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ID1612800300

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    8. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/128 haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/6401, 16/6423) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Fest- stellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haus- haltsjahr 2007 (Nachtragshaushalts- gesetz 2007) (Drucksachen 16/6390, 16/6391) . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 13405 D 13406 A 13406 A 13406 A 13407 A 13409 B 13411 D 13413 A 13415 C 13419 A Deutscher B Stenografisch 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heidemarie Wieczorek-Zeul . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Ar- beit und Soziales Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Olaf Scholz, Bundesminister BMAS . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 3 4 i i 13405 A 13405 B 13405 B Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/6402, 16/6423) . . . . . . . 13406 B undestag er Bericht ung 7. November 2007 t : Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/6403, 16/6423) . . . . . . . a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/6408, 16/6423) . . . . n Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/6423, 16/6424) . . . . n Verbindung mit 13406 B 13406 C 13406 C Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13422 A 13423 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gunter Weißgerber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/6420, 16/6423) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 16/6412, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D B W K P N H W D K U A H A 7 H G D E U P D G K 13424 D 13426 B 13426 C 13427 D 13429 C 13430 C 13431 A 13433 A 13433 B 13434 C 13436 C 13437 D 13440 C 13442 B 13442 C 13443 B 13443 C 13444 A 13446 A 13447 B 13449 D 13451 A 13452 D 13453 B 13454 A 13454 C 13456 B 13457 C 13457 C 13458 D 13459 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . laus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 16/6410, 16/6423) . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13461 B 13461 C 13462 C 13463 D 13465 B 13466 C 13467 C 13468 D 13469 B 13470 A 13471 B 13472 A 13473 A 13473 D 13474 B 13475 A 13476 A 13477 B 13477 D 13479 A 13479 B 13479 D 13480 A 13481 B 13483 A 13483 D 13485 B 13486 C 13488 A 13488 D 13489 A 13489 D 13490 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 III Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 8 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/6414, 16/6423) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13491 D 13493 A 13493 D 13497 A 13497 C 13499 B 13499 C 13500 D 13502 C 13504 B 13505 C 13506 C 13508 D 13510 B 13512 C 13513 D 13515 A 13516 D 13517 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13405 (A) ) (B) ) 128. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 128. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 13517 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Dr. Bartels, Hans- Peter SPD 27.11.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 27.11.2007 Claus, Roland DIE LINKE 27.11.2007 Connemann, Gitta CDU/CSU 27.11.2007 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Gloser, Günter SPD 27.11.2007 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Müntefering, Franz SPD 27.11.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 27.11.2007 Pieper, Cornelia FDP 27.11.2007 Piltz, Gisela FDP 27.11.2007 Roth (Heringen), Michael SPD 27.11.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 27.11.2007 Ströbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Irber, Brunhilde SPD 27.11.2007 Juratovic, Josip SPD 27.11.2007 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2007 Lehn, Waltraud SPD 27.11.2007 S S W Z (D trothmann, Lena CDU/CSU 27.11.2007 tübgen, Michael CDU/CSU 27.11.2007 egener, Hedi SPD 27.11.2007 eil, Martin FDP 27.11.2007 128. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zu

    Beginn, Herr Bundesminister Scholz, auch von der FDP-
    Fraktion alles Gute für Ihre neuen Aufgaben, und Ihnen,
    Herr Kollege Müntefering, den Respekt der FDP-Bun-
    destagsfraktion!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist aber nun einmal so: In dieser Sitzungswoche
    sprechen wir über den Haushalt. Das heißt, zurückzu-
    kehren zu unserer täglichen Arbeit. Zwei Jahre Große
    Koalition: Wir sind in der Halbzeit angekommen. Im
    Fußball bedeutet Halbzeit, dass die Mannschaft be-
    spricht, was gut war und was schlecht gelaufen ist. In
    den Bereichen, in denen man Schwächen hatte, versucht
    man, in der zweiten Halbzeit besser zu sein. Auf jeden
    Fall will man erreichen, dass das Publikum am Ende mit
    dem Einsatz der gesamten Mannschaft zufrieden ist.

    Nicht so in der Großen Koalition. Für diese Koalition
    bedeutet Halbzeit nicht, dass man bespricht, welche Feh-
    ler gemacht worden sind. Vielmehr bleibt die Mann-
    schaft auf dem Spielfeld, und jeder wirft dem anderen
    vor, zu viele Foulspiele begangen und gar keinen Mann-
    schaftsgeist zu haben. Dass das geschieht, erleben wir
    täglich in den Medien. Dieses Bild gibt unsere Regie-
    rungsmannschaft zur Halbzeit ab.

    Interessant ist, dass jedes Mitglied dieser Mannschaft
    erklärt, wenn das Spiel zu Ende sei, also auch die zweite
    Halbzeit um ist, dann müsse eigentlich die Mannschaft
    aufgelöst werden; denn unter diesen Voraussetzungen
    könne man nicht weiter zusammenspielen. Ich sage Ih-
    nen, liebe Kolleginnen und Kollegen: Wenn die
    schwarz-rote Mannschaft so in die zweite Halbzeit geht,
    wäre sie gut beraten, vorzeitig das Feld zu räumen.


    (Beifall bei der FDP)


    Für die schlechte Aufstellung unserer Regierungs-
    mannschaft ist der Bundeshaushalt 2008, den wir diese
    Woche beraten, ein markantes Beispiel. Es ist richtig,
    dass die Neuverschuldung im Bundeshaushalt 2008 im
    Vergleich zu früheren Zeiten geringer ausfällt. Festzu-
    halten bleibt aber, dass seit dem Amtsantritt dieser Re-
    gierung neue Schulden in Höhe von rund
    58 Milliarden Euro gemacht worden sind, und das trotz
    hoher Steuermehreinnahmen, die in den letzten zwei
    Jahren jeweils etwa 50 Milliarden Euro betrugen. Das ist
    die Bilanz dieser Koalition.

    Am Wochenende hat die Kanzlerin erklärt, die Bun-
    desregierung sei bei der Haushaltssanierung erfolg-
    reich; denn, so die Kanzlerin, diese Regierung mache ja
    weniger Schulden und belaste damit die kommenden
    Generationen weniger. Aber, Frau Bundeskanzlerin,
    Schulden bleiben Schulden, auch dann, wenn weniger
    Schulden gemacht werden. Diese müssen von den kom-

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    (C (D enden Generationen bezahlt werden, wenn wir nicht elber anpacken. ieses Anpacken vermissen wir beim Bundeshausalt 2008. Die Koalition hat die große Chance vertan, bereits im ahr 2008 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. (Lachen des Abg. Dr. Norbert Röttgen [CDU/ CSU])


    (Beifall bei der FDP)


    as hätte zwar noch keinen Abbau der Staatsschulden,
    er dringend notwendig ist, mit sich gebracht, aber das
    äre das deutliche Signal an die Bürgerinnen und Bür-
    er gewesen, dass sich die Bundesregierung die Haus-
    altssanierung tatsächlich zum Ziel gesetzt hat.

    Die Dringlichkeit der Haushaltssanierung bestätigt
    brigens auch der Bundesrat in seiner Stellungnahme
    um Haushalt 2008. Da ich weiß, dass der Bundesfi-
    anzminister das, was die Opposition vorschlägt, aber
    uch das, was viele aus der Regierung äußern, nicht so
    rnst nimmt, weil er ja sowieso der Größte ist und keinen
    atschlag annimmt, will ich die Stellungnahme des Bun-
    esrates zitieren. In seiner Stellungnahme zum
    undeshaushalt 2008 vom 10. Oktober dieses Jahres hat
    er Bundesrat nämlich darauf hingewiesen,

    dass die derzeit ausgesprochen günstige Entwick-
    lung des Steueraufkommens kein Dauerzustand
    sein wird.

    In der Diskussion über das Haushaltsbegleit-
    esetz 2006 entgegnete der Bundesfinanzminister auf
    ine Bemerkung meiner Kollegin Flach, dass es keine
    iät ohne Anstrengungen gebe. Deshalb meinen er und
    ie schwarz-rote Regierung, beim Bürger ordentlich ab-
    assieren zu können; die Mehrwertsteuererhöhung ist
    in Beispiel dafür. Ja, es ist wahr: Eine Diät ohne An-
    trengungen gibt es nicht. Wieso jedoch verordnet diese
    egierung unseren Bürgern, den Gürtel enger zu schnal-

    en, wenn sie selbst das Geld mit vollen Händen ausgibt?


    (Beifall bei der FDP)


    avon, dass der Gürtel enger geschnallt wird, ist bei die-
    er Bundesregierung nichts zu merken. Stattdessen übt
    ich die Koalition in Prasserei.

    Ich will nur ein Beispiel für Prasserei nennen und für
    ie Tatsache, dass Sie nicht in der Lage sind, auf der
    usgabenseite zu sparen, sondern noch draufsatteln: Sie

    chaffen 73 neue Planstellen für Planungsstäbe in den
    inisterien, hoch bezahlt selbstverständlich. Wieso
    uss eigentlich der deutsche Steuerzahler dafür zahlen,

    ass sich mehrere Minister – egal, ob schwarz oder rot –
    it neuen Planstellen in ihren Planungsabteilungen für

    en Wahlkampf fit machen wollen?


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    ie wollen Sie eigentlich dem deutschen Steuerzahler
    rklären, dass der neue Vizekanzler Steinmeier nun
    lötzlich einen zusätzlichen Staatssekretär bekommt?






    (A) )



    (B) )


    Jürgen Koppelin
    Der neue Staatssekretär – so heißt es – soll den Bundes-
    außenminister innenpolitisch beraten. Es ist schon sehr
    merkwürdig, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass ein
    deutscher Außenminister durch einen zusätzlichen
    Staatssekretär innenpolitisch beraten werden muss. We-
    der Hans-Dietrich Genscher noch Klaus Kinkel, auch
    nicht Joseph Fischer, brauchten einen solchen Staatsse-
    kretär.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Zuruf von der FDP: Willy Brandt auch nicht!)


    Wie sagte der CSU-Landesgruppenchef, Peter Ramsauer,
    zutreffend? „Dass Steinmeier einen dritten Staatssekretär
    ins Auswärtige Amt holt, ist höchst anrüchig.“ – Recht
    hat er.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Habe ich das gesagt?)


    Ich frage mich, weshalb die CSU-Abgeordneten im
    Haushaltsausschuss dieser Stelle zugestimmt haben. Ich
    bin gespannt, was der Kollege Ramsauer morgen in sei-
    ner Rede dazu erklären wird; denn er hat recht und wird
    sicher noch darauf eingehen.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Glauben Sie!)


    Wir haben beim Bundeshaushalt 2008, der uns heute
    vorliegt, eine fast 5-prozentige Ausgabensteigerung zu
    akzeptieren. Eine solche Ausgabensteigerung gab es
    zum letzten Mal, als Oskar Lafontaine Finanzminister
    war. Der Bundeshaushalt 2008 zeugt von einer Koalition
    der Unwilligen, die nicht bereit ist, sich bei den Staats-
    ausgaben wirklich nur auf das Notwendige zu beschrän-
    ken.

    Diese Koalition steht für die größte Steuererhöhung in
    der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und
    nimmt trotzdem neue Schulden auf. Das ist das Ergebnis
    der Haushaltsberatungen 2008. Es bleibt festzustellen:
    Diese Koalition lebt auf zu großem Fuß. Beim Geldaus-
    geben sind Sie wirklich eine ganz große Koalition.


    (Beifall bei der FDP)


    Der Bundesfinanzminister sagte kürzlich: Ein roter
    Finanzminister legt endlich wieder schwarze Zahlen vor. –
    Ich finde, davon sind wir noch weit entfernt. 2008 legt er
    jedenfalls keinen ausgeglichenen Haushalt vor; den
    verspricht er erst für 2011. Wie wollen Sie eigentlich
    2011 – dann werden Sie ja gar nicht mehr regieren; aber
    nehmen wir es einmal an, es wäre so – einen ausgegli-
    chenen Haushalt vorlegen, wenn diese Koalition weiter-
    hin laufend zusätzliche Ausgaben beschließt?


    (Beifall bei der FDP)


    Wenn der Bundeszuschuss zur Gesundheitsreform eines
    Tages auf 14 Milliarden Euro steigt, dann ist doch selbst
    die Konsolidierung des Bundeshaushalts und damit ein
    ausgeglichener Haushalt im Jahre 2011 stark gefährdet.

    Man muss auch den stellvertretenden Parteivorsitzen-
    den der Sozialdemokraten, Peer Steinbrück fragen, wie

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    (C (D r zu einem ausgeglichenen Haushalt kommen will, enn alle Beschlüsse seines SPD-Parteitages verwirk icht würden. Würden Sie einmal auflisten, was die Umetzung all dieser Beschlüsse kosten würde, dann müssen Sie wirklich im wahrsten Sinne des Wortes rot erden. Das können Sie doch gar nicht verantworten. Deshalb ist nach Meinung der Freien Demokraten ine Diskussion über Möglichkeiten zur erfolgreichen egrenzung der Staatsverschuldung nötiger denn je. (Joachim Poß [SPD]: Und gleichzeitig Steuersenkungen!)


    (Beifall bei der FDP)


    as sage ich auch mit Blick auf die Grünen und ihre Par-
    eitagsbeschlüsse.

    Der Bundeshaushalt 2008 ist durch vier starke Merk-
    ale gekennzeichnet: Steuereinnahmen in bisher nie da-

    ewesener Größenordnung, Bereicherung der Bundesre-
    ierung am Haushalt der Bundesagentur für Arbeit,
    angelnder Ehrgeiz bei der Haushaltskonsolidierung
    it erneuter Schuldenaufnahme von fast 12 Milliar-

    en Euro und Disziplinlosigkeit auf der Ausgabenseite.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Peter Struck [SPD]: Nicht übertreiben! – Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Na, na, na!)


    tatt auf der Ausgabenseite zu sparen, wie es notwendig
    äre, ist dieser Bundeshaushalt 2008 zum Selbstbedie-
    ungsladen der schwarz-roten Koalition geworden.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der SPD)


    Sie können sich die Anträge, die die Koalition in der
    ereinigungssitzung vorgelegt hat, gerne noch einmal
    nsehen. Von der Schlacht bei Minden will ich gar nicht
    eden; die haben wir nun schon oft genug erwähnt.


    (Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Dass Einsparungen auf der Ausgabenseite möglich
    ewesen wären, haben die Haushälter der Freien Demo-
    raten und die FDP-Bundestagsfraktion eindeutig be-
    iesen. Wir haben in mehr als 400 Anträgen aufgezeigt,
    ass 11,8 Milliarden Euro auf der Ausgabenseite einge-
    part werden könnten.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei Abgeordneten der SPD)


    as ist fast genau der Betrag, den Sie als Schulden auf-
    ehmen. Sie können das alles abtun; aber lesen Sie ein-
    ach die Anträge durch! Die Bürgerinnen und Bürger
    ind vielleicht klüger als Sie; sie haben die Gelegenheit,
    m Internetauftritt der Freien Demokraten jeden unserer
    nträge nachzulesen, und können dann sehen, dass wir
    laubwürdige und ernsthafte Arbeit als Haushälter be-
    rieben haben.


    (Beifall bei der FDP)


    Lassen Sie mich nun einige Sparvorschläge der Li-
    eralen herausgreifen – aufgrund der Redezeit nur einige
    enige –: 5 Milliarden Euro könnten Sie einsparen
    urch effiziente Arbeitsmarktpolitik, durch den Abbau






    (A) )



    (B) )


    Jürgen Koppelin
    von Doppelstrukturen. Rund 600 Millionen Euro könn-
    ten Sie einsparen, wenn Sie die Finanzhilfe nur um
    10 Prozent kürzen würden. 850 Millionen Euro könnten
    Sie einsparen bei den Verwaltungskosten des Bundes.
    Selbst – das muss man sagen – beim Etat des Bundesver-
    teidigungsministers könnten Sie einsparen: Bei MEADS
    und bestimmten anderen Beschaffungsmaßnahmen
    könnten Sie mindestens 350 Millionen Euro einsparen.
    Das sind unsere Vorschläge gewesen. Und – das sage ich
    Ihnen auch – wir haben Zweifel an der Sinnhaftigkeit der
    hohen Summe für die Öffentlichkeitsarbeit dieser Bun-
    desregierung. Wenn Sie das zumindest entgegennehmen.
    Sie können sich die Etatliste ja gerne anschauen. Weitere
    Einsparungen wären also möglich.

    Die Abgeordneten von CDU/CSU und SPD, die Mi-
    nister von CDU/CSU und SPD verkünden landauf,
    landab, dass nach Ende dieser Legislatur mit der Großen
    Koalition Schluss sei. Das ist vielleicht noch die beste
    Botschaft für die Menschen in unserem Land. Denn je
    eher diese Koalition beendet wird, desto weniger Schul-
    den werden später aufgenommen werden. Jede andere
    Regierung wird den Ernst der Lage erkennen, wird er-
    kennen, wie wir haushaltspolitisch dastehen.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    Deshalb kann ich von diesem Pult aus den Bürgerinnen
    und Bürgern nur zurufen: Haltet durch! In zwei Jahren
    ist diese Koalition zu Ende.


    (Dirk Niebel [FDP]: Spätestens!)


    Haushaltspolitisch ist diese Koalition schon am Ende,
    oder, um beim Haushalt zu bleiben: Diese Große Koali-
    tion ist pleite.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält der Kollege Carsten Schneider, SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kol-

    lege Koppelin, Sie selbst haben das Bild des Fußball-
    spiels bemüht. Wenn ich Trainer wäre und es wäre Halb-
    zeitpause, würde ich sagen: Auswechseln!


    (Beifall des Abg. Steffen Kampeter [CDU/ CSU] – Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Eigentor! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Es geht nicht immer gut mit jedem Bild!)


    Meine Damen und Herren, der Bundeshaushalt 2008,
    den wir Ihnen als Haushälter heute vorlegen und zur Zu-
    stimmung empfehlen, ist gekennzeichnet von einer star-
    ken wirtschaftlichen Dynamik in 2007, die 2008 weiter
    fortschreiten wird. Wir sind in einer guten Verfassung:
    2 Prozent Wirtschaftswachstum sind prognostiziert. Das
    ist oberhalb des Potenzialwachstums unserer Wirtschaft.
    Das ist eine Grundlage für eine solide Haushalts- und Fi-

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    (C (D anzpolitik. Die trägt in dieser Regierung einen Namen: eer Steinbrück. ch bin dem Bundesminister der Finanzen sehr dankbar, ass er schon mit dem Etatentwurf der Regierung einen aushalt vorgelegt hat, der durch zwei Maßgaben be timmt ist: zum einen dadurch, das strukturelle Defizit es Bundes, das noch bei über 20 Milliarden Euro liegt wir haben nämlich noch über 10 Milliarden Euro ge lante Privatisierungserlöse zu berücksichtigen –, deutich zu reduzieren. Dass das gelingt, wird bei einem Verleich mit 2007 und vor allen Dingen dann deutlich, enn Sie als Bezugsgröße den Haushalt 2006 nehmen. um anderen zeigt sich, dass wirtschaftliche Stimulie ung – auch durch politisches Handeln – und maßvolle usgabenpolitik einander bedingen. Konsolidierung nur urch Sparen geht nicht, sondern Konsolidieren geht nur n Verbindung mit starkem Wachstum. Von daher bin ich sehr froh, dass der Entwurf – ich abe das in der ersten Lesung bereits angekündigt – urch die Weisheit des Parlaments noch verbessert weren konnte. ir senken die Kreditaufnahme um weitere 1 Milliarde uro. Das ist mehr als das, was uns durch die Steuerehreinnahmen – laut Steuerschätzung 800 Millionen uro – zur Verfügung stand. Es gibt für die wirtschaftliche Entwicklung durch en hohen Kurs des Euro gegenüber dem Dollar, durch ie Ölpreisentwicklung und auch durch die Finanzarktkrise natürlich Risiken, die wir nicht beeinflussen önnen; das zu sagen ist wichtig, gerade für eine große olkswirtschaft wie die der Bundesrepublik, die stark on der Weltwirtschaft abhängt. Wir können nur hoffen, ass sich diese Risiken nicht realisieren. Vor allen Dinen haben wir als Staat die Aufgabe, zu versuchen, das u kompensieren, und die Binnennachfrage zu stärken. uch die Wirtschaftsweisen haben in ihrem Gutachten or drei Wochen in der Binnennachfrage den Hauptakent, den Haupttreiber der wirtschaftlichen Entwicklung n 2008 gesehen. Mit diesem Haushalt führen wir zwei aßnahmen durch, die, so glaube ich, für die Binnenachfrage sehr entscheidend sind: Das ist zum einen die Senkung des Beitragssatzes ur Arbeitslosenversicherung auf 3,3 Prozent, was naezu eine Halbierung des Beitragssatzes zur Arbeitsloenversicherung von 6,5 Prozent aus dem Jahr 2005 dartellt. Das ist ein sensationelles Ergebnis. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ann hat es eine Bundesregierung jemals zuvor ge-
    chafft, einen Sozialversicherungsbeitragssatz um die
    älfte zu reduzieren? Das ist Ausdruck und Ergebnis der
    lugen Reformpolitik – auch der rot-grünen Jahre. Sie
    önnten ruhig klatschen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    Das ist auch das Ergebnis der Arbeitsmarktreformen und
    einer Steuerpolitik, die insbesondere für Familien mit
    unteren Einkommen zu einer deutlichen Senkung der
    Einkommensteuer geführt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Eine Familie mit zwei Kindern kann heute 38 000 Euro
    brutto verdienen, ohne einen Cent Lohn- und Einkom-
    mensteuer zu zahlen.

    Die andere Maßnahme – neben der Entlastung der Ar-
    beitnehmer durch die Senkung des Sozialversicherungs-
    beitrages – ist die Stärkung der Investitionen. Ich
    denke, dass insbesondere auch der Bund vor der Auf-
    gabe steht, die Qualität der Staatsausgaben zu verbes-
    sern. Qualität heißt hier, in die Zukunft zu investieren.

    Bei Investitionen in die Zukunft denke ich nicht nur
    an den blanken, pauschalen Investitionsbegriff, der im
    Grundgesetz steht oder in der Finanzwirtschaft verwen-
    det wird, nämlich an Investitionen in Beton, sondern vor
    allen Dingen an Investitionen, die Bildungschancen und
    Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche er-
    möglichen. Das sind wichtige Zukunftsaufgaben für
    mich.


    (Beifall bei der SPD)


    Das gelingt uns. Ich nenne zwei Punkte:

    Insbesondere auch durch die Initiative meines Frak-
    tionsvorsitzenden Peter Struck, dem ich sehr dankbar da-
    für bin, ist es uns erstens gelungen, das BAföG um
    10 Prozent zu erhöhen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    10 Prozent sind in der heutigen Zeit – ich möchte es so
    sagen – schon fast sensationell. Als Haushälter sage ich:
    Ich habe dieser Erhöhung sehr gern zugestimmt,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    weil ich glaube, dass es für einen Staat eminent wichtig
    ist, jedem Jugendlichen und jedem Kind die gleichen
    Chancen zu ermöglichen, egal, ob aus einem reichen
    oder einem armen Elternhaus stammend. Jeder muss das
    Beste aus sich machen können.


    (Beifall bei der SPD)


    Durch BAföG wird ein Studium oftmals erst ermöglicht.
    Das ist also ein wichtiger Schritt hin zu mehr sozialer
    Gerechtigkeit. Ich selbst weiß, wie es ist, wenn man aus
    einem nicht ganz so reichen Elternhaus kommt und sich
    fragt, ob man sich das leisten kann, und dann vielleicht
    doch erst eine Lehre macht und dort hängen bleibt.

    Der zweite Punkt betrifft die ganz Kleinen. Sie müs-
    sen erst einmal so weit kommen, dass für sie BAföG in-
    frage kommen. Das können sie ja nur, wenn sie Abitur
    machen. Die Ergebnisse der PISA-Studie waren ernüch-
    ternd: Gerade diejenigen, die es eigentlich am nötigsten
    haben, erhalten die schlechtesten Chancen. – Aus diesem
    Grund erhöhen wir mit dem Nachtragshaushalt die In-
    vestitionen in die Kleinsten. Der Ausbau der Kinderbe-

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    (C (D reuung ist mit Sicherheit ein Meilenstein. Ich bin der uffassung, dass man das auch schon viel früher hätte aben können und haben müssen. Wir tun das jetzt aber. ,15 Milliarden Euro werden in den nächsten Jahren für nvestitionen in die Infrastruktur, sodass neue Kinderärten gebaut und die alten, die es gibt, saniert werden önnen, sowie insgesamt weitere 2 Milliarden Euro bis 013 für Investitionen in die Qualität der Betreuung verendet. Anlässlich des bundesweiten „Vorlesetages“ – das ar sehr spannend – war ich in der vorigen Woche auch n Kinderkrippen. Ich konnte dort erleben, was es heißt, enn eine Erzieherin gemäß dem Betreuungsschlüssel 9 bis 20 Kinder aus der Gruppe der Fünfbis Sechsjähigen zu betreuen hat. Das ist meines Erachtens nicht innehmbar. m die Kleinsten zu fördern und um auch diejenigen, ie die größten Schwächen haben, die zum Beispiel gar icht Deutsch können, wenn sie in den Kindergarten ommen, tatsächlich heranzuführen und ihnen die besten öglichkeiten zu geben, muss sich auch in der Qualität er Betreuung einiges verbessern. eswegen beteiligen wir uns als Bund dort sehr stark. – as zur Zukunft. Ich will noch zwei Punkte ansprechen, die Herr Kolege Koppelin eben erwähnt hat. Er sagte, es gebe eine roße Ausgabensteigerung und wir würden mit dem eld um uns schmeißen. Herr Koppelin, das ist nicht der all. Der größte Ausgabenblock ist mit 124 Milliarden uro der Bereich Arbeit und Soziales – dort wollen Sie ürzen –, den der Kollege Scholz jetzt übernommen hat. n die Leistungen für diejenigen, die die Schwächsten in er Gesellschaft sind – ich denke, wir sind uns darüber inig, dass das die Empfänger von Arbeitslosengeld II ind –, wollen Sie herangehen. Sie haben so schön über ffiziente Strukturen gesprochen. Ich kann Ihnen einmal agen, welche Anträge Sie gestellt haben. Wir wollen die ingliederung und die Aktivierung von arbeitsuchenden enschen. Dafür haben wir 6,4 Milliarden Euro etati iert, real 1 Milliarde mehr als in 2007. Wir wollen diese Milliarde Euro mehr für Arbeitslosengeld-II-Empfän er, damit sie Lohnkostenzuschüsse, Weiterbildung und ualifizierung bekommen. Das ist gerade in Zeiten von achkräftemangel absolut notwendig. Genau hier wollen ie kürzen. Sie wollen 1,5 Milliarden Euro weniger für iejenigen ausgeben, die es am nötigsten brauchen. Dait ist in der SPD kein Staat zu machen. Das ist soziale älte. Das machen wir nicht mit. (Beifall bei der SPD – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Das nennt man Sozialpolitik à la FDP!)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Doch!)


    Wir legen ein neues Programm auf, Kommunal-
    ombi, nämlich 143 Millionen Euro für Regionen nicht






    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    nur im Osten, sondern auch im Westen, wo die Quote der
    strukturellen Arbeitslosigkeit bei über 15 Prozent liegt.
    Hier wollen Sie die Mittel komplett streichen und kein
    anderes Angebot machen.

    Sie wollen für Arbeitslosengeld-II-Empfänger das El-
    terngeld streichen und so 360 Millionen Euro sparen.
    Das ist mit uns nicht zu machen. Das ist keine soziale
    Politik.


    (Beifall bei der SPD – Thomas Oppermann [SPD]: Unsittlich!)


    Der größte Ausgabenblock nach dem Sozialbereich,
    den wir alle mitzuverantworten haben, sind die Zinsen,
    nämlich 42 Milliarden Euro in 2008. Wenn wir diese
    Ausgaben nicht hätten, dann könnten wir den Mehrwert-
    steuersatz um knapp 6 Prozent senken – das wäre sensa-
    tionell – oder die Qualität der Ausgaben verbessern. Das
    ist leider nicht möglich. Ich wünschte mir, dass wir das
    Ziel, das der Finanzminister mit 2011 vorgegeben hat,
    früher erreichten.


    (Beifall des Abg. Lothar Mark [SPD])


    Das liegt aber vor allem an uns. Das sage ich nicht nur in
    Richtung Finanzminister, sondern vor allen Dingen in
    Richtung des Parlaments, weil wir die Leistungsgesetze
    zum großen Teil beschließen.

    Herr Bundesfinanzminister, die SPD-Fraktion steht
    klar an Ihrer Seite. Die unsoziale Politik des Verteilens
    von unten nach oben machen wir nicht mit. Wer sind
    denn diejenigen, bei denen der Bund Schulden hat? Das
    sind zu 98 Prozent Banken, Versicherungen, institutio-
    nelle Anleger.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    Das ist nicht der Kleinanleger. Davon wollen wir weg.

    Ich bin allerdings anderer Meinung als der Wirt-
    schaftsminister. Er hat gesagt, er wolle noch keine Til-
    gung, sondern der Gesamtschuldenstand könne so blei-
    ben; dies wachse sich relativ zum BIP heraus. Die
    Zinsausgaben würden in dieser Größenordnung bestehen
    bleiben. Ich will aber, dass wir auch mit der Schuldentil-
    gung anfangen und die Schulden komplett abbauen. Ich
    hoffe, dass uns auch die CDU auf diesem Weg folgt.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU])


    Die Ausgaben steigen um insgesamt 1,1 Prozent. Das
    ist weniger als die Inflationsrate, wenn Sie die Sonderef-
    fekte herausrechnen. Das heißt, wir sind sehr maßvoll.


    (Zuruf von der FDP: Wir sind bei 4 Prozent!)


    Des Weiteren sind wir nachhaltig. Die Kreditaufnahme
    sinkt auf 11,9 Milliarden Euro. Das ist die geringste Kre-
    ditfinanzierungsquote seit 1973. Meine Damen und Her-
    ren, das ist eine Sensation. Die Kreditfinanzierungsquote
    beträgt nur noch 4,2 Prozent. Der Gesamtschuldenstand
    sinkt auf 63 Prozent.

    Ich finde, dass wir mit dem Bundeshaushalt ein sehr
    solides Paket – man nennt es manchmal auch das
    Schicksalsbuch der Nation – auf den Weg gebracht ha-

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    (C (D en, dass dies aber – wir sind ja in der Halbzeit der Leislaturperiode – noch nicht reicht. Hier möchte ich eien kritischen Punkt innerhalb der Koalition ansprechen, o wir noch gut sparen könnten. Sie wissen, es gibt einungsunterschiede beim Postmindestlohn. Ich als ozialdemokrat bin der Auffassung, dass wir nicht nur inen Postmindestlohn, sondern einen generellen Minestlohn brauchen. as würde uns im Bundeshaushalt sehr viel Geld sparen. ch hoffe, dass wir uns als Koalition noch darauf einigen. Nehmen Sie alleine den Bereich Arbeitslosengeld II. twa 1,3 Millionen Menschen sind sogenannte Aufstoker. Über die Hälfte dieser Personen bekommt für ihre ormale Arbeit, 40 Stunden in der Woche, weniger, als hnen als ALG-II-Empfänger zur Verfügung stehen ürde. Diskussionen darüber, dass Menschen nicht areiten wollen und dass sie faul wären, gehen vollkomen an der Realität vorbei. Diese Menschen müssten icht arbeiten; sie würden das gleiche Geld bekommen. ,3 Millionen Menschen arbeiten freiwillig für das gleihe Geld, nur um integriert zu sein. ei mir in Thüringen betragen die Löhne im Friseurbeeich 3,50 Euro pro Stunde. Das ist unsozial. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Welche Gewerkschaft hat das vereinbart?)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist auch nicht sozial, wenn im Endeffekt der Bund
    ie Zeche zahlt, denn die Aufstockung der normalen
    öhne zahlen wir aus dem Steueraufkommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    s wäre ein guter Sparbeitrag für den Bundeshaushalt,
    enn wir davon entlastet würden, indem die Arbeitgeber

    inen entsprechend angemessen hohen Lohn zahlen wür-
    en und die Menschen von dem, was sie erarbeiten, auch
    eben könnten. Dann wären wir, was die Schulden an-
    eht, schneller bei null.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)