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ID1612820900

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/128 haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/6401, 16/6423) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Fest- stellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2007 (Nachtragshaushalts- gesetz 2007) (Drucksachen 16/6390, 16/6391) . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 13405 D 13406 A 13406 A 13406 A 13407 A 13409 B 13411 D 13413 A 13415 C 13419 A Deutscher B Stenografisch 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heidemarie Wieczorek-Zeul . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Ar- beit und Soziales Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 3 4 i i 13405 A 13405 B 13405 B Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/6402, 16/6423) . . . . . . . 13406 B undestag er Bericht ung 7. November 2007 t : Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/6403, 16/6423) . . . . . . . a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/6408, 16/6423) . . . . n Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . n Verbindung mit 13406 B 13406 C 13406 C Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13422 A 13423 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gunter Weißgerber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/6420, 16/6423) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 16/6412, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D B W K P N H W D K U A H A 7 H G D E U P D G K 13424 D 13426 B 13426 C 13427 D 13429 C 13430 C 13431 A 13433 A 13433 B 13434 C 13436 C 13437 D 13440 C 13442 B 13442 C 13443 B 13443 C 13444 A 13446 A 13447 B 13449 D 13451 A 13452 D 13453 B 13454 A 13454 C 13456 B 13457 C 13457 C 13458 D 13459 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . laus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 16/6410, 16/6423) . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13461 B 13461 C 13462 C 13463 D 13465 B 13466 C 13467 C 13468 D 13469 B 13470 A 13471 B 13472 A 13473 A 13473 D 13474 B 13475 A 13476 A 13477 B 13477 D 13479 A 13479 B 13479 D 13480 A 13481 B 13483 A 13483 D 13485 B 13486 C 13488 A 13488 D 13489 A 13489 D 13490 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 III Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 8 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/6414, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13491 D 13493 A 13493 D 13497 A 13497 C 13499 B 13499 C 13500 D 13502 C 13504 B 13505 C 13506 C 13508 D 13510 B 13512 C 13513 D 13515 A 13516 D 13517 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13405 (A) ) (B) ) 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13517 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Dr. Bartels, Hans- Peter SPD 27.11.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 27.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 27.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Gloser, Günter SPD 27.11.2007 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Müntefering, Franz SPD 27.11.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 27.11.2007 Pieper, Cornelia FDP 27.11.2007 Piltz, Gisela FDP 27.11.2007 Roth (Heringen), Michael SPD 27.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 27.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Irber, Brunhilde SPD 27.11.2007 Juratovic, Josip SPD 27.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 27.11.2007 S S W Z (D trothmann, Lena CDU/CSU 27.11.2007 tübgen, Michael CDU/CSU 27.11.2007 egener, Hedi SPD 27.11.2007 eil, Martin FDP 27.11.2007 128. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christel Happach-Kasan


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Minister, ich bedanke mich dafür, dass Sie ein-

    gestanden haben, dass es zur Entscheidung über den
    Standort Kiel eine substanzielle Kritik gibt. Ich glaube,
    dass diese Kritik sehr substanziell ist.

    Wir, die FDP-Bundestagsfraktion, haben von Anfang
    an mitgetragen, dass es eine veränderte Ressortfor-
    schung geben muss und dass wir eine Reform brauchen.
    Als wir vor langer Zeit in einer schwarz-gelben Koali-
    tion waren, haben wir uns auf ein entsprechendes Kon-
    zept verständigt. Von einer Bundesregierung, die 2005
    ins Amt gekommen ist, erwarten wir aber, dass sie die
    neuen Entwicklungen sehr wohl aufnimmt und dies 2007
    in einem Konzept auch tatsächlich umsetzt.

    Dies ist von Ihrer Seite in keiner Weise erfolgt. Ich
    bin bereits seit Ende 2006 mit dem Ministerium in Dis-
    kussion insbesondere über den Standort Kiel. Ich be-
    dauere die Entscheidung, die Sie getroffen haben, sehr.
    Diese Entscheidung richtet sich nicht nach der Zahl der
    Stellen. Sie richtet sich auch nicht danach, ob in Kiel
    noch etwas stattfindet oder nicht, sondern nach den
    Strukturen im Max-Rubner-Institut. Wenn wir die Res-
    sortforschung im Bereich der Ernährung ernst nehmen,
    dann müssen wir dafür sorgen, dass es einen Standort
    gibt, der über eine Universität wie die Christian-
    Albrechts-Universität, eine Tierversuchsstation, um be-
    stimmte Tierversuche durchzuführen, und ein Kranken-
    haus verfügt. Ich finde es sehr seltsam, dass die vom
    Wissenschaftsrat 2006 am meisten gelobte Institution,
    nämlich die Institute der Ressortforschung in Kiel, abge-
    wickelt und nach Karlsruhe verlagert wird, obwohl klar
    ist, dass bestimmte Bereiche der Ressortforschung dort
    nicht durchgeführt werden können, weil es dort kein ent-
    sprechendes Krankenhaus gibt.

    Ich bin entsetzt darüber, dass gerade derjenige Be-
    reich der Ernährungsforschung, der wirklich bedeutend
    ist, nämlich die vorbeugende Ernährung im Bereich
    Diabetes zum Beispiel, damit völlig abgewickelt wird.
    Das heißt, dass die Forschung im Hinblick auf eine
    Krankheit wie Diabetes, die die höchsten Kosten über-
    haupt in Deutschland verursacht, nicht mehr im Ressort-
    forschungsbereich stattfinden kann.

    Ich finde es nicht in Ordnung, dass Sie die Clusterbil-
    dung in einem nördlichen Bundesland – möglicherweise
    aufgrund eines größeren Interesses für den Süden – auf-
    brechen. Dies wird nicht billig. Schauen Sie schlicht und
    ergreifend, was dort geleistet worden ist. Schauen Sie
    einmal dort hin, wo die beste Forschung im Bereich der
    Ressortforschung stattgefunden hat. Dass diese Stand-
    orte aufgelöst und verlagert werden, halte ich für nicht
    leistungsgerecht.

    Deswegen habe ich den Kollegen Schirmbeck dahin
    gehend kritisiert, dass er im Hinblick auf den Haushalt
    nur Erbsen zählt, statt auf die richtigen Strukturen zu
    achten.

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    (C (D ch bedauere die Entscheidung der Bundesregierung, die nstitute in Kiel abzuziehen, sehr. Ich halte das für eine alsche Entscheidung. Herr Minister, wollen Sie darauf reagieren? – Das ist icht der Fall. Dann erteile ich das Wort der Kollegin Waltraud olff, SPD-Fraktion. Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und ollegen! Der Einzelplan 10 des Bundesministeriums ür Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz acht auch im Jahr 2008 wieder deutlich, dass wir ein erlässlicher Partner sind. Gleichzeitig haben wir wichige Weichen gestellt. Das ist in der ganzen Debatte eutlich geworden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, assen Sie mich eines sagen: Die Anmerkungen von der pposition betreffen marginale Dinge; sie wollte sich infach an unserem guten Haushalt aufreiben. (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also wirklich! – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen Sie damit sagen, dass die SPD-Fraktion Klimaschutz inzwischen für marginal hält?)


    (Beifall bei der FDP)


Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Wolff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Lassen Sie mich in Richtung des Kollegen Bonde ei-
    en Satz zum Ökolandbau sagen; alles andere hat dan-
    enswerterweise Herr Minister Seehofer – ich sage es
    al so – abgefrühstückt. Herr Kollege Bonde, in der mit-

    elfristigen Planung unter Rot-Grün – Sie waren schon in
    er letzten Legislaturperiode Mitglied dieses Hauses; ich
    abe es extra noch einmal nachgelesen – haben wir die
    aushaltsmittel für den Ökolandbau auf 10 Millionen
    uro festgeschrieben.


    (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber 500 Millionen fehlen!)


    iese Mittel sollten nach und nach abgeschmolzen wer-
    en; das Bundesprogramm sollte auslaufen. Was haben
    ir getan? Wir haben auf diese 10 Millionen Euro noch

    inmal 6 Millionen Euro draufgesattelt. Sich hier so zu
    chauffieren, ist einfach lächerlich. Da sieht man, wie
    ut unser Haushalt eigentlich ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In der zweiten Säule haben Sie gekürzt ohne Ende!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, dort, wo wir Ver-
    ntwortung übernehmen konnten, haben wir es getan.
    ch wünschte, auch die Länder würden ihre Verantwor-
    ung wahrnehmen – darum jetzt auch der Blick in Rich-
    ung der Länder – und nicht nur immer neue Kompeten-
    en fordern. Meine Kollegin Mechthild Rawert hat das
    ür den Bereich Verbraucherschutz bereits angespro-






    (A) )



    (B) )


    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)

    chen: Wenn es darum geht, die Verbraucherberatung
    zu unterstützen, dann ist das eben Ländersache.


    (Peter Bleser [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Da kann man von dieser Stelle aus nur sagen: Liebe Län-
    der, nehmt diese Verantwortung wahr! Diese Aufgabe
    kommt euch zu. Wer hier kürzt, der betreibt Politik ge-
    gen Verbraucherinnen und Verbraucher.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dasselbe gilt für die landwirtschaftliche Sozialpoli-
    tik. 3,7 Milliarden Euro stellen wir für das Jahr 2008 zur
    Verfügung. Dazu kommen noch die Erlöse aus den For-
    derungsverkäufen. Wir, Schwarz-Rot, stehen zu diesem
    Sondersystem. Deswegen haben wir ja auch die Land-
    wirtschaftliche Sozialversicherung reformiert.

    Was allerdings mittlerweile wirklich nur noch entsetz-
    lich klingt, ist die Haltung der Länder.


    (Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer regiert denn in den Ländern?)


    Wer eine noch so kleine Reform verhindern will, wer das
    landwirtschaftliche Sozialversicherungssystem an die-
    ser Stelle infrage stellt, der macht letztendlich auch Poli-
    tik gegen die Bauern.

    Wir machen eine Politik für die Landwirtschaft, für
    die ländlichen Räume und für die Verbraucherinnen und
    Verbraucher. Das bedeutet Verlässlichkeit, keine Frage.
    Das bedeutet aber auch, dass man Herausforderungen
    annehmen muss, dass man Lösungen entwickeln muss.
    Auch das spiegelt sich in unserem Haushalt wider. Wir
    stellen uns den Herausforderungen, und wir stellen die
    Weichen richtig.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, nicht erst seit im
    März die OECD ihren Prüfbericht zur Gemeinschafts-
    aufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ vorgestellt
    hat, wissen wir, dass wir die Ausrichtung unserer Politik
    für die ländlichen Räume neu diskutieren müssen. Wir
    haben mit dem Wettbewerb „Regionen aktiv“ beispiel-
    hafte Konzepte in der ganzen Bundesrepublik entwi-
    ckelt. Hier ist es natürlich wichtig, die Strategie auch an
    der neuen ELER-Verordnung auszurichten. Politik für
    die ländlichen Räume ist für uns Politik für die Men-
    schen, die dort leben.

    Aus diesem Grund ist auch die ganze Diskussion, die
    hier schon zum Thema Breitband geführt worden ist,
    vollkommen richtig. Die Anmerkung, die Kollegin
    Tackmann und Kollege Goldmann gemacht haben, das
    sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein, ist in der Dis-
    kussion schon eindeutig widerlegt worden. Wir bündeln
    die verschiedenen Fördermöglichkeiten und haben auch
    hier einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
    Wenn die Opposition meckert, dann nur, weil sie nicht
    selbst auf diese gute Idee gekommen ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Klimawandel stellt im Moment und auf abseh-
    bare Zeit sicherlich die allergrößte Herausforderung für
    die Landwirtschaft dar, und zwar nicht nur in der Bun-

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    (C (D esrepublik, sondern weltweit. Die Landwirtschaft beindet sich in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite önnen wir mit der landwirtschaftlichen Produktion trom und Wärme erzeugen und von den Produkten etas in die Motoren gießen. Auf der anderen Seite trägt ie Landwirtschaft aber auch zum Klimawandel bei. Geade der Verlust von CO2-Speichern, zum Beispiel durch en Humusabbau oder die Rodung von Wäldern, belaset die Klimabilanz der Landwirtschaft. Doch nicht zuetzt auch die Landwirtschaft selbst wird stark vom Kli awandel betroffen sein. Das sind gute Gründe für die Förderung von Energieffizienz in der Landwirtschaft, für die weitere Förderung es Ökolandbaus und für den Ausbau der Forschung. Geade durch die Errichtung des Biomasseforschungszenrums in Leipzig sind die Weichen so gestellt worden, wie s notwendig ist. Es stand, Herr Minister Seehofer, durchus auf meiner Agenda, hier auf das Biomasseforchungszentrum in Leipzig zu sprechen zu kommen. ch glaube, auch das macht wieder einmal deutlich, dass ie Opposition Erfolge, die die Regierungskoalition ereicht hat, nicht akzeptieren kann. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zwei Jahre habt ihr gebraucht! Noch ist nichts Greifbares da!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, in der letzten Wo-
    he hat die EU-Kommission ihre Vorstellungen zur wei-
    eren Entwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik vor-
    elegt. Ich unterstütze die Kommission bei ihrem Ziel,
    ehr Mittel für die zweite Säule zur Verfügung zu stel-

    en. Dabei ist es richtig, verstärkt Mittel aus der ersten
    äule dazu zu verwenden, um eine klima- und umwelt-
    chonende Landwirtschaft zu fördern.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was denn nun?)


    ch weiß, dass wir innerhalb und außerhalb der Koalition
    och über viele Details streiten werden. Das ist ganz
    lar. Eine Stärkung der zweiten Säule steht für mich
    ber außer Frage.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Um noch einmal auf den Anfang der Debatte zu spre-
    hen zu kommen: Sehr geehrte Frau Kollegin Happach-
    asan, Sie sprachen § 28 der Geschäftsordnung des
    eutschen Bundestages an. Ich möchte hier darauf auf-
    erksam machen, dass wir, wenn es darum geht, die
    elder verstärkt im Bereich der zweiten Säule einzuset-

    en, mit Herrn Minister Seehofer nicht unbedingt einer
    einung sind.


    (Zurufe von der FDP: Oh!)


    iesbezüglich besteht noch viel Diskussionsbedarf, auch
    nnerhalb der Großen Koalition.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Das war ein Redebeitrag nach § 28! – Otto Fricke [FDP]: Schöner Versuch!)







    (A) )



    (B) )


    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)

    Unumgänglich ist für mich aber auch ein Verzicht auf
    Kappungsgrenzen und Degressionen. Es geht nicht da-
    rum, ob große oder kleine Betriebe besser sind. Es geht
    doch vielmehr darum, welche Leistungen ein Betrieb er-
    bringt. Es geht an dieser Stelle auch überhaupt nicht da-
    rum, die Landwirtschaft gerade dort zu schwächen, wo
    eine Stärkung der ländlichen Räume nötig ist. Das Fest-
    halten an Kappungsgrenzen und Degressionen steht auf
    jeden Fall für eine Politik gegen die Betriebe in Ost-
    deutschland und auch gegen die großen Betriebe in den
    alten Bundesländern. Dem können und wollen wir nicht
    zustimmen.


    (Beifall des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])