
    tände, von denen Ihre Politik derzeit getragen wird, wä-
    en richtig und angemessen.


    (Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Das ist Ihre Tugend – Bescheidenheit!)


    Mindestens genauso spannend ist das, worüber Sie
    icht gesprochen haben. Sie haben nicht über die Kin-
    erarmut, die sich in Deutschland verdoppelt hat, ge-
    prochen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie hat den Kinderzuschlag erwähnt! Sie haben nicht zugehört!)


    ie haben nicht über das Handwerk gesprochen, das
    msatzeinbrüche in Höhe von ungefähr 20 Prozent hat.
    ie haben nicht über den Rückgang beim Bau von Ein-
    nd Zweifamilienhäusern um sage und schreibe etwa
    3 Prozent gesprochen. Sie haben nicht über die Neuzu-
    assungen im Kfz-Bereich gesprochen, die mittlerweile
    twa 8 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.

    Sie haben auch nicht über das gesprochen, was jeden
    eutschen bewegt, nämlich die Tatsache, dass wir im
    ovember dieses Jahres eine Preissteigerungsrate in
    öhe von 3 Prozent haben. Wenn es eine soziale Politik

    n diesem Lande gibt, dann ist es die, dafür zu sorgen,
    ass der Euro auch im Inland etwas wert ist und dass
    an sich dafür etwas kaufen kann. Inflation ist unsozial.
    iese 3 Prozent müssten Sorgenfalten auf Ihrer Stirn
    interlassen.


    (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Stattdessen schmücken Sie sich hier mit allem, zum
    eispiel mit der Weltwirtschaft. Sie schmücken sich auch
    it Dingen, die wirklich lange vor Ihrer Zeit erreicht
    orden sind, beispielsweise mit den Nobelpreisen.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Jetzt wird es kleinkariert!)


    s war für mich tief beeindruckend, dass sogar die No-
    elpreise jetzt herhalten müssen. Sie werden nämlich als
    eugnis dafür angegeben, wie toll der Forschungsstand-
    rt Deutschland ist. An die Physikerin im Kanzleramt
    erichtet, sage ich: Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
    en einen Nobelpreis gab es für eine Leistung aus dem
    ahr 1988, den anderen für eine Leistung aus dem Jahr
    981. Entschuldigung, da waren Sie noch nicht Bundes-
    anzlerin; man mag es nicht glauben, aber es ist so. Frau
    undeskanzlerin, wenn Sie sich mit den Nobelpreisen
    on heute schmücken, dann ist das ungefähr so, als






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    würde sich die spanische Regierung mit der Entdeckung
    Amerikas von vor 500 Jahren auszeichnen wollen. Das
    ist wirklich nur noch albern.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich!)


    Frau Bundeskanzlerin und meine Damen und Herren
    von der Koalition – es macht ja Freude, Ihre Reaktionen
    hier zu hören –, ich will nun auf das eingehen, was die
    Redner der Regierungsfraktionen hier gesagt haben.
    Herr Kollege Ramsauer, weil Sie von „Oppositionsfrak-
    tiönchen“ gesprochen haben, wollen wir eines festhal-
    ten: In diesem Hohen Hause ist keine Partei kleiner als
    die CSU.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie des Abg. Dr. Peter Struck [SPD] – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Wir reden von Fraktionen, lieber Freund!)


    Das wollte ich nur einmal an die Adresse des stellvertre-
    tenden Fraktiönchenvorsitzenden sagen.

    Ich will an das erinnern, was die Damen und Herren
    der Regierungskoalition uns hier alles erzählt haben. Das
    hat ja viel Freude gemacht. Sie haben in den ersten zwei-
    einhalb Stunden der Debatte das Hohelied Ihres Erfolges
    gesungen. Sie haben gesagt, wie großartig und erfolg-
    reich diese Große Koalition, wie Sie sich selbst nennen,
    war. Dann stellt sich aber für den unbefangenen Be-
    obachter eine entscheidende Frage: Wenn das alles so
    toll war, warum lesen wir dann jeden Tag in den Zeitun-
    gen, dass Sie da raus wollen? Wenn das alles so toll war,
    warum bezichtigen Sie sich dann gegenseitig des Wort-
    bruchs und bedenken sich mit allen möglichen weiteren
    Beschimpfungen, die man als mitteleuropäisch erzoge-
    ner Mensch hier gar nicht vortragen möchte? Da ist unter
    der Gürtellinie ausgeteilt worden. So brutal – wie Sie in
    dieser Regierung – miteinander umgehen, das würde
    sich von den Mitgliedern der bescheidenen Opposition
    niemand wagen. Meine Damen und Herren auf der Re-
    gierungsbank, es gibt doch überhaupt gar nichts mehr
    Gemeinsames.


    (Beifall bei der FDP – Zuruf des Abg. Dr. Peter Struck [SPD], an den Abg. Volker Kauder [CDU/CSU] gewandt)


    – Jetzt kommt wieder die Geschichte: Mein Freund
    Volker.


    (Heiterkeit bei der FDP und der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Nur kein Neid!)


    Leute, Leute! Regierung schlägt sich, Regierung verträgt
    sich. Mit Verlaub gesagt: Das, was ihr hier abliefert, ist
    eine völlig unglaubwürdige Nummer. Jeder Zuschauer
    weiß doch: Ihr hasst euch wie die Pest.


    (Beifall bei der FDP – Zurufe von der CDU/ CSU und der SPD: Oh!)


    Hier etwas von großem Frieden und großem Erfolg zu
    erzählen, ist einfach nur noch albern. Früher haben die
    Kanzler gerufen: Ich will da rein. Sie rufen mittlerweile:

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    (C (D ch will da raus. Mit Verlaub gesagt: Das ist doch nicht rnst zu nehmen; das ist Kulisse. (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Aber Sie sind ernst zu nehmen?)


    Wenn diese Reformpolitik für die Menschen in
    eutschland wirklich so erfolgreich war, dann stellt sich
    och die Frage: Warum wollen Sie Ihre Reformen in die-
    en Wochen und Monaten rückabwickeln? Denn das ist
    as Ergebnis des Beschlusses des SPD-Parteitages und
    hrer Beschlussfassungen im Deutschen Bundestag!


    (Beifall bei der FDP – Ernst Hinsken [CDU/ CSU]: Nach dieser Rede kann man Sie aber auch nicht mehr ernst nehmen!)


    Entschuldigen Sie, Herr Kollege Hinsken. Weil Sie ge-
    ade dazwischengerufen haben, möchte ich Ihnen ganz
    ffen sagen: Nachdem der sozialdemokratische Bundes-
    anzler Schröder im Rahmen der Agenda 2010 markt-
    irtschaftliche Reformen durch den Deutschen Bundes-

    ag gebracht hat, hätte ich mir vor zwei Jahren nicht
    orstellen können,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Dass das mit uns so gut klappt!)


    ass diese Reformen dann von einer christdemokratisch
    eführten Bundesregierung


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Aber ohne euch!)


    ückabgewickelt werden. Das ist verkehrte Welt!

    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    err Hinsken, Ihnen nehme ich ja ab, dass auch Sie das

    urchtbar finden.

    (Heiterkeit bei der FDP)


    hr müsst das aber auch einmal sagen! Mannesmut vor
    er Königin Throne! Seid ab und zu auch einmal mutig,
    ungs!


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)

    as, was ihr macht, ist ein Witz.
    Lassen Sie uns jetzt einmal über das Sanieren reden;

    uch das macht Freude. Ihr Motto lautet ja: Sanieren,
    eformieren, Investieren.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Und abkassieren!)

    um Reformieren habe ich bereits gesagt: Die
    genda 2010 wird von Ihnen rückabgewickelt, und das
    erkt jeder.
    Reden wir also über das Sanieren. Sanieren heißt: so-

    ide sein. Man saniert etwas, was schlecht läuft. Meine
    amen und Herren von der Großen Koalition, Sie haben
    ei Übernahme der Regierung ein Defizit von 30 Mil-
    iarden Euro vorgefunden. Dann haben Sie 50 Milliarden
    uro mehr eingenommen als erwartet. Trotzdem haben
    ie immer noch 12 Milliarden Euro Schulden gemacht.
    ie können nicht mit Geld umgehen! Darüber müssen
    ir hier sprechen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



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    Dr. Guido Westerwelle
    Früher musste man das immer der SPD vorwerfen.
    Mittlerweile muss man diesen Vorwurf aber auch an die
    Union richten. Wenn es darum geht, mit Geld umzuge-
    hen, dann ist Schwarz ein sehr dunkles Rot;


    (Beifall bei der FDP)


    insofern hat Herr Müntefering recht. Die Union macht es
    nämlich genauso wie die SPD. Sie machen Schulden in
    Höhe von 12 Milliarden Euro, obwohl Sie lottogewinn-
    ähnliche Mehreinnahmen in Milliardenhöhe zu verzeich-
    nen haben, mit denen kein Mensch gerechnet hat, nicht
    einmal wir als geborene rheinische Optimisten.

    Deutschland muss wissen, dass Sie 12 Milliarden Euro
    Schulden machen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen er-
    fahren: Der Staat hat Geld wie Heu. Aber er verplempert es
    zu oft in Bereichen, aus denen er sich lieber heraushalten
    sollte. Wer trotz der größten Steuererhöhung in der Ge-
    schichte dieser Republik immer noch solche Schulden
    macht, der kann nicht mit Geld umgehen. Das trifft nicht
    mehr nur auf die Genossen zu, sondern längst auch auf die
    schwarzen Genossen, die in diesem Hohen Hause sitzen.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie sagen immer, unser Sparbuch, das 400 Anträge
    mit Sparvorschlägen enthält, sei nicht solide, und das al-
    les könnten wir nicht leisten. Deswegen sollten wir ein-
    mal über ein paar Dinge reden. Reden wir doch einmal
    darüber, wofür Sie Geld ausgeben; denn das ist erstaun-
    lich. Ich hätte gerne folgende Frage beantwortet: Wenn
    Sie wirklich sparen wollen – Sie behaupten ja, dass Sie
    sparen –, warum beschließen Sie dann in einer Sitzung
    des Haushaltsausschusses mal eben und in der Dunkel-
    heit der Nacht, in den Ministerien 74 neue Planstellen
    zu schaffen, die mit Personen besetzt werden, die nichts
    anderes als Wahlkampf machen sollen?


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Außerdem soll es einen dritten Staatssekretär des
    Auswärtigen Amtes geben. Willy Brandt kam mit zwei
    Staatssekretären aus, Hans-Dietrich Genscher kam mit
    zwei Staatssekretären aus, und Joseph Fischer kam mit
    zwei Staatssekretären aus. Schätzen Sie sich denn um so
    viel schwächer ein, Herr Außenminister, dass Sie jetzt
    einen dritten Staatssekretär brauchen? Das ist doch al-
    bern!


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dann höre ich immer in Anbetracht dieser ganzen
    Milliardenbeträge – das macht mich mittlerweile kirre,
    und darüber ärgere ich mich auch –, das seien ja alles nur
    kleine Summen. Wenn Sie die Summen mit 400 multi-
    plizieren, kommen Sie auf 12 Milliarden. Eine Summe
    ergibt sich beispielsweise aus den Kopfstellen. Sie
    schaffen 74 Stellen neue Stellen. Das kostet die Steuer-
    zahler jedes Jahr 6 Millionen Euro mehr. 6 Millionen
    Euro jedes Jahr mehr, nur damit Sie sich in den Ministe-
    rien mit mehr Personal für den Wahlkampf aufrüsten
    können.

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    (C (D Wir wollen das einmal übersetzen, meine Damen und erren. 3 750 Familien müssen ein ganzes Jahr lang areiten, um so viel an Einkommensteuer aufzubringen, ie Sie in einer einzigen Haushaltsnacht für Ihre Wahlämpfe mit der Schaffung von Spitzenstellen in den Miisterien verplempert haben. 750 Familien arbeiten in Deutschland ab jetzt für Ihre erplemperung von Steuermitteln für Wahlkampfzweke. Als ob die Parteien nicht finanziert würden! Meine Damen und Herren, wir wollen auch einmal ber die größeren Beträge reden, beispielsweise über Ihre chlacht in Minden, Herr Kollege Kampeter. Jeder meint , es ginge um Hermann den Cherusker. Das ist ein Trepenwitz. Da werden mal eben 1,5 Millionen Euro nach inden mit nach Hause gebracht für eine Schlacht, von er bisher kein Mensch irgendetwas gehört hat. uch wenn Sie dafür zuhause gefeiert werden, Steuereldverschwendung bleibt es trotzdem. Das wollen wir n dieser Stelle festhalten. (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wie ist das eigentlich mit dem BeethovenHaus in Bonn?)


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Blödsinn!)


    Sie rufen „Beethoven in Bonn“ dazwischen? Wenn Sie
    en Unterschied zwischen Ludwig van Beethoven und
    hrer Pipi-Schlacht in Minden nicht kennen, dann gehen
    ie bitte noch einmal auf die Schule, Herr Kollege.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Kommen wir zu den größeren Summen, zu den we-
    entlichen Sachen, weil es ja immer heißt, sie würden sa-
    ieren. Nichts sanieren Sie. Ich möchte gerne den Da-
    en und Herren des Deutschen Bundestages und vor

    llem natürlich auch der geneigten Öffentlichkeit einmal
    ortragen, wie viel zum Beispiel für einen unserer
    chärfsten Wettbewerber in der Weltwirtschaft ausgege-
    en wird.

    In der letzten Woche wurde veröffentlicht, dass
    hina uns mittlerweile auf Platz drei der führenden
    irtschaftsnationen in der Welt abgelöst hat. China hat

    ns als drittstärkste Wirtschaftsnation in der Welt jetzt
    berholt. China hat Währungsreserven von ungefähr
    200 Milliarden Euro. Das ist ungefähr so viel wie die

    esamten Staatsschulden auf allen Ebenen in Deutsch-
    and. Trotzdem zahlen wir jedes Jahr, auch in diesem
    ahr wieder, Millionenbeträge an Entwicklungshilfe und
    eiterer Hilfe nach China. Wir zahlen reine Entwick-
    ngshilfe in Höhe von 67 Millionen Euro, und wenn man

    lle offiziellen Zahlungen an China zusammenrechnet,
    ahlen wir insgesamt in diesem Jahr 187 Millionen Euro
    ur an China.

    Meine Damen und Herren, auch das möchte ich ein-
    al übersetzen. Ganz Oldenburg oder ganz Göttingen

    rbeitet ungefähr ein komplettes Jahr nur dafür, dass wir






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    die Steuermittel bekommen, die wir anschließend nach
    China schenken. Sie vertreten die Meinung: Das muss so
    sein. – Das ist Ihr gutes Recht; Sie werden das ja auch so
    beschließen. Wir sagen Ihnen dazu: Ein Land, das solche
    Währungsreserven hat, ein Land, das uns auf Platz drei
    der Wirtschaftsnationen in der Welt ablöst, dann auch
    noch mit deutschen Hilfsgeldern zu unterstützen, das ist
    einfach Irrsinn gegenüber dem Steuerzahler.


    (Beifall bei der FDP)


    Ganz Osnabrück arbeitet ein ganzes Jahr nur für die Ent-
    wicklungshilfe an China. Darüber müssen wir hier re-
    den, das versteckt sich hinter diesen Zahlen.

    Meine Damen und Herren, Frau Bundeskanzlerin, wir
    und auch Sie in der Koalition sprechen viel über Min-
    destlöhne und über die Rückabwicklung einiger Teile
    der Agenda 2010. Zu den Mindestlöhnen möchte ich
    noch eine Bemerkung machen. Herr Kollege Gysi, ich
    habe Ihnen mit Interesse zugehört. Es ist immer interes-
    sant und auch unterhaltsam, Ihnen zuzuhören; das wol-
    len wir gar nicht bestreiten. Ich persönlich glaube aber,
    dass Sie in einem Punkt in Ihrer Einschätzung einen
    wirklich massiven Fehler machen. Sie koppeln jedes
    Mal die soziale Gerechtigkeit unseres Landes von der
    Leistungsgerechtigkeit ab. Sie spielen soziale Gerech-
    tigkeit und Leistungsgerechtigkeit gegeneinander aus.
    Wir sagen Ihnen: Wer die Leistungsgerechtigkeit seines
    Landes vergisst, der wird die soziale Gerechtigkeit sei-
    nes Landes verlieren. Das wird zwingend die Folge einer
    solchen Politik sein.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will Ihnen die Zahlen noch einmal nennen, weil sie
    auch für unsere Zuschauer wichtig sind: Die oberen
    50 Prozent der deutschen Steuerzahler erwirtschaften
    etwa 94 Prozent des gesamten Einkommensteuerauf-
    kommens der Republik. Sie belasten diejenigen, die den
    Karren ziehen, immer mehr. Ich sage Ihnen, wer dabei
    unter die Räder kommt: die Ärmsten der Armen, die
    Schwächsten der Schwachen. Die leiden unter Ihrer Po-
    litik.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will noch eine Bemerkung zu den Mindestlöhnen
    machen, weil ich natürlich ahne, Herr Kollege Struck
    – nicht nur nach Ihrer heutigen Rede, sondern auch nach
    den Reden von gestern –, dass das Ihr tragendes Thema
    sein wird. Ich glaube, dass diese Diskussion zu kurz ge-
    griffen ist. Erstens einmal finde ich es nicht in Ordnung,
    dass man, wenn man das Fehlen von Mindestlöhnen kri-
    tisiert, verschweigt, dass die niedrigen Tariflöhne im Os-
    ten immer unten rechts die Unterschrift einer Gewerk-
    schaft tragen. Das wollen wir festhalten!


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Immer, wenn wir hier über Dumpinglöhne sprechen, hat
    ein Genosse der Gewerkschaft unten rechts unterschrie-
    ben. Bei der Post ist das so, und auch in den anderen
    Branchen ist das so. Da ist die Frage doch eine ganz an-
    dere, eine ordnungspolitisch fundamentale Frage. Jeder

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    (C (D ier ist der Meinung: Wer ordentlich arbeitet, muss daon auch leben können. Ich bin mit Ihnen der Meinung: s kann nicht Aufgabe des Staates sein, nachlässige Un ernehmer oder schwarze Schafe in der Unternehmerchaft quasi noch dafür zu bezahlen, dass sie sich so chlecht verhalten; darüber sind wir uns völlig einig. Nur, wohin führt es, wenn wir als Politiker künftig die öhne und die Mindestlöhne festsetzen? Ich sage Ihnen oraus: Dann werden wir das erleben, was Sie im Kanzeramt am Montag letzter Woche gemacht haben, nämich Lohnverhandlungen in der Politik. Die Union sagt: ir sind bereit, 8 Euro Mindestlohn zuzugestehen. Die PD sagt: Unter 9,80 Euro ist mit uns nichts zu machen. – ann sind wir nicht mehr in der sozialen Marktwirt chaft mit Tarifautonomie, wo Vertragsparteien sich eiigen müssen, dann machen wir in Wahrheit Lohndiktat. indestlöhne? Maximallöhne, Obergrenzen für Mana ergehälter? Demnächst vielleicht noch Obergrenzen für nergiepreise? Mindestpreise für Agrarprodukte? Das st mir, offen gestanden, zu viel DDR. Ich bleibe Anhäner der sozialen Marktwirtschaft. (Beifall bei der FDP – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Egal wer unter die Räder kommt!)


    (Joachim Poß [SPD]: Ja!)


    Frau Bundeskanzlerin, Sie sagen, dass Sie die
    aastricht-Kriterien einhalten. Das ist in der Sache

    alsch. Sie halten ein einziges Maastricht-Kriterium ein,
    ämlich das Staatsdefizit von 3 Prozent. Die Schulden-
    tandsquote von 60 Prozent wird mit 63 Prozent unver-
    ndert überschritten; auch das muss gesagt werden.

    Zur Innenpolitik noch eine Bemerkung. Meine Da-
    en und Herren von der Linken in diesem Hause – da-
    it meine ich auch die SPD; das meine ich nicht pole-
    isch, sondern als Beschreibung der Sitze hier in diesem
    ause –,


    (Zuruf von der SPD: Wir haben damit kein Problem!)


    enn Sie sagen, dass die Leiharbeit besorgniserregend
    unimmt, dann haben Sie eine Entwicklung beschrieben,
    ie uns – über die Parteigrenzen in diesem Hohen Hause
    inweg – auf Dauer nicht gefallen kann. Nur, wie wir da-
    egen vorgehen, das unterscheidet uns. Warum nimmt
    enn die Leiharbeit zu? Weil unser Arbeitsrecht in Wahr-
    eit immer noch zu starr und zu bürokratisch ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    lexibilisieren Sie endlich! Dann haben Sie auch ent-
    prechend positive Effekte. Bei den Preisen ist genau
    asselbe zu sagen: Es ist wahr, die Preise steigen. Des-
    egen kommt der Aufschwung bei den Bürgern auch
    icht an. Nur, jemand von der Regierung, der die Preis-
    teigerungen beklagt, obwohl er doch mit Steuererhö-
    ungen ebendiese Preissteigerungen bewirkt, hat kein
    echt, dies zu beklagen.


    (Beifall bei der FDP)


    Nun sagen Sie, Sie würden den Durchschnittsarbeit-
    ehmer im nächsten Jahr um 240 Euro entlasten. Das






    (A) )



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    Dr. Guido Westerwelle
    mag ja stimmen. Aber Sie verschweigen, dass Sie zu An-
    fang dieses Jahres die Arbeitnehmer durchschnittlich um
    weitere 1 600 Euro belastet haben. Das ist doch keine
    faire Politik.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Sie nehmen den Bürgern das Schwein vom Hof, geben
    ein Kotelett zurück und sagen ihnen: Jetzt seid mal
    schön zufrieden! Kein Wunder, dass die Bürger das nicht
    mit sich machen lassen wollen.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich will mit einer Bemerkung zu einem Thema schlie-
    ßen, über das wir heute Nachmittag, soweit ich weiß,
    und morgen noch lange reden werden, nämlich über die
    Innen- und Rechtspolitik. Auch das muss an dieser Stelle
    noch angesprochen werden.

    Wir erleben nämlich nicht nur mehr staatliche Bevor-
    mundung in der Wirtschaft, sondern wir haben in diesen
    ersten zwei Jahren der sogenannten Großen Koalition
    auch einen atemberaubenden Abbau von Bürgerfrei-
    heiten und Bürgerrechten erlebt. Ich habe nicht die
    Absicht, das hier unerwähnt zu lassen, weil ich der fes-
    ten Überzeugung bin, dass man die Freiheit unseres Lan-
    des nicht schützen kann, indem man die Freiheit unserer
    Bürger immer mehr aufgibt. Das ist ein schwerer Fehler.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Ich sage an dieser Stelle: Herr Schäuble setzt in Wahr-
    heit geradezu dramatisiert eine Politik fort, die unter
    Rot-Grün mit Herrn Schily begonnen wurde. Auch das
    ist ein schwerer Fehler.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Freiheit muss der Maßstab unserer Republik bleiben.
    Freiheit steht an erster Stelle, und zwar nicht die Freiheit
    von Verantwortung, sondern die Freiheit zur Verantwor-
    tung.

    Soziale Marktwirtschaft ist allemal besser als jeder
    Weg in Richtung Planwirtschaft oder bürokratische
    Staatswirtschaft. Das ist unser Auftrag, und das ist die
    geistige Auseinandersetzung, die in diesem Lande über-
    fällig ist.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP)