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ID1612901300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Wenn Politik nur so einfach wäre, wie der Kol-
    lege Gysi es gerade dargestellt hat: höhere Rente, weni-
    ger Steuern, keine weiteren Abgaben. So kann man Poli-
    tik nicht machen, Herr Kollege Gysi. So kann sich ein
    Land wie Deutschland nicht verhalten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben einmal durchgerechnet, was die Verwirkli-
    chung Ihrer Vorstellungen und Ihrer politischen Alterna-
    tiven zum Haushalt, die Sie auch in den Debatten hier im
    Bundestag vorgetragen haben, kosten würde.


    (Rainer Fornahl [SPD]: Solide durchgerechnet!)


    Ich kann Ihnen nachweisen, Herr Kollege Gysi – und
    zwar nicht so flach, wie Sie es hier darstellen, sondern
    fundiert –, dass die Verwirklichung Ihrer Vorschläge

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    (C (D 50 Milliarden Euro Mehrausgaben pro Jahr für den taat bedeuten würde. Das ist nicht finanzierbar; das ist och völlig klar. Sie versprechen eine Politik nach dem otto: „Im Himmel ist Jahrmarkt; ich führe euch alle in.“ So kann man unser Land doch nicht regieren. Das eht nicht. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Natürlich wären auch wir für eine Rentenerhöhung.
    atürlich wären auch wir dafür, vieles anders und besser

    u machen. Aber es muss auch finanziell möglich sein;
    s muss auch darstellbar sein. Das, was Sie hier als Al-
    ernative vorlegen, ist keine Alternative.


    (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Das ist eine Frechheit! 25 Milliarden Unternehmensteuern geschenkt!)


    Zu zwei Punkten, die Sie mit Recht angesprochen ha-
    en, will ich ganz konkret etwas sagen, weil wir darüber
    espräche führen. Die Koalitionsfraktionen sind mit der
    undesregierung im Gespräch über eine Neuregelung
    er Frühverrentung. Sie haben das Thema angespro-
    hen. Gehen Sie davon aus, dass wir noch in der nächs-
    en Sitzungswoche dazu ein Gesetz beschließen werden,
    as den Menschen, die davon betroffen wären, hilft. Die
    oalition ist sich darin einig. Das ist ein großer Erfolg

    ür unsere gemeinsame Arbeit und auch für den neuen
    rbeitsminister Olaf Scholz, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ir werden Ihnen unsere Entscheidung dazu in der
    ächsten Woche mitteilen, und wir werden in der nächs-
    en Sitzungswoche im Bundestag auch eine entspre-
    hende Regelung beschließen.

    Frau Bundeskanzlerin, Sie haben eine Rede gehalten,
    ie mir heute sehr gut gefallen hat. Das ist ja nicht im-
    er so.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Heute! Die Betonung liegt auf „heute“! „Heute hat sie gefallen“, wollen Sie sagen!)


    Ich habe es ja gesagt: Es ist nicht immer so. – Trotz-
    em kann ich es sagen: Ich unterstütze Ihre Politik, so
    ie Sie sie dargestellt haben, voll und ganz, wenngleich
    ir natürlich in manchen Fragen schon noch Differenzen
    aben. Das ist ja auch kein Geheimnis.

    Ich will ein Thema offen ansprechen. Wir haben un-
    erschiedliche Auffassungen zum Thema Mindestlohn.
    ie SPD ist der Meinung, dass es in Deutschland einen
    indestlohn geben muss. Sie ist der Meinung, dass je-
    and, der den ganzen Tag arbeitet, auch davon leben

    önnen muss, ohne Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Union klatscht nicht. Sie sieht das anders. Das ist
    ormal in einer Koalition. Wir müssen über bestimmte
    inge reden, um herauszufinden, wo es Möglichkeiten

    ür eine Einigung gibt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Wir hatten eine schwierige Debatte zum Thema Post-
    mindestlohn, die nach dem jetzigen Stand noch nicht be-
    endet ist. Ich gehe davon aus, dass wir in den anstehen-
    den Gesprächen die große Chance haben, doch noch eine
    Einigung über einen Postmindestlohn zu erreichen, so-
    dass der Deutsche Bundestag in der nächsten Sitzungs-
    woche beschließen kann, die Briefdienstleister in das
    Entsendegesetz aufzunehmen. Das wäre ein Erfolg für
    alle, die in diesen Unternehmen beschäftigt sind. Wir ha-
    ben einen guten Weg verabredet. Davon können wir aus-
    gehen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hartmut Koschyk [CDU/CSU] – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Da klatscht bei der CDU keiner!)


    Ich weiß, dass dazu noch Gespräche unter den Beteilig-
    ten zu führen sind, aber wir sind auf einem guten Wege.

    Die Kanzlerin hat dargestellt, dass eine Reihe von
    Branchen beim Arbeitsminister Anträge auf Aufnahme
    in das Entsendegesetz stellen können, zum Beispiel das
    Bewachungsgewerbe, Zeitarbeitsfirmen, Gartenbaufir-
    men und viele andere. Ich bin schon der Auffassung,
    dass wir eine Regelung finden müssen, um diesen Bran-
    chen zu helfen. Es geht ja nicht nur darum – das ist mein
    erster Ansatz –, dass die Menschen für die harte Arbeit,
    die sie leisten, einen ordentlichen Lohn bekommen, son-
    dern es geht mir auch um die Unternehmen und die Un-
    ternehmer, die darunter leiden, dass andere ihnen über
    Dumpinglöhne die Aufträge wegnehmen. Es gibt also
    ein beiderseitiges Interesse, einen bestimmten gesetzli-
    chen Mindestlohn zu vereinbaren. Wir lassen von die-
    sem Thema jedenfalls nicht ab, meine Damen und Her-
    ren, wenn es sein muss, bis zur Bundestagswahl im Jahre
    2009.


    (Beifall bei der SPD)


    Im Bereich des Arbeitsmarktes macht mir ein Pro-
    blem große Sorgen: die Ausweitung der Leiharbeit in
    Deutschland. Wenn ich höre, dass in einem großen Auto-
    mobilwerk in Ostdeutschland inzwischen 40 Prozent der
    Beschäftigten über Leiharbeitsfirmen in dieses Unter-
    nehmen gehen, dann ist in Deutschland etwas nicht in
    Ordnung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Leiharbeit war gedacht als Möglichkeit, in bestimmten
    Sondersituationen zusätzliches Personal zu beschäftigen,
    mit dem die Firmen nicht dauerhaft belastet sind. Leihar-
    beit bedeutet aber nicht, dass normale Arbeitsplätze out-
    gesourct werden und die Kollegen die gleiche Arbeit wie
    vorher zu schlechteren Bedingungen leisten. Das darf
    nicht sein, das wollen wir ändern.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben darüber gesprochen, wie lange das
    Arbeitslosengeld I gezahlt werden soll. Das ist, wie Sie
    wissen, eine schwierige Debatte, auch in meiner Partei
    und in meiner Fraktion. Ich will an dieser Stelle ein Wort
    zu Franz Müntefering sagen, der heute nicht mehr hier
    ist. Ich danke Franz Müntefering, der als Arbeits- und
    Sozialminister viel bewegt hat in unserem Land. Ich

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    (C (D laube, da spreche ich nicht nur für meine Fraktion, sonern auch für viele andere in diesem Haus. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Kanzlerin hat zum Thema Arbeitslosengeld I das
    ichtige gesagt. Es ging nach meiner Auffassung auch
    arum, dass man zum Beispiel den Menschen, die älter
    ls 60 Jahre sind und lange eingezahlt haben, das Gefühl
    ermitteln muss, dass sie anders behandelt werden als
    iejenigen, die weniger eingezahlt haben und jünger
    ind. Das heißt, der Übergang von ALG I zu ALG II
    ollte nicht so abrupt sein. Wir haben eine Regelung da-
    ür gefunden. Ich hoffe, dass die Menschen das auch in
    nspruch nehmen. Wir wissen genau, dass wir im Au-
    enblick die Chance haben, bessere Vermittlungsmög-
    ichkeiten für ältere Arbeitslose zu erreichen. Die Zahlen
    ind genannt worden. Wir sind auf einem guten Weg. Es
    ar eine schwierige Debatte; aber das Ergebnis, das die
    oalition hier erreicht hat, ist ein gutes Ergebnis. Wir
    aben dazu Arbeitsminister Olaf Scholz den Auftrag ge-
    eben, ein entsprechendes Gesetz vorzubereiten. Die
    PD-Fraktion geht davon aus, dass dieses Gesetz eine
    olche Wirkung entfaltet, auch rückwirkend, dass die,
    ie gemeinhin davon betroffen sind, von dieser Verbes-
    erung beim Arbeitslosengeld I etwas haben.

    Es gibt einen Kommunalkombi, es gibt viele Förde-
    ungsinstrumente. Ich finde es richtig, dass vereinbart
    orden ist, dass der Arbeitsminister uns einen Vorschlag
    acht, wie man die Zahl der vielen Förderinstrumente

    er Arbeitspolitik komprimieren kann. Das Ministerium
    st dabei, und wir werden in Kürze etwas vorlegen. Ein
    ommunalkombi für Kommunen, die eine höhere Ar-
    eitslosigkeit als 15 Prozent haben, ist absolut richtig.
    as hat eine gute Steuerungswirkung, gerade im Osten,
    ollege Gysi. Auch da müssen wir solche Förderungs-
    aßnahmen ansetzen. Es gibt gar keinen Zweifel, dass
    ir das tun werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir – auch die Kanzlerin und andere – haben viel
    ber die Zukunft geredet. Was sind die Zukunftsfragen
    es Landes? Ich glaube, die Große Koalition hat wegen
    er breiten Mehrheit, die wir hier haben, und wegen ih-
    er breiten Mehrheit im Bundesrat eine große Verantwor-
    ung. Das kann übrigens nicht heißen, dass wir die
    ächsten beiden Jahre, weil angeblich alles abgearbeitet
    ei, nur Wahlkampf machen. Das würden uns die Men-
    chen nicht verzeihen. Wir sind für andere Aufgaben ge-
    ählt worden: etwas für die Menschen in Deutschland

    u tun.

    Ich nehme als Beispiel die Kinder. Wir haben hier
    ine Menge gemacht, zum Beispiel das Elterngeld einge-
    ührt. Wir diskutieren über den Rechtsanspruch auf ei-
    en Krippenplatz


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Und über das Betreuungsgeld!)


    nd werden den Gesetzentwurf von Frau von der Leyen,
    er auf dem Weg ist, in Kürze, denke ich, verabschieden.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Es ist ein großer Erfolg, dass wir ab dem Jahr 2011
    750 000 Plätze in Krippen haben werden und der Bund
    dies mitfinanziert. Normalerweise ist das nämlich keine
    Aufgabe des Bundes.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Wir diskutieren das gerade in der Föderalismuskommis-
    sion; dazu komme ich noch. Dass wir als Bund bereit
    sind, Geld zu geben, damit Eltern einen Rechtsanspruch
    auf einen Krippenplatz für ihre Kinder bekommen, ist
    ein großer Erfolg.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir führen eine Debatte über das Betreuungsgeld. Ein
    Partner in der Koalition will auf jeden Fall ein Betreu-
    ungsgeld festlegen, und zwar schon jetzt. Ich sage dazu:


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Dass es kommt!)


    Es ist völlig klar, dass über die Frage, ob es ein Betreu-
    ungsgeld gibt für die Eltern, die ihre Kinder nicht in eine
    Krippe geben wollen, im Jahre 2013 entschieden wird –
    nicht in diesem Jahr und nicht im nächsten Jahr. Das
    muss klar sein.


    (Beifall bei der SPD)


    Im Übrigen will ich auch an dieser Stelle noch einmal
    darauf hinweisen, dass ich Frau von der Leyens Politik
    in vielen Fällen fast hundertprozentig unterstütze, näm-
    lich weil sie die gleiche Politik macht, wie sie Renate
    Schmidt gemacht hat.


    (Beifall bei der SPD)


    Das werden Sie nicht bestreiten, Frau von der Leyen. Ich
    glaube, Sie haben bei uns manchmal mehr Unterstützung
    als in Ihrer eigenen Fraktion oder in Ihrer eigenen Partei.
    Aber das ist ja egal, das Ergebnis zählt, und das ist ein
    gutes.

    Wir haben in der letzten Koalitionsrunde über einen Er-
    werbstätigenzuschuss diskutiert und eine Vereinbarung ge-
    troffen, dafür aus den Mitteln der Bundesagentur mehr als
    1 Milliarde Euro bereitzustellen sowie 200 Millionen Euro
    für einen Kinderzuschlag, also besondere Leistungen für
    besonders förderungsbedürftige Familien.

    Wir haben natürlich über die üblichen Punkte zu dis-
    kutieren. Die Opposition sagt, wir müssten das Kinder-
    geld erhöhen. Ein entsprechendes Verfahren gibt es
    schon. Eine Frage dazu möchte ich hier aber doch öf-
    fentlich stellen – wir sind hier ja in der Öffentlichkeit –:
    Ist es sinnvoll, das Kindergeld, wenn es an der Zeit ist,
    um 6 Euro oder um 10 Euro zu erhöhen, oder ist es nicht
    besser, dieses Geld für besondere Anforderungen, die im
    Bereich der Familienförderung entstehen, bereitzustel-
    len? Als Beispiel nenne ich ein Schulpaket. Wir wollen,
    dass auch die Kinder von Eltern, von denen wir wissen,
    dass sie das Kindergeld nicht für die Zwecke benutzen,
    für die es gedacht ist, eine Hilfe erhalten.


    (Beifall bei der SPD)


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    (C (D ir wollen zum Beispiel eine Schulspeisung und ein chulpaket ermöglichen, sodass Kinder beispielsweise uch in die Schule gebracht werden. Darüber werden wir och debattieren. Ich sage nicht, dass manche Eltern nicht mit ihren indern umgehen können. Wie könnte ich das sagen? ch weiß aber auch, dass es Situationen gibt, in denen er Staat zum Beispiel auch über eine solche Maßnahme egulierend eingreifen muss. Es ist strittig, und wir weren darüber diskutieren. Ich bin aber optimistisch, dass ir das schaffen. Zur Nachhaltigkeit und zur Zukunftssicherung gehört atürlich auch die Finanzpolitik. Das ist gar keine Frage. err Kollege Gysi, was Sie zu den Finanzen gesagt haen, ist schon sehr absurd. Es ist klar, dass wir beim Abau der Neuverschuldung auf einem guten Weg sind. ch möchte wissen, was Sie gesagt hätten – oder was der ollege Westerwelle sagen würde, der ja noch reden ird –, wenn wir nicht eine so geringe Nettokreditaufahme hätten. Wir sind stolz darauf, dass es mit teinbrück und den Haushältern gelungen ist, die Nettoreditaufnahme auf unter 12 Milliarden Euro zu drüken. Das ist ein großer Erfolg. Bis 2011 wollen wir bei ull sein. Dass wir die Schulden abbauen müssen, ist doch völig klar. Wir haben jetzt eine jährliche Zinslast von 3 Milliarden Euro. Man kann nicht wie Gysi und anere, zum Beispiel die FDP – hier sind Sie sich ja einig –, infach nur fordern, die Steuern zu senken. Das geht och gar nicht. Das ist überhaupt nicht möglich. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wir haben von Steuern gar nicht gesprochen!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    ir müssen darüber nachdenken, wie wir diese Situation
    uch rechtlich in den Griff bekommen.

    Sie alle wissen, dass wir in der Föderalismuskom-
    ission II über genau diese Frage diskutieren: Wie

    önnen wir eine Schuldengrenze einbauen? – Kollege
    urgbacher ist gerade nicht da, aber ich sehe im Au-
    enblick eine breite Übereinstimmung im Parlament,
    ass wir im Zuge der Neuordnung des Art. 115 Grund-
    esetz hierzu etwas tun werden. Wir als Bundespoliti-
    er erwarten von den Landespolitikern in dieser Kom-
    ission, dass eine Regelung hinsichtlich der
    egrenzung der Nettokreditaufnahme, die wir festle-
    en, möglichst auch auf die Länderhaushalte übertra-
    en wird. Das wäre ein guter Weg. Ob man das schafft,
    eiß ich nicht. Kollege Günther Oettinger und ich wol-

    en als Vorsitzende dieser Kommission Anfang des Jah-
    es einen Vorschlag dazu vorlegen.

    Zu zwei Bereichen will ich noch etwas sagen. Zu-
    ächst zum Thema Klimaschutz. Umweltminister
    igmar Gabriel macht eine ordentliche Arbeit. Ich hoffe,
    ass sich das auch dann auszahlen wird, wenn wir hier
    m Parlament über die Umsetzung der Gesetze zu disku-
    ieren haben.

    Das KWK, das EEG und andere Gesetze sind vorge-
    egt worden. Es ist ein bisschen schwer, den Menschen






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    zu erklären, was das alles heißt. Man kann es meiner
    Meinung nach so zusammenfassen: Wenn man eine Ver-
    anstaltung zum Thema Klimaschutz durchführt, muss
    man betonen, dass das das Zukunftsproblem ist.

    Ich will hinzufügen: Wenn ich nicht so alt wäre,
    würde ich mir gerne noch einen Traum verwirklichen.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ach, das kann man so nicht sagen! – Weitere Zurufe von der FDP: Oh!)


    – Nein, warte einmal ab, was ich sagen will. – Ich würde
    die Erde gerne einmal vom Weltraum aus sehen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: John Glenn war über 70 Jahre alt! Chancen sind also da!)


    Das Geld dafür habe ich nicht, und das Alter ist auch
    schon hoch. Ich kann mich erinnern, dass Gagarin, der
    erste Mensch, der im Weltraum war, das auch einmal ge-
    sagt hat: Wenn man sich die Erde vom Weltraum aus an-
    schaut, dann fragt man sich schon, warum wir die Erde
    durch Klimaverschmutzung und Kriege kaputtmachen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann man sich hier unten auch fragen!)


    Wie gehen wir mit unserem Planeten um?

    Deshalb sage ich – das möchte ich deutlich festhal-
    ten –: Wir haben gegenüber unseren Enkeln, Urenkeln
    usw. eine Verantwortung dafür, dass wir ihnen einen or-
    dentlichen Planeten hinterlassen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das heißt übrigens auch, dass wir heute damit anfangen
    müssen, uns einzuschränken. Das ist doch völlig klar.
    Die Kanzlerin hat es gesagt: Wir müssen Energie sparen.
    Wir müssen effizienter mit Energie umgehen. Wir müs-
    sen alternative Energien nutzen. Das alles geht aller-
    dings auch nicht an dem Geldbeutel der normalen Men-
    schen vorbei; überhaupt nicht.

    Wir werden Schwierigkeiten mit der Automobillobby
    und den Gewerkschaften, die die dort Beschäftigten ver-
    treten, haben, wenn wir jetzt sagen: Ihr müsst andere Au-
    tos bauen. – Natürlich müssen wir andere Autos haben.
    Wir müssen auch über ein Tempolimit diskutieren. Das
    haben wir ja diskutiert. Irgendwann kommt es auch. Da
    gebe ich Fritz Kuhn recht: Das kommt irgendwann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es stellt ja wirklich eine Möglichkeit dar, Energie einzu-
    sparen. Ich persönlich bin der Auffassung, dass es richtig
    ist, das zu machen.

    Frau Kanzlerin, Sie haben dankenswerterweise gesagt
    – es ist auch gut, dass wir da mit offenen Karten spielen –,
    dass wir unterschiedliche Auffassungen zum Thema
    Kernenergie haben. Dabei bleibt es auch. Die SPD wird
    sich nicht vom Ausstieg aus der Atomenergie abbrin-
    gen lassen. Er ist unverrückbar. Daran werden wir nicht
    rütteln.


    (Beifall bei der SPD)


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    (C (D ie haben eine andere Auffassung dazu. Man muss seen, ob Sie dann eine andere Regierung bilden können der ob wir eine andere Regierung bilden. Auf jeden Fall leibt es bei dem Ausstieg aus der Kernenergie. Das ist m Übrigen auch ein Hinweis darauf, wie man Energieolitik in Deutschland machen muss: mit Steigerung der ffizienz, Einsparungen und alternativen Energien. Zur Außenpolitik nur einige Worte: Weil dieses hema aktuell ansteht, danke ich zunächst Außenminis er Steinmeier für seine Beteiligung an der Annapolisonferenz. Ich glaube, es war wichtig, dass auf Anre ung von Herrn Steinmeier Syrien beteiligt worden ist. hne Syrien passiert in dieser Region nämlich gar ichts; das wissen wir. Das ist ein großer Erfolg, den Sie rreicht haben, Herr Außenminister. ch beschäftige mich lange Jahre mit Israel. Ich bin auch orsitzender des Gesprächskreises Israel meiner Frak ion und bin oft in diesem Land. Ich glaube, viele Unägbarkeiten und Gefahren in dieser Region gehen von iesem ungelösten Konflikt aus. Daran hängt dann alles: ran, Irak – Greater Middle East. Von Präsident Bush ist wieder ein Versuch unternomen worden. Wir begrüßen das. Was Europa bzw. eutschland dazu leisten kann, soll es auch leisten, um iesen Prozess mit zu beschleunigen. Ich bin mir auch anz sicher, dass Sie, Frau Bundeskanzlerin und Herr ußenminister, das gemeinsam tun werden. Wir, die Ko litionsfraktionen, unterstützen jedenfalls diesen Weg. abei ist völlig klar, dass auch für uns das Existenz echt Israels überhaupt nicht auf dem Spiel steht – überaupt nicht, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    Ich sage: Große Koalition heißt große Verantwortung.
    a, wofür denn eigentlich? Für die Sicherheit vieler
    enschen.

    Was erwarten sie? Sie erwarten Sicherheit vor Krank-
    eit. Was also passiert mit ihnen, wenn sie krank wer-
    en? Da haben wir mit der Gesundheitsreform einen
    ersuch gemacht. Er ist nicht ganz gelungen. Ulla
    chmidt und ich und andere in meiner Fraktion sagen:
    ir wollen eine Bürgerversicherung. – Die Union sagt:
    ir wollen eine Kopfpauschale. – Der Streit war nicht

    u entscheiden. Trotzdem haben wir mit der Gesund-
    eitsreform einen guten Weg gefunden, die Krankenver-
    icherungsbeiträge zumindest für die nächsten Jahre sta-
    il zu halten.

    Was erwarten sie noch? Sie erwarten Sicherheit vor
    rbeitslosigkeit. Dazu habe ich einiges gesagt. Die von
    ns vorgelegten Programme können sich sehen lassen,
    inde ich. Wir dürfen damit aber nicht aufhören. Natür-
    ich wollen wir um die unter 25-jährigen Arbeitslosen
    ämpfen. Dafür werden Programme vorgelegt. Die An-
    ahl der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss wird ja
    mmer größer. Auch da werden wir Akzente setzen. Ich
    age zu diesem Bereich: Es ist gut, dass wir einerseits
    eld für die Förderung von Kleinkindern in die Hand






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    nehmen, andererseits aber auch Geld für besondere Pro-
    gramme wie „U 25“ in die Hand nehmen.

    Ich füge gleich an – auch mit einem gewissen Stolz
    auf die Leistung zunächst der SPD-Fraktion und an-
    schließend von Frau Schavan –: Dass wir das BAföG er-
    höht haben, ist auch ein großer Erfolg, der zur Verbesse-
    rung der Bildungschancen in Deutschland beiträgt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Nach anfänglichem Widerstand von Herrn Steinbrück!)


    Die Menschen erwarten auch Sicherheit vor der Situa-
    tion, dass sie zu einem Pflegefall werden.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tiefensee!)


    Dazu haben wir auch etwas beschlossen. Es wird umge-
    setzt. Ich habe bei vielen Veranstaltungen zu diesem
    Thema gelernt, dass die Kinder, die heute geboren wer-
    den – mein jüngstes Enkelkind ist ein knappes Jahr alt –,
    eine Lebenserwartung zwischen 80 und 90 Jahren haben –
    vielleicht noch mehr.


    (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Mädchen von 100 Jahren!)


    – Ja, Mädchen von 100 Jahren. – Man muss sich doch
    auf diese Situation einstellen und darf nicht einfach den
    folgenden Satz daneben stellen, den ein befreundeter
    Arzt, auf die Frage, was man gegen Demenz und Alzhei-
    mer tun könne, als Antwort gab, nämlich: Früher ster-
    ben. – Die Entwicklung, dass die Menschen zunehmend
    älter werden, fordert die Politik massiv heraus. Wir ha-
    ben dazu Vorschläge vorgelegt, auch was die Pflegever-
    sicherung angeht. Das können aber nur erste Schritte
    sein. Hier müssen wir mehr tun.

    Letzter Punkt. Die Menschen erwarten äußere und in-
    nere Sicherheit vor Terror. Ich glaube, dass das, was die
    Bundeswehr im Ausland – in Afghanistan, Dschibuti
    und anderswo – leistet, ein hervorragender Beitrag auch
    zur Stärkung der Sicherheit in unserem Land ist. Ich
    bleibe bei meinem Satz: Deutschlands Sicherheit wird
    auch am Hindukusch verteidigt. Der Satz ist richtig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich bedauere, dass manche diesen Weg überhaupt nicht
    mitgehen können. Was wir in Afghanistan machen, ist
    kein Krieg, absolut nicht, Herr Kollege Gysi. Sie müssen
    nur mit den Menschen dort reden. Dann wüssten Sie es.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ihre Bemerkung zu Jugoslawien und Milošević war ja
    nichts anderes als peinlich. Da haben Sie einen ganz
    dunklen Fleck auf Ihrer Weste.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Menschen erwarten auch Sicherheit im Innern.
    Um es noch einmal deutlich zu sagen: Vor Selbstmord-

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    (C (D nschlägen ist niemand in Deutschland geschützt. Der taat kann nicht neben jeden Menschen jemanden stel en, der kontrolliert. Das ist völlig ausgeschlossen. Das uss man wissen. Aber wir können natürlich die gesetz ichen Voraussetzungen schaffen, die sicherstellen, dass ir möglichst viel im Griff behalten. Ich habe überhaupt einen Grund, an der Arbeit der Sicherheitsorgane Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungs chutz, Landeskriminalämter usw. – zu zweifeln. Ich ill diesen Organen das Instrument der Onlinedurchsu hung geben, allerdings unter engen rechtsstaatlichen edingungen. Die Freiheit der Bürger in Deutschland ist benfalls ein hohes Gut, das wir bewahren müssen, wenn s um die innere Sicherheit geht. Herr Schäuble und ich haben lange Debatten über den insatz der Bundeswehr im Innern geführt, auch hier im lenum. Ich will deutlich festhalten, Herr Kollege olker Kauder: Sie können die Änderung des Art. 87 a es Grundgesetzes so oft fordern, wie Sie wollen, die PD wird die Bundeswehr im Innern nicht einsetzen. as ist ein Thema, bei dem wir kein Einvernehmen erielen können. Also müssen wir uns damit befassen, enn es wieder auf der Agenda steht. Mit uns ist diese nderung jedenfalls nicht zu machen. Ein persönlicher Abschluss: Wir haben jetzt zwei ahre Große Koalition hinter uns. Der Anfang war chwierig, weil die Unterschiede ein bisschen größer aren, als wir alle gedacht haben. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist immer noch schwierig!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    rotzdem kann sich das, was wir in den zwei Jahren ge-
    eistet haben, sehen lassen. Unser Land ist auf einem gu-
    en Weg. Auf diesem guten Weg werden wir weiterge-
    en.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort der Kollegin Renate Künast,

raktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau
    erkel, Herr Struck, das waren zwei bemerkenswerte
    eden, die sich durch Selbstbeweihräucherung und
    wige Wiederholungen wie bei einer tibetanischen Ge-
    etsmühle ausgezeichnet haben. Sie haben gesagt, wir
    eien auf einem guten Weg, und uns erklärt, was Sie
    ollen und tun werden. Aber Sie haben nichts Konkretes
    esagt. Sie haben nicht gesagt, wie Sie dieses Land
    auch mithilfe des Haushaltes 2008 – weiter umbauen
    ollen. Ein Totalausfall war das heute Morgen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Renate Künast Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Dann müssen wir die Reden noch einmal halten!)





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    Sie haben wiederholt auf den Dreiklang aus Sanieren,
    Reformieren und Investieren hingewiesen. Darüber
    muss ich wirklich lachen


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Dann lachen Sie einmal!)


    angesichts der Tatsachen, dass Sie in zwei Jahren
    50 Milliarden Euro mehr Steuern einnehmen, aber die
    Neuverschuldung gerade einmal um 28 Milliarden Euro
    senken, oder dass die Einnahmen um 2,7 Prozent stei-
    gen, aber die Ausgaben um 4 Prozent steigen. Ich habe
    zwar keinen Nobelpreis für Mathematik


    (Joachim Poß [SPD]: Sie haben keine Ahnung!)


    und viele draußen auch nicht, aber ich weiß, dass das
    nicht Sanieren ist. Sie leben vielmehr über Ihre Verhält-
    nisse und auf Kosten folgender Generationen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    Das haben Sie, Frau Merkel, dadurch organisiert, dass
    Sie am Anfang der Legislaturperiode den Bürgerinnen
    und Bürgern durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer or-
    dentlich in die Tasche gegriffen haben. Das verteuerte
    den Lebensalltag. Wir alle sehen doch, dass im Augen-
    blick die Teuerungsrate steigt und das Geld immer we-
    niger wert ist. Da können Sie doch nicht behaupten, Sie
    seien auf einem guten Weg, oder von Wohlstand für alle
    reden. Die Menschen haben faktisch weniger, und Sie
    helfen ihnen nicht aus ihrer Lage heraus.

    Was mich ärgert, wenn ich den Haushalt betrachte,
    ist, dass man keinen Mut hat, an der einen oder anderen
    Stelle Subventionen zu streichen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In diesem Land werden immer noch Dienstwagen in einer
    Größenordnung von bis zu 50 000 Euro subventioniert, es
    gibt immer noch Ausnahmen von der Ökosteuer, und es
    gibt immer noch den faulen Kohlekompromiss. Sie ver-
    stecken sich hinter dem Ruhekissen einer noch funktionie-
    renden Konjunktur, aber saniert wird hier gar nichts.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben – das haben die Reden gezeigt – überhaupt
    kein gemeinsames Leitbild und gar keine gemeinsamen
    Werte. Das Wohin ist gar nicht definiert. Es geht schlicht
    und einfach darum, diese Legislaturperiode bis zum
    Jahr 2009 irgendwie auszuhalten. Aber in Zeiten der
    Globalisierung, des demografischen Wandels, des Kli-
    mawandels und anderer existenzieller Fragen haben Sie
    nach zwei Jahren nicht einmal eine Vision, wohin dieses
    Land soll und wie Sie an das Ziel kommen wollen. Ihr
    Motto ist: Weiter so und durchwurschteln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wer sich um dieses Land Gedanken macht, muss sich
    die zentrale Frage stellen, wie wir 2010, 2020 oder 2030
    leben wollen. Die richtige Antwort darauf gab nicht die

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    (C (D ede von Herrn Struck als Ergänzung zu der der Kanzlein. Ich habe in diesen Wochen nur eine wirkliche eschreibung von Frau Merkel gelesen, und das war ie in Newsweek. Newsweek hat sie als „Lost Leader“ etitelt, also als „verlorene Führerin“. Sie, Frau Merkel, ind keine Reformkanzlerin, auch wenn Sie sich hin und ieder so gerieren. Sie repräsentieren – schade für Herrn öhler; dieses Amt war ja eigentlich schon vergeben –, in Foto ist schöner als das andere, Sie sagen die Dinge o schön, Frau Bundeskanzlerin, aber am Ende ist das ales nichts anderes als ganz großes Kino. Dabei bleibt die eform des Landes auf der Strecke. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Kein Neid! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    Ich will Ihnen auch sagen, warum das so ist. Es gibt
    mmer wieder verbal, in schöne Worte gefasst, eine ganz
    roße und radikale Aufgabendefinition. Dem folgt aber
    m Ende nie eine radikale Praxis, dem folgt nie der an-
    emessene radikale Wandel, der Umbau der Strukturen.
    ber wir wissen: Wenn Sie das Land umbauen und wirk-

    ich Klimaschutz betreiben wollen, dann müssen Sie sich
    n diesen radikalen Wandel machen, dann müssen Sie
    ie Oligopole auflösen, und dann müssen Sie eine de-
    entrale Energiewirtschaft schaffen, sonst erreichen Sie
    as propagierte Ziel von minus 40 Prozent nie im Leben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie wissen doch sehr gut, dass Sie mit der Denkweise
    nd den Strukturen von gestern oder heute dieses Land
    nd diese Welt nicht ändern können. Sie müssen den
    ut haben, etwas Neues zu denken: Denken Sie die
    O2-freie Gesellschaft!


    (Patrick Döring [FDP]: Dann können Sie das Ausatmen einstellen! – Weitere Zurufe von der FDP)


    Dass Sie von der FDP wieder hinter der Zeit sind, weiß
    uch ich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ei Ihnen zählt nicht die Zukunft, sondern es zählen
    teuersenkungen für die, die schon haben. – Wir müssen

    ernen eine CO2-freie Gesellschaft zu denken, um zu
    issen, wie die Städte funktionieren sollen, wie wir pro-
    uzieren und wie wir Mobilität herstellen können.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sprechblasen sind auch CO2-haltig, Frau Kollegin!)


    Frau Merkel hat sich ja mit vielen Beratern umgeben.
    iner der Berater für Klimaschutz ist Professor
    chellnhuber. Der hat nicht weniger gesagt als:

    Es geht um die Neuerfindung der modernen Welt.
    Der Klimawandel kann nur aufgehalten werden,
    wenn sich die Gesellschaften weltweit so radikal
    ändern wie zuletzt im 19. Jahrhundert.

    enn man Schellnhuber, dem Kanzlerinberater, folgen
    ill, reicht es eben nicht, bei der UN zu sagen, bis 2050
    üssen wir die CO2-Emissionen um 50 Prozent reduzie-

    en, sondern dann muss man hier und jetzt anfangen und






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    den Mut haben, den Vorständen bei den Automobilkon-
    zernen und den Vorständen bei den vier Energieversor-
    gern auch einmal reinen Wein einzuschenken und von
    ihnen zu verlangen, sich zu verändern. Sonst ist Ihre Po-
    litik ein Potemkinsches Dorf.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Max Stadler [FDP]: Wollen Sie eine CO2freie Gesellschaft?)


    – Wer war denn der Zwischenrufer von der FDP? Wissen
    Sie was, kleiner Nachhilfeunterricht: Klicken Sie einmal
    im Internet an, welche Forschungsaufträge die Europäi-
    sche Union vergibt. Dann kommen auch Sie von der
    FDP endlich im Jahr 2007 an. Bei allen jetzt ausgelobten
    Forschungsaufträgen geht es um „carbon-free society“. –
    Guten Morgen, FDP!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Max Stadler [FDP]: Wollen Sie eine CO2freie Gesellschaft?)


    – Dafür, dass Sie kein Englisch können, kann ich jetzt
    auch nichts.


    (Unruhe bei der FDP)