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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/129 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl eines vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitgliedes des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) Wahl eines Mitgliedes des Parlamentari- schen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentari- sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tä- tigkeit des Bundes (Kontrollgremiumsge- setz – PKGrG) (Drucksache 16/7287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Thomas Oppermann als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes, als Mitglied des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungs- 13519 D 13521 A 13527 C 13533 B 13537 D 13541 D 13545 A 13549 B 13552 B 13553 A 13554 C 13563 A Deutscher B Stenografisch 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/6404, 16/6423) . . . . . . . P M M N E Z W W A g 13519 A 13519 B 13519 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13555 C undestag er Bericht ung 8. November 2007 t : etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ahlvorschlag der Fraktion der SPD: ahl eines Mitgliedes des Gemeinsamen usschusses gemäß Artikel 53 a des Grund- esetzes 13556 D 13559 A 13560 A 13563 A 13567 B ausschuss) und als Mitglied des Parlamenta- rischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamenta- II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiums- gesetz – PKGrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrats gegen das Gesetz zur Vorberei- tung eines registergestützten Zensus ein- schließlich einer Gebäude- und Wohnungs- zählung 2011 (Zensusvorbereitungsgesetz 2011 – ZensVorbG 2011) (Drucksachen 16/5525, 16/6455, 16/6456, 16/6728, 16/7085, 16/7222) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/6405, 16/6423) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/6413, 16/6423) . . . . . . . E S I J A D B R W K U B J B 1 H I H A A H J S H D T J 13563 B 13563 C 13563 D 13570 A 13563 D 13564 A 13565 B 13572 B 13573 B 13573 C 13574 D 13576 A 13579 A 13580 C 13582 C 13583 D 13585 A 13586 D 13587 D 13588 D 13589 C 13590 A 13590 C 13591 C lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/6419, 16/6423) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13591 D 0000 A13592 D 13594 A 13595 C 13598 B 13599 C 13600 D 13601 C 13601 D 13603 B 13605 B 13606 B 13607 A 13608 B 13610 A 13610 B 13610 D 13611 A 13612 A 13613 D 13614 D 13616 B 13617 C 13619 A 13620 B 13621 B 13622 C 13624 A 13625 A 13625 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 III Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesordnungspunkt II.9) 13627 C 13629 A 13629 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13519 (A) ) (B) ) 129. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 13629 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates Dazu gehören die Herstellung und Beschaffung von Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- A g d s m g r f B w E g V b 2 I u n J F s k d E n g a r B u g n r h f b a V R f F i s 3 O f Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.11.2007 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 28.11.2007 Burchardt, Ulla SPD 28.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 28.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 28.11.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 28.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 28.11.2007* Hübner, Klaas SPD 28.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 28.11.2007 Juratovic, Josip SPD 28.11.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 28.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2007 Müntefering, Franz SPD 28.11.2007 Piltz, Gisela FDP 28.11.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 28.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.11.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 28.11.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 28.11.2007 Thiessen, Jörn SPD 28.11.2007 Wegener, Hedi SPD 28.11.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt II.9) Im Jahr 2008 beträgt der Zuschuss des Bundes zu- unsten der zwischen dem Bund und den Ländern Bran- enburg und Sachsen gebildeten Stiftung für das sorbi- che Volk 7,6 Millionen Euro. Das sind 600 000 Euro ehr, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor- esehen. Somit ist das Förderniveau 2007 wieder er- eicht. Ich danke insbesondere dem Haushaltsausschuss ür diese Initiative. Meine Zustimmung zum Etat des undeskanzleramtes verbinde ich jedoch mit dem Hin- eis auf zwei ungelöste Probleme, die dringend einer ntscheidung bedürfen: Erstens. Das Finanzierungsabkommen als Rechts- rundlage der gemeinsamen Förderung des sorbischen olkes läuft am 31. Dezember 2007 aus. Darauf habe ich ereits in meiner Erklärung zur Abstimmung zum Etat 007 hingewiesen und eine zeitnahe Lösung angemahnt. ch muss leider enttäuscht feststellen, dass dies nicht mgesetzt wurde. Die Verhandlungen für ein neues Fi- anzierungsabkommen sind zwar vor mehr als einem ahr aufgenommen worden. Sie ruhen jedoch seit dem rühjahr. Damit existiert derzeit für die Stiftung für das orbische Volk weder eine Rechtssicherheit für die Zu- unft, noch ist eine mittelfristige Finanzplanung durch ie Stiftungsgremien möglich. Zweitens. Der Haushaltsausschuss hat 2,6 Millionen uro qualifiziert gesperrt mit der Begründung, dass ei- erseits bis zum 15. Juni 2008 ein neues, in die Zukunft erichtetes Finanzierungsabkommen vorliegen soll und ndererseits die Auflagen aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes vom 20. März 2007 erfüllt sein müssen. eide Forderungen sind nicht allein vom sorbischen Volk msetzbar. Der Freistaat Sachsen, der an seiner bisheri- en Förderung ungesperrt festhält, hat in seiner Stellung- ahme auf die sechs Forderungen des Rechnungshofes eagiert und die Förderung des Bundes unter minder- eitspolitischen Gesichtspunkten uneingeschränkt einge- ordert. Dem schließe ich mich an. Das Land Branden- urg unterstützt politisch diese Forderungen, hat aber nalog zum Bund seinen Förderanteil ebenfalls gesperrt. om Bund liegt derzeit noch keine Stellungnahme zum echnungshofgutachten vor. Damit sind die Eckpunkte ür die Wiederaufnahme der Verhandlungen für das neue inanzierungsabkommen aus meiner Sicht unklar. Das st unbefriedigend. Insgesamt beträgt die Haushalts- perre für die Stiftung für das sorbische Volk für 2006 ,2 Millionen Euro. Ausdrücklich erkläre ich aus meiner Kenntnis vor rt, dass in der Summe aller Ausgaben der größte Teil ür den Erhalt der sorbischen Sprache verwendet wird. 13630 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 (A) (C) (B) ) Schulbüchern für die Minderheitensprache genauso wie zum Beispiel das gesprochene Wort im Theater oder auf einer CD. Ferner wird davon ausgegangen, dass in der Stiftung selbst seit 1994 keine Evaluierung mehr stattgefunden hat. Als Mitglied des Parlamentarischen Beirates der Stiftung weiß ich, dass zum Beispiel 1997 eine Untersu- chung zum Lese- und Medienverhalten der sorbischen Bevölkerung durchgeführt wurde, in deren Konsequenz Förderprioritäten der Stiftung angepasst wurden. Eine zweite große Evaluation fand von 2000 bis 2002 statt. Seit dieser Zeit wird zugunsten der Sprache zum Bei- spiel die Kunst nachrangig gefördert. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass ich auch mit dem zweiten Prüfergebnis Verständnisprobleme habe. Im dritten Punkt wird auf die teilweise Übernahme von Aufgaben anderer Träger, vor allem Kommunen verwiesen. Die Mehrbelastungen der Kommunen, im zweisprachigen Siedlungsgebiet, zum Beispiel durch die zweisprachige Beschilderung, sind bisher nirgendwo zu- sammengefasst dargestellt worden. Sie werden aber seit Jahren ganz selbstverständlich von diesen getragen. Wa- rum nach 15 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stif- Volkes, das kein Mutterland hat, nicht ohne Substanzver- lust umsetzbar und würde zunächst die Schließung bzw. Fusionierung aller sorbischen Institutionen bedeuten. Niemand kann von einem Volk verlangen, seine kultu- relle Infrastruktur, die lebensnotwendig ist, da sich das sorbische Volk über die Kulturautonomie definiert, selbst abzuschaffen. Und zuletzt wird im sechsten Punkt des Rechnungs- hofberichtes die Überwindung der Kleinteiligkeit der Minderheitenförderung durch die Bundesregierung an- gemahnt. Auch diesen Punkt können die Sorben nicht beeinflussen. Die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarte jeweils hälftige Förderung der Stiftung ist eine gute Ent- scheidung, die in den zurückliegenden 15 Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur geführt hat. Sie berück- sichtigt, dass es sich bei der Förderung des sorbischen Volkes um eine Aufgabe im gesamtstaatlichen Interesse handelt, weil die Kultur autochthoner Minderheiten im- mer auch ein lebendiger Bestandteil der Kultur Deutsch- lands ist und bleibt. Daraus ergibt sich auch die außen- politische Alleinverantwortung des Bundes im Blick auf tung und den Kommunen jetzt eine gegenseitige Auf- rechnung erfolgen sollte, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Geist der von der Bundesregierung un- terzeichneten Europäischen Charta zum Schutz der Min- derheitensprachen. Im vierten Punkt wird die Regelung für das sorbische Volk im Einigungsvertrag als verbraucht erklärt, Auch das ist nicht nachvollziehbar und vor allem von den Sor- ben nicht beeinflussbar. Die generelle Umstellung der Förderung des sorbi- schen Volkes auf Projektbasis, wie im fünften Punkt vor- geschlagen, ist mit den ganzheitlichen Aufgaben eines d t w a i P z A d r d k (D ie 1998 unterzeichnete Europarats-Charta der autoch- honen Minderheiten. Zwar ist das Finanzierungsabkommen von 1998, das, ie gesagt, Ende 2007 ausläuft, für die Bundesseite in bsoluten Beträgen klar degressiv ausgelegt, nicht aber m relativen Förderanteil. Durch diese Tatsache war das arlament Jahr für Jahr gefordert, Nachbesserungen vor- unehmen. Das ist künftig weder den Sorben noch den bgeordneten weiter zumutbar. Deshalb erwarte ich, ass in den kommenden Wochen der Entwurf für ein kla- es Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Län- ern vorgelegt wird, das den Anspruch eines Zukunfts- onzeptes für das sorbische Volk erfüllt. 91, 1 0, T 129. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ende März haben wir hier in Berlin den 50. Jahrestag der
    Römischen Verträge gefeiert. Dabei ist uns allen noch
    einmal deutlich geworden, wie lange ein geeintes, in
    Frieden und Freiheit verbundenes Europa ein bloßer
    Traum war, ein Traum, der aus schmerzlicher Erfahrung
    später auf wunderbare Weise Wirklichkeit geworden ist.
    Heute – so haben wir es dann in der Berliner Erklärung
    geschrieben – sind wir Europäer zu unserem Glück ver-
    eint.

    Ich sage das, weil in anderen Regionen der Welt ein
    friedliches Miteinander der Völker nach wie vor in wei-
    ter Ferne liegt. Insbesondere im Nahen Osten sucht die
    Weltgemeinschaft – und dies jetzt seit Jahrzehnten –
    nach Möglichkeiten für eine umfassende Friedenslö-
    sung. Hierzu einen Beitrag zu leisten, das war ein
    Schwerpunkt der zurückliegenden EU-Ratspräsident-
    schaft Deutschlands. Das ist und bleibt auch ein Schwer-
    punkt der gesamten Bundesregierung.

    Jetzt scheint es neuen Grund zur Hoffnung zu geben,
    dass der Traum eines friedlichen Miteinanders von Israel
    und Palästina doch wahr werden könnte. Auch wenn die
    Erfahrungen mit früheren Lösungsversuchen einen allzu
    naiven Optimismus verbieten: Die Friedenskonferenz in
    Annapolis ist die Chance auf einen neuen Verhandlungs-
    prozess, an dessen Ende die Vision einer Zweistaatenlö-
    sung mit Leben gefüllt werden könnte. Das ist ein hoff-
    nungsvolles Signal. Der Bundesaußenminister wird
    heute noch darüber berichten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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    (C (D Es kann uns hier in diesem Parlament nicht ruhen lasen, dass Israel und die gesamte Region in einem unsiheren, instabilen Zustand sind. Ich bekenne mich ausrücklich zur besonderen historischen Verantwortung eutschlands für die Sicherheit und Existenz Israels. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    as Eintreten für die Sicherheit Israels ist Teil der
    taatsräson Deutschlands und eine Konstante der deut-
    chen Außenpolitik.

    Im kommenden Jahr feiert der Staat Israel den
    0. Geburtstag seines Bestehens. Noch immer ist die Si-
    herheit dieses Staates bedroht. Die Führung des Iran
    tellt das Existenzrecht Israels in unerträglicher Weise
    nfrage. Insbesondere das Nuklearprogramm gibt Anlass
    u großer Sorge. Deshalb setzen wir uns mit diplomati-
    chen Mitteln für ein Einlenken des Iran ein. Das heißt:
    ei Nichtkooperation des Iran sind weitere und schärfere
    anktionen unausweichlich; bei Kooperation wiederum

    iegen sehr gute Angebote für den Iran auf dem Tisch.
    amit wir Erfolg haben, sind zwei Dinge unabdingbar:
    ntschlossenheit und Geschlossenheit der internationa-

    en Gemeinschaft. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Entschlossenheit und Geschlossenheit brauchen wir
    uch bei einem anderen Konflikt, der in ganz besonderer
    eise Europa betrifft, nämlich beim Kosovo. Die Euro-

    äische Union hat in Bezug auf die Stabilität auf dem
    estlichen Balkan eine ganz besondere Aufgabe. Die
    eltgemeinschaft schaut an dieser Stelle auf uns. Daher
    ar es richtig, dass wir noch einmal Verhandlungspro-

    esse eingeleitet haben. Herr Ischinger hat nicht nur un-
    eren Dank verdient, sondern auch unsere gesamte Un-
    erstützung, alles zu versuchen, um hier zu einer
    ernünftigen Lösung zu kommen. Ich möchte von dieser
    telle aus noch einmal an die Vernunft aller Beteiligten
    ppellieren, einen Weg zu gehen, der für die Stabilität in
    esamteuropa verantwortlich ist.

    Wir werden uns damit auseinandersetzen müssen,
    ass wir weiterhin den Einsatz der Bundeswehr inner-
    alb der NATO-Mission im Kosovo brauchen. Wir wer-
    en die rechtlichen Grundlagen dafür immer wieder ab-
    hecken, sollten die Verhandlungsprozesse nicht so
    rfolgreich sein, wie wir es uns erhoffen. Genauso wer-
    en wir uns aber an einer zivilen europäischen Sicher-
    eits- und Verteidigungsmission beteiligen, die das Poli-
    ei- und Rechtswesen aufbaut.

    Das heißt: Deutschland und die Europäische Union
    aben hier allergrößte Verantwortung. Der Bundes-
    ußenminister und ich werden in den kommenden Räten
    lles dafür tun, um das, was wir auf dem westlichen Bal-
    an schon geschafft haben, weiterzuentwickeln und zu
    inem friedlichen Miteinander zu kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Diese drei Beispiele – Naher Osten, Iran und Kosovo –
    eigen genauso wie die anderen Aktivitäten unserer Au-
    enpolitik: Die Außen- und Sicherheitspolitik der Bun-






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    desregierung ist immer auf Werten aufgebaut. Sie ist
    wertebezogen. Deutsche Außenpolitik findet nicht im
    luftleeren Raum statt. Deshalb gilt: Menschenrechtspoli-
    tik und das Vertreten ökonomischer Interessen sind zwei
    Seiten einer Medaille und dürfen niemals gegeneinander
    gestellt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Das ist auch und gerade die Grundlage dafür, dass wir
    uns für faire Handelsbedingungen im Rahmen der Welt-
    handelsorganisation einsetzen. Das ist die Grundlage da-
    für, dass wir uns für den Schutz geistigen Eigentums ein-
    setzen. Das ist die Grundlage dafür, dass wir auf dem
    afrikanischen Kontinent insbesondere eine faire Roh-
    stoffpolitik gegenüber den Ländern betreiben wollen, die
    einen wirtschaftlichen Aufschwung brauchen. Das ist
    auch die Grundlage, auf der wir eine Novelle zum
    Außenwirtschaftsgesetz erarbeiten. Denn es heißt heute
    in einer globalen Welt, sich auch um die Sicherung der
    eigenen, kritischen Infrastruktur zu kümmern. Das ma-
    chen die Vereinigten Staaten von Amerika. Das macht
    Großbritannien. Das macht Frankreich. Warum soll
    Deutschland dies nicht tun? Dies hat mit Protektionis-
    mus nichts, aber auch gar nichts zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Auf dieser Grundlage haben wir durch unser gemein-
    sames Engagement in der Koalition das Ansehen
    Deutschlands in der Welt in den letzten zwei Jahren ge-
    mehrt. Darauf können wir gemeinsam stolz sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deutschland konnte sein Ansehen und sein Gewicht
    auch deshalb mehren, weil wir wirtschaftliche Leis-
    tungskraft wieder zurückgewonnen haben. Man sollte
    sich keine Illusionen machen: Unsere internationale Re-
    putation und die wirtschaftliche Lage Deutschlands hän-
    gen für viele Menschen auf der Welt auf das Engste zu-
    sammen. Das wird jetzt im Inland und im Ausland
    bestätigt. Die deutsche Wirtschaft zieht die europäische
    Wirtschaft wieder mit nach vorne. Wir sind aus der Rolle
    des Letzten herausgekommen. Das Wirtschaftswachs-
    tum lag im letzten Jahr bei 2,9 Prozent. Dieses Jahr kön-
    nen wir 2,4 Prozent erwarten, nächstes Jahr um die
    2 Prozent. Unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit
    nimmt zu. Wir sind vom World Economic Forum von
    Platz sieben auf Platz fünf hochgestuft worden. Das ist
    das Ergebnis der Reformen. Das sind die Erfolge der
    Unternehmen. Das sind in ganz besonderer Weise die Er-
    gebnisse der Leistungen der Arbeitnehmerinnen und Ar-
    beitnehmer, der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Nun wissen wir: Wachstum und Wettbewerbsfähig-
    keit allein sind nicht alles. Es ist etwas anderes ganz
    wichtig. Aus Wachstum entstehen wieder Arbeitsplätze.
    1 Million zusätzliche Arbeitsplätze seit Amtsantritt die-
    ser Regierung! 1 Million weniger Arbeitslose seit Amts-
    antritt dieser Regierung! Weniger ältere Arbeitslose, we-
    niger Langzeitarbeitslose, mehr junge Menschen, die

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    (C (D ine Chance haben! Der Beschäftigungsaufbau geht das sagen auch die Unternehmen – 2008 weiter. Weni er Menschen müssen Angst um ihren Job haben. Das eißt, es passiert etwas, was wir in diesem Land brauhen, etwas, das man nicht in Euro und Cent berechnen ann: Der Aufschwung kommt bei den Menschen an, bei mmer mehr Menschen. Das ist eine gute Botschaft für eutschland. Die Zuversicht der Menschen ist gewachsen, eine Zuersicht, deren Grundlage natürlich mit jedem neuen Areitsplatz, mit jeder geglückten Wiedereingliederung in as Arbeitsleben verbreitert werden kann. Mit anderen orten: Die Politik dieser Bundesregierung wirkt. Sie irkt schon im dritten Jahr. Das heißt nicht, dass wir eichtfertig werden dürfen. Das heißt nicht, dass wir uns uf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen dürfen. Es gilt ür uns nur eine Devise: Wir müssen die Grundlagen des ufschwungs stärken, um mehr Menschen in diesem and Chancen zu geben, die sie allemal verdient haben. Dafür gibt es für uns in dieser Bundesregierung einen entralen Maßstab: Wir beschließen Maßnahmen, mit enen weitere Arbeitsplätze geschaffen werden, und unerlassen alles, was Arbeitsplätze gefährdet. Das ist der aßstab unseres Handelns. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    etzt werden Sie sagen, dass wir darum manchmal in
    ieser Koalition ringen. Ja, das tun wir – das gebe ich
    anz freimütig zu –, aber immer in dem Geist, dass wir
    rbeitsplätze schaffen und alles verhindern wollen, was
    rbeitsplätze kostet.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden das fortsetzen, weil wir wissen, dass es
    orgen gibt. Es gibt Fragen, ob die Verwerfungen auf
    en internationalen Märkten auch unseren Aufschwung
    n Gefahr bringen könnten. Die amerikanische Immo-
    ilienkrise, der hohe Ölpreis, der starke Euro, steigende
    ebensmittelpreise – das alles kennen wir. Wir können
    icht versprechen, dass durch die Politik der Bundesre-
    ierung diese Risiken nicht eintreten werden. Das wäre
    nredlich. Aber ich bin von einem überzeugt, und das ist
    ie gute Botschaft dieses Jahres: Wir haben genug Stärke
    iedergewonnen, um die Herausforderungen, die vor
    ns liegen, wirklich gut bewältigen zu können. Davon
    ind wir überzeugt, und in diesem Geist machen wir
    olitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    as bestimmt unsere Arbeit für Deutschland, die sich in
    ünf Grundsätzen zusammenfassen lässt.

    Erstens. Wir wollen die Grundlagen des Auf-
    chwungs stärken. Das bedeutet: Sanierung der Staats-
    inanzen. Was haben wir erreicht? Wir werden erstmals






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    seit der Wiedervereinigung in etwa einen ausgegliche-
    nen Staatshaushalt erreichen.


    (Widerspruch bei der FDP)


    Das Haushaltsdefizit des Bundes – ob es Ihnen passt
    oder nicht – ist in den letzten zwei Jahren halbiert wor-
    den. Die Maastricht-Kriterien werden seit 2006 wieder
    eingehalten. An diesen Fakten lässt sich nicht vorbeire-
    den. Sie sind da, sie sind gut, und sie sind richtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Nun gibt es Forderungen – die werden auch hier erho-
    ben –, dass jeder zusätzliche Cent aus konjunkturbeding-
    ten Mehreinnahmen in den Abbau der Verschuldung ge-
    steckt werden sollte, unabhängig davon, ob das in den
    kommenden Jahren durchzuhalten ist, unabhängig da-
    von, ob der Staat dann noch Gestaltungsspielraum und
    Investitionsmöglichkeiten hat. Ich sage freimütig: Genau
    das machen wir nicht.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Richtig!)


    Stattdessen haben wir uns für einen langfristigen und
    verlässlichen Abbaupfad entschieden, der zusätzlichen
    Haushaltsspielraum lässt und wonach auf der Basis der
    Steuerschätzungen zwei Drittel der Einnahmen in den
    Schuldenabbau, aber ein Drittel in Investitionen für die
    Zukunft gesteckt werden. Wir sind von diesem verläss-
    lichen Abbaupfad überzeugt. Ich danke dem Finanzmi-
    nister, ich danke den Haushältern, und ich danke den
    Fraktionen für die Kooperation auf diesem Gebiet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben dabei ein ganz klares Ziel vor Augen, nämlich
    2011 einen ausgeglichenen Bundeshaushalt zu erreichen.
    Diesem Ziel fühlen wir uns verpflichtet.

    Wir hören auch die Forderungen aus der Opposition,
    wir sollten Steuern senken, kostet es, was es wolle.
    Meistens fordern das die Gleichen, die vorher das Geld
    schon einmal für die Senkung der Neuverschuldung ver-
    plant haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Auch hier sagen wir: Wir machen eine verlässliche Steu-
    erpolitik. Das spiegelt sich in zwei Maßnahmen wider,
    die wir ergriffen haben: An der Erbschaftsteuer arbeiten
    wir noch, die Unternehmensteuerreform ist verab-
    schiedet. Wenn Sie sich den Haushalt für das Jahr 2008
    anschauen, dann wissen Sie natürlich, dass sich die Ent-
    lastungen für die Unternehmen in diesem Haushalt wi-
    derspiegeln. Wir sind überzeugt davon, dass das richtig
    ist, weil mehr Investitionen in Deutschland mehr Ar-
    beitsplätze für unser Land schaffen. Deshalb haben wir
    uns zu diesem Weg entschlossen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir wollen, dass Gewinne wieder stärker in Deutschland
    versteuert werden, weil es attraktiver ist, sie hier statt im
    Ausland zu versteuern. Aber was wir nicht versprechen
    können – auch dazu haben wir uns ganz bewusst ent-
    schlossen –, ist, dass wir alle Steuergestaltungs- und
    Steuervermeidungsmodelle der Vergangenheit überleben

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    (C (D assen. Das ist nicht im Interesse des Gemeinwohls. Desalb haben wir an einigen Stellen Bremsen eingezogen. Bei der Erarbeitung der Reform der Erbschaftsteuer jeder weiß, wie schwierig das nach dem Urteil des undesverfassungsgerichts geworden ist – wollen wir or allen Dingen die Nachfolge innerhalb eines Familiennternehmens erleichtern. Genau das werden wir in den eiteren Beratungen immer wieder deutlich machen. ir wollen sicherstellen, dass diejenigen, die das Rück rat der Wirtschaft in Deutschland sind – die kleineren nd mittelständischen Betriebe, die Familienunternehen, die oft über Jahre und Jahrzehnte in Deutschland hre Heimat haben –, in einer globalen Welt eine faire, ute Chance in diesem Lande haben und dieses Land icht verlassen müssen. Das ist unser Ziel, und das weren wir durchsetzen. Der zweite Grundsatz neben der Sanierung der Finanen heißt: Grundlagen für mehr Beschäftigung fortntwickeln und dadurch auch mehr Teilhabe für Menchen in diesem Land ermöglichen. Was haben wir rreicht? Mit 40 Millionen Erwerbstätigen, 40 Millionen enschen, die sich ihr Geld verdienen können, haben ir ein Rekordniveau erreicht. Ich habe es schon gesagt: ie über 55-Jährigen profitieren jetzt davon. Wir haben in Minus von 20 Prozent bei den älteren Arbeitslosen. ir kommen endlich wieder in die Situation, zu den esseren in Europa zu gehören. Es ist bei der Lebenserartung, die wir heute haben, doch kein Zustand – darüer sind wir uns hier auch alle einig –, dass Menschen ber 55 keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt beommen. Deshalb halte ich diese Botschaft für ganz ichtig. Was sind die Ratschläge? Es ist, wie es immer ist: Die inen sagen, wir könnten eigentlich alle Arbeitsmarktreormen zurücknehmen; denn die Wirkungen zeigen, dass ir auf dem richtigen Pfad sind. Die anderen sagen, die rbeitsmarktreformen seien gar keine echten Reformen; s müsste alles viel härter zugehen. Ich glaube, dass beies mit der Stimme der Vernunft wenig zu tun hat. Wir erden deshalb auch nichts von dem machen, sondern uch hier auf unserem Weg weitergehen. Ich will noch einmal daran erinnern, dass wir die rbeitslosenversicherungsbeiträge Schritt für Schritt esenkt haben. Anfang des Jahres 2008 werden sie sich nnerhalb von zwei Jahren halbiert haben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    s ist nicht richtig, dass wir darüber die Solidität der
    inanzen der Bundesagentur außer Acht gelassen hätten.
    ir haben uns vorgenommen – wir haben das in Mese-

    erg als Bundesregierung beschlossen und dafür in der
    ittelfristigen Finanzplanung bis 2011 Vorsorge getrof-

    en –, für die Bundesagentur Rückstellungen für die Al-
    erslasten, die auch für eine Bundesagentur entstehen
    davon ist früher nie die Rede gewesen –, zu bilden.






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Wir sind froh darüber, dass wir zum ersten Mal sagen
    können: Es gibt eine Trendwende bei den Lohnzusatz-
    kosten nach unten. Wir schaffen es, unter 40 Prozent zu
    kommen. Das ist eine gute Botschaft, die im Übrigen
    zeigt, dass wir erreicht haben, was wir uns in dem Regie-
    rungsprogramm vorgenommen haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir folgen konsequent dem Prinzip von Fördern und
    Fordern. Es hat eine breite Debatte über die Verlänge-
    rung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I für Äl-
    tere gegeben. Wir haben eine Einigung gefunden, die der
    Tatsache Rechnung trägt, dass Ältere länger brauchen,
    um auf dem Arbeitsmarkt wieder vermittelt zu werden.
    Ältere erhalten die Chance, besser vermittelt zu werden,
    indem wir Eingliederungszuschüsse gewähren, um je-
    dem die Möglichkeit zu eröffnen, wieder einen Arbeits-
    platz zu bekommen. Das, finde ich, ist die gute Botschaft
    für die Älteren. Deshalb bin ich außerordentlich einver-
    standen mit der Reform des Arbeitslosengeldes I.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir müssen in der Rentenpolitik so vorgehen, dass
    wir wieder ein Reservepolster anlegen. Die Schwan-
    kungsreserve, das heißt die Vorsorge, ist jetzt wieder bei
    0,7 Monatsbeiträgen angelangt. Wir wollen sie bis auf
    eineinhalb Monatsbeiträge aufbauen.

    Ich sage ganz eindeutig: Wir stehen zu der Entschei-
    dung bezüglich der Rente mit 67. Allen Experten, die
    glauben, jeden Tag noch etwas Neues sagen zu müssen,
    sage ich aber: Die Menschen haben mit uns Verlässlich-
    keit für die Zukunft bekommen, was die Notwendigkeit
    der Rente mit 67 anbelangt. Darüber hinaus gibt es keine
    Verunsicherung durch diese Bundesregierung; auch das
    ist wichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden im nächsten Jahr die Aufgabe haben, die
    beschlossene Gesundheitsreform so umzusetzen, dass
    die Lohnzusatzkosten auch Ende des Jahres 2008 die
    40 Prozent nicht übersteigen. Ich glaube, dass die Wett-
    bewerbsfähigkeit der Krankenkassen im Rahmen dieser
    Gesundheitsreform im Augenblick Schritt für Schritt
    wächst.

    Ich weiß, viele Menschen machen sich Sorgen: über
    den eigenen Job, ob die Rente ausreicht oder ob wirklich
    ein Ausbildungsplatz zur Verfügung steht. Genau des-
    halb sagen wir: Arbeit ist die beste Form der Teilhabe;
    Arbeit ist die beste Form der Chancengerechtigkeit.
    Die Linie der Bundesregierung ist daher auch für das
    nächste Jahr und das übernächste Jahr „Sanieren, Refor-
    mieren, Investieren“. Das ist tatsächlich ein Dreiklang,
    und zwar ein richtiger, mit dem wir voranschreiten wer-
    den.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Aufschwung wird Schritt für Schritt in der Breite
    immer mehr spürbar. Das Wachstum des dritten
    Quartals 2007 ist zunehmend von der Binnennachfrage
    getragen. Die Lohnzusatzkosten sinken, sodass trotz der

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    (C (D rhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge der Durchchnittsverdiener im Jahr 2008 netto 270 Euro mehr in er Tasche haben wird. Das sind die ersten Erfolge der olitik der Bundesregierung nach der Sanierung des undeshaushalts. Ich will hier daran erinnern, womit wir begonnen haen: Wir haben mit einem strukturellen Defizit von 0 bis 60 Milliarden Euro begonnen. Faktisch war das efizit bei über 30 Milliarden Euro. Dass wir bei achstum, Beschäftigung und Haushaltssanierung heute o dastehen, wie wir dastehen, ist nur durch den Dreilang „Sanieren, Reformieren und Investieren“ möglich ewesen. Für all die, die dauernd davon reden, wie viel der taat eingreift, ist die wirklich „schlechte“ Nachricht die om Sinken der Staatsquote. Welche Zahl zeigt eigentich besser als die Staatsquote, wie viel Spielräume die ürgerinnen und Bürger wieder haben? Im Jahre 2005 ag die Staatsquote bei 46,9 Prozent. Im Jahre 2008 wird ie bei 43,3 Prozent liegen. Wer einen Vergleich zu den taatsquoten der anderen europäischen Länder zieht, der eiß, dass Deutschland damit gut dasteht und dass wir amit einen guten Platz haben. Das Sinken der Staatsuote bedeutet nichts anderes, als dass die Menschen ehr Freiräume haben für das, was in sie in ihrem Leben elber gestalten wollen. Wir werden den Weg für mehr Beschäftigung weiterehen. Wir wollen die Arbeitnehmerbeteiligung in Form es Investivlohns. Wir wollen die Sanierung der öffentlihen Gebäude voranbringen. Wir wollen die Förderung er haushaltsnahen Dienstleistungen vereinfachen und erbessern, weil wir gerade im Bereich der einfachen ätigkeiten Chancen für Arbeitssuchende sehen. Wir werden den Bürokratieabbau vorantreiben. Die undesregierung ist die erste, die jemals nach den Maß täben des Normenkontrollrats die Informationspflichten ystematisch erfasst hat: Es sind 10 900. Die Bundesreierung hat klar gesagt: Die Bürokratiekosten sollen um 5 Prozent sinken. Sie tritt dafür ein, dass sich derselbe rozess auf europäischer Ebene wiederholt. Wir, die undesregierung, haben uns vorgenommen, die Hälfte er Wegstrecke bis zur Erreichung dieses Ziels bis zum nde dieser Legislaturperiode zurückzulegen. Das ist achprüfbar, das ist messbar, das ist systematisch. Eine olche Form des Bürokratieabbaus hat es in Deutschland och nicht gegeben, und das ist ein Erfolg der Großen oalition. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Natürlich leitet uns die Frage: Wie bekommen wir
    ehr Beschäftigung, aber auch Beschäftigung zu fairen
    edingungen bei der Entlohnung? Damit meine ich
    uch die Frage der Mindestlöhne und alles, was damit
    usammenhängt.

    Erstens. Bei der Post sehe ich nach wie vor Möglich-
    eiten, zu einer Einigung zu kommen.






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Zweitens. Obwohl wir unterschiedliche Auffassungen
    haben, haben wir mit der Entscheidung, ein Mindestar-
    beitsbedingungengesetz zu entwickeln und das Arbeit-
    nehmer-Entsendegesetz im Frühjahr des nächsten Jahres
    auszuweiten, die Weichen dahin gehend gestellt, dass
    mehr faire Löhne gezahlt werden, ohne dass die Tarifau-
    tonomie zerstört wird. Mehr Menschen wird die Chance
    gegeben, eine Arbeit zu finden.

    Unser Wohlstand lebt ganz wesentlich von der Inno-
    vationskraft. Deshalb lautet unser dritter Grundsatz:
    Wir wollen den Wohlstand von morgen durch Investitio-
    nen in Forschung, in Bildung und in die Familien si-
    chern. Der Etat der Forschungsministerin profitiert von
    den hohen Wachstumsraten: plus 8 Prozent. Die Mittel
    für die Projektförderung steigen sogar um 16 Prozent.
    Wir haben uns nämlich entschlossen, durch den Bundes-
    anteil dazu beizutragen, dass für Forschungs- und Ent-
    wicklungsaufgaben Mittel in Höhe von 3 Prozent des
    Bruttoinlandsprodukts zur Verfügung stehen. Wir geben
    dabei nicht einfach mehr Geld in das System, sondern
    haben eine Vielzahl neuer Instrumentarien entwickelt,
    die wirklich dafür Sorge tragen, dass die Wirtschaft, ins-
    besondere der Mittelstand, ihrer Verantwortung bei For-
    schung und Entwicklung besser gerecht werden kann.
    Deswegen ist die Wissenschaftsunion eine ganz wichtige
    Initiative.

    Meine Damen und Herren, die Exzellenzinitiative
    hat in Deutschland auch im Hinblick auf den Zusam-
    menschluss von Forschungseinrichtungen eine große
    Bewegung gebracht. Eine schöne Botschaft, die ich ein-
    fach mit einer Gratulation verbinde: Zwei Nobelpreise
    für Physik und Chemie in diesem Jahr zeigen: In
    Deutschland kann man Spitzenforschung – –


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das war auch die Regierung? Bravo!)


    – Lieber Herr Westerwelle, das war natürlich nicht die
    Regierung.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD)


    Aber es zeigt doch, dass die Bedingungen dafür, in
    Deutschland zu forschen, so sind, dass man auch als
    Deutscher in Deutschland und nicht nur als Deutscher in
    Amerika einen Nobelpreis bekommen kann. Das ist die
    Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist doch in keinem Interview mit den beiden Nobel-
    preisträgern versäumt worden, dreimal nachzufragen,
    wie oft sie schon darüber nachgedacht hätten, nach
    Amerika oder sonst wohin zu gehen. Sie haben jedes
    Mal erklärt, die Großforschungseinrichtungen in
    Deutschland seien gut. Daran müssen Sie doch nicht
    herummeckern; das haben Sie doch zum Teil mit gestal-
    tet. Meine Güte, wirklich!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir sind dabei nicht am Ende. Wir werden den nächs-
    ten IT-Gipfel durchführen und für einen Spitzencluster-
    wettbewerb sorgen. Vor allen Dingen werden wir – das
    ist für die Akzeptanz von Forschung und Entwicklung

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    (C (D ichtig – Leuchttürme aufbauen: Spitzenprojekte in den ereichen Klimaforschung, Energieeffizienz, Medizin nd Medizintechnik sowie Verkehrsleittechnik. Je besser die Rahmenbedingungen und Strukturen für eschäftigung werden, umso stärker macht sich ein eues Problem bemerkbar: Wie sieht es aus mit unseren achkräften, mit der Bildungssituation und mit der Auschöpfung dessen, was wir an menschlicher Kraft in unerer Gesellschaft haben? Deshalb wird auch in den Jahen 2008 und 2009 das Thema Bildung von ganz esonderer Bedeutung sein. Der Ausbildungspakt in dieem Jahr hat gewirkt. Ich bin deshalb auch dagegen, dass ir hier Zwangsabgaben miteinander vereinbaren. (Zuruf des Abg. Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE])


    Mein Gott, wir wissen ja Bescheid.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    In diesem Jahr sind 60 000 neue Ausbildungsplätze
    eschaffen worden; die Wirtschaft hat ihre Versprechun-
    en erfüllt. Trotzdem gibt es noch ein riesiges Problem
    us den vergangenen Jahren, weil junge Leute in soge-
    annten Warteschleifen sind.


    (Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Aha!)


    eshalb müssen wir uns überlegen – dies tun wir auch in
    er Bundesregierung –,


    (Zuruf von der LINKEN: Wann denn?)


    ie wir genau diesen jungen Leuten helfen können; denn
    s darf uns kein junger Mensch in diesem Lande verlo-
    en gehen, zumal dann nicht, wenn wir anschließend
    ieder über Fachkräftemangel sprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir wissen auch über den Zusammenhang von Inte-
    ration und Ausbildung Bescheid. Wir wissen, was es
    ür die Notwendigkeit der Integration und den Fachkräf-
    ebedarf bedeutet, wenn heute in Großstädten die Hälfte
    ller Kinder bei der Einschulung Kinder mit Migrations-
    intergrund sind. Daher haben wir eine nationale Quali-
    izierungsoffensive geschaffen, die wir Schritt für Schritt
    eiter mit Leben erfüllen werden. Wir müssen und wer-
    en auch mit den Ländern über die Schnittstellen zwi-
    chen Bildungspolitik der Länder und Ausbildung spre-
    hen; denn es kann nicht sein, dass 80 000 junge
    enschen in Deutschland aus der Schule herauskommen

    nd nicht in der Lage sind, anschließend eine Ausbil-
    ung aufzunehmen, sodass es die erste Aufgabe der
    undesagentur ist, aus Beitragsgeldern diese jungen
    enschen zu qualifizieren. Auch hier werden wir für
    eitere Fortschritte sorgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben in die Familien investiert – das wird nie-
    and bestreiten –: Elterngeld, Erhöhung der Kinderzu-

    age in der Riester-Rente, um hier mehr Generationenge-
    echtigkeit zu verwirklichen, wesentliche Schritte zum
    usbau der Kinderbetreuung, Hilfe an die Bundesländer
    ei einer Aufgabe, die wir als national wichtige Aufgabe






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    qualifiziert haben. Aber wir wissen auch, dass uns das
    Thema Kinderarmut nicht ruhen lassen kann. Wir wol-
    len, dass niemand wegen der Kinder in die Bedürftigkeit
    fällt; deshalb muss der Kinderzuschlag weiterentwickelt
    werden.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Wegen der Kinder“?)


    – Ja, wegen der Kinder nicht in die Bedürftigkeit fällt,
    Frau Künast. So ist es. – Deshalb werden wir den Kin-
    derzuschlag erhöhen und vereinfachen. Das Bundes-
    finanzministerium wird im Jahre 2008 turnusmäßig den
    Existenzminimumbericht vorlegen. Wir werden dann
    aber nicht ein ganzes Jahr warten, um zu überlegen, was
    wir zusätzlich für Familien tun können, sondern schnell
    – im Herbst des Jahres 2008 – daraus die notwendigen
    Schlussfolgerungen ziehen und handeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, wir haben es trotzdem mit
    bedrückenden Zuständen zu tun, wenn wir an Kinder in
    Deutschland denken. Der Todesfall der verhungerten
    Lea-Sophie war ein letztes aufrüttelndes Beispiel. Ich
    sage Ihnen an dieser Stelle ehrlich: Ich halte relativ we-
    nig von diesen schnellen Schuldzuweisungen, wer an
    welcher Stelle die Verantwortung trägt. Wir stehen vor
    einer Situation, in der wir denen, die ihrer Erziehungs-
    verantwortung nicht gerecht werden können, helfen
    müssen, ohne gleich die gesamte Gesellschaft für un-
    mündig zu erklären.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Um hier im föderalen System die richtigen Antworten zu
    finden, bedarf es der Kraftanstrengung aller. Ich bitte da-
    rum, keine schnelle, sondern die richtige Antwort zu fin-
    den, um den Kindern in Deutschland wirklich zu helfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es gibt neben der mangelnden Fürsorge für jüngere
    Menschen, für Kinder, noch etwas, das bedrückend ist.
    Das ist die Vereinsamung und Vernachlässigung älterer
    Menschen. Die Pflegereform versucht, auf diese Fragen
    eine bessere Antwort zu geben, indem wir verstärkte
    Prüfaufträge und Qualitätsberichte über Pflegeheime
    einführen, die jeder einsehen kann und über die sich je-
    der ein Urteil bilden kann, und Kontrollen ermöglichen,
    bei denen nicht alles vorher angekündigt wird. Ich
    glaube, das ist ein richtiger Schritt. Deshalb ist die Erhö-
    hung der Beiträge zur Pflegeversicherung richtig, weil
    die Pflegeversicherung Menschen in Not, Menschen im
    Alter und Menschen, die diese Republik aufgebaut ha-
    ben, hilft. Diesen Weg werden wir auch weitergehen. Ob
    es Alzheimer, Demenzerkrankung oder vieles andere be-
    trifft: Ich glaube, dass wir mit der Pflegeversicherung ei-
    nen richtigen Schritt gegangen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Unser vierter Grundsatz lautet, die Zukunft nicht zu
    verbauen. Das hat etwas mit Klimaschutz und Energie-
    politik zu tun, die unauflösbar zusammengehören. In
    wenigen Tagen findet die Bali-Konferenz statt. Selbst

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    (C (D ei kritischster Betrachtung müssen, glaube ich, alle in iesem Hause anerkennen, dass Deutschland beim Kliaschutz sowohl seine Hausaufgaben gemacht hat als uch seine internationalen Aufgaben im Rahmen von 8 und der EU-Präsidentschaft erledigt hat und wir bei iesem Menschheitsthema ein Riesenstück vorangekomen sind. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Bundesumweltminister wird mit einem Maßnah-
    enpaket für nationale Vorhaben, das wir nächste Wo-

    he im Kabinett beschließen werden, nach Bali reisen.
    ch will daran erinnern – man kann das heute nachlesen –,
    ass Deutschland seinen Verpflichtungen aus dem
    ioto-Abkommen nach allen Voraussagen bis 2012
    achkommen wird. Die Europäische Union ist noch weit
    avon entfernt, das zu tun. Ich kann uns nur alle auffor-
    ern, in der Europäischen Union diese Diskussion ver-
    tärkt zu führen. Denn unsere Vorreiterrolle europäi-
    cherseits wird in vielfacher Weise infrage gestellt
    erden, wenn wir unsere eigenen Verpflichtungen aus
    ioto in Europa nicht erfüllen. Deshalb wird das auch

    ine schwierige Diskussion innerhalb der Europäischen
    nion werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben eine Vielzahl von Maßnahmen vor uns, so-
    ohl auf der europäischen als auch auf der deutschen
    bene. Ich glaube, wir müssen es schaffen – auch darum
    ird die Diskussion gehen –, die Nachhaltigkeit zu unse-

    em Leitprinzip zu erklären, das heißt Wirtschaftlichkeit,
    oziale Verträglichkeit und Umweltschutz immer wieder
    n einen vernünftigen Einklang zu bringen. Darüber wird
    s im Einzelfall sicherlich auch Diskussionen geben;
    ber diesen Pfad der Nachhaltigkeit als den Grundpfad
    nserer Politik anzulegen, halte ich für die richtige Wei-
    henstellung für die Zukunft.

    Steigende Preise bei Öl, Gas und Strom versprechen,
    ie Klimadebatte wieder lebendiger zu machen. Ich sage
    n dieser Stelle – weil dazu manches geäußert wird –:
    trom und Energie sind nicht zu billig. Die Menschen im
    ande leiden zum Teil darunter. Unsere Ansage muss
    ein: mehr Energieeffizienz, mehr Energiesparen, Ver-
    rauch senken. Aber wir müssen auch aufpassen, dass
    ir einen vernünftigen Pfad der Energie finden, auch für
    nsere nationale Energieversorgung. Ich will nicht ver-
    ehlen, dass ich mit einer gewissen Sorge verfolge, wel-
    he Formen der Energieversorgung jetzt allesamt auf
    en Prüfstand kommen. Wenn wir keine Kohlekraft-
    erke mehr wollen und zudem die Kernkraftwerke ab-

    chalten wollen, was nicht meine Position ist – das ist
    ekannt –, dann sehe ich doch erhebliche Probleme für
    ie Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Ich
    uss ganz ehrlich sagen: Mit mir wird es nicht dazu

    ommen, dass man überall in Europa Kohlekraftwerke
    aut, in Deutschland die Kernkraftwerke abschaltet und
    ich anschließend wundert, dass wir kein Energieerzeu-
    erland mehr sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Wir müssen also die globale Herausforderung sehen.
    Das Klimathema ist ein globales Thema. Das entscheidet
    sich nicht an der Frage, ob in Saarbrücken oder in Lub-
    min ein Kohlekraftwerk steht oder nicht, sondern daran,
    dass wir international, global zu Reduktionen kommen,
    den Verbrauch senken und die Effizienz steigern. Das
    muss der Maßstab des Handelns sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, am Thema Klima sehen
    Sie exemplarisch wie wahrscheinlich an keinem anderen
    Thema, dass große Herausforderungen der Menschheit
    heute nicht mehr dadurch zu lösen sind, dass wir Innen-
    und Außenpolitik als zwei völlig getrennte Bereiche der
    Politik behandeln. Vielmehr gehört beides zusammen.
    Die Frage, wie das geistige Eigentum international ge-
    schützt wird, und die Frage, wie sich auch die Schwel-
    lenländer in die Problematik des Klimawandels einklin-
    ken und Verantwortung übernehmen, sind genauso
    wichtig, und an deren Lösung muss genauso viel gear-
    beitet werden wie für die Frage, wie wir effiziente Autos
    bauen und vernünftige Gebäudesanierung durchführen.

    Dies erleben wir nicht nur bei dem Thema Klima und
    im gesamten Bereich der klassischen Außenpolitik, son-
    dern natürlich auch bei der gesamten Sicherheitspolitik,
    bei der Herausforderung des internationalen Terrorismus
    und bei der Frage, wie wir ihn in unserem Lande be-
    kämpfen. Deshalb kommen auch hier internationale Ko-
    operation mit unseren Partnern in der Welt zum Tragen,
    die Öffnung Europas – ich erinnere nur daran, dass jetzt
    die Grenzübergänge im Rahmen des Schengen-Abkom-
    mens auch in Richtung Mittel- und Osteuropa geöffnet
    werden – und eine vernünftige Terrorismusbekämpfung
    in Deutschland, zu der natürlich auch das Projekt der
    Onlinedurchsuchung in unserem Regierungsprogramm
    hinzukommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb heißt der fünfte Grundsatz: Innen- und Au-
    ßenpolitik sind nicht mehr zu trennen, sondern sie wach-
    sen zusammen, und dies macht unsere Politik aus.

    Meine Damen und Herren, nach zwei Jahren können
    wir sagen: Der Dreiklang von „Investieren, Sanieren,
    Reformieren“


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Und Abkassieren!)


    hat sich bewährt. Weil er sich bewährt hat, bleibt er auch
    die Richtschnur der nächsten zwei Jahre unserer Arbeit.
    Wir wissen: Nichts von dem, was wir erreicht haben, ist
    selbstverständlich. Millionen Menschen auf der Welt ste-
    hen jeden Morgen auf und überlegen für sich und ihre
    Länder, wie sie ihren Wohlstand verbessern können.
    Deshalb wäre es die falsche Antwort – wir können auf
    die entsprechenden Fragen auch gar nicht mehr allein als
    Deutschland eine Antwort geben –, die Hände in den
    Schoß zu legen. Dies ist uns bewusst, aber bewusst ist
    uns vor allen Dingen, dass diese Große Koalition einen
    Auftrag hat, den Menschen in Deutschland in diesem
    globalen Wettbewerb eine gute Perspektive zu geben.
    Deshalb werden wir unsere Arbeit fortsetzen: entschlos-
    sen, geschlossen, gemeinsam ringend um die richtigen

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    (C (D ntworten, ja, ringend um die richtigen Antworten, aber it der Entschlossenheit, für dieses Land etwas zu tun. Herzlichen Dank. (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist Dr. Gregor Gysi, Fraktion Die

inke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zuerst

    urften wir hier Herrn Brüderle hören. Nur mit zwei Sät-
    en von ihm will ich mich auseinandersetzen. Sie haben
    um einen der Union unterstellt, auch demokratisch-so-
    ialistisch zu sein. Ich glaube, es hilft nichts: Ich muss
    hnen irgendwann einmal erklären, was demokratischer
    ozialismus ist.


    (Beifall bei der LINKEN – Lachen bei der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber nicht heute!)


    Nicht heute, Herr Kauder; Sie können ganz beruhigt
    ein.

    Zum anderen haben Sie gesagt, es gebe glücklicher-
    eise eine Partei in diesem Hause, die ihren wirtschaftli-

    hen Sachverstand nicht an der Garderobe abgegeben
    at. Das stimmt: Das ist die Linke. Diesem Satz wollte
    ch ausdrücklich zustimmen.


    (Beifall bei der LINKEN – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Wir sind aber nicht im Deutschen Theater!)


    Ich wusste, dass Sie sich freuen. Ich wollte Ihnen am
    nfang eine kleine Freude machen. Aber jetzt wird es

    nders.