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ID1612822500

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    10. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/128 haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/6401, 16/6423) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Fest- stellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2007 (Nachtragshaushalts- gesetz 2007) (Drucksachen 16/6390, 16/6391) . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 13405 D 13406 A 13406 A 13406 A 13407 A 13409 B 13411 D 13413 A 13415 C 13419 A Deutscher B Stenografisch 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heidemarie Wieczorek-Zeul . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Ar- beit und Soziales Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 3 4 i i 13405 A 13405 B 13405 B Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/6402, 16/6423) . . . . . . . 13406 B undestag er Bericht ung 7. November 2007 t : Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/6403, 16/6423) . . . . . . . a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/6408, 16/6423) . . . . n Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . n Verbindung mit 13406 B 13406 C 13406 C Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13422 A 13423 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gunter Weißgerber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/6420, 16/6423) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 16/6412, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D B W K P N H W D K U A H A 7 H G D E U P D G K 13424 D 13426 B 13426 C 13427 D 13429 C 13430 C 13431 A 13433 A 13433 B 13434 C 13436 C 13437 D 13440 C 13442 B 13442 C 13443 B 13443 C 13444 A 13446 A 13447 B 13449 D 13451 A 13452 D 13453 B 13454 A 13454 C 13456 B 13457 C 13457 C 13458 D 13459 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . laus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 16/6410, 16/6423) . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13461 B 13461 C 13462 C 13463 D 13465 B 13466 C 13467 C 13468 D 13469 B 13470 A 13471 B 13472 A 13473 A 13473 D 13474 B 13475 A 13476 A 13477 B 13477 D 13479 A 13479 B 13479 D 13480 A 13481 B 13483 A 13483 D 13485 B 13486 C 13488 A 13488 D 13489 A 13489 D 13490 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 III Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 8 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/6414, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13491 D 13493 A 13493 D 13497 A 13497 C 13499 B 13499 C 13500 D 13502 C 13504 B 13505 C 13506 C 13508 D 13510 B 13512 C 13513 D 13515 A 13516 D 13517 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13405 (A) ) (B) ) 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13517 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Dr. Bartels, Hans- Peter SPD 27.11.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 27.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 27.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Gloser, Günter SPD 27.11.2007 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Müntefering, Franz SPD 27.11.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 27.11.2007 Pieper, Cornelia FDP 27.11.2007 Piltz, Gisela FDP 27.11.2007 Roth (Heringen), Michael SPD 27.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 27.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Irber, Brunhilde SPD 27.11.2007 Juratovic, Josip SPD 27.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 27.11.2007 S S W Z (D trothmann, Lena CDU/CSU 27.11.2007 tübgen, Michael CDU/CSU 27.11.2007 egener, Hedi SPD 27.11.2007 eil, Martin FDP 27.11.2007 128. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgitt Bender


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Was in

    en Reden der Koalitionshaushälter nur zart aufscheint,
    ird bei den Gesundheitspolitikern eher im O-Ton for-
    uliert: So macht Gesundheitspolitik keinen Spaß. Das

    agt nicht etwa die Opposition, sondern einer der Ge-
    undheitspolitiker der Union – ich schaue Sie an, Herr
    pahn –,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    nd das nicht etwa nachts in der Kneipe, sondern am
    elllichten Tag, sodass alle es nachlesen können.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Unerhört!)


    Die SPD keilt inzwischen zurück. Was wir in der Ge-
    undheitspolitik, so wie auf vielen anderen Politikfel-
    ern auch, besichtigen können, sind Szenen einer zerrüt-
    eten Ehe.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Haben Sie da Erfahrungen, Frau Bender?)


    Schon am Anfang der Legislaturperiode haben wir
    esehen, dass „Große Koalition“ eben nur „kleine Refor-
    en“ heißt, Frau Widmann-Mauz. Inzwischen muss
    an schon bezweifeln, dass Sie überhaupt das noch zu-

    tande bringen. Sehen wir uns an, was allein in den letz-
    en Monaten angewachsen ist: eine Liste des Scheiterns.
    ie Überführung des Bundesinstituts für Arzneimittel
    nd Medizinprodukte in eine moderne Agentur ist ge-
    cheitert.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Gott sei Dank!)


    m Dauerclinch liegen Sie bei der Behandlung von Dro-
    enkranken. Sie kommen da einfach nicht heraus. Abge-
    rochen wurden die Koalitionsverhandlungen zum Prä-
    entionsgesetz. Die Ministerin muss schon damit
    rohen, einen nicht konsentierten Gesetzentwurf einzu-
    ringen.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unzumutbar für Frau Schmidt!)


    chließlich: Dass in dieser Wahlperiode noch eine um-
    assende Reform der Krankenhausfinanzierung zustande






    (A) )



    (B) )


    Birgitt Bender
    kommt, glauben selbst notorische Optimisten nicht
    mehr.

    Trotzdem wird die Koalition in dieser Legislaturperio-
    de die Arbeit auf dem Feld der Gesundheitspolitik nicht
    einfach einstellen können, das schon deswegen nicht,
    weil sie sich selber mit dem GKV-WSG einen Tornister
    mit Hausaufgaben vollgeladen hat, an dem sie jetzt
    schwer trägt. Besonders deutlich wird das bei der erst-
    maligen Festsetzung eines Einheitsbeitrags für die Kran-
    kenversicherung; denn dafür muss die Bundesministerin
    im nächsten Herbst die notwendige Verordnung vorle-
    gen. Dann werden die unterschiedlichen ordnungspoliti-
    schen Ausrichtungen und Zielkonflikte in der Koalition
    wieder deutlich werden.

    Die Ministerin hat mehrfach erklärt, der Beitrag solle
    so festgesetzt werden, dass im Wahljahr vermieden wird,
    dass eine Krankenkasse den Zusatzbeitrag erheben
    muss. Die Union hingegen wird darauf drängen, dass
    dieser Einheitsbeitrag möglichst niedrig angesetzt wird,
    weil die Arbeitgeber nicht belastet werden sollen


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Die Arbeitnehmer!)


    und weil es ihr gerade recht wäre, wenn ein Zusatzbei-
    trag erhoben wird; denn sie will, dass aus dem kleinen
    Zusatzbeitrag möglichst bald eine große Kopfpauschale
    wird.

    Darüber hinaus stehen beide Koalitionspartner bei
    den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Wort.
    Denen haben sie kräftige Honorarsteigerungen verspro-
    chen. Von 2,5 Milliarden Euro war zuletzt die Rede. Die
    Koalition steht also im nächsten Jahr vor den Herausfor-
    derungen, erstens den Ärzten höhere Honorare zu er-
    möglichen, zweitens die Lohnnebenkosten stabil zu hal-
    ten und drittens die Versicherten nicht weiter zu
    belasten.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie soll das gehen?)


    Das alles soll geschehen, ohne dass eine Finanzreform
    zustande kommt. Da kann ich Ihnen nur empfehlen:
    Vielleicht ersetzen Sie die Ministerin lieber durch den
    Magier David Copperfield. Der könnte das vielleicht be-
    wirken. Politisch wird das kaum möglich sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Hans Georg Faust [CDU/CSU]: Der hat Ärger genug! – Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Der sitzt doch!)


    Angesichts der ineinander verbissenen Koalitions-
    partner sind größere Reformen in den nächsten beiden
    Jahren nicht zu erwarten. Insbesondere – das ist beson-
    ders bedauerlich – wird die Sicherung einer nachhaltigen
    und gerechten Finanzierung der Gesundheitsversor-
    gung auf Wiedervorlage in der nächsten Wahlperiode
    liegen. Stattdessen werden wir eine missmutige Umset-
    zung Ihrer Gesundheitsreform erleben: Einheitsbeitrag,
    Einheitskassenverband, Gesundheitsfonds und krank-
    heitsbezogener Risikostrukturausgleich. Auf all diesen
    Baustellen werden Sie wieder anfangen, sich zu streiten.
    Die Gefahr ist, dass Sie allein um des Machterhalts wil-

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    (C (D en wieder schiefe Kompromisse formulieren. Komproisse aber – das haben wir jetzt vielfach erlebt –, die al ein aus Gründen der koalitionspolitischen Optik eschlossen werden, hinterlassen im Gesundheitswesen iefe Flurschäden. (Max Straubinger [CDU/CSU]: Das haben Sie in Nürnberg bewiesen mit Ihrem Kompromiss!)


    Wir werden als Opposition wachsam sein, um
    chlimmeres zu verhüten. Im Übrigen wird es darauf
    nkommen, sich auf den Tag vorzubereiten, an dem
    ndlich wieder politische Handlungsfähigkeit in die
    eutsche Gesundheitspolitik einzieht. Wir als grüne
    pposition werden das tun – ganz ohne magische
    räfte, aber mit viel politischem Sachverstand.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die Bundesregierung hat nun die Bundesministe-

in Ulla Schmidt das Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    rau Kollegin Bender, das unterscheidet uns vielleicht:
    ch bin nicht in die Politik gegangen, um mich immer
    ohlzufühlen.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber um etwas zu tun!)


    ch finde, dafür werden wir zu gut bezahlt.

    Das Zweite ist: Ich habe immer nach schweren Tor-
    istern getrachtet und nicht nach leichten.


    (Zuruf von der FDP: Das ist aber ungesund!)


    ie sehen, ich bin daran nicht zerbrochen. Das geht alles
    anz gut.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte mich
    unächst einmal bei den Haushältern und vor allem auch
    ei den Berichterstattern der Koalitionsfraktionen be-
    anken. Ich glaube, ihre Aufgabe, angesichts der einzu-
    altenden Haushaltsdisziplin nach einem geeigneten
    eg zu suchen, war nicht einfach. Aber sie haben durch

    hre Beratungen und Entscheidungen dazu beigetragen,
    ass wir einen Haushalt auf den Weg bringen können,
    er wichtige Weichenstellungen für die Zukunft im Ge-
    undheitswesen enthält.

    Ich glaube, es ist mit diesem Haushalt gelungen, die
    ur Verfügung stehenden Mittel in Projekte zu investie-
    en, die uns Anregungen für eine gute Gesundheitsver-
    orgung geben können, die uns helfen, Untersuchungen
    arüber zu finanzieren, wie denn in dem immer schwie-
    iger und komplexer werdenden Gesundheitswesen gute
    ilfe am besten möglich ist und wie wir auf neue He-

    ausforderungen reagieren müssen. Es sind überall im






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Ulla Schmidt
    Haushalt Eckpunkte dafür gesetzt worden, dass wir in
    diesem Bereich weitergehen können. Herzlichen Dank
    dafür.

    Sicherheit und Bezahlbarkeit guter Gesundheitsleis-
    tungen sind die Leitlinien der Politik der Bundesregie-
    rung. Dazu gehört für uns, dass wir so viel Vorsorge wie
    möglich und so früh wie möglich auf den Weg bringen,
    dass wir Rehabilitation auch im hohen Alter so früh wie
    möglich zur Verfügung stellen und dass wir medizini-
    sche Behandlung in bester Qualität durch gut ausgebil-
    dete Ärzte und Ärztinnen und gut ausgebildete Pflege-
    kräfte sicherstellen. Das ist der Weg, den die von der
    Koalition zu verantwortende Gesundheitspolitik ein-
    schlägt. Gerade in einer Gesellschaft, die immer älter
    wird, wird es immer wichtiger, die Weichen dafür zu
    stellen, dass Gesundheitspolitik bezahlbar bleibt, dass
    sie für die Menschen sicher und auch kalkulierbar bleibt.
    Eine solche Kalkulierbarkeit und Sicherheit gibt es letzt-
    lich nur auf der Grundlage von Gerechtigkeit.


    (Beifall bei der SPD)


    Kollegin Winterstein, zur Gerechtigkeit gehört auch,
    dass gesamtgesellschaftliche Leistungen, Leistungen für
    die Familien nicht allein von Beitragszahlerinnen und
    Beitragszahlern, sondern auch über Steuermittel finan-
    ziert werden. Deshalb ist der Weg, den wir eingeschla-
    gen haben, richtig, die Mittel für Leistungen innerhalb
    der gesetzlichen Krankenversicherung Schritt für Schritt
    und planbar über Steuern zu erhöhen, um das, was für
    Familien jenseits der direkten medizinischen Versorgung
    getan wird, von der gesamten Gesellschaft mitfinanzie-
    ren zu lassen. Das ist der Weg, den wir gehen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Was war denn bei der Tabaksteuer?)


    Wir haben uns hier zu einem Schritt entschlossen, durch
    den auch für die zukünftigen Haushalte sichergestellt
    wird, dass wir nach vorne gehen werden.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Das Motto hör’ ich wohl!)


    Ich bleibe dabei und sage das ganz deutlich auch für
    meine Person – auch wenn dies derzeit nicht mehrheits-
    fähig ist –, dass Gerechtigkeit auf Dauer im Gesund-
    heitswesen nur umgesetzt werden kann, wenn sich alle
    in diesem Land entsprechend ihrer wirtschaftlichen Leis-
    tungsfähigkeit an den Kosten der Gesundheitsversor-
    gung beteiligen.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Ich besuche sehr viele Krankenhäuser, Pflegeeinrich-
    tungen und andere medizinische Einrichtungen. Entge-
    gen dem, was oft geredet wird, treffe ich dort auf viele
    engagierte, tüchtige und ihre Ideale bewahrende Men-
    schen jeder Altersgruppe. Das sind Ärztinnen und Ärzte,
    Pflegerinnen und Pfleger und viele andere. Dazu gehö-
    ren auch Menschen in nicht medizinischen Berufen, die
    sich dort engagieren. Ich möchte an dieser Stelle sagen:
    Die Menschen, auf die wir dort bauen können, sind ein
    ganz großer Schatz in unserer Gesellschaft. Ich möchte
    ihnen auch von dieser Stelle aus im Namen der Bundes-
    regierung einmal unseren herzlichen Dank aussprechen.

    W
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    (C (D enn es diese Menschen nicht gäbe, wäre unsere Gesellchaft um vieles ärmer. Bei allen unseren Diskussionen ber Dinge, die besser oder anders gemacht werden könen, ist zu bedenken: Tag für Tag und Nacht für Nacht ibt es Menschen in diesem Land, die für andere einsteen, die sich um sie sorgen, die sie medizinisch und pfleerisch behandeln. Viele setzen sich ehrenamtlich dafür in, dass das Gesundheitswesen funktioniert. Ich glaube, ir sind ihnen allen an dieser Stelle zu Dank verpflich et. Ich habe auch viel Vertrauen in diese Menschen. Wir, ie Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen, wolen, dass die Rahmenbedingungen für die Arbeit dieser enschen verbessert werden. Wir setzen uns daher inensiv dafür ein, dass es eine neue Honorarordnung für rztinnen und Ärzte gibt. Das Anliegen der Ärztinnen nd Ärzte, in einem transparenten und kalkulierbaren ystem zu arbeiten, ist berechtigt. Transparenz, Kalku ierbarkeit, angemessene Bezahlung medizinischer Leisungen und Beachtung der Tatsache, dass in einer älter erdenden Gesellschaft mehr Menschen medizinische ilfe brauchen, setzen voraus, dass das entsprechende eld zur Verfügung gestellt wird, auch wenn es Mehrosten bedeutet. Ein gutes Gesundheitswesen wie das nsere hat seinen Preis, liebe Kolleginnen und Kollegen. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Frank Spieth [DIE LINKE]: Aber auch für die Krankenschwestern!)


    (Beifall im ganzen Hause)


    Auch für die Krankenschwestern. Das ist absolut rich-
    ig, Herr Kollege Spieth. Auch wenn ich mit Ihnen sonst
    ie einer Meinung bin: In dieser Frage bin ich es wirk-
    ich.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Sie sind es immer öfter!)


    Es geht um die Frage, was die Pflege wert ist, Stich-
    ort „Honorierung der Ärzte“. Ich bin fest entschlossen,
    ass wir uns intensiv damit befassen. In Meseberg ist
    ns ein Auftrag erteilt worden: Die Bundesregierung hat
    eschlossen, dass wir uns intensiv damit befassen, wie
    ir den Dienst am Menschen in dieser Gesellschaft bes-

    er honorieren und besser achten können.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    enn wir brauchen Menschen, die ihre Arbeit im Be-
    eich der Pflege leisten.

    Wir müssen entbürokratisieren; das werden wir tun.
    ir müssen darüber hinaus verhindern, dass mancher,

    er Tag und Nacht sehr schwere Arbeit macht, mit rela-
    iv wenig Geld nach Hause geht. Ich finde, unser Ge-
    undheitssystem ist weltweit spitze. Aber das, was den

    enschen gezahlt wird, die in der Pflege oder in ähnli-
    hen Berufen tätig sind, ist leider nicht spitze.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    arüber müssen wir uns unterhalten. Wir müssen Wege
    inden, damit sich das ändert; sonst gibt es in Zukunft
    icht genug, die diese Arbeit machen.






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Ulla Schmidt
    Ich komme zu einem weiteren Punkt, der für mich
    wichtig ist. Wir müssen in Prävention investieren. Wir
    werden ein Präventionsgesetz vorlegen.


    (Beifall der Abg. Mechthild Rawert [SPD])


    Wir sind uns darin einig, dass es notwendig ist, ein sol-
    ches Gesetz auf den Weg zu bringen. Wir diskutieren
    über Mechanismen und Instrumente, aber nicht über
    grundsätzliche Punkte. Allen, die etwas anderes glauben,
    kann ich sagen: Wir werden uns in der Koalition über
    neue Wege der Gesundheitsvorsorge einigen.

    Wir müssen dafür sorgen, dass vermeidbare Krank-
    heiten nicht auftreten. Wir müssen alles dafür tun, dass
    alle Kinder in diesem Land die gleichen Chancen haben,
    gesund aufzuwachsen. Gesunde Kinder lernen besser,
    und Kinder, die gut lernen, haben bessere Chancen im
    Leben. Das wollen wir, und dafür werden wir die not-
    wendigen Rahmenbedingungen schaffen. Die Bundes-
    regierung hat beschlossen, ein Präventionsgesetz vorzu-
    legen. Wir werden darüber debattieren. Wir werden vor
    diesen Problemen nicht zurückschrecken. Die Große
    Koalition ist sich da ihrer Verantwortung bewusst,


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schön wär’s!)


    und wir werden gemeinsam voranschreiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das Gleiche gilt für die Pflegereform. Hier haben wir
    mittlerweile vieles auf den Weg gebracht, damit Men-
    schen, die andere zu Hause pflegen, unterstützt werden.
    Wir müssen alles tun, dass diejenigen, die diese Arbeit
    machen, nicht von Pontius zu Pilatus laufen müssen, und
    dass ihre Leistungen besser honoriert werden. Wir müs-
    sen denjenigen, die demenziell Erkrankte betreuen, Hilfe
    anbieten. Die Familien müssen diese Aufgaben und vie-
    les mehr wahrnehmen können.

    Kollegin Winterstein, zwei Punkte dazu: Ich emp-
    fehle Ihnen erstens, unsere Gesetze in beiden Bereichen
    zu lesen, und zweitens, auseinanderzuhalten, ob Frau
    Dr. Merkel etwas als Kanzlerin und damit als Vertreterin
    der Bundesregierung sagt oder ob sie als CDU-Vorsit-
    zende spricht. Dann nämlich beschreibt sie die Positio-
    nen ihrer Partei so wie es der SPD-Vorsitzende für seine
    Partei tut, wenn er die Einführung der Bürgerversiche-
    rung fordert. Das sind zweierlei Paar Schuhe. Wenn aber
    zwei Parteien eine Koalition eingehen, haben sie noch
    lange nicht das gleiche Programm.


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Gott sei Dank!)


    Wir bleiben bei unseren unterschiedlichen Programmen
    und werben darum, dafür Mehrheiten zu gewinnen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nach wie vor Streit in der Koalition!)


    Als Letztes bedanke ich mich dafür, dass es gelungen
    ist, die Mittel für die Bekämpfung von HIV/Aids zu er-
    höhen. Das ist sehr wichtig, weil wir wieder feststellen
    mussten, dass es in Deutschland auch in diesem Jahr

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    (C (D ieder mehr Neuinfektionen gibt. Bis heute gibt es ichts, was diese Krankheit bekämpft und heilt. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Aids holt man sich!)


    Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass wir zusätzliche
    ittel bekommen haben, um unseren Nachbarn in Ost-

    uropa zu helfen, geeignete Infrastrukturbedingungen zu
    chaffen. Überall geht es darum, dass Menschen, die in-
    iziert sind, Hilfe bekommen, dass ihnen bezahlbare
    rzneimittel, die auf der Höhe des medizinischen Fort-

    chritts sind, zur Verfügung stehen und ihnen der Zu-
    ang zu Tests ermöglicht wird. Wir sind dort auf einem
    uten Weg, auf einem besseren, als ich im März noch ge-
    laubt hatte.

    Auch bei uns werden wir in Prävention und in die Be-
    eitstellung von Angeboten investieren müssen; denn ei-
    es ist klar, liebe Kolleginnen und Kollegen: Es gibt
    och keine Heilung, es gibt keine Hilfe zur Rettung der
    etroffenen Menschen. Wir können die Menschen nur
    ufklären und gegen Diskriminierung und Stigmatisie-
    ung kämpfen. Deshalb sage ich: Danke schön, dass Sie
    ns dazu Gelegenheit geben und uns das benötigte Geld
    ur Verfügung stellen; wir werden es gut einsetzen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)