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ID1612800500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/128 haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/6401, 16/6423) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Fest- stellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2007 (Nachtragshaushalts- gesetz 2007) (Drucksachen 16/6390, 16/6391) . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 13405 D 13406 A 13406 A 13406 A 13407 A 13409 B 13411 D 13413 A 13415 C 13419 A Deutscher B Stenografisch 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heidemarie Wieczorek-Zeul . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Ar- beit und Soziales Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 3 4 i i 13405 A 13405 B 13405 B Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/6402, 16/6423) . . . . . . . 13406 B undestag er Bericht ung 7. November 2007 t : Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/6403, 16/6423) . . . . . . . a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/6408, 16/6423) . . . . n Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . n Verbindung mit 13406 B 13406 C 13406 C Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13422 A 13423 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gunter Weißgerber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/6420, 16/6423) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 16/6412, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D B W K P N H W D K U A H A 7 H G D E U P D G K 13424 D 13426 B 13426 C 13427 D 13429 C 13430 C 13431 A 13433 A 13433 B 13434 C 13436 C 13437 D 13440 C 13442 B 13442 C 13443 B 13443 C 13444 A 13446 A 13447 B 13449 D 13451 A 13452 D 13453 B 13454 A 13454 C 13456 B 13457 C 13457 C 13458 D 13459 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . laus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 16/6410, 16/6423) . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13461 B 13461 C 13462 C 13463 D 13465 B 13466 C 13467 C 13468 D 13469 B 13470 A 13471 B 13472 A 13473 A 13473 D 13474 B 13475 A 13476 A 13477 B 13477 D 13479 A 13479 B 13479 D 13480 A 13481 B 13483 A 13483 D 13485 B 13486 C 13488 A 13488 D 13489 A 13489 D 13490 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 III Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 8 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/6414, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13491 D 13493 A 13493 D 13497 A 13497 C 13499 B 13499 C 13500 D 13502 C 13504 B 13505 C 13506 C 13508 D 13510 B 13512 C 13513 D 13515 A 13516 D 13517 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13405 (A) ) (B) ) 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13517 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Dr. Bartels, Hans- Peter SPD 27.11.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 27.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 27.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Gloser, Günter SPD 27.11.2007 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Müntefering, Franz SPD 27.11.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 27.11.2007 Pieper, Cornelia FDP 27.11.2007 Piltz, Gisela FDP 27.11.2007 Roth (Heringen), Michael SPD 27.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 27.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Irber, Brunhilde SPD 27.11.2007 Juratovic, Josip SPD 27.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 27.11.2007 S S W Z (D trothmann, Lena CDU/CSU 27.11.2007 tübgen, Michael CDU/CSU 27.11.2007 egener, Hedi SPD 27.11.2007 eil, Martin FDP 27.11.2007 128. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kol-

    lege Koppelin, Sie selbst haben das Bild des Fußball-
    spiels bemüht. Wenn ich Trainer wäre und es wäre Halb-
    zeitpause, würde ich sagen: Auswechseln!


    (Beifall des Abg. Steffen Kampeter [CDU/ CSU] – Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Eigentor! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Es geht nicht immer gut mit jedem Bild!)


    Meine Damen und Herren, der Bundeshaushalt 2008,
    den wir Ihnen als Haushälter heute vorlegen und zur Zu-
    stimmung empfehlen, ist gekennzeichnet von einer star-
    ken wirtschaftlichen Dynamik in 2007, die 2008 weiter
    fortschreiten wird. Wir sind in einer guten Verfassung:
    2 Prozent Wirtschaftswachstum sind prognostiziert. Das
    ist oberhalb des Potenzialwachstums unserer Wirtschaft.
    Das ist eine Grundlage für eine solide Haushalts- und Fi-

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    (C (D anzpolitik. Die trägt in dieser Regierung einen Namen: eer Steinbrück. ch bin dem Bundesminister der Finanzen sehr dankbar, ass er schon mit dem Etatentwurf der Regierung einen aushalt vorgelegt hat, der durch zwei Maßgaben be timmt ist: zum einen dadurch, das strukturelle Defizit es Bundes, das noch bei über 20 Milliarden Euro liegt wir haben nämlich noch über 10 Milliarden Euro ge lante Privatisierungserlöse zu berücksichtigen –, deutich zu reduzieren. Dass das gelingt, wird bei einem Verleich mit 2007 und vor allen Dingen dann deutlich, enn Sie als Bezugsgröße den Haushalt 2006 nehmen. um anderen zeigt sich, dass wirtschaftliche Stimulie ung – auch durch politisches Handeln – und maßvolle usgabenpolitik einander bedingen. Konsolidierung nur urch Sparen geht nicht, sondern Konsolidieren geht nur n Verbindung mit starkem Wachstum. Von daher bin ich sehr froh, dass der Entwurf – ich abe das in der ersten Lesung bereits angekündigt – urch die Weisheit des Parlaments noch verbessert weren konnte. ir senken die Kreditaufnahme um weitere 1 Milliarde uro. Das ist mehr als das, was uns durch die Steuerehreinnahmen – laut Steuerschätzung 800 Millionen uro – zur Verfügung stand. Es gibt für die wirtschaftliche Entwicklung durch en hohen Kurs des Euro gegenüber dem Dollar, durch ie Ölpreisentwicklung und auch durch die Finanzarktkrise natürlich Risiken, die wir nicht beeinflussen önnen; das zu sagen ist wichtig, gerade für eine große olkswirtschaft wie die der Bundesrepublik, die stark on der Weltwirtschaft abhängt. Wir können nur hoffen, ass sich diese Risiken nicht realisieren. Vor allen Dinen haben wir als Staat die Aufgabe, zu versuchen, das u kompensieren, und die Binnennachfrage zu stärken. uch die Wirtschaftsweisen haben in ihrem Gutachten or drei Wochen in der Binnennachfrage den Hauptakent, den Haupttreiber der wirtschaftlichen Entwicklung n 2008 gesehen. Mit diesem Haushalt führen wir zwei aßnahmen durch, die, so glaube ich, für die Binnenachfrage sehr entscheidend sind: Das ist zum einen die Senkung des Beitragssatzes ur Arbeitslosenversicherung auf 3,3 Prozent, was naezu eine Halbierung des Beitragssatzes zur Arbeitsloenversicherung von 6,5 Prozent aus dem Jahr 2005 dartellt. Das ist ein sensationelles Ergebnis. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ann hat es eine Bundesregierung jemals zuvor ge-
    chafft, einen Sozialversicherungsbeitragssatz um die
    älfte zu reduzieren? Das ist Ausdruck und Ergebnis der
    lugen Reformpolitik – auch der rot-grünen Jahre. Sie
    önnten ruhig klatschen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    Das ist auch das Ergebnis der Arbeitsmarktreformen und
    einer Steuerpolitik, die insbesondere für Familien mit
    unteren Einkommen zu einer deutlichen Senkung der
    Einkommensteuer geführt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Eine Familie mit zwei Kindern kann heute 38 000 Euro
    brutto verdienen, ohne einen Cent Lohn- und Einkom-
    mensteuer zu zahlen.

    Die andere Maßnahme – neben der Entlastung der Ar-
    beitnehmer durch die Senkung des Sozialversicherungs-
    beitrages – ist die Stärkung der Investitionen. Ich
    denke, dass insbesondere auch der Bund vor der Auf-
    gabe steht, die Qualität der Staatsausgaben zu verbes-
    sern. Qualität heißt hier, in die Zukunft zu investieren.

    Bei Investitionen in die Zukunft denke ich nicht nur
    an den blanken, pauschalen Investitionsbegriff, der im
    Grundgesetz steht oder in der Finanzwirtschaft verwen-
    det wird, nämlich an Investitionen in Beton, sondern vor
    allen Dingen an Investitionen, die Bildungschancen und
    Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche er-
    möglichen. Das sind wichtige Zukunftsaufgaben für
    mich.


    (Beifall bei der SPD)


    Das gelingt uns. Ich nenne zwei Punkte:

    Insbesondere auch durch die Initiative meines Frak-
    tionsvorsitzenden Peter Struck, dem ich sehr dankbar da-
    für bin, ist es uns erstens gelungen, das BAföG um
    10 Prozent zu erhöhen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    10 Prozent sind in der heutigen Zeit – ich möchte es so
    sagen – schon fast sensationell. Als Haushälter sage ich:
    Ich habe dieser Erhöhung sehr gern zugestimmt,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    weil ich glaube, dass es für einen Staat eminent wichtig
    ist, jedem Jugendlichen und jedem Kind die gleichen
    Chancen zu ermöglichen, egal, ob aus einem reichen
    oder einem armen Elternhaus stammend. Jeder muss das
    Beste aus sich machen können.


    (Beifall bei der SPD)


    Durch BAföG wird ein Studium oftmals erst ermöglicht.
    Das ist also ein wichtiger Schritt hin zu mehr sozialer
    Gerechtigkeit. Ich selbst weiß, wie es ist, wenn man aus
    einem nicht ganz so reichen Elternhaus kommt und sich
    fragt, ob man sich das leisten kann, und dann vielleicht
    doch erst eine Lehre macht und dort hängen bleibt.

    Der zweite Punkt betrifft die ganz Kleinen. Sie müs-
    sen erst einmal so weit kommen, dass für sie BAföG in-
    frage kommen. Das können sie ja nur, wenn sie Abitur
    machen. Die Ergebnisse der PISA-Studie waren ernüch-
    ternd: Gerade diejenigen, die es eigentlich am nötigsten
    haben, erhalten die schlechtesten Chancen. – Aus diesem
    Grund erhöhen wir mit dem Nachtragshaushalt die In-
    vestitionen in die Kleinsten. Der Ausbau der Kinderbe-

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    (C (D reuung ist mit Sicherheit ein Meilenstein. Ich bin der uffassung, dass man das auch schon viel früher hätte aben können und haben müssen. Wir tun das jetzt aber. ,15 Milliarden Euro werden in den nächsten Jahren für nvestitionen in die Infrastruktur, sodass neue Kinderärten gebaut und die alten, die es gibt, saniert werden önnen, sowie insgesamt weitere 2 Milliarden Euro bis 013 für Investitionen in die Qualität der Betreuung verendet. Anlässlich des bundesweiten „Vorlesetages“ – das ar sehr spannend – war ich in der vorigen Woche auch n Kinderkrippen. Ich konnte dort erleben, was es heißt, enn eine Erzieherin gemäß dem Betreuungsschlüssel 9 bis 20 Kinder aus der Gruppe der Fünfbis Sechsjähigen zu betreuen hat. Das ist meines Erachtens nicht innehmbar. m die Kleinsten zu fördern und um auch diejenigen, ie die größten Schwächen haben, die zum Beispiel gar icht Deutsch können, wenn sie in den Kindergarten ommen, tatsächlich heranzuführen und ihnen die besten öglichkeiten zu geben, muss sich auch in der Qualität er Betreuung einiges verbessern. eswegen beteiligen wir uns als Bund dort sehr stark. – as zur Zukunft. Ich will noch zwei Punkte ansprechen, die Herr Kolege Koppelin eben erwähnt hat. Er sagte, es gebe eine roße Ausgabensteigerung und wir würden mit dem eld um uns schmeißen. Herr Koppelin, das ist nicht der all. Der größte Ausgabenblock ist mit 124 Milliarden uro der Bereich Arbeit und Soziales – dort wollen Sie ürzen –, den der Kollege Scholz jetzt übernommen hat. n die Leistungen für diejenigen, die die Schwächsten in er Gesellschaft sind – ich denke, wir sind uns darüber inig, dass das die Empfänger von Arbeitslosengeld II ind –, wollen Sie herangehen. Sie haben so schön über ffiziente Strukturen gesprochen. Ich kann Ihnen einmal agen, welche Anträge Sie gestellt haben. Wir wollen die ingliederung und die Aktivierung von arbeitsuchenden enschen. Dafür haben wir 6,4 Milliarden Euro etati iert, real 1 Milliarde mehr als in 2007. Wir wollen diese Milliarde Euro mehr für Arbeitslosengeld-II-Empfän er, damit sie Lohnkostenzuschüsse, Weiterbildung und ualifizierung bekommen. Das ist gerade in Zeiten von achkräftemangel absolut notwendig. Genau hier wollen ie kürzen. Sie wollen 1,5 Milliarden Euro weniger für iejenigen ausgeben, die es am nötigsten brauchen. Dait ist in der SPD kein Staat zu machen. Das ist soziale älte. Das machen wir nicht mit. (Beifall bei der SPD – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Das nennt man Sozialpolitik à la FDP!)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Doch!)


    Wir legen ein neues Programm auf, Kommunal-
    ombi, nämlich 143 Millionen Euro für Regionen nicht






    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    nur im Osten, sondern auch im Westen, wo die Quote der
    strukturellen Arbeitslosigkeit bei über 15 Prozent liegt.
    Hier wollen Sie die Mittel komplett streichen und kein
    anderes Angebot machen.

    Sie wollen für Arbeitslosengeld-II-Empfänger das El-
    terngeld streichen und so 360 Millionen Euro sparen.
    Das ist mit uns nicht zu machen. Das ist keine soziale
    Politik.


    (Beifall bei der SPD – Thomas Oppermann [SPD]: Unsittlich!)


    Der größte Ausgabenblock nach dem Sozialbereich,
    den wir alle mitzuverantworten haben, sind die Zinsen,
    nämlich 42 Milliarden Euro in 2008. Wenn wir diese
    Ausgaben nicht hätten, dann könnten wir den Mehrwert-
    steuersatz um knapp 6 Prozent senken – das wäre sensa-
    tionell – oder die Qualität der Ausgaben verbessern. Das
    ist leider nicht möglich. Ich wünschte mir, dass wir das
    Ziel, das der Finanzminister mit 2011 vorgegeben hat,
    früher erreichten.


    (Beifall des Abg. Lothar Mark [SPD])


    Das liegt aber vor allem an uns. Das sage ich nicht nur in
    Richtung Finanzminister, sondern vor allen Dingen in
    Richtung des Parlaments, weil wir die Leistungsgesetze
    zum großen Teil beschließen.

    Herr Bundesfinanzminister, die SPD-Fraktion steht
    klar an Ihrer Seite. Die unsoziale Politik des Verteilens
    von unten nach oben machen wir nicht mit. Wer sind
    denn diejenigen, bei denen der Bund Schulden hat? Das
    sind zu 98 Prozent Banken, Versicherungen, institutio-
    nelle Anleger.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    Das ist nicht der Kleinanleger. Davon wollen wir weg.

    Ich bin allerdings anderer Meinung als der Wirt-
    schaftsminister. Er hat gesagt, er wolle noch keine Til-
    gung, sondern der Gesamtschuldenstand könne so blei-
    ben; dies wachse sich relativ zum BIP heraus. Die
    Zinsausgaben würden in dieser Größenordnung bestehen
    bleiben. Ich will aber, dass wir auch mit der Schuldentil-
    gung anfangen und die Schulden komplett abbauen. Ich
    hoffe, dass uns auch die CDU auf diesem Weg folgt.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU])


    Die Ausgaben steigen um insgesamt 1,1 Prozent. Das
    ist weniger als die Inflationsrate, wenn Sie die Sonderef-
    fekte herausrechnen. Das heißt, wir sind sehr maßvoll.


    (Zuruf von der FDP: Wir sind bei 4 Prozent!)


    Des Weiteren sind wir nachhaltig. Die Kreditaufnahme
    sinkt auf 11,9 Milliarden Euro. Das ist die geringste Kre-
    ditfinanzierungsquote seit 1973. Meine Damen und Her-
    ren, das ist eine Sensation. Die Kreditfinanzierungsquote
    beträgt nur noch 4,2 Prozent. Der Gesamtschuldenstand
    sinkt auf 63 Prozent.

    Ich finde, dass wir mit dem Bundeshaushalt ein sehr
    solides Paket – man nennt es manchmal auch das
    Schicksalsbuch der Nation – auf den Weg gebracht ha-

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    (C (D en, dass dies aber – wir sind ja in der Halbzeit der Leislaturperiode – noch nicht reicht. Hier möchte ich eien kritischen Punkt innerhalb der Koalition ansprechen, o wir noch gut sparen könnten. Sie wissen, es gibt einungsunterschiede beim Postmindestlohn. Ich als ozialdemokrat bin der Auffassung, dass wir nicht nur inen Postmindestlohn, sondern einen generellen Minestlohn brauchen. as würde uns im Bundeshaushalt sehr viel Geld sparen. ch hoffe, dass wir uns als Koalition noch darauf einigen. Nehmen Sie alleine den Bereich Arbeitslosengeld II. twa 1,3 Millionen Menschen sind sogenannte Aufstoker. Über die Hälfte dieser Personen bekommt für ihre ormale Arbeit, 40 Stunden in der Woche, weniger, als hnen als ALG-II-Empfänger zur Verfügung stehen ürde. Diskussionen darüber, dass Menschen nicht areiten wollen und dass sie faul wären, gehen vollkomen an der Realität vorbei. Diese Menschen müssten icht arbeiten; sie würden das gleiche Geld bekommen. ,3 Millionen Menschen arbeiten freiwillig für das gleihe Geld, nur um integriert zu sein. ei mir in Thüringen betragen die Löhne im Friseurbeeich 3,50 Euro pro Stunde. Das ist unsozial. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Welche Gewerkschaft hat das vereinbart?)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist auch nicht sozial, wenn im Endeffekt der Bund
    ie Zeche zahlt, denn die Aufstockung der normalen
    öhne zahlen wir aus dem Steueraufkommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    s wäre ein guter Sparbeitrag für den Bundeshaushalt,
    enn wir davon entlastet würden, indem die Arbeitgeber

    inen entsprechend angemessen hohen Lohn zahlen wür-
    en und die Menschen von dem, was sie erarbeiten, auch
    eben könnten. Dann wären wir, was die Schulden an-
    eht, schneller bei null.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin Lötzsch ist die nächste Rednerin für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    en! Sehr geehrte Gäste! Viele Menschen haben die bit-
    ere Erfahrung gemacht, dass der wirtschaftliche Auf-
    chwung bei ihnen nicht ankommt. Sie fragen sich: Was
    at die Bundesregierung unternommen, damit an dem
    ufschwung alle teilhaben können? Wenn man sich die
    eplanten Ausgaben der Koalition für 2008 anschaut,






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    dann stellt man fest, dass sich CDU/CSU und SPD diese
    Frage erst gar nicht gestellt zu haben scheinen.

    Der Haushalt 2008 ist vor allen Dingen ein Wahl-
    kampfhaushalt. Bestes Beispiel ist die Arbeitsmarktpo-
    litik der Koalition. Die Anhebung der Bezugsdauer des
    Arbeitslosengeldes I für eine Gruppe von älteren Ar-
    beitslosen ist ein sehr kleines Zugeständnis an die SPD.
    Die Kriterien für die längere Zahlung des Arbeitslosen-
    geldes I sind nämlich so rigide, dass nur wenige Men-
    schen im Westen und kaum Menschen im Osten davon
    profitieren. Auch Frauen und Mädchen in prekären
    Arbeitsverhältnissen sind von einer Verlängerung der
    Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I faktisch ausge-
    schlossen. Das ist keine soziale Arbeitsmarktpolitik,
    sondern Sozialkosmetik.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Den Arbeitslosengeld-II-Empfängern, die zum größ-
    ten Teil in Ostdeutschland leben, bietet die Koalition gar
    keine Verbesserung an, nicht einmal einen Inflationsaus-
    gleich. In Anbetracht der Mehrwertsteuererhöhung und
    der steigenden Preise für Grundnahrungsmittel ist aus
    unserer Sicht die Anhebung des Arbeitslosengeldes II
    jetzt – und nicht erst später – dringend notwendig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich habe Herrn Müntefering in den Haushaltsberatun-
    gen darauf angesprochen. Eine Anhebung soll 2009 ge-
    prüft werden. Das heißt im Klartext: Wenn die Koalition
    nicht vorher zusammenbricht, wird es erst zur Bundes-
    tagswahl 2009 einen Inflationsausgleich für die Empfän-
    ger von Arbeitslosengeld II geben. Wir als Linke fordern
    die Anhebung auf 435 Euro, und zwar nicht erst 2009,
    sondern 2008.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bundesregierung will im nächsten Jahr die Bei-
    träge zur Arbeitslosenversicherung senken. Auch das
    ist ein nettes Wahlkampfgeschenk, über das sich vor al-
    len Dingen die Unternehmen freuen. Die Unternehmen
    werden allein durch die überflüssige Unternehmensteu-
    erreform 2008 um über 10 Milliarden Euro entlastet.
    Durch die Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversi-
    cherung werden den Unternehmen weitere 3,8 Milliar-
    den Euro geschenkt. Frau Barbara Höll aus meiner Frak-
    tion wird darauf noch näher eingehen.

    Die Unternehmensteuerreform und die Senkung der
    Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sind jedoch nicht
    die einzigen Geschenke an die Arbeitgeber. Viel zu we-
    nig Beachtung findet die Tatsache, dass rund
    8,5 Milliarden Euro – 8,5 Milliarden Euro! – an die so-
    genannten Aufstocker gezahlt werden. Carsten
    Schneider ist darauf bereits eingegangen. Allerdings hat
    seine Fraktion leider keine Konsequenzen gezogen. Weil
    die Bundesregierung nicht bereit ist, gesetzliche Min-
    destlöhne einzuführen, werden die Steuerzahler gezwun-
    gen, Hungerlöhne mit Steuermitteln aufzustocken. Das
    ist wirklich ein Skandal in unserem Land.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D ir als Linke fordern – ich will das hier wiederholen – inen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 8 Euro ro Stunde. Der positive Nebeneffekt wäre die Einspaung von 8,5 Milliarden Euro im Bundeshaushalt. Das ntspricht fast den Gesamtausgaben des Bundes für Bilung und Forschung. Das muss man sich einmal vorstelen! Wir als Linke haben eine Reihe weiterer Sparvorchläge in anderen Bereichen gemacht, zum Beispiel im üstungsbereich. Ich habe die Bundesregierung gefragt, elche großen Rüstungsprojekte nach Ende des Kalten rieges eingestellt wurden, da sich doch die gesamte eltlage und damit wohl auch die Bedrohungssituation rundlegend geändert haben. Raten Sie einmal, welches ie Antwort der Bundesregierung war! Kein einziges üstungsprojekt wurde beendet. Da entsteht doch der indruck, dass es nicht um die Sicherheit geht, sondern m die Bedienung der Rüstungslobby, die augenscheinich sehr effektiv arbeitet. Dieses Geld können wir für oziale Zwecke besser verwenden. Wir als Linke sehen im Haushalt des Verteidigungsinisteriums ein Einsparvolumen von mindestens ,6 Milliarden Euro; dazu aber morgen mehr im Detail. Wenn es um die Sparsamkeit der Koalition geht, wird it unterschiedlicher Elle gemessen. Zwei Beispiele: Ich abe Verständnis dafür, dass ein langjähriger Ministerräsident von der Bundesregierung ordentlich verabchiedet wird. Aber hätten es nicht auch ein Blumentrauß und ein schöner Bildband über Berlin getan? ein, das Abschiedsgeschenk für Herrn Stoiber ist etwas eurer ausgefallen: 925 Millionen Euro. Das muss man ich einmal vorstellen. Das ist nämlich der völlig überlüssige Bundeszuschuss für den Münchener Transraid. Das ist ein Abschiedsgeschenk, das mit einer sparamen Haushaltsführung nichts zu tun hat. Da können ie, Herr Ramsauer, mir doch sicher recht geben. (Beifall bei der LINKEN – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Ich hätte mir jetzt was anderes einfallen lassen! Das war ein schlechtes Beispiel!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweites Beispiel: Das Berliner Schloss soll
    20 Millionen Euro kosten. Davon sollen 80 Millionen
    uro durch Spenden aufgebracht werden. Der zustän-
    ige Minister, Herr Tiefensee, hat bereits angekündigt,
    ass dann, wenn die Spenden nicht kommen sollten, der
    teuerzahler zur Kasse gebeten wird. Auf meine Nach-
    rage hat mir Herr Tiefensee bestätigt, dass er weder ei-
    en Überblick hat, wie viele Spenden bereits gesammelt
    urden, noch eine Vereinbarung abgeschlossen hat, wie
    iele Spenden zusammenkommen sollen – so seine Aus-
    unft auf meine Frage. Es kann doch wohl nicht sein,
    ass nur deshalb, weil einige Politiker sich ein Denkmal
    etzen wollen, alle Regeln der sorgfältigen und sparsa-
    en Haushaltsführung in den Wind geschrieben werden.
    as ist nicht hinnehmbar.


    (Beifall bei der LINKEN – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: In der Schweiz soll noch etwas sein! Da kann man noch etwas holen!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    An einer Stelle allerdings will ich die Koalition loben.
    Sie, liebe Kollegen, haben einen Fehler eingesehen, sind
    unserem Vorschlag gefolgt und haben die Mittel für die
    Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung der regionalen
    Wirtschaftsstruktur um 50 Millionen Euro angehoben.
    Es hätte mehr sein können, aber diese 50 Millionen Euro
    sind ein richtiger Schritt. Daran sehen Sie, dass wir Ihre
    Leistung differenziert bewerten können und sie nicht
    pauschal ablehnen.

    Wir haben in einem Entschließungsantrag sehr genau
    unsere Vorschläge aufgeführt. Abschließend will ich
    feststellen: Dieser Haushalt produziert dort Armut, wo
    schon Armut ist, und er schafft dort Reichtum, wo schon
    Reichtum ist. Es ist ein Zweiklassenhaushalt. Der einfa-
    che Steuerzahler soll sparen, eine Minderheit wird wei-
    ter fürstlich bedient. Einen solchen Haushalt wird die
    Linke selbstverständlich ablehnen.


    (Beifall bei der LINKEN)