Herr Minister, ich bedanke mich dafür, dass Sie ein-
gestanden haben, dass es zur Entscheidung über den
Standort Kiel eine substanzielle Kritik gibt. Ich glaube,
dass diese Kritik sehr substanziell ist.
Wir, die FDP-Bundestagsfraktion, haben von Anfang
an mitgetragen, dass es eine veränderte Ressortfor-
schung geben muss und dass wir eine Reform brauchen.
Als wir vor langer Zeit in einer schwarz-gelben Koali-
tion waren, haben wir uns auf ein entsprechendes Kon-
zept verständigt. Von einer Bundesregierung, die 2005
ins Amt gekommen ist, erwarten wir aber, dass sie die
neuen Entwicklungen sehr wohl aufnimmt und dies 2007
in einem Konzept auch tatsächlich umsetzt.
Dies ist von Ihrer Seite in keiner Weise erfolgt. Ich
bin bereits seit Ende 2006 mit dem Ministerium in Dis-
kussion insbesondere über den Standort Kiel. Ich be-
dauere die Entscheidung, die Sie getroffen haben, sehr.
Diese Entscheidung richtet sich nicht nach der Zahl der
Stellen. Sie richtet sich auch nicht danach, ob in Kiel
noch etwas stattfindet oder nicht, sondern nach den
Strukturen im Max-Rubner-Institut. Wenn wir die Res-
sortforschung im Bereich der Ernährung ernst nehmen,
dann müssen wir dafür sorgen, dass es einen Standort
gibt, der über eine Universität wie die Christian-
Albrechts-Universität, eine Tierversuchsstation, um be-
stimmte Tierversuche durchzuführen, und ein Kranken-
haus verfügt. Ich finde es sehr seltsam, dass die vom
Wissenschaftsrat 2006 am meisten gelobte Institution,
nämlich die Institute der Ressortforschung in Kiel, abge-
wickelt und nach Karlsruhe verlagert wird, obwohl klar
ist, dass bestimmte Bereiche der Ressortforschung dort
nicht durchgeführt werden können, weil es dort kein ent-
sprechendes Krankenhaus gibt.
Ich bin entsetzt darüber, dass gerade derjenige Be-
reich der Ernährungsforschung, der wirklich bedeutend
ist, nämlich die vorbeugende Ernährung im Bereich
Diabetes zum Beispiel, damit völlig abgewickelt wird.
Das heißt, dass die Forschung im Hinblick auf eine
Krankheit wie Diabetes, die die höchsten Kosten über-
haupt in Deutschland verursacht, nicht mehr im Ressort-
forschungsbereich stattfinden kann.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass Sie die Clusterbil-
dung in einem nördlichen Bundesland – möglicherweise
aufgrund eines größeren Interesses für den Süden – auf-
brechen. Dies wird nicht billig. Schauen Sie schlicht und
ergreifend, was dort geleistet worden ist. Schauen Sie
einmal dort hin, wo die beste Forschung im Bereich der
Ressortforschung stattgefunden hat. Dass diese Stand-
orte aufgelöst und verlagert werden, halte ich für nicht
leistungsgerecht.
Deswegen habe ich den Kollegen Schirmbeck dahin
gehend kritisiert, dass er im Hinblick auf den Haushalt
nur Erbsen zählt, statt auf die richtigen Strukturen zu
achten.
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